Die psychanalytische Methode: eine erfahrungswissenschaftlich-systematische Darstellung

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Klinkhardt, 1913 - 512 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 221 - Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, Daß ich so traurig bin ; Ein Märchen aus alten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl, und es dunkelt, Und ruhig fließt der Rhein ; Der Gipfel des Berges funkelt Im Abendsonnenschein. Die schönste Jungfrau sitzet Dort oben wunderbar, Ihr goldnes Geschmeide blitzet, Sie kämmt ihr goldenes Haar. Sie...
Seite 7 - Herren Pflicht, Er gehorcht der gebietenden Stunde. Wie in den Lüften der Sturmwind saust, Man weiß nicht, von wannen er kommt und braust, Wie der Quell aus verborgenen Tiefen, So des Sängers Lied aus dem Innern schallt Und wecket der dunkeln Gefühle Gewalt, Die im Herzen wunderbar schliefen.
Seite 271 - Wäre die sinnliche Natur im Sittlichen immer nur die unterdrückte und nie die mitwirkende Partei, wie könnte sie das ganze Feuer ihrer Gefühle zu einem Triumph hergeben, der über sie selbst gefeiert wird?
Seite 354 - Es ist sonderbar, daß nicht längst die Assoziation von Wollust, Religion, und Grausamkeit die Leute aufmerksam auf ihre innige Verwandtschaft und ihre gemeinschaftliche Tendenz gemacht hat...
Seite 238 - Nommer un objet, c'est supprimer les trois quarts de la jouissance du poème qui est faite du bonheur de deviner peu à peu; le suggérer, voilà le rêve.
Seite 272 - Thier' ist gar nicht abgetödtet worden, es lebt, es blüht, es hat sich nur — vergöttlicht. Was die schmerzliche Wollust der Tragödie ausmacht, ist Grausamkeit; was im sogenannten tragischen Mitleiden, im Grunde sogar in allem Erhabenen, bis hinauf zu den höchsten und zartesten Schaudern der Metaphysik, angenehm wirkt, bekommt seine Süßigkeit allein von der eingemischten Ingredienz der Grausamkeit. Was der Römer in der Arena, der Christ in den Entzückungen des Kreuzes, der Spanier...
Seite 329 - Was ist es? OCTAVIO. Kommen Sie! Ich muß Sogleich die unglückselige Spur verfolgen, Mit meinen Augen sehen - Kommen Sie - (Will ihn fortführen.' QUESTENBERG. Was denn? Wohin? OCTAVIO (pressiert). Zu ihr! QUESTENBERG. Zu OCTAVIO (korrigiert sich). Zum Herzog! Gehn wir.
Seite 386 - ... klein, So nichtig, daß wir selbst vernichtet sind. Und dennoch wohl uns, wenn die Asche treu Den Funken hegt, wenn das getäuschte Herz Nicht müde wird, von neuem zu erglühn! Das Echte doch ist eben diese Glut; Das Bild ist höher als sein Gegenstand, Der Schein mehr Wesen als die Wirklichkeit. Wer nur die Wahrheit sieht, hat ausgelebt. Das Leben gleicht der Bühne: dort wie hier Muß, wann die Täuschung weicht, der Vorhang fallen AUF WILHELM HAUFFS FRÜHES HINSCHEIDEN Dem jungen, frischen,...
Seite 201 - Gebilde von mannigfacher Gestaltung. Lange Reihen, vielfach dichter zusammengefügt; alles in Bewegung, schlangenartig sich windend und drehend. Und siehe, was war das ? Eine der Schlangen erfaßte den eigenen Schwanz und höhnisch wirbelte das Gebilde vor meinen Augen. Wie durch einen Blitzstrahl erwachte ich ; auch diesmal verbrachte ich den Rest der Nacht, um die Konsequenzen der Hypothese auszuarbeiten.
Seite 102 - Wahl, er hat nicht einmal die Wahl, ob er ein Werk überhaupt hervorbringen will oder nicht, denn das einmal lebendig Gewordene läßt sich nicht zurückverdauen, es läßt sich nicht wieder in Blut verwandeln, sondern muß in freier Selbständigkeit hervortreten, und eine unterdrückte oder unmögliche geistige Entbindung kann ebensogut wie eine leibliche die Vernichtung, sei es nun durch den Tod oder durch den Wahnsinn, nach sich ziehen. Man denke an Goethes Jugendgenossen Lenz, an Hölderlin,...

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