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de Luyck, Bel Ombre, Medardus, Alcinée, Florissante, Rosenkönig, Elmire, Lydia, etc. cc. In geflammte (Ombrées). In der Mitte des Blatts einschnitts dunkler gefleckt, aber so, daß sich dieser Fleck nach allen Seiten hin ins Hellere verliert. Da die meisten davon matt find, so werden sie weniger geachtet. Beispiele: Morpheus, Gabriele d'Etrée, Sesostris, etc. b. In mehrfarbige. Diese zählen wieder mehrere Unterabtheilungen:

aa. Gepuderte (Poudrées). Sie stammen aus England und heißen deswegen: Englische. Sie sind

a. Pikotten, fein gestreift, punktirt, mit 2 Farben. Die Striche reichen nur zur Hälfte des Blattes.

6. Bipikotten. Eben so, doch mit mehreren Farben. 7. Bizarden. Ganz gestreift, Striche breit; mit einer Farbe,

8. Bibizarden. Eben so, aber mit mehreren Farben. Alle vortrefflich. bb. Ungepuderte, sonst blos gestreifte. Gewöhnliche Blumen. cc. Geschilderte. Statt der Striche mit Flecken gezeichnet. Sie sind:

a. Halbgeschildert, wenn der Flecken nur die Hälfte des Blattes einnimmt.

B. Ganzgeschildert, wenn er fast das ganze Blatt bes deckt. Beide heißen sonst drittfarbige Äurikeln. Viele davon sind wunderschön..

dd. Doubletten oder Panas chirte, mit Bandstreifen. Die gefüllten sind entweder

a. Ganzgefüllt (flore pleno), oder

b. Doppelte, wenn eine Blume in der andern steckt (Flos ex Sie haben keine Augen, und werden als Seltenheit

flore).
gezogen.

Cultur der Aurikeln.

Die Aurikeln kommen wohl auf Rabatten auch recht gut fort, doch stehen sie am liebsten auf Beeten beisammen. Man wähle dazu eine Stelle, die nur bis Mittag von der Sonne beschienen wird. Die Erde ist bei der Aurikel - Cultur eine Hauptsache. Es wer den hierzu verschiedene Erdarten empfohlen. Einige nehmen gut gerollte Gartenerde, vermengen sie mit wohlverwestem Kuhdung, und bedecken damit das Beet 14 Fuß tief. Andere mischen noch Kalkschutt und salpeterhaltige Erde bei, um schönere und mannigfaltige Farben zu erhalten. Andere wenden dazu ein Gemengsel von Kohlen- und Lauberde an. Andere bringen in die Tiefe des Beetes frische Kuhfladen, und ziehen die Gartenerde darüber. Der berühmte Aurikel-Erzieher M. Schneider zu Kleinbasel verwirft, nach der allg. Gartenzeitung 1826, allen Dung, und gibt

seimen Aurikeln vorgeblich nichts als gewöhnliche Gartenerde. Wir rathen den §. 15. nachzusehen und bei der Auswahl der Erde nicht zu ängstlich zu sein, indem eben aus dieser Verschiedenheit der Erdbenüßung deutlich genug hervorgeht, daß man auf verschiedenen Wegen zum Ziele gelange. Es ist wirklich zu voreilig, diese oder jene Manier für die beste zu erklåren, indem jede ihren Mann für sic, hat. Die Vermehrung geschieht durch Sâmen und Theilung. Hiervon insbesondere.

1. Anzucht aus Samen.

Dieselbe ist das beste Mittel, viele und verschiedene schöne und neue Sorten zu bekommen. Allein sie ist nicht so leicht, als man glaubt. Man baut Jahre lang an, und erhålt nichts. Es gibt mehrere Methoden, davon ich die besten kürzlich berühre.

Im Januar oder Februar nehmè man einen Kasten, fülle ihn mit guter lockerer Erde, drücke diese mit der flachen Hand stark an, fåe den Samen dünne darauf, und bedecke alsdann die Saat mit feiner Erde locker und dünne. Nun stelle man den Kasten an ein Fenster in die Sonne; und begieße ihn fleißig, so zwar, daß die Erde nie austrockne, was die ganze Mühe vergeblich machen würde. Sobald im Frühjahre die Pflanzen aufgelaufen sind, kommt der Kasten ins Freie, in Schatten. Man löst Rinderdung in Wasser auf, und begießt die Pflanzen recht oft. Vor den ihnen grimmig nachstellenden Erdflöhen muß man sie sorgfältig bewahren. Im zweiten Jahre verpflanzt man sie auf das künftige Beet, wo ein Theil schon im Herbste, alle aber im Frühjahre des dritten Jahres blühen. Das ist die ältere Methode. In neueren Zeiten betrieb man den Anbau künstlicher, oder auch energischer. Die Kåsten werden mit fetter, mit verrottetem Kuhdung gemischter Erde zur selbigen Zeit gefüllt, die Erde angegossen, damit sie sich sege und der Same dünne darauf gebaut. Nun wird die Saat alsbald mit feinem Moose dünn bedeckt, und in ein abgeleertes Mistbeet unter Fenster oder in ein kaltes Zimmer hinters Fenster gebracht. Die Erde hålt man immer feucht, wird aber die Sonne stärker, so muß der Kasten davor in Schuß genommen werden. Im Mai kommt der Kasten in Schatten ins Freie, jedoch an eine warme Stelle. Das Moos kann man erneuern; starken Regen muß man abwehren, und wenn es thunlich ist, ein Fenster so hoch darüber bringen, daß die Luft bequem durchstreichen kann. Sobald einzelne Pflanzen groß genug sind, füllt man neue Kåsten mit obiger Erde, und verseht sie darein, und das zwar 4 — 1 Zoll weit von einander. Hiermit fährt man bis in den Herbst hinein fort. Sie wachsen sehr Langsam, im freien Lande aber noch langsamer. Man hält auch die Pflanzen beständig, doch nie zu stark feucht. Im November bringt man die Kåsten ins frostfreie Zimmer, oder man stellt sie - wenn man eins hat mit feinem Moose belegt, und mit Laub oder Reifig bedeckt in ein leeres Mistbeet, worauf die Fenster gebracht werden. Im Winter bekommen sie weniger Wasser, besonders wenn sie nicht

genug Luft haben. Man kann sie einige Mal handhoch mit Sonee überlegen, und das Moos verwechseln. Im Frühjahre erhalter sie möglichst Luft. Im April stellt man sie auf den alten Plag. Hierauf verpflanzt man sie wieder, so wie im vorigen Jahre. Die ausgewachsenen kommen ins Land. Andere såen den Samen in Töpfe und behandeln diese so wie die Kåsten. Manche füllen im Desember Töpfe oder Kåsten mit Lauberde, lassen sie handhoch beschneien, såen den Samen auf den Schnee, und bedecken alsdann den, durch den geschmolzenen Schnee eingeschlemmten Samen mit etwas Erde, streuen feines Moos darüber und lassen sie bisweilen sanft beregnen, oder begießen sie also. Im April geht der Same auf. Sobald die Pflanzen 5 Blåtter erlangt haben, werden fie verzogen. Andere graben die Töpfe oder Kåsten im Dec. bis an den Ränd in ein Gartenbeet ein, bedecken sie mit einem Drathgitter zum Schuße gegen die Vögel, und lassen sie daselbst bis Mårz. Alsdann nehmen sie sie heraus, und bringen sie ins Warmhaus oder warme Zimmer, nicht ferne vom Ofen. In einigen Tagen sind die Keime in der Höhe und wachsen sehr üppig. So wie die Saat trocken zu werden beginnt, wird sie sanft befeuchtet. Die Pflänzchen werden in andere Topfe verstupft. Im Juni werden sie abermals verseßt. Oft blühen einzelne schon im Herbste, sicher im folgenden Frühjahre. Manche richten zur Aussaat im Freien ein mit Aurikelerde gefülltes Beet zu, das von der Sonne nur einige Stunden beschienen wird. Das Beet wird fein gerechet, niedergefüßelt und abermals mit dem Rechen geebnet. Hierauf streuet man in der Mitte Sept. den Samen darauf, zieht ihn mit dem Rechen etwas unter, oder drückt ihn mit der flachen Hand gelinde an und begießt das Beet mit der Brause, damit der Same von der Erde bedeckt werde. So bleibt das Beet bis zum Frühjahre liegen. Alsdann streuet man etwas gut verwesten Pferdedung darüber, um die Regenwůrmer abzuhalten, und hålt, wenn der Regen fehlt, die Erde naß. Im August verzieht man die zu dicht stehenden Pflanzen, indem man sie sammt der Erde aushebt, und reihenweise auf ein anderes Beet, Fuß weit von einander entfernt, verpflanzt; die andern läßt man bis Frühling stehen. Die fleißige Reinigung derselben darf nie vergessen werden.

Eine besondere Manier, Aurikeln zu ziehen, befolgt der berühmte Louis Noisette. Er füllt einen Topf oder eine Schüssel, mit 5-6 kleinen Löchern im Boden und einigen Spalten an den Seiten, wie bei den Ananas - Töpfen, aber breit und wenig tief, mit sehr feiner Heideerde. Nun drückt er sie mittelst eines kleinen Brettchens zusammen, um sie eben und fest zu machen. Darauf kommt der Same, welcher mit jenem Brettchen wieder angedrückt, aber nicht bedeckt wird. Nun stellt er den Topf oder die Schüssel, zur Hälfte der Höhe, in ein mit Wasser gefülltes Gefäß, und bringt dieses an einen dunkeln, temperirten Ort. Das Wasser befeuchtet nach und nach die Oberfläche, die Samen blåhen sich auf und kei

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men sehr bald. In dieser Periode wird im Gefäße nur wenig Wasser gehalten, damit die Würzelchen nicht in Fäulniß gerathen. Die Samenlappen entwickeln sich, die Stångel kommen zum Vorschein. Jest tritt das Wachsthum ein und Licht wird nothwendig. Ersteres zu bewirken hebt er mit einem spißigen Hölzchen die Keime aus, und bringt sie in andere, mit gleicher Erde gefüllte Töpfe. Diese werden an einen hellen Plaß gebracht, von unten auf bewässert, und so lange auf diese Weise fort behandelt, bis sie das Begießen vertragen. Mit diesem Geschäfte fåhrt man täglich fort.

Viele fåen den Samen in Kästen auf Schnee, und überlassen diese der Natur, doch also, daß sie sie in Schatten stellen, und feucht halten. Ist der Schnee geschmolzen, so bringen sie frischen darauf. Sind die Såmlinge 4-6blåtterig, so kommen sie in Schatten ins Land. Im Winter werden sie mit Laub oder zerschnittenem Moose bedeckt.

Einzelne såen den Samen gar in ein Mistbeet.

2. Anzucht durch Theilung.

Durch Theilung vermehrt man nur die Stöcke derselben Art. Man fieht dabei auf die Schößlinge, die Wurzeln getrieben haben. Diese löst man vorsichtig ab; die wurzellosen läßt man daran. Die Ope= ration wird am besten im August vollzogen, die im Frühjahre zertheilten schlagen manchmal schlecht an, und bleiben dürftig. Viele Gårtner stechen von den blühenden Stöcken blühende Schößlinge ab; dieselben müssen entweder in Töpfe gebracht werden, oder wenigstens in Schatten kommen und jedenfalls stark begossen werden, damit fie bekleiben. Sehr oft gehen sie zu Grunde, weil nicht selten die Wurzeln fehlen, oder abgestochen werden. Zu gleicher Zeit forscht man nach der Wurzel des alten Stocks. Ift sie dick und überflüssig lang, und finden sich aufwärts kleine Würzelchen in hinlänglicher Anzahl vor, so schneidet man sie weg, und gibt auf diese Weise dem Stocke neues Leben. Eben so entfernt man die faulgewordenen Stellen. Die Schößlinge mit dem Nagel abzureißen, möchte ich nicht rathen; besser ist es dabei, einen alten Handschuh anzuziehen. Viele Pflanzen vertragen bei Verwundungen menschliche Wärme nicht. Stößt man zufällig Schößlinge ohne Wurzeln ab, so hat man diese als Stecklinge zu behandeln, in Schatten einzustöpfen und feucht zu halten.

Haben wir nun die Aurikeln ohngefähr oder Fuß weit von einander auf Beete oder Rabatten, worauf sie die vorderste Stelle erhalten, angeseht, so müssen wir darauf sehen, daß die Wurzeln wohl bedeckt sind. Sie werden fleißig aufgelockert und ausgejåtet. Es wird wohl nicht schaden, wenn man einmal des Jahres verwesten Kuhdung Zoll hoch darüber streuet; indeß ist dieß nicht absolut nothwendig. Die von der Winterkälte gar oft in die Höhe gezogenen Stöcke werden sanft eingedrückt, oder wenn sie an den Wurzeln stark entblößt sind, gerade zu frisch eingeseßt. Man hüte sich ja, die oben angegebenen Klassen schlecht weg untereinander

zu bringen; sie arten durch Samen nach und nach ganz aus. Bei dem gewöhnlich nach 5 oder 6 Jahren vorzunehmenden Ümsehen auf ein anderes Beet sondert man immer die schlechteren Stöcke aus; man kann dieß auch jährlich thun, und bessere Nachzügler an ihre Stelle bringen. Das Umpflanzen geschieht nach der Blüthe. Man hebt die ganzen Stöcke sammt dem Ballen aus und legt sie bei Seite. Hat man Raum, so ist ein anderes Beet herzurichten; fehlt es daran, so ist das alte Beet wohl umzuarbeiten, und mit gut verwestem Kuhdung zu düngen. Ist ein allgemeines Einsinken bemerkbar, so schafft man frische Erde darauf. Die gelben Blåtter werden fleißig entfernt, denn sie verursachen Fäulniß. Kränkliche Pflanzen nehme man geradezu heraus, und suche auf die Spur des Uebels zu kommen. Gewöhnlich sind es Würmer, die die Wurzeln benagen. Man reinige sie davon; ist etwas daran gelegen, so bringe man sie in Töpfe, gieße sie wohl an, und stelle sie in Schatten, oder wenn sie es verdienen, ins Glashaus. Sobald die Erholung eingetreten ist, sehe man sie wieder ins Beet.

Zur Blüthenzeit kann man die Flor dadurch verlängern, daß man ein Tuch darüber spannt, wie bei den Hyacinthen. Dadurch schütt man sie zugleich vor dem Regen, was um des Samens Witlen nothwendig wird.

3. Anzucht in Töpfen.

Es ist in der Ordnung, Aurikeln von schöneren Sorten in Töpfen zu ziehen, um sie sicherer zu erhalten und sich an ihrer Blumenpracht selbst im Hause weiden zu können. Selbst Samen kann man so besser ziehen. Sie verlangen schmale und tiefe Töpfe. Diese werden mit Aurikelerde gefüllt, die Stöcke darauf eingepflanzt, wohl begossen und in Schatten gestellt. Sobald sie einmal Burzeln gefaßt haben, ist die Cultur nicht mehr schwer. Man bringe fie auf eine Stellage, wo sie die Morgensonne haben, und versäume das Gießen nicht. Manche wechseln die Erde jährlich. Herr M. Schneider läßt sie 5-6 Jahre in größeren Töpfen unberührt stehen. Auch verseht er sie zu allen Seiten und gibt ihnen von 7 Uhr Morgens bis 4 Uhr Abends Sonne. Es kommt hiebei alles darauf an, was Hr. Schneider für eine Erde nimmt, und wie er sie nebenher noch behandelt? Im Winter stehen sie am besten im kalten Zimmer, oder in einem Winterhause. Manche düngen die Stöcke im Frühjahre mit frischem Kuhdung. Will man früh Blumen, so dungt män schon im Jånner, und stellt die Töpfe ans Fenster, oder zwischen die Fenster, so zwar, daß die inneren bei Tage geöffnet werden. Während der Blüthe begießt man sie stark, aber nicht an den Blumen. In der Blüthenzeit bekommen sie Schatten. Sollen die nåmlichen Stöcke im folgenden Jahre wieder getrieben werden, so nehme man sie im August heraus, zerreiße_sie, beschneide sie an den Wurzeln und seße sie in nicht zu fette Erde wieder ein. Nach der Blüthe werden sie mehr trocken als feucht ge= halten. Im Freien bleiben sie so lange, bis die starken Fröfte ein

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