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nommen hat, und Sarepta heisset.

Die Absicht war,

von hier aus nach der Mongalen, Persien, und den an= gränzenden Ländern Missionarien zu schicken, und der Ers folg hat gezeigt, daß ihre Bemühungen unter den Tatern und Calmücken, und andern dortigen Völkern, nicht ganz vergeblich gewesen. In Irrland wurde auch ein neuer Ore angelegt, und Gracehill genannt. In Nord-Amerika aber entstanden deren dren, die ganz neu erbauet und mit Brüdern beseßet wurden, nähmlich Hebron, Emaus, und Schöneck.

Im Jahr 1770 fam eine Mission in Terra Labrador zu Stande, und es wurde ein Ort daselbst aufgebauet, der lain heiffet. In Okkack ist bereits eine Gemeine von Estimos gesammlet worden. Auch erhielten die Brüder in Dännemark grosse Freiheiten, und legten einen neuen Ort im Schleswigschen an, dem man den Namen Christiansfeld gab. Noch eine dritte Mißion in Grönland, nahm im 1776sten Jahre ihren Anfang, und ist Lichtenau genannt worden. Die kleine Gemeine, welche sich noch in Marienborn befand, war schon im Jahr 1774 weggezogen, und die ganze Wetterau von den Brüdern verlassen worden ; Dagegen sie im Jahr 1767 zwo Stunden von Barby einen euen Ort angebauer', und denselben Gnad- Au genannt aben. Auch zu Lorden in Ostfrießlanh, hat sich eine leine Gemeine eingerichtet, die aber nicht beträchtlich ist. Die Colonie Neusalze in Schlesien, welche durch den Krieg 759 zerstört worden war, ward 1763 wiederhergestellet; Die Mission unter den Nordamericanischen Indianern, reitete sich weiter aus, und unter den Freynegern in Suiname ward eine neue Mißion angelegt. 1766 wurde ein art in der sogenannten Wachau erbauet, den man Salem annte; auch wurden sonst verschiedene neue Etablissements erichtet, als auf dem Lande Nazareth in Pennsylvanien, Hope, sonst Greenland, in den Jerseys; zu Gracefield Irrland, Friedberg in der Wachau; in Northampton, D 3

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Plymouth, Dock und Bullocksmithy in Engelland, era bauete man neue Capellen. In Sanct Crux ward ein neuer Mißions Plaß zu Friedensberg angelegt. In Paramaribo ist seit 1776 eine kleine Gemeine aus Neger Sclaven gesammlet worden. Auch ist noch zu bemerken, daß 1774 in Georgien eine neue Mißion angefangen worden, deren Fortgang aber durch die Kriegsunruhen unterbrochen worden ist; so hat man auch auf Serampore in Bengalen, und auf Sanct Christopher in Westindien, Mißiomen angefangen, deren Erfolg noch zu erwarten ist.

Von der Verfassung überhaupt. Um nun auf die Einrichtung und Verfassung der

Brüder Gemeinden zu kommen, so sind dieselben von dreierley Art. Einige Derter sind von den Brüdern ganz neu erbauet, in welchen sie, unvermischt mit andern, für sich allein wohnen. Dergleichen Oerter heissen eigentlich und in der engsten Bebeutung, Gemein - Oerter. Es wird

niemanden, der nicht ein Mitglied der Gemeinde ist, vers stattet, daselbst zu wohnen. Zum Besuche kann man wohl ein paar Wochen dort seyn; zu einem verlängerten Aufent halte aber wird ohne besondere Ursache, die Erlaubniß nicht gern gegeben, und überhaupt fiehet man diejenigen Besuche am liebsten, die nur kurze Zeit dauern.

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Man besorgt, daß die Fremden, welche keine ordent liche Verrichtung dort haben, sondern sich blos mit Besu thung derer, die zur Gemeinde gehören, beschäftigen, zu aller Hand Unordnungen Anlaß geben mögten. Die Bekannte und Freunde der Gemeinde wissen dieses schon, richten sich darnach; andere aber halten sich ohnedem nich lange auf, weil ihnen die Zeit lang wird. Solcher G mein-Derter sind z. B. Herrnhuth, Niesky, u. s. w.

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Einige derfelben sind klein, und bestehen nur aus ein vaar hundert Einwohnern, andre find mittelmäßig, noch andre groß und weitläuftig. Herrnhuth isteiner der gro sten Gemein-Derter und hat wohl 1200 Einwohner. Niesky gehört z. B. unter die mittelmässigen, und hat ohngefähr 600 Einwohner, die kleinern hingegen, wie z. B. Kleinwelke, deren etwa nur zwen bis dreyhundert. Eine jede Gemeinde hat gewisse Abtheilungen, welche von ihnen Chöre genennet werden, als das Kinder Knaben Mäde gen - ledige Brüder - ledigs Schwestern - Ehe - Wittwer und Wittwen - Chor.

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Von den meisten dieser Chöre, wohnt gewöhnlich ein jedes in einem Hause bensammen, welches einChor Haus genannt wird. Das Ehe-Chor ist davon ausgenommen, und wohnt in den übrigen Häusern, die keine Chor-Häuser sind. Es giebt also z. B. in Herrnhuth, ein Brüder-Haus, ein Schwestern-Haus u. f. w. Ein jedes Chor hat gewöhnlich zween Borsteher. Ueber das ledige Brüder- Chor führen zween ihres Mittels die Aufsicht, so wie beym Witwer Chore zween Witwer, beym Schwestern - Chore zwo ledige Schwestern, und beym Witwen-Chore zwo Witwen.

Von diesen Vorstehern und Vorsteherinnen hat eines alle åuffere Angelegenheiten seines Chors zu besorgen; und das andere die innern. Diesem ist die Seelen Pflege an= vertraut, und er muß auf den Herzenszustand und der Wandel der Mitglieder seines Chors. Acht haben, und zur Beförderung ihrer Seelen Wohlfarth mit Gebet, Rath und That alles mögliche bentragen. Diejenigen, die das Vors steher-Amt von dieser leßten Art bekleiden, werden Chors Helfer und Chor, Helferinnen, oder auch, (welcher Name anfänglich gebräuchlicher gewesen,) Pfleger und Pflegerinnen, diejenigen aber, die für das Neussere des Chors zu sorgen haben, Chor: Diener und Chor-Dies nerinnen genannt. Alle diese Vorsteher und Vorsteher D4

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rinnen zusammen genommen, heissen Chor Arbeiter und Chor Arbeiterinnen. Ausser diesen giebt es in jeder Gemeine noch drey Vorsteher, welche nebst den jest an= gezeigten, die Aeltesten der Gemeine ausmachen, und den Namen Gemein - Arbeiter führen. Diese sind, erstlich der Prediger der Gemeine, der Gemein: Diener, der sich der äussern Angelegenheiten der Gemeinde besonders anzunehmen hat, und der Vorsteher der ganzen Gemeinde, unter welchem alle übrige stehen, und der überhaupt für alle Chore im Neussern und Innern zu sorgen, und die Ober- Aufsicht über die ganze Gemeinde zu führen hat. Dieser heist der Gemein: Helfer, und ist der Präses des Aeltesten Collegit, welches zusammen unter dem Namen der Aeltesten Conferenz, die Direction der ganzen Gemeinde hat, wöchentlich ein paar mahl zusammen kommt, und über die vorkommende Angelegenheiten sich berathschlagt. Diese Aeltesten - Conferenz hat einen Sefres tair, welcher das Protocoll hält, (wiewohl auch zuweilen ein Mitglied derselben selbst das Protocoll führt) und erstat= tet ihre Berichte an die Direction der ganzen Brüders Unitåt. Ausser den eigentlichen Gemein - Dertern, giebt es auch Gemeinden, welche sich an andern Oertern, die vorher schon bewohnet gewesen, angebauet haben, doch so, daß ihre Häuser allein und von den übrigen abgesondert, stehen. Dergleichen Gemeinden sind zu Ebersdorf, zu Neuwied, u. f, w. und im wesentlichen von den übrigen nicht unterschieden, mehrentheils aber nicht so zahlreich, als die andern. Die dritte Art von Gemeinden ist in grofsen Städten, da sich die Brüder mitten in der Stadt nie= dergelassen haben, doch so, daß ihre Häuser, so viel, als möglich, an einander, und keine andere dazwischen stehen. Auch diese Gemeinden sind im wesentlichen wie die andern beschaffen, nur noch kleiner als die übrigen. Dergleichen finden sich in Berlin, London, Amsterdam, u. s. w. Auss fer den Gemeinden hat man viele Mißions-Etablisse ments, die ihre besondere Einrichtung haben, und zu den eigent

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eigentlichen Gemeinden nicht zu rechnen sind, als z. B. unter den Frey - Negern auf den Nicobarischen Inseln, u dergl. Ben andern Mißionen aber sind auch ordentliche Gemeinen die aus bekehrten Heiden bestehen, und die Heis den-Gemeinen genannt werden, als in Grönland, Thomas, u. f. w. Ein Pådagogium, worinn diejenigen, die sich dem Studiren gewidmet, unterrichtet werden, bes findet sich zu Niesky, und eine Akademie oder Semina rium akademicum, darinn die höhern Wissenschaften vorgetragen werden, zu Barby. Ehedem gab es mehrere einzelne Kinder- Anstalten, zum Theil an abgesonderten Orten ausser den Gemeinen, weil auch viele andre Kinder in dieselben aufgenommen wurden: Jezt aber sind in deni meisten Gemeinen selbst sogenannte Orts-Anstalten errichtet, weil manche Eltern nicht im Stande sind, selbst ihre Kinder ben sich unter gehöriger Aufsicht zu haben. Die se Orts Anstalten stehen unter der Direction der Gemeinde, in welcher sie sich befinden. Ausserdem sind Anstalten für die Kinder solcher Diener der Brüder-Unität, die etwa auf Mißions-Pläßen, oder sonst nicht im Stande sind, ihre Kinder ben sich zu haben, als in Nazareth, in Pennsylvanien, zu Fulneck in Engelland-u. f. w. eine Anstalt für Knåbgen in Niesky, und für Mädgen in Herrnhuth. Die ökonomische Berathung der Anstalten in Nazareth und Ful neck, stehet unter einigen dazu verordneten Brüdern in NordAmerica und Engelland; die Anstalten in Niesky und Herrnhuth aber hängen von der Direction der BrüderUnitåt, und hiernächst, was das Deconomicum betrift, von einigen besonders dazu unter dem Nahmen der Unis tåts Anstalten Diaconie, verordneten Brüder ab, welche in dieser Absicht von allen Gemeinen unterstüßet werden. Diese Anstalten nebst den Mißionen, stehen unmittelbar unter der Direction der ganzen Brüder- Unitåt, von wel ther ich nun eine umständlichere Nachricht geben will.

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