Dorwort. Aus dem Titel des Werkes möge der Leser entnehmen, daß die hier gestellte Aufgabe ist: Auf dem Grunde des historischpolitischen und biographischen Materials eine psychologische Demonstration zu geben, zum Endzweck einer im wesentlichen erschöpfenden Bismarck-Charakteristik! Der Kenner der Litteratur weiß, daß es eine solche, die zu geben, eine litterarische Ehrenpflicht ist, noch nicht gibt, obwohl ein stoffliches Hindernis nicht besteht. Denn was auch aus den Schäßen heimischer und fremder Archive und aus andren Quellen im Lauf der Zeit ans Tageslicht treten mag: Das über den deutschen Staatsmann heute vorliegende Material ist von einer Fülle, Mannigfaltigkeit und Bedeutung, daß eine für seine Charakteristik wesentliche Bereicherung nicht erwartet werden kann. Gewiß, die Aufgabe ist groß das Thema Bismarck wird vielleicht in Jahrhunderten für die Biographen nicht erledigt sein! Es kann also dieses Werk nur als ein erster Versuch seiner Art zu gelten beanspruchen. Da aber von sachlichen Schwierigkeiten zu schweigen liegen die formellen, welche sich gegen= wärtig jeder Charakteristik Bismarcks entgegenstellen, vornehmlich in der zeitlichen Nähe seines Lebens. Wir sehen darin heute noch eine schier unendliche Menge von Einzelheiten, und der |