Geschichte der altdeutschen Dichtung

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Leuschner & Lubensty, 1886 - 573 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 387 - Wie alles natürliche Wachstum mit einem Zustande der Geschlossenheit, des eingeblätterten Keimes, anhebt, so erscheint auch die jugendliche Volksdichtung nicht nur im...
Seite 389 - Du bist mein, ich bin dein, Des sollst du gewiß sein. Du bist beschlossen In meinem Herzen, Verloren ist das Schlüsselein, Du mußt immer drinnen sein.
Seite 24 - Schrecken, der Städteeroberer: um nicht alles den Feinden zur Beute werden zu lassen, ließ er sich erbitten, jährlichen Tribut anzunehmen. Da er alles dieses mit Glück vollbracht hatte, fand er nicht durch eine...
Seite 55 - Nicht blöd in der Brust. Blitzschnell zog er Das Schwert von der Seite und schlug und traf Den vordersten Feind mit voller Kraft, Davon Malchus ward durch des Messers Schärfe An der rechten Seite mit dem Schwert gezeichnet, Am Gehör verhauen : das Haupt war ihm wund, Dass ihm waffenblutig Backen und Ohr Borst im Gebein und das Blut nachsprang Aus der Wunde wallend.
Seite 20 - Wie unzulänglich für epische Entwickelung und doch wie poetisch anschaulich!' 'Das Erhabene der eddischen Lieder beruht in diesem auf der Höhe genommenen Standpunkt, wo das Auge, über die Ebenen wegschauend, nur auf hervorragenden Gipfeln verweilt. Der Ausdruck, edel und einfach, aber scharf und genau bezeichnend, ist nur durch reiche und kühne Zusammensetzungen geschmückt; da wo er schwer und tiefsinnig wird, blitzt der Gedanke uns doch entgegen.
Seite 34 - That, die gethan werden muss, unter dem kategorischen Imperativ der Ehre, dies ist das Hauptmotiv, welches die Phantasie des Dichters bewegte. Er legt damit ein .Zeugnis ab für den sittlichen Geist unseres alten Heldengesanges. So gering der Rest, der uns davon geblieben, es ist eine edle Frucht, und wir schliessen auf den Wert des Baumes, der sie trug.
Seite 19 - Die Eigentümlichkeit der eddischen Lieder beruht darin, daß zunächst die Absicht nicht dahin geht, den Inhalt der Sage darzustellen, den sie vielmehr als bekannt voraussetzen, sondern daß sie einen einzelnen Punkt, wie er gerade der poetischen Stimmung dieser Zeit zusagt, herausheben, und auf ihn den vollen Glanz der Dichtung fallen lassen.
Seite 33 - Wohl sehe ich an deinen Rüstungen dass du hast daheim einen guten Herrn,, dass du noch durch diese Obrigkeit nicht verbannt worden bist.' 45-47. Diese Anrede, deren erste Zeile weder rhythmisch noch gereimt, also gewiss sehr unvollkommen überliefert ist, würde wohl in den Anfang des Gesprächs gepasst haben, wie im Heljand 17, 2. 5 Herodes zu den Magiern sagt Ic gisiho that...
Seite 557 - Gnadenbild finden, vor das sie betend hinknien können, erscheint sie als Bild und redet mit ihnen. Aus Gemälde und Leinwand streckt sie den von irdischer Hand gemalten Arm schirmend hervor, wenn ihre Hilfe nötig ist.
Seite 108 - Herze Mit mannigfaltigem Schmerze. Schrecklich war der Jammer da, Den ich alle Tage sah An den schönen Frauen. O weh, dass ich musste schauen, Wie sie alle starben, Und die Blumen verdarben : Da schied in Trauer ich von dannen Mit allen meinen Mannen.

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