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Masse, (Bildhauer) ein großer Hammer, welcher da zu dienet, auf den Meisel zu schlagen, wenn das Werk aus dem Gröbsten gearbeitet wird,

Maffe. Fr. Maffe, (Maler) Wird vom Lichtern und Schatten gesagt, wenn an einem Orte viele, der einen oder der andern gleichsam gesammlet sind. Die betracht lichsten Partien eines Gemaldes bestehen alle aus Massen, es mögen diese Lichtmassen, oder Schattenmassen_seyn. Die Austheilung der Massen macht die ganze Schönheit der Gemälde aus, wenn sonst die Zeichnung in denselben richtig ist.

Måssel. (Eisenhütten) So werden die von dem Ser •renheerde (s. diesen) nach dem Zerren (f. dieses) in brey Theile zerschrotete Stücken jeder Dächelhälfte ges

nannt.

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Måßelaus beiten. (Eisenhütte) So nennt man bey dem Zerren des Eisens, (s. Zerren) wenn man die drey Måßeln, (f. diese) welche von dem vorigen Zerren dem lesten Dachel aufbehalten sind, auf dem Zerrenheerde zum rechten Ausglühen an der Seite des Sinterblechs anseht, Durch dieses Ausheißzen der alten Mäßel entstehet der se genannte Boden, Damit derselbe vest und dauerhaft werde, so, daß wenn das Zerren der Floffengarben vorgenommen wird, solches glücklich von statten gehe, und fich nichts von dem herunterträufelnden Eisen in den Heerd einziehen möge oder könne, (s. Boden)

Maßbecht, (Fischer) Hechte, welche ein Jahr alt, und etwa Elle lang find.

Maßilot, Mastichot, (Maler) eine Farbe, die aus Bley zubereitet wird. Es wird nämlich das Bleyweiß im Feuer gelinde geröstet oder kalzinirt, und nach verschiede nen Graden dadurch eine gelbliche Farbe erhalten, nachdem es mehr oder weniger im Feuer gewesen ist. Man har gewohnlich 3 bis 4 Corten. Das Weiße, welches nur ein wenig ins Gelbe fällt, muß nur kurze Zeit im Feuer blei ben, das Gelbe aber schen långer, und das Goldgelbe wird durch ein stärkeres Feuer zu der Höhe dieser Farbe getrie ben. Endlich wird die vierte Art, die ganz roth ist, so lange in dem Feuer geröstet, bis es diese Farbe erhält, und benn heißt dieser Maßikot Sandir.

Massto, eine Sache, die stark und dicht und nicht hohl ist, baher ein massiv gegossenes Bild, Leuchter u. f. w. quch was rein ohne Beysah oder Beymischung ist.

Massive Arbeit, (Sticker) diejenige Stickerey, wo zu Kancillen und Flittern gebraucht worden,

Maklade, Fr. Compas de cordonier, (Schuhmas cher) ein Werkzeug in Gestalt einer kleinen Lade, welches aus vier in einander gesalzten Linealen bestehet, und wo mit das Långenmaaß des Fußes genommen wird.

Maßofen, (Hüttenwerk) ein üblicher Ofen zu Ver fahmelzung des Eisensteines, in welchem die Schmelzarbeit nach gewissen Feuerzeiten verrichtet wird, so, daß ein sol cher Öfen nur 24 Stunden gehet; zum Unterschiede von einem Fluß oder Hohenofen. (s. beyde)

"

Massulit, (Schiffsbau) amerikanische Fahrzeuge, deren Fugen mit Fäden von einem gewissen Kraut zusammengenebet und mit Moose gedichtet werden,

Mafulipatan, eine Art ostindischer baumwollener Schnupftucher, nach der Stadt gleiches Namens in dem Königreich Golkonda also genannt, wo fie gemacht wer den. Sie sind eine leipziger Elle ins Gevierte groß, und 32 derselben machen ein Stück aus. Diesen Namen füh ren auch gewisse Ziße, welche in eben der Stadt verfertiget werden, und die schönsten und feinsten unter allen find, die aus Ostindien kommen,

de genannt, wo es viele Eichen oder Buchen giebt, und Mast. (Forstwesen) So wird 1) der Ort in einem Wals wo die Schweine auf die Mast getrieben werden. 2) Die Früchte selbst, womit die Schweine gemästet werden, als Eicheln, Buchen u. f. w. Daher der Ausdruck Eis chel oder Buchmast, wenn die Schweine auf eine oder die andere getrieben werden,

Masten, (Schiffsbau) große aufgerichtete Bäume, vest machet. Man schreibet die Erfindung derselben dem an welche man die Raae oder Segelstangen und Tauwerke Dadalus zu, wiewohl solches noch nicht ausgemacht ist. Einige kleine Schiffe haben nur einen Maft, größere zwey, andere drey 2c. Es giebt auch sehr große Schiffe, die 4 Masten außer dem Busspriet haben, dergleichen ist die Marsiliane mit einem doppelten Besaan, sie würde, wenn man das Bugspriet dazu rechnet, fünfmåstig heißen förs nen, Jeder von diesen Bäumen hat zwey bis drey Stücke oder Ueberfäße. Der Mittel- oder große Mast, ist der höchste und stärkste von allen. Er stehet, wenn drey da find, in der Mitten, oder auch etwas mehr nach hinten, wenn das Schiff stark oder Rank von Holz ist, wie in den meisten holländischen Gebäuden, meisten holländischen Gebäuden. Er gehet durch alle Vers decke durch herunter in den Raum, wo er auf der Riels schwin (. diese) ruhet. Hier ist er so wie die andern, zuweilen mit eifernen Ringen verwahret. Er wird so wie die andern, um mehrerer Bestigkeit willen, mit Tauen in verschiedenen Stellen bewickelt, getheeret und schwarz ange. strichen. strichen. Er giebt dem Mars, Raan und Segel, den Beynamen Groß. (1. großer Mast, Segel, Raan u. f. r.) Sein erster Uebersah heißt die große Stange, (f. diese ste Mast heißt der Fockmast, (f. diesen) der hintere Mast der zweyte die große Bramstange, (f. diese) der vorders der Besaan, C. diesen) das schief vorwärts hinaus lies gende Bugspriet hat einen gerade in die Höhe stehenden Uebersaß, der die Blindstånge (f. diese) heißt. Alle terwärts zurückhangend, um dem Winde desto besser zu Masten stehen meistens nicht gerade, sondern etwas hints widerstehen. Doch neiget man sie auch zu gewissen Zeiten und in gewissen Ländern vorwärts. Die Masten werden niemalen aus einem einzigen Baum, sondern allezeit mit Uebersägen gemacht. Denn zuweilen müssen die Schiffe die obern Stücke abnehmen, oder wenn der Mast bricht, so gehet nur ein Uebersah verlohren, der leicht wieder et setzt werden kann. Alle Ueberfäße werden bey dem Maftsaalnig oder Eselshaupt durch den daran befindlichen Ring

eingesetzt:

eingesetzt; sie werden mit dem untern Ende burch einen vier ectigt geschmideten Bolzen, welcher der Schlüssel heißt, verbunden, und überdem mit Tauwerk zusammen verschnů ret. Die besten Masten sind von nordischem Holz, besons ders die Birnbäume und Kiefern. Es komt bey dem Bau eines Schiffes viel darauf an, daß die Maßten rechte Ver. hältnisse erhalten. Auf Schiffen zu weiten Reisen macht man folche allemal lieber niedriger und dicker, und nach dem Hintertheil neigend gestellet, und werden vermittelst der Wand des Stags und andern Tauwerks in diefer Lage erhalten. Einige krummen ihre Masten wol gar durch den Stag (f. diesen) einem also genannten starken Tau; aus eben den Ursachen, nämlich damit sie dem Winde bessern Widerstand leisten. Der Fockmast, der nicht so stark als der große ist, reicht nicht wie dieser, bis in den Raum, sondern steht auf den Vorsteewen, (s. diese ) da wo diese mit dem Kiel verzapft sind, und hat daher in den gewöhnlichen Bauen ein Fünftel der Schiffslänge, von vors ne an zu rechnen, ist niedriger als der große, damit die Segel am Mittelmast besser gebraucht werden können. Sie müssen nicht zu hoch seyn, sonst drücken sie das Schiff beym Segeln vorne herunter. Der Fehler ist bey langen Sarter (f. diesen) merklicher, als bey runden. Die rech te Stelle der Masten, es mögen nun zwey oder drey seyn, ist da, wo sie das Gleichgewicht des Schiffes am besten er halten. Die Franzosen machen den großen Mast drey hals ben Breiten des Schiffes gleich, die Engländer halten ihn kürzer, die Holländer aber masten noch höher als die Fran josen.

Mastersky, russischy, die außerlesenste Art der kastromischen und jaroslawischen Juchten, welche alle Eis genschaften der außerordentlich schönen Juchten an sich has ben, und daher auch sehr selten und theuer sind.

Mastfedern, (Landwirthschaft) kleine kurze fette Fes dern, die am Ende des Rückgrades hinten über dem Steiß einer Gans auf einem Fleck beysammen sißen. Man pflegt sie denjenigen auszureißen, die man måsten will. Daher fie auch ihren Namen erhalten haben.

Maligaleeren. (Schiffsbau ) Diese Galeeren haben Maste, einen großen, der mitten in der Galeere stehet, und 60 Fuß hoch, und ohne Wände (f. Wand) ist. Dem ehngeachtet können die Matrosen an Stricken mit Knoten versehen, auf denselben steigen. Seine Segelstange ist noch einmal so lang. Dieser Mast heißt: Albero Mastro. Der zweyte oder kleine Mast, Trinquett, Trinchetto genannt, ist 40 Fuß lang, hat eine Segelstange von go Fuß lang, und stehet gegen das Vordertheil des Fahrzeus ges. Man hat in Dunkerken noch einen dritten Mast für die Galeeren, der Artimon heißt, und hinten auf die Galeere gegen des Hintertheils Kabinet geseht werden kann. Er ist 20 Fuß lang, und hat eine Segelstange von 40 Fuß.

Europa wächst, bas Harz schwißt entweder von selbst herð aus, oder wird durch die Rißung der Aeste zum Fluß ges bracht, und mit Fleiß gesammlet. Der beste komt von der Insel Chio. Es giebt weißen und rothen, der erste ist der gemeinste und beste. Er muß lauter, glänzend, hart seyn, aber doch brüchige und wohlriechende Korner has ben. Man macht unter andern daraus einen schönen Lack firnis. (f. diesen )

Mastir, (Bildhauer) eine Art Kitte, welche gebraucht wird, die Stücken einer Figur, einer Statue, damit zu vereinigen. Sie wird auch zu den Gießformen der Stu caturgierrathen gebraucht. Es ist eine Vermischung von Pech, Wachs und Ziegelmehl. Auch brauchen die Maler eine Kitte oder Schmier, womit sie die Rißen eines Gemäldes verschmieren, welche auch Mastir heißt, und aus einem dicken Teig bestehet, der aus Malerfirnis/ Kreide und Glätte zusammengesetzt wird. Man kann ihn von verschiedenen Farben machen, wenn man solche unter die Kreide mischt. Er hält sich lange Zeit.

Mastteile, (Schiffsbau) Enden von Mastwangen, (f. diese) die dazu dienen, die Schiffe zu füttern, damit die Bäume nicht zu weit abstehen.

Maftlos, (Schifffahrt) ein Schiff, wenn es seinen Mast durch Sturm oder in der Seeschlacht verlohren hat. Man sagt, das Schiff hat diesen oder jenen Mast verloh ren, oder man hat sie ihm abgenommen, wenn dasselbe unbetakelt liegen bleiben soll.

Mastkorb, Mars, (Schiffsbau) eine runde Scheibe ans starken Balken oben an dem Mast, die Wände des zweyten Ueberfaßzes daran zu bevestigen. Auf demselben stehen die Matrosen, welche das Tauwerk und die obern Segel der Stange bedienen, welcher in den ersten beym Eselshaupt oder Maftsaaling (f. diefen) eingepfropft ist, und die große Stange heißt. Auf diesen Körben stehet auch der wachthabende Matrose, wenn aber das Bramse gel wehet, fo sest er sich auf die Segelstange. Im üblen Wetter oder bey gefährlicher See stehet er auf dem Focke oder Bugsprietsmars. Im Gefechte werden Matrosen mit Flinten, auch kleinen Stücken und Passen darauf angestellet, welche auf die Feinde über das Geländer (Mars ränder) so darum gehet, und mit dem Schanzkleide um zogen ist, wegfeuern. Auf jedem find Gefäße, (Tobben) eigentlich zerschnittene Fässer, darinn Granaten und ander res Feuerwerk fertig lieget, mit Tauen vest gemacht, und zur Vorsicht mit Fellen bedeckt. Berschiedenes Tauwerk gehet durch darinnen gelassene Oeffnungen. Große Schif fe haben ordentlich 4 Mastkörbe, als: den großen Besaan Focke und Bugsprietmars. Obgleich aber an den zweys ten Ueberfäßen der Maste nur Kreuzhölzer sind, so nennt man sie boch auch aber uneigentlich Márße.

Mastmeister. (Schiffsbau) In den Schiffszeughaus fern ein Aufseher oder Bedienter, welcher die Güte der Mastbäume zu beurtheilen und anzugeben wissen muß, wozu sich diese oder jene Stämme am besten schicken, ob man sie zu Untermasten, Stången, Märschen, Eselshaup intern ic. am besten gebrauchen könne.. Er muß dafür sor

Mastilly, ein Maaß, womit man flüßige Dinge in Ferrara, in Italien, misset. Es hålt 8 Sechys.

Mastir, Fr. Maftiche, das Harz eines Baumes, der in Morgenland zu Hause gehört, aber auch schon häufig Technologisches Wörterbuch III. Theil.

gent,

gen, daß die vorräthige Mastbäume weder von der Son ne noch vom Regen Schaden leiden.

Mastrichter Ralbleder, (Gerber) ein gut zuberei tetes Kalbleder zu Ueberleder der Schuhe und Stiefeln, fo in der Güte auf das englische Kalbleder folget, und auch öfters dafür ausgegeben wird. (f. Kalbleder) Mastrichter Sohlleder, (Gerber, Schuhmacher) ein noch beynahe dickeres Leder, als das englische Sohlle der, allein schwammig, (fosch) und ziehet daher die Nässe an sich, zumal, wenn es nicht von einer guten Art ist, oder wie die Lederarbeiter sagen, nicht vom Kern ist. Manche Schuhmacher rühmen dem ohnerachtet in so fern das mastrichter Leder, daß es nicht so leicht bricht, als das englische. Es hat seinen Namen von der Stadt Mastricht, woselbst es verfertiger wird. (f. Sohlleder)

Maßsaaling, Eselshaupt, (Schiffsbau) ein großer Halbrunder Klok, auf dem ersten Sah des Mastes, wo der Ueberfaß oder Stenge anfängt, welche durch einen an diesem Kloke angebrachten Ringe durchgestoßen wird.

Mastrop, (Schiffsbau) der obere Theil des Mastes über dem Mars bis an den Mastsaaling; er ist sechs- oder achteckigt, und mit der Stenge genau vereiniget. Mastwaldung, (Forstwesen) diejenige Waldung, worinn Mast, d. i. Eicheln oder Buchen vorhanden sind. Mastwange, (Schiffsbau) runde und von innen eben fo ausgehöhlte lange Stücken Holz, welche man zur VerStárkung des Mastbaumes auf beyden Seiten desselben bevestiget.

Maffzeit, die Zeit im Herbst, wenn die Schweine zur Mast getrieben werden.

Matakan, eine Art schwarzer Oelkrüge oder Meerschneckenhauser, mit einem rothen Mynde, und einem schön gemalten Deckel.

Mataro, ein Inhalt von flüssenden Dingen, dessen man sich an einigen Orten in der Barbarey bedienet. Matätschen. So nennt man die Holzflöße, welche die Oder herunter aus Oberschlesien kommen.

Mater, f. Mutter und Matrice. Materialien. So heißen rohe Waaren und IngreBienzien, woraus allerlen nüßliche Dinge gemacht werden, und welche, sie mögen so schlecht seyn, als sie wollen, theils an und für sich, oder mit andern vermengt, theils in ih ser ersten Gestalt, oder in eine andere Form gebracht, verbraucht werden. Es giebt davon verschiedene Gattun gen, als Baumaterialien, Manufakturen und Fabris quenmaterialien, Materialien oder Materialwaas ren, die insonderheit von den Apothekern und Materialiften oder Spezereyhändlern verkauft werden.

Mathan, Mathon, eine vermuthlich alte Benennung des Mesfings, weil in den alten Zeiten das Messing nicht felten Metting genennet worden, da das mit dem T Efters verwechselt worden, und folglich mit der Zeit durch die mangelhafte Aussprache in Mathan, Mathon, oder Matting verwandelt worden.

Mathematisches Besteck, ein plattes Kästchen von Holz, mit Leder überzogen, worinn die mathematischen

Werkzeuge aufgehoben werden. (f. Besteck, mathemati sches)

Mathon, f. Mathan.

Matrelle, (Gold, und Silberarbeiter) eine gläserne Reibeschale mit einer gleichfalls gläsernen Keile, worinn man das Schmelzglas zu der Email, nachdem es erst zu einem Pulver zerschlagen ist, mit Wasser reiber.

Matrice, Mater, (Schriftgicßer) das wichtigste Stück einer Schriftgießerform, welches eigentlich bey dem Guß den Buchstaben einer Letter bildet, welche in der Form auf einem Ende des Sattels derselben ruhet. Die Matrice ist eben derjenige Theil des Schriftgießerinstruments (f. dieses) oder Forme, der die Deffnung verschließt, welche bey der zusammengesetzten Form entstehet, wenn man die Regel etwas von einander entfernet. Die Mas trice ist eigentlich selbst ein vierkantiger kupferner Stab, der bey kleinen Formen etwa einen Zoll lang und Zoll ins Gevierte dick ist, und auf der einen Grundfläche die Vers tiefung des Buchstaben eingeschnitten erhalten hat. Die Vertiefung jeder Buchstabenfigur auf der Matrice entstehet durch einen ståhlernen Stempel, (Patrice) der auf seiner Grundfläche den Buchstaben erhaben stehen hat. (. Pas trice) Die sehr große Matricen sind nur von Bley, weil ihre Patricen nur von Messing sind, womit man in das Kupfer nicht eindringen kann.

Matrillbrett, f. Madrillbrett.

Matrosen, find Seeleute, welche zum Führen und Regieren des Schiffs gehören, und die Arbeiten auf dem Schiff verrichten müssen.

Marrosen- oder Hafenwache, find diejenigen Matrofen, welche in einem Hafen zur Bewachung der Schiffe und der Niederlagen gehalten werden. Sie sind in Abthei lungen unter gewissen Offizieren, so Equipagenmeister heis ßen, vertheilet, und stehen unter dem Befehl des Haupts manus vom Hasen.

Matt, (Kupferhütte) heißt so viel, als strenge. Bey den Metallarbeitern heißt aber dieses Wort, wenn eine von ihnen verfertigte Arbeit, es sey nun von Messing, Sils ber, oder Gold, noch nicht durch Schleifen und Poliren eis nen Glanz erhalten hat. Defters werden an einem Ge schirre dergleichen Stellen mit Fleiß gelassen, welches denn matt oder matte Stellen heißet.

Matt. Fr. matte. (Maler) So nennt man die Far ben, die keinen Glanz haben, und sich schwer traktiren lasfen. Der Umbra und der Massikot gehören darunter und find matte Farben.

Matt. (Vergolder) Wenn die Glanzvergoldung polirt ist, (f. Poliren der Bergoldung) und Stellen matt wer den sollen, so streicht man einen dünnen sanften Anstrich von schönem reinen Pergamentleim auf, der keine erdigte Theile hat, und nur sehr schwach ist. Er muß warm, aber nicht zu sehr, seyn. Man streicht nur einmal über die Goldstellen, die matt werden sollen, und sucht ihn in alle Vertiefungen der Bildhauerey zu bringen, wodurch das Gold matt und zugleich vest an den Grund gedrückt wird.

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Mattbunzen, (Goldschmid) ein Bunzen (f. diese) mit einer feinen punktirten matten Spiße, zu folchen Stellen der getriebenen Gold- oder Silberarbeit, welche matt oder glanzlos seyn soll.

Marcdamm, (Deichbau) in einigen Gegenden ein mit Matten, d. i. stroheruen Decken befleideter Damm.

Matte, ein Gewebe, welches aus Schilf, Binsen, Etroh, Rohr, Baumbast, Palmblättern und andern Planzen oder Rinden, die sich leicht biegen oder flechten. laffen, verfertiget wird. Es bestehet aus einer rechtwink lichten Verschlingung nach der Art wie Leinwand gewebet wird. Doch hat man auch figürliche oder fazionirte, und man hat davon verschiedene Arten, sowohl der Farbe und Gestalt, als der Breite und Güte nach. Denn es giebt sowohl einfarbige, als auch vielfarbige, gemalte, einfache oder doppelte, grobe und feine, je nachdem sie zum Ges brauch bestimmt sind. Man braucht sie nicht allein zum Verpacken, sondern auch zu verschiedenen Körben, die man daraus verfertiget, wie z. B. die sogenannten Cabas, (f. diese) worinn Feigen, Rosinen und andere Früchte aus der Levante und Italien kommen, die gewöhnlich aus Palmblåttern gemacht werden. Außerdem werden sie auch in den Häusern zu Bedeckung der Fußböden in den Zim mern gebrauchet, worunter die holländische Binsenmatten einen großen Vorzug haben. Ja man nimt sie sogar zur Austapezierung der Zimmer und Bedeckung der Tische, Stühle, Schränke und andern Hausgeräths. Die fein ften und besten Matten kommen aus der Levante, Oftindien und China, die wegen der Lebhaftigkeit ihrer Farben, womit fte gefärbt, wegen ihrer verschiedenen Muster, und der Kunst, womit sie geflochten sind, sehr beliebt find. Diese bestehen meistens aus Rohr, Schilf, oder Binsen. Man macht auch welche von Stroh. Die vom Baste der Bäume, vornehmlich von Lindenbast, werden größtentheils in Liefland und Rußland verfertiget. Man verkauft sie stück- und handertweise. Die feinen Matten werden nach der Quadratklafter verkauft, und nach Beschaffenheit der Materie, woraus sie geflochten, sind sie theurer oder wohl feiler.

Matte, zum Vergolden, (Vergolder) ein Trank, womit das Gold, welches an einigen Stellen matt bleiben foll, und folglich durch die Politur keinen Glanz erhalten hat, das Goldblatt also auch noch nicht vest auf der zu ver goldenden Sache sißt, an den Körper bevestigen soll. Es giebt eine Laugen auch Spiritusmatte. Die erste bes stehet aus Seisensiederlauge, die beym Seifenfieden in dem Kesel übrig bleibt, worinn man durchsichtige Farben aufs löset, als: Gummi Gutti, Orlean, Kurkumei, und Drachenblut in erforderlicher Proportion: die andere aus Spi ritus Vini, worinn man eben diese Farben auflöset. Bey: be Matten müssen aber durchsichtig und beständig seyn, damit die matten Stellen durchscheinen, die zwar nicht den Glanz der polirten Goldstellen haben, aber doch den Glanz, der dem unpolirten Golde natürlich ist.

Matte, eine spanische Silbermünze, ohngefähr 1 Thas fer Groschen mit dem Agio werth.

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Matte Arbeit, f. Matte auch Mattebunzen. Matten, (Gold und Silberdrahtplätter). die kleinen Grübchen auf den Walzen der Plåttmaschiene, die bey dem Guß der Walzen entstehen, und welche durch das Schmer geln weggebracht werden müssen, weil solche bey dem Plåte ten des Draths schädlich sind.

Martenflechter, ein unzünftiger Handwerker, der Mat ten (s. diese) aus Binsen, Bast, und dergleichen flicht. Mattenschütteln, ist ein Recht der Schiffskinder, von einer Ladung Korn etwas für sich zu behalten. Die han fische Schiffsordnung aber hat solches abgeschafft. Da man die Matten zum Verpacken des Korns gebraucht, scheint die Ableitung des Worts gar leicht. Mattesól, f. Oel.

Mattgold. (Vergolder) So nennt man das in so feine Blättchen als das ächte Goldblatt geschlagene Messing. Martgold, Fr. or mát, das Gold, welches dem bru nirten Golde untengelegt wird. (f. Brunirgold) Mattier, eine Münze, die in Niedersachsen gebräuch, lich, und 4 Pfennige gilt.

Mattos, Matto. So werden die Packen genannt, worinn die zugerichtete Seide zu uns aus Italien komt. Ein Matto enthält 4 Knuppen, und eine Knuppe bey Organsin 6, bey Trame (f. beydes) 4 Strehnen. Man kann diese Abtheilungen mit den Strehnen oder Stücken und Gebünden des leinen und wollnen Garns verglei chen. Die Kuuppen sind von einander durch einen leinenen Faden, die Strehnen aber durch einen seidenen Faden abgesondert.

Mattvergoldung, Fr. d'or mat repaffé, (Vergol der) eine schlechte Vergoldung, wenn man besonders mit der Arbeit geschwinde fertig werden soll, oder wenn man in das sehr schöne seine Schnitzwerk keinen Kreidengrund bringen will; so streicht man zweymal hintereinander einen weißen lichten Leimgrund auf, reiniget den Grund nach. gehends von den darauf befindlichen Körneru, und glåttet ihn nur leicht weg. Alsdenn giebt man den gelben Anstrich wie bey dem gewöhnlichen Vergolden, (s. dieses ) èrágt die Goldblätter, wie oben, auf, und überstreicht die Arbeit zwevmal mit Leim, um ihr die Matte zu geben.

Mattzeiger, (Pertschierstecher, Steinschneider) ein kleines feines und subtiles Instrument von Messing, woo mit derselbe geschnittene Stellen eines Pertschafts in Stein poliret, welche matt bleiben sollen. Er hat derselben viele und von mancherley Gestalten, so wie die Steinzeiger (s. diese) gestalt sind, womit er den Stein schneidet, weil er mit dem Mattzeiger eben die Stellen noch poliren muß, die mit den Steinzeigern geschnitten worden.

Mauer, (Baukunft, Mauerer) eine von den drep Haupttheilen eines Gebäudes, wodurch ein vorgeschrieber ner Raum eingeschlossen, und zu gewissen Verrichtungen bequem abgetheilet wird. Es ist eigentlich eine senkrechte Wand, die von Steinen und Kalk oder auch von Quadersteinen mit Bley vergossen, zusammengeseßt und aufge. führet wird. Sie wird entweder von Bruchsteinen oder Mauersteinen aufgeführet, und diese mit gutem Mörtel

verbun

verbunden, aber so, daß nicht Fuse auf Fuge zu liegen fomt, sondern daß dieselben immer abwechseln, so, daß aten zusammen zu sehende Steine mit ihrer Fuge nicht auf die Fuge der untersten Steine zu liegen kommen, son dern mitten auf dem untersten Stein. Die Stärke einer Mauer muß nach der Last, die sie tragen muß, und nach der Höhe verhältnißmäßig seyn; insonderheit muß der Untertheil der Mauer stärker seyn, als der obere, und folgs tich der, so in die Erde komt, und die Grundmauer (f. diese) genennet wird, nicht nur der stärkste seyn, son: dern auch nach der Beschaffenheit des Bodens wohl ver. wahrt werden. Hemeiniglich ist die Mauer des untersten Stockwerks an einem bürgerlichen Hause einen halben Stein dicker, als diejenige, die über ihr stehet, u. f. w., so, daß wenn die unterste Mauer 2 Ziegeldicken hat, die über ihr 1 Ziegel dick ist. In den Gebäuden, wo Säulen und Pilaster gemacht werden, erfordert die Mauer eine ganz andere Verjüngung, weil die ganze Ausladung des Poste ments auf der untern Mauer Platz finden muß, wo sie nicht selbst mit Säulen oder Pfeilern versehen ist. Sind aber auch daran eben dergleichen, so muß man sich in Ein ziehung der Mauer ebenfalls nach denselben mit richten. Die allzu großen Mauern pfleget man auch dergestalt zu verankern, daß man nach der Länge 2, 3 und mehr Zoll dicke Eisen darein leget, und durch die Ringe, am Ende der felben, Bolzen schläget. So kann man auch hohe Mauern, sonderlich, wenn sie oben mit einem weit hervorragenden Kranze versehen sind, und sonst eine schwere Last zu tragen, haben, an die Balken, so auf ihnen ruhen, mit Ankern versehen und bevestigen. Bey dem Aufmauern einer Mauer muß der Maurer dahin sehen, daß jede Schicht Steine in ihrem Verband (f. diesen) sind, und daß die Mauer so fenkrecht wie möglich aufgeführet werde. Eine Mauer muß deßwegen bey dem Aufmauern sehr östers mit dem Leth untersuchet werden, ob sie überall senkrecht sey, und sie wird nach Beschaffenheit ihrer Dicke entweder aus mehre ren Steinen zusammengemauert, oder auf den langen Weg Ef. diesen) oder kurzen oder schmalen Weg, oder auch wol nur auf der hohen, Rante (f. beydes) gemauert. (f. Mauren)

Mauer, Mauerung, Fr. Murailles des mineurs, (Bergwerk) eine mit bloßen Steinen ohne Kalk und Lehm gemachte Zusammenfügung der Mauer oder Bruchsteine, damit unter der Erde die Schächte, die Radstuben, Stolln und Strecken verwahret werden. Nicht alle Maurer has ben die Geschicklichkeit, diese Arbeit tüchtig zu machen, daher hat man auf den Bergwerken besonders dazu abgerich tete Bergmaurer.

Mauerband, Fr. Cordon, (Kriegsbaukunft) der obe: re steinerne Rand an der Futtermauer einer Vestung zu Ende der Brustwehre; bey ganzen Erdwerken werden an diesem Orte auch Sturmpfähle gebrauchet.

Mauerband, Fr. Cordon, (Maurer) der Sims, der außen an den Häusern wagerecht in der Gegend herumgezogen wird, we inwendig eine Decke liegt, daher das Mauerband von außen die Etagen von einander unterscheidet,

Mauerbeschlag, f. Mauersalpeter,

Mauerbiene, (Bienenzucht), wilde Bienen, die einsam und nicht in Gesellschaft leben, und von welchen die Weibchen sehr künstlich aus Lehm und Sand, vermittelst eines Leims, den sie selbst hervorbringen, bauen.

Mauerbrecher, war bey den Alten, ehe das Pulver erfunden worden, eine Kriegesmaschiene, wodurch die Stadtmauern über einen Haufen geworfen wurden. Er bestand aus schwebenden starken Balken, die vorne mit starken Eisen beschlagen waren, und an andere vest aufgez richtete Balken schwebend angehangen wurden, damit man sie wider die Mauer stoßen konnte. Die künstlichen waren mit spißigen Eisen stark beschlagen, und wurden mit Maschienen heftig angezogen, damit sie schnell zurück prats leten, und an die Mauer anstießen. Man nennete sie da: her auch Widder, imgleichen Sturmböcke, weil die Mauer dadurch eingeworfen ward, damit man nach ges machter Oeffnung endlich Sturm laufen könnte. (f. auch Kartaune)

Mauerhaken, (Hufschmid) Eisenwerk mit Haken, in so ferne sie gebraucht werden, mit dem einen Ende in eis ner Mauer bevestiget zu werden, und Mauern damit zu verbinden.,

Mauerhammer, (Maurer) ein Hammer, der eine scharfe Pinne und eine Breite hat, womit man die Latten auf den Dächern anschlägt.

Mauerkalk, f. Mauermortel.

Mauerteble. Fr. une Ruellée. (Maurer) Wenn ein Dach an eine Mauer stößt, die höher ist, so macht man einen Abschnitt, wenn man fich der Mauer genähert hat: wobey man die Vorsicht gebrauchen muß, daß man diesen Theil etwas erhaben mache, und denn dedeckt man den Abschnitt mit Kalk oder Gipse. Dieses ist, was man eine Mauerkehle nennt. (s. auch Kehle).

Mauertelle, Fr. Truelle, (Maurer) ein Werkzeug von Eisen, auch bisweilen von Kupfer, so aus einer drey eckigten Platte bestehet, woran der Handgriff an einer breiten Seiten bevestiget ist, welcher mit der Platte ein Knie bildet. Der Mortel, Kalk und Gips wird bey dem Mauren damit angeworfen, nachher damit verglichen und geglättet.

Mauerlatte, (Maurer) ein langes breiter als dickes Stück Eichenholz, welches, nachdem es gehörig behauen und zugerichtet worden, auf die Mauern eines Gebäudes der Länge nach gelegt wird, damit die quer über gelegten Balken nicht auf dieselben zu liegen kommen.

Mauermantel, f. Futtermauer, auch Mantel.

Mauermortel, Mauerkalk, (Maurer) derjenige Kalk, der mit durchgeworfenen groben Sand vermischt ist, und zum Mauern gebraucht wird, wovon er auch seinen Namen erhalten. Man giebt ihm auch an vielen Der tern den zweyten Namen; wenn er aber schlechtweg Kalk genennet wird, so ist es eine schlechte Benennung, weil es nicht mehr bloßer Kalk ift.

Mauerpetarde, f. Petarde.
Mauerplatte, s. Mauerlatte.

Mauers

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