Was frommts die Våter hochzupreisen, Die guten alten Sitten ehren So rühmet wohl der junge Aar Und siht geblendet und gefangen, Die ihn ernährt und die ihn band. Der Våter Ruhm wird euch zur Schande, Das eure Schmach herabgebracht. Doch denkt daran, wie sie gestritten Und schlugen seine freche Brut. Daran gedenkt und seht dann zu Mag solcher feigen Art gebühren Die Krone und das Schwert zu führen? Hinweg mit Scepter und mit Krone, Legt weg den güldnen Königsstab Seht eine Narrenkappe auf Reichsapfel fort, ein Federball Altdeutscher Ernst ist ausgegangen, Mit fremden Sitten zu stolziren, Halt ein, halt ein, mein Vaterland, Sei wieder was du einst gewesen, Owende dich du deutsche Jugend. Der deutsche Sinn, der treue Geist,. Dann ist gerettet auch der Ruhm, Dann ist der deutsche Name neu Mein deutsches Volk, ich bin dein Sohn, Ich liebe dich, und will begeistert. Dann rühmen wir der Väter Thaten Dann soll kein Watscher sich erkecken Nach unserm Gut die Hand zu strecken, Und wagt ers doch, heraus das Schwert, Zu zeigen, daß der Ahnen Kraft Noch in uns lebt und Ruhm uns schafft. Nach Fischart. Germanien. Deutschland, schlummerst du noch? Siehe was rings um dich, Was dir selber geschah! Fühl es, ermuntre dich, Eh die Schärfe des Siegers Dir mit Hohne den Scheitel blößt! Deine Nachbarin sieh, Polen, wie mächtig einst Vor drei Mächtigen, und verstummt. Ach, es halfen ihr nicht ihre Magnaten, nichtIhre Edeln; es half keiner der Namen ihr, Die aus tapferer: Vorzeit Ewig glänzen am Sterngezelt. Und nun, wende den Blick! schau die zerfallenen Trümmer, welche man sonst Burgen der Freiheit hieß, Unzerstörbare Nester: Ein Wurf stürzte die sichern hin. Weiter schaue! du siehst ferne in Often steht Zorndorf probte sie auch an dir. Schau gen Westen! es droht, fertig in jedem Kampf, Vielgewandt und entglüht, troßend auf Glück und Macht Dir ein anderer Kämpfer, Der dir schon eine Locke nahm. Und du såumetest noch dich zu ermannen, dich Klug zu einen? du fåumst, kleinlich im Eigennuß, Statt des polnischen Reichstags Dich zu ordnen, ein mächtig Volk? Soll dein Name verwehn? willst du zertheilet auch Knien vor Fremden? Und ist keiner der Våter dir, Dir dein eigenes Herz nicht, Deine Sprache nicht alles werth! Sprich, mit welcher? o sprich, welcher begehrtest du Sie zu tauschen? dein Herz, soll es des Galliers, Des Kosaken, Kalmucken Pulsschlag fröhnen? Ermuntre dich! Wer sich selber nicht schüßt, ist er der Freiheit werth, Einzeln bricht sie der Knabe leicht. Höfe schüßen dich nicht: ihre Magnaten fliehn Wirf die lähmende Deutschheit Weg, und sei ein Germanien! Traum ich, oder ich seh welch einen Genius Niederschweben? Er knüpft, einig verknüpfet er Zwei germanische Freundes Hände, Preußen und Oesterreich. Herder. |