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mete es zur Residenz des Großmeisters vom St. Geor genorden. Von A. 1529. bis 1533. hielten sich die Nonnen St. Magdalena hier auf, deren Kloster vor dem Schottenthore von den Türken zerstöhret worden war. Hierauf machte Bischof Johann Fa, ber ein Collegium für arme Studenten daraus, und versabe dasselbe A. 1540. mit einem ansehnlichen Bücherschaße. Von A. 1545. bis 1589. bewohn ten es die Franciscaner, die von St. Ruprecht hies her zogen. Sodann bestimmte es der wienerische Magistrat zu einem Waisenhause für arme Mägdlein. Endlich wurden von Kaiser Ferdinanden II. auf Ansuchen seiner Gemahlinn Eleonora von Mantua A. 1624. die Clarisserinnen hier eingefeßet, welche sich wegen der ungarischen Kriegshändel von Preßburg nach Wien in Sicherheit begeben hatten. (Fischer)

Das jeßige Bürgerspital zu Wien war vor Zeiten gleichfalls ein Nonnenkloster Clarisserordens, welches A. 1303. von Erzherzog Rudolphen III. Könige in ́Böhmen und seiner Gemahlinn Blanca angefangen, von ihm aber A. 1305. wirklich gestif. tet worden ist. Die Kirche der heiligen Clara ist den 26. Oct. 1347. geweihet worden. Es haben 3. Prinzessinnen von Oesterreich allhier den Schleyer angenommen, nåmlich Anna, Kaiser Friedrichs III. Catharina, Herzog Alberts II. und Catharina, Herzog Leopolds III. Tochter, worunter die erstere von A. 1341. bis 1343. allhier Aebtiffinn gewesen. Nachdem die Nonnen A. 1529. aus Furcht vor den Türken, nach Villach in Kärnten entwichen, ward das Kloster von K. Ferdinanden I. der Stadt zum Spitale für die Bürger übergeben, und die Klosters kirche zu deffen Pfarrkirche gemacht. (Fischer)

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d) Den Nonnen vom Orden des heiligen Domint Eus gehören 2. Klöster:

1) Imbach, vor Zeiten Minnebach, hat Albert von Weltsperg, Druchseß von Oesterreich, mit Genehmhaltung fetner Gemahlinń Gisela, und aller seiner Söhne und Erben den 1. May 1269. zu Ehren Jesu Chrifti, und seiner glorreichen Mutter geftiftet, und solches auf dem Grande erbauet, den er von Heinrich Konrad Zweymann an der Krems gekaufet hatte. Unter andern Gütern ward das Schloß Minnbach zum Klostergebäude und die Pfarrkirche zu Minnbach mit ihren Einkünften gewidmet. Diese Pfarre war ehemals ein Filial von Krems; Tuta von Jebingen aber erhob solches mit Bewilligung Bischof Peters zu Passau, zur Pfarre, und hielt die Pfarrkirche zu Krems schadlos; worüber Jenfried Dechant und Pfarrer zu Krems, Canonicus zu Pasfau A. 1277. ein Bekentniß ausstellte, und die Kirs che zu Imbach frey sprach (Bern. Peg ) 2) Tuln zum heiligen Kreuz, ist als ein Gelübd von K. Rudolphen I. von Habsburg entstanden. Der Stiftungsbrief, welcher sich beym Czerwenka p. 87. befindet, ward zu Wien den 31. Aug. 1280. ausgefertiget. Der Kaiser erkläret darinnen, daß diese Stiftung blos in Ansehung des von Gott verliebenen Sieges über seinen öffentlichen Reichsfcind Ottokar geschehen fey; und daß er das Kloster zu Ehren der göttlichen Barmherzigkeit, für Nonnen vom Orden der Prediger, nach den Regeln des heilis gen Augustinus geftiftet habe. Die Abtey zum Schots ten trat dem Kaiser die ihr gehörige Kirche des heiligen Kreuzes in Tulln zu dieser Stiftung ab, und erhielt dagegen das Kirchenlehn der Pfarre zu Gaus nersdorf den 6. Juny 1280. (Bern. Peg) Die ersten

ersten Klosterschwestern sollen von Nürnberg hieher berufen, und ihnen des Kaisers Prinzessinn Euphe mia zur Priorinn vorgefeßet worden seyn; welches leştere aber P. Hanthaler in Zweifel ziehet. (Fast. Campil. T. I. p. 1107.)

Daß das Lorenzerkloster in Wien Anfangs von Dominikanern bewohnt gewesen, haben wir oben schon gemeldet. Das Nonnenkloster dieses Ordens bey St. Peter zu Neustadt ward A. 1443. den Dominikanern daselbst eingeräumt.

e) Englische Fräulein St. Maria.

Welche mit Bewilligung Kaiser Josephs I. von Mün chen nach Desterreich gekommen, haben 2. Ordens, häuser, nåmlich zu St. Pölten und zu Krems. Beyde hat die erste Oberinn in diesem Lande, Marianna Freyinn von Kriechbaum, und zwar das erste A. 1706. das zu Krems aber A. 1723. erbauet. Die Ordensschwestern dieser Stiftung, welche die Erziehung adelicher Töchter zur Absicht hat, sind nicht, wie andere Nonnen, Zeitlebens an die Regel gebunden, sondern können heurathen. Sie werden darum die Englischen genannt, weil die Stifterinn, Mas ria von Wart aus England entsproffen gewesen. Sie ward A. 1585. zu York von katholischen Aeltern, aus uraltem Adel gebohren; und starb nach vielen erlittenen aber glücklich bestegten Hinternissen und Drangsalen, den 30. Jan. 1645. zu Hevart, unweit ihrer Vaterstadt, wohin sie im 60. Jahre ihres Alters zurückgekehret war. Sie stiftete in Gesellschaft einiger Damen, welche England, wie sie der Religion halber verlassen hatten, diesen Orden zu St. Omer in den Niederlanden, legte die Regeln des heiligen Ignatius Lojola mit einiger Veränderung zum Grunde, und erhielt die Bestätigung von P. € 4 Paulo

Paulo V. Ohngeachtet P. Gregorius XV. diefe Regeln gleichfalls gut hieß; mußte doch der neue Ors den, so wie die Stifterinn selbst, unter P. Urban VIII. ein sehr widriges Schicksal erfahren: bis endlich P. Clemens XI. A. 1703. die Regel nebst dem Institut aufs neue bekräftiget hat. (Granelli Topograph. Auftr. Edit. 1759.)

f) Elisabethinerinnen oder Krankenwärterinnen vom dritten Orden des heil.

Franciskus

besigen 1. Kloster zu

Wien bey St. Elisabeth auf der Landstraße, wels ches die erste Oberinn allhier, Maria Josepha Ruz pe von Cöln, die man mit 5. Ordensschwestern von Gråh nach Wien berufen, A. 1709. gestiftet hat, Es erlitt A. 1743. durch Ergiessung des Wienflußfes, vielen Schaden; ist aber durch milden Beytrag freygebiger Herzen bald wieder hergestellet, und erweis tert worden.

g) Salesianerinnen, oder Nonnen des heiligen Franciskus von Sales. Bischofs zu Genf,

besigen gleichfalls nur 1. Kloster zu

Wien, bey Marik Heimsuchung auf dem Rennwège, welches die Kaiferian Amalia Wilhelmina, Kaiser Josephs 1. hinterlassene Witwe prächtig erbauet hat. Sie legte den 13. May 1717. den ersten Grundstein dazu; und da das Kloster in 2. Jahren zur Bewohnung fertig geworden, führte man die Nonnen, die aus den kaiserlichen Niederlanden angelanget, und bisher im gråßlich Paarischen Hause am Rennwege cinquartiret waren, A. 1719. in öffent licher Procession allhier ein. Die nicht große, aber

herr

herrliche Kirche, ist nebst dem übrigen Gebäude, A. 1730. zur Vollkommenheit gelanget; und der Flü gel an der linken Seite der Kirche, welchen höchstgedachte Kaiserinn selbst bewohnte, nach ihrem Tode dem Kloster gleichfalls einverleibt worden. (Fuhrmann, Granelli.)

h) Ursulinerinnen des heiligen Auguftinus, haben auch ein einziges Kloster zu

Wien, bey St. Ursula, in der Johannisgasse in der Stadt. Die Kaiserinn Maria Eleonora von Mantua, Kaiser Ferdinands III. Witwe, ist desselben Stifterinn. Sie berief A. 1660. die ersten Nonnen von Lüttich, aus den Niederlanden, `erkaufte 5. Bürgerhäuser zu Erbauung des Klösters, Schulhauses und der Kirche, welche den 3. Sept. 1675. geweihet wurde: worauf die Nonnen die sich bisher in einem Hause in der Dorothågasse aufgehalten, allhier Besih nahmen. (Fuhrmann)

*) Die Benedictinernonnen befaffen ehemals 3. Klö, ster in Niederösterreich, nämlich 1) Erlakloster, 2) zu Göttweih, und 3) zu Kirchberg am Wechsel, die aber nach und nach abgekommen sind.

Den Cisterziensernonnen gehörten 4. Klöster, 1) St. Bernhard, welches A. 1269. bey Altmalen geftiftét, A. 1277. nacher Krueg übersehet, und bey den Religionsneuerungen verlassen ward. 2) 3um beis ligen Geist bey 3ps, das gleichfalls bey den Glau bensspaltungen eingegangen ist. 3) bey St. Liz kola zu Wien in der Singerstraße, davon wir oben geredet haben. 4) Bey St. Nicola zu Wien Auf der Landstraße, wo jeht der Freythof befind€ 5 lich,

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