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ders Pferdemist, ist für sie Gift, wie sumpfiger Boden. Das Beet wird, wie bei allen Zwiebelgewächsen, mit Brettern eingefaßt, ausgehoben und mit der Bd. 1. §. 11 angeführten Erde gefüllt. Das geschieht mitten im September oder Anfangs October. Man macht nach der Långe oder Quere, nach der Gartenschnur, Zoll weit von einander entfernte und 4 Zoll tiefe Furchen', und legt sie bei 4 Zoll weit von einander entfernt hinein. Auf Rabatten nehmen sie die erste Reihe ein. Steigt die Kålte auf einen ho hen Grad, so müssen sie bedeckt, aber im Frühjahre baldmöglichst abgeräumt werden, damit sie nicht zu früh treiben. Alsdann wird das Beet gereinigt, wenn sie hervorgestochen sind, vorsichtig aufgelockert, und wenn's Noth thut, begossen. Die hochstångeligen. Tulpen werden an Ståbe gebunden. Will man die Blüthenzeit verlängern, so muß zur Mittagszeit ein Tuch darüber ausgespannt werden. Ich habe bemerkt, daß durch das Verbleiben der SamenKapseln auf dem Stångel die Früh-Tulpenzwiebeln wohl kleiner werden; bei den Uebrigen aber war das der Fall nicht. Will man indeß keinen Samen haben, so schneide man sie weg; Kraut und Stångel aber bleiben. Die verschiedenen Hauptordnungen der Tulpen kommen auf besondere Beete, wie die Brut. Lehtere bleibt ganz im Lande, bis sie das erste Mal geblüht hat.

Ueber das jährliche Ausheben der Zwiebeln sind die Blumisten verschiedener Meinung. Einige lassen alle, mehrere Jahre hindurch, im Lande. Allein mehrfache Erfahrungen haben gezeigt, daß dadurch die Mutterzwiebeln geschwächt werden, indem sie zu viel Brut ansehen; oft arten fie aus; oft versinken sie bis zur Tiefe einer Elle. Dieß Lestere hat den Nachtheil, daß die Schönheit verloren geht, und die Blumen ganz klein, grün und weiß und roth eingefaßt werden. Die Knospen erscheinen alsdann schon verschrumpft und geöffnet. Andere lassen die Ge: füllten und Monstreusen mehrere Jahre im Lande, weil diese weniger ausarten; die Uebrigen nehmen sie aus. Andere Heben blos die besseren Zwiebeln aus. Andere lassen keine tragbaren Zwiebeln in der Erde. Es kommt hierbei viel auf eigene Erfahrung an; ich lasse blos die Brut im Lande. Die schicklichste Zeit zur Ausnahme ist, wenn die Blåtter und Stångel zu gelben beginnen. Man verfährt dabei sehr vorsichtig, damit sie nicht verlegt werden. Nun werden sie gereis nigt, an einem schattigen, aber luftigen Orte abgetrocknet, von der Brut befreit, sortirt, und wie die Hyacinthen aufbewahrt.

Die wieder zu legenden Zwiebeln werden gewöhnlich nicht wieder auf dasselbe Beet eingepflanzt, weil sie so nach und nach ausarten. Fehlt es indessen an Raum, so muß man die Erde abråumen und zur Hälfte mit frischer mischen, oder recht tief umgraben und durchrollen lassen. Die Vermehrung der Tulpen geschieht durch Brut und Samen.

Die Brut kommt auf einen besondern Plak zu liegen. Man

läßt sie 2 Jahre ganz unberührt. Im dritten, wenn man nicht ihre Blüthe so erwarten will, kann man sie ausheben und unter die tragbaren mengen. Will man recht viel Brut erhalten, oder eine besondere Gattung bald und stark vermehren, so schneide man die Blume, wie sie erscheint, ab, und man hat seinen Endzweck erreicht. Ueberhaupt bewirkt das Abschneiden der Stångel_und Kapseln eine starke Brutansehung, wie das Unterlassen desselben zur Erzeugniß größerer Mutterzwiebeln beitrågt, mit Ausnahme der Frühtulpen.

Der Same, wenn er aufgehen soll, muß wohlreifen. Deswegen läßt man die Kapseln so lange am Stångel, bis sie aufspringen. Nun nimmt man sie ab. Im September wählt man ein warm gelegenes Beet mit nahrhafter, lockerer, mit Sand vermischter Erde, das jedoch nie frisch gedüngt ist. Hierauf sået man den Samen dünn aus und bedeckt ihn, ohngefähr 1 Zoll hoch, mit fandiger Erde. Wenn im Frühjahre die Sämlinge aufgeschossen sind, so hat man das Beet sorgfältig rein zu erhalten und zur Zeit der Nothdurft zu begießen. Im Herbste wird das Beet wieder 1 3oll hoch mit ähnlicher Erde überstreut, und so ohne Decke durchwintert. Dieselbe Manipulation wird im zweiten Jahre wiederholt. Wenn im dritten Jahre im August das Laub welk wird, nimmt man die Brut auf, trocknet sie im Schatten an einem luftigen Orte ab und bewahrt sie im Sande bis in den Herbst auf. Mit Ende Septembers werden sie alsdann auf ein ähnliches, aber frisches Beet, reihenweise, wie die alten Zwiebeln, doch etwas enger an einander gelegt. Im kommenden Jahre behandelt man sie gleichfalls auf dieselbe Weise, wie im sechsten. Im siebenten Jahre werden sie blühen. Oft ge= schieht dieß auch schon früher. Durch Samen erhält man neue Barietäten.

Um seine Zwiebeln stets groß zu erhalten, muß man sie jährlich ausnehmen, ihre Stångel und Kapseln nie abschneiden, sie stets auf andere frische Beete bringen, ihnen die passende Erde geben und sie vor ihren Feinden schüßen. Um aber solche Zwiebeln zu bekommen, lege man sie nicht im Herbste, sondern im Frühjahre ein, nehme sie im August auf, und verpflanze sie im September wies der. Auf diese Weise erhält man prächtige Blumen. Den Winter über kann man sie mit den Georginen, Amaryllis u. f. w. in Sand legen. Beim Einpflanzen schadet es gar nicht, wenn sich die braune Haut abschålt; ja manche Blumisten lösen sie vorsäglich ab.

Cultur der Tulpen in Töpfen.

Nicht alle Tulpen lassen sich in Töpfen treiben. Man wähle dazu besonders diejenigen, die dazu von guten Blumenzwiebeln= Händlern empfohlen werden. Vor allen kommt die gewöhnliche Früh-Tulpe (T. praecox) und die Duc van Toll (T. suaveolens) in Topfen gut fort. Spåt - Tulpen müssen schon in der Mitte Septembers eingepflanzt werden, wenn sie gerathen sollen,

sonst verderben sie immer. cinthen 2c. behandelt.

Sie werden wie die Narcissen, Hya

Die Krankheiten der Tulpen und ihre Feinde sind dieselben, wie bei den Hyacinthen, und auf gleiche Weise zu bekämpfen.

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1735. T. suaveolens, wohlriechende I. 4. F. *. In Súd Europa. Sonst: T. fiorentina odorata, Duc van Toll. Schaft 6-9 3oll hoch, filzig. Blåtter eiförmig - Lanzettenförmig. Blumen einzeln, roth und gelb schattirt, oder feuerfarbig und gelb eingefaßt, wohlriechend, an den Någeln grünlich = gelb, an den Spiten zurückgebogen. April. Wird auch getrieben.

1736. T. sylvestris, wilde T. 4. F. In Auen, Obstgårten. Stångel bis 1 Fuß hoch, unbehaart, einblumig. Blåtter schwertförmig Lanzettenförmig. Blumen vor der Blüthe nickend, gelb, schwach riechend; die inneren 3 Blåtter_am_Grunde_zottig, oben spisig und bårtig. April. Abb. in der F. dan. t. 375. 1737. T. turcica, türkische T. 4. F. t. Aus der Tür: tei. Sonst T.acuminata, T. pumila. Chineser-Tulpe, Zwerg-Tulpe. Der Nr. 1735 ähnlich; aber ihre Blumenblätter schmåler und sehr spißig._Man hat davon folgende Abarten:

a.

Weiße Blumen mit schmalen, langen, spißigen, wechselseitig ausgerånderten Blumenblättern.

b. Lackrothe. Mit kürzeren, gezähnten Blättern.

c. Mit sehrlangen, schmälen, schön rothen, am Grunde gelben, am Rande wellenförmigen Blumenblättern. Mai.

Beide wie oben zu behandeln.

CCCXXXVII. Tussilago.

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Huflattich.

Class. XIX. Polygamia superflua.

1738. T. alba, weißer H. 4. F. In Bergwäldern in Europa; in den österreich. Provinzen. Sonst: T. ramosa.

Schäfte mit Deckblättern versehen, 1 Fuß hoch, filzig. Blåtter gestielt, herzförmig, rundlich, buchtig oder doppelt gezähnt, unten weißfilzig-zottig. Blumen in Sträußern, weiß. April. - Abb. in der F. dan. t. 524.

1739. T. alpina, Alpen-H. 4. F. Auf Alpen in Salzburg, Ober- Kårnthen, Desterreich, Böhmen, der Schweiz 2. Sonst: Petasites alpina.

Blåtter geftielt, nierenförmig, eingekerbt - gezähnt, unbehaart, dunkelgrün, unten zottig, doch nicht etwa filzig. Stångel 1 Fuß hoch, einblüthig, mit 3 scheidenartigen Deckblättern, unten fammt den Blattstielen wollig. Blümchen ungestrahlt, lichtpurpurroth oder weiß. Juni-Sept. Abb. in Jacq. F. aust. t. 246.

1740. T. discolor, zweifarbiger H. 4. F. Auf Alpen in Oesterreich, Salzburg, Ober- Kärnthen, Krain_c. Sonst: T. alpina, Petasites discolor.

Dem Vorigen ähnlich. Stängel purpurroth, etwas gottig. Wurzelblåtter dick, spigig, fein gekerbt, fest, oben dunkelgrün, unten weißfilzig; alle nierenförmig. Blumen einzeln, gipfelständig, lichtpurpurroth, mit_rothen Kelchschuppen. Wie oben. Abb. in Jacq. F. aust. t. 247.

1741. T. fragrans, wohlriechender H. 4. 8. t. *. Aus Italien, Neapel, Lyon ic. Sonft: T. suaveolens, Cacalia

alliariaefolia.

Wurzel knotig, kriechend. Blåtter langgeftielt, mittelgroß, rundlich, fein gezähnt, rauch. Stångel bis 1 Fuß hoch, eckig, behaart. Blumen gipfelständig, in dichten Sträußern, purpur- oder braunröthlich - weiß, nach Vanille duftend, ohngefähr wie Heliotropium peruvianum. Novb.- März.

Liebt halbe Sonne, leichte feuchte Erde und einen geschüßten Standort. Kann im Winter in Töpfe gebracht werden, woselbst er um Weihnachten oder spåter seine lieblich duftenden Blumen entfaltet. Im Freien zerstört sie gewöhnlich Frost und Schnee. Vermehrung durch Theilung und Samen.

1742. T. hybrida, Bastard - H. 4. F._ An Flüssen, Båchen 2c. in Europa, Desterreich ac. Sonst: T. Petasites foemina. Kriechende Wurzel. Blätter langgestielt, sehr breit, herzförmig, runzelig, wollig, gezähnt. Stiele wollig, dick, fleischig. Blumen in einem långlichen, zulegt walzenförmigen Strauße, fleischfarbig. April.

1743. T. laevigata, glatter H. 4. F. In Böhmen, Sibirien 2c. Sonst: T. bohemica.

Wurzel dick, schwarz, kriechend. Stångel Fuß hoch, dick, schuppig. Blåtter gestielt, rundlich, gezähnt, fleischig, unbehaart. Blumen in gleich hohen Sträußern, gelb. April. Abb. in Gmelin F. sibir. 11. t. 69.

1744. T. nivea, dickfilziger H. 4. F. Auf Voralpen und Alpen in den europäischen und österreich. Gebirgsländern, z. B. in Ober-Oesterreich, Salzburg, Kärnthen, Steyermark ic. Sonst: T. frigida, T. paradoxa.

Schäfte fast Fuß hoch, grünlich weiß, mit lanzettenförmi gen Schuppen bedeckt. Wurzelblåtter gestielt, länglich, herzförmig, sparrig-lappig, fast 3eckig und spießförmig, unten schneeweiß. Blumen in Sträußern, gelblich oder röthlich - weiß. April-Juni.

1745. T. petasites, großblåtteriger H. 4. F. An Gråben in Europa, in den österreich. Provinzen; besonders häufig an den Ufern der Traun in Ober-Oesterreich von mir gefunden. Sonst: T. hybrida. Pestilenzwurz.

Stängel 1 Fuß hoch, schuppig, weißlich oder röthlich. Blåts ter gestielt, långlich, herzförmig, buchtig, knorpelig und fein gezahnt, gelappt, unten weichhaarig. Blumen in långlichen, eiförs

migen, großen Sträußern, blaßroth. Márz-Mai. Abb. in Plenck ic. t. 630.

1746. T. sylvestris, Wald-H. 4. F. In Berg- und Voralpen - Wåldern in Kärnthen, Steyermark, Krain, Croa

tien 2c.

Wurzel nicht kriechend. Stångel 1 Fuß hoch, fast blattlos, nur mit mehreren Deckblättern versehen. Blätter auf dünn be haarten Stielen, nierenförmig, fast 7lappig, unten blaß, gezähnt, grün. Blumen einzeln; Blümchen blaßroth oder weiß. Mai, Juni. Abb. in Jacq. F. aust. t. 247.

Alle wie Nr. 1741 zu behandeln, nur sind sie nicht so zärtlich.

CCCXXXVIII. Typha. - Kolben.

Class. XXI. Triandria.

1747. T. angustifolia, schmalblåtteriger K. 4. F. An Gråben, Sümpfen 2c. in Europa.

Der Nr. 1748 ähnlich, nur zur Hälfte kleiner; die Blätter schmåler und rinnenförmig, die Lehren von einander entfernt. Juni, Juli. Abb, in der F. dan. t. 815.

1748. T. latifolia, breitblätteriger K. 4. F. In Gråben 2c. wie oben zc. Sonst: T. major, T. clava unica.

Wurzel kriechend. Halm bis 6 Fuß hoch, einfach, ohne Knoten, rundlich. Blåtter wurzelståndig, so lang als der Halm, unten halbrund, sonst flach, alle linienförmig. Blumen in Aehren; die und besonders; beide aus schwarzbraunen,__walzenförmi gen Käschen bestehend. Juni, Juli. Abb. in Kniphof cent. VI. n. 97.

1749. T. minima, kleinster K. 4. F. Bei Wien, Ischl in Ober-Oesterreich, in Ungarn, auf den Donau - Inseln 2. Sonst: T. minor, T. palustris duplici clava. Viel kleiner. Halm 1–14 Fuß hoch. Blätter borstenförmigrinnenförmig. Sonst wie oben.

Sind Wasserpflanzen und werden wie die übrigen dieser Art behandelt.

CCCXXXIX. Uvularia,

Zapfenkraut.

Class. VI. Monogynia,

1750. U. amplexifolia, ftångelumfassendes 3. 2. F. In Kanada; auf Alpen in Galizien, Ungarn, Croatien, Krain, Desterreich 2c Sonft: Polygonatum latifolium racemosum.

Knotige, stark faserige Wurzel. Stångel über 1 Fuß hoch, äftig, ausgebreitet, hin- und hergebogen, haarlos. Blätter um fassend, denen der Convallaria Polygonatum ähnlich, gespißt, unbehaart, nervig, vollkommen ganzrandig, glatt. Blumen unter dem Blatte, an geknieten Stielen, einzeln, hångend, glockenför

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