Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben, Band 1

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J.B. Metzler, 1852 - 529 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite xi - Zug, Liebe zu der Klasse von Menschen gekriegt habe! die man die niedre nennt! die aber gewiß für Gott die höchste ist. Da sind doch alle Tugenden beisammen, Beschränktheit, Genügsamkeit, grader Sinn, Treue, Freude über das leidlichste Gute, Harmlosigkeit, Dulden - Dulden - Ausharren in un — ich will mich nicht in Ausrufen verlieren.
Seite 8 - Feindes von klein auf geschützt; jetzt sei die Zeit gekommen, wo er sich dankbar zeigen und sie erlösen könne, was unter allen Menschen nur ihm allein möglich sei. Sie sagte ihm weiter, daß sie unermeßliche Schätze bewache ; die wolle sie ihm alle geben und einen noch tausendmal köstlicheren Schatz, wenn er sie erlöse.
Seite 59 - Brote 5 fertig. Da meinte der Hausherr endlich, er könne die Arbeit von dem Erdmännle nicht länger so umsonst hinnehmen, und fragte es deshalb, was er ihm schuldig sei. Da sprach das Erdmännle: „Hinnen fitsch und hinnen fätsch - das ist mein Lohn!
Seite 133 - Außem Weg, daß Niemer was g'scheh. Einst traf das Mutesheer auf seiner Straße einen Handwerksburschen, und weil derselbe weder auswich, noch sich mit dem Gesicht zur Erde warf, wollte es ihn mitnehmen. Der Handwerksbursch aber begann ein Gespräch mit dem Anführer und wußte diesem so gut zu antworten, daß er keine Macht über ihn bekam. Dabei kam es namentlich auf ein einziges Wort an, das der Handwerksbursch wußte und aussprach, worauf das Heer fortzog''.
Seite 13 - Wiel-Weber") fanden sich regelmäßig an jedem stillen Winterabend zwei Nachtfräulein ein; die waren klein, zierlich und wunderschön gebaut; hatten glänzende Gesichter und schneeweiße, funkelnde Kleider. Sie setzten sich an die Kunkeln der Weiber und spannen flink die feinsten Fäden; waren aber schweigsam gegen die Menschen, und nur unter sich wechselten sie zuweilen einige Worte in kindischer Aussprache.
Seite 22 - Kaibrunnen, bei diesem härte man früher drei schneetceisse frauen, die man nonnen nannte, oftmals singen, auch sah man sie wohl in den Weinbergen umhergehen, besonders die eine, die sich nicht selten allein zeigte, kam aber ein mensch auf sie zu, so flohen sie immer in den wuld. ganz regelmässig erschienen sie am weissen sonntage
Seite 20 - O weh, o weh, der Heuchelberg brennt! Da antwortete das eine Fräulein: O weh, o weh, meine armen Kind...
Seite 135 - Schütze gegen das Mutesheer. Der jetzige Besitzer aber sagte, diese Köpfe seien in uralter Zeit wegen einer Viehseuche drei lebendigen Ochsen abgeschnitten und an Stricken hier aufgehängt worden. Die Schädel hängen schon so lange, dass die Stricke bereits vermodert waren und vor einigen Jahren durch neue ersetzt werden musten. Noch jetzt hängt man in einzelnen Dörfern des Schwarzwaldes Kalbsköpfe im Hause auf, wenn eine Seuche ausbricht.8) Wenn in Tirol auf einer Alpe eine giftige Seuche...
Seite 116 - Blut herabgeflogen sei. Dieß Blut habe er in einem Tuche aufgefangen und Bleikugeln damit benetzt, und mit solchen Kugeln habe er alles treffen können, was er nur habe erreichen wollen. Seien die Kugeln verschoßen gewesen, so habe er einen frischen Schuß gegen die Sonne gethan. Dafür muß er nun jagen und zieht mit Hundegebell und Jagdgetöse in der ganzen Welt umher.
Seite 163 - Ich will hin, und wenn mich auch der Teufel holt !" Sie machte sich auch wirklich mit ihrer Kunkel auf den Weg. Einige Leute aber folgten ihr aus der Ferne und vernahmen alsbald ein heftiges Geschrei und sahen sie nie wieder. Der Teufel hatte sie mit sich in die Luft genommen. Eine Viertelstunde weit...

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