Archiv für österreichische Geschichte, Band 106

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Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften., 1915

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 289 - Ein geistreicher Mann von großer Begabung, erfüllt von politischen Gedanken und Entwürfen, von dem die Zeitgenossen Großes erwartet, — ist er doch durch den Zwiespalt seines Denkens und seines Tuns ein wenig erfreuliches Bild von Halbheit und Zerfahrenheit und Inkonsequenz geworden. Kein Historiker wird sich für Maximilian II. zu begeistern oder zu erwärmen imstande sein. Ein Advokat seiner Regierung würde vor dem Tribunal der Geschichte höchstens zu seinen Gunsten „mildernde Umstände"...
Seite 122 - quod idem comes cum duobus principibus vel nobilibus de terra montium probare possit et legitime obtinere, cui terre attinere debeat vel cuius terre iure gaudere".
Seite 470 - Welich fraw ain notnuft clagt, mag si das erzeugen mit ainem unversprochen man und mit ainer unversprochen frawen, die die notnuft gesehen habent oder das geschrai gehort habent, man sol ir richten nach landes gewonhait, als recht ist. Ist aber, daz er die notnuft gepüzzet vor dem richter, in des gericht es geschehen ist, mag er das pringen mit dem richter, vor dem es geschehen ist, oder mit pidern leuten, die dabei gewesen sind, des sol er fürbas wol geniessen an seinem recht, und wer auch di...
Seite 297 - Aufstiege begriffen war, , langsam und schrittweise' genähert; er schloß sich ihr innerlich an, als eben die kräftig einsetzende katholische Gegenbewegung den Lauf der europäischen Geschichte zu bestimmen begann. Der Sieg dieser Gegenbewegung über den bis zuletzt widerstrebenden Fürsten zeigt sich dann in seinem äußerlichen und allmählichen Zurückweichen von der Sache des kraftlosen Protestantismus, an dem er keinen Rückhalt finden konnte: gezwungen und zögernd ging er den Weg, den er...
Seite 288 - Und Ranke findet: ,Sich in einer solchen Stellung zu behaupten, ist kein Werk einer schwachen Natur: mir scheint, es gehöre der entschiedenste, kraftvollste Wille dazn, Die Welt lieht und bewundert am meisten einseitige Richtungen, weil sie zu namhaften Erfolgen zu führen pflegen. Ohne Zweifel aber wird noch größere Kraft erfordert, eine gemäßigte Meinung in der Mitte heftiger Parteien unter widerstreitenden Ansprüchen geltend zu machen und durchzusetzen.
Seite 458 - Versuch ist, das geltende Recht zusammenzustellen, und zwar in der Form einer ziemlich mechanischen Kompilation von LR I mit den wichtigsten Erzeugnissen der seitherigen territorialen Rechtsbildung...
Seite 347 - Frage richtete: ,Glauben Eure Majestät dasjenige und halten Sie es für wahr, was unsere heilige Mutter, die Kirche, glaubt und für wahr hält und was sie seit den Zeiten der Apostel bis auf unsere Tage lehrt?', bemerkte Maximilian: ,Ja, ich glaube.
Seite 347 - Die Herzogin ließ sich jedoch in ihrem Bekehrungseifer nicht beirren ; sie fragte, ob sie seinen Hofkaplan, den Bischof von Wiener-Neustadt, rufen dürfe. Die Antwort war: , Nein.
Seite 501 - Das an Fatalismus grenzende Gottvertrauen Leopolds läßt Albizzi die Worte und Wünsche entschlüpfen: „daß . . . sein Gottvertrauen etwas weniger wünschenswert wäre und dagegen mehr Vorsicht gegenüber Gefahren und größere Entschlußkraft, denselben zu begegnen
Seite 288 - An keinem Hofe gab es so rasche und leichte Expeditionen, wie damals zu Wien. Die Lage der großen Geschäfte hatte vielleicht kein anderer Fürst noch Staatsmann besser begriffen und durchdrungen. Gewiß äußerte sich Niemand mit einer großern Freimlithigkeit , mit unbefangenerem Lob und Tadel.

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