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der Welle, und beyde Latten sind vereiniget. Ueber der lesten Latte ist ein Brett auf der Schermühle der Queere mach bevestiget, welches gerade mit dem Zapfen der Welle eine Rinne hat. An der senkrechten Latte befindet sich ein bewegliches wagrechtes Stück, das sich in einen eingeschnit tenen Reif der Latte auf und niederschieben läßt. Es ist ohngefähr einen Fuß lang, und vier Zoll breit und dick, und hat an der einen Seite einen Einschnitt, der die Hälfte des Ganzen einnimt, und auf der Latte verschoben werden kanu. Dasjenige Stück, das vor dem Einschnitt stehen bleibt, ist kaum einen Zoll dick, und auf beyden Kanten dieses Einschnitts liegen dünne runde Eisen der Länge nach, und sind darauf bevestiget. Zwischen diesen Ståben sind zwey Glasröhren senkrecht eingesetzt, die kaum einen Zoll von einander abstehen. Zwischen diesen Röhren müssen die Seidenfaden nach der Schermühle geleitet werden, Dieser Führer ist dazu bestimmt, die Kettenfäden nach der Schermühle in gehöriger Ordnung zu leiten. (f. Scher mühle.

Fübrig, (Jåger) wenn ein junger Leit- oder Jagd Hund zum Aus- und Anführen alt genug ist, welches aber uns ter einem Jahr nicht sonst geschehen kann, so sagt man des Hund ist fübrig.

Sübrig machen, (Jäger) einen jungen Leithund aus Hängeseil gewöhnen, indem man ihn mit einem alten Leithund ausführet, und hierdurch zum Seil gewöhnet.

Führung, Beylaßt, (Schifffahrt) dasjenige, was ein jeder Schiffsbedienter für sich auf dem Schiff an Wagren mitnehmen barf: oder die Erlaubniß, Kraft der die sos genannten Schiffskinder eine gewisse Anzahl Waaren frey in das Schiff laden, und zu ihrem eigenen Vortheile über führen können. Die Menge derselben ist in den Schiffs ordnungen insgemein bestimmt und vorgeschrieben, und es wird davon weder Fracht noch Zoll bezahlt. Doch ist diese Freyheit nicht aller Orten, und es wird ihnen zuweilenein gewisses Geld dafür zugestanden. An andern Orten ist Diese Freyheit sogar ganz abgeschafft.

Fullband, (Schlösser) ein Thürenband, das hinter dem Dehre auf einem Blech angesetzt ist, und bey einer Thüre gebraucht wird, die eine Füllung hat.

Füllbäume, (Bergwerk) find Hölzer, etwa 5 Span: nen lang, welche über das Hauptgevierte des Schachts geleget werden.

Fallbeden, (3uckersiederey) ein kupfernes Becken oder Schöpfnapf, der von runder Gestalt ist, aber auf der einen Seite eine vorspringende breite Tille oder Schnauze hat. An beyden Seiten hat solches einen Henkel, an wel chem es angefaßt und regieret werden kann. Bermittelt dieses Füülbeckens wird dec gare Sod des Zuckers in die Füllstube getragen, und in eine ansehnliche große kupferne Kühlpfanne ausgegossen, worinu es sich abkühlet.

Füllbier, f. Fullquart.
Füllbrett, 1. Füllung.

Fülle, 1) (Köler) die Grube bey einem Meiler, die an demjenigen Ort entsteht, wo das Feuer am stärksten lieget, und arbeitet. 2) (Küche) alles klein gehackte

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die an beyden langen Enden eine vorstehende Faßdaube hat, Füllfaß, (Alaynsiederey) eine kleine eyrunde Wanne, einem Stock, welchen man durch diese beyden Dauben worinn ein Loch gebohret ist, damit man das Füllfaß an durchsecket, bequem tragen kann. Es dienet bey dem Alaunsiedeu, die Lauge aus und in die Laugenpfanney zu füllen,

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Fullfaß, Fr. panier, (Hüttenwerk) ein Gefäß, womit die Kolen in die Kübel gefüllet werden. Sie sind von Spånen und gestaltenen Ruthen geflochten.

nes Gefäß mit einer Schnauze, womit das Bier in die Füllgelte, (Brauer) ein hölzernes, auch wol kupfer Fässer gefüllet wird. In Berlin seht man auf die Fässer einen hölzernen Trichter, und füllt das Bier mit den soge nannten Schupen (s. diese) ein.

Fullbals, 1) ein großer hölzerner Trichter, damiz Trichter, womit ein junger Bienenschwarm in die hölzernen Wein und Bier in die Fässer zu füllen. 2). Eine Art Stöcke oder Beuten gefasset wird.

Fullholz, (Seiler) ein Stab ober ein Holz, so ihm anstatt einer Schüße dienet, wenn er einen Gurt webet, ([. Gurt) indem auf diesem Stock der Einschlagfaden der Länge nach aufgewickelt ist. Mit diesem Stab steckt er af so den Einschlag durch das Fach des gespaltenen Auszages, so wie bey dem Weben.

Fullborn, s. Fruänthorn.
Fullkanne, f. Füllquart.

Sülltelle, (Kupferschmid) ein rundes kupfernes Ká chengeschirr mit einem Langen eisernen oder kupfernen Stick, womit mau Wasser aus den Wassereimern schöpft. Sie faßt etwa jedesmal 1 Quart.

Süllkleye, (Müller) diejenige Klepe, welche die Bäcker in Sachsen den Müllern noch außer der gewöhnlichen Mege für das Mahlen geben müssen, und welche auf 28 Scheffel Weißzen ein Füllfaß, oder soviel als 2 Dresdner Scheffel beträgt.

Füllkörbe, (Bergwerk) Körbe auf Schwingenart gez macht, womit die Kelen, auch der Fluß auf den hohen Ofen aufgegeben werden. (f. Füllsaß.)

A

Stamm gehauene, und ohngefähr Elle weite Trege, worSülllager, Lager, (Brauer) aus einem eichenen auf man die Biergefäße leget, wenn sie aus dem Gähr bottig sollen gefüllet werden. Sie dienen nicht allein zum

Füllen,

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Füllen, sondern auch dazu, wenn das Bier aufstößt, daß die Hefen sogleich in die Tröge laufen können.

Füllmund, eine alte Benennung des Grundbaus oder Fundaments eines Gebäudes, so man nicht mehr höret. Füllort, (Bergwerk) der Ort, wo die Strecke (f. diese) den Schacht berühret, durch welchen die Minera fien gefördert werden sollen. Hier wird ein Raum gebro dyen, der 1, 2 bis 3 Lachter ins Gevierte weit, und 1 bis Lachter hoch ist, um die Erze bequem in die Kübel und Tonnen füllen zu können, und zu Tage zu schaffen. Fullplatte, (Stellmacher) an der Achse der Rüst- und Bauerwagen ein Holz, welches mit zwey Ringen oben auf der Achse bevestiget wird, um die dazwischen durchgehen den Arme zu bevestigen. Hier nennt man es Sand: fchemmet. (f. Bauerwagen.)

Fullquart, Süllkannen, Süllbier, (Bierschenker) biejenigen Quart oder Kannen Wasser, so die Polizey dem Bierschenker zum Bier zuzusehen erlaubt, vorzüglich damit das Bier klar wird. In Berlin sind auf jede Tonne d. i. 100 Quart 7 Quart vergönnt.

Fullfel, f. Fülle.

Füllstange, Rührstange, (Köler) eine Stange, womit die Fülle eines Meilers aufgeschüret und ausgeruh

ret wird.

Füllstube, (Zuckersiederey) Diese Stube in einer Zu ckersiederey hat davon den Ramen erhalten, weil der völ lig gefottene Zucker in solcher in die Kühlpfannen gegossen, und nachher auch in die Formen gefüllt wird. An den Wänden dieser Füllstube werden einige Reihen thönerner Zuckerformen aufgestellet, die zusammengenommen ein Tagewerk genennet werden. Macht man also große Zuckerhüte, (f. Brode) so wird zu ein und eben den Pfannen voll gefiedeten Zucker eine geringere Anzahl Formen erfordert, als wenn kleine Hüte entstehen sollen. Die aufgestellten Formen werden mit zerbrochenen Formen unterstüßet, damit sie nicht umfallen.

Füllung, Fr. Panneau, (Tischler) ein in Rahmstücke eingesetztes Feld oder Fach. Zur Zierde werden nämlich Thüren und Vertåffelungen der Wände nicht aus dem Ganzen verfertiget, sondern es werden in der Mitte der Rahmstücke gewisse insgemein vierkantige Bretter eingesetzt, die insgemein tiefer liegen, als die Rahmstücke, zuweilen aber auch vorstehen. Diese Mittelfelder werden Füllun gen genennet. Eine Thüre, oder Thürflügel oder Panel Fann 2, 3 auch 4 solcher Füllungen erhalten, nach Be schaffenheit der Höhe oder Weite derjenigen Stücke, worinn diese Füllungen angebracht werden. Gemeiniglich macht man in einer Thure oder auch in einer Panelwand eine lange, und unten drunter, nach einem kleinen Zwie henraum, eine kurze Füllung, die aber mit der obersten von gleicher Breite ist. Die Füllungen werden um ihren ganzen Umfange mit Leisten oder Kehlwerk ausgezieret, und wenn dieses nicht ist, so werden doch die Bretter der Füllung selbst an ihrem äußern Umfang mit verschiedenen Kehlstößen verzieret, die entweder in Hohlkehlen, Ban den oder Gründungen bestehen, und nach einer gewissen

architektonischen Zeichnung gemacht sind. Gemeiniglich ist der mittlere Theil einer Füllung oder die Füllung selbst vertieft, zuweilen aber auch erhöher. In beyden Fallen erhält die Füllung selbst gewöhnlich eine Feder, womit sie in die Nuthe der Rahmstücke greift, und hiedurch in diesen bevestiger wird. Die Tischler geben den Füllungen auch zu weilen nach ihrem Umfange mancherley ausgeschweifte Gestalten, wodurch sie ein sehr gutes Ansehen erhalten. Aber nicht allein bey dem Panelwerk der Wände eines Zimmers oder eines Thürflügels werden die Füllungen angebracht, sondern auch in den Fensterladen (f. diese) und in den Thüren aller Arten der Schränke, wodurch man denselben ein sehr gutes Ansehen zu geben weiß. Alle Füllungen stimmen darinn überein, daß sie entweder in die Rahmenstücke eingeschoben, oder daß sie mit Muth und Feder zuz sammengesetzt werden. Diese lehte Zusammenfügung fin det gemeiniglich bey seinen Arbeiten statt, als z. B. bey. Weißzeugspinden, Aufsätzen auf Kommoden und dergleichen, wo alsdenn auch wel öfters die Füllung tiefer, als die Rahmstücke leget. Die Füllung bekomt zu dieser Zusammenfügung an ihrer hohen Kante eine Feder, (f. diese) und die Rahmstücke an ihrer hohen Kante eine Nuth, (f. die e) und die Feder wird in die Nuth eingesetzt und eingeleimet. Wird die Füllung in die Rahmstücke einge schoben, so wird jene an ihren innern Seiten abgefaßt, (f. dieses) damit sie in die Nuthe des Rahmstücks eingreift.

der Sohlen damit zu poliren. Die hiesigen Schuster nen Fummelholz, (Schuhmacher) ein Holz, den Rand nen es schicklicher Pukholz. (f. dieses.)

Ort, wo der Gang zuerst entblößet, auch Kübel und Seil Fund, Fr. l'origine de la miniere, (Bergwerk) der zuerst eingeworfen ist.

Fundament, Grund eines Gebäudes, (Baukunst, Maurer) Mauern in der Erde, welche die fammelichen Wände eines Gebäudes tragen. Dieserhalb wird unter jeder Umfassungs- und Scheidewand eines Gebäudes ein Grundgraben aufgeworfen, den man an jedem Ort so tief aussticht, bis man auf eine tüchtige Sandlage gelanget. Hiebey funden nun zwey Fälle statt. Findet man vesten Grund, so kann man hierauf sicher die Grundmauer era richten; ist aber der Boden fumpfis, so müssen Grundpfale eingerommet und ein Rost geleget werden, und in diesem Fall kostet der Bau, unter der Erde oft soviel und mehr, als der Bau über der Erde. In beyden Fällen wird nun in dem Grundgraben eine Grundmauer errichtet, die jederzeit Fuß wenigstens stärker ist, als die Mauer des untersten Stockwerks, die sich aber von unten nach oben verjüngt, und etwas über die Erdfläche hervortritt. Hiezu muß man Steine nehmen, die in der Nässe nicht verwittern, z. B. bey schlechten Gebäuden Feldsteine, bey zierlichen aber Kalksteine oder Sandsteine. Doch bey Kalk steinen wird die Gleiche (s. diese) stets mit Backsteinen ges mauert, damit die obere Fläche gerade wird.

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ches durchlöchert ist, unter den Registerzügen angebracht Fundamentalbrett, (Orgelbauer) ein Brett, wele

wird, und dessen Löcher mit dem Register genau zusammen treffen, weil der Wind aus den Kanzellen durch diese Löcher in die Register dringen muß. . .

Fund beschwören, (Bergwerk) eine Handlung bey dem Berggericht, da bey streitigen Gången der Aeltere mit Auslegung der vordersten Finger auf den Mundbaum des Fundschachts eidlich erhärtet, daß daselbst der wahre Fund sey.

Fundgrube, Fr. Champs primitif d'un filon, (Bergwerk) ein Stück Feld an demjenigen Ort, wo der Gang zuerst entblößet ist, und Kübel und Seil eingeworfen wird. Das Maaß derselben ist nicht allenthalben gleich), so wie auch dieß Maaß auf Gången von dem Maaß auf gevierten Feld unterschieden ist. Z. B. in der Freybergschen Revier hält eine Fundgrube 60 Lachter, im Obergebirge 42 Lachter, in Ungarn 28 Lachter, oder 4 Lehen. Gewöhnlich wird die Fundgrube halb über halb unter dem Fund gestreckt, es steht aber dem Finder frey, daß er, wenn es ohne Nach theil der Feldnachbarn geschehen kann, solche ganz das Gebirge hinauf oder herunter, vom Ort der Entblößung, stres cken kann. Auf Gången wird das Maaß nur der Långe nach, wie der Gang streichet, genommen, auf Flözen aber wird in die Länge und Breite nach dem Quadratmaaß gemessen.

Fundgrube forttragen, (Bergwerk ) wenn man anderswo auf dem Gange, Kübel und Seil anwirft, um die Erze heraus zu fördern.

Sundgrube Strecken, (Bergwerk) wenn der Fundgrübner sich vor dem Bergamt erkläret, ob die Fundgrube dergestalt gemessen werden sell, daß der Fundschacht das Mittel oder der Mittelpunkt seyn, oder von demselben ganz den Berg hinauf, oder ganz hinunter gemessen werden foll.

Fundgrubner, (Bergwerk) derjenige, welcher die Fundgrube im Lehn hat.

Fündig, (Bergbau) einen Gang fündig machen, ihn finden, d. i. entdecken. Ein sündiger Gang ist, der Erz führet, und daher werth ist, daß er gefunden ist, im Ge gensatz eines tauben Ganges.

deundling, (Bienenzucht) ein Bienenschwarm, der

Bienenmeister nicht eigentlich gehöret, sondern den er zufällig findet, z. B. in Wäldern.

Fundrecht, Fr. le droit de l'inventeur d'un filon, (Bergwerk) ein Vortheil, der dem Finder einer Grube zu gut geordnet ist, vermöge dessen demjenigen, welcher den Gang entblößet, die Fundgrube vorbehalten wird, der gestalt daß, wenn ihm jemand mit der Muthung zuvor komt, ihm doch die Fundgrube verbleibet. Daher ist auch das bergmannische Sprüchwort entstanden: der erste Fin, der der erste Myther.

Fundschacht, Fr. le premier puits, (Bergwerk) der Schacht, in welchem bey Entblößung des Ganges zu erst Kübel und Seil eingehangen ist.

Fånfect, (Kriegsbaukunst) eine Vestung, deren Hauptvertheidigungswerke aus Fünfecken bestehet. Sie hat nämlich fünf Bastions oder Bollwerke.

Sunsporte, (Fischer) ein Fischergarn, so außer dema Boden aus fünf Stücken zusammengesetzt ist, und fünf Eingänge oder Pforten erhält, daher es auch den Namen erhalten hat. Es ist eine französische Erfindung. Fungilen, f. Korallenschwamm.

Funfziger, (Tuchmacher) ein Tuch, so beym Sches ren 50 Gänge erhält.

Funta, ein russisches Pfund, welches sechs und neunzig Sollotnich enthalt. Es wird hiernach daselbst das Sil ber gewogen, und ein Sollotnich ist ein klein wenig schwe rer, als ein Quentchen.

Furche, Fabre, (Landwirthschaft) die vermittelst des Pflugscharrs gezogene Vertiefungen auf einem Acker, so wie die Vertiefung zwischen zwey Stücken Landes, welche solche von einander treunet.

Surchel, Surkel.

Furcheln, f. Förteln.

Furchen, (Spinner) die verschiedene Erhöhungen, welche das Garn in verschiedenen Weiten auf der Spindel machet, wenn es nach dem Spinnen aufgewickelt wird..

Furien, eine Art der chinesischen Atlasse und Taffente, welche gedruckt oder gemalet sind, aber ein so außerordentliches und fast unnachahmliches Gemälde haben, daß sie gleichsam durch eine gänzliche verwirrte oder rasende Ein bildungskraft entworfen zu seyn scheinen, weshalb man sie auch Furien_nennet. Diese Zeuge sind sehr nach dem Geschmack der Franzosen, so daß dieses Volk fie in einem besz sern Geschmack nachgemacht hat. Allein die Gemälde find zwar besser. In Ansehung der Dauerhaftigkeit der Farben müssen die französischen Furien den chinesischen allemal weichen. Man hat auch versucht, solche anstatt zu malen, blos zu drucken, und die Druckerey fiel in die Augen, und war auch dauerhaft. Allein die Mode hat diese Zeuge überhaupt bald wieder in Verachtung gebracht. Ehedem ließ das Frauenzimmer alte Kleider auf diese Art drucken, um sie zu neuern, allein die Mode hat ihnen nuninehr dieses untersagt.

Furien, (Tanzmeister) ein feierlicher, aber daben sehr heftiger Tanz, wobey der Tänzer gleichsam flieget.

Furir, Sourir, (Kriegskunst) ein Unteroffizier bey einer Kompagnie, der im Felde, so wie auch im Standquartier für die Quartiere der Soldaten forget, das Brod und das Futter für die Kompagniepferde empfängt, auch das Lager mit abstechen hilft.

Furirschürze, ein gemeiner Soldat, der dem Furir bey seinem Dienst zur Hand gehet, und seine Befehle ausrichtet.

Furkel, (Hüttenwerk) ein gabelartiges Werkzeug, wo mit die Scheiben, Stein u. dgl. abgehoben werden. Fr. fourche. (. Forke.)

fürlaufen, s. Vorlaufen.

Furniren, aus dem französischen fournir, (Tischler) Hausgeräthe, welche alsdenn insgemein nur von schlech tem Holz gemacht sind, mit seinen und feltenen Hölzern belegen, da man sie entweder nur mit einer einzigen Holzart überziehet, oder aber auch durch mancherley farbige

Holzer,

Hölzer hin und her Figuren bildet. Doch ist es nicht nothwendig, daß das eigentliche Holz des Hausgeräths nur von geringer Art ist, denn auch bey seltenen Holzarten wird mit Bronze, Perlmutter c. furniret. Ein Tischler, der dergleichen Arbeit unternimt, muß nicht allein Kennt niß von der Zeichenkunst, sondern auch von der Farbengebung haben, damit er seinen Figuren, die er mit Farben hölzern auslegen will, den gehörigen Schatten und Licht geben kann. Ferner muß er die Kunst verstehen, den ge färbten Hölzern die erforderlichen Halbtinten und Schatti rungen mitzutheilen, oder wol gar an sich wenig gefärbte in die erforderlichen Farbenhölzer zu verwandeln. Dieses geschiehet entweder durch das Beißen, oder auch durch das Brennen, wodurch ein Theil des Ganzen die erforderlichen Farben und Lichter erhält. Das Holz, womit furniret werden soll, wird zu ganz dünnen Platten mit der Fur nirsäge zerschnitten, und nach einer entworfenen Zeichnung auf dem Blindholz mit heißem Leim bevestiget, wenn solches vorher nach der gezeichneten Figur mit dem Schnis Her zugeschnitten ist. Die Furnirblatten werden aber auf derjenigen Seite, da sie aufgeleimt werden, nicht behobelt, sondern sie bleiben rauh, wie sie von der Furnirsäge zugeschnitten sind, damit sie sich besser vermittelst des Leimes mit Blindholz vereinigen. Die aufgeleimten Stücke werden mit den Schraubenzwingen vest an das Blindholz angeschraubet, so lange bis sie vollkommen angetrocknet sind. Soll das Blindholz ganz oder zum Theil mit Furnirplatten bekleidet werden, und in diesen auch hin und wieder Figuren erhalten, denn werden jederzeit zuerst die Figuren, und nach her die Grundstellen furniret. Sobald mun ein Theil des Hausgeräths ganz ausgeleget ist, denn wird es mit dem seinen Schlichthobel behobelt, mit der Ziehklinge (s. die se) abgeschabet, mit Schachtelhalm abgezogen, und end lich mit Wachs gebohnet. (f. Bohnen.)

Furnirer, f. Ebenist.

Furnirhölzer, alle Holzarten, die sich zum Furniren gebrauchen lassen, und die daher entweder durchgängig gut von Natur gefärbt sind, oder doch maferige und flammige Adern haben. Hiezu gehört das Amaranten Brasilien Buchsbaum Zedern Zypressenholz, u. a. m. Von den einheimischen Hölzern nimt man z. B. hiezu das Flieders holz und den Maser von den Birken.

Furnirplatte, die dünnen Platten von seltenen Höl zern, womit der Tischler furnirt, und solche mit der Fur mirsage etwa 2 Linien dick von den Furnirhölzern abschnei det, nachher aber mit dem Schnißer nach den verlangten Figuren ausschneidet.

Furnirfage, eine feine Laubsäge, die gemeiniglich von einer Uhrfeder gemacht, und in einem eisernen Gestelle mit einem Heft bevestiget ist. Diese Säge dient dem Tischler, die Furnirplatten zu schneiden. Sie ist im Blatt kaum 2 Linien breit..~*

Surnirtischer, f. Ebenist.
Fürniß, s. Firniß.

Fürstenruf, (Jager) gewisse Jagdstücke, die auf Noten gesetzt sind, und welche bey der Parforcejagd geblas Technologisches Wörterbuch I. Theil.

sen werden, um den Herrschaften ein Zeichen zu geben, wohin sie die Jagd lenket.

Furublosa, (Schiffbau) ein Art schwedischer Fahre zeuge von Tannenholz, fast wie eine Fregate, die keine Stücke führen.

Fusilier, (Kriegskunft) ein Soldat zu Fuß, der sich von dem Musketier darinn unterscheidet, daß dieser einen Hut tråget, jener aber eine Art von Grenadiermüßen, die etwas kleiner, als die Müße der Grenadier ist, und auch oben keine Püschel hat. Uebrigens sind sie weder in Absicht des Gewehrs, noch in andern Fällen von den Musketieren verschieden. ketieren verschieden. Neu errichteten Regimentern giebt man insgemein diese Mühen, zum Unterschied von den alten.

Fuß, heißt oft der unterßte Theil eines leblosen Din: ges, besonders wenn er eine breite Grundfläche hat, z. B. der Fuß einer Säule, (f. Fußgestell) ferner der Fuß eines Tisches, Bettes, Weinglases u. s. w.

Fuß, Schub, Fr. Pied, ein gewöhnliches Längens maaß, womit Körper nach ihren sämmtlichen Ausdehnuns gen ausgemessen werden können. Er ist ohngefähr so lang, als der Unterfuß oder der Schuh eines völlig ausgewachse nen Mannes, daher er auch seinen Namen führt. Nach dem rheinlånd'schen Maaß ist es der zwölfte Theil einer Ruthe, und jeder Fuß wird wieder in 12 gleiche Theile oder Zolle abgetheilet. Jeden Zoll kann man wieder in 12 Striche abtheilen, dagegen aber die Professionisten jea den Zoll nur in 4 Striche eintheilen, sonderlich die Holzs arbeiter. Die Länge eines Fußes ist aber nicht aller Orten gleich, sondern gar sehr unterschieden. In einem jeden Laude ist aber doch eine bestimmte Länge dieses Fußes vest geseht, wonach sie sich alle richten. In Frankreich ist für ein bestimmtes Fußmaaß gesorgt worden, so ber königl. oder pariser Fuß heißt, und 6 machen eine Toise. Eine folche Toise ist von Eisen am Chatelet in Paris bevestiget, · nach welcher ein jeder, der den pariser Fuß richtig haben will, solchen abnehmen kann. Dieser pariser Fuß soll der 39231564 Theil von der Dicke der Weltkugel seyn, womit vielfach die Füsse und Maaßen anderer Länder in Vers gleichung gezogen werden. Ist man nämlich von der Rich tigkeit des pariser Fußes versichert, und theilet solchen durch Hülfe einiger Transversallinien in 1000 Theile ein, so kann man hiernach auch die Länge der Füße anderer Länder erforschen, indem von solchen Theilen z. B. ein amsterdamer Fuß 870, ein leipziger 970, ein londner 937, einrheinländischer 966, ein wiener 972 u. f. w. hålt. Dean wenn ein pariser Fuß in 12 Zoll, jeder Zoll in 12 Linien, und jede Linie in 12 Striche, der ganze Fuß also in 1440. Striche getheilet ist, so hat nach dem pariser Maaß ein Fuß zu Amsterdam 10 Zoll, s Linien, 3 Striche, zu Leipzig 11 Zoll, 7 Linien, 7 Striche, ein, rheinländischer Fuß 11' 5" 3", ein wiener Fuß 11 3oll 8 Linien u. f. w. In hiesiger Gegend ist der rheinländische, Fuß durchgängig im gemeinen Leben im Gebrauch.

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Fuß, (Orgelbauer) ist ein Maaß des Tons, wonach man die Stimmen in den Pfeifen nach ihrem Tone und REEFE Laut

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Lout an Höhe und Tiefe benennet, um einen Ton von dem andern desto besser unterscheiden zu können. Diese Benennung ist ohne Zweifel von der Lange der Pfeifen her genommen, (f. mehr unter Fußton.)

Fuß, Sohle, (Bergwerk) ein Stolln, worauf die Baser ablaufen, wenn ein Gang sich austhut, so sagt man: der Gang streckt die Füße von sich; schneidet et sich aber ab, so heißt es: der Gang siehet die Süße binan. Fr. le filon f'etend, fe coupe.

Fuß, f. Münzfuß.

Sukangeln, Sußeisen, (Kriegskunst) ein Eisen mit 4 Spitzen, so zur Beschädigung der Füße der Feinde vor einem bevestigten Lager, oder auch vor den Außenwerken einer Vestung, desgleichen vor dem Wall geworfen werden. Man mag sie werfen wie man will, so fallen sie stets so, daß eine Spike oben komt, die andern aber in die Erde fahren.

Fußarbeit, (Weber) diejenige Arbeit, da man vermöge verschiedener Fußtritte und Schäfte, und durch beyder mannigfaltige Verbindung gewisse figürliche Bilder in ein Zeug webet. 3. B. in der Leinwandsmanufaktur entstehet hiedurch vorzüglich der Zwillich, der die Fußarbeit gewisse erhöhete Steine oder Vierecke ertheilet, die uns tereinander schicklich nach einem gewissen Muster zusam mengescht sind. Eben so wird auch bey der Wollemveberey blos vermöge der Fußtritte und Schäfte der fazonirte Kammlot, und andere dergleichen Zeugarten mehr hervorgebracht. In der Seidenmanufaktur ertheilt man blos durch die Fußarbeit, z. B. den bandigen Zeugen, dem Bril lant und Spiegeltaft eine gewisse figürliche Verzierung. Im engeren Verstande nennt man diese Arbeit auch fajo nirte Arbeit, allein unter dem Wort fazonirt verstehet man Im weitläuftigen Verstande auch alle Zeuge, die eine Fazon der Bilder haben. Man kann die Fußarbeit von der Zug arbeit sehr leicht unterscheiden, indem die Figuren der er ften Art Zeuge nicht so zeichnerisch und ihre Umriffe nicht gerundet, fondern fast beständig im Umfange gradlinigt find, oder doch sehr wenig hievon abweichen. Ferner kon nen die einzelnen Figuren auch nicht sehr groß seyn, wenn, man sie blos durch Schäfte und Fußtritte weben will, es fey denn, daß die Schäfte mit dem Kegel gezogen werden, wie z. B. bey der Prußienne. (f. diese.) Alsdenn kön nen durch die Schäfte gleichfalls zeichnerische Figuren z. B. Blumen, aber doch nur kleine hervorgebracht werden. Die ganze Einrichtung des Etuhls zu der Fußarbeit bestes Het darinnen, daß die Aufzugs- oder Kettensäden nach ge wissen Vorschriften oder Regeln, die auf einem Papier be merkt sind, welches man das Riech (f. dieses) nennt, in die Schäfte gezogen oder eingereihet werden, daß ferner die Schäfte mit den Fußtritten gleichfalls nach der Vorschrift gines Musters, welches hier der Boden (s. Boden leines ner Zeuge) genannt wird, schicklich verknüpft werden. Bermöge dieser Einrichtung gehen ben jedem veränderten Tritt der Fußschemel andere Schäfte mit ihren Kettensä den in die Höhe, wodurch denn die figürlichen Stellen in vem Gewebe vermittelst des Einschlagfadens gebilder wer

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den. Denn soviel Schäfte zu dieser oder jener Art Jug gebraucht werden, eben soviel Fußtritte müssen auch vor handen seyn, doch kann ein Schaft wechselsweise an mehr als an einem Fußtritt angebunden seyn, deswegen jeder an seiner Balkenschnur soviel Bodenschnüre (f. diese) hat, als er an mehrere Fußtritte angebunden wer den soll. Die Einrichtung eines solchen Stuhls wird sich am besten bey der Beschreibung des Zwillichs und des Kannefaffes zeigen lassen. (f. beydes.)

Fußbant, eine kleine Bank, die Füße, wenn man sitzt, darauf zu setzen. Sie werden von den Tischlern und Stuhlmachern verfertiget, und der lettere macht sie faft am zierlichsten.

Fußbett, (Wundarzt) eine Maschine bey Heilung des Beinbruchs zu gebrauchen. Ein Brett, welches 2 Fuß 3 Zoll lang und einen Fuß breit ist, dient der ganzen VdaMa schine zur Grundlage. Auf der einen schnuaien Seite ist ein halbrunder Ausschnitt, so unter der Kniebeugung des Fußes zu liegen komt. Auf beyden Seiten dieses Ausschu......... ̈* tes find green kleine 1 3oll lange eiserne Zäpfchen bevesti get, und in der Mitte sind in gleicher Entfernung nach ei nem Viereck Löcher durch das Brett gebohret, welche im bedürfenden Fall dazu dienen, daß das Bett, damit es nicht weiche, mit vier Någeln in die Madrage könne ge steckt und bevestiget werden. Zwey Seitenstangen, gleich: falls 2 Fuß 2 Zoll lang, 1 Zoll breit und Zoll dick, wer den vermittelst vier Pfosten vereiniget, und lehtere in das Brett eingezapft. Auf den beyden Seitenstangen find 10 Paar eiserne Stifte, die ohngefähr 3 Linien hervorragen, von Weite zu Weite angebracht, an welchen die 2 Gurte bevestiget werden. Das eine Ende der Seitenstangen hat einen tiefen Ausschnitt, worinn sich der Zapfen der Welle einlenket, und nicht weit davon gehet ein Loch durch die ganze Dicke der Seitenstangen, worinn ein Nagel gesteckt wird, und zwar zur sachherigen Bevestigung. Die Stån, der øder Staffeln sind vollkommen viereckig, und die ganze Höhe ist 8 Zoll. An dem untern, Ende auf der Grunds fläche ist ein Zoll tiefes Loch angebracht, um hiemit die 1 Staffel auf die hervorragende Spigen des Brects zu stel len. Das oberste Eude hat einen Eürschnitt, in welcher ein Queerholz passet. Dieses Queerholz, welches 5 Zoll lang, 1 Zoll breit und Zoll dick ist, hat auf der einen langen Seite einen halbrunden Ausschnitt, und komt vorn in den Staffeln zu liegen, so daß der halbe Ausschnitt über das Kuie zu liegen komt. Born werden die beydew Staffeln durch ein Queerholz vereiniget, und die Seitens stangen werden durch Löcher mit den Enden, so wie bey einer Bettspunde, burch die Staffeln oder Pfosten durchge shoben und bevestiget. Oben auf den hintersten Pfosten sind zwey kleinere Löcher durchgebohret, wo die Enden eis nes Bogens eingesteckt werden. Eine Welle von weißbüch nem Holze, 5 Zoll lang, ist vorn auf den hervorragens den Enden der Seitenstangen angebracht, und kann dar auf mit einer Kurbel umgedrehet werden. An dem einen Eude hat die Welle ein Sperrrad, und an dem Ende der Seitenstange ist ein Sperrkegel angemacht, so daß die

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