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nicht sizen bleiben oder verdorren. Wie sie zu keimen beginnen, werden sie jeden Abend begossen, wenn der Regen mangelt. Erscheinen aber einmal die Knospen, so hört man mit dem abendlichen Gießen auf und besprengt sie des Morgens und Mittags. Wer dieß zu thun versäumt, wird wenig Freude daran erleben. Doch schlagen die im Frühjahre gelegten Ranunkeln oft fehl. Für Anfänger bemerke ich, daß beim Legen die Spigen unterwärts und das wollige Auge oben zu stehen komme.

Um die Blüthenzeit zu verlängern, mache man, wie bei den Hyacinthen gesagt wurde, ein Schirmdach darüber. Die brennende Sonne beschleuniget die Blüthenzeit; Regen oder vieles Begießen zerstört ihre Pracht. Hat man aber die Absicht, Samen zu erziehen, so muß die Decke wegbleiben, damit Licht und Luft ihre Dienste dabei leisten können. Indessen alle Herrlichkeit vergeht, auch die der Ranunkel-Welt. Bald heißt es:

Nos quoque floruimus, sed flos fuit ille caducus. *) Will man im kommenden Frühjahre wieder Freuden erleben, so darf man an ihrem Grabe nicht müssig stehen. Mit dem Begießen wird måßig fortgefahren, damit die Klauen ihre gehörige Reife erlangen. Sobald die blaffe Todtenfarbe sich über die Blätter verbreitet, hört das Begießen auf. Der Ruhepunkt ist eingetreten. Ist nun Samen da, so nehme man ihn ab. Die Klauen gråbt man behutsam aus, reinigt sie von dem größten Theile der anklebenden Erde, und legt sie an einem luftigen und trockenen, aber schattigen Orte dünn an einander zum Auftrocknen hin, natürlich unter Dach. Im Herbste werden sie vollends gereinigt, vorsichtig zertrennt, und alsdann in einer offenen oder stark durchlöcherten Schachtel, oder in einem Luftigen Kasten, in einem temperirten Zimmer aufbewahrt. Werden sie wohl versorgt, so lassen sie sich ein ganzes Jahr erhalten.

Die Unzucht aus Samen ist nicht schwer; man erhält jedoch meistens einfache Blumen. Der Samen wird in Kåsten, in Ranunkelerde gebaut und recht feucht gehalten. Die Kåsten stellt man an einen warmen, sonnigen Ort. Sået man ihn bei Zeiten, so können die Pflanzchen schon im ersten Jahre versezt werden. Im Winter werden die Kästen abgetrocknet, im frostfreien Behälter durchgebracht; im Frühjahre zeitlich hinausgestellt und fleißig be gossen. Nun kann man die Sámlinge verziehen. Diejenigen, die im Lande stehen, werden darin gelassen und im Winter bedeckt. 、 Uebrigens behandelt man sie wie die Ülten.

Die Ranunkeln werden auch in Töpfen getrieben, und wie die Anemonen behandelt.

Die verschiedenen Sorten haben eigene Namen, die sich in den Katalogen vorfinden.

*),,Auch wir haben einft geblüht; doch hinfällig nur war unsere Flur.“

1355. R. auricomus, verschieden blåtterige R. 4. F. Auf Wiesen in Europaz in allen österreich. Provinzen.

Fleischige, faferige Wurzel. Stångel 1 Fuß hoch, röhrig, åstig. Wurzelblätter langftielig; mehrere ganzrandig, andere gelappt oder Stheilig; Stångelblåtter stiellos, gefingert; Blåttchen gezähnt; alle am Rande wimperig. Blumen goldgelb, glänzend. April, Mai. Abb. in der Fl. dan. t. 665. Es gibt eine gefüllte Spielart.

1356. R. Breynii, Breynische R. 4. F. Auf Alpen in Piemont, Desterreich. Sonst: R. napellifolius.

Stångel über 1 Fuß hoch, einblumig. Wurzelblätter 3theilig, mehr handförmig, unten behaart; Stångelblåtter übers Kreuz ge= stellt, gefingert, alle schwarzgrün. Blumen goldgelb, matt gefleckt. Juli, August. Abb. in Crantz. t. 4. f. 2.

1357. R. bulbosus, knollige R. 4. F. Auf Wiesen überall. Sonst: R. bracteatus, R. flabellatus, R. laetus. 3wiebelRanunkel.

Wurzel birnförmig, knollig, zwiebelartig. Stångel bis 14 Fuß hoch, einfach oder åstig, 1- und vielblüthig, sammt den Blättern zottig. Diese gestielt, zusammengesett, 3zählig; Blättchen 3spaltig, eingeschnitten, spisig. Blumen einzeln, gipfelståndig, goldgelb, einfach oder gefüllt. Mai, Juni. Abb. in Plenck ic. t. 457.

Die Einfache ist lästiges Unkraut und sorgfältig zu vertilgen, wenn sie sich einschleicht; die Gefüllte ist hübsch, kommt im Schatten fort und vermehrt sich ungeheuer.

1358. R. cassubicus, cassubische R. 2. F. In Preußen, Ungarn, Galizien 2c.

Aehnlich der Nr. 1355, aber höher, vielblüthig. Wurzelblåtter fast rund, herzförmig, eingeschnitten oder gekerbt; Stångelblätter gefingert, queriförmig gestellt, gezähnt. Blumen groß, goldgelb, oft ohne Blumenblåtter. April, Mai. Ubb. in Loesel pruss. t. 72,

1359. R. crenatus, gekerbte R. 4. F. Auf Alpen im Marmaroscher Comitat in Ungarn. Sonft: R. alpestris.

Stånget bis 1 Fuß hoch, einblüthig. Wurzelblåtter gestielt, rundlich-herzförmig, eingekerbt, eingeschnitten; Stangelblätter 1-2, eben so beschaffen, an den Kerbzähnen alle schwärzlich. Blumen weiß, gekerbt, mit Löchelchen am Nagel. Juli, August. Abb. in Baldstein u. Kit. t. 10.

1360. R. flammula, beißende, R. 4. F. In Gråben, an Bächen ic.

Wurzel langfaserig. Stångel kriechend oder aufsteigend, åstig, röhrig, unten behaart, blåtterig. Blätter geftielt, eiförmig-lanzettenförmig, gerippt, knorpelig - gezähnt. Blumen einzeln, klein, goldgelb. Juni-Oct. Abb. in Plenck ic. t. 459. Hat geringen Werth.

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1361. R. glacialis, Gletscher R. Auf Hochalpen in Kårnthen, Steyermark, Ober-Desterreich. Sonst: Eis-Ranunkel.

StangelFuß hoch, meist 1-3blüthig. Blätter 3zählig; Blättchen 3lappig, vielspaltig, spißig, etwas fleischig. Blume weiß, im Grunde röthlich. Kelche eben so. Juli, Aug. Abb. in Jacq. Coll. I. t. 8. 9. f. 1. 2.

1362. R. gramineus, Gras-R. 4. F. †. In Frankreich. Knollige, faserige Wurzel. Stångel 14 Fuß hoch, glatt, armblüthig. Blätter unzertheilt, linien - Lanzettenförmig, stiellos. Blumen weiß. Mai, Juni. Abb. in Curtis bot. Mag. t. 164. Will feucht stehen und warm.

1363. R. Guani, Guanis-R. 4. F. Auf den Marmaroscher Alpen in Ungarn.

Der Nr. 1367 ähnlich, doch größer; einblüthig. Blåtter 5lappig; Stångelblatt handförmig; Einschnitte lanzettenförmig, gezähnt. Blumen weiß. Juli, August.

1364. R. illyricus, illyrische R. 4. F. In Nieder-Defterreich, bei Hainburg auf Bergen; in Ungarn, Croatien, Dalmatien. Sonst: R. gramineus, R. sericeus, R. tomentosus.

Wurzeln in Büscheln von Knollen. Ganz seidenartig und graulich-weiß behaart. Stångel 1 Fuß hoch. Wurzelblåtter ganz; die andern 3zählig; die obersten 2zählig; Blättchen lanzettenförmig, ganzrandig; die legten schmåler. Blumen zahlreich, groß, schön goldgelb, mit grünen Någeln. Kelche zurückgeschlagen. Mai, Juni. Abb. in Jacq. F. aust. t. 222.

Hübsch. Bekommt eine fonnige Lage und leichte Erde. Blüht nicht lange.

1365. R. Lingua, große R. 4. F. In Gråben, auf feuchten Wiesen.

Stånget fast 1 Fuß hoch, vielblüthig. Blätter gestielt, lanzettenförmig, spißig, kurzbehaart. Blumen sehr groß, goldgelb, den Blåttern gegenüberstehend. Juli, August. Übb. in Kerner t. 275.

1366. R. millefoliatus, garbenblåtterige R. 4. F. t. Auf Bergen in Croatien, Dalmatien; Nord-Afrika.

Wurzelknollen in Büscheln, lang. Stångel 1 Fuß hoch, behaart, armblüthig. Wurzelblätter langgestielt; Stängelblätter fast sisend; alle vielfach - zertheilt, langhaarig; das oberste einfach. Blåttchen linien-Lanzettenförmig. Blumen gelb. April, Mai. Abb. in Desfontain. Atl. I. t. 116. Will warm stehen.

1367. R. montanus, Berg R. 4. F. Auf Voralpen und Alpen in den österreich. Provinzen. Sonft: R. nivalis, R. Brey

nianus.

Sehr veränderlich. Wurzel knotig, faserig. Stångel 1 Fuß hoch, ein oder mehrblüthig, rauch. Wurzelblätter auf rauchen, unten håutigen Stielen, 3-5lappig, der Mittellappen keilförmig, Slappig, das Stångelblatt stiellos, gefingert; alle glatt oder haarig; Einschnitte linien - Lanzettenförmig. Blumen bald recht groß, bald Eleiner, schön goldgelb, am Grunde orangefarbig gefleckt. JuniOct. Abb. in Jacq. F. aust. t. 325 u. 326.

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1368. R. ophioglossifolius, fchlangenblattartige R. 4. F. †. An fumpfigen Stellen im Friaul, Dalmatien, Dauphine. Sonst: R. fistulosus.

Faserige Wurzel. Stångel über 1 Fuß hoch, aufrecht, ausge= breitet-åstig. Die unteren Blåtter langstielig, herzförmig oder ei förmig, vollkommen ganzrandig; die oberen eiförmig-lanzettenförmig, etwas gezähnt, die obersten linien - Lanzettenförmig, alle glatt. Stiele am Grunde erweitert, umfassend. Blumen seitenständig, gelb. Juni-August. Abb. in Villars Delphin. 3. t. 49.

1369. R. parnassifolius, parnassienblåtterige R. 2. F. t. X. Auf Alpen in Ober- Kärnthen, Tyrol zc. Sonst: R. cordatus.

Stångel einfach, rauch, mit einer 26låtterigen Hülle versehen, vielblüthig. Wurzelblätter gestielt, rundlich-eiförmig, stumpfs Stångelblätter stiellos, eiförmig-lanzettenförmig; alle nervig, ganzrandig, oben weichhaarig, etwas lederartig. Blumenstiele 2-4blüthig. Blumen weiß, purpurröthlich gestreift. Kelche röthlich. Juni, Juli. Abb. in Reiner und Hohenwarths Reise t. 5.

Sehr schön. Bekommt Lehmerde mit Sand und Lauberde gemischt. Kann im Topfe gehalten werden.

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1370. R. pedatus, gefußte R. 4. F. Auf Hügeln um Ofen und Pesth in Ungarn.

Knollen braun, in Büscheln. Stångel bis 1 Fuß hoch, åstig. Wurzelblåtter 3fach; das mittlere Blättchen einfach; die 2 seitenständigen gefußt. 3theilig; Stängelblätter 3zählig; Blättchen linienförmig, ganzrandig; alle glatt oder behaart. Blumen aufrecht, gelb. April, Mai. Abb. in Waldstein u. Kit. t. 108.

1371. R. platanifolius, platanenblåtterige R. 4. F. Auf Voralpen und Alpen in Ungarn. Sonft: R. aconitifolius.

Der Nr. 1350 sehr ähnlich. Blåtter nur 3-5lappig, mehr eingeschnitten, oben unbehaart, glänzendgrün, größer; ihre Einschnitte stumpf, der mittlere 3spaltig; die obersten stiellos, gefingert, Linien-pfriemenförmig. Blumen größer, wie es die ganze Pflanze ist, weiß. Juni, August. Abb. in der Fl. dan. t. III. Cultur dieselbe.

1372. R. pyrenaeus, Pyrenåen - R. 4. F. Auf den Pyrenden; auf Alpen in Ober-Kärnthen, Tyrol.

Wurzel knollig, neßartig-filzig, faserig. Stångel fingerlang, fadenförmig, einfach, oben haarig, einblüthig, blätterig. Blätter Linienförmig, ganzrandig, aufrecht. Blumen weiß, weißgekelcht. Mai, Juni. Abb. in Jacq. Miscell. I. t. 18. f. 1.

1373. R. repens, kriechende R. 4. F. In Gårten, auf Wiesen, überall. Sonst: R. infestus, R. hortensis serpens, R. lucidus, R. serpens, R. prostratus. Dukatenblume.

Wurzel faserig, mit zahlreichen Ausläufern. Blåtter zusammengesett, 3zählig; 3spaltig und eingeschnitten; die obersten ganz. Blumenstiele aufrecht. Blumen größ, goldgelb, selten weiß,

einfach oder gefüllt, glänzend, sehr hinfällig. Juni, August. Ubb. in der Engl. Bot. 8. t. 516.

Die einfache Art ist schädliches Unkraut; die gefüllte blüht zahlreich, vermehrt sich aber außerordentlich.

1374. R rutaefolius, rautenblåtterige R. 4. F. Auf Alpen in Kårnthen, Steyermark, Oesterreich, Salzburg, Tyrol. Wurzel knollig. Stångel 1 Fuß hoch, hohl, einfach und åstig. Die unteren Blätter gefiedert; die Stångelblåtter 3zählig; alle mehr oder weniger blaugrún; Blåttchen 3theilig, vielspaltig-eingeschnitten, fast handförmig gelappt, dicht über einander liegend.Blume weiß oder röthlich, einfach und gefüllt. Juni, Aug. Abb. in Jacq. Collect. I. t. 6. 7. Will Schatten und Alpenerde.

1375. R. scutatus, schildförmige R. 4. F. In Nadelwåldern in Croatien; am Tüfferberg in Unter-Steyer; auf dem Monte Baldo; in Krain an der Sau bei Rotschach. Sonst: R. Thora, Pthora Waldensium.

Wurzel starkfaserig. Stångel 1 Fuß hoch, unten mit dürren Schuppen befest, ohne Wurzelblatt. Das untere Stångelblatt groß, umfassend, eingekerbt, schildförmig. Blumen 2-4, groß, glänzendgelb. Mai-Juni. Abb. in Waldstein u. Kit. t. 187.

1376. R. Seguieri, Seguieris - R. 4. F. Auf dem Berge Stov; bei Javersberg und anderwärts in Krain, Tyrol, Italien ic. Sonst: R. columnae, R. apiifolius.

Fleischige, langfaserige Wurzel. Stängel niedrig, behaart, einfach und äftig. Blåtter langftielig, 3zählig, die oberen wechselfeitig, Blättchen eingeschnitten; alle unten behaart. Blumen groß, 5blätterig, weiß. Juli, August.

1377. R. Thora, Gift: R. 4. F. Auf Alpen in Steyermark, Oesterreich, Ungarn c. Sonst: R. Pseudo- Thora, R gru

mosus.

Der Vorigen ähnlich. Stångel meist 2blüthig. Meist 1 Wurzelblatt, gestielt, nierenförmig, 3—5lappig, hart; Stångelblatt 1 oder mehrere, die unteren 3spaltig; die oberen lanzettenförmig, stiellos, ganzrandig; alle lederartig, glänzendgrün. Blumen zu 1-2, selten bis 5, groß, glänzendgelb. Wie oben. Abb. in Jacq. F. aust. t. 442. Ist sehr giftig und brennend.

Man hat noch andere Arten, z. B. R. caucasicus, Villarsii etc.

Alle sind mehr oder weniger giftig, lieben gute Erde und Schatten mehr oder weniger, und werden durch Ausläufer, Theilung und Samen vermehrt.

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1378. R. fruticulosa, halb strauchartige R. 2. H. Un Mauern, Steinhaufen 2c. im Litorale, Dalmatien c.

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