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Probst Berthold auf dem Freythof für die 1000 Seelen starke Pfarrgemeinde eine Kapelle oder Predigthaus errichten, welche Probst Johann mit den Zechpflegern im J. 1445 erneuerte, und dem heil. Abt Othmar weihete 46).

S. 2.

Archidiakonat Augsburg, welches zwölf Pfarreien in der Gegend von Augsburg umfaßt; nämlich:

1. Bergen (Stadtbergen), Pfarrdorf im Landgericht Göggingen, dem Domkapitel ehemals zugehörig, zählt 39 Häuser und 434 Seelen. Diez se Pfarrei wurde wahrscheinlich von den ersten Bis schöfen gegründet, dem heil. Bischof Nikolaus ges weiht, und immer bis auf unsere Zeiten von den Nachfolgern derselben bestellt 1). Dahin gehört:

Deuring, Weiler mit 13 Häusern und 135 S. fammt einer Kapelle des heil. Joseph.

II. Berkheim, Pfarrdorf im L. G. Gdge gingen und in der Herrschaft Wellenburg mit 67 H. u. 361 S., welches den heil. B. Remigius als sei: nen Patronen verehrt. Den Kirchensaß sammt dem Zehent vergabte Theoderich, ein Priester, an

46) Kloster Chronik. Ferneres dieses Predigthauses S. II. Periode, und die Pfarrei III. Periode.

1) Matrikel.

das ehemalige Frauenstift St. Stephan in Augs burg, welches Bischof Hartwif in Gegenwart seines Chors im J. 1172 bestätigte 2). Bischof Sifrid II. verleibte die Pfarrei dem Damenstift den 10. April 1226 mit dem Bedinge ein, daß ein beständiger Vikar aufgestellt, und ihm zu seinem Unterhalt, zur Bestreitung der Gerechtsamen des Bischofs und des Archidiakons, so wie zur Ausübung der Hospitalität das Ndthige bestimmt werde 3). Filiale dieser Pfarrei sind:

a) Willenburg, Weller mit einem Schloß, 6 H. 58 S., nebst zwey Schloßkapellen, U. L. F. geheiligt.

b) St. Radegundis, Weiler mit 6 H. 28 S. und einer Kirche, welche ihre erste Einweihung zu Ehren der heil. Ursula und Radegund von dem Weihbischof Jodok im Jahr 1464 erhielt. Matthaus Lang, Kardinal und Erzbischof von Salzburg, als Innhaber der Herrschaft Wöllenburg, ließ im Jahr 1521 eine neue Kirche bauen, sie von seinem Weihbischof weihen, und auf diese Feyerlichkeit eine Münze prägen 4). Die heil. Reliquien wurden im Jahr 1691 zur Verehrung ausgesezt 5). Es war zu dieser Kirche ein Manuals benefizium gestiftet 6). Diese Filial ist Stunde von der Mutterkirche entfernt.

c) Bannacker, Weiler mit 6 S. einer Kapelle, dem heil. Leonard geheiligt.

44 S. und St.

2) Chartul. v. St. Stephan. 3) Gesch. der Bisch. II. B. S. 789. 4) Leben der hl. Radegund. Augsb. 1821. S. 33. c. 5) S. II. Periode. I. K. §. II. 6) S. II. Period. I. K. §. II.

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III. Gersthofen, Pfarrdorf am Lech im L. G. Göggingen mit 105 H. u. 580 S. Die Kirche ist dem heil. Apostel Jakob geweiht. Das Dorf gehörte sammt dem Kirchensaß von undenklichen Zeiten her dem Domkapitel 7). Außer dem Dorfe steht die St. Emmerams Kapelle.

IV. Göggingen, marktberechtigtes Pfarrdorf an der Sinkel, wo ehemals ein bischöfliches Rentamt war, jeht aber ein kön. baier. Landgericht ist. Es zählt 149 H. 1142 S., hat eine dem heil. M. Georg geweihte Pfarrkirche, auf welche das Stift St. Afra ursprünglich schon das Präsentationrecht hatte 8), solches aber den 9. Juni 1764 dem Bischof Ioseph überließ 9). In diesem Orte wurde eine Kapelle zu Ehren der Himmelfahrt Mariá er: baut 10), und dazu von Aegid Blumentha Ler, Pfarrer zu Pfersee und von der Gemeinde im Jahr 1512 eine Frühmeß gestiftet, welche nachmals der Pfarrei einverleibt wurde. Das Pråsentations: recht auf besagte Frühmesse ward dem bischöflichen Rentmeister überlassen. Eingepfarrt sind:

a) Radau, ein Weiler mit 13 H. 80 S. St. b) Die obere Mühle 11 S., und der Nachrichter 3 S.

V. Haunstetten, Pfarrdorf, ehemals dem Stifte St. Ulrich gehörig, im 2. G. Göggin7) Matrikel. 8) Gesch. des Etifts. 9) Gesch. der Bisch. IV. B. 6.489. 10) Von ihrer Vernichtung. S. II. Periode.

gen mit 112 H. und 621 S. dem heil. M. Georg gewidmet. Der Kirchensah war immer ein Eigens thum des Stiftes der heil. Afra, und demselben von undenklichen Zeiten einverleibt, welches Bischof Friedrich II. im Jahr 1501 bestätigt hatte 11). In dem Dorf sieht man eine Kapelle der göttlichen Mutter sammt einem Freythof, und außer demsels ben die des heil. Antons. Die Pfarrgemeinde uns terhielt von vielen Jahren her eine Frühmeß, welche die Handelsfrau Bona, eine geborne Bauhof, im Jahr 1796 mit 4000 fl. dotirt hat. Pfarrans gehörige dahin sind:

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Das Jägerhaus mit 11 S. und die Bes wohner des Siebenbrunnenfelds in der Mehringerau 12).

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VI. Hirblingen, Pfarrdorf an der Schmutz ter, im Landgericht Göggingen, mit 47 H. 230 S. dem heil. B. und M. Blasius geweiht, welches sammt dem Patronatsrechte verschiedene Augsburs gische Familien besaßen, bis es das Spital ju Augsburg von den Dr. Bürglinischen Erben im Jahr 1699 an sich gekauft hatte 13).

VII. Inning, Pfarrdorf an der Sinkel im Landgericht Göggingen mit 97 H. 544 S., hat eine

11) Chartul des Stiftes. 12) Von dieser S. III. Period. 15) Spital Arch.

den heil. Aposteln Peter und Paul geheiligte Kirche, welche das Stift St. Afra ursprünglich mit einem Priester zu bestellen das Recht hatte, und die ihm vom Bischof Friedrich I. im Jahr 1331 einverleibt wurde 14).

VIII. Lechhausen, ein Pfarrdorf am Lech, im Landgericht Friedberg, mit 382 H. u. 2003 S., die andere nicht katholische Einwohner nicht einges rechnet. Auf die dem heil. M. Pankraz geweihte Pfarrkirche hat das Domkapitel das Patronatsrecht ürsprünglich hergebracht 15). Die Gemeinde unterhält einen Manual - Frühmesser. Dahin gehören:

Der Wolfszahn 3 S., die untere Mühle 12 S., Hammerschmitte 6 S., die obere Mühle & S., die Kultur 10 S.

IX. Leitershofen, Pfarrdorf in der Herrs schaft Wellenburg im Landgericht Göggingen von 44 H. u. 265 S., dem heil. M. Oswald gewidmet. Die Pfarrei beseßte immer der Bischof, und sie wurde längere Zeit von einem Vikarier des Doms des geringen Einkommens halber versehen 16). In dem Dorf ist eine Schloßkapelle, U. L. F. geweiht.

X. Oberhausen, marktberechtigtes Pfarr dorf im Landgericht Göggingen, zählt 222 H. u.

14) Gesch. der Bisch. II. B. S. 413. 15) Matrikel. 16) S. 11. Periode. 1. K. §. II.

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