Abbildungen der Seite
PDF
EPUB
[ocr errors]

und ausgebreitet. Blättchen lanzetten oder umgekehrt herz- oder eiförmig und rundlich. Wehren einzeln, kugelig, dicht. Wie oben. 1720. T. Lupinaster, sibirischer K. 4. F. In Sibirien.

Mehrere über 1 Fuß hohe Stångel. Blätter 5zählig. Blumen in rundlichen halben Köpfen, weiß oder röthlich. Juni―Sept. Abb. in Gmelin F. sibir. 4. t. 6. f. 1.

1721. T. medium, mittlerer K. 4. F. Auf Waldbergen in Ungarn, z. B. um Preßburg von mir gefunden. Sonst: T. flexuosum, T. alpestre.

Vielköpfige Wurzel. Stångel bis 14 Fuß hoch, hin und her gebogen, einfach oder etwas äftig. Blätter 3zählig, elliptisch, feingefagt, geadert, gestreift, fest, am Rande haarig, unten graugrún. Lehren mehr kugelförmig, einzeln, schlaff, roth. Juni, Juli. Abb. in Jacq. F. aust. t. 386.

1722. T. ochroleucum, blaßgelber K. 4. F. An Ackerrainen in Europa, in Wåldern in Oesterreich zc.

Vielköpfige Wurzel. Stångel bis 14 Fuß hoch, etwas åstig, weichhaarig. Blättchen länglich, die unteren verkehrt - herzförmig, die obersten långlich und schmal, die längliche, zottige, gelblichweiße Aehre umgebend. Juni-August. Abb. in Jacq. F. aust. t. 40.

1723. T. pannonicum, pannonischer K. 4. F. Auf Wiesen in Ungarn, auf den Donau-Inseln von mir gefunden.

Stångel bis 2 Fuß hoch, mehr aufsteigend, etwas äftig. Blätte then langlich, lanzettenförmig, ganzrandig, am Rande purpurbraun. Wehren einzeln, länglich, dicht, gelbgrün. Juli, August. Abb. in Jacq. Obs. t. 42.

1724. T. rubens, rother K. 4. F. In Bergwäldern in Desterreich, Ungarn, Krain 2c. Sonst: Triphylloides rubens.

Stångel bis 2 Fuß hoch, fest, aufrecht, gestreift, meist einfach, haarlos. Blättchen lanzettenförmig, feingefagt, nervig, gestreift, am Rande behaart. Aehre lang, walzenförmig, einzeln, groß, röthlich. Juni, Juli. Abb. in Jacq. F. aust. t. 385. Die Achren oft gepaart.

Alle diese Arten bekommen gute Erde, Feuchtigkeit; und werden” auf allerlei Weise verwendet.

CCCXXXIV.

Trillium.

blatt.

Crillblume. Drei

Class. VI. Trigynia.

1725. T. cernuum, umgebogenes D. 4. F. t. Aus Karolina.

Wurzet knollig. Stångel bis 2 Fuß hoch, oben 3blätterig. Blume 6blätterig, umgebogen, fleischfarbig. April. Abb. in Smith Spicileg. t. 4.

1726. T. erectum, aufrechtes D. 4. F. 7. Ebendaher.

Wurzel wie oben. schen 3 ranunkelartigen

Stångel 1 Fuß hoch. Blume aufrecht, zwiBlåttern, purpurroth. Wie oben. 1727. T. sessile, auffigendes D. 4. F. t. Ebendaher. Sonst: Dreizahl.

Wurzel wie oben. Stångel bis 8 3oll hoch, purpurroth. Blåtter an einem Stångel nur zu 3, länglich, eiförmig, dunkelgrún, weißlich gefleckt. Blumen ungeftielt, 3blåtterig, mit 3blåtterigem Kelche. Blumenblätter schaufelförmig, lang, rothbraun. Staubfäden 6, violett. Kapsel violett, 3fächerig. Wie oben. Abb. in Curtis bot. Mag. t. 40.

Alle lieben gutes Land, viel Feuchtigkeit, und werden durch Theilung oder Samen vermehrt, der gleich nach der Reife an Ori und Stelle ausgestreut wird. Wegen der vorherrschenden Zahl 3 hat dieses Geschlecht den Namen.

CCCXXXV. Trollius. Trollblume.

Class. XIII. Polygynia.

1728. T. asiaticus, asiatische T. 4. F. In Sibirien. Der folgenden ähnlich. Blätter meist 7lappig; Lappen tief eingeschnitten, spigig. Blumen noch größer, schön gelb, mehr ofs fen und ausgebreitet, oft gefüllt. Juni-Aug. Abb. in Curtis bot. Mag. t. 235. Schön.

1729. T. europaeus, europäische I. 4. F. In Gebir gen von Deutschland; im k. k. Salzkammergut; in Ober- Kårnthen bei Gmünd in Unzahl von mir gefunden; in Krain c. Sonst: T. aitissimus, T. connivens, T. globosus, T. montanus. Butterblume.

Büschelfaserige Wurzeln. Stångel bis 2 Fuß hoch, unbehaart, oben åstig. Blätter geftielt, vieltheilig; ihre Einschnitte gefiedert zerschlißt, glänzendgrün, unbehaart; Stångelblåtter stiellos. Blumen einzeln, groß, kugelförmig, blaßgelb, mit zahlreichen Staubfåden. Mai, Juni. Abb. in Kniphof Cent. IV. n. 90. Hübsch. Hie und da kommt noch T. caucasicus, tauricus u. s. w. vor.

[blocks in formation]

1730. T. biflora, zweiblumige T. 4. F. In Rußland. Zwiebel. Stångel Fuß hoch, mit schmalen, rinnenförmigen Blättchen beseßt. Blätter schmal, lanzettenförmig. Blumen zu 2, aufrecht, etwas flach; die 3 äußeren Blumenblätter lanzettenförmig, hell kornblumenblau oder grünlich; die 3 innern weiß, am Grunde dunkelroth gefleckt. Mai.

1731. T. breyni ana, breynische L. 4. F. t. X. Vom Kap; aus Aethiopien. T. persica, Melanthium uniflorum. Per= fer- Tulpe.

Zwiebel. Blåtter linienförmig, graugrün. Stångel über 1

Fuß hoch, vielblåtterig und vielblumig. Blumen mittelgroß, roth und gelb, auch schwarzroth. Mai.

Wird wie die Amaryllis behandelt. Man giebt ihr viel groben Sand.

1732. T. Celsiana, celfische I. 4. F. t. In Langues doc, Province 2c. Sonst: T. breyniana, T. sylvestris var.

Der Vorigen åhnlich, aber weniger hoch. Zwiebeln an faseris gen Verlängerungen. Blume safrangelb; die äußeren 3 Blätter auswendig roth. April, Mai.

1733. T. Clusiana, clufische I. 4. F. t. In Frankreich. Sonst: T. australis.

Die Zwiebel unter der åußeren Haut mit rother Wolle überzogen. Schaft kurz. Blåtter zu 3-4, glatt. Blumen wohlries chend; die 3 äußeren Blåtter rosenroth, violett und weiß eingefaßt; die 3 innern weiß, am Grunde röthlich. April, Mai.

1734. T. Gesneriana, gegnerische L. 4. F. *. †. Aus Kappadocien, Krimm, vom kaspischen Meere 2c. Sonst: T. hortensis. Garten-Tulpe, Tulipe, Tulipane.

Zwiebel birnförmig, braunschalig, fest. Blåtter lang, eifor mig lanzettenförmig, oft sehr breit, graugrün. Schaft 1blumig, bis 2 Fuß lang. Blumen ungleich groß, eiförmig, becherförmig, bald offen, bald geschlossen; Blåtter spißig oder zugerundet, verschieden gefärbt. Mai, Juni.

Die Tulpen gehören zu den beliebtesten Blumen. Es gibt einfache, halb und ganz gefüllte, in den mannigfaltigsten Farbenabånderungen. Ueber sie wurden ganze Bücher geschrieben; sie bildeten noch vor nicht gar langen Jahren bei den Holländern einen wichtigen Handels- Artikel. Manche Spielarten wurden zu ungeheuren Preisen abgesezt und galten oft für baares Geld. Damals herrschte die Tulipomanie. Hiervon ist man jest freilich abgekommen; aber noch immer behaupten die Tulpen in der Blumistik einen wichtigen Rang. Man theilt sie verschiedenartig ein und zwar in Anse= hung der Blüthenzeit:

[ocr errors]

1. In Früh-Tulpen. Diese kommen nach Beschaffenheit des Landes und Klima's gewöhnlich in der Mitte Mai's zum Vors schein, und zeigen sich als Vorläufer des eigentlichen Tulpen - Hee=" res. Weniger schön, niedriger und kleiner als die andern blühen fie doch långer, weil die Hige, L das Grab der Tulpen-Pracht, noch nicht überhand genommen hat. Deshalb werden ihre Farben auch nicht gehörig ausgebildet.

[ocr errors]

2. In Mittel-Tulpen. Sie bilden den eigentlichen Kern der Tulpen-Pracht und gewähren in der Blumenwelt das herrlichste Schauspiel. Ein reicher Orientale erscheint in ihnen der Frühling und legt unsern Augen die mannigfaltigsten, entzückendsten Stoffe vor. Man muß aber auch die Zwiebeln so legen, daß sie einen lieblichen Contrast bilden, damit uebereinstimmung und Unterschied sich angenehm in einander verschlingen.

[ocr errors]

3. In Spåt - Tulpen. Sie sind zwar schön, aber doch nur Nachzügler; sie machen auch, da die Natur schon durch andere Formen reizt, wenig Aufsehen.

Diese 3 Sorten pflanze man ja nicht unter einander. Fangen nämlich die Mittel- Tulpen zu blühen an, so find die Früh-Tulpen schon Leichen geworden, und paradiren die Spåtblühenden, so schließen die Mittleren ihre Laufbahn. Dieß erzeugt das Auge be leidigende Lücken, und gar treffend sagt der alte Schmahling: ,,die blühenden stehen also unter den verwelkten, wie die Lebendigen unter den Todten und verlieren durch diese unangenehme Nachbarschaft viel von ihrem Glanze und ihrer Schönheit *).“

In Bezug auf die Gestält und äußerliche Bildung zerfallen die Tulpen

1. In Einfach e. Sie sind unendlich mannigfaltig. Dieje: nigen unter ihnen, die rundliche Blumenblätter haben und ges schlossen sind, stehen im Ansehen. Die Spikblätterigen, besonders diejenigen, die sich unterwärts wie eine Lilie beugen und endlich flattern, werden weniger geachtet. Manche sind eiförmig. Die Schönsten find die Baguetten, d. h. die Hochstieligen, de ren Stångel oft 2 Ellen lang wird. Ihre Größe ist bewundernswerth.

2. In Gefüllte. So heißen diejenigen, die mehr als 6 Blåtter haben. Je nachdem Erdreich und Cultur das Ihrige dabei thun, je nachdem sind sie auch bald mehr, bald weniger gefüllt. Sie arten sehr leicht aus und werden nicht gar hoch geschäßt, wenigstens nicht alle.

3. In Monstreuse. Sie sind ungewöhnlich groß und unres gelmäßig gebaut, also wahre ungeheuer in der Tulpenwelt. Sie schließen sich nicht wie die Uebrigen, sondern beugen sich von eins ander und hängen wild flatternd herab. Sie sind das wahre Sinn bild der exaltirten und ausschweifenden Phantasie. Schmahling nennt sie treffend: „die Trommelschläger des TulpenHeeres," die gewaltigen Lårm machen, und will sie nicht in Rei hen, sondern hin und her, an passenden Stellen postirt wissen, was wirklich zu rathen ist. Sie heißen sonst: Peroquets.

Nach der Farbe und Zeichnung werden sie, gleich den Nelken, unter die nåmlichen Klassen gebracht. Man hat demnach im Augemeinen:

1. Farbenblumen, d. i. Tulpen von einer Farbe. Diese ist: roth, gelb, braun, violett u. s. w. in verschiedenen Nuancen. Die Veränderung des Bodens, an den sie gewöhnt sind, schlechtere Erde, Vernachlässigung der Cultur veranlassen es, daß oft die schönsten Tulpen in bloße Farbenblumen ausarten, und gar oft nimmt man an dergleichen verlorenen Söhnen noch eine

*) Schmahling Aesthetik d. Blumen S. 91.

bessere Zeichnung wahr. Das diene uns aber dabei zum Troste, daß sie sich bei günstigeren Umständen nach und nach wieder herstellen. Hie her gehören noch die sogenannten Mutterzwiebeln, deren Blumen, unter allen Umstånden, immer einerlei Farbe beibehalten, aber ges meiniglich in der Mitte der Blåtter einen andersfarbigen Strich haben. Die Brut davon liefert neue Varietåten, weswegen man fie gern kultivirt.

2. Comordien, d. i. Tulpen mit zweierlei Farben, die sich aber ähnlich sind, z. B. hellrothe Grundfarbe mit dunkelrother Illumination; hellgelbe mit orangegelber u. s, w.. Es gibt darunter wenige Prachtstücke.

3. Pikotten, d. i. Tulpen, die von einer Abänderung der Grundfarbe gleichsam übermalt sind. Die Illumination ist in der Gestalt von Flecken oder Streifen auf die Grundfarbe aufgetra gen, und das auf einerlei Weise, obgleich in verschiedenen Abstufungen. Jedoch reicht sie nicht bis an den Grund hinab.

[ocr errors]

4. Bizarden, d. i. Tulpen mit einer Grundfarbe, aber bis zur Basis hinabreichenden, unregelmäßigen, verschiedenfarbigen Jllumination. Es sind Harlequins in buntester Montirung. Bei diesen fällt eine gute Farbenmischung angenehm ins Auge.

Ueberhaupt ist in Ansehung der Farben zu bemerken, daß die nahe verwandten Farben sehr gut neben einander stehen, aber weit von einander entfernt, den schönsten Contrast bilden.

Cultur der Tulpen.

Wohl gilt es von den Tulpen, was der alte Fabeldichter Phädrus fagt:

Welch eine schöne Gestalt, aber sie hat doch kein
Hirn!

Indessen man kultivirt mit großer Mühe Hunderte von Tro pen - Gewächsen von ze stolzen Tulpen, in ihrer Geruchlosigkeit, bri weit geringerer Schönheit und ohne Geruch z warum sollte so geringer Mühe, nicht ziehen? Die Tulpenflur, eine in die andere gerechnet, dauert lange, deswegen ist sie lohnend. Uebrigens gilt es auch von ihnen: Nihil est ab omni parte beatum *).

Sie lieben vor Allem eine warme, sonnige Lage. Ein kalter, naffer Boden und eine schattige Stelle thut ihnen gar nicht gut. Sie ist ihnen höchst verderblich; sie arten in ihr aus, faulen oder erfrieren im Winter. Was die Erde anbelangt, so ist es erwiesen, daß für sie weder eine zu fette, noch eine zu magere Erde passe. Ist sie zu stark, so vermische man sie mit Flußsand; ist sie zu mager, gebe man ihr einen angemessenen Theil von wohlverwester Kuhdungerde bei. Frischer Dung, beson

[ocr errors][merged small]
« ZurückWeiter »