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XXI. Kleinkdh, Pfarrdorf im L. G. Günzburg, hat 39 H. u. 241 S., und eine dem heiligen Nikolaus geweihte Kirche, welche ursprünglich eine Filial von Günzburg war, zu der die Gebrüder Günzburger im J. 1463 eine Kaplanei stifte: ten, und die Bestellung derselben dem Pfarrer von Günzburg überließen 53). Um das Jahr 1622 wurde solche zur Pfarrei erhoben 54).

XXII. Andringen, Pfarrdorf an der Kam lach im 2. G. Burgau, besteht in 68 H. und 299 S. Die dem heil. Bischof Martin geheiligte Kirche war ein Eigenthum des Klosters Ursberg, welches solche im J. 1300 dem Domkapitel als Bergabung überließ 55), und B. Friedrich I. den 16. Febr. 1318 demselben einverleibte 56). Die Lehenschaft dieser Pfarrei fammt dem Zehent soll an die Markgrafschaft Burgau gekommen, von dieser beydes im J. 1362 an die Ritter von Kndringen pfandweis, 1408 als Lehen, und endlich 1437 als Eigenthum übergegangen seyn 57). Heinrich von Kndringen gründete am Freytag nach St. Johann ante portam latinam 7). May) 1395 zu seinem und seiner Voreltern Heil

53) Urk. 54) S. II. Periode. 55) Domkapitel Urk. 56) Gesch. der Bisch. II. B. S. 405. 57) Burgau. Akten.

am Altare der heil. Ottilia eine Kaplanei 58). Hie her waren oder sind noch Filiale:

a) Oberkndringen, ein Dorf von 65 H. und 398 S. St.

b) Burgau, eine Stadt an der Mindel von 404 H. 1800 S. sammt einer U. L. Fr. geweihten Kirche, zu der schon zu Ende des 14ten Jahrhunderts die von Kndringen einen Kaplan bestellten 59), und Hans von Kndringen im J. 1456 eine Frühmeß verschaffte, und deren Fond Ludwig von Kndrins gen im I. 1510 vermehrte 60). Eben in diesem Jahre wurde auf Verlangen des Markgrafen Karls von Burgau und mit Genehmigung des Bischofs Heinrichs die Prädikatur errichtet, und dem Prediger meh rere pfårrliche Verrichtungen mit Bewilligung des Pas trons und des Pfarrers gestattet 61). Endlich wurde 1725 die Prädikatur zur Pfarrei erhoben 62).

XXIII. * Leipheim, ein Städtchen an der Donau im L. G. Günzburg hat 224 H. 1361 S. und eine dem heil. M. Vitus gewidmete Pfarrkirche. Die Lehenschaft derselben gehörte in ältern Zeiten dem Kloster Elchingen, welches solche mit Bewilli gung des Bischofs Friedrich im J. 1329 an Pfaffenfaßnacht 63) an Burkard von Ellers bach, und dieser an Diepold und Gerwig die Gussen von Leipheim veräußerte. Im Jahr

58) Vik. Reg. 59) Burgauisch. Akt. 60) Vik. Reg. 61) Revers des Magistrats in V. R. 62) S. II. Period. I. K. 65) Faßnachtsonntag den 5. März.

1371 am Donnerstag in der Österwochen (10 Apr.) verseßten solche zur Hälfte Brun, Konrad und Diepold die Gussen an Albrecht von Rech berg 64), und die andere Hälfte kam an Eber hard Grafen v. Würtemberg im J. 1373. 65), und endlich im Jahr 1553 am Mittwoch nach Lichtmeß (7. Febr.) durch die Vormünder des Grafen Ut richs von Würtemberg an die Reichsstadt Un 66). In der Pfarrkirche war eine gestiftete Präs dikatur, und eine Kaplanei des heil, Willibalds 67). Außer der Stadt in der Kapelle stifteten die Kirchens pfleger und die Gemeinde im J. 1482 eine Frühmeß, welche Bischof Johann II. bestätigte 68). Auch ist daselbst ein von den Gussen gestiftetes reiches Spital.

In diesem Städtchen riß die Reformations sucht frühzeitig ein, und es bekannte sich zu Lus thers Lehre 69).

XXIV. Limpach, ein Pfarrdorf im L. G. Burgau von 28 H. u. 195 S., unter dem Schuße des heil. M. Stephan, dessen Pfarrei dem Kloster Wettenhausen gehörig, Bischof Burkard mit Bewilligung seines Kapitels demselben den 14. Jun.

64) Hr. P. Schmids schriftl. Nachr. 65) Crusii Annal, P. III. p. 284. 66) Hr. P. Schmid. 67) Matrikel. 68) Urk. V. R. 69) Gesch. der Bisch. III: B. S. 564,

Sie hält

1376 vollkommen einverleibt hat 70). in der mit ihr vereinigten Pfarrei Großanhausen alternirenden Gottesdienst 71). Dahin gehörte:

Die U. L. F. Kapelle, das königliche Bild genannt, welche Eleonora von Desterreich, verwittibte Kdnis ginn von Polen, und zum zweytenmal an den Herzog® von Lothringen verehelicht, im I. 1679 gestiftet, und dabei ein Benefizium errichtet hat 72).

XXV. Neuburg, ein Markt an der Kame lach, und der Sig ́eines Herrschaftsgerichts gleichen Namens. Er begreift in sich 102 H. u. 674 S., und feyert das Patrocinium am Feste der Himmelfahrt Maria. Das Kirchenlehen war so wie die Herrschaft ein Reichslehen, mit welchem K. Ludz wig IV. im J. 1336 den Grafen Berthold von Marstetten und Grais ba ch belehnte, Auf die Grafen von Niffen und Marstetten folgten die Herzoge von Baiern, dann die Ritter von Ellerbach, im J. 1498 die von Rechberg, von denen Wolf die Herrschaft mit dem Kirchenles hen im J. 1524 an Erhard Vöhlin v. Fricken hausen verkaufte 73). Nach dem Erlöschen dieser Familie verlieh Baiern dieses Lehen, und damit auch das Kirchenlehen dem Freyherrn Adam von Aretin. Im J. 1507 am Freytag nach Paul

70) Wettenhaus. Annal. 71) S. III. Periode. 72) S. II. Periode. 73) Schriftl. Nachr.

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Bekehr (29. Ján.) stiftete Wilhelm von Rech berg mit Beyhülfe der Gemeinde in der Pfarrkirche eine ewige Meß 74). Hieher sind Filiale:

a) Halbertshofen, ein Dorf von 20 H. 109 S. mit der heil. Kreuz Kapelle. St.

b) Nordhofen 7 H. 52 S. 1 St. Haldenhof 7 S. St. Crisweiler 2 H. 16 S. 4 St. Von Obers blaichen 3 H. 14 S. & St.

XXVI. Offingen, ein Pfarrdorf bey dem Ausfluße der Mindel in die Donau im L. G. Gûnzburg, zählt 166 H. u. 567 S., und verehrt den heil. Georg als seinen Schußpatronen. Das Kir chenlehen war ein burgauisches Lehen, welches Her zog Rudolph von Desterreich an das Frauenklo ster Medingen vergabte, und der Kardinal und Biz schof Peter den 27. Dez. 1432 demselben inkor porirte 75). Nachdem das besägte Kloster bey der Kirchentrennung aufgehoben worden, zog vermuth lich Desterreich als Markgraf von Burgau das Kirchenlehen wieder an sich, und verlieh es den Inha bern der lehenbaren Herrschaft Landstrost, welche jeht die Freyherren von Freyberg sind. Dahin gehört:

Landstroft, ein Schloß und Weiler von 4 H. 9 S. St.

74) Chartul. V, N.

75) Chartul. V. R.

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