Naturgeschichte der Saeugethiere von Paraguay

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Schweighausersche buchhandlung, 1830 - 394 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 303 - Mutter eingefangen, welche aber nach wenigen Tagen starb. Ich zog ihn mit Milch, Ameisen und gehacktem Fleische auf. Die Milch nahm er schlürfend zu sich oder auch, indem er die Zunge darin badete und sie dann mit der wenigen, ihr anhangenden Flüssigkeit in den Mund zurückzog. Die Ameisen suchte er im Hofe und in den Umgebungen des Hanfes auf.
Seite 304 - Er zeigte mehr Verstand , als man bei den anderen sogenannten zahnlosen Säugethieren antrifft. Ohne die Menfchen von einander zu unterfcheiden , war er doch gern um sie, fuchte sie auf, gab sich ihren Liebkosungen mit Vergnügen hin, spielte mit ihnen und kletterte ihnen besonders gern in den Schoß. Folgsam war er übrigens nicht und gehorchte nur selten dem Rufe, obfchon man an den Bewegungen feines Kopfes Wohl fah, daß er denfelben verstanden hatte. Er vertrug sich mit allen Hausthieren und...
Seite 305 - ... Indianern benutzt; jedoch gibt es Landleute in Paraguay, welche das letztere, unter das Betttuch gelegt, für ein untrügliches Mittel gegen das Lendenweh halten und es auch dagegen gebrauchen. Selten macht Jemand auf diefen...
Seite 337 - Bewunderungswürdig ist das Gedächtnis dieser Pferde. Einzelne, welche nur einmal den Weg von Villa Real nach den Missionen gemacht hatten, kehrten aus den letzteren nach mehreren Monaten auf dem nämlichen, mehr als fünfzig Meilen langen Wege nach Villa Real zurück. Wenn in der Regenzeit des Herbstes alle Wege voller Wasser, voller Pfützen und bodenloser Stellen und alle Bäche angeschwollen sind, wird doch ein gutes Pferd, welches diefe Wege fchon einige Male zurückgelegt hat, feinen Reiter...
Seite 303 - Mrumi seine Zunge in einer Sekunde zweimal ausstrecke und zurückziehe, was aber bei dem meinigen nicht der Fall war, indem er, um dieses nur einmal zu bewerkstelligen, schon mehr als eine Sekunde brauchte. Die Ameisen bleiben übrigens nicht sowohl, wie von den meisten Schriftstellern angeführt wird, auf der Zunge kleben, als daß sie sich zu ihrer Vertheidigung mit ihren Freßzangen auf derselben anklammern, was sie immer thun, wenn sie, gereizt, auf einen fremde
Seite 173 - Wunde, nicht tödtlich, so steht er mit Blitzesschnelle wieder auf, macht sich von den Hunden los und stürzt sich von neuem auf seinen Gegner, der ihm alsdann einen zweiten Stich versetzt. Ich habe einen Indianer aus der Stadt Vajada gekannt, der über hundert Jaguare auf diese Weise erlegt hatte. Er war ein leidenschaftlicher Jäger, büßte aber im Jahre 1821 auf einer solchen Jagd das Leben ein. Es giebt sogar, wie man mir versicherte, Menschen, die tollkühn genug sind, blos mit einer Keule...
Seite 216 - Ich fand bei einer Art bis vierzehn Junge, oft aber nur acht oder vier und einmal bloß ein einziges. Die Tragzeit dauert etwas mehr als drei Wochen. Anfang des Weinmonats kommen die Jungen zur Welt und treten sogleich unter den Beutel oder unter die Hautfalten am Bauche der Mutter, wo sie an den Zitzen sich ansaugen und so lange in diesem Zustande bleiben, bis sie ihre vollkommene Ausbildung erreicht haben.
Seite 160 - Wasserschweinen und den Fischottern nachstellt. Von Zeit zu Zeit bleibt er wie horchend stehen und sieht aufmerksam um sich; niemals aber konnte ich bemerken, daß er, durch den Geruch geleitet, mit zur Erde gestreckter Nase die Spur eines Wildes verfolgt hätte.
Seite 68 - Gewifsheit zu kommen. Die, beinahe trichterförmige Wunde hat gewöhnlich einen viertel Zoll im Durchmesser , zuweilen etwas mehr, und > je nach dem Theile des Körpers , eine Tiefe von einer bis zwei Linien. Sie reicht nie durch die Haut hindurch bis auf die Muskeln. Man bemerkt an ihr keinen Eindruck von Zähnen , wie bei Bifswunden , hingegen ist ihr Rand immer sehr aufgelockert ffidematos angeschwollen.
Seite 303 - Der vorzüglichste unter den Sinnen des Jurumi ist der Geruch, dessen Organe sehr ausgebildet sind; auf diesen folgt das Gehör; das Gesicht scheint nur schwach zu sein. Der einzige Laut, den er von sich gibt, und nur wenn er in Zorn geräth, ist eine Art von Brummen. „Es ist ein stilles, friedliches Thier...

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