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3.

uns sammelt alle, Klein und Groß, Die Muttererd' in ihren Schoos;

D fäh'n wir ihr ins Angesicht,

Wir scheuten ihren Busen nicht.

Stollberg.

No. 14.
Die Welt.

(In bekannter Melodie.)

1.

Die Welt ist nichts als ein Srchester,

Wir sind die Instrumente drin,
Die Harmonie ist unsre Schwester,
Sie giebt uns wahren Menschenfinns
Die großen Herren dirigiren
Und geben obendrein den Takt,
Wir armen Teufel musiciren

Oft weniger, oft mehr exakt.

Andante heißt des Armen Tempo,

Allegro muß beim Reichen feyn,
Bei großen Herren Maestoso,

Wir fistuliren hintendrein;

Doch mancher spielt dennoch vergebens,
Denn seine Saiten sind nicht rein,
Und so ein Mann verdient Zeitlebens
Ein Blasbalgtreter nur zu seyn.

No. 15.

Parodie

auf das Lied: Die Welt ist nichts als ein Orchefter ac,

I.

Die Melt gleicht einer Biers Bouteille,

Wir Menschenkinder find das Bier.
Dieß Gleichniß passet à merveille,
Es zu beweisen steh' ich bier:

Der Schaum bedeutet große Leute,
Als Bier sieht man den Bürger an,
Als Hefe steht ihm kaum zur Seite,
Der vielgeplagte Bauersmann.

2.

Und wird der Kork hinweg gezogena
So präsentirt fich gleich der Schaum,
Nach ihm wird der Gehalt gewogen,
Das übrige bemerkt man kaum.
Doch kann nur Kraft im Biere liegen,
Der Schaum ist weiter nichts als Wind,
Und ist er noch so hoch gestiegen,
Fällt er doch eben so geschwind.

3.

Die Hefe wird gar nicht geachtet, (Man weiß, wie gern der Undank schweigt) Und wenn man es beim Licht betrachtet, Ift fie's, durch die der Schaum nur steigt Von meinem Liede hört das Ende: Der Tod kömmt unverhofft ins Haus, Und leeret ohne Komplimente Den Schaum zusammt der Hefe aus.

No. 16.

Noch eine

für die nämliche Melodie.

I.

Die ganze Welt ist ein Theater,
Ein jeder spielt sein Röllchen drauf,
Vom Kinde an bis zu dem Vater,
Vom Bettler bis zum Fürsten auf.
Die Großen spielen bloß Regenten.
Minister und Charakter Roll'u;
Und komische die Rezensenten,
Die selbst nicht wissen, was sie woll'n.

2.

Gelehrsamkeit, die muß souffliren,

Denn jeder Stand gebrauchet sie;
Der Kaufmann Requisiten führen,

Doch dieses Fach belohnt die Müh.

Die besten Roll'n sind Advokater
Und Mediziner obendrein,

Der Dumme läßt sich gerne rathen,
Der Kranke nimmt geduldig ein.

3.

Der Künstler muß Statisten spielens Die Kunst geht leider nur nach Brod, Der Armuth läßt man's Elend fühlen, Bleibt Lampenpußer bis zum Tod. Die andern figuriren alle,

Daß jeder die Balance behålt;

Kimmt er auf die Versenkungsfalle,
Dann ist's vorbei, der Vorhang fällt.

No. 17.

Das Bum! Bum!

(In bekannter Melodie.)

I.

Seit ich so viele Weiber sah,

Schlägt mir mein Herz so warm,
Es sumint und brummet hie und da,
Als wie ein Bienenschwarm.

Und ist ihr Feuer meinem gleich,

Ihr Auge hell und klar,

So schläget wie der Hammerstreich

Mein Herze immerdar:

Bum, bum, bum, bum, bum!

2.

Ich wünschte tausend Weiber mir,
Wenn's recht den Göttern wår ;
Da tanzt' ich wie ein Murmelthier
Ins Kreuz und in die Queer. /
Das war ein Leben auf der Welt
Da wollt' ich luftig seyn !

Ich hüpfte wie ein Haas durchs Feld,
Und's Herz schlug immer drein:

Bum, bum, bum, bum, bum!

3.

Wer Weiber nicht zu schäßen weiß,

Ift weder kalt noch warm;

Der liegt als wie ein Klumpen Eis,
In eines Mädchens Arm. ·

Da bin ich ganz ein andrer Mann,
Ich spring' um sie herum,

Mein Herz schmiegt sich an ihres an,
Und schläget stets bum, bum!

Bum, bum, bum, bum, bum!

4.

Wer sich nicht recht verlieben kann, den beklag' ich sehr!

Er ist und bleibt ein armer Mann,

Und wenn er König wår.

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Wenn ich ein hübsches Mädchen seh,

Wird's mir so wunderlich!

So wohl, so wohl, und, ach - so weh!

Und gleich verlieb' ich mich.

Bum, bum, bum, bum, bum!

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