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die Weite und Länge mit gewiffen ihm eigenen Zeichen, die in den Papierstreifen mit der Scheere eingeschnitten

werden.

Maas nehmen zu Mannskleidern, (Mannsschneis der) das Maas des Schneiders bestehet aus einem zusam mengelegten langen und schmalen Streifen Papier. Das außerste Ende desselben legt er beym Maasnehmen zuerst in die Nath, so bey dem Hintertheile eines Kleides, welches der an hat, dem Maas genommen wird, vereiniget, und zwar grar unmittelbar unter dem Kragen am Halse an, und mist von dahinab bis zur sogenannten Taille. Am Be Schluß dieser Lange macht er ein ihm eigenes Zeichen mit der Scheere in das Papiermaas, legt es aber gleich wieder an die Taille, und mißt bis zu Ende des Schooßes hinab, welches die hintere Länge des Kleides macht. Den Schluß dieser Länge zeichnet er abermals. Zweytens mißt er hin ten von einer Schulter bis zur andern, die gefundene gan, Je Länge des Papiers schlägt er auf die Hälfte zusammen, und macht in dem Bruch ein Zeichen. Jede Hälfte giebt die Weite des Hintertheils zwischen den Schultern. Dann wird der rechte Ermel gemessen, indem das Maas hinter wårts an die oberste Nath des Ermels neben den Schul: tern angeleget wird, und damit hinab bis zu dem Ellbogen gefahren, wo er auf dem Maas ein Zeichen macht; alss denn mißt er von dem Ellbogen bis zum Beschluß des Aufschlages kurz vor der Hand, und bezeichnet das Maas wieder; denn mißt er um den ganzen Arm, da wo er am dicksten ist, schlägt die gefundene Dicke oder Länge des Maaßes in zwey gleiche Hälften zusammen, und macht in der Mitte, oder in dem Bruch ein Zeichen. Jede Hälfte giebt ihm die Weite eines Ermeltheils. Nun wird das Maas vorne auf der Schulter, da wo Hinter und Vordertheil zusammen stoßen, angelegt, und mit demselben vorne über der Brust bis hinab zur Taille gegangen, und wird hier ein Zeichen auf dem Maas gemacht, und von da hinab ferner bis zu Ende des Kleides gemessen, und daselbst wieder ein Zeichen gemacht, wodurch er die ganze Långe des Kleides von vorne erhält. Nun mißt er den ganzen Umfang des Leibes unter den Armen aus, legt die gefun bene Weite des Maaßes in zwey gleiche Theile zusammen, und macht in dem Bruch ein Zeichen. Eben so wird der Umfang des Körpers in dem Bauch und über den Hüften, oder in dem Beschluß der Taille, ausgemessen. Endlich nimmt er die Weite des Vordertheils auf der Brust von einem Ermelloch, oder vielmehr von der Vordernath dessels ben, bis zur andern, schlägt die gefundene Weite des Maaßes zusammen, und macht im Bruch ein Zeichen, und jede Hälfte giebt ihm die Weite eines Vordertheils auf der Brust. Eben so wird auch das Maas zur Weste ge nommen, (f. auch Beinkleider, wo das Maas dazu zu neh men beschrieben ist) ·

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und fängt kurz über der Wade, wo die Stiefelstruppen angenähet werden, an zumessen, bis hinab zur Fußsohle. Ferner mißt er die Stärke des Fußes im Hacken oder Spann, und endlich die Stärke der Wade. Alsdenn die Lange des Unterfußes, von dem Hintertheil des Hakens an bis zur Spitze des großen Zehes, ferner den Umfang des Spannes, und endlich in den Ballen. Weil sich der Schuhmacher aber in der Länge des Fußes bey dem Messen mit Papier sehr leicht irren kann, so mißt er lieber die Länge des Fußes mit dem hölzernen Schuhmaas, (f. Die ses) indem er solches unter die Fußsohlen seht, und die bewegliche Leisten desselben nach der Länge des Fußes verschiebt, und solches anmerkt. Die Maaße an dem Papier bemerkt er sich mit Einschnitten mit einer Scheere. Das Maas zu einem Paar Schuhe wird auf die nämliche Art, wie bey dem Stiefelschuh genommen, es seyen nun Manns oder Frauensschuhe.

Maas nehmen zur Paruke, (Parukenmacher) um den Montirungskopf zu einer Paruke zu mundiren, das ist, solchen zu einer verlangten Paruke mit Haaren zu be kleiden oder die Paruke darauf zu verfertigen, muß demjenigen, der eine Paruke haben will, das Maas genoms men werden. Dieses geschiehet mit einem Papierstreifen zuerst um den ganzen Kopf herum kurz über den Ohren; ferner von der Stirne, oder von der Spiße der Vorderhaare bis zum Nacken; hierauf von einem Schlaf bis zum andern, um den Hinterkopf von einem Ohr bis zum andern. Nach diesem Maas wird nun der Montirungskopf · mundiret, (s. mundiren ) und die Paruke verfertiget.

Maasrad, (Chausseebau ) ein Rad, auf dessen Peris pherie das Langenmaas einer oder mehrerer Ruthen mit Stacheln aufgetragen ist, und dessen man sich bedienet, bey der Abmessung der Länge und Breite einer Chauffee, indem man das Rad nach der Länge und Breite herum drehet, da denn durch die Stacheln des Rades die Ruthen bemerkt werden.

Maaßen, (Forstwesen) wo die Buschhölzer ackerweise verkaufet und vermessen werden, da heißer ein solcher Theil, er bestehe in einem ganzen oder halben Acker, eine Maaße.

Maasstab, ein gewisser angenommener, und mit der üblichen Eintheilung versehener Längenstab, womit vorkommende Größen überschlagen und ausgemessen werden können. Dies ist insgemein ein von gutem veftem Holze verfertigter Stab, der viereckigt ist, auf dessen eine Seite man einen oder etliche Landesfuße tråget, und einen davon in seine gehörige Zolle theilet; auch über dem noch wol auf den übrigen drey Seiten des Staabes annoch ans dere Massen, z. B. das Rheinländische - und das Decis malmaas, mit dem ersten in Vergleichung bringet. Cf. Zollstock)

Maasstab des Auftrågers, (Eisenhütte ) ein MaasMaas nehmen zu Schuh und Stiefeln, (Schuh._stab, mit welchem der Aufträger bey einem hohen Ofen macher) wenn zu Stiefeln Maas genommen werden soll, fo geschiehet solches mit einem doppelten oder auch einfas hen starken Papierstreifen am rechten Fuß. Zuerst mißt er die Länge an der innern Seite des rechten Oberfußes,

messen muß, und sich dadurch belehret, wenn es Zeit ist eine neue Ladung hinzutragen. Wenn der Ofen ganz vell gepackt ist, so ist er an den Schlund voll, nach dem Maas, als sich die untern Kolen verbrauchen, so gehen

die obern herunter. Von einer Zeit zur andern versucht der Aufträger, wie weit die Materie herabgestiegen ist. Wenn dieselbe nun ohngefähr 24 Fuß von dem Schlunde • entfernt ist; so ist es Zeit, die neue Ladung hinein zu wer fen. Cf. aufgeben)

Maasstab, verjungter, verjüngter Maasftab, Fr. l'echelle, ein Långenmaas, welches die Linien nach ein ner kleineren Figur eben so genau abmisset, als wenn es die große Figur ware. Es dienet dazu, alle große Sachen nach dem richtigen Maas ins Kleine zu bringen, und dar nach zu zeichnen. Man verjüngt oder verkleinert auf sol chem Maasstab die Füße in Zolle und die Zolle in Linien. So, daß wenn eine große Sache, z. B. ein Gebäude ausgemessen, und auf Papier aufgerissen werden soll, die Zeich nung soviel Zolle und Linien an Länge, Breite und Höhe erhält, als das Gebäude Füße und Zolle beträgt.

Maasstab, s. Linie.

Maayporften, eine Gattung seidener Zenge, welche die holländische Schiffe der ostindischen Gesellschaft mit nach Europa bringen.

Machari, ein gewisser Zeug, mit welchem man in Holland Handlung treibet. Es giebt einfache und doppelte Stücke, welche auch Macharis mit zween Fåden genannt roerden. Diese halten 24, die einfachen aber nur 12 Ellen.

Machen, Seigen, (Jåger) der Hirsch machet oder zeiget einen guten Fuß, der Hirsch hat wenig gemacht, d. i. er hat wenig aufgesetzt, nämlich Enden.

Machen, das Handwerk. Wenn bey den Handwerfern ein Meister auf sein besonderes Verlangen, und auch auf seins Kosten, das Gewerk zusammen gerufen wird.

Machholderholz, f. Wachholderholz.

Machiniren. (Tuchmanufaktur) Wenn die gera fchene und getrocknete Wolle in dem Wolf (f. diesen) eis ner Maschiene aufgelockert, und von dem Staub und ans dern frembartigen Theilen gesäubert wird. Man thut nämlich die Wolle in den Kasten auf die Horde dieser Mas schiene, verschließt solche, und drehet die darinn befindliche Walze mit ihren Flügeln und Hacken an der Kurbel um. Die Flügel werfen mit ihren Hacken die Wolle in dem Wolf herum, lockern sie dadurch auf, die Unreinigkeit fällt heraus, und durch die Horde auf den Boden des Wolfs. (f. Diefen)

Machtig, Fr. large, epais, (Bergwerk) ist bey Gången soviel als breit. Wenn nämlich die Saalbänder weit von einander stehen, und der Gang einen breiten Naum einnimt. Man sagt auch von einem Trum (f. diesen) es ist kaum eines Strohhalms mächtig.

machtige Gange, (Bergwerk) die Gånge, (f. biese) so wie sie in ihrer Dickes sich in den Bergwerken be Anden, und von etlichen Zollen bis etliche hundert Lach hoch steigen.

Machtige Umrisse, Fr. contours puilfans, (Ma let) starke Umrisse (f. diese) die stark in die Augen fallen.

Mächtigkelt der Minerallagen, (Bergwerk) die Dicke der Minerallagen in einem Bergwerk, welche balb größer bald kleiner ist.

Mächtigkeit der Flötze, (Bergwerk) die Dicke der felben, C. Flöße) die bald 2, 3, 4 bis 12 Zoll, bald bis 6 Fuß, ja 1 bis 6 Lachter hoch sind; die über 12 Zoll hoch sind, heißen eigentlich mächtige Flöße. Mächtigkeit eines Ganges, Fr. l'epaiffeur la largeur, (Bergwerk) der Abstand des hangenden eines Ganges vom Liegenden. (f. beydes) (s.

Mächtig werden, Gang wird mächtig. (Bergs werk) Wenn ein Erzgang alle Lachter, oder wol auch alle Schichten immer stärker und breiter wird, je weiter der felbe ins Gebirge oder in die Teufe gehet.

Machruely, der allerkostbarste und reichste Zeng, den man hat. Er wird in Persien verfertiget, und ist eine Art von goldnen Brokade, oder vielmehr goldnen Samms te, welcher mit 24 bis so Schüßen gewebet wird, und giebt welchen, wovon die Elle über 1000 z. B. kostet. woran zu gleicher Zeit wol s bis 6 Personen arbeiten. Es

Mach veste. (Jåger) Wenn mit dem hohen Zeuge ge stellet, und der Zeug reif genug angezogen oder gestreckt worden, fe wird denenjenigen, so anbinden, also zugeru fen, wenn sie die Leinen anbinden und bevestigen sollen.

Mackelas, (Schiffsbau) ein schwedisches Schiff in a ten Zeiten, das bis 200 Kanonen geführt hat.

Macker, (Schiffszimmermann) ein großer und schree. rer eiserner Hammer, womit man Nägel einschläget.

Mackler, (Handlung) ein Unterhändler, besonders in den niedersächsischen Städten der Kaufleute, der ihre Waaren zu verkaufen sucht.

Macoute, f. Makoute.

Mader, (Bergwerk) eine staubige, oft aber auch feuchtige Erdart, welche im leßten Fall dem Letten gleicht. Maderazucker, ein sehr seiner Zucker, der über Por tugal, aber sehr selten, zu uns fomt.

Madouine, ital. die piemontische Pistole, welche 13° piemontische Lire, oder nach französischem Gelde, 18 Bi vres 15 Sols gilt.

Madratzen, (Tappezierer) ausgefüllte und durchgenáhete Polster, die man anstatt der Federbetten gebrauchet. Sie werden mit gekochten Pferdehaaren gemeiniglich aus. gestopft, und haben sonderlich des Sommers bey großer Hiße ihren Nußen, werden daher zu den Faulbetten, und in den Gartenhäusern zu den Ruhestätten vielfältig ge braucht. Man hat aber auch von Wolle gewirkte Ma draßen, auch von Seide, die aber denn eigentlich Decken genennt werden.

Madrepore, ein Gewächs, bas in der See zum Steine geworden, und von den Korallen (f. diefe) nue darinn unterschieden ist, daß seine Zweige voll kleiner Löcher find, welche oft wie Sternchen aussehen. Seine Farbe ist insgemein weiß, zuweiken grau, zuweilen roth mit weißen Flecken.

Madrillbrett, Fr. madrier, (Artillerie) dasjenige Brett, worauf die Petarde bevestiget wird. Es kann setz 2 2 biges

biges viereckigt oder länglicht seyn, nach der Absicht, wor zu die Petarde gebraucht werden soll. Im übrigen muß es Im übrigen muß es Fark und dick feyn, mit eisernen Schienen verbunden, und über das Kreuz mir eben dergleichen etwas stärkeren be fchlagen werden.

Maehlbrief, (Schifffahrt) der Vertrag, den die BeFeder mit dem Schiffbauer wegen Erbauung eines Schif feg schließen. In demselben wird angezeiget, wie lang der Kiel, wie hoch von Boord es seyn, wie viel Lasten es halten, die Zeit, wenn es fertig werden soll, und auch das verdungene Baulohu verschrieben. Der Schiffbauer heißt der Annehmer.

Magazin, (Baukunst) ein öffentliches Gebäude, in welchem gewisse Dinge zu künftigem in Menge aufbewah. ret werden. Als: Holzmagazin, Heumagazin, Strohs magazin, Kornmagazin u. f. w.

Magdelonen, Fr. les deux parties du moule, (Schwefelhütte) die Formen von Holz, welche aus ziven Stücken zusammengesetzt werden, und darein der gelaus terte Schwefel in Stangen gegossen wird.

Magenbürste, ein chirurgisches Werkzeug, den Mas gen damit zu reinigen. Es ist im vorigen Jahrhunderte von einem Engländer erfunden, und nur erst vor weniger Seit bekannt worden, wird aber auch nicht mehr geachtet. Ehedem bestand es aus einem feinen runden Stäbchen von Fischbeine, an dessen Eude ein kleiner Schwamm bevesti get war. An desen statt wird nunmehr ein ausgeglüheter eiserner oder messingner doppelt zusaramen gedreheter und mit Seide bewundener Draht genommen, an deffen En de eine feine Bürste, einer halben Hand breit lang, ven zarten Bockhaaren gemacht ist. Mit dieser Bürste fährt `man, wenn man zuvor warmes Wasser zu sich genommen hat, in den Schlund', bis in den Magen, macht damit eine kleine Bewegung, daß man sich erbreche.

Magenkratzer, eine im gemeinen Leben übliche Bei nennung eines Schlechten Weins, der auch wol Kratzer oder Kopfreiffer genannt wird.

Mager, Fr. maigre, (Baukunft) 1) wenn bey einer Mauer die Steine zuviel behauen, und daher vor ihre Pläße, welche sie einnehmen sollen zu klein sind, und auch allzu große Fugen lassen. 2) Bey dem Zimmermann, wenn ein Zapfen oder Band zu dünne ist, und das Zapfen Loch, oder den Einschnitt nicht genau ausfüllet.

Mager, (Gärtner) eine Krankheit der Bäume, be fonders der Aepfelbäume, wenn sie in einem allzu fetten Boden zuviel Nahrung bekommen, und daher der überflüs fige Saft an einem Ort stocket, worauf denn an diesem Ort Würmer entstehen. Daher diese Krankheit auch der Wurm heißt. Mager komt vermuthlich daher, weil der Baum bey dieser Krankheit dürre wird.

Mager, f. dürftig.

Magere Bieberbaare, f. trodne Bieberhaare. Magere Schlacken, (Kupferhütte) Schlacken von armen strengen Kupfererzen. Sie sehen sehr brilligt und blafigt aus, und taugen nicht, damit die Erze in den Fluß zu bringen, es wären denn sehr fette Erze,

Magerflecke, (Landwirthschaft) diejenigen Stellen auf den Ackerbeeten, die bey dem Mistbreiten und dem nachherigen Pflügen keinen Mist erhalten haben, sondern kahl davon geblieben.

Magische Laterne, f. Jauberlaterne.

bey einer Gegenmine in einer Vestung der erste HauptMagistralgang, Fr. Galerie magiftrale, (Minirer) gang unter dem Hauptwall, mehr oder weniger nahe an Der Futtermauer. Er führet den Namen von der Linie gleiches Namens des Walls, weil er dieser Linie folget.

Magnesie, (Bergwerk) eine sehr feine weiße Kalker de, welche man aus der Mutterlauge des Salpeters und Kochsalzes durch feuerbeständige Alkali niederschlägt.

Magnet, Magnetstein, Fr. aimant, (Bergwerk) eine derbe, braune oder schwarze eisenhafte Miner, welche das Eisen in kleinen Theilchen und großen Stücken an sich ziehet. Die mit Magnet bestrichene Nadel, welche auf der einen Seite an sich ziehet, auf der andern aber von sich frößet, und wenn sie mit eisernen Schienen versehen ist, in ihrer anziehenden Kraft verstårket wird. Man bemers ket also zwey Pole, den Nordpol und den Südpol. Es theilet auch der Magnet seine Kraft dem Eisen mit. Dies ses Mineral wird an verschiedenen Orten von mancherley Farben als schwarz, leberfarben, röthlich, und in Schwes den und Sachsen dem grauen Eisenstein ähnlich gebrochen, Es können aber auch eiferne Stangen, wenn sie lange senkrecht stehen, von selbst magnetisch werden, wie man denn auch eisernen Ståben durch Kunft eine magnetische Kraft mittheilen kaun, (f. magnetisiren ) die stärker ist, als die Kraft eines natürlichen Magnets, von eben der Größe, welches die künstlichen Magneten sind. Den Nas men soll der Magnet von einem Hirten, oder wie Isido rus meldet, von einem Priester der Isis, welcher Mags nes geheissen, erhalten haben, indem er auf dem Berge Ida gespühret, daß dieser Stein die Nägel in feinen Pantoffeln und seinem Stabe angezogen habe.

Magnetifiren, Fr. aimanter; etwas magnetisch mas chen, oder ihm die Kraft das Eisen anzuziehen, mitthels, len. Eine Nadel wird magnetisch, wenn sie mit den Polen des Magnets bestrichen wird. (f. armiren) Ein Stab Eisen aber wird, durch das auf gewisse Art zu verrichtens de Streichen durch andere Stave, magnetisch gemacht, wenn nämlich die Stäbe in der Richtung von Norden nach Sü den genau nach der Polhöhe des Orts, wo das Experis ment gemacht wird, aufgestellt, und mit anderm Eisen ges rieben werden.

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Magnetkästchen, (Schifffahrt) in weitläuftigen Vers stande führet die kleine Büchse eines Kompasses diesen Nas men. Im engern Verstande aber ein kleines Kästchen, auf deffen Boden eine Windrose (f. diese) verzeichnet, in ih rem Mittelpunkt einen Stift bevestiget, und auf diesem eis ne Magnetnadel geleget ist. Wenn für einen gegebenen Ort die Abweichung der Magnetnadel bekannt ist: so kann man umgekehrt mit Hülfe dieses Magnetkästchens die Mits tagslinie dieses Orts finden.

Magnet

Magnetnadel, Fr. Eguille aimantée, ein aus gus tem Stahl verfertigtes gerades Stanglein, das in der Mitte einen Kasten mit einer Vertiefung hat, damit die Nadel, wenn sie mit dem Magnet, bestrichen worden, auf einen Stift gestellet werden kann, dergestalt, daß beyde Enden im Gleichgewichte stehen, und sich leicht um den Stift bewegen. Das gegen Norden gekehrte Ende ist zu gepißt, wie ein Pfeil. Einige halten dafür, daß es schon ju Salomons Zeiten gebräuchlich gewesen, welches wohl nicht wahrscheinlich ist; andere halten einen Venetianer Namens Paolo für den Erfinder, der die Observation in China im Jahr 1260 gemacht, und den Gebrauch ents decket, daher andere diese Erfindung auch den Chinesern zuschreiben. A MESS

Magnettes, eine Gattung Leinwand, welche in Hol fand und den benachbarten Provinzen gemacht wird. Das Stick foster bis 20 Gulden, und find insgemein platt zu fammen geleget, bisweilen aber auch rund zusammen gerollet. -Magrabines, Mauguerbines, eine flachsene Lein wand, die an vielen Orten in Aegypten gemacht, und zu Cairo verkauft wird. Ihr Preiß ist 55 Meidins, das Grück von 28 bis 3a Pifs oder 15 bis 18 Ellen in der Länge und Piks, oder 24 viertel Elle in der Breite.

Mabalan, ein gewisser Zeug, der in Oberkrain in gro fer Menge in allen Dörfern von Wolle gewebet wird. Mahame, (Schiffsbau) eine türkische Galeasse, klei ner als die venetianische.

Måbden, f. Måben.

Mahdig, (Landwirthschaft) lagt man von den Wies fen, wenn sie Igutes Gras jum Heumachen geben, und zwar heißen sie ein oder zweymahdige Wiesen, wenn nämlich das Gras davon des Jahres so vielmal abgehauen, werden kann.

måben, heißt in der Landwirthschaft, das Gras, Gers Aten, Hafer oder andere Feldfrüchte mit der Sense abs hauen. Daher derjenige, der solches thut Mahder oder Maber genennt wird.'

Mablar; Mahlbarte, Mableifen, (Forstwesen) eine kleine Art oder ein Beil, auf deffen der Schneide ents gegengesetzten Seite, ein Zeichen oder Mahl eingegraben ist, womit die Förster bey der Anweisung der Bäume im Walde diejenigen Bäume zeichnen oder mahlen, welche gefället werden sollen. Ist es ein bloßer Hammer, so heißt es Mahlhammer, Forsthammer, Waldhammer. Mablbarte, s. vorher.

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Mahlbaum, Markbaum, Grensbaum, ein star ker Baum, der vornehmlich in den Wäldern und Wiesen sur Grenzmarkung dienet. Man braucht hierzu die Eichen oder Linden. (f. auch Lochbaum)

Mableisen, f. Mablart.

Wahlen, (Müller) die Früchte des Feldes auf einer Mühle, zermahnen und in Mehl verwandeln. (f. Mühle) Mablgerinne, (Mühlenbau) bey den Wassermühlen dasjenige Gerinne, durch welcher das Wasser auf die Räder geleitet wird. Zum Unterschied von dem Wüstengerinne. (1. dieses')...

Mahlgerüste, (Müller) dasjenige Gerüste von Hoh, welches in einer Mahlmühle das Mühlfteingetriebe um giebt, und auf dessen Decke der Bodenstein unbeweglich liegt. Es liegt nämlich ein starker hölzerner Rahm darauf, das Gefchlinge genannt, worauf der Bodenstein unbeweglich verkeilt, auch wol in etwas in das Mahlgerüste versenkt ist....

Mahlgraben, Mahlgruben, (Landwirthschaft ). lange oder runde ausgegrabene Tiefen, die den Aeckern und Feldern zur Grenzmarkung dienen. Dergleichen Gråben sind entweder gemeinschaftlich, und denn muß der Auss wurf der Erde auf beyden Seiten liegen, oder fie gehören nur einem Theil, und denn liegt der Austurf der Erbe nur auf desjenigen Seite, dem der Graben gehört. y Mablbammer, s. Mablart. në dis

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Mablbaufen, ein großer Haufen, um den Mark ftein (f. diefen) gestürzter Steine, damit der rechte Markstein nicht so leicht herausgerissen und verworfen wird. Sie müssen aber auch in Loch- und Grenzbüchern ordents lich beschrieben werden, damit die Nachkommen davon unterrichtet werden, und solche zu suchen wissen. Mablmůble, (Müller) eine Mühle, worauf man Getraide mahlt. (s. Mühle )mas.

J

Mahlmüller, ein Müller der nur blos Getraide mahlt, zum Unterschiede eines Stampfmüllers, Delmüllers, Schnei demüllers u. a. m. (f. Müller)

Mablpfabl, ein eichener Pfahl, der an Orten, wo man die Steine nicht füglich haben kann, zu einem Mahle geschlagen, und entweder mit eingebrannten Wappen, Namen oder andern Zeichen bemerkt, oder, gleichwie bey. den Lochbaumen auf beyden Seiten ein Kreuz daran gehauen, und in der Mitte ein Loch durchgebohrer wird. Solche Pfähle haben gleiches Recht, wie die Mahl- und Martsteine.

Mabipfahl, f Sicherpfabl

Mablsäule, eine von Stein oder Holz aufgerichtete Saule, welche man zur Vermahlung oder Vermarfung gebraucht, die steinernen braucht man gemeiniglich an den Grenzen eines Landes oder einer Gerichtsbarkeit, und wer den daran des Landesherrn oder der Gerichtsobrigkeit Waps pen gehauen. Die hölzernen braucht man zur Vermar Eung der Hölzer, ingleichen der Jagd Hafen und Fafa nengehage. Diese heißen denn Jagd oder Hängesäulen.

Mablftein, Markstein, Grenzstein, ein Stein, de zu einem gewissen Zeichen im Felbe gesetzt, und nach dessen verschiedener Absicht einen Bepnamen erhält. Man hat davon zwölferley Gattungen. Sie werden insgemein zu Ausmarkung der Güter, Flüsse und Weiten gebraucht, und an manchen Orten auch Weichbilde genannt. Sie heißen Bannfteine, Geleitfteine, Freyunsfteine Forststeine, Martungssteine, Jebenfteine, Weide Beine, Güttersteine, Wegsteine, Wassersteine und Lochsteine. (f. davon an ihrem Ort) Man bemerkt bey einem ordentlichen, nach einer gewissen Form gearbei teten Mahlstein folgende Stücke: Den Kopf, als den obersten Theil: die Seiten, die neben zu von diesem abge, 213

hen:

ben: Der Fuß, ist der dickere Theil, welcher in den Bo ben zu stehen komt; das Gefäß, der ganz untere Theil, darauf der Stein ruhet, und endlich das Lager oder die Grube, darein er gelassen wird. Ueberdem sind die Steis ne auch mit einem Zeichen, z. B. einem Kreuzschnitt oder Nunsenbuchstaben oder etwas anders bezeichnet. Die Runsenbezeichnung, die man auch eine Schleifen nennt, ge schiehet entweder gerade oder krumm, oder auch eckigt, wie nämlich die Markscheidùng gehet. Damit man sehen mós ge, wo die Markscheidung hinweise, welches die beste Art ist, die Marksteine zu bezeichnen. Diejenigen Steine, welche man zu Anfang des Ackers, Waldes 2c. oder auch zu Ende derselben, oder in einer Ecke, oder an dem Ort der Martung setzet werden Hauptsteine, Eck- und Ort fteine: und die dazwischen stehenden Läufer genennet. Den also bezeichneten Marksteinen werden etliche kleine Steine als Zeugen mit untergelegt, welche Zeugniß geben; daß fie rechtmäßig gesetzt sind, weswegen sie denn auch Jeugen genannt werden, und wenn in Erhebung der Mahlsteine keine Zeugen dabey find, (oder wenn sie ohne Eyer sind, daher diese Zeugen Steineyer heißen) fo find fie nicht gültig, fie wären denn für bekannte Mahle oder Marken von Alters her jederzeit gehalten worden. Zu diesen Zeugen nehmen etliche zween, etliche drey kleine Stei ne, sonderlich zu den Ort oder Ecksteinen, die sie aus eis nem breiten Stein oder Platte von einander schlagen, der gestalt, daß, wenn man sie sucht, die Stücken wieder zufammen passen; und selbige legt man im Eingraben also bey den Mahlsteinen, daß man wohl urtheilen kann, wo fie hinzeugen. An einigen Orten werden anstatt dieser Steine, oder zu denselben Ziegelsteine, Gläser, Kolen, zerknirschte Eyerschalen oder Kalk geleget, und dieses we gen der ewigen Währung, welches auch vor Alters also gewesen; daher wenn man die Mahlfeine aufräumet und Kolen c. findet, pflegt diefes als ein anderwerfliches Mark oder Zeichen gehalten zu werden. Eine nöthige Vorsicht bey Sehung der Mahlsteine. Die vorseßliche Verrückung der Mahlsteine ist ein so großes Verbrechen, daß ehedem die Lebensstrafe darauf gefeßt war.

Mahnól, Mobnöl, Del, das auf dreyerley Art verfertiget wird, entweder es wird von dem Mohnsaamen,' wie anderes Del, (f. Oelschlagen) gepreßt, dieses ist das geringste; oder es wird aus den Mohnblättern oder Blus men zubereitet. Man nimt nämlich frische Blumen von Mahn 6 Loth, zerstößt sie wohl zu einen Muß, thut sie in ein Glas, und gießt 20 Loth Baumol darüber, stellet es etliche Tage an die Sonne, und läßt es beißen, denn sebet man es in ein doppeltes Geschirr mit Wasser über Feuer, läßt es gemächlich sieden, und drückt es hernach burch ein Tudy, dieses wiederholet man mit andern Blus men so oft, als man will. Die dritte Art ist die, da man grüne unzeitige Mahnsaamenköpfe, und Blätter und Blumen davon jedes gleichviel nimt, zerstößt, und mit Baum il auf die vorgedachte Art behandelt.

Maboganybols, Mabonienbolz, ein röthliches Holz, das auf den amerikanischen Inseln, am besten aber

auf Jamaika wächst, und wegen seiner schönen Farbe.hdu.
fig zu Hausgeräthe gebraucht wird. Es wird in Deutsch
land nach Pfunden verkauft. Das auf der Havana ist
schlechter, denn es ist bleicher und von nicht so guter Dauer.
Mabon, Maone, Fr. Mahonne, (Schiffsbau) eine
Art von Galeassen, (s. diese ) deren sich die Türken be
dienen; sie sind kleiner und nicht so stark, als die venetiar
nische Galeassen, und werden theils mit wenigen, theils
gar keinen Stücken befeßt.

Mahonienbolz, s. Mabogánybolt.
Mabot, f. Mabotbaum.

Mahotbaum, Mabot, ein westindischer gemeiner Baum, dessen Rinde ungemein starke Fasern hat, wori aus man Stricke, Tauen und Netze bereitet.

Mabruts, eine Gatting wollener Tücher, welche an fänglich in England gewebet worden, nunmehr aber auch in großer Menge in Frankreich, und vornehmlich in Pro venze, Languedok und dem Delphinat verfertiget werden; Man brauchet sie in der Handlung für die Morgenländer.

Mahrte. (Bienenzucht) So werden im niedersachs fifchen die Wachsscheiben in den Bienenstöcken genannts Daher auch Mahrrenhonig, das ungeseimte Honig ge nennt wird.

Mai, Lunpf. (Forstwesen) So nennt man das jährliche neu hervorgehende Holz, wo nämlich das Holz in der Länge zuseßzet.

Maitens, f. nachber.

Maitensbernig, Maikens. (Fischerey, Handlung) Der erste gefangene. Hering, und auch der beste, er hat Man theilet diese das zarteste Fleisch und kleine Krate. Gattung Heringe wieder in drey Theile, als in Maikens, welches der allerbeste, und deren Tonnen, worinn sie eina gepackt, mit bezeichnet sind; Maikenswrack, der in den ausgeworfenen schlechtern Heringen dieser Art bestehet, wovon die Tönnen mit bezeichnet sind, und endlich Maikenwrackwrack, die allerschlechtesten dieser Gats tung Heringe wovon die Tonnen das Zeichen haben. Maikenswrack und Maikenswrackwrack, s. vorher, Maidin, s. Meiden.

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Maile ports, f. geworfene Maschen. Maille, Fr. auch abole, in Frankreich der Name ei ner Eleinen erdichteten Münze oder einer Rechenmünze welche für die Hälfte eines Denier Tournois, oder für den 24ten Theil eines Sols gerechnet wird. Sie wird wieder in 2 Pites, und diese wieder in zwey halbe eingetheilt, Bermuthlich ist es vordem eine gangbare Münze, und die kleinste unter allen gewesen.

Maillebahn, Maillespiel, ein gerader langer oder auch rauder Gang, entweder mit Baumhecken umgeben, oder auch von Brettern zusammengefeßt, der auf einem Hofraum, in einem Garten oder andern freyen Plas an geleget ist, und auf beyden Seiten hölzerne Brustlehnen hat. Der Boden desselben ist sehr vest geschlagen, und rund herum um den Gang, von gleicher Welte zu Weire,

mie

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