Reineke der Fuchs. Das er.ft e Buch. Das erste Kapitel. Wie der Löwe, König aller Thiere, einen festen Frieden ausrufen und alle Thiere an seinen Hof entbieten låßt. (1→ 32.) Es war an einem Pfingstentag; Der Mai auf Wald und Wiesen lag; Die kamen an in großer Zahl: Lütke der Kranich und Marquart der Hehr Dieweil der König trug Begehren Die Thiere alle groß und klein, Bis auf Reinke den Fuchs allein. Nach dem, was schon durch ihn geschehn, 1 Man wußte wenig Guts ihm nachzusagen, Drum durft er auch nach Hofe nicht sich wagen. Hatte zu klagen Jedermann:" Daß Reineke ein Bösewicht; Und nur der Dachs, der klagte nicht. Das andere Kapitel. Wie Reineke der Fuchs von dem Wolf und vielen andern Thieren vor dem Könige verklagt wird. (33-148.) Isegrim der Wolf begann die Klage; Au seine Freunde, wer von seinem Schlage, Wo Ifegrim der Wolf also begann : >>Mein gnädger Herr und König mehre Den Reineke an mir begangen. Durch ihn hab ich schon oft empfangen Daß er mein gutes Weib zum Spott gemacht, Und ich verlangt ihn, da hielt ers fürs Beste Ja, wåre alles Tuch auch Pergament, Als Isegrim die Klage so gethan, Das war geheißen Wackerlos Und sprach zum König als Franzos : Daß es für seines Hungers Qual Nichts hatte als ein Würstchen, schlecht und klein. Herbei auch Hinz der Kater kam, Nicht jung, nicht alt, kein Thier ist hier, Das nicht vor ihm mehr als vor euch noch zagt. Was aber Wackerlos geklagt, Ist viele Jahre her, muß ich berichten, Die Wurst war mein, doch klag ich deß mit nichten. Denn als ich einstens Jagd gemacht, Kam ich in eine Mühl bei Nacht, |