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den Zertheilungen der Stiele, einzeln, glocken- oder schalenförmig, 9blåtterig, anemonenartig, weiß. Mai.

Kommt an einem geschüßten Orte überall fort und wird oft im Winter als Hauspflanze behandelt. Am besten taugt ihm Schatten und feuchte Erde. Vermehrung durch Ausläufer, Theilung und Samen, wenn die Blätter verwelkt sind..

CCLXI. Polemonium. - Speerkraut.

Class. V. Monogynia,

1257. P. caeruleum, blaues S. 4. F. In Europa; Japan; in Ungarn, Kårnthen 2c. Sonst: Valeriana graeca, Valerianella, Lac avis. Kriegsblume, Fremd-Baldrian, Jakobsleiter, griechischer Baldrian.

Ganz glatt. Stångel über 2 Fuß hoch, blåtterig. Blåtter ungepaart-gefiedert; Blättchen vielpaarig, elliptisch-lanzettenförmig. Blumen aufrecht, gehäuft, glockenförmig, 5theilig, blau oder weiß. Mai-Sept.

Kommt leicht fort und ist eine gewöhnliche Gartenpflanze. Es muß feucht stehen und frei. Vermehrung durch Theilung und Samen. Die weiße Spielart kommt unter dem Namen P. al bum vor. Abb. in der Engl. Bot. t. 14.

1258. P. humile, niedriges S. 4. F. An den Meeresufern von Ost-Sibirien.

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Lange Wurzel. Stångel 1 Fuß hoch, einfach, weichhaarig. Blåtter wie oben; Bråttchen zu 10-12 Paar, långlich, ganzrandig, weichhaarig. Blumen in einer armblüthigen, gipfelständigen Rispe, blau. Wie oben.

1259. P. mexicanum, mexikanisches S. 4. F. t. In Mexiko.

Stångel 1 Fuß hoch, wie die ganze Pflanze kleberig-weichbehaart. Blåtter wie oben, vielblåtterig; das äußerste Blättchen 3lappig. Blumen wie Nr. 1257, nickend, blau. Wie oben.

1260. P. reptans, kriechendes S. 4. F. Aus Karolina, Pensylvanien, Virginien 2c.

Der Nr. 1257 ähnlich. Wurzel kriechend. Blättchen zu 7—11. Blumen in lockeren Rispen, nickend, weiß oder blaßblau, kleiner. Wie oben.

Gleiche Cultur.

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CCLXII. Polyanthes.

Zuberose.

Class. VI. Monogynia.

1261. P. tuberosa, gemeine T. 4. F. t. X. Aus Indien, Java, _Ceylon c. Sonst: Tuberosa, Hyacinthus indicus, H. tuberosus, H. autumnalis major etc.

Zwiebel mittelmäßig, knollig, gelblich. Blätter wurzelständig, linien - lanzettenförmig, denen der Hyacinthe ähnlich. Schaft bei 2 Fuß hoch, glatt. Blumen zahlreich, groß, glockenförmig, einfach

ober gefüllt, weiß, röthlich, bläulich, lilafarbig, sehr wohlriechend. Blüht zu verschiedenen Zeiten, je nachdem man die Zwiebeln einlegt, besonders aber im Herbste.

Diese herrliche Blume ist von jeher der Liebling der Blumisten gewesen, und das mit Recht. Ihre Pracht und ihr Geruch empfiehlt fie Jedermann. Die Tuberosen verlangen aber einen freien, warmen, sonnigen, wohlgeschüßten Standort und fette, mit Lehm und Sand gemischte Erde. Manche legen sie im März oder April in ein eigenes, für sie bereitetes Beet ein. Dieses gråbt man 14 Fuß tief aus, dann füllt man den Raum 1 Fuß hoch mit Dung aus, der halb aus Kuh- oder Schafdung, halb aus Menschenkoth besteht, welche beide aber sehr wohl verwest seyn müssen. Der Dung wird fest getreten, darauf 4 Finger hoch von der §. 12, Band I., angege= benen Erde gebracht; die Zwiebeln pflanzt man in gehöriger Entfernung darauf und bedeckt sie 2 Zoll hoch mit der nåmlichen Erde. Dieß darf jedoch erst nur nach den Nachtfrösten geschehen, indem ihnen die geringsten Fröste schaden. Der Hals der Zwiebeln muß gerade bis zur Oberfläche reichen. Sie brauchen sehr lange Zeit zum Treiben, und werden nur in der Noth mit laulichem Wasser begoffen. Vegetiren sie aber einmal, so verlangen sie viel Wasser, besonders von Medardi bis Jakobi. Sobald die Stångel 1 Fuß hoch sind, erhalten sie Ståbe und werden daran gebunden. Die blühenden Exemplare_suche_man_gegen den Regen möglichst zu schüßen. Man kann sie zu dieser Zeit auch vorsichtig ausheben und in Töpfe bringen, aber natürlich sammt dem Erdballen. Wie der Stock abgeblüht hat, wird der Stängel nahe an der Erde abgeschnitten. Die Mutterzwiebel stirbt nun ab. Nach 14 Tagen kommt die Zwiebel heraus, wird gereinigt und wohl aufbewahrt. Die Brut nimmt man im Frühjahre ab und verpflanzt sie auf ein sonniges, gutes Beet. Sie wird aber erst nach 2—3 Jahren blühbar. Im Herbste kommt sie gleichfalls heraus und wird wie Amaryllis im Sande durchwintert. Man kann sie auch im Mistbeete heranziehen; in diesem Falle müssen aber die Fenster bei warmem Wetter abgenommen werden; denn sie lieben freie Luft. Sonst werden fie gewöhnlich in Töpfen gezogen und auch getrieben. Zu diesem Behufe feht man sie zu verschiedenen Zeiten ein. Geschicht es im Frühling, so bringt man die Töpfe im Mai ins Freie, an eine recht fonnige Stelle. Geschieht es im Herbste, so werden sie wie die Tazetten behandelt. Mit dem Begießen verfährt man, wie oben, gesagt wurde. Im Treibhause lassen sich in jeder Jahreszeit Tuberosen treiben. Im freien Lande dürften sie nur in wärmeren Ländern unter einer guten Decke durchkommen.

Kauft man Tuberosen, so sehe man darauf, daß sie nicht weich anzufühlen sind, und wenn man mit dem Messer an der Wurzel etwas wegnimmt, die entblößte Stelle nicht grau, sondern weiß erscheine. Man lasse sie auch nicht in kalter Zeit kommen; man lege sie nicht alle auf einmal ein. Die einfachen Sorten blühen um

14 Tage früher und sind zum Treiben geeigneter. Die Getriebenen müssen eine Zeitlang ausruhen. Die Töpfe seyen tief und mittelbreit.

CCLXIII. Polygala.

Kreuzblume.

Class. XVII. Octandria.

1262. P. amara, bittere K. 4. F. In Wäldern in Europa; in allen österreich. Provinzen, Deutschland 2c.

Holzige, sehr bittere Wurzel. Viele ausgebreitet-niederliegende, 2-6 30ll lange, oben viereckige, åftige Stängel, in Rasenstöcken. Wurzelblätter verkehrt-eiförmig, größer als bei den übrigen Sorten; die anderen wie bei den folgenden. Blumen wie an den fol genden, blau oder weiß. Mai-Juli. Schmeckt sehr bitter. Abb. in Plenck ic. t. 547.

1263. P. austriaca, österreichische K. 4. F. Auf feuchten Wiesen mit den Uebrigen.

Stångel niedrig, liegend, dünn, kurzbehaart. Blåtter an den Wurzeln kleiner, fast in Röschen, spathelförmig; die übrigen linienLanzettenförmig. Blumen kurzftielig, kleiner, weißlich, röthlich oder blaßblau, in traubenförmigen Rispen. Mai, Juni. Abb. in Crantz F. aust. t. 2. f. 4.

1264. P. major, große K. 4. F. Auf Bergwiesen in Ungarn, Desterreich, Mähren ze. Sonst: P. vulgaris major.

Der Folgenden ähnlich, aber größer, mehr aufrecht, etwas äftig. Wurzelblätter in Rasenstöcken, linien-lanzettenförmig, glatt. Blumen in Trauben, kammförmig, sammt den Stielen lichtpurpurroth. Mai-Juli. Abb. in Jacq. F. aust. t. 413.

1265. P. vulgaris, gemeine K. 2. F. In Europa; in den österreich. Provinzen.

Stångel bis 1 Fuß lang, mehr oder weniger aufrecht, unten åstig. Blåtter wie oben. Blumen wie oben, in Trauben, blau oder weiß. Wie oben. Abb. in der Engl. Bot. t. 76.

Alle dienen zu Einfassungen. Vermehrung durch Theilung. CCLXIV. Polygonum. - Buchweizen, Knöterich.

Class. VIII. Trigynia.

1266. P. Bistorta, Wiesen- K. 4. F. Auf feuchten Wiefen in Thälern und auf Bergen in Europa. Sonst: Bistorta major. Schlangen-Kndterich.

Holzige, gedrehte, kriechende Wurzel. Stångel 1—2 Fuß hoch, einfach, glatt. Wurzelblåtter langstielig, eiförmig, wellenförmig, aderig, unten graugrún; Stångelblåtter in einen röhrigen Blattstiel herablaufend, scheidenartig. Blumen klein, blaßrosenroth, in dichten, aufrechten, walzenförmigen Uehren. Juni-Aug. Abb. in der Engl. Bot. t. 669.

1267. P. maritimum, Meerstrands-K. 4. F. t. Un

den Küsten des adriatischen Meeres; in Griechenland. Sonst: P. marinum.

Halbftrauchartig. Wurzel lang, holzig. Stångel über 1 Fuß lang, gestreckt, gegliedert, gestreift. Blätter immergrün, gestielt, wechselseitig, elliptisch, vollkommen ganzrandig, oft an den Rändern zurückgerollt. Blumen gehäuft, klein, rosenroth. Juli, Aug. Abb. in Sibthorp F. graec. t. 363.

1268. P. viviparum, knollentragender K. 4. F. Auf Wiesen unter den Alpen, Voralpen zc., z. B. in Ober-Kärnthen im Gmündthale häufig; in Krain 2c. Sonst: Bistorta minor.

Der Nr. 1266 ähnlich, aber kleiner. Wurzelblåtter eiförmig= lanzettenförmig; alle am Rande eingerollt, unten graulich. Blumenåhre schlaff, kürzer. Blumen weißlich. Samen in der Blume keimend, knollenartig. Juni, Aug. Abb. in der Engl. Bot. t. 669. Aue stehen gerne an einem sonnigen und feuchten Orte, und werden durch Theilung und Samen vermehrt. Legterer wird gleich nach der Reife gefået.

CCLXV. Potentilla.

Fünffingerkraut.

Class. XII. Polygynia.

1269. P. alba, weißes F. 4. F. Auf trockenen Hügeln, in Wåldern in Mittel - Europa; Ungarn, Desterreich, Krain 2c. Sonst: P. cordata, P. clusiana, P. nitida, Fragaria alba, Quinquefolium primum.

Holzige, åstige Wurzel. Blåtter zu 4-5; die unteren lang= ftielig, ganzrandig, auch gesägt, seidenhaarig. Blumen langstielig, weiß. April und zum zweiten Male im Herbste. Abb. in Jacq. F. aust. t. 115.

1270. P. argentea, silberblåtteriges F. 4. F. Auf Mauern, Felsen, Hügeln in allen Provinzen. Sonst: P. cinerea, P. tomentosa, P. neglecta, P. norvegica.

Wurzel wie oben, vielköpfig. Stångel 1-13 Fuß hoch, auffteigend, wollig, filberweiß-filzig. Blätter zu 5, teilförmig, einges schnitten, oben grün, unten wie der Stångel und die Blumenstiele und Kelche, silberweiß. Blumen zahlreich, klein, goldgelb. Juni, Juli. Abb. in der Engl. Bot. t. 89.

1271. P. astracanica, astrakanisches F. 4. F. Aus Astrakan.

Stångel 3spaltig. Wurzelblätter 5zählig; Blättchen långlichgezähnt, oben 3spaltig; Stángelblätter 3theilig; alle wie der Stångel filzig. Blumen blaßgelb, glänzend. Juli-Sept.

1272. P. atrosanguinea, dunkelrothes F. 4. F. ÷. *.

Wurzel vielköpfig. Stångel 1—2 Fuß hoch, åstig, ausgebreitet, purpurroth, behaart. Die unteren Blätter 5-, die oberen 3zählig ; die Blättchen fast keilförmig, gesägt, unten fast graulich. Blumen in Rispen, groß, prächtig dunkelroth. Juni-Sept. Sehr schön,

aber zärtlich. Kann in Töpfen gezogen und getrieben werden. Bringt vielen Samen.

1273. P. aurea, goldfarbiges F. 4. F. Auf Voralpen und Alpen in Europa; ich fand es häufig auf dem Tschirnegg im Gmündthale, in Ober- Kärnthen. Sonst: P. maculata, Fragaria aurea, Quinquefolium III.

Wurzel wie oben. Stångel 1 Spanne lang, åstig, etwas behaart. Wurzelblåtter langstielig, 5zählig; Stångelblåtter fast stiellos, 3zählig; Blättchen länglich, verkehrt-eiförmig oder keilförmig, an der Spize 3—5zähnig, wenig behaart, glänzend, am Rande filbern, seidenzottig, unten blåsser. Blumenstiele lang, einblüthig. Blumen schon goldgelb, am Grunde pomeranzenfarbig. Juli, Aug. Abb. in der F. dan. t. 114.

Ich habe damit, in Verbindung mit Saxifraga umbrosa, Primula elatior und Auricula, schöne Einfassungen gemacht.

1274. P. Brauneana, Braune's F. 4. F. Auf Alpen in Ober-Oesterreich, Salzburg. Sonst: P. minima, P. verna.

Wurzel wie oben. Alle Blåtter gestielt und 3zåhlig, verkehrteiförmig, glatt, eingeschnitten. Blumen langstielig, goldgelb. Mai, Juni. Eben so zu verwenden.

1275. P. canescens, graugrünes F. 4. F. Auf Wiesen in Galizien, Ungarn c. Sonst: P. adscendens, P. adsurgens, P. hungarica, P. hirta, P. intermedia, P. inclinata, P. parviflora, P. recta, P. viminea.

Stangel bei 1 Fuß lang, aufrecht, graugrün, feinfilzig. Blåtter zu 5, länglich-keilförmig, grobgesagt, seidenartig. Blumen sattgelb, von außen bråunlich, klein. Mai, Juli.

1276. P. caulescens, vielstieliges F. 4. F. Auf Felsen, Alpen, in Europa, Desterreich; in Salzburg. Sonst: Trichothalamus caulescens.

Stångel åstig, niederliegend, dann aufsteigend, halbftrauchartig, über 1 Fuß lang; Weste 2-3blüthig. Blätter 5zåhlig, keilförmig, glänzend zottig; Stångelblåtter 3zählig. Blumen zu 15-20, in Doldentrauben, weiß. Juli, Aug. Übb. in Jacq. F. aust. t. 220.

1277. P. Clusiana, Clufisches F. 4. F. Auf Alpen in Croatien, Desterreich, Steyermark. Sonft: P. caulescens, Fragaria caulescens, Trichothalamus Clusianus, Quinquefolium II. album. Wurzel wie oben. Stångel in Rasenstöcken, etwas aufrecht, halbstrauchartig, åstig, oben weichhaarig. Blätter 5zählig, blaßgrún, an der Spike 2-3zähnig. Blumen zu 5-10, rothgestielt, in Doldentrauben, schön weiß, am Grunde röthlich. Juli, August. Abb. in Jacq. F. aust. t. 116.

Beide sehr hübsch.

1278. P. crocea, safrangelbes F. 4. F. Auf Alpen in Salzburg, Steyermark, Kårnthen, Krain, Tyrol, Oesterreich. Sonst: P. adscendens, P. aurea, P. alpestris, P. depressa, P. heterophylla,

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