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ler drei Linien zwischen Bukum und Angerort wurden auf hundert und dreiundsiebzig Geschüße eingerichtet. Wenn die Franzosen durch Frontalangriffe alle drei Stellungen überwältiget hätten, wollte FML. Graf Er: bach sich zwischen Haberkamp und Bukum aufstellen; den rechten Flügel an den Angerbach gestüßt, den linken bis gegen Bukum ausgedehnt.

Die von dem Bogen des Flusses umgebene Landstrecke gleicht einer Halbinsel, und diese Lage war an und für sich wohl geeignet, um einen Übergang vom linken nach dem rechten Ufer auszuführen. Die Franzosen errichteten an dem die Erdzunge bestreichenden Bogen des linken Ufers, auf der Strecke von Gellep über Urdingen bis Blörsheim gegenüber von Angerort, vierzehn Batterien. Sie erhöhten dieselben, so weit dieses nöthig war, um die auf dem von Natur höheren Ufer liegenden kaiserlichen Batterien zu beherrschen, oder wenigstens von diesen nicht dominirt zu werden. Drei Batterien, nebst vielen Traversen, wurden in der Bodberger Insel unterhalb Urdingen angelegt. Nach dieser waren 300 Franzosen am Abend des 11. August übergeschifft, hatten das kaiserliche, nur aus 1 Korporal und 15 Scharfschüßen bestehende Piket verjagt, und in der folgenden Nacht die Erdarbeit begonnen. Diese Infel hatte von den Kaiserlichen nicht stärker befeßt, und mit Batterien und Schanzen versehen werden können, weil sie selbst, und die Zugänge vom rechten Ufer zu derselben, von den französischen, bei Bodberg und Urdingen angelegten, Batte rien eingesehen und beherrscht waren. Auch konnten die kaiserlichen Batterien in der Folge die Verbindung der Franzosen mit dieser Insel nicht hindern. -Einige andere

Batterien waren von den Franzosen gegenüber von Dü fseldorf erbaut worden. In Allem wurden 138 Ges schüße in den Batterien von Gellep bis Blörsheim, 27 in jenen gegen Düsseldorf vertheilt. Außer den eben erwähnten, von Düsseldorf bis Ungerort an beiden Ufern des Rheines errichteten, Batterien und Schanzen, wa= ren noch seit dem vorigen Herbste und Winter viele an= dere Werke auf der Strecke von Linz am Rheine abwärts von den sich gegenüberstehenden Truppen beider Theile erbaut worden. Die ganze Zahl der zur Bewaff= nung aller am Niederrhein von Linz bis Angerort an= gelegten Werke erforderlichen Geschüße hätte bei den Kaiserlichen am rechten Ufer 401, bei den Franzosen am linken 476 betragen.-Zur Überschiffung von Trup pen wurden von den Franzosen mehr als hundert Pontons von der Mosel zu Lande nach Urdingen gebracht, viele Fahrzeuge nächst Düsseldorf in der Mündung der Erft gesammelt, und eine Anzahl von 80 großen holländischen Schiffen, deren jedes 400 bis 500 Mann fassen konnte, am linken Ufer, gegenüber von EichelEamp, zusammengeführt. Aus Holland waren noch sieb: zig bis achtzig sogenannte Kohlenschiffe im Anzuge, welche auch wirklich in den ersten Tagen des Septembers bei Effemberg unterhalb Rheinberg eintrafen.

Während diesen Vorbereitungen, in der ersten Hälfte des Augusts, war die Sambre und Maas-Armee folgendermaßen vertheilt: die Division Lefebvre kan tonnirte in der Gegend bei Urdingen, -Morlot bei Tilly bei Gladbach, Championnet bei Grenier zu Bonn, und von da längs dem

Neuß,

Köln,

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cet bei Metternich, Koblenz bis Rheinfels. Von der Anfangs genann ten Division Lefebvre lagerten die Infanterie bei den Dörfern Friemersheim und Emerick, die seit

und die Division Marceau von

der Mitte Augusts zusammengezogenen Grenadiere rechts zwischen dem Werthof und Friemersheim, - die: Reiterei hinter der Infanterie zwischen diesem Orte und Berchumt. Die Division Morlot kam damals auch in der Nähe von Urdingen an, lieferte ihre Grenadiere zur Zusammenseßung eines eigenen Korps, und gab sogleich 900 Arbeiter zum Bau der Schanzen. Vom Abend des 19. August an, mußte Tag und Nacht immer der dritte Theil der Division zu dieser Arbeit acht volle Stunden verwendet, und dann durch das zweite, die ses nach acht Stunden durch das lehte Drittheil der Division abgelöst werden. Am 25. August wurde Gen. Morlot im Kommando seiner Division durch Gen. Grenier erseßt. Am 26. wurde es auf das strengste untersagt, irgend eine Person nach dem rechten Ufer passiren zu lassen. Zwar blieb die Überfahrt vom rechten nach dem linken Ufer gestattet; aber die Rückkehr der Hinübergelangten war ebenfalls streng verboten.

Jourdan wollte die auf der Strecke des rechten Ufers von Düsseldorf bis Angerort aufgestellten kaiserlichen Truppen des FML. Erbach durch ein verheerendes Geschüßfeuer von demselben vertreiben lassen. Aus der Bodberger Insel sollte dann ein Theil des linken Flügels in die Erdzunge übergehen, und nach der Spihe derselben, gerade von Urdingen aus, die Schiffbrüde geschlagen werden. Der rechte Flügel follte einige Tage früher, bei Neuwied, von dem am linken Ufer liegenden Dorfe Weiffenthurm und der unterhalb des

selben gelegenen Insel aus, Demonstrazionen machen, als ob dort ein Übergang ausgeführt, und der Rücks zugsweg des kaiserlichen rechten Flügels an die Lahn bedroht werden wollte. Dadurch hoffte Jourdan, den F3M. Graf Wartensleben in feinen Stellungen festzuhalten, auch noch mehrere kaiserliche Truppen nach Neuwied zu ziehen. Wirklich bemächtigte sich in der Nacht des 1. Septembers der Gen. Jacopin mit 1200 Grenadieren der Neuwieder Insel. Das Feuer der kaiserlichen, am rechten Ufer liegenden, Batterien vermochte es nicht, die Franzosen aus dieser Insel zu vertreiben. Sie erbauten nun in derselben drei Batterien, und am linken Ufer wurde die Zahl der schon früher errichteten Schanzen mit einigen neuen vermehrt. Um 2. September fuhren die auf der Mosel gesammelten Schiffe aus diesem Flusse in den Rhein, und unaufgehalten durch das Feuer der Festung Ehrenbreit stein, den Strom hinab, hinter die Neuwieder Insel. Nachdem diese Diversion bei Neuwied den beabsichtigten Zweck erreicht haben würde, wozu Jourdan doch einis ge Tage erforderlich glaubte, sollten am 6. Septem ber die Division Grenier bei Urdingen, die Division Championnet bei Hamm oberhalb Düsseldorf, den Über gang ausführen, die Leßtere diese Stadt zu überrumpeln suchen, oder sie durch Beschießung aus den am linken Ufer angelegten Batterien zur Übergabe nöthi gen. Die Division Lefebvre und die Reserve unter Gen. Tilly waren bestimmt, zur nämlichen Zeit bei Eichels Eamp auf das neutrale Gebiet überzugehen, den rechten Flügel der Östreicher in die Flanke zu nehmen, und dadurch deren ganze Aufstellung am Niederrheine unnüt und unhaltbar machen.

Aus seinem Hauptquartier Crefeld hatte Jourdan im August alle diese Anstalten geleitet. Am 26. begab er sich mit seinem Generalstabe nach Koblenz. Die vier Divisionen Grenier, Championet, Lefebvre und Tilly bildeten nun den linken Flügel des Hees res, zählten in Allem über 40,000 Mann, und wur den dem Befehle des Gen. Kleber untergeordnet. Jourdan hoffte, durch diese Operazion seines linken Flügels über den Rhein, vor Allem die Division des FML, Graf Erbach von dem Haupttheile des Wartenslebenschen Korps abzuschneiden, und dieselbe aufzureiben. Dann wollte er am rechten Rheinufer hinaufmar schiren, und die nächsten östreichischen Divisionen über die Wipper und Sieg zurückdrücken, Nun erst sollten auch die unter Gen. Harrys Befehle vereinigten Divisionen seines rechten Flügels bei Neuwied über den Rhein gehen, und sich mit ihm an der Lahn vereinigen. Mit seiner ganzen Macht von 80,000 Mann wollte er ferner die Kaiserlichen von der Lahn an den Main drängen, und Mainz auf dem rechten Ufer durch Gen. Kleber mit der Hälfte der Sambre und Maas Armee einschließen lassen. Dieser Ge= neral, so wie Gen. Schaal auf dem linken Ufer, sollten den Angriff auf die Festung mit größtem Nachdruck beginnen, und Jourdan wollte mit der zweiten Hälfte seines Heeres die Belagerung decken. - Pidegru follte mit einem beträchtlichen Korps der Rhein und Mosel-Armee bei Oppenheim über den Rhein in das Darmstädtische Gebiet vordringen, und die Verbindung zwischen den beiden Heeren des FM. Graf Clerfant und Gen. d. Kav. Graf Wurmser abschneiden. Die Franzosen hofften, daß die kaiserlichen

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