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Das Gefecht bei Savona kostete dießseits 3 Todte und 11 Verwundete; unter Leßteren befand sich ein Stabs- und ein Oberoffizier. Vom Feinde geriethen in Gefangenschaft ein Oberstlieutenant und ein Offizier.

Die feindliche gut verschanzte Stellung bei Vado, die sich längs dem Gebirgszweige bis San Giacomo hinanzog, hatte bei Madonna del monte und auf den dortigen Anhöhen und Bergabfällen einen stars Een vorgeschobenen Posten, dessen natürliche Haltbarkeit noch durch mehrere Schanzen erhöht war. Dieser Posten mußte also früher genommen werden, bevor man hier einen Angriff auf die Stellung bei Vado unternehmen konnte. Der Angriff bedingte aber um so mehr Muth und Tapferkeit, da man wegen Terränhindernissen das eigene Geschüß noch nicht vorbringen konn= te, und somit auf Feuergewehr und Bajonett allein beschränkt war.

Nach der zum Angriffe der französischen Stellung an der Meeresküste hinausgegebenen Disposizion ließ Devins am 24. Juni um die Mittagsstunde den Feind bei Madonna del monte durch Gen. Ruccavina mit dem ersten Karlstädter Bataillon und 2 Ba= taillons von Nadasdy angreifen, welchen Gen. Liptay mit 3 Bataillons Reisky als Unterstüßung fölgte.

Bei diesem Angriffe hatte F3M. Wallis mit

dessen war doch seine Anwesenheit bei Savona dem F3M. Devins bei dem am 24. Juni stattgefundenen Gefechte sehr nachtheilig, weil, wegen Einschließung und Beobachtung der Festung Savona, nur ein kleiner Theil der Truppen des linken Flügels gegen die fran» zösische Stellung bei Vado vorgeführt werden konnte,

4 Kompagnien von den Szluiner Grenzern, 1 Bataiflon Alving und einer Eskadron Uhlanen, längs dem Meeresstrande über Leggine und Zinora vordringend, mits zuwirken; während der Rest seiner Truppen unter Gen. Pittony vor Savona zur Beobachtung der Festung stehen blieb. - Diese lettere Kolonne drang in bester Ordnung bis an die Brücke des Torrente Quiliano vor, und warf den dießseits gefundenen Feind über selbe zurück, welcher Unfangs in Weingärten und einzelnen Häusern, und dann in Gärten und Gebüschen am rechten Ufer des Torrente, den hartnäckigsten Widerstand zu leisten suchte.

Durch das Vordringen dieser Kolonne bis an den Quiliano war dem vorgeschobenen feindlichen Posten bei Madonna del monte Flanke und Rücken bedroht, Der Angriff für den in zwei Kolonnen vorrückenden Gen. Ruccavina schien sonach sehr erleichtert zu seyn. Der Feind wehrte sich indessen allda auf das muthigfte; so zwar, daß er nur durch die besondere Tapferkeit dieser Truppen zum Rückzuge aus diesem vortheilhaften verschanzten Posten gezwungen wurden konnte; wobei Gen. Ruccavina an der Spiße der Stürmenden in zwei Schanzen eindrang, und verwundet wurde. Mittlerweile aber, als der Besit von Madonna del Monte noch nicht errungen war, hatten die Sluiner Grens zer den Feind am rechten Ufer des Quiliano vertrie ben, und warfen ihn, indem sie troß einem heftigen Kanonenfeuer der Forts von Vado, und einer zwischen dieser Stadt und Tiaffano befindlichen Batterie, lebhaft folgten, auf die Stellung von Vado zurück, bevor die Kolonne des Gen. Ruccavina gegen Tiassano vordringen und dadurch Erßeren die rechte Flanke decken konnte.

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Der feindliche Gen. Freytag benüßte augenblicklich die gegebene Blöße, und ließ die Szluiner durch eine von Tiassano aus gegen die Brücke des Quiliano vorrückende Kolonne in die Flanke nehmen, und somit auch ihren Rücken bedrohen. Diese Bewegung mußte den Rückzug der Szluiner über den Quiliano schnell entscheiden, welchen sie nicht in guter Haltung aus führten. Die Franzosen verfolgten sie hierbei bis über die Brücke des genannten Torrente, und drangen fo= gar bis gegen das zwischen Zinora und Leggine als Un= terstützung verbliebene Bataillon Alvinhy nach. In dem Augenblicke, wo der Rückzug der 4 Kompagnien Szluiner in gänzliche Flucht überging, sprengte aber, die Uhlanen-Eskadron des Rittmeisters Prohovsky hers an, und warf den Feind durch einen auf sehr beschränktem Terrän eben so kühn als tapfer ausgeführten An2 griff wieder über die Brücke zurück; wodurch das Gefecht hier zum Stehen gebracht, und von nun an diese Brücke behauptet wurde.

Inzwischen, als sich dieß am linken Flügel ereig, nete, hatten die Truppen des Gen. Ruccavina den Feind über den Quiliano zurückgeworfen, und waren mit großer Entschlossenheit gegen die feindliche Stellung in der Richtung von Tiaffano vorgerückt. Der kommandis rende General begnügte sich aber für diesen Tag mit dem errungenen Posten, und stellte die Fortseßung des Angriffs ein; worauf die Truppen des Gen. Ruccavina hinter dem Quiliano eine Stellung nahmen. Das Ka= nonen und Kleingewehrfeuer dauerte indessen bis in die Nacht hinein, welche dem Geplänkel erst gänzlich ein Ende machte.

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Zusammen-8 Offiz., 312 Mann, . 8 Pferde. Unter den Verwundeten befanden sich, außer dem Gen. Ruccavina, noch 2 Stabsoffiziere. Vom Feinde geriethen in Gefangenschaft 1 Offizier und 6 Mann. *).

Durch dieß Gefecht, und der in Folge desselben stattgefundenen Vorrückung bis an den Quiliano, war die Stellung der lombardischen Armee dergestalt verändert worden, daß der linke Flügel vom Montè Ujuto über die Bergfüße des Bricco di Casaluvo, welcher die vorliegende Ebene bis Tiassano und Vado beherrscht, und Madonna del monte in zwei Tref= fen sich vorbog, und durch Leßteren sich an das Meer stüßte.

Auf die Stimmung der lombardischen Armee hatte das Gefecht, welches zwar keine wesentlichen Folgen nach sich zog, im Ganzen aber mit vielem Muthe und fester Entschloffenheit durchgeführt wurde, einen güne stigen Eindruck gemacht. - Gleichzeitig konnte Devins sich auch die Überzeugung verschaffen, daß die feindliche Stellung bei Vado einem Angriff in der Fronte große Schwierigkeiten darbiete, weswegen er selben auch nicht für ausführbar hielt, ohne empfindliche Opfer bringen zu müssen.

*) Die Erzählung dieser Kriegsbegebenheiten am 23. und 24. Juni bei Savona und Vado ist bei Jomini, in Zeit, Ort und That auf eine merkwürdige Weise der Wahrheit ungetreu, und verdient, verglichen zu werden.

Der Lauf der Wildbäche bildet längs der Riviera, von ihrem Ursprunge an dem Hauptrücken bis an das Meer, auf den zwischenliegenden Gebirgszweigen und deren Füßen mehrere gute Defensivstellungen, die in der Fronte äußerst schwer anzugreifen sind; indem theils die Natur durch Felsen oder schroffe Wände und steile Abfälle, theils die Industrie der Genueser, sie zur hartnäckigsten Vertheidigung geeignet macht, welche hier ihre Landhäuser haben, die sie mit Weinpflanzungen, Gärten, Terrassen und Gehägen zu umgeben pflegen. Der Schlüssel zu diesen Stellungen ist für Freund und Feind der Höhenzug der Appenninen, über welchen sie allein mit Vortheil anzugreifen sind, und folglich schnell verlassen gemacht werden können.

F3M. Devins hatte darum auch seine frühere An= sicht verbessert, und führte den Angriff, gegen die Stels lung von Vado in der Doppelabsicht aus, selbe.wo möglich zu überwältigen, wo nicht, also durch diesen Fürgang des Feindes Aufmerksamkeit auf seinen äußerften rechten Flügel zu ziehen, um sich Tags darauf des San Giacomo und Sette pani zu bemächtigen; so groß auch die Schwierigkeiten beim Angriffe auf diese Punkte feyn möchten. Gen. Cantu war daher beauftragt wors den, mit den beihabenden 2 Kompagnien Karlstädtern und 2 Bataillons Thurn, am 25. Juni von Monte freddo vorrückend, den feindlichen Posten San Gia como delle malere anzugreifen und zu nehmen; und Gen. Argenteau wurde befehligt, mit seiner Brigade und jener des Gen. Ternych sich gleichzeitig in den Beit des Setti pani zu sehen. Damit aber der Feind verhindert werde, diesen beiden Posten an andern Punkten Verstärkungen zuzuführen, und damit er auch zur

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