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Blumen gestielt, in den oberen Blattwinkeln, 2 Zoll groß, einzeln, zimmetfarbig oder hoch orangeroth, am Schlunde gezähnt. Juni, Juli.

Ein Prachtgewichs, wie Nr. 975 zu behandeln, nur bekommt es Heideerde und viel Wasser. Vermehrung durch Theilung, Stecklinge und Samen. Lesterer wird im April gebaut; die aufgelaufe= nen Pflanzen verseht man am besten in Töpfe.

973. L. diurna, Tags-L. 4. F. In Ober- Desterreich bei Wels in den Traun - Inseln häufig und in prächtigen Büschen vorhanden, sonst auf Voralpen und Alpen in allen Provinzen. Sonst: L. sylvestris, L. dioica, Ocymastrum.

Stångel 2-3 Fuß hoch, buschig, gabelförmig-åstig, oft purpurroth. Blätter eiförmig, gegenüberstehend, stiellos. Blumen schön rosenroth, mit purpurfarbigen Kelchen, einfach oder gefüllt. Juni, Oct. Abb. in Schkuhr v. Handb. t. 124.

Eine herrliche Pflanze, für englische Anlagen besonders passend. Sie bildet mächtige Büsche, liebt feuchte, fast schlammige Erde und starken Schatten. Auf sonnigen, trockenen Stellen, z. B. in OberKårnthen, ist sie nur ein Krüppel. Will man recht starke Büsche bilden, so lasse man sie nicht zu lange blühen, sondern schneide die Stångel bald ab. So treiben zahlreiche Wurzelsproffen, die bald prächtig blühen. Sonst wie die Uebrigen zu behandeln.

974. L. Flos cuculi, Kukuks - L. 4. F. Auf Wiesen in Europa; in allen österreichischen Provinzen. Sonft: L. laciniata. Donnernelke, Kukuksblume,

Stånger bis 2 Fuß hoch, kleberig, etwas scharf. Blåtter lan= zettenförmig, gegenüberstehend. Blumen in 2theiligen Rispen, rosenroth, weiß u. s. w., zerschligt, schlaff. Mai, Juni.

Die einfache Art ist Unkraut; die gefüllte Spielart hat ver= schiedene Farben. Liebt Schatten und Feuchtigkeit.

975. L. fulgens, blikendes L. 4. F. t. X. Uus Davurien.

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Stångel 2-3 Fuß hoch, einfach, gerade, an den Gelenken zottig. Blåtter stiellos, gegenüberstehend, eiförmig-lanzettenförmig, dunkelgrün, feinbehaart, zottig. Blumen in gipfelständigen Büscheln, kurzgeftiett, groß, brennend scharlachroth, leuchtend, mit weißen Staubbeuteln. Mai-Juli.

Ein Prachtgewächs, das an einem warmen, wohlgeschüßten Standorte, unter guter Bedeckung durchkommt, aber gewöhnlich im Herbste ausgehoben, in Töpfe verpflanzt und frostfrei durchwintert wird. Da es im Lande viel schöner als im Topfe blüht, so stürzt man den Ballen im April ins Land aus, so zwar, daß es reichlich Sonne erhält. Es braucht eine leichte, kräftige Erde, und wird theils durch Zertheilung, theils durch Samen vermehrt. Der Same kommt ins Mistbeet; die Samlinge bringt man ins Land Soll übrigens ein Bastard seyn von L. chalcedonica und L. coronata. Abb. in Neiders Annalen 1. Jahrg. III. Heft.

976. L. nivalis, Schnee. 2. F. Auf der Petrosa in Ungarn.

Ganz unbehaart. Blåtter am Rande wimperig-haarig. Blumen gipfelståndig, 1-3, ungekrönt, Alappig. Juli.

Cultur wie Nr. 970. Beide erhalten Lauberde mit Lehm, und gedeihen leicht und gut. Vermehrung wie oben.

977. L. quadridentata, vierzähniges L. 4. F. Auf Felsen, Voralpen und Alpen in Desterreich, Ober- Kärnthen, Krain 2. Sonst: L. quadrifida, Silene quadrifida, S. quadridentata.

Stångel 1 Fuß hoch, bald einfach, bald zweitheilig. Blätter linienförmig, zurückgebogen, unbehaart. Blumen zu 1 und mehrere, gestielt, schneeweiß, gezähnt. Juni, Aug. Abb. in Jacq. F. aust. t. 120. Cultur wie oben.

978. L. vespertina, Nacht-L. 4. F. Ueberall in Europa. Sonst: L. alba, L. dioica alba, L. arvensis, L. pratensis, Saponaria dioica, Ocymastrum. Studentennelke, Studenten-Hochmuth, BauernLevkoje.

Der Nr. 973 ganz åhnlich. Blumen weiß, mit aufgeblasenen Kelchen, gefüllt. Juni-Sept. Das einfache ist Unkraut, das ge= füllte schön, aber selten, weil es schwer zu vermehren ist. Die Vermehrung geschieht im Frühjahre, indem man die Erde vom treibenden Stocke wegråumt, die Sprossen mit einem Schilde vom alten Stocke abdrückt, und im Schatten als Stecklinge einstopft. Die alten Stöcke werden alle 2 Jahre verseht.

979. L. viscaria, Pech nelken-L. 4. F. Auf Wiesen in Europa. Sonst L. sylvestris viscosa, L. pulchra, Viscaria vulgaris, Silene. Kleb-Lychnis, Mückenfang.

Stångel bis 3 Fuß hoch, gelenkig, sehr kleberig, oben gabelåstig, an den Gelenken purpurbraun. Blätter linien-lanzettenförmig, gegenüberstehend. Blumen gehäuft, karmoisinroth oder weiß. Mai-Juli.

Die einfache Art ist Unkraut; die gefüllte schön. Muß alle 3 Jahre zertheilt werden, widrigenfalls sie verfault oder erfriert. Sonst wie oben.

CIC. Lysimachia.

Lysimachie.

Class. V. Monogynia.

980. L. ciliata, gefranzte L. 4. F. Aus Neu-York. Sonst: L. quadrifolia ciliata.

Aehnlich der L. quadrifida, aber ganz weichhaarig und am Stångel glatt. Blåiter langgestielt, gegenüberstehend, fast herzförmig-eiförmig, spißig, oben zu 4, nicht punktirt, an den Stielen gefranzt. Blumenstiele zu 2 in den Blattwinkeln, nickend, gelb. Juni, Juli. Abb. in Wachendorf Hortus 32. t. 12.

981. L. Ephemerum, weidenblåtterige L. 4. F. In Sibirien, Medien, Japan, an den Pyrenåen 2c. Sonst: L. salicifolia, L. Otani Asso.

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Stångel bis 11 Fuß hoch, oben rispenförmig, graugrún. Blåts ter stiellos, linien - lanzettenförmig, unten punktirt. Blumen in åftigen Trauben, roth. Juli, August.

Ist oft blos und verdient die Cultur. Liebt leichte Lauberde, einen warmen Standort und Feuchtigkeit. Vermehrung durch Ausläufer, Theilung und Samen.

982. L. nemorum, Hain-L. 4. F. In Hainen, an feuchten Stellen in Europa.

Stångel würzelnd, niederliegend, röthlich, glänzend, åstig. Blätter gestielt, gegenüberstehend, eiförmig, spißig, unten punktirt. Blumen einzeln, in den Blattwinkeln, zart, goldgelb. Juli, Aug. Abb. in der Fl. dan. t. 174.

983. L. punctata, punktirte L. 4 F. Auf naffen Wiefen in Europa, in allen österr. Provinzen. Sonft: L. quadrifida, L. villosa.

Stångel 14 Fuß hoch, rauch. Blåtter zu 3-4, gegenüberstehend, fast gestielt, eiförmig-lanzettenförmig, unten braun punktirt. Blumenstiele gedoppelt, in den Blattwinkeln, in Querlen. Blumen goldgelb, dunkler gefleckt. Juni, Juli. Riecht nach Tabak. Abb. in Jacq. Fl. aust. t. 366.

984. L. quadrifolia, vierblåtterige L. 4. F. In trockenen Wäldern von Canada, Carolina 2c. Sonst: L. lutea, L. punctata, L. hirsuta, Anagallis marina lutea.

Stångel bei 2 Fuß hoch, rauch. Blåtter fast stiellos, zu 4-5, oval-lanzettenförmig, punktirt. Blumenstiele zu 4, in den Blattwinkeln, einfach. Blumen klein, herabhängend, gelb. Juni, Juli. Abb. in Lam, illustr. t. 101. f. 2.

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985. L. thyrsiflora, straußblüthige L. 4. F. In Sümpfen von Europa. Sonst: Naumburgia guttata, Thyrsanthus palustris.

Stångel 2 Fuß hoch, gerade, einfach, bisweilen wollig. Blåtter stiellos, gegenüberstehend, linien-lanzettenförmig, glatt. Blumen in einfachen Trauben, öfters mit gegenüberstehenden Westen, klein, gelb, roth punktirt. Juni, Juli. Man hat davon mehrere Abarten. Abb. in der Fl. dan. t. 517.

986. L. verticillata, querlblüthige L. 4. F. Un Gråben in Taurien, Ungarn ic. Sonst: L. verticillaris.

Stångel 2 Fuß hoch, weichhaarig. Blåtter zu 3—5 in Querlen, gestielt, långlich-Lanzettenförmig. Blumenstiele in den Blattwinkeln, 1-3blüthig, in Querten; fie bilden ganze Rispen. Blumen gelb. Kapsel roth gefleckt. Juni, Juli.

987. L. vulgaris, gemeine L. 4. F. Ueberall an Båchen, Gråben zc. in Europa. Sonst: L. thyrsiflora.

Kriechende Wurzel. Mehrere bis 3 Fuß hohe, oben rispenförmige Stångel. Blätter kurzgestielt, zu 3-4, gegenüberstehend, länglich-lanzettenförmig, glatt, unten etwas filzig. Blumen in zusammengesegten Trauben, radförmig, ausgebreitet, 5theilig, wie

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bei allen, goldgelb. Juni, Juli. Es giebt verschiedene Spielarten. Abb. Plenck. off. t. 83.

Alle verlangen feuchtes Land, Schatten, und werden durch Theilung und Samen vermehrt.

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988. L. dubium, zweifelhafter W. 4. F. An Gråben in Europa.

Dem Folgenden ähnlich, aber viel höher und weichhaarig. Juli, August.

989. L. salicaria, gemeiner W. 4. F. Ebendaselbst. Sonst Lysimachia purpurea major.

Holzartige, vielköpfige Wurzel. Stångel bis 3 Fuß hoch, rus thenförmig-åstig. Blätter stiellos, zu 3-4, gegenüberstehend, herzförmig-lanzettenförmig, oben und am Rande weichhaarig, oft auch unten. Blumen in querlförmigen Aehren, hellpurpurroth, mit rothen Kelchen. Juli, August. Abb. in Plenck. ic. t. 362.

990. L. virgatum, ruthenförmiger W. 4. F. Auf den Donau-Inseln in Desterreich, Ungarn; in Galizien 2c. Ich fand ihn bei Preßburg.

Einfache Wurzel. Stångel bis 1 Fuß hoch, meist einfach, glatt und glänzend. Blåtter gegenüberstehend, fast stiellos, linienLanzettenförmig, unbehaart. Blumen zu 3-4 beisammen, bilden Rispen und sind satt purpurroth. Juni, Juli. Abb. in Jacq. Fl.

aust. t. 7.

Alle lieben nasse Stellen und werden durch Ausläufer und Theilung vermehrt.

CCI. Malaxis. Weichkraut.

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Class. XX. Diandria.

991. M. Loeselii, Lôsels W. 4. F. Am_Neusiedlers See in Ungarn, in Böhmen, Salzburg 2c. Sonft: Ophrys Loeselii, O. paludosa, O. diphyllos bulbosa, Liparis Loeselii.

Knollen eiförmig, mit weichen Schuppen bedeckt. Stångel 3kantig, glatt. Blätter zu 2—3, an rinnenförmigen Stielen, den Stångel umgebend, eiförmig lanzettenförmig. Blumen zu 5-6, gelblich, in einer lockeren Äehre, orchisartig. Juni, August. Abb. in der Fl. dan. t. 877.

992. M. monophyllos, einblåtteriges W. 4. F. Auf Bergwiesen bei Fünfkirchen in Ungarn, Croatien, Krain, Kårnthen 2c. Sonst: Ophrys monophylla.

Knollen rundlich, faserig, schuppig. Schaft nackt, 3kantig, meist nur mit einem Blatte versehen, aufrecht. Das Blatt eiförmiglanzettenförmig, glatt. Blumen geftielt, grün, in einer langen Traube, ihr oberstes Blatt ist hohl, die 2 andern erscheinen umges dreht. Juni, Juli. Abb. in Jacq. collect. t. 13. f. 2.

993. M. paludosa, Sumpf-W. 4. F. An Torfstellen unter den Karpathen; in Sümpfen bei Plan in Böhmen. Sonst: Ophrys paludosa.

Knollen zwiebelartig, eiförmig, gekrümmt. Stångel fast blattlos, 5kantig. Blåtter zu 3-4, eiförmig-lanzettenförmig. Blumen in einer traubenförmigen Lehre, grünlich-gelb; Bart eiförmig, hohl, zurückgeschlagen. Juli, August. Abb. in der Fl. dan. t. 1234. Alle werden wie Orchis 2c. behandelt.

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994. M. alcea, schlißblåtterige M. O. 4. F. In Vorhölzern, an Wegen, z. B. von mir in Ober-Desterreich bei Wels, in Ober-Kärnthen bei Millstadt gefunden; in Steyermark, Tyrol, Böhmen, England, Frankreich 2c. Sonst: Siegmarskraut.

Stångel 2-4 Fuß hoch, behaart, åstig. Die unteren Blåtter eckig, die oberen 5theilig, alle scharf; ihre Einschnitte 3-5spaltig. Blumen langgestielt, groß, rosenroth oder lilafarbig. Juni, Sept.

995. M. decumbens, niederliegende M. 4. F. t. Im südlichen Krain.

Dicke Wurzel. Stångel über 1 Fuß lang, niederliegend, åstig, scharf. Die unteren Blåtter 3lappig, gekerbt; die oberen 3spaltig= zerschlikt, an der Spiße gezähnt; alle scharf. Kelch gedoppelt, wie bei allen Malven, scharf. Blumen groß, rosenfarbig. Juni, Aug.

996. M. Morenii, Morenis-M. 4. F. †. Ebendaselbst, wie auf Bergen in Tyrol, bei Verona 2c. Sonst: Alcea procerior.

Dicke, åstige, schleimige Wurzel. Stångel 4-5 Fuß hoch, rundlich, åstig, aufrecht, scharf. Die unteren Blåtter rundlich-herzförmig, 5lappig, gekerbt; die oberen handförmig, mit gezähnten Einschnitten; alle scharf, am Rande wimperig, wechselseitig. Blumen gestielt, groß, rosenfarbig, mit rauchen Kelchen. Juni, Aug. Abb. in Pollini veron. 2. t. 3. f. 6.

997. M. moschata, weiße Bisam-M. 4. F. t. *. In Schlesien, Bannat, Croatien, Friaul; in Süd-Europa, England, Frankreich 2c.

Holzige Wurzel. Stångel bei 2 Fuß hoch, steifhaarig, fast edig. Blätter gestielt; die unteren nierenförmig, eingeschnitten; die andern 5theilig, mit halbgefiederten Einschnitten; alle unten mit dünnen Borstenhaaren besået. Blumen einzeln, in den Blattwinkeln, an den Zweigspigen, gehäuft, glänzend-weiß, bisam-duftend. Juli, August, October. Auch oft nur O. Kann in Töpfen gezogen werden. Abb. in der Fl. dan. t. 905.

Alle kommen leicht fort und werden durch Theilung und Samen vermehrt.

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