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CCIII. Mandragora,

Mandragora.

Class. V. Monogynia.

998. M. officinalis, officinelle M. 4. F. t. Auf trockenen Stellen in Griechenland, bei Athen, auf den Cykladen, in Candien, Italien, Schweiz, Krain, Spanien, Sibirien 2. Sonst: M. acaulis, Atropa Mandragora, A. Mandragoramas, Alraunwurz.

Wurzel dick, fleischig, weiß, oft 2spaltig und bis 3-4 Fuß lang. Blåtter wurzelständig, 1 Fuß lang, eiförmig, nach unten zu verschmålert, vollkommen ganzrandig, wellenförmig, mehr oder we niger scharf, erst aufrecht, dann abstehend. Stångellos. Blumenftiele erscheinen aus der Wurzel und sind kürzer als die Blätter. Blumen glockenförmig, 5spaltig, weiß oder purpurroth. Früchte so groß als eine Orange, rundlich. Juni, August. Abb. in Sibthorp. Fl. graec. t 232.

Von diesem wunderbaren Gewächse wird viel erzählt und gefabelt, weswegen es von jeher ein Gegenstand des Aberglaubens und der Neugierde war. und nur deshalb dürfte man es ziehen, damit man dem Spuke entgegenarbeiten könne. Der Same wird im Herbste ins freie Land gebaut. Die im Frühjahre auflaufenden Såmlinge versest man im September in einen tiefen, guten Boden. In einigen Jahren werden sie blühen.

CCIV. Marrubium. Andorn.

Class. XIV. Gymnospermia.

999. M. candidissimum, schneeweißer A. 4. F. +. Auf Felsen in Dalmatien, Croatien, Istrien, Litorale; am Meere. Bielköpfige Wurzel. Stångel bis 1 Fuß hoch, aufsteigend, 4eckig, åstig. Blåtter eiförmig, gekerbt, weißgrau, weich, leicht riechend. Blumen zu 6, in Querlen, gedrängt, Alippig, schneeweiß, weichhaarig, wie die ganze Pflanze. Juni, Aug. Abb. in Dillen. eltham. t. 274. f 214.

1000. M. hispanicum, spanischer A. 2. F. t. Ebendaselbst.

Holzige Wurzel. Stångel aufrecht, 13 Fuß hoch, 4eckig, åftig, behaart. Blåtter herzförmig-eiförmig, weich, gekerbt, zottig. Blumen in dichten Querlen, wie oben, doch weiß und purpurroth ge= zeichnet. Juni, Juli.

Beide wollen trockene Erde, Sonne und einen sehr warmen, wohlgeschüßten Standort. Vermehrung durch Theilung und Samen.

CCV. Mattia. Mattie.

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Class. V. Monogynia.

1001. M. umbellata, doldenblüthige M. 4. F. Auf Sandhügeln im Bannat in Ungarn. Sonst: Cynoglossum umbellatum.

Stångel 1 Fuß hoch, einfach. Blåtter lanzettenförmig, auf

recht, ganzrandig, graugrün, weichbehaart. Blumen in einer Doldentraube, zu 10-20, aufrecht, gelbroth, purpurfarbig-schuppig. April, Mai. Abb. in Waldstein u. Kit. t. 148.

Gedeiht in fandiger Erde, auf sonnigen Stellen, ist oft nur 3, und wird durch Samen und Theilung vermehrt.

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1002. M. dentata, gezahnter St. 4. F. Auf feuchten Wiesen im Bannat; am Balaton-See, in Ungarn. Sonst: Trifolium dentatum.

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Der Nr. 1004 ähnlich, doch immer 2. Stångel bis 5 Fuß hoch, eckig. Blättchen lanzettenförmig, långer, spisig, rothgezähnt. Blumen kleiner, blaßgelb. Juni, Juli. Abb. in Waldstein u. Kit. t. 42.

1003. M. macrorhizon, großwurzeliger St. 4. F. An feuchten Stellen, an Seen in Ungarn. Sonst: Trifolium macrorhizon.

Wurzel bis 2 Fuß lang, dick, åstig. Stångel 2-4 Fuß hoch, purpurroth, mit aufsteigenden Westen. Måttchen linienförmig, etwas spigig, gesägt. Blumen in langen Trauben wie bei dem Folgenden.

1004. M. officinalis, Apotheker-St. 2. F. An We gen, Gråben zc. in Ungarn, Oesterreich, Deutschland 2c. Sonst: Trifolium officinale, T. Melilotus officinale, Meloten-Klee.

Spindelförmige Wurzel. Stängel bis 3 Fuß hoch, gefurcht, åftig. Blåttchen zu 3 beisammen, verkehrt eiförmig-lanzettenför mig, glatt, gesägt. Blumen klein, schmetterlingsförmig, wie bei allen, gelb, in dichten, langen Trauben. Juni, Sept. Abb. in der Eng. Bot. 19. t. 1340. Ist oft nur ☺ und 3.

1005. M. vulgaris, gemeiner St. 4. Ebendaselbst. Sonst: M. leucantha, Trifolium Melilotus candidus. Dem Vorigen ähnlich. Blumen weiß." Wie oben.

CCVII. Melissa. Melisse.

Class. XIV. Gymnospermia.

1006. M. alba, weiße M. 4. F. Auf Kalkfelsen in Croas tien, Dalmatien, Krain, Kårnthen, Friaul 2c. Sonst: Calamintha rupestris, Satureja rupestris.

Den übrigen Arten ähnlich, aber niedriger. Stångel etwas filzig. Blåtter eiförmig, unbehaart. Blumen in den Blattwinkeln, auf wiederholt gabelästigen Stielen, in langen Achseltrauben, weiß, purpurgefleckt. Juli, August.

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1007. M. Calamintha, Kalaminthen M. 4. F. Auf Felsen in ungarn, Steyermark, Italien, Bannat, Desterreich, Schweiz 2c. Sonst: Calamintha officinalis, C. vulgaris officinarum, Thymus Calamintha.

Stångel bis 12 Fuß hoch, rauch. Blåtter eiförmig-herzförmig, 1 3oll breit, gesägt, rauch. Blumen gestielt, in den Blattwinkeln, blaßviolett, angenehm aromatisch riechend, am Schlunde harzig punktirt. Stiele 2theilig. Juli - Sept. Abb. in der Eng. Bot. 24. t. 1676.

1008. M. grandiflora, großblumige M. 4. F. Auf Kalkfelsen in Croatien, Kårnthen, Italien, Krain, Litorale, Friaul, Tyrol ic. Sonst: Calamintha grandiflora, Thymus grandiflorus.

Stångel 1-14 Fuß hoch, behaart. Blåtter gestielt, eiförmig, spigig, gesägt, etwas blasig, behaart. Blumen zu 3-4 auf einem Stiele, zahlreich, groß, purpurrosenroth, dreimal långer als der Kelch, am Schlunde aufgetrieben, purpurroth punktirt. Juli, August. Es gibt eine Spielart mit bunten Blåttern. Abb. in Kniphof. Cent. VII. n. 36.

1009. M. graveolens, starkriechende M. 4. F. t. An Zäunen in Weingärten in Istrien, bei Florenz. Sonst: M.

hirsuta.

Dicke, vielköpfige Wurzel. Stångel über 3 Fuß hoch, borstig, gefurcht, stark åstig; Aeste verlängert, abstehend. Die unteren Blätter breit, herzförmig, die oberen eiförmig, geftielt; alle rauch, runzelig. Blumen blaßrosenroth, weichhaarig. Juli, August. Riecht stark nach Lamium.

1010. M. Nepeta, Kaßenmünzen-M. 2. F. Auf Felfen in Ungarn, Steyermark, Italien, Ober-Oesterreich, Salzburg, Tyrol 2c. Sonst: Calamintha Nepeta, C. parviflora, C. trichotoma, Thymus Nepeta.

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Der Nr. 1007 ähnlich, aber schwächer und stark nach Poley riechend. Stångel niederliegend. Blåtter kleiner, schmåler, mehr eiförmig lanzettenförmig, gesägt. Blumenstiele in den Blattwinkeln, 2theilig, långer als die Blätter. Blumen kleiner, am Schlunde zottig. Aug. Sept. Abb. in der Eng. Bot. 20. t. 1414.

1011. M. officinalis, Apotheker-M. 4. F. In ungarn in Weingarten; in Süd-Europa, Schweiz, Italien 2c. Sonst: M. citrina, M. hortensis, M. Romana, Citronen-Melisse.

Stångel 1. 2 Fuß hoch, astig. Blåtter gestielt, herzförmigeiförmig, runzelig, gesägt, etwas weichhaarig. Blumen kurzgestielt, in halbseitigen Querlen, klein, weiß. Juli, Sept.

Man hat davon eine rauche Spielart (M. hirsuta); diese riecht stärker. Sie wird eigentlich die römische oder, CitronenMelisse genannt.

Gedeiht überall, aber auf sonnigen Stellen und in trockenem Boden besonders gut. Die alten Stöcke gehen öfters ein, deswegen muß man sie wenigstens alle 3-4 Jahre zertheilen. Die Pflanzen kommen 1 Fuß weit von einander zu stehen. Viele machen Stecklinge im Schatten, diese muß man fleißig begießen. Der Same wird auf ein Beet gestreut und wie der Majoran blos untergeharkt. Die Samlinge versest man wie die alten Stocke. Das Kraut wird

von Johannis bis Ende August geschnitten, ehe es Blumen ansest; sonst verliert es den Geruch. Die Blätter werden abgestreift und schnell getrocknet. Die übrigen Arten haben gleiche Cultur.

1012. M. Pulegium, Poley-M. 4. F. An Felsen im Bannat, Litorale, bei Fiume 2c. Sonst: Calamintha origanifolia.

Vielköpfige Wurzel. Stångel 1 Fuß hoch, kurzåstig, mit rückwärts gekehrten Haaren bedeckt. Blätter eiförmig, gesägt, weißfilzig. Blumenstiele äftig, filzig. Blumen zahlreich, weichhaarig, purpurröthlich. Juli, Aug. Abb. in Rochel. Fl. banat. t. 22. f. 8.

1013. M. subnuda, halbnackte M. 4. F. Auf Bergen in Croatien. Sonst: Calamintha subnuda, Thymus subnudus.

Holzige Wurzel. Stångel bis 1 Fuß hoch, wenigblåtterig. Blåtter in einen Stiel verschmålert. Stiele åstig. Blumen purpurröthlich, weichhaarig, doppelt so lang als der Kelch. Juli, Aug. Abb. in Waldstein u. Kit. t. 262.

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Melitisse.

Class. XIV. Gymnospermia.

1014. M. melissophyllum, melissen blåtterige M. 4. F. In Bergwåldern in Ungarn, Ober-Oesterreich, Ober-Kårnthen, Deutschland, Schweiz, England, Frankreich 2c." Sonst: Melissa sylvestris, Melissophyllum verum, Bienenkraut.

Vielköpfige Wurzel. Stångel 1-11 Fuß hoch, aufrecht, vieredig, behaart. Blätter gestielt, groß, oval-lanzettenförmig, lang= spigig, runzelig, sägeförmig gezähnt, rauch, stark und dumpf riechend. Blumen gestielt, zu 4-9 in Querlen, groß, rachenförmig, schön weiß oder röthlich und roth geadert, weiß und violett. Mai, Juni. Liebt Schatten, gute und feuchte Erde und wird durch Wurzeltheilung im Herbste, oder durch Samen im Frühjahre vermehrt. Ist sehr schön.

CCIX. Mentha. Münze.

Class. XIV. Gymnospermia.

1015. M. angustifolia, schmalblåtterige M. 4. F. In feuchten Wäldern um Wien, bei Burkersdorf, Weidling 2c. in Nieder-Oesterreich.

Stängel niedrig, aufrecht, purpurröthlich, åstig und einfach, etwas borstenhaarig. Blåtter schmal, linien-lanzettenförmig, rauch, über der Mitte gezähnt. Blumen klein, wie bei allen, in Quer= len, dichtgedrängt, purpurröthlich. Riecht leicht nach Eitronen. Aug., Oct.

1016. M. carinthiaca, fårnthnerische M. 4. Zwischen Villach und Bleiberg in Ober-Kärnthen.

Stångel über 1 Fuß hoch, aufrecht, åstig, mit langen, abwårts gerichteten Borstenhaaren. Die unteren Blätter etwas gestielt, die oberen stiellos, alle länglich-eiförmig, rauch, runzelig. Blumen in

Querlen, purpurroth, mit haarigem Schlunde. Aug., Oct. Riecht stark und dumpf.

1017. M. citrata, Citronen- M. 4. F. Un Wässern in Nieder-Oesterreich, bei Steinabrunn. Sonst M. odorata.

Stángel über 1 Fuß hoch, åstig, nur unten und am Ursprung der Blätter etwas behaart. Diese fast herzförmig, gestielt, gesägt, runzelig, am Rande und an den Nerven behaart. Blumenstiele glatt. Blumen in den Köpfen, purpurröthlich. Riecht nach Bergamotten-Citronen sehr angenehm. Aug., Oct. Abb. in der Eng. Bot. 15. t. 1025.

1018. M. crispa, krause M. 4. F. In Deutschland, Echweiz, Sibirien.

Stangel aufrecht, über 1 Fuß hoch, åftig, grau-filzig. Blätter stiellos, herzförmig, spißig, kraus, wellenförmig; grau-filzig, gezahnt. Blumen purpurröthlich, in Köpfen, die ganze Wehren bilden. Wie oben.

1019. M. gentilis, rothe M. 4. F. In Ungarn; überall in Gårten verwildert. Eonst: M. rubra, M. sativa, M. rivalis, M. variegata, Garten-Münze, braune Münze.

Stángel 1-2 Fuß hoch, purpurbraun, mit wenigen Haaren bedeckt, åstig; Aeste abstehend. Blätter gestielt, eiförmig, etwas ftumpf, über der Mitte gesägt, wimperig, oft röthlich. Blumen in den Blattwinkeln, in hängenden Büscheln, purpurröthlich. Ist be= kannt genug. Wie oben. Vermehrt sich ungeheuer, und ist darum oft ein låstiges Unkraut. Abb. in der Eng. Bot. 10. t. 686.

1020. M. grata, angenehm riechend'e M. 4. F. Um Wien bei Dornau; an der Triesting in Nieder-Oesterreich.

Stångel 1 Fuß hoch, mit ausgebreiteten Aesten, purpurroth, mit wenigen Borstenhaaren besest, schwach. Blätter sehr kurz ge= ftielt, eiförmig, gesägt, dunkelgrün, punktirt, an den Rippen behaart. Kelche dunkelroth. Blumen in Querten, purpurröthlich, inwendig behaart. Juni-Oct. Riecht angenehm.

1021. M. maculata, gefteckte M. 4. F. An feuchten Waldrändern in Nieder-Oesterreich.

Stangel 1 Fuß hoch, einfach oder åftig, steifborftig. Blätter länglich-eiförmig, die unteren rundlich, ausgeschweift-gezähnt, blaßgrün, borstig Blumen in gestielten Büscheln, in Querlen, röthlich, auswendig behaart, klein, weißgefleckt. Juli-Sept.

1022. M. nitida, glänzende M. 4. F. An torfigen Stellen, Waldrändern in Nieder-Oesterreich, bei Persenbeug 2c.

Stångel 1 Fuß hoch, mit langen Westen, eckig, an den Ecken mit zurückgekehrten Borsten versehen. Blätter wenig zahlreich, eiförmig, fpigig, etwas borstig, unten blaß-, oben glänzendgrün. Blumenstiele fast glatt. Blumen in Querlen, purpurröthlich. Juli-Sept.

1023. M. origanifolia, majoranblätterige M. 4. F. Auf feuchten Wiesen, an Bächen in Desterreich.

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