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Eine herrliche, wohlbekannte und geschäßte Blume. Sie ist viel empfindlicher als alle anderen; darum legt man sie im Herbste bei Zeiten ein, und bedeckt sie gut. Sie liebt einen fetten, mit Lehm und Sand gemischten Grund. Hat man viele, so gehören sie auf ein eigenes Beet. Man nimmt sie um Jacobi aus. In Töpfen Lassen sie sich leicht treiben, betrügen aber gar manchmal alle Erwartung, indem sie gerne verfaulen oder sizen bleiben. Man pflanzt fie um Michaelis in tiefe, weite Töpfe, und stellt sie, bis der Frost eintritt, im Freien an eine sonnige Stelle. Sodann kommen sie entweder in einen guten Keller, oder in ein frostfreies Zimmer, jedoch nur in ganz trockenem Zustande. Dort läßt man sie stehen, bis man sie zu treiben gedenkt. Nun kommen sie partienweise ins warme Zimmer, wo sie bei 8—12 Grad, vom Ofen entfernt und fleißig begossen, uns bald mit ihren Blumen erfreuen werden. Das Versäumen des Begießens zicht sogleich das Sihenbleiben nach sich. Die Zwiebeln werden in Töpfen bis an den Hals, im Lande 5 Zoll tief untergebracht und im Winter stark bedeckt. Läßt man sie im Lande stehen, so kann man sie alle 3 Jahre ausnehmen. Man kann sie auch im Sande durchwintern. Es ist ganz unnöthig, sie beim Einpflanzen in Sand zu hüllen. Die vorzüglichste Spielart ist die Italienische oder Marseiller Tazette, gefüllt und sehr wohlriechend. Sie blüht schon zu Weihnachten. Dann die Gloria mundi, weiß, mit orangegelbem Honigbehältniß die Soleil d'or u. s. w. Ver= mehrung wie bei allen durch Zwiebelbrut. Alle werden gleich be= handelt.

CCXXII. Neottia. Neottie.

Class. XX. Diandria.

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1077. N. aestivalis, Sommer N. 4. F. +. Auf feuchten Stellen in Tyrol, um Verona 2c. Sonst: Ophrys aestivalis, Spiranthes aestivalis.

Zwei bis 5 spindelförmige, fleischige Wurzelknollen. Stångel fast 1 Fuß hoch, aufrecht, oben gedreht, zottig. Blätter aufrecht, långlich-lanzettenförmig, mit einer häutigen Scheide den Stängel umgebend; die obersten stiellos, klein; alle glatt. Blumen in einer einseitigen Wehre, weißlich, auswendig zottig, orchisartig. Juli, August.

1078. N. autumnalis, Herbst-N. 4. F. Auf Voralpen und Alpen in Europa, der Schweiz, in den österreich. Provinzen. Sonst: N. spiralis.

Wurzeln walzenförmig. Stångel 1 Fuß hoch, bleich, oben weichhaarig, kleberig. Wurzelblätter länglich, graugrún. Deckblåtter hohl. Blumen in einer Wehre, stiellos, einseitig, weißlichglänzend. Bart grünlich. Juli-Sept. Abb. in der Engl. Bot. t. 541.

1079. N. repens, kriechende N. 4. F. In der Schweiz,

im Moose auf den österreich. Alpen, in Ober-Kårnthen c. Sonft: Goodyera repens, Satyrium repens.

Kriechende Wurzeln mit Ausläufern. Stångel mit Scheiden. Wurzelblåtter geftielt, eiförmig, graugrůn, nezförmig-geadert, oft mit Purpurflecken würfelartig gezeichnet. Aehre gedreht, dicht. Blumen weißlich oder fleischroth, weichhaarig; rückwärts ein kleiner, gelber Sack. August, Sept. Abb. in Jacq. F. aust. t. 369. Cultur die der Orchis.

CCXXIII. Nepeta. Katenmünze.
Class. XIV. Gymnospermia.

1080. N. austriaca, österreichische K. 4. F. In Desterreich, z. B. bei Weißenbach.

Vielköpfige Wurzel. Stångel über 1 Fuß hoch, aufrecht, 4eckig, mit rückwärts gekehrten Haaren besest, starkåstig; Weste ausgebreitet. Blätter gestielt, lánglich, herzförmig und lanzettenförmig, gekerbt. Blumenstiele in den Blattwinkeln. Blumen 2lippig, blaßrosenfarbig, auswendig behaart, am Schlunde dunkler punktirt. Juni— August. Riecht sehr stark aromatisch.

1081. N. cataria, gemeine K. 4. F. Un Mauern, Wegen 2c. in Europa. Sonst: N. vulgaris, Cataria vulgaris.

Holzige Wurzel. Stångel bis 2 Fuß hoch, 4eckig, zottig, stark åftig. Blätter breit, gestielt, herzförmig, gesägt, herabhängend, weichhaarig, oben blaßgrün, unten grau. Blumen in querlförmigen Wehren, weiß, an der Unterlippe röthlich-punktirt. Juli, Oct. Abb. in Plenck ic. t. 485.

1082. N. nuda, nackte K. 4. F. Un trockenen Stellen in Mähren, Ungarn c.

Stangel 2 Fuß hoch, sonst wie bei Nr. 1083, im Alter röthlich, fast glatt, åstig. Blätter kurzgestielt, långlich-herzförmig, scharf, schmusig-grün, gesägt. Blumen in dünnen, querlförmigen Wehren, weiß und roth punktirt oder blaßblau. Juli, Aug. Abb. in Jacq. F. aust. t. 24. Riecht dumpf und stark.

1083. N. pannonica, pannonische K. 4. F. Auf Hügeln in Ungarn, Oesterreich, Croatien, Krain ic. Sonst: N. violacea, N. nuda.

Westige, holzige Wurzel. Stångel 2 Fuß hoch, mit ruthenförmigen Westen. Die unteren Blåtter kurz-, die oberen gar nicht geftielt alle länglich-herzförmig-lanzettenförmig, unbehaart. Blumen weiß oder röthlich. Juli, August.

Es gibt davon eine Spielart mit blaßbläulich-lilafarbigen, punktirten Blumen und rothen Kelchen.

1084. N. violacea, violette K. 4. F. In Krain, Spas nien, Sibirien 2c.

Der Vorigen ähnlich. Blätter geftielt, herzförmig, långlich, gezähnt, fast nackt. Blumen in entfernt stehenden Querlen, in Trauben, blau; Trauben 2theilig. Wie oben.

Man hat noch N. macrantha, melissaefolia oder colorata, tuberosa, ucranica etc.

Alle riechen, und nehmen mit jedem Boden vorlieb. Vermehrung durch Theilung und Samen.

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1085. N. album, weiße S. 4. F. In süßen Wäffern von Europa; in Ungarn, Desterreich, Krain 2c. Sonst: Nymphaea alba, N. officinalis, Castalia speciosa. Teichlilie, Wassertulpe.

Dicke, fleischige, narbige, vielfaserige, wagerechte Wurzel. Blåtter auf langen Stielen, groß, herzförmig, vollkommen ganzrandig, ausgeschweift, unten blaß, gelappt, schwimmend; die Lappen stumpf. Blumen groß, rosenartig, weiß, etwas röthlich schattirt, schwimmend, mit zahlreichen gelben Staubfåden. Juli, Auguft. Riecht angenehm. Abb. in Plenck Ic. t. 429.

1086. N. luteum, gelbe S. 4. F. In Seen, Weihern, Sümpfen, Teichen ic. von Europa; in Ungarn, Desterreich, Krain 2c. Sonst Nymphaea lutea, N. umbilicaris, Nymphozanthus vulgaris. Seeblume.

Wurzel wie oben, fast holzig. Blåtter wie oben, glatt. Blumen gelb. Wie oben. Abb. in Plenck ic. t. 430.

1087. N. pumilum, 3werg S. 4. F. Im Zeller-See in Pinzgau im Salzburgischen. Sonst: Nymphaea minima.

Wurzel dick. Blåtter an an der Basis erweiterten Stielen, oval, am Gru.de mit 2 abstehenden Lappen, unten rostbraun. Blume klein, unten grün, oben gelb, mit orangefarbigen Nektarien, auf glatten Stielen. Juli, August. Abb. in der Engl. Bot. 32.

t. 2292.

1088. N. sericeum, feidenhaarigè S. 4. F. In Ungarn, z. B. bei Waigen in Gråben, an der Donau.

Dicke, startfaserige Wurzel. Blåtter långlich, an der Basis mit 2 abstehenden Lappen versehen, auf sehr langen, zottigen Stielen, grün und röthlich angehaucht. Blumenstiele zottig, rundlich. Blumen oben gelb, am Rücken gegen den Grund hin grünlich, mit dicken, kleinen Nektarien. Juni-August.

Schöne Wasserpflanzen, die jeden Behälter schmücken und durch Wurzeln und Samen vermehrt werden. Bei zu geschehender Versendung müssen die Wurzeln in nassen Lehm eingeschlagen und nach dem Empfang sogleich ins Wasser gebracht werden.

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1089. N. Lotus, ågyptische N. 4. F. *. Im Nilz in Ostindien, bei Pecze um Großwardein, und im Kaiserbad zu Ofen in Ungarn. Sonst: Lotus der Alten, N. thermalis.

Kriechende Wurzel. Blattstiele 1-5 Fuß lang, federkieldick. Blåtter fast rund, 1-2 Fuß groß, schildförmig, buchtig - gezähnt, oben grün, unten_bläulich-purpurroth, mit 2 spißigen Lappen. Blumen gestielt, groß, bis 20blätterig, weiß, auswendig röthlich und grün schattirt. April-Juni. Abb. in Waldst. u. Kit. t. 15.

Eine prächtige, aber delikate Pflanze. Sie dürfte bei uns nur im Sommer in Wasserbehältern gut thun, und müßte im Winter im Zimmer gehalten oder ins Glashaus gebracht werden. Vermehrt sich durch die eßbaren Knollen. Cultur wie oben.

CCXXVI. Oenothera. - Nachtkerze.

Class. VIII.

1090. O. fruticosa, strauchartige N. 2. F. t. X. Aus Virginien.

Mehrere rothe Stångel, 2-3 Fuß hoch. Blätter lanzettenförmig, gezähnt. Blumen klein, weiß, an den Zweigspißen, in Sträußern. Juli, Aug.

2bb.

Es soll auch eine gelbe geben. Wird oft im kalten Zimmer durchwintert, wie Lobelia. Cultur wie Lobelia, Ononis etc. in L'Heritier Stirp. nov. II. t. 5.

1091, O. o dorata, wohlriechende N. 4. F. †. Aus Patagonien 2c.

Stångel 2-3 Fuß hoch, einfach und åstig, oft röthlich. Blätter stiellos, wechselseitig, linien-lanzettenförmig, etwas behaart. Blumen 4blåtterig, wie bei allen, groß, goldgelb, wohlriechend.. Juni—Oct. Es gibt noch einige andere Arten.

CCXXVII. Omphalodes. — Vergißmeinnicht. Class. V. Monogynia.

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1092. O. verna, Frühlings- V. 4. F. Aus Piemont, Krain, Portugall 2c., überall in Gårten verwildert. Sonst: O. repens, Cynoglossum Omphalodes, Picotia verna. Garten-'oder großes Bergißmeinnicht.

Kriechend, mit vielen Ausläufern. Wurzelblåtter eiförmig herzförmig, gestielt, glatt, sattgrün. Blumen in den Blattwinkeln, langstielig, traubenförmig, groß, azurblau, mit weißem Schlunde. Mårz-Juni.

Diese wohlbekannte und geschäßte Pflanze verlangt eine fette, nasse Erde, Sonne und Halbschatten, endlich fleißiges Begießen. Sie wuchert dann gewaltig. Um früher Blumen zu erhalten, bringt man sie in Töpfe und im Januar ans Winterfenster. Bei 10 Grad Wärme wird sie bald blühen. Man kann sie auch zu Einfassungen und auf Rabatten verwenden. Vermehrung durch Theilung.

CCXXVIII. Ononis.

Hauhechel.

Class. XVII. Decandria.

1093. O, hircina, Bocks-H. 4. F. In Ungarn, Dester

reich, Schlesien, Galizien, Italien, Piemont ze. Sonst: O. foetens, O. altissima, O. alopecuroides, O. arvensis, Anonis mitior purpurea.

Vielköpfige Wurzel. Stångel 3—4 Fuß hoch, åstig, leicht wollig, eine Pyramide bildend. Blätter 3zählig; die oberen einfach, eiförmig, gezähnt, kleberig-behaart, weich. Blumen in langen åhrenförmigen Trauben, blaßroth, nach Bock stinkend, schmetterlingsförmig. Mai-Sept. Abb. in Jacq. hort. vind. t. 93.

1094. O. mitis, stachellose H. 4. F. Auf trockenen Stellen bei Baaden in Nieder-Oesterreich, Ungarn 2c. Sonst: O. spinosa B.

Fast strauchartig. Stångel bei 2 Fuß hoch, zottig, unbewehrt. Blåtter 3zählig und einfach, unten behaart. Blumen roth oder weiß. Juni - Sept.

1095. O. repens, kriechende H. 4. F. Auf Bergen in Tyrol, Dalmatien. Sonst: Anonis maritima.

Stångel niederliegend, åstig, dornig, mit aufsteigenden Westen. Blätter 3zählig und einfach, rundlich, gesägt, weichhaarig. Blumen einzeln, winkelständig, purpurroth. Juni-Aug. Abb. in Dillen. Eltham. t. 25. f. 28.

1096: O. rotundifolia, rundblåtterige H. 4. F. Auf Alpen in Kärnthen, Tyrol sc.

Dicke, holzige Wurzel. Fast strauchartig. Stångel fast 1 Fuß hoch, astig, behaart. Blätter 3zählig, eiförmig, gezähnt, dunkelgrün. Blumen groß, zahlreich, auf 3theiligen Stielen, rosenroth. MaiJuli. Abb. in der F. aust. t. 49.

Alle lieben einen luftigen Standort, leichte Erde, und werden durch Samen und Theilung vermehrt.

CCXXIX. Ophrys.

Knabenkraut.

Class. XX. Diandria.

1097. O. alpina, Alpen-K. 4. F. Auf nassen Alpenwiesen; in Wåldern daselbst; in Europa. Sonst: Orchis alpina, Chamorchis alpina, Chamaeropes alpina.

Zweiknollige Wurzel. Wurzelblätter zu 4, in einer doppelten Scheide. Schaft so lang als die Blätter, 4-5blüthig. Blumen überhängend, gelbgrün oder röthlich, mit gelblichem Barte. JuliSept. Ubb. in der F. dan. t. 452,

1098. O. antropophora, Diebs-K. In der Moldau, Böhmen, Ungarn 2c. auf nassen Waldwiesen.

Knollen wie oben, blaßgelblich. Schaft 1 Fuß hoch, nur mànchmal mit einem Blatte beseßt. Wurzelblåtter 3-4, alle lanzettenförmig, über 3 Zoll lang, 1⁄2 Zoll breit. Blumen in einer langen, schlaffen Wehre, purpurfarbig und gelb, die äußeren Blåtter breit, eiförmig, gegen die Spise hin purpurfarbig; die inneren linienförmig, purpurroth; am Grunde 2 haarige Höcker. Mai, Juni. Übb. in Haller hist. t. 23.

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