"Faschismus" kontrovers

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Lucius & Lucius DE, 2002 - 253 Seiten
Was ist "Faschismus"?: Nur ein Schlagwort oder politischer Gattungsbegriff zur Charakterisierung von Parteien und Regimen, die sich am Vorbild des faschistischen Italiens orientiert haben und/oder im Hinblick auf ihr Erscheinungsbild, ihre Ideologie sowie ihre soziale Basis und soziale Funktion bedeutsame Gemeinsamkeiten aufweisen? Kann man an einem allgemeinen, d.h. keineswegs nur auf das Italien Mussolinis bezogenen Faschismusbegriff festhalten, oder hat es "Faschismus" außerhalb Italiens gar nicht gegeben? Diese Fragen sind schon immer, d.h. seit Gründung des "Partito Nazionale Fascista" im Jahr 1921, kontrovers diskutiert worden. Phasen einer sehr weitgefassten, ja inflationären Verwendung des Faschismusbegriffs wurden von solchen abgelöst, in denen die Legitimität eines generischen Faschismusbegriffs grundsätzlich in Zweifel gezogen wurde. Letzteres ist gerade jetzt der Fall. Sinn und Nutzen eines allgemeinen Faschismusbegriffes werden im In- und Ausland äußerst kontrovers diskutiert. Neben wissenschaftlichen geht es dabei auch um politische Fragen wie der Einstellung zur Demokratie und zum kapitalistischen Wirtschaftssystem. So gesehen, ist die Faschismusdiskussion zum Faktor und Indikator der politischen Kultur geworden. In diesem Band erörtern 16 in- und ausländische Historiker, Philosophen, Politologen und Soziologen Sinn und Nutzen eines allgemeinen ideal- oder realtypischen Faschismusbegriffs. Nach einem einleitenden Überblick über Theorie und Theoriegeschichte des Faschismusbegriffs verdeutlicht der Band in Kritiken, Stellungnahmen und Replik die aktuelle kontroverse Forschungssituation. Der Band soll Lehre und Forschung zu einer intensiven Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema anregen.

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