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vereinigen. Im künftigen Frieden wollte er den Rhein, die Alpen, die Pyrenäen und das Meer dem französischen Reiche, als dessen natürliche Grenzen, bedingen.

Zur Unterstüßung dieser Forderungen wurden im März 1795, nach Jominis Angabe in der Beilage zum Tome VII. page 56 feiner Histoire des guerres de la révolution, zehn Armeen aufgestellt:

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2. Die Sambre und Maas-Armee am Niederrhein bis Koblenz, unter Jour

dan

3. Die Rhein und Mosel-Armee am Ober-
rhein, von Mainz bis Basel, unter
Pichegru

4. Die Alpen-Armee, unter Moulins
5. Die italienische Armee, unter Kellers

mann

6. Die Ost- Pyrenäen - Armee, unter

Scherer.

7. Die West- Pyrenäen - Urmee, unter

Moncey.

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56,820

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14,000

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8. Die West Armee in der Vendee, un

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9. Die Küstenarmee bei Brest, unter

10. Die Küstenarmee bei Cherbourg, un

Hoche

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Die Summe der unter den Waffen

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Übertrag 449,950 M.

Zu den Garnisonen im Innern wa

ren damals verwendet

Dann führt Jomini, unter der Rubrik

der kranken, gefangenen und entsende

120,850,

ten Soldaten, nicht weniger an, als. 388,450

Demnach hatte der effektive Stand

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der französischen Krieger in Allem 959,230 M. betragen; von welchen jedoch fürs Erste nur die kleinere Hälfte zu offensiven Operazionen verwendbar gewesen wäre. Die Zahl der Bataillons betrug 875, jene der Eskadrons 411, und diesen gingen von ihrem komple= ten Stande, der sich auf 1,100,000 Mann belief, noch gegen 150,000 Mann ab. Von jenen zehn Armeen standen zu Anfang des Feldzugs 1795 sieben wirk lich auf fremden Boden. Sie hatten die Pyrenäen überschritten, waren in Katalonien eingedrungen, hatten San Sebastian eingenommen, und waren in der Proving Guipuscoa bis Tolosa vorgerückt. An den Alpen hielten sie einen großen Theil der westlichen Riviera, die Grafschaft Nizza, und Savoyen beseßt. Am Rheine waren die deutschen Länder am linken Ufer, die Niederlande und Holland in ihrer Macht. Die Erwartung gen der die Koalizion gegen Frankreich bildenden Mächte waren also vereitelt worden, die großen, dem erha benen Zwecke dargebrachten Opfer fruchtlos geblieben. Einzelne Staaten begannen nunmehr, das eigene Ins teresse als von jenem der Koalizion abgesondert zu bes trachten. Preußen ließ durch seinen Gesandten in Basel, den Grafen von Golz, geheime Unterhandlungen mit Frankreich anknüpfen, um sich einen vor

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theilhaften Separatfrieden zu verschaffen. Toskana schloß mit Frankreich Frieden, und ein Neutralitätsvertrag wurde am 13. Februar 1795 vom Konvente ratifizirt. Die beiden Republiken Venedig und Ge= nua hatten schon bei Ausbruch des Krieges ihre Neutralität erklärt; aber das westliche genuesische Gebiet war dennoch der Schauplaß des Kampfes geworden, und in Genua wurden durch die französischen Geschäftsträger häufige Erpressungen aller Art durchgeseßt. Ve= nedig blieb, bei seiner weiten Entfernung vom Kriegsschauplage, damals von dessen Leiden verschont, und es gab bisher noch keinen Grund für die kriegführenden Parteien, dessen Neutralität zu verleßen.

Mit Rußland schloß England am 18. Februar 1795 ein Offensiv - Bündniß auf acht Jahre. Die Kais ferinn Katharina verband sich, ein Hilfskorps von 12,000 Mann zu stellen. Doch einer späteren ÜbereinEunft zu Folge wurde, statt diesen Truppen, im Juni der Admiral Kanikoff mit einer Flotte von 12 Linienschiffen und 8 Fregatten von Kronstadt abgeschickt, welche sich an Englands Küste mit der Flotte des Admirals Duncan vereinigte. Die Seemacht Spaniens stand damals noch den Engländern zu Gebote. Aber àm 22. Juli 1795 wurde in Basel der Friede zwischen Frankreich und Spanien abgeschlossen. Schweden, Dänemark, und die Schweiz beobachteten ihre bisherige Neutralität. Die Pforte hatte die französische Republik anerkannt. Die nordamerikanischen Freistaaten hatten am 19. November 1794 einen Handelstraktat mit England abgeschlossen, dessen Ratifikazion am 24. Juni 1795 ausgewechselt wurde.

Der Konvent hatte, während sich die Verhältnisse

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nach Außen für Frankreich günstiger gestalteten, mit außerordentlichen Schwierigkeiten im Innern des eige nen Landes zu kämpfen. Ein großer Theit des Volkes stand theils in geheimer, theils in offener und gewaffneter Opposizion gegen die Regierung. Gährung herrschte in der Hauptstadt. Durch Brotmangel wurden Unruhen in der Champagne, im südlichen Frankreich, und später auch zu Paris herbeigeführt. Das ungeheuere Defizit in den Staatseinnahmen hinderte die Regierung, die Ausgaben für die verschiedenen Verwaltungszweige zu sichern. Der eingetretene Staatsbankerott, und der Unwerth der Assignaten hatten den Kredit der Regierung vernichtet, und diese mußte für die uner, meßlichen Rüstungen zu dem Requisizionssysteme Zuflucht nehmen, durch welches das Volk noch mehr ausgefogen, gereizt und erbittert wurde. In vielen Gegenden widersetzten sich die Bauern den Requisizionen. und der Aushebung von Rekruten. Die Kriegsmagazine und Provianthäuser standen leer; alles Material fehlte; die Reiterei, die Artillerie und das Fuhrwesen entbehrten die dringend nöthige Anzahl von Pferden.

Der Bürgerkrieg in der Vendee hatte seit drei Jahren einen bedeutenden Theil des Heeres beschäftigt. Nach Robespierres Sturze bot der Konventim Dezember 1794 den insurgirten Provinzen die Hand zur Versöhnung. Ein Stillstand der Waffen trat ein. Um 18. Februar und 20. April 1795 wurde mit verschiedenen Anführern der Vendee, und der Chouans in der Bretagne, Frieden geschlossen. Doch diese suchten durch solche Verträge nur Zeit zu gewinnen, die von England verspro= chenen Unterstügungen abzuwarten. Sie begannen die Feindseligkeiten aufs Neue, als im Juni die Emigran

ten auf der Halbinsel Quiberon landeten. Aber diese Unternehmung endete im Juli mit deren Aufreibung.

Indessen waren in Paris Aufstände am 28. März, 1. April, am 20. und 25. Mai, - in Toulon im Juni, durch Waffengewalt unterdrückt worden. Dens noch brach am 5. Oktober in Paris ein allgemeiner Aufstand gegen den Konvent aus, dessen Truppen aber nach vielem Blutvergießen, über das Volk siegten. Um 26. Oktober dankte der Konvent ab, und am 30. Oktober wurde die vollziehende Gewalt von den Volksreprä fentanten einem Direktorium von fünf Gliedern über, tragen.

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Das englische Parlement war kurz vor dem Ende des Jahres 1794 versammelt worden. Die königliche Eröffnungsrede erwies die Unmöglichkeit, unter den da. maligen Verhältnissen einen Frieden mit Frankreich zu Stande zu bringen. Die Dankadresse des Parlements drückte den Entschluß aus, den Krieg auf das kräftigste fortzusehen. Nun wurden die Subsidien für die übrigen alliirten Mächte bewilligt. . In den östreichischen Staaten wurden die Kriegsrüstungen mit größtem Eifer fortgeseßt. Der deutsche Reichstag zu Regensburg hatte schon im Oktober 1794 beschlossen, die seit 1681 systematisch auf 40,000 Mann bestimmte einfache Reichshilfe nunmehr fünffach zu stellen. Das Reichsheer hätte in diesem Verhältniß eine Stärke von 200,000 Mann, darunter 60,000 Reiter erreichen müssen. Aber von den 10 Reichskreisen war der burgundische, der die Niederlande begriff, schon ganz vom Feinde besett, und sein fünffaches Kontingent von 20,145 Mann mußte daher in Abschlag gebracht werden. Der bairische Kreis sollte, nach dem neuen Maßstabe, 11,470 Mann stellen, hat

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