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Welle dadurch zu seiner Zeit gehemmet werden kann. Denn diese Welle dient dazu, die Ausdehnungsgurte anzuziehen. Deswegen ist auf der Stirne der Welle, nach dem einen Ende zu, ein eiserner Nagel, ber bey s Linien hervorragt, bevestiget, an welchem die Gurte bevestiget werden. An dem hintersten Ende des Gestelles ist ein Fußbrett ange bracht, woran sich der Fuß füßen kann, und dieses bat vier Löcher in einer Vierung, in gleicher Weite von einan der, wodurch die Bänder zum Verband gezogen werden. Der oben gedachte Bogen, welcher in den Stollen steckt, ist von starkem Fischbein, ohngefähr 8 Zoll hoch, und die net dem Fuß vor dem Druck der Decke zu bewahren. Die Madraße, worauf der Fuß rubet, ist 2 Fuß 2 Zoll lang, die Breite gegen das Knie 13 Zoll, und gegen den Fuß 11 Zoll. Sie wird der Länge nach ohngefähr einen Zoll weit von einander abgenehet, und mit Roßhaaren mittel mäßig angefüllet. Solcher Madraßen muß man zwey haben, eine ganze, und eine andere, die aus drey Stücken bestehet. Beyde Madraßen müssen mit einer vierfachen Leinwand bedeckt werden, damit nicht etwa die durchstes chenden Roßhaare den darauf liegenden Fuß verlehen. Dieses muß auch bey zwey mit Schnallen versehenen Gurten geschehen, damit sie die Haut nicht beschädigen. Die Zusammenrichtung dieses Fußbetts geschiehet auf folgende Art. Das Brett wird auf einen Tisch geleget, man nimt die beyden Seitenstangen, und stecket die Pfosten an dies felben, alsdenn aber das vorderste ausgeschnittene Queer Holz, und drucket ein Ende in den Einschnitt des einen vor: dersten Pfostens, und das andere Ende in den andern Ausschnitt des audern Pfosten. Alsdenn werden die hin tersten Pfosten gleichfalls mit den Seitenstangen vereiniget. Nun ist das Gerüst beysammen, man drückt die Queer gurte drey Finger breit von ihren Enden in ein paar Stif te auf den Seitenstangen ein. Alsdenn hält man diese Gurten ausgespannt mit auf das darunter liegende Brett, und drückt das andere Ende gleichfalls in ein Paar derglei chen Stifte. Also fährt man fort, alle 10 Gurte auf folche Art zu bevestigen. Hiernächst legt man die ganze, mit Leinen bedeckte Madraße darauf, so daß das breite Ende gegen das Knie, das schmale aber unter die Ferse zu stehen komt. Diese Einrichtung findet nur statt, wenn um den Bruch keine Quetschung vorhanden ist, und der Wundarzt nicht nöthig hat, um den ganzen Fuß herum Umschläge zu machen. In diesem Fall muýp die getheilte Madraße ges braucht werden. Man nimt alsdenn anstatt vier einfacher Surte doppelte, und bevestigt sie, wie oben gezeigt ist, an dem Gerüst. Hierauf nimt man das mittlere Stick der Madraße, legt es also hinein, daß ein Ende die Hälfte der einen außern Gurte, und das andere Ende die Hälfte der andern äußern Gurte bedecke. Nach diesem legt man den schmalsten Theil der Madraße genau an dieses Stück an, und endlich nimt man das oberste oder breiteste Stück, und legt es an das andere Ende des mittlern Stücks an. Damit aber diese Stücke sich bey der Einrichtung nicht ver rücken oder weichen, so darf man sie nur von unten durch starke Stecknadeln an den Queergurten bevestigen. Nun

ist das Fußbett zusammengerichtet, und es wird der Fuß mit den gehörigen Gurten und Bändern in dieses Fußbett eingeschnallet. Der Fuß ruhet der Länge nach in den Gurten und Madraßen, und der Fuß selbst stühet sich an das Fußbrett, welches am Ende des Gerüstcs von unten auf die Madraße aufstehet, und mit Gurten übers Kreuz über dem Rücken des Fußes bevestiget ist. Diese Gutte müssen mehr oder weniger, nach Verhältniß des Bruchs, angezogen werden. Alsdenn wird der fischteinene Bogen hinten in die Löcher der Pfosten eingesteckt. So wie der Fuß nun eingerichtet und verbunden ist, so muß er bis zu Ende der Heilung verbleiben. Ist es aber nothwendig, wegen Zufälle öfters umzuschlagen, so simt man die Gur te, die den Fuß von oben her bevestigen, ab, löset die drey Binder um den Bruch auf, legt die Madraße aus ein ander, nimt die Schienen sammt den Bauschen ab, be feuchtet sie, legt alles wie vorhin darüber und bevestiget es. Cf. davon Carl Posch Beschreibung einer neuen Maschine das Fußbett genannt. 8 Wien 1774.)

Fußboden auståfeln eser dielen, (Tischler, Zim maun) beyde Professionisten verrichten diese Arbeit, da sie den Fußboden mit Brettern belegen oder füttern. Man nimt hiezu entweder halbe Spundbretter, die 1 Zoll dick sind, oder auch 2 Zoll dick, die man ganze Spundbretter nennet. Defters wird der Fußboden auch von 14 Zoll dis cken Tischlerdielen geleget. Der Zimmermann oder Tischler zerschneidet die Bretter nach Maaßgebung der Länge des Zimmers, worinn er einen Fußboden legen will, schnů-ret sie neben jeder hohen Kante, und behauet die hohe Kaus te mit der Art. Dieß nennt der Professionist die Diele sumen. (f. Sáumen) Jedes gesäumte Brett legt er hierauf auf einen Stoß Bretter, und behobelt sie auf der in dem Zimmer sichtbaren Seite, zuerst mit dem Schroff und hernach mit dem Schlichthobel Denn werden sie auf dem bekannten Fügebock oder der Fügebank nach ihrer Breite aufgerichtet, und man behobelt erst die eine, und hernach die andere hohe Kante. (F. Hobeln.) Von zwey benachbarten Brettern giebt man einem eine Feder, dem andern eine Luthe, und beydes geschiehet mit dem doppelten Spundhobel. Weil es aber mühsamer ist, die Fe: der oder den Zapfen, als die Nuthe mic dem Hobel zu stoBen, so giebt man den dünnsten Brettern den Zapfen. Diese Bretter kommen nun nach der Länge auf dem Fug boden des Zimmers zu liegen, und Feder und Nuth zweyer Dielen werden mit einander vereiniget. In dem unters sten Stockwerke legt der Zimmermann nach seiner Breite Unterlagen von Holz auch von Mörtel. (f. Unterlage.) Diese Unterlagen kommen 2 Fuß 9 Zoll von einander, und auf diesen kommen die Bretter zu liegen. Wenn ein Brett mit dem andern vermittelst der Feder und der Nuthe zusammengezapfet ist, so wird jedes auf den Unterlagen mit zwey eisernen Fußbodenspiekern angenagelt. Es wird nämlich neben jeder hohen Kante. des Bretts ein Nagel in jede Unterlage geschlagen, damit sich das Brett nicht werfe. In den obern Stockwerken komt der Fußboden eines Zimmers auf den Balken zu liegen, Refft 2

und

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and jedes Brett wird auf jedem Balken mit zwey Fußbo denspiekern, so wie die vorigen, vernagelt. Manchmal wird der Fußboden auch nach gewissen Figuren von seltenen Höl zeru, als Zypressenholz u. dgl. ausgeleget. Alsdenn erhält der ganze Fußboden vieleckige, rautenförmige, ovale, oder auch runde Felder, die durch eine geschickte Zusammensetzung dem Ganzen ein sehr gutes und prächtig in die Augen fallendes Ansehen geben. Die Felder selbst werden aus ver schiedenen einzelnen Theilen zu einem Ganzen zusammen gesetzt, und auf die Unterlagen mit Spiekern angenagelt. Man muß hieben dahin sehen, daß diese Felder auf dem Fußboden nach einem gewissen Verhältniß, welches mit der abrigen Auszierung eines Zimmers übereinstimmt, vertheilt werden.

Fußbodenspieter, Bodenspieker, (Nagelschmid) ei ne Art. Nägel, mit einem zugespißten Kopf, deren Schaft völlig viereckig ist, so daß alle vier keilartige Seiten gleich groß find. Sie haben ihren Namen davon erhalten, daß man sie zu dem Fußboden braucht, indem die Bretter hiemit auf die Unterlagen angenagelt werden. Ihr Kopf ist nicht groß, damit er sich gut in das Holz versenken läßt.

Fußboden von mosaischer Arbeit, s. mosaische Arbeit.

Fußbrett, (Kattundrucker) ein Brett unten an dem Fuß des Drucktisches, worauf der ungedruckte Kattun liegt, und von da auf den Drucktisch zum Drucken gezogen wird.

Fußdroguet, pikenirter Kalmang, (Zeugmanufak tur) ein fazonnirter Kalmang, der kleine Blümchen, Stern chen, Careaur, kleine Rosen, Tittel u. dgl. erhält. Alle diese kleine Bilder entstehen bloß durch viele Schäfte und Fußtritte. Man kann auf drey Arten diesen Zeug vers fertigen. 1) Da man das ganze Muster oder die Patrone, fo wie fie da steht, in die Kettenfäden eintieset, wenn diese In die Schäfte einpaffiret werden, wozu daher viele Schäfte and Fußtritte erfordert werden. Dieses geschieht alsdenn, wenn sich das Muster nicht in zwey oder vier gleiche Theis le, die sich in allem ähnlich sind, abtheilen läßt. In die Fem Fall müssen mehr Schäfte vorhanden seyn, als wenn, wie bey der folgenden Art, sich mehrere Theile einander gleichen. Wenn gleich das Muster oder die Blümchen noch fo Elein find, so werden doch wenigstens 14 Schäfte und 16 Fußtritte erfordert. In diese 14 Schäfte wird als denn die Kette von hinten nach vorne, d. i. so wie die Schäfte vom Kettenbaum nach der Lade zu hinter einander fort: hängen, eingereihet. Die punktirte Parrene wird derge falt eingelesen, daß jederzeit, wenn ein Punkt in dem Quadrat der Patrone steht, ein Schaft mit einem Fuß tritt vermittelst der kurzen Queerschemel (s. diese) verBunden wird, so daß dieser Schaft, wenn gedachter Fuß tritt getreten wird, herunter geht, und seinen Kettenfaden mit hinab nimt. Ist dagegen ein Quadrat der Patrone Leer, so wird der Schaft, der von diesem Quadrat vorgeftellet wird, vermittelst seines langen Queerschemels und Tůmmlers (f. beyde) an eben den Fußtritt gebun den, daß er bey dem Treten in die Höhe geht. So wer

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den mehrere Fußtritte an einen und eben den Schaft ge bunden, so daß, wenn jene getreten werden, diese beståns dig nach Erforderniß hinauf oder hinab gehen, und hie durch die erforderlichen Figurfåden in die Höhe und herunter ziehen, um Fach zu machen, damit man den Einschlag einschießen kann. Denn der Einschlag macht die Figur, und komt auf die heruntergezogene Kettenfäden zu liegen. Die in die Höhe gezogene Kettenfäden bedecken den Einschlagfaden nur neben der Figur, und begränzen die Umriffe der Figur. e) Wenn das Muster so beschaffen ist, daß zwey gleiche Theile vorhanden sind, d. i. da beyde Theile einerley Ausdehnung und Umrisse haben, so verschafft dieß dem Weber den Vortheil, daß er die Figur nur halb einlesen darf, er braucht also nur halb soviel Schäfte, als era forderlich wären, wenn das Muster ungleiche Theile hätte. Wir wollen annehmen, er müßte das Ganze mit 24 Schäften weben, so gebraucht er nunmehr nur 12 Schäfte, aber 22 Fußtritte, soviel nämlich zum ganzen Muster erforderkich sind. In diese 12 Schäfte wird die Kette aber auf ei ne andere Art, als vorher eingereihet. Es werden nämlich die Kettenfäden in die Schäfte hin und her eingezogen, da man die ersten Kettenfäden durch die 12 Schäfte von hinten nach vorne, so wie bey der ersten Art, die nächsten aber umgekehrt einreihet, nämlich von vorne nach hinten, und so wechselsweise. Doch geht er bey dem umgekehrten lehtern Einreihen den vordersten 12ten Schaft vorben, weil bey dem Weben das, was dieser Schaft hervor bringen soll, beyden Hälften gemein ist. So werden beståndig 12 Få den hin und 11 Faden her wechselsweise eingereibet. Wenn die Kette eingereihet ist, so müssen auch die Fußtritte mit den Schäften wie vorher vereiniget werden, und das Hin- und Herpaffiren der Kette: fäden nebst der fast doppelten Anzahl der Fußtritte, nämlich gegen die Schäfte gerechnet, macht bey dem Weben, daß beyde Theile des Musters entstehen. Denn die Schäfte kommen beynahe zwey Mal in Bewegung, ehe die Fußtritte einmal durch getreten sind, und die erste Hälfte der Fußtritte bringt diejenige Hälfte der Figur hervor, welche durch das Himpaf firen der Kettenfäden entsteht, die andere Hälfte der Fuß tritte aber diejenige Hälfte der Figur, welche durch das Herz passiren der Kettenfäden hervorgebracht wird. Die Fuß tritte werden von der Rechten nach der Linken durchgetre ten, und sobald zwey Mal solchergestalt durchgetreten ist, sobald ist die ganze Figur durch 44 Einschlagfäden gebildet, 3) Giebt es Fälle, da man diesen Zeug noch auf eine leich tere Art weben kann, so daß man nur den vierten Theil der gewöhnlich erforderlichen Schäfte gebrauchet, und dem ohnerachtet die ganze Figur hervorgebracht wird. Denn wenn ein Muster dieser Art so beschaffen ist, daß es aus vier gleichen Theilen besteht, so darf nur der eine Theil in die Schäfte eingelesen werden, und wenn daher zum ganzen Muster 24 Schäfte erfordert werden, so bedarf man hier nur 6 Schäfte und eben soviel Fußrritte. Die Kette wird, wie bey der zweyten Art, hin und her eingereihet, die Fußtritte werden an die Schemel nach der Vorschrift der Patron eingelesen, und bey dem Weben zuerst alle acht

von der Rechten nach der Linken durchgetreten, und dieses heißt das Hintreten. Hiedurch entsteht die eine Hälfte oder zwey Theile des Ganzen, da die Kette hin und her eingereihet ist, nåmlich durch das Hineinreihen ein Theil, und durch das Hereinreihen der andere Theil. Trit der Weber zum zweyten Mal die Tritte, aber von der Linken zur Rechten, so entstehen die andern beyden Theile, aber auf eine umgekehrte Art, weil auch auf eine entgegenze feste Art getreten wird, und nun steht das ganze Mu fter da. So wird beständig wechselsweise getreten und

gewebet.

Fußgefimfe, (Baukunst) das Untergefimse am Fuße oder Fußgestelle einer Säule, zum Unterschiede von dem -Hauptgefimse. (f. dieses, auch Gesimse.) Es wird breit gemacht, damit der Säulenstuhl desto sicherer steht.

Fußgestelle, f. Saulenstuhl.

Fußhammer, (Goldschmid) ein kleiner Hammer an jeder Seite mit einer Bahn, die aber aufgeworfenen Knor ren gleichet. Die Beulen, welche von dem Aufziehhammer in den Geschirren entstehen, werden hiemit wieder gleich geschlagen.

Fußkluft, f. Fußscheit. Fußkreutz, s. Gangkreutz.

Füßling, (Strumpfstricker und Würker) der intere Theil eines Strumpfes, der den Plattfuß bedeckt.

Fußmaak, f. Fuß und Fußstock. Desgleichen bey den Schustern das Maaß, so nach einem Menschenfuß genommen ist.

Fußmörser, Schemelmörser, (Artillerie) eine Art Mörser ohne Schildzapfen und Lavetten, an welchem der Fuß gleich angegossen ist. Ein stehender Mörser.

Fußpfahl. Ein Stückchen Brett, welches in den Anfall im Hangenden eines Ganges (s. Anfall) geleget wird, damit der Stämpel vest angetrieben werde, und nicht weiche.

Fußreiser, (Jager) dürre Stangen um den Vogel heerd, damit die Vögel darauf fußen, d. i. sich darauf segen können.

Fußrüste, s. Fußscheit.

Fußfact, (Schneider) eine Art großer und geräumiger Sacke, insgemein von großen Tuch oder andern starken wollenen Zeuge, und inwendig mit gewöhnlichem Rauch werk ausgefuttert, dessen man sich sowohl auf Reisen, als fonft bedienet, um die Füße, die man hinein steckt, bey großer Kalte warm zu halten. Insgemein futtert man thu nur mit gar gemachten Schaspelzen. Sie haben oben eine Klappe, womit die Brust bedeckt wird, wenn sie nam lich vollständig seyn sollen.

Fußschheit, Fußtluft, Fußrüßte, (Köler) Scheite, welche an der untern Schicht in einem Meiler in die Quees re auf einander geleget werden, um sowohl das Abschurren des Drecks an dem Fuß des Meilers zu verhüten, als auch das Abbrennen der untersten Theile des Holzes desto besser zu befördern.

Fußschemel, Suftritt, Schemel, (Weber) diejenis gen Latten, welche der Länge nach unten in einem Weber

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stuhl schrseßen, und am Fußboden mit dem einen Ende zwischen zwey Backen auf einem eisernen Bolzen deweglich find. Mit dem andern Ende sind sie aber vermittelt ei `_ner Schnur mit den Schäften verbunden, daher sie diese, wenn sie getreten werden, in Bewegung setzen. Folglich sind diese Fußschemel an einem Ende neben dem Sitz des Webers bevestiget, mit dem andern aber schweben sie an einer Schnur in der Luft. Aus der Verbindung dieser Fußschemel mit den Schäften entsteht eine mannigfaltige Weberzy der Zeuge, da diese bald leinwandsartig find, bald eine durchkreuzte oder Köperverbindung haben. An einis gen Weberstühlen werden die Fußschemel inmittelbar an die Schäfte, wie z. B. an einem gewöhnlichen deutschen Leinweberstuhl, gebunden, so daß die Schnur des Fußsche, mels unmittelbar an den Hängebolzen (f. diefen) gebun den wird. An einem böhmischen Weberstuhl werden aber die Fußschemel erst an die Queerfchemel (f. diese) und denn an die Schäfte angebunden. Diese Art, die Fußschemet durch die Queerschemet an die Schäfte anzubinden, verschaffen den Vortheil, daß die Fußschemel nicht schwan: ten tonnen. Bey der weit künstlichern Weberey der Zeug und Seidenwürker wird der Schaft nie unmittelbar von dem Fußtritt bewegt, sondern vermittelst Schnüre und Tümmler. (f. diefe.) Diese letztern schweben über dem Stuhl, und ziehen den Schaft vermittelst der Fußschemel bald hinauf, bald hinab.

Fußfoden, f. Socken.

Fußstock, (Zimmermann) gewöhnlich ein Maaßstab, der einen rheinländischen Fuß lang, in 12 Zolle, und jeder Zoll wieder in 4 Striche abgetheilet ist. Insgemein macht man ihn von einer guten Holzart, und nennt ihn auch wel Zollstock, Fußstab. wol Zollstock, Fußstab. Oft ist es aber auch ein hölzerner vierkantiger Maaßstab, der 10 rheinländische Fuß lang ist. Am Ende pflegt der eine Fuß gewöhnlichy in 12 Zolle abgetheilet zu seyn. Mit diesem Fußstock überschlägt der Zimmermann beym Beschlagen id in jedem andern Fall das Bauholz.

Fußßiocftab, 1. Fußstock, Sustapeten, f. Matten.

Fußton, (Orgelbauer) ein Ausdruck, woraus die Hö: he und Tiefe eines jeden Registers oder einer Orgelstimme abzunehmen und zu erkennen ist. 3. B. eine schtfüßige Stimme oder ein Acht Fußton ist der menschlichen Stimme gleich; so, daß die vier Hauptstimmen, Baff, Tenor, Alt und Diskant, selbige unter sich theilen, und beynahe sowohl der Tiefe, als Höhe nach erreichen können. Vier Fußton heißt demnach, wenn das tiefe Ceben den Ton von sich giebt, welchen in einer achtfüßigen Stim me das kleine unterstrichene e hören läßt. 3wey Fusion ist, wenn dessen tiefes oder unterstes C eben den Klang giebt, welchen in einer achtfüßigen Stimme das einmal ge strichene e hören läßt. Ein Fußton ist, wenn dessent unterstes C mit dem zweymal gestrichenen c einer achtsú Bigen Stimme überein komt. Sechszehn Fußton hin gegen ist, wenn dessen unterstes C eine Oktave tiefir, als das achtfüßige e klingt; und wey und dreyßig Fuß. REEEE 3

con

ton nennet man, wenn dessen unterftes C um 2 Oktaven oder noch zwepmal tiefer, als das unterfte C im Acht Fuß Ton klinget,

Suftritt, f. Fußschemel.

Fußtrittbrett, (Kattundrucker) unten an der rechten schmalen Seite des Drucktisches ein schmales Brett, wel des an dem Fußgestelle des Tisches bevestiget ist, und dazu dienet, den in Lagen gelegten weißen Kattun darauf zu le ́gen, von welchem ihn der Kattundrucker über den mit Decken bedeckten Tisch zicht, wenn er ihn drucken will, Sußvolk, Infanterie, (Kriegeskunst) Soldaten, die zu Fuße dienen. Das Fußvolk ist heut zu Tage, so wie bey allen klugen Völkern, der Kern eines Heers. Es muß Dienste thun, sowohl im Felde, in Belagerungen, Schlach fen, als auch in Standquattiren. Es wird in Regimen ter, Bataillons und Kompagnien eingetheilt; diese Ein: theilung ist aber nicht bey allen Fürsten gleich, sondern bey einigen sind die Abtheilungen stärker, bey andern schwächer. Fußwinde, (Windenmacher) eine Art Winden, um Lasten damit aufzuheben. Sie unterscheidet sich von einer gewöhnlichen Wagenwinde (f. diese) weiter in nichts, als daß nur die Stange an dem untern Ende einen Fuß oder einen starken Widerhaken hat. Damit dieser Fuß nicht von dem Stock oder Gehäuse der Winde in der Bewegung gehindert werde, so wird mit dem Kirftmeißel auf einer Seite des Stocks eine Rinne ausgehöhlet, worinn sich der Fuß frey bewegen kann. Uebrigens find alle Theile so wie bey andern Wagenwinden. Der Steinmeher und der Zimmermann heben mit dieser Art Winden schwere La» Ben auf.

Sufte, (Schiffbau) ein Lastschiff vom niedern Bord mit Segeln und Rudern. Sie sind auf der Donau gebräuchlich. Sustel, Gelbbolz, Färberbaum, Gerberbaum, Fr. Fuftel, Fuftet, ein Strauch, welcher 5 bis 6 Fuß hoch wächst, und runde Zweige treibt, die mit einer duns telröthlichen Schale überzogen sind. Seine Blätter find breit, voll Adern, fast rund, und den Ulmenbaumblättern ziemlich ähnlich, jedoch viel kleiner. Die Blüthen wach Die Blüthen wach fen auf den Spigen der Zweige, in Gestalt kleiner Trauben, und sind so weich wie Wolle, die Wurzel aber ist harzig. Dieser Strauch wächst an bergigten Orten in Italien, son derlich auf dem apenninischen Gebirge, ferner in Ungarn und in Provence. Sein Holz ist gelb, und wird daher von den Färbern zum Färben des Dunkelgelben gebraucht, womit man Wolle, Tücher und Zeuge färbet. Es giebt eine Orangenfarbe, die aber keine Vestigkeit hat, und daher wird es nur gewöhnlich zum unechten Färben gebraucht. Man vermengt es auch zurveilen mit den Nußschalen und der Wiede, um die Tobaksfarbe, Zimmtfarbe, Koffeefar be und ähnliche Schattirungen hervorzubringen. Es ist darinn eine schlechte Farbe, weil sie allen Glanz, und in kurzer Zeit in der Luft den größten Theil der Schattirung verliert. So bekomt man auch Olivenfarbe, wenn man einen in Füstelbrühe gefärbten Zeug hernach in einer Blaukúpe fårbet. Sie ist aber unangenehm, widersteht der Luft nicht, und wird bald häßlich. In Languedoc in Frankreich

gebräuchet man den Fustel mit Wiede, Cochenille und et was Cremor Tartari vermischet; um die Langustefarbe, welche man in die Levante schickt, zu färben, die denn auch nach den verschiedenen Bestandtheilen bald mehr, bald we niger roth oder Orange ausfällt. Das Holz wird zum Färben geraspelt, in Säcken gekocht, und in der Brühe gefårbet. Das Laub dieses Baums gebrauchen die Lederbes reiter zum Zurichten der Leder.

Futter, Unterfutter, Fr. Doublure, 1) (Schnei der) jedes Zeug, womit der Ueberzug oder Oberzeug der mehresten Kleider verdoppelt wird, so man also unter dem Oberzeuge annehet. Denn wenn der eigentliche Zeug cie nes Kleides nicht mit einer andern Gattung Zeug gefüttert würde, so würde es sich bald zerscheuern und zerreißen ; durch das Futtern aber wird ein Kleid nicht allein dauerhafter, sondern auch bequemlicher und zierlicher, und wenn es Winterkleider sind, so nimmt man warines Unterfutter, wodurch solche wärmer werden. wodurch solche wärmer werden. 2) (Kürschner) alles raiti he Pelzwerk, welches der Kürschner in Kleidungsstücke se het, heißt Futter.

Futter, (Schuster) f. Seitenfutter.

Sutter, (Uhrmacher) ein Zapfenloch, worinn ein Zai pfen einer Welle läuft, und insbesondere wenn dieses Za pfenloch zwar an sich in Eisen gebohrt, aber mit Messing ausgelegt oder gefüttert ist. Auf diese Art werden auch ausgelaufene Zapfenlöcher alter Uhren ausgefüttert. (s. die: ses.) Ueberhaupt heißt bey den Holz- und Metallarbeiteru Futter oft soviel, als dasjenige, womit eine Sache zum Theil ausgefüllet, oder gegen Beschädigung in Sicherheit gesetzt wird. 3. B. Fensterfutter statt Fensterrahm.

Sutter, Suttermauer, Fr. le revetement, (Huttene werk) die Mauer am Schmelzofen, welche zwischen den Ofenpfeilern aufgeführet wird, und zur Bevestigung des Ofens dienet, damit ihn das heftige Feuer nicht zertreibe.

Sutter, (Mechaniker und Metallarbeiter) eine hölzerne Walze, welche auf der einen Grundfläche schraubenför mige Zapfen oder eine Schraubenspindel hat, mit welchem das Futter in die Schraubenmutter in der Mündung der Spindel auf der Drehbank eingeschraubet wird. Auf der entgegengeseßten Grundfläche ist in dem Futter eine Aus höhlung, die zur Hälfte die Gestalt der abzudrehenden Sa che hat, weil sich diese in das Futter passen muß, und hierinn beym Drehen vest gehalten wird. Denn das ist der Zweck dieser Futter, daß sie das Metall, so man an der Dreh bank abdrehen will, an dieser vest halten. Wenn z. B. ein hohler Kegel von Metall imvendig abgedrehet werden. soll, so wird er auf der äußern Seite mit Kreide bestri chen, und in ein fegelartiges Loch eines hölzernen Futters gesteckt, worinn er sich paßt. Zu einem hohlen Cylinder gehören zwey walzenartige Futter. Eins hat eine walzens artige Aushöhlung, in welche der Cylinder eingescht wird, wenn man ihn inwendig abdrehet. Das andere Futter ist bloß eine Walze, worauf man den Cylinder schiebt, wenn man ihn außerlich abdrehet. Eine Kugel wird beyer nahe zur Hälfte in ein Loch des Futters, das nach einem Cylinder ausgedrehet ist, geschoben. Ebene Platten, wel

che

che abgedrehet werden sollen, werden bloß mit ein paat Nägeln vor einem Futter bevestiget, dessen äußere Fläche glatt und eben ist. Der Drechsler nennt diese Futter Patronen, der Zinngießer aber Stécke.

Sutter, f. Fensterfutter, Gutfutter :)
Futter, (Jäger) f. Pflaster.

Sutteral, Fr. Etui, (Futteralmacher) nach mancher:

fey Gestalten und zu verschiedenem Gebrauch eingerichtete Behältnisse, um darinn Dinge aufzuheben, und vor Be fchadigung zu bewahren. Sie werden von mancherley

Materien gemacht, als von Holz, Papier, Pappe u. s. w. um darinn Spiegel, Geschmeide, Gold- und Silberge fehirr, Ringe, Uhren, Porzellan, Bücher und andere Sathen hineinzulegen oder zu stecken. Sie werden gemeinig Ach mit Leder oder Papier überzogen, und wenn es Sa ehen sind, die behur am aufgehoben werden müssen, so wer den die Futterale mit weichen gefärbten Schafleder gefuttert, oder auch wol zugleich mit Wolle oder Haaren ausgepolstert. Man macht auch sehr kostbare Hurterale, die mit schönen Beschlägen, sowohl von Silber, als auch von vergoldetem Messing und Schildkrötenschalen, ausgezieret find. Sowohl die Buchbinder, als auch die Futteralmas her (f. diese) beschäfftigen sich hiemit, und verfertigen er forderliche Futterale und Besteck.

Futteralmacher, ein Künstler, der bloß Futterale macht, nur in großen Städten anzutreffen ist, und kei ne Innung hat. (s. Etuismacher.)

Futterband, (Parukenmacher) ein Band über dem Netz einer Paruke, welches die Haartreffen trägt. Es ist entweder ein starkes leinenes Band, oder dagegen steife Leinwand, etwa 2. Zoll breit. Dieses Band geht von der Spike der Fronte bis zum Nacken, und überdem vom Oberkopf auf beyden Seiten bis zum Ohr. Auch um die Tour wird Futterband geseht, damit sie gut schließet.

Sutterbank, Sutterlade, Heckerlingsbank, Sie dekasten, (Landwirthschaft) ein viereckiger, oben und auf beyden schmalen Seiten offener Kasten auf vier Fußen, worinn Stroh und Gras zu Hechsel für das Bieh geschnit ten wird. Die vordere Mündung ist unten auf dem Bo den mit einer dünnen Stahlplatte belegt, damit die Futterklinge (f. diese) nicht in das Holz dringen kann. Un ten ist ein Holz, gleich einem Kreuz, bevestiget, und hier auf ruhet der Tritt, womit der Fuß des Futterschneiders die Futterklinge beweget. An dem Queerholze gedachten Kreuzes ist die Futterklinge beweglich mit einer Schraube bevestiget, und in der Mündung des Kastens selbst, wo geschnitten wird, steht ein hölzerner Schieber, damit der Futterschneider die Hand nicht verlehet, wenn er das Stroh hält und vorschiebet. Statt dieses Schiebers haben große Futterbänke von neuer Erfindung einen hölzernen Riegel nach der Breite der Bank, und dieser Riegel ist an einer Seite mit der Bank durch ein Gewinde bevestiget, an der andern Seite aber, wo der Futterschneider steht, hångt er durch ein bewegliches Eisen mit dem Fußtritt zusammen. Hiedurch wird das Stroh beym Schneiden ohne Beyhülfe:

des Schneiders niedergedruckt, und dieser schickt das Strok mit einer starken hölzernen Gabel vorwärts. Futterboden, (Landwirthschaft) ein Boden, auf welthem das Futter für das Vieh aufgehoben wird.

Futterbrey, (Bienenzucht) ein weißlicher, glänzender, Flebrigter Saft am Boden der Zellen, so den Jungen zur Nahrung dienet, wenn diese noch im Raupenstande sind. Futterdielen, f. Schiffsverkleidung.

Futterholz, (Bergwerk) Bey einem Feldgestänge ein aus heimbuchenem Holze 1 Fuß langes, 6 bis y Zoll dickes und 10 Zoll breites Holz, welches anstatt der eisernen Buchläuft, und als eine Pfanne zu betrachten ist. Es wird fe dienet, worinn die Warze der Korbftange (f. beydes) nur von Holz gemacht, um die Reibung zu vermeiden.

Futterig, (Wollmanufaktur) eine schlechte Wolle, wels che von der ungleichen Eintheilung des Schaffutters here Stroh and Heu hängt. rühret. Auch nennt man sie Futterig, wenn barinn viel

Kasten, worinn das Nachtfutter für die Pferde in den Sutterkasten, Futterkumm, (Landwirthschaft) ein Pferdeställen ausbehalten wird.

ben Fuß breite Klinge, unten mit einem Ring, womit fle Futterklinge, Futtermesser, eine ziemlich einen hal an dem Kreuzhole der Futterbank bevestiget wird, oben aber mit einem hölzernen Griff. Bey dem gewöhnlichen Futterkasten ist sie nach der Schneide zu in einen flachen Bogen gekrümmt, weil man bier mit einem Zuge schnei den muß bey den oben gedachten großen Futterbänken von neuer Erfindung schneidet man aber mit einem Druck. Daher ist die Klinge im Rücken ausgehöhlt, und in der Schneide ist sie nach einem flachen Bogen gerundet. Man schneidet hiemit das Futter an der Futterbank.

Futtertloben, (Glaser) ein länglichy viereckiges Stück Holz, welches in der Mitte eine Rinne hat, die so breit ist, daß die eine breite Seite des Fensterbleys hinein gelegt wer den kann, um dasselbe vorläufig zum Zug vorzubereiten. Denn der Glaser beschneider hierauf eine jede breite Seite des Fensterbleys mit einem Schneidemesser.

Futterlade, f. Futterbank.

Futterleinwand, Leinwand, welche zum Futtern der Kleider gebraucht wird. Nach Beschaffenheit der Umstånde ist sie bald grob, bald fein. Z. B. in den Aermeln ift sie von mittler Güte, zu Schnürbrüften aber schon seiner. Sie muß dicht seyn, und in manchen Fällen ist sie unges bleicht, z. B. zu Taschen.

Futtermacher, eine Benennung der Flanell- Raschs und anderer Weber, welche solche Zeuge verfertigen, die vornämlich zu Unterfutter gebraucht werden.

Suttermauer, (Baukunst) eine Mauer, womit eine schwächere Wand bekleidet oder gefüttert wird; insbeson dere aber eine Wand, die von Holzwerk in der Nähe einer Feuerstätte, z. B. eines Kamins, errichtet ist. (f. Feuermauer) Besonders in dem Vestungsbaue ist es diejenige Mauer, mit welcher die Erdwälle von Außen versehen werden, die auch der Mauermantel genennt wird. (f. auch Futter.) Suttermesser, F. Sutterklinge,

Suttern

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