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oben schön hellgrün, unten weißlich. Blumen weiß. Beeren roth. Mai-Oct.

Ist bisweilen gefüllt. Die Abart ohne Ranken und Fåden (F. efflagellis) mit kleinen wohlschmeckenden Früchten, ist zu Einfassungen sehr gut geeignet.

627. F. virginiana, virginische E. 4. F. Aus NordAmerika, Virginien 2c. Sonst: Himbeer-Erdbeere, Scharlach-Erdbeere.

Der Nr. 623 ähnlich. Blätter flach, oben bläulich grün, unten weißlich, weniger rauch. Die Haare an den Blattstielen gerade abstehend, an den Blumenstångeln anliegend, weich. Blumen weiß. Beeren hell ponceau-roth, eiförmig, tief ausgegraben, mit hervorstrebendem wässerigen Fleische, nicht zu süß, sondern angenehm weinfäuerlich. Wie oben. Früchte früher reifend.

Diese Art wird oft getrieben. Man sezt zu diesem Behufe tragbare Stöcke in gute Erde, begießt sie fleißig, damit sie sich bis zum Herbst gehörig anwurzeln, bringt sie dann ins kalte Zimmer bis zum Januar oder Februar, und zuleht in eine Wärme von 15 Grad ans Fenster. Dabei werden sie stark bewässert.

628. F. viridis, grüne E. 2. 8. (?)

So groß als Nr. 621 und ihr sehr ähnlich. Beeren sehr saftig, auf der Sonnenseite_braunroth, auf der andern weißlich-grún. Blüht und reift wie Nr. 621.

Hie und da findet man auch F. collina, und mehrere andere Abarten. Alle kommen gut und leicht fort. Sie verlangen mehr Schatten als Sonne, und eine fette Erde. Vermehrung durch Thei lung und Ausläufer.

CXXXII. Fritillaria. - Kaiserkrone.

Class. VI. Monogynia.

629. F. imperialis, gemeine K. 4. F. X. In Persien 2c. Sonst: F.maxima, Imperialis coronata, Fritularia, Imperialis comosa, Corona imperialis. Buschige Schachblume, Kronenblume.

Faustgroße, nackte, gelbe, durchbohrte Zwiebel. Daraus ent= wickelt sich zu seiner Zeit erst ein Kolben, aus diesem Blåtter und Stångel. Dieser, ohngefähr zur Hälfte mit Blåttern beseßt, gerade, 2-4 Fuß hoch, oben sich in einen Blätterschopf endigend, worunter 4-8 große, glockenförmige, gestielte, geruchlose Blumen hången. Die Farbe der inwendig mit perlartigen Nektarien versehenen Kroz nen ist verschieden. Blüht im April. Abb. in Curtis bot. Magaz.

t. 194.

Diese Pflanze verdient in jedem Garten zu stehen, und ist in verschiedenen Abarten vorhanden. Besonders geschäßt sind: die ge= füllten Sorten, und die mit gelb- oder weißgestreiften Blättern. Die Farben findet man in jedem Blumen-Kataloge angegeben. Sie verlangen fåmmtlich eine gute Gartenerde. Wird ein Beet ausgegraben und gut verwester Dung tief untergebracht,

so ist ihnen solches sehr dienlich. Die Zwiebeln werden Fuß tief eingegraben. Es ist aber nicht gut, wenn sie oft herausgenommen, oder der Luft preisgegeben werden; denn sie faulen gerne, oder trocknen aus. Geschieht es indessen, so muß es Anfangs August vollzogen werden. Man verscharrt sie sodann auf einige Wochen in Sand und pflanzt sie wiederum ein. Die Brut wird dabei abgenommen, weil sie so sicherer blühen. Auch müssen sie aufrecht eingepflanzt werden, damit sie nicht schief wachsen. Sonst können sie 3-4 Jahre im Grunde unberührt bleiben. Sobald die Stångel aufschießen, muß man sie anbinden. Die edleren Sorten vermehren sich viel schwerer. Manche schneiden von den Zwiebeln Stücke ab, legen fie an einen feuchten, frostfreien Ort, und siehe, auf denselbigen erscheinen Brutzwiebeln. Die Anzucht aus Samen ist mühsam und langweilig. Es vergehen viele Jahre, bis man so blühbare Zwiebeln erhält. Die Spielarten mit bunten Blåttern darf man nicht långer als 3 Jahre unverseht lassen, sonst arten sie aus. Uebrigens kann man sie auch treiben. Zu diesem Ende kommen sie um Michaelis in angemessene Töpfe in gute Erde, und werden wie die Tazetten, Hyacinthen u. s. w. behandelt. Die Zwiebeln lassen sich auch im Sande aufbewahren.

630. F. Meleagris, Brett-Schachblume- K. 4. F. Uus Süd-Europa; in fumpfigen Gegenden in Croatien, Krain, bei Laibach ic. Sonst: Fritularie, Brettspielblume, Kibig-Ei.

Kleine, runde, gehäufte, nackte Zwiebeln. Stangel 1 Fuß hoch, blätterig, fast einblumig. Blåtter wechselseitig, linien-rinnenförmig, fpisig. Blumen überhängend, manchmal zu 2-5, mit viereckigen Purpurflecken, auf rothem oder weißen Grunde, damenbrettartig gestellt. Blüht im Aprit-Mai.

Man hat davon vielerlei Farben, z. B. weiß mit roth, schwarz mit weiß, blau mit weiß, schwarz mit braun, gelbe, dunkel purpurro the, ganz weiße, gefüllte, graue, u. f. w., überhaupt über 80 Sorten. Sie stehen am besten in einem eigenen Beete, das wie das Hyacinthen-Beet ausgegraben und gegen Norden zu etwas erhöhet wird, damit es bedeckt und vor zu vielem Regen, Schnee und Frost geschüßt werden könne. Die Zwiebeln seht man 4 3oll weit aus einander und eben so tief. Im Herbste lockert man das Beet auf und harkt wohl verwesten Dung unter. So läßt man sie 3 Jahre liegen, wo man sie sodann, wenn das Laub abgestorben ist, ausnimmt, auf einige Wochen in Sand legt, und 14 Tage vor Michaelis auf obige Weise wieder einpflanzt. Getrieben werden sie wie die Vorige. Sie bekommen dazu Hyacinthen-Erde. Der Same wird im Februar gesået; die aufgelaufenen Såmlinge werden måßig begossen und vom Unkraut gereinigt. Diese Anzucht ist wie die Obige. Abb. in Jacq. Fl. aust. 5. app.

t. 32.

631. F. persica, persische K. 4. F. Aus Persien.

Zwiebel rundlich, schuppig. Zahlreiche, stiellose, zerstreute, lång

liche, glatte Blåtter. Schaft aufrecht, 2 Fuß hoch, mit 25-30 überhängenden, ziemlich großen, matt violetten Blumen in Trauben. Blüht wie oben. Ist sehr schön.

632. F. pyrenaica, pyrendische K. 4. F. Von den Pyrenden; auf Bergen in Croatien, Dalmatien, Krain 2c. Sonst: F.

racemosa.

Der Vorigen der Form nach ähnlich. Die untersten Blätter stehen einander gegenüber. Blumen von viel geringerem Werthe, bald purpurroth, bald gelbbraun, auch roth gefleckt oder blaßgrünlich-gelb. Blüht wie oben. Cultur dieselbe. Abb. in Curtis bot. Magaz. t. 952.

CXXXIII, Galanthus.

Schneeglöckchen.

Class. VI. Monogynia.

633. G. nivalis, gemeines S. 4. F. Ueberall; in Ungarn, Deutschland 2c. Sonst: Leucojum bulbosum minus, Narcisso-Leucojum minus, Hyacinthus campanulatus. Schneetropfen.

Zwiebel klein, gelblich. Schaft långer als die zwei schmalen, linienförmigen, graugrünen Blätter. Blume überhängend, weiß; die inneren Blåtter an der Spise grün gefleckt. Blüht im Febr.April. Abb. in Jacq. Fl. aust. t. 312.

Man hat davon eine gefüllte Spielart. Cultur wie die des Leucojum vernum, Allium etc.

CXXXIV. Galega. - Geisraute.

Class. XVII. Decandria.

634. G. officinalis, gemeine G. 4. F. Aus der Schweiz, Italien, Deutschland, Ungarn, Nord-Afrika. Sonst: G. vulgaris,

Brissonia.

Stångel 3-4 Fuß hoch, eckig, gestreift, åstig, buschig. Blätter gefiedert; Blåttchen zu 13-17, lanzettenförmig, unbehaart. Blumen in langen, winkelständigen, åhrenförmigen Trauben, lichtviolett, blau oder weiß. Blüht im Juli-Sept. Abb. in Miller icon. t. 137. Gedeiht überall. Vermehrung durch Theilung und Samen. Liebt Feuchtigkeit.

635. G. orientalis, morgenländische G. 4. F. Aus

dem Orient.

Stangel bis 3 Fuß hoch, glatt, eckig, åstig, buschig. Blätter gefiedert; Fiederblättchen zu 9-15, breiter als an der Vorigen, meist an der Spige eingedrückt, unbehaart. Blumen in winkelskåndigen, åhrenförmigen Trauben, bläulich oder röthlich. Juli-Aug. Cultur wie oben.

636. G. virginiana, virginische G. 4. F. 7. Aus Virginien. Der Vorigen ähnlich. Blättchen långlich, oval, langzugespist. Blumen zu 3-4, auf langen Stielen beisammen, schon roth,

mit

wolligen Kelchen und zusammengedrückten, fichelförmig zurückges krümmten, zottigen Hülsen. Blüht im Juli-Sept. Wird bedeckt. CXXXV. Galeobdolon. Laubnessel. Class. XIV, Gymnospermia.

637. G. luteum, gemeine T. 4. F. Einheimisch in Deutschland. Sonst Pollichia Galeobdolon, Galeopsis Galeobdolon, Leonurus Galeobdolon, Lamium Galeobdolon, Cardiaca, Pollichia montana. Goldnessel.

Kriechende Wurzel. Stångel einfach, 1—14 Fuß hoch, behaart. Blåtter geftielt, gegenüberstehend, herzförmig-eiförmig, eingekerbt. Blumen zu 10-16, in querlförmigen Lehren, aufrecht, groß, schön gelb und braunlich-gefleckt. April-Aug. Abb. in Drewes Bilderbuch t. 20.

3u Partien auf schattigen Plägen nicht ungeeignet, besonders in einem englischen Parke. Vermehrung durch Theilung, Ausläufer und Samen.

CXXXVI. Gentiana. - Enzian, Gentiane.
Class. V. Digynia.

638. G. acaulis, ftiellofer E. 4. F. †. X. Auf Voralpen und Alpen in Ober-Desterreich, Salzkammergut, Salzburg, Ober-Kårnthen, Steyermark, Krain, Ungarn 2c. Sonst: G. alpina, G. grandiflora, G. longiflora, Gentianella, Pneumonanthe angustifolia, Thyalactites, Viola calathiana. Alpen-Enzian, Kuckenstrümpf, Bittersüß zc.

Bald stiellos, bald kurzgestielt. Wurzelblåtter an den Boden angedrückt, in Rosen, bald breit, bald linien-lanzettenförmig, glatt. Blume fingerlang, glockenförmig, 5spaltig, etwas gefaltet, dunkelblau, selten weiß, in der Mitte blaß, punktirt. Mai, Aug. Abb. in Jacq. Fl. aust. t. 134.

Liebt feuchte Erde und vertrågt fast jede Lage. Ist gewiß 4, nicht, wie Mehrere behaupten. Millionen wachsen in meiner Umgebung; ich kann dieß aus millionenfältiger Erfahrung bezeugen. Zu obiger Behauptung hat nur das häufige Auswintern dieser Pflanze Veranlassung gegeben. Man sege aber nur einige Exemplare zuerst in einen Topf, lasse sie gut anwurzeln, durchwintere sie sodann kalt, und stürze dann im Frühjahre den Ballen an eine geeignete Stelle ins Land aus. So kommt er gewiß fort. Man gibt ihm Halbschatten, Alpenerde und hålt ihn nicht zu naß. Vielfache Zertheilung und Versehung liebt er, wie alle Gentianen, durchaus nicht. Man kann ihn aber auch durch Aussaat vermehren. Der Same wird wie der der Aurikel behandelt. In Töpfen bildet er ganze Rasenstöcke, blüht prächtig, und wird wie Lobelia behandelt.

639. G. adscendens, aufsteigender E. 4. F. In Sibirien. Sonst krummstieliger Enzian.

Stångel 2-3 Fuß hoch, astig. Wurzelblätter in Büscheln,

Lanzettenförmig, lang. Blumen glockenförmig, himmelblau, 5spaltig, zahlreich. Juni.

Ist sehr empfehlenswerth ; bekommt gute Erde.

640. G. algida, häutiger E. 2. F. Auf den Karpathen. Sonst: G. acaulis.

Der Nr. 647 ähnlich. Blätter Tanzettenförmig, 3rippig, Blumen zu 1-3, gestielt, sonst wie bei Nr. 647.

641. G. asclepiadea, fchwalbenwurzartiger E. 2. F. Auf Alpen in Salzburg, Ober-Kärnthen, der Schweiz, Spanien, Krain c. Sonft: Dasystephania asclepiadea, Pneumon anthe ascle piadea, Tretorrhiza cruciata.

Aestige Wurzel. Stångel 1-4 Fuß hoch, einfach, dünn, glatt, aufrecht. Blätter gegenüberstehend, umfassend, eiförmig-lanzettenförmig, gegen eine Seite gekehrt oder übers Kreuz gestellt, unten 3rippig. Blumen gipfelständig, in den Blattwinkeln, in Fuß langen Wehren, zu 1-3 beisammen, einseitig, hell-berlinerblau, inwendig weiß, selten ganz weiß, 1 3oll lang, glockenförmig, gefaltet. Aug., Sept. Abb. in Jacq. Fl. aust. t. 328.

"

Eine sehr schöne Zierpflanze für Rabatte und Topf. Verlangt eine starke, lehmige Erde, Schatten und viel Feuchtigkeit. Im Topfe hat man Lauberde beizumischen. Vermehrung durch Theilung und Samen.

642. G. aurea, goldfarbiger E. 4. F. (?)

Stångel bis 1 Fuß hoch, glatt, schon an der Basis åstig; Weste gegenüberstehend. Blätter gegenüberstehend, umfassend, eiförmig. Blumen in Querlen, glockenförmig-trichterförmig, 5spaltig, gesagt, mit spißigen Einschnitten, schön goldgelb, unbärtig. Wie oben. Abb. in der Fl. dan. t. 344.

643. G. bavarica, baierischer E. 4. F. An Bächen, Torfstellen, auf Alpen in Kärnthen, Steyermark, Böhmen, Baiern, Ober-Oesterreich 2c. Sonst: Gentianella elegantissima bavarica.

Der Nr. 659 ziemlich ähnlich und dabei sehr veränderlich, so daß er in mehreren Spielarten vorkommt. Stångel 1 Finger lang, einblumig, bildet ganze Rasenstöcke. Wurzelblätter klein, gedrängt, rundlich, dachziegelförmig übereinander liegend; Stångelblätter größer, eiförmig, stumpf. Blume groß, pråsentirtellerförmig, blau oder weiß, mit stumpfen Einschnitten und violetten Kelchen. Juli Sept. Abb. in Camerar. hort. t. 15. f. 1.

Ift ungemein lieblich, wird wie Nr. 659 behandelt und verdient wahrlich selbst in Töpfen gezogen zu werden.

644. G. campanulata, glockenblüthiger E. 4. F. Auf Alpen in Ober-Kärnthen, z. B. in der Reichenau 1c.

Der Nr. 651 ähnlich, doch die Blätter dunkelgrün und 5-7rippig. Blumen zu 2-3, in Querlen, 7spaltig, nicht punktirt, gelb, oft purpurroth, mit bläulichen Kelchen. Juni, Juli. Ubb. in Jacq. Fl. aust. t. 29.

645. G. ciliata, gefranzter E. 2. F. Auf Hügeln in

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