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unter dem FML. Wonkheim 8 Bataillons aus dem Lager bei Acqui auf; welche Truppen am 1. Juni eine Stellung nahe vor Dego, an beiden Ufern der Bor: mida, bezogen.

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Der noch in Kantonniṛungen gelegene Theil der Infanterie rückte nun im Lager von Acqui ein, allwo diese 7 Bataillons zwischen den 7. und 10. Juni ans langten. Der Rest der Infanterie, aus dem Bar taillon Wilhelm Schröder bestehend, wurde dem Generalkriegskommissär, in Ermanglung einer Stabsinfanterie, zur Bewachung der Magazine und Bedes ckung der Transporte zugewiesen. Nachdem aber dieses Bataillon diesen Dienst nicht allein bestreiten konnte; so wurde hierzu noch das Bataillon Jordis beigegeben, und im Laufe des Monats Juni, zu gleichem Zwecke, auch das Bataillon Stein von den Garnisonstruppen. der Lombardie nach Piemont vorgezogen.

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Von der Reiterei war eine Division von Mesza= ros Uhlanen in die Stellung von Dego vorgerückt. Der übrige Theil der Reiterei blieb dagegen noch in den Kantonnirungen stehen.

Am 10. Juni zog der kommandirende General fein Hauptquartier nach Dego vor; wohin er für seine Pers son schon früher abgegangen war, um die nothwendigen Anordnungen zum weiteren Vorrücken an Ort und Stelle zu treffen. Der im Bormida-Khale nach Carcare führende Verbindungsweg war endlich, so gut als es die Umstände zuließen, für Urmeefuhrwerke fahrbar hergestellt worden. In dem Magazine von Dego lagen auch schon, durch die unermüdete Thätigkeit des Gen. Hiller bewerkstelligt, hinlängliche Vorräthe von Lebensmitteln aufgehäuft, und somit durfte FZM. Des Öftr. milit. Zeitsch. 1835. IV. K

vins keine Zeit mehr verlieren, den Feldzug zu eröffnen. Am 14. brach also Devins aus der Stellung von Dego mit den allda lagernden, und sonst noch von Acqui herbeigezogenen, Infanterie- Bataillons auf, und bezog mit 9 Bataillons ein Lager vor Carcare an beis den Seiten des Flusses. Mit dieser Bewegung gleichzeitig rückten die Vorposten unter Gen. Ruccavina, aus 10 Kompagnien Karlstädter Grenzern bestehend, gegen Pallere und über Altare vor, und erhielten. zwei Bataillons als Unterstügung, die sich vorwärts Carcare aufstellten.

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Zur Deckung des links von diesem Lager befindli: chen Gebirgsüberganges bei Montenotte wurde Gen. Pittoni mit 2 Kompagnien Karlstädter Grenzern, und drei Linien: Bataillons entsendet, welcher auf dem Monte Pra, auf gleicher Höhe östlich von Ca de ferre, und südlich von Montenotte, Stellung nahm, und sich durch seine Vorposten mit jenen des Gen. Ruccavina in Verbindung seßte. Durch den Umstand, daß diese Verbindung äußerst locker war, fand Devins sich bewogen, 2 Bataillons auf dem Pian del merlo und Monte rosso, Übergangspunkten an dem Hauptrücken, ungefähr eine und eine halbe Stunde von Altare und eben so weit vom Monte Pra entfernt, aufzustellen, und auch das Szluiner Grenzbataillon aus der Gegend von Silvano Adorno näher an Montenotte heranzuziehen. Später wurde Gen. Pittoni noch mit einer Eskadron Uhlanen von Carcare aus verstärkt.

Um das Lager bei Carcare an der rechten Seite desselben ebenfalls gehörig zu sichern, mußte FML. Colli den Gen. Argenteau mit 2 Kompagnien von Gyu

Lai Freikorps und 5 Bataillons des E. t. Hilfskorps, welche Truppen auf dem Monte Zemolo schon versam melt waren, nach Murialto vorm.rschiren lap sen, welcher General über Biestro mit Ruccavina, sich verband.

Zwischen dem 14. und 16. Juni langte endlich auch der Rest der Infanterie von der lombardischen Armee im Lager bei Carcare an; wohin auch noch von der Reis terei die Division Erdödy Husaren und das neapoli= tanische Dragoner-Regiment König in Marsch gesetzt wurden. In Carcare nahm Devins nun sein Hauptquartier.

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Von den nunmehr durch die Vorposten beseßten Punkten lagen mehrere schon auf genuesischem Gebiete. F3M. Devins hielt es daher für angemessen, seinem gänzlichen Einmarsche in die Riviera di ponente nachfolgende Erklärung an die Regierung der R publik Genua porangehen zu lassen: „Die französt= sche Armee hat bisher die Neutralität der Republik gar nicht geachtet, und ungescheut ihren Boden betreten; wodurch nicht nur Piemont, sondern auch die Lombar. die mit einem feindlichen Einfalle bedroht sind. Seine Majestät der Kaiser sah sich sonach gezwungen, die Armee in der Lombardie zu vergrößern, und vertrauten mir den Oberbefehl derselben an. Um nun die Lande meines Herrn zu sichern, sehe ich mich in die Nothwendigkeit gefekt, mit den von mir befehligten Heere ebenfalls durch das Gebiet der erlauchten Republik zu zies hen, damit ich den Feind aufsuchen, und vertreiben kann. Ich hoffe, die erlauchte Republik wird diesen Schritt, welchen eigene Erhaltung gebietet, nicht mißbilligen, da ich hierdurch zugleich in den Stand gesezt werde,

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die wahre Ruhe auch ihr zu verschaffen. Auch schmeichle ich mir, daß man den östreichischen Truppen wenigstens ebenfalls jene Hilfe leisten werde, die man bisher den Franzosen gewährte, und gegen baare Bezahlung jene Lebensmittel herbeischaffen wird, die das Land hervorbringt. Ich verspreche dagegen, die strengste Mannszucht zu halten, und im Falle eines Exzesses Ersaß zu leiften, in so weit es möglich ist.“

Devins.

Der Umstand, daß die Franzosen um die Befes hung der Festung Savona mit den Genuesern thätigst unterhandelten, welches dem FZM. Devins aus guter Quelle wiederholt berichtet wurde, bestimmte den kommandirenden General, zur Abdrångung der Franzosen von diesem Punkte, sich mit dem Vormarsche an die Meeresküste zu beeilen. Überdies drang auch ein Handbillet des Kaisers vom 8. Juni neuerdings auf die Eröffnung des Feldzuges. *) Devins war sonach schon seit

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*) Dieses Handbillet drückt sich folgendermaßen aus: „Ich hoffe, daß Sie die Ihnen vertraute Armee in Bewes gung gesezt, und die Kriegsoperazionen angefangen haben, welcher Nachricht Ich mit wahrer Ungeduld entgegen sehe. Versichert, daß Sie bereits alle Anstände gehoben, welche die Armee unthätig hielten, hoffe ich des ehestens einige Fortschritte. Die Truppen müssen nun beisammen seyn. Sie haben eine Macht, welche jener des Feindes, wo nicht überlegen ist, doch sicher derselben gleichkommt. Meine Truppen haben den Vortheil über jene des Feindes, daß sie ausgerastet sind, und an nichts Mangel gelitten haben; wogegen jene des Feindes, wie man sicher weiß, viel Ungemach erduldeten, und im üblen Stande sich befin

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mehrerer Tagen eifright bemüht, die Stellung des Feine des auf dem zur Annäherung sehr beschwerlichen Höhenzuge der Appenninen zu rekognosziren; wobei er fand, daß man, um die wohl verschanzten Punkte von Sette pani und San Giacomo zu nehmen, zwei bis drei Stunden lang bergan klettern müsse, und vor dem Sturme auf die feindlichen Werke schon halb athem und kräftenlos allda ankommen würde. Devins glaubte darum, daß es nicht rathsam sey, den Feind in der Fronte auf diesen höchsten Punkten anzugreifen, sondern war vielmehr der Meinung, daß man ihn aus seiner Stellung herauslocken, und dann über ihn here fallen müsse; oder; daß man den Feind zum Verlassen des hohen Gebirges zwingen werde, wenn man seinen äußersten rechten Flügel an der Meeresseite durchbrás che, und fonach die übrigen Punkte seiner Vertheidigungslinie in der rechten Flanke umginge.

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Auf diese Ansichten gründete sich nachfolgende Disposizion zur Vorrückung in die Riviera, Der Tag der Ausführung war auf den 20. Juni festgeseßt.

„Erste Kolonne: Gen. Ruccavina bildet mit einem Grenz- und 2 Linien-Bataillons die Avantgarde, und marshirt über Ultare und Ca di bona ge.

den.

Sie kennen die Art, wie mit diesem Feinde der Krieg zu führen ist; selber muß angegriffen, nie aber erwartet werden, daß er angreife. Ihr Eifer soll mir Bürge seyn, daß Sie Meiner Erwartung und Hoffnung entsprechen werden. Ich verlange von Ihnen, daß Sie nach aller Möglichkeit zur Thätigkeit schreiten da Mir obliegt, einmal wieder zu hören, daß meine Frup pen den sich so oft erworbenen Ruhm weiter zu vers dienen vermögend waren."

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