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dem Täufer geweihte Kirche schenkte Gebhard, ein Ritter, im J. 1219 dem Kloster Wettenhausen, die Bischof Sifrid demselben einverleibt, und der Kardinal und Bischof Otto sie vom Kloster aus zu versehen im J. 1572 gestattet hat 12). Jeht ist sie mit Deubach bey Wettenhausen vereiniget 13).

VIII. Edelstetten (ehemaliges adeliches Damenstift) ein Flecken, und der Siß des Fürstl. Esterhazzischen H. G., enthält 120 H. u. 723 S., und eine dem heil. Johann dem Täufer und Johann dem Evangelist geweihte Stifts- und Pfarrkirche, welche wahrscheinlich mit dem Stift gleichen Ursprung hatte 14), und von demselben mit einem Seelsorger beseht wurde. Zu dieser stiftete Hiltz: brand von Wisenbach, ein Ritter, mit Vor: behalt des Patronatsrechtes, im J. 1386 die Früh messe, welche Bischof Burkhard im J. 1392 bestätigte 15). Nach den von Wisenbach er hielten die Edeln von Knöringen das Patronats recht, unter welchen aber der Fond zu Grund gieng; daher überließ Friedrich von Kndringen das selbe im J. 1650 dem Stifte, welches dem Früh messer freyen Tisch und Wohnung, dann 100 Fl. an baarem Gelde gab 16), zu Anfang des vori

12) Homiliar v. Wettenh. 13) S. III. Periode. 14) S. Gesch.

› der Bisch. II. B. S. 186. 15) Kornmanns Chron. 16) Dief.

gen Jahrhunderts errichtete die Aebtissinn Carolina eine neue Kaplanei 17). Hieher gehören:

a) Hirschfelden, Weiler von 9 H. 56 S. mit einer U. L. F. geweihten Kapelle, die Bischof Eber: hard dem Stift im J. 1408 einverleibte. 4 St. 18). b) Oberhagenried, 3 H. 19. S. Marbach 8 S. St.

St.

IX. Ettenbeurn, Pfarrdorf an der Kam: lach im L. G. Burgau, hat 72 H. u. 395 S. und eine der Himmelfahrt Marid geheiligte Kirche, welche Gottfried von Utenbeurn im J. 991 an das mit dem Domstifte Augsburg vereinigte Kanonikatstift Wettenhausen vergabte 19), der Domprobst und nachmalige Erzbischof von Salzburg Eberhard unter Bischof Udalskalk dem Domkapitel überließ, Bischof Sifrid den 6. Juni 1220 demselben einverleibte, und darüber Pabst Honorius III. den 17. Juli d. J. seine Bestätigung ertheilte 20). Im J. 1495 ver anstaltete die Gemeinde mit Genehmigung des Probstes Friedrich von Wettenhausen eine Frühmeß 21), welche das Domkapitel vergab 22). Einge: pfarrt dahin sind :

a) Egenhofen, Dorf von 22 H. 106 S. sammt der heil. Dreyfaltigkeits Kapelle. 4 St.

17) S. II. Periode. 18) Kormann. 19) Wettenhaus. Annal 20) Gesch. der Bisch. II. B. S. 235. 21) Wettenh. Annal 2.) Matrikel.

b) Ried bey Behlingen, Dorf von 47 H. 254 S. mit einer der heil. Ottilia geweihten Kirche, in welcher das Patrocinium und mehrere gestiftete Jahrtåge ge= halten werden. 4 St.

c) Schönenberg, Dorf von 36 H. 219 S. mit der St. Leonards Kirche, in der sonntåglicher Gottesdienst ist.

d) Goldbach, Dorf von 34 H. 189 S. & St. e) Kleinbeuern, Dorf von 23 H. 106 S. St.

f) Hartberg, 9 H. 39 S. 1 St. Reiffertss weiler 56 S. St..

X. Großanhausen, ein Pfarrort im L. G. Burgau von 25 H. u. 132 S. U. L. F. gewid met, dessen Pfarrlehen mit aller Zugehörde, den Edeln von Kndringen gehörig, Johann von Kndringen mit seiner Gemahlinn Anna von Stein zu einem jährlichen Gedächtniß am Vors abend von Lichtmeß 1438 an das Kloster Wettenhausen vergabte, und Bischof Peter im Juni d. J. demselben einverleibte 23). Diese Pfarrei ist jekt mit Limpach vereiniget. Ihr war ehemals zugegeben:

Kleinanhausen. Nr. XXI,

XI. Großkissendorf, Pfarrdorf im L. G. Günzburg von 35 H. u. 184 S., verehrt als Patronen den heil, M. Morih. Das Patronats: 23) Wettenhaus. Annal.

recht auf die Pfarrei übten der Bischof, der Orts: herr und der Pfarrer von Günzburg alternativ aus. 24). Sie war längere Zeit mit Anhofen unirt; im J. 1799 erhielt sie eine Kooperatur 25). Zulekt wurde sie wieder zur Mutterkirche erhoben 26), und ihr folgende Filiale angewiesen:

a) Kleinkissendorf von 32 H. 195 S. St. b) Schneckenhofen, Dorf von 20 H. 149 S. sammt der heil. 14 Nothhelfer Kapelle. ‡ St.

c) Balmertshofen, Dorf von 20 H. 96 S. sammt der St. Michaels Kapelle. St.

d) Emmerthal, 2H. 22 S. † St. Happach 3 H. 22 S. 1 St.

XII. Großkdh, Pfarrdorf im L. G. Günzs burg von 153 H. u. 852 S., feyert das Patrocis nium am Feste der heil. Apostel Peter und Paul. Es war ehemals der Pfarrei Günzburg unterwors fen; wurde aber vom Bischof Christoph im J. 1541 zur Pfarrei erhoben, von Ulrich Ehine ger von Ulm als Ortsherrn, der das Patronatss recht erhielt, und von der Gemeinde dotirt 27). Nach den Ehingern kam das besagte Recht an die Inhaber der Markgrafschaft Burgau.

XIII. Günzburg, Stadt an der Günz, der Siß eines kön. Landger., zählt 570 H. u. 2842 S.

24) V. R. 25) S. II. Period, 26) III Period. 27) Gesch der Bisch. III. B. S. 335.

L. Band.

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und steht unter dem Schuße des heil. Bischofs Mar: tin. Das Collationsrecht gehörte nach Urkunden von 1162 und 1186 den Bischöfen 28), und vers blieb auch bischöflich, als der Ort im J. 1274 an die Markgrafen von Burgau kam.

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In dieser Stadt wurden zu mehrerer Beförderung des Cultus einige Benefizien gestiftet, und zwar a) im J. 1423 von der Gemeinde das zu Ehren des heil. Kreuzes und der heil. Anna: b) im J. 1469 von Peter Arnold, Bürger zu Ulm, die Prädikatur 29). c) 1482 von Paul Wall, Chorherrn in Wiesensteig, das des heil. Kilians mit der Verbindlichkeit, die Frühmeß zu lesen, welches Bischof Christoph im J. 1518 bestätig te 30). Auf die besagte Benefizien erwarb sich der Magistrat das Präsentationsrecht. d) Im J. 1518 stiftete Paul Wall die Kaplanei U. L. F., und verschaffte einem jeweiligen Pfarrer von Günzburg das Patronatsrecht 21). Im verflossenen Jahrhundert wurden noch drey Benefizien errichtet 32).

In eben dieser Stadt siedelten sich im Jahr 1433 die Klosterfrauen von der dritten Regel des heil. Franciscus an, und widmeten ihre Kirche der

28) Bischöfl. Urk. 29) Pfarrakten. 30) V. Reg. 31) Dieses Benefizium ward des Krankenbesuchs halber mit der Prädikatur vereiniget. 32) S. II. Periode. §. XVI.

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