Die Landschafts-Gärtnerei: Ein Handbuch für Gärtner, Architekten und Freunde der Gartenkunst

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G. H. Meyer, 1896 - 316 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 125 - Badi, ist die Seele der Landschaft; das Wasser zieht die Aufmerksamkeit des Menschen mit unwiderstehlicher Gewalt auf sich . . . Ein Fluß . . . zeigt an seiner Quelle und Mündung einen wesentlich verschiedenen Charakter. Mit jugendlichem Ungestüm wälzt er sich ueber sein felsiges Bett, nach und nach verlöscht das Feuer der Jugend . . . (er) vermittelt den Verkehr des flachen Landes mit dem Meere, in dem er endlich sein rastloses Wirken beschliesst.
Seite 16 - Necht behauptete er, sie seien die unsichtbaren Führer, welche den Beschauer unbemerkt auf die schönsten Punkte leiteten, und es komme alles darauf an, wie eine Gegend oder auch ein Gegenstand in derselben gezeigt werde.
Seite 17 - Große nicht zu beeinträchtigen, ließ er auch die nothwendigen Wege so wenig als möglich sichtbar werden, und immer nur da, wo dieses Sichtbarwerdenlassen zur Charakterisirung der Umgegend nothwendig war." „Nachdem die Wege bestimmt waren, ging der Fürst an das Abstecken der Pflanzungen, zuerst der größeren Massen derselben, um erst das Bild in seinen großen Umrissen und Grundrissen gewissermaßen festzustellen, dann an die Prosilirung des Bildes durch Aufstellung einzelner, namentlich 214...
Seite 165 - ... ist für die Waldbestände dieser Familie, im Gegensatz zu den Laubwäldern, sehr bezeichnend. Diese tiefe Farbe der Nadelhölzer macht sie zu den Trägern des Schattens in der Landschaft auch an trüben Tagen, verleiht ihnen aber auch bei großer Verbreitung einen hohen landschaftlichen Wert für Fernsicht. Die Einwirkung der Luftperspektive tritt nämlich nirgends mit solcher Deutlichkeit auf, als wenn der Blick über meilenweite Nadelholzwaldungen schweift. Herrliche Farbenübergänge, vom...
Seite 267 - ... freuen; Unrecht hat er nur dann, wenn er seine Koniferensammlung einen Park nennt, oder wenn er im Landschaftsgarten seine Sammlung unterbringen will, auf Kosten der harmonischen Gartengestaltung, auf Kosten der Schönheit des ganzen Landschaftsbildes! „Das Studium der Nadelhölzer", sagt Petzold...
Seite 66 - Aushauen von zirka 500 Klaftern nicht nur eine sehr malerische gezackte Linie gegen den Himmel, sondern auch ganz verschiedene Farben gegeben, indem die vorderen Gruppen schwarzgrün hervortreten, die entfernteren lichtgrün erscheinen, und die ganz weiten, die nun erst sichtbar geworden, in verschiedenen blauen Nuancen sich darstellen. Eine ganz kunstgemäße Nuancierung.
Seite 165 - Lichtflächen (Wiesen, Wasserspiegel) geradezu schwarz erscheint, macht die Koniferen so wertvoll für den Landschaftsgärtner, der durch Anpflanzung größerer Nadelholzmassen die tiefen Kernschatten im Landschaftsbilde erzielt. „Die Bezeichnung Schwarzhölzer oder Schwarzwälder ist für die Waldbestände dieser Familie, im Gegensatz zu den Laubwäldern, sehr bezeichnend. Diese tiefe Farbe der Nadelhölzer macht sie zu den Trägern des Schattens in der Landschaft auch an trüben Tagen, verleiht...
Seite 45 - Bei aller Willkür im Einzelnen, hat indessen die Erscheinung ihre Gesetze. Die Färbung ist im Anfang am tiefsten, ihr Fortschritt ist eigentlich ein Ausbleichen, das freilich oft noch die herrlichsten Töne hervorbringt.
Seite 175 - Waldbestandes ist demgeinäss ganz verschieden von der der Parkpflanzung. Der Forstmann entfernt alle diejenigen Bäume, welche ihren vollen Wuchs erlangt haben und zum sofortigen Verbrauch geeignet sind, sowie die, welche durch zu grosse Nähe sich gegenseitig im Wachsthum hinderlich sind; er will hohe, gerade Stämme ziehen. Deshalb finden wir auch selten im Forstrevier Bäume mit ausgebreiteten, schön belaubten Aesteu, wie sie für die Landschaft unentbehrlich sind.
Seite 44 - Eigenthümlichkeiten in diesem Eindrucke genügen. Es ist vor allem bedeutend, dass die Herbstfärbung hier zu Lande Schritt für Schritt kommt und für jeden Baum und Strauch einige Zeit dauert. Grosse Gruppen folgen auf einander. Löscht eine ihre Flammen, so zündet die andere ihre an, als ob eine von der anderen die Glut nehme. Erstirbt der Rothahorn mit seinem Feuerroth und Purpur, so bricht sein Genösse, der Zuckerahorn, in lichteste Goldfarben aus, und wenn dieser welkt, kommen die Eichen...

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