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mit Nummern bezeichnet. Auf dieser Bahn werden Kus geln mit hölzernen Hammern fortgeschlagen, so weit als möglich getrieben, und im wahrenden Treiben der Kugel hinterhergelaufen, damit man sie regelmäßig weiter fort treibe, und das Ende der Laufbahn erreiche.

Maillespiel, f. vorher.

Maillon, (Maillonmacher) ein ovaler feiner Glasring, der drey Löcher hat, wovon das Mittelste das gröste ist, and worinn die seidene Kettenfäden einer Zeugkette durch gezogen werden. Sie werden in den Harnischlehen des Harnisches (f. diefen) bevestiget, durch das obere Loch wird die Maillon an die doppelte Oberleße bevestiget, und durch das unterste Loch mit der Unterlege. Das ganze Maillon muß sehr glatt und ohne die geringste Ritzen seyn, damit sich der durchgezogene seidene Kettenfäden nicht scheuere. Maillon blasen, Maillonmachen, die Maillons aus feinen Glasrohren an einer Lampe blafen und verfertigen. Der Künstler nimt hierzu Glasröhren, die in der Glas hütte verfertiget, und etwa 6 Linien dick find, und ziehet folche bey dem Feuer einer vor ihm auf dem Tisch stehenden Lampe zu sehr feinen Fåden. Es seßt sich nämlich der Maillonmacher vor die Lampe, die auf dem Maillontisch (f. diesen) stehet, tritt mit dem Fuß den Fuß des Blasebalgs, und theilet hierdurch dem brennenden Docht der Lampe durch die Röhre starken Wind mit, wodurch die verstärkte Flamme auf einen Punkt getrieben wird. Er nime hierauf eine Glasrohre in die linke Hand, faßt mit der rechten das Ende derselben an, hålt solches an die Epiße der Flamme, indem nun das Glas schmilzet, so zieher er es mit der rechten Hand auseinander, und in eis nen dünnen Faden. Es wird hieben eine sehr geübte Hand erfordert, die immer in gleichen Verhältnisse das geschmol: jene Glas ausziehe. Ferner muß beobachtet werden, daß das Glas nicht verbrenne, und in eben dem Augenblick der Zug geschehe, da das Glas im schmelzen ist. Denn wenn das Glas zu lange in der Flamme bleibt, so wird die Mas k, welche geschmolzen ist, statt weich oder ziehbar, spröde und brüchig. Ein also gezogener Faden hat kaum die Dicke einer Linie. Die erkaltete Faden, werden sogleich hart, und wenn eine hinlängliche Anzahl davon gezogen ist, so wird nunmehr zu Berfertigung der Maillons selbst ge fchritten. Eine kleine feine Zange ist das einzige Werk: jeug, welches dazu gebraucht wird. Das Maillon bestehet aus zwey Theilen aus den beyden obersten, und dem einen untersten Ringe. Der Künstler nimt einen Glasfaden in feine linke Hand, giebt den Lampen Docht mit dem Bla febalg Wind, und bringt das Ende des Fadens an die Flamme, sobald dieses erwärmt ist, ist es auch biegsam; nun ergreift er mit der Spiße, der in der rechten Hand haltenden Zange, dieses weich gewordene Ende, und bildet damit einen kleinen Ring, indem er es im Kreise von der rechten nach der linken Hand bieget, alsdenn reißt er mit der Zange das andere Ende so lange ab, als zur Bildung des andern Lochs oder Ringes nöthig ist; bieget mit der Spiße der Sange dasselbe abermal zu einem Ring, aber von der linken nach der rechten Hand, so, daß das Ende

des untersten Ringes fich genau an das Ende des obersten Ringes anschließe. Er muß die Enden genau andrücken, daß sich alles sehr wohl anschließe, und nicht die geringste Riße oder Oeffnung verbleibe, weil hierinn eben die Vollkommenheit des Maillons bestehet, daß sie recht glatt und eben ist. Alles dieses geschiehet in einem Augenblick, so, daß kaum das Auge diese schnelle Arbeit begleiten kann. Nachdem die zwey Löcher des Maillons verfertiget sind, so wird nun noch das dritte oder der unterste Ring gemacht und angefeßt. Wenn also eine Menge gedoppelter Ringe fertig sind, so nimt der Maillonmacher mit der linken Hand den gedoppelten Ring in die Spihe der Zange, und mit der rechten einen Glasfaden, macht sowohl den Glasfaden, als auch das fertige Maillon warm, setzt in der größten Geschwindigkeit das neue Ende des Fadens an das unter fte Loch des gedoppelten Ringes, reißt soviel, als zu einem Ring gehöret, ab, biegt wieder in der größten Geschwin digkeit mit der Spise der Zange das Ende zu einem Ring um, und vereiniget also beyde Enden an den fertigen Ring. Man muß merken, daß die Löcher des Maillons nicht rund, sondern oval sind, und daß man Maillons von verschiedener Größe hat, doch sind die grösten kaum einen hals ben Zoll lang, und werden nach Verschiedenheit der seides nen Zeuge gewählet.

Maillonmachen, f. vorher.

Maillonmacher, ein Künstler, der die Kunst verstes het, die Maillons aus sehr feinen Glasröhren zu blasen. In Deutschland findet man sie selten, die mehresten Maillons kommen aus Lion. Doch giebt es auch schon bin und wieder einige in Deutschland, wo große Seidenma nufakturen vorhanden sind; so ist, z. B. in Berlin einer Namens Lidke, der solche verfertiget. Er hat seine Kunst von einem Franzosen erlernt, und bekomt von jedem 1000, die er verfertiget, noch über seine Bezahlung zur Aufmunterung einen Preiß von dem Königlichen General - Oberdirektorio aus der Bonifikationskaffe.

Maillontisch, (Mallonmacher) der Tisch, woran die Maillons geblasen werden. Es ist ein kleiner gewöhnlicher Tisch, unter welchem ein Blasebalg angebracht ist, welcher eine lange gekrümmte Röhre hat, die durch den Tisch ers was von dem Rande entfernet durch gehet, und bis an den Docht, der auf dem Tisch befindlichen Lampe, reichet. Die Lampe, die eine gewöhnliche Lampe mit einem starken Docht ist, stehet beynahe an dem Rande des Tisches, so, daß die Röhre mit dem Docht gegen den Arbeiter gekehrt ist.

Maillonzange, (Maillonmacher ) eine sehr kleine, mit langen feinen Kempfen versehene Zange, womit die en weichte Glasfäden zu den Ringen der Maillons gebogen werden. (s. Maillonblasen)

Main, f. Man.

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blase gebracht wird, bis zu einem gewissen Grade abgefüßlet, und durch gute Hefen in Gährung gesetzt oder gestellt worden. (f. Stellen und Brantweinbrennen)

Maisch, s. Meesch.

Maischbottig, f. Meeschbottig..
Maischen, Meeschen.
Maischfaßt, f. Meeschfaß.

Maischfaßt, (Winzer) das Faß, worinn man in Weinbergen die zerstampste Beeren, die man Gemäsche nennt, nach der Kelter fährt. So nennt man auch oft bey den Brantweinbrennern das Faß, worinn das Gut in Gährung gebracht wird, ehe man es in die Blase thut. Majolika, eine ältere Benennung der Fajance, wel che einige von dem Namen des Erfinders, andere aber von einer balearischen Insel, Majorka oder Mallorka herlei ten wollen.

Mataroni, ital. eine Art Nudeln, die von Reißmeht, oder auch gutem feinen Weißenmehl mit Wasser gemacht werden. Sie sind rund gerollt, sehr fein und etwa 3 Zoll

lang.

Inakoute, Macoute, eine Gattung einer Rechnungs münze, oder vielmehr eine bey den Schwarzen an einigen Orten auf den afrikanischen Küsten, fonderlich zu Loan go de Bdarie auf der Küste von Angola gebräuchliche Art zu rechnen.

Makronen, (Zuckerbäcker) eine Art von Konfekt von Zu cker, weißer Stärke, und verschiedenen Gewürzen, die auf Oblaten in kleinen Klümpchen geleget und abgebacken werden. Sie werden nach Pfunden verkauft.

Makulatur, Fr. Maculature, (Kupferstecher) granes, mit einem Schwamm angefeuchtetes Papier, welches bey dem Abdrucken der Kupferplatten, zwischen das weiße Blatt Papier, so auf die gestochene Platte zu liegen komt, und gedruckt werden soll, und zwischen die Windeln gelegt wird, auf welche die Rollen der Presse, wenn sie gedrehet wird, ausdrücken. Auch erhält diesen Namen alles ges druckte Papier bey den Buchhändlern, welches nicht, wie brauchbare Bücher kann verkauft werden, Daher die Redensart bey denselben entstehet, dieses oder jenes Buch ift Makulatur geworden. D. i. es hat keinen Abgang, und muß also als schlechtes altes Papier nach Rießen und Ballen verkauft werden.

Malachit, (Bergwerk) cin derbes Kupfergrün, oder ein schön grüner fupfriger Tropfftein von blätterigem Ge webe, welches inwendig in strahlichten, auswendig aber aus glatten Lagen bestehet. Er ist ziemlich vest, daß er sich auch schleifen und poliren läßt; wenn er geschmelzer wird, giebt er Kupfer. Nach seinem Grundwesen komt er mit dem Berggrün überein, ist aber dem Bau und den Bestandtheilen nach davon unterschieden. Seinen Namen Hat er von dem griechischen Wort aans Pappel, weil er grün, wie das Laub von den Pappeln, ist. Plinius nen net einen grånen Marmor oder Jaspis auch Malachit. Die heutigen Mineralogisten geben diesen Namen nur dem beschriebenen derben Kupfergrün.-

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Melaga; ein Sèkt oder spanischer Wein, welcher aus der Stade Malaga in Granabe zu uns gebracht wird, von welcher er auch den Namen hat.

Malakate, Fr. Malacate oder Mulacate, von Mulus, -(Bergwerk) eine Maschine, das Erz aus der Grube zu fördern. Sie ist in den amerikanischen Bergwerken ge bräuchlich, wird von vier Mauleseln getrieben, hat einen Rundbaum (s. diesen) mit einem eifernen Scil, davon ein Trum (Ende) hinein, das andere herausgehet, daß fie also eine Art von Treibegópel (f. diese) ist.

Malaktisches Jinn, Fr. Etain de Malaca, Etain de Chapeau, eine Art sehr feinen und reinen Zinns, so bes fer zu Spiegelfolien, der Charlachfarbe auch der Purpurs farbe auf Porzetan, als alle andere Zinne zu gebrauchent ist. Es wird in Malakka bey einer Pflanzstadt der Hob länder gefunden, und in einer Form, wie eine viereckigte Müße der Jesuiten gegossen, welche die Holländer Co kers oder Encokers nennen. Jedes Stück wiegt ohnge fahr ein Pfund. Die Maleyen nennen dieses Zinn Tuts teneg, und bedienen sich desselben als Geld. Ob es richt tig und echt sey, erkennet man an den oben hinein gethas nenen Hieb mit einer Art, denn wenn es diesen Hieb nicht aushält, sondern springet, wird es verworfen, und derje nige, der es für echtes bey ihnen ausgeben will, wird auf gehangen.

Malblätter, (Kartenmacher) diejenigen Musterblät ter, durch welche die Karten ihre Figuren und Zahlen ers halten. Es sind nichts anders, als Papierblätter, welche auf beyden Seiten wenigstens 6 bis 7 Mal mit Leinölfar be bestrichen sind. Alsdenn sind auf jedem Bogen die Fis guren der Kartenbilder oder Zahlen mit einem Ausstecheis fen ausgestochen, so, daß wenn ein solcher Bogen auf die Spielkarten Bogenblätter gelegt, und mit der beliebigen Farbe bestrichen wird, sich die Zahlen oder eine Farbens stelle in den Bildern zugleich überall bildet. Zu den Zahs len gehört, wie bekannt nur eine Farbe, entweder roth oder schwarz, zu den Bildern aber 4 bis 5 Farben, folg lich gehören zu jeder Bilderkarte 4 auch 5 Malblätter, des cen jedes zu einer besondern Farbe so zeichnerisch ausgestos chen ist, daß immer eine Farbe in die andere paßt, und die vorhergehenden schon aufgetragenen Farben der andern Bogen völlig bedeckt werden. (f. Spielkarten malen)

Malen, Fr. Peindre, (Maler) die Kunst, das äußers liche Anschen der Gegenstände mit ihren eigenen oder zus fälligen Farben vorzustellen. Insbesondere aber heißt es bie Farben mischen, fie in einander verschmelzen, und nachy den Regeln der Kunst austragen, Wenn ein Werk frey und leicht gemalt ist, so sagt man, daß es wohl gemalt sey; allein man sagt, daß es gefleckt sey, wenn sich_diese Freyheit der Hand und des Pinsels nicht an demselben spühren läßt, und wenn die Farben blos mit vieler Sorg falt verschmolzen und vertrieben sind. ⋅ Man malt in Wass fer, in Def, in Fresko, in Wachs, in Pastel, in Miniatur, in Email; auf Glas, auf Holz, Leinwand auf Kupfer 202Historienstücke, Personen nach dem Leben, Blumen, Thiere, Landschaften re..

Malen,

Malen der Töpfer, dieses gefchichet auf der Glasur, und am meisten auf der weißen Glasur. Bey schlechten Schüsseln und Tellern, oder andern Geschirr, nimt er hiezu Thon von verschiedenen Farben, verdünnt ihn mit Wasser, schlägt ihn durch ein Haarsieb, und statt des Pinsels trägt er die Thonfarbe mit dem Malhorn (f. diese) auf. Auf beffern Sachen malt er auch mit dem Pinsel, und hiebey bedient er sich verschiedener Glasurarten, (s. Glasur) über dem auch aller mineralischen Farben, als: zu biau Schmals te, zu grún Kupferasche u. s. w.

Maler, Fr. Peintre, ein Künstler, der vermittelst der Farben, welche nach den Regeln der Zeichnungen ( diese) von ihm an- oder aufgetragen werden, unsern Aus gen das äußerliche Ansehen erhobner Gegenstände der Na tur auf irgend einer platten Fläche vorstellt. Man sollte eigentlich den Namen eines Malers nur demjenigen geben, welcher das äußerliche Ansehen der natürlichen Gegenstän de durch eine kluge Austheilung der ihnen zukommenden Farben auf die Fläche der Leinwand, oder einer andern Materie, überzutragen weiß, und nicht alle diejenigen so benennen, die man sonst zum Spott Klecker, Sudler, Gurkenmaler nennet, und welche nicht, die Farben ei gentlich gebrauchen oder zu gebrauchen, vermögend sind. Man theilt die Maler nach der Art, in welcher sie am meis sten arbeiten, in verschiedene Klassen, als: Historiens maler, Landschaftsmaler, Blumenmaler, Thier maler, Portraitmaler, Miniaturmaler, Emailmas ler, Verzierer 2. Cf. jedes, an seinem Ort) Es giebt auch noch Glasmaler, welche von den Franzosen Appre teurs genennet werden. In den ältesten Zeiten war es nur ein Vorrecht der Edeln, die Malerey auszuüben. Die Eigenschaften eines großen Malers sind eine gute Beur: theilungskraft, ein fähiger Geist, ein edles Herz, ein er habner Sinn, Gesundheit, Jugend, Gelehrsamkeit, bes quemliche Glücksumstände, Liebe zu der Kunst und der genossene Unterricht eines geschickten Malers.

Malerakademie, Fr. Académie des Peintres, eine Gesellschaft von Malern, Bildhauern und Kupferstechern, welche zusammen mit großem Fleiß, und unter dem Schuß des Landesherrn diese Künste im Flor zu erhalten suchen, gegen einander wetteifern, um schöne Kunststücke in ihren Fächern hervor zu bringen, auch Unterricht in ihren aka demischen Zimmern geben. Dergleichen man zu Paris, Berlin und andern Orten errichtet hat. Wie denn aufer fterer zu gewissen Zeiten neu verfertigte Kunststücke dieser Art, zur Beurtheilung öffentlich ausgestellet werden.

Malerey, Fr. Peinture, (Male) die Kunst alle, so wohl wirkliche als eingebildete Gegenstände der körperlichen Natur durch die Bezeichnung ihrer Umrisse, mit den ihnen zukommenden Farben, auf einer platten Fläche vorzustel, len. Der Maler zeichnet bey einem jeden Pinselstriche, weil er nur malt, um die Aehnlichkeit der Formen zu bil den. Selbst das Kolorit hängt schlechterdings von der Zeichnung ab. Denn aller Schein der Forme würde ver schwinden, wenn die Farbe mit ihrer Lokalreinigkeit in die Partien des Bildes übergienge, welche allmählich sich zu Technologisches Wörterbud) ill. Theil.

wenden, d. i. weniger Licht aufzufangen scheinen. Die Zeichnung allein kann der Farbe den Punkt bestimmen. wo sie sich zu brechen anfangen soll, um nicht dem Hell dunkeln zu widerstreiten, sondern zugleich mit dessen Bey hülfe die Wirkung, welche der Maler sich vorseßt, hervor zu bringen. Auch ist es die Zeichnung allein, welche das Helldunkle regieret, und beffen Töne schicklich verändert, um die Tauschung der verschiedenen Formen zu bewirken, Die Malerey hat über die Dichtkunst und Beredsamkeit dies ses zum voraus, daß sie bey einer so großen Verschiedens heit der Sprachen von allen Nationen verstanden werden Eann. Malerey sagt man auch für Gemålde. (s. dieses)

Malerey mit überfirnißter polirter Velfarbe, Fr. à l'huile vernie, polée, (Stafiermaler) dies ist ein Meisterstück in der Delmalerey, (f. diese) so wie man die überfirnißten Wasserfarben als das schönste unter der Was fermalerey ansieht. Sie unterscheidet sich von der gemeis nen Delmalerey nur blos durch die Zubereitung und die lehten Handgriffe. Man gebraucht diese Art der Arbeit, wenn etwas auserlesenes Schönes gemacht werden soll; & B. bey einem prächtigen Saal, oder einer zierlichen Kuts sche, um dadurch der Farbe derselben mehr Glanz und Politur zu geben. Sind die Lambris eines Zimmers oder der Kutschenkasten neu, so muß man sie durch einen Grund erstlich vorbereiten, um nachgehends die barten Tinten oder den polirten Grund und die anderen Farben darauf zu bringen. Dadurch wird die Oberfläche allenthalben gleich und glatt. Das erste Gründen muß allemal weiß geschehen, die nachherige Farbe mag seyn was es für eine will, weil weiß sich dazu am besten schickt. Man nimt dazu Bleyweiß, das mit Leinöl und etwas Silberglätte sehr fein abgerieben, und mit eben dem Del und darunter gemischten Terpentinol eingerühret ist. Denn macht man den polirten Grund, indem man 7 oder 8 Mat init harter Tinte solchen aufstreicht. Kutschen muß man wohl 12 Mal bestreichen. Mal bestreichen. Die harte Tinte zu dieser Malerey wird also gemacht: Man nimt nicht zu sehr kalzinirtes Bleyweiß, damit es die andern Farben nicht durch das Auswachsen, wie die Mennige thut, verderbe, reibt solches sehr fein mit bloßem Malerfirniß ab, und rührt es mit Terpentinol ein. Man muß sich wohl vorsehen, daß die 7 oder 8 Anstriche mit dieser harten Tinte einander nicht nur im Auftrage, sondern auch in der Quantität des BleyweiBes und Oels, und selbst in der Stärke der Kalzinirung des Bleyweißes, vollkommen gleich seven. Man glåttet den ganzen Grund mit Bimsstein, und polirt ihn darauf mit einem Stück Serge, dem man die Gestalt eines Ballens giebt, wie der bey der Buchdruckerey. Um dieses desto gelinder zu thun, tunkt man den Serge in Wasser, in wel ches man viel pulverfirten und durch ein feines Haarsieb gelassenen Bimsstein geschüttet hat. Bey dem Poliren wäschet man öfters mit einem Schwamm ab, um zu sei hen, ob auch allenthalben gleich geglätter worden. Das Wasser verderbt hierbey nichts, und darf nicht gesparet werden. Wenn die Farbe zu dem Zimmer oder der Kuts B

sche

sche gewählt, und selbige wohl mit Del abgerieben, und mit Terpentinôl eingerühret ist, so schlägt man sie durch ein feines Sieb, und giebt damit der Sache 3 oder 4 Mal einen allenthalben gleichen Anstrich. Je besser dieses ges schiehet, desto schöner wird die Farbe. Streicht man ein Zimmer an, so überzieht man die Farbe 2 bis 3 Mal mit weißem Weingeistfirniß, zu Kutschen aber nimt man einen fetten Firniß. Soll der Firniß polirt werden, so muß man wenigstens 7 bis 8 Mal damit überstreichen, und sich sehr in Acht nehmen, daß keine Stelle stärker überstrichen werde, als die andere, weil es sonst Flecke giebt. Man polict aufs neue mit pulversirtem Bimsstein wie oben. Ist die Kutsche oder das Panelwerk bereits gemalt gewesen; so muß man die Farbe erst bis auf die harte Tinte ganz herunter zu bringen suchen, welches mit Bimsstein und Wasser oder Terpentinol geschiehet, und denn seht man die verlangte Farbe wieder frisch darauf, und verfährt, wie bey der neuen gezeiget worden. Wenn man Weiß von überfirnißter und polirter Farbe machen will, und solches auf Holz geschehen soll: so gründet man mit Bleyweiß, das mit Nußôl und etwas kalzinirtem weißen Vitriol ab: gerieben, und mit Terpentinôl eingerührer ist. Komt es aber auf Stein, so rührt man es mit bloßem Nußel an, und nimt falzinirten Vitriol dazu. Denn reibet man Bleyweiß sehr fein mit Terpentinol ab, und rühret es mit einem schönen fetten weißen oder Kopalfitniß an. Hiermit überstreicht man 7 bis 8 Mal. Dieser Firniß mit Bley weiß vermischt, trocknet so geschwinde, daß man des Tar ges 3 Anstriche machen kann. Denn glättet und polirt man wie oben, überstreichet die Sache noch dreymal mit Bleyweiß, das mit Nußöl abgerieben, und mit bloßen Terpentinol eingerühret worden. Endlich wird es mit weißem Weinsteinfirniß 7 bis 8 Mal überzogen und polirt. Die fer Anstrich siehet so frisch wie Marmor aus.

Malerfarbe, (Maler) alle diejenigen Farben, sowohl aus dem Mineralien als Pflanzenreich, die zur Malerey gebraucht werden können. ([. Farbe)

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Malerfirniß, Fr. Huile groffe, ou huile ficcative; (Maler) ein Firniß, der vorzüglich zum Malen gebraucht wird. Er wird aus Leinöl gemacht, welches man mit Tö pferglåtte und Zwiebeln so lange kochen läßt, bis die Zwie Beln zu Kolen werden. Man mischt ihn gemeiniglich uns ter das Schwarz, den Lack und andere Farben, die wenig Körper haben, und schwer trocknen. Man muß wenig Davon nehmen, denn er macht die Farben leicht dunkel, und das Gemälde zu trocken, daher es oft abfällt. (f. un ter Firniß und Lackfirniß davon mehr)

Malergold, (Maler, Vergolder) eine goldfarbene Vermischung von amalgamirtem Quecksilber und Zinn, wovon man zu sechs Theilen drey Theile Schwefel und drey Theile Salmiak nimt, solches wohl unter einander menget; und in einem Kolbenglase sublimiret, da sich denn das Ma lergold unten auf den Boden setzet.

Malergrund, Fr. Chouche de couleur, (Maler) bey der Delfarbenmalerey die erste einfache Farbe, so man auf ein leinen Tuch bringet, worauf ein Gemälde kommen

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Malerisch, Fr. Pittoresque, (Maler) das, was der Maleren eigen ist, was den Geschmack und den Karakter derselben, entweder in den Stellungen, oder in den Ums rissen, oder auch in den besondern Ausdrücken, welche das Genie und die Einbildung eines Malers allein hervorbrins gen können, wohl ausdruckt.

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Malerisch, das, rauhe Wesen, Fr. Brut Pittoresque, (Maler) eine gewisse Härte der Züge und Einschnits te der Nadel oder des Grabstichels eines Kupferstiches, wels ches die Keckheit, Gewißheit und Freyheit der Hand des Kupferstechers anzeigt. Die von Malern gestochene oder gerissene Kupfer sind gemeiniglich wegen dieses rauhen Wes sens, welches daher das Malerische genennt wird, schätzbar.

Malermetal, (Miniaturmaler, Vergolder, Gipser) geriebenes, geschlagenes Messing, welches in kleine Mus scheln gethan wird, und sowohl zur Miniaturmalerey, als auch zum überziehen der Gipsbilder und der lackirten Ars beit gebrauchet wird.

Malernath, (Nåtherin) diejenige Nath oder die Art zu nähen, da man allerley Musterblumen und dergleichen auf eine malerische Art näher.

Malerpergament, (Maler, Pergamentmacher ) dasi jenige Pergament, worauf die Miniaturmaler malen. Dieses Pergament wird so, wie das andere Pergament, Cf. dieses) bis nach dem Trocknen im Rahmen behandelt; nur daß dasselbe nach dem Leintränken noch einen feinen Anstrichy von Bleyweiß auf beyden Seiten erhält. Der Bleyweiß wird nämlich auf einem Reibftein mit Wasser sehr fein abgerieben, mit einem Pinsel sauber und zart aufged strichen, und nachdem dieser Anstrich trocken, mit einem feinen Bimsstein gebimser oder abgerieben. Noch ist zu merken, daß diese Art von Pergament nicht rauh, sondern ganz glatt mit dem Schabeifen abgeschabet werde. CF. Però gamentbereitung)

Malerperspektive, f. Aussehen.

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"Malerpinsel (Maler) ein Pinsel, der gemeiniglich aus Menschen oder auch Kaninchenhaaren, in einen Feder fiel gesteckt, bestehet. Die vornehmste Eigenschaft eines solchen Pinsels ist, daß die Haare vorne zugespißt bey dem Gebrauch eine sehr feine Spike bilden; doch giebt es auch Pinsef, die breit seyn können, je nachdem sie in der Males rey gebraucht werden.

"Malerfilber, (Maler, Vergolder) eine filberfarbne Vermischung von drey Theilen Zinn und drey Theilen Wigmuth, unter einander geschmolzen, und alsdenn mit vier Theilen Quecksilber vermenget, worauf denn diese Masse mit Eyweiß temperiret wird. Es wird zum Mb niáturmalen gebraucht.

Malerftoc, Fr. Appui- Main, Boguette, (Maler) ein kleiner Stock, drey oder 4 Fuß lang an dessen einem Ende gemeiniglich eine elfenbeinerne Kugel, oder eine Ark

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harz zum Brennen auf den Hütten vermessen wird. Es bestehet aus einem ob langen Viereck von zwo Schwellen, die mit zwey 2 füßigen Riegeln vereiniget sind. Auf den Enden jeder Schwelle stehet ein winkelrechter 32 Zoll lan

von Polster ist. Die Maler bedienen sich dessen, um die Hand, welche den Pinsel führet, damit zu unterstützen, indem sie das eine Ende mit der Hand, in welcher sie die Palette haben, halten, und das andere Ende, wo die Ku gel ist, auf der Leitorauf sie malen, ruhen lassen, ger Ständer, 5 Fuß oder 60 Zoll weit aus einander, daß Malertuch, (Maler) die zum Malen zugerichtete Leins wand. Diese Leinwand muß neu seyn, und keine Knoten ha ben, und vor dem Gebrauch müssen die Zwischenräume dersel ben ausgefüllet und geglättet werden. Sie wird zu diesem Endzweck mit einem glatten Stein geebnet, (gegründelt) und hierauf mit Hefen, vermittelst einer Spatel, oder auch blog mit Wasser bestrichen. Man nahm sonst Mehlkleister, den aber geschickte Maler verwerfen, weil er abspringt. Ueber den gedachten Anstrich wird ein Grund von Ocker mit Del gerieben, und zuletzt der eigentliche Grund (f. Gründen alles mit einem Spatel aufgetragen.

Maletofte, (Schiffbau) ein Schiff in Paris auf der Seine, worauf die Komiß der Einfahrtszölle ihre Besichs tigungsfährt halten.

Maleygroschen, kleiner Groschen, eine kleine böh mische Münze, die unter dem Kayser Marimilian gepra get worden, fie gilt jeht 44 Pfennige.

Malherbe, Fr. ein Kraut von einem starken Geruche, das in Languedoc und der Provence häufig wächst. Es giebt eine Farbe, die zwischen gelb und braun ist. Es ist aber durch die Reglements in Frankreich zum Färben ver

boten.

· Malhorn, ( Töpfer) ein Werkzeug, so denselben statt eines Pinsels beym Malen dienet. Es ist eine Büchse von Thon oder Holz, worinn der Töpfer die Thonfarbe gießt, und mit dem aufgesteckten obern Federkiel zugleich malet. Mallemole, eine Gattung ostindischen Nesseltuches, oder sehr feinen weißen und klaren Kattuns, welcher vor

nehmlich von Bengala komt. Man hat davon verschiede ne Arten, und theilet die holländische ostindianische Kom pagnie sie bey dem Verkaufe gemeiniglich in feine ordent liche und geblámte. Die Stücke von denselben halten sechzehn pariser Ellen in der Länge, und drey viertel, fie ben achtel, funfzehn Sechzehntheile, auch wohl eine Elle in der Breite. Einige andere Arten derselben haben ihren eigenen Namen. Dagegen heißen gewisse Schnupftücher oder Halstücher von indianischem Nesseltuche, auch Mal emolle, deren jedes einer pariser Elle ins Gevierte hält, und 5 oder 10 Stuck, allemal im Ganzen sind. Ber schiedene davon sind mit Gold genäher, andere aber mit Gold und Seide gestreift.

Malter, ein Getreidemaas, welches nach dem durch ganz Sachsen eingeführten Dresdnermaas die Hälfte eines Wispels ist, und zwölf Scheffel hält. Ein gothisches Mal ter hält zwen Scheffel oder vier viertel. Ein erfurthisches Malter hålt vier viertel oder zwölf Scheffel. Zu Nürn berg hat ein Malter 8 Mehen, zwey Malter machen da Telbst ein Simmer im harten Getreide, und vier Mal ter ein Simmer im rauhen Getreide.

Malterbod, Malterbank, (Hüttenwerk) das Maas, womit das Holz nach Maltern (s, diesen ) auf dem Ober

zwey Malter in der Lange darauf stehen können. Die 32 Zoll der Höhe werden von unten hinauf an den Ständern in abgetheilet; erstlich in oder 16 Zoll, ferner in 3 oder 24 Zoll. Das vierte und obere Achtel hingegen ist wieder nach der Hälfte in zweymal 4 Zoll getheilet. Die Theile sind mit einem Sågeschnitt und Rothel von unten auf mit 16, 24 und 28 Zoll bezeichnet, die leßten 4 Boll von der ganzen Höhe endigen sich mit der Höhe der Ständer.

Malterholz, (Forstwesen) ein Holzmaas im thürin ger Walde, oder da wo viele Kolen gebrannt, und wors nach die Scheite gemacht und gelegt werden, das Maas ist nicht überall gleich, gemeiniglich aber z Ellen hoch und weit, und werden drey Malter auf eine Flosklafter ge rechnet.

Maltesische Erde, Fr. terre de malta, eine Siegel erde aus Malta. Imperatus beschreibet sie als ein Mite telding zwischen Stein und Erde. Sie wird von einigen hart und rauh, von andern aber weich beschrieben. Andere nennen fie fettig, und daß sie, wenn man sie brenner, scharf wie Kalk werde. Sie wird in Malta in der Höhle des H. Paulus gegraben. Az

Malvaffer, Fr. Malvoife. 1) Einer der füßesten, edelsten und stärksten Weine, welcher auf einigen griechis schen Inseln des Archipelagus wächst, und von da zu uns gebracht wird. Der meiste und beste kam sonst aus Kandia. Man meint, daß, wenn er weit verfahren wird, er zuvor abgekocht werden müsse, weswegen zu Retimo große Braupfannen gehalten würden. Den Namen hat er von der Stadt Malvesia auf der Halbinsel Morea, wo er am allerbesten wächst. In Italien wird auch etwas we niges von diesem Weine gebauet. In Katalonien nahe bey Sitgis, einer kleinen Stadt, wächst eine Gattung Weintrauben, die einen vortrefflichen Malvasier giebt, allein der Boden, worauf solche wachsen, erstreckt sich nicht weiter, als auf eine viertel Meile. 2) Man nennt auch noch einen gewiffen Muskatenwein, der in der Provenz wächst'; und den man so lange kochen läßt, bis ein Drittheil davon abgeraucht ist, Malvasier.

Malz, (Brauer) dasjenige Getreide, es sey nun Set ste, Weißen, oder dergleichen, so zum Bierbrauen zugerich tet wird. Es wird nämlich mit Wasser begossen, daß es aufquillt und keimt, alsdenn entweder auf der Darre oder an der Luft getrocknet, letzteres heißt alsdenn Luftmals, und wird zum Weißbier gebraucht.

Malzbäume, (Brauer) zwey viereckigte dicke Stan gen, die man im Einmischen bey dem Bierbrauen quer über die Meschbottige leget, nebst dem Malzbrett, wors auf man die Malzsäcke stellen kann, um das Malz desto bequemer einzumeschen.

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