Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

vordern freyen Ende in die Höhe gehoben, so hebt sie einen oben über ihr herunter hangenden Arm auf. Dieser Arm durchbohre die Platte des Uhrgehäuses in einem geraumi gen Loche, und siht an einem Einfallhaken, der in dem Innern der Uhr, wenn die Uhr ruhen soll, einen Stife auf der Seite des Zusahrades ergreift. Hierdurch wird das Räderwerk gehemmet. Hebt aber die Ausisfung den Ein fallhaken an seinem Arm in die Höhe, so erhält das Rá derwerk Freyheit, sich zu bewegen. Auf der Welle diefes Einfallhakens fist ein zweyter Hafen, der zugleich mit dem Einfallhaken einen Stift an dem Rade der Schraube ch ne Ende ergreift. Das unterste Ende des über der Auslösung liegenden Arms greift mit einem Wiederhaken in ei nen Kerb der auf der Schloßscheibe angebrachten Schne ce. Diese erhebt sich nach und nach, und wenn die Schloß scheibe mit dieser Schnecke umlauft, so schleist nur gedach ter Arm nicht nur über die Stirn der Schnecke weg, fons dern erhebt sich auch nach und nach. Der nur gedachte Arm bewegt sich frey auf einer oben über der Auslösung angebrachten Welle, die das Uhrgehäuse durchbohret. Auf dieser Welle steht in dem Innern des Gehäuses ein horis zontaler Arm, der mit einer andern nebenbey liegenden Welle parallel läuft, und der gedachte Arm greift unter einen zweyten Arm, der auf nur gedachter Welle mit dem einen Ende stehet, und das Uhrgehäuse in einem geräumis gen Loche durchbohret. Bewegt sich also das unterste En de des Arms, der über der Auslösung liegt, mit seinen Wiederhaken auf der Schnecke, wie schon oben gedacht, in die Höhe, so greift sein oberer Arm über der Auslösung gegen den kurz vorher gedachten Arm, der auf der andern Welle siht, wodurch diese Welle beständig etwas umgedrehet wird. Mit dieser Welle und zugleich mit dem Zapfen der Walze hängt eine fenkrechte Stange zusammen. Es folgt also natürlich, daß wenn nur gedachte Welle dur den Haken über der Auslösung bewegt wird, so wird zu gleich auch die Spihe der senkrechten Stan gegen das Gehäuse gedruckt, und die Walze zurückgeschoben. Je hö her also der Arm der Auslösung mit seinem untersten Ende auf der Schnecke der Schloßscheibe steigt, desto máx wird die Walze nach der andern Seite der Uhr zurückge trieben. Zu gleicher Zeit bewegt das Walzenrad die Walze, und beyde Bewegungen geben der Walze eine schrau benartige Bewegung. Denn durch die Verschiebung der oben gedachten Stange wird die Walze allmählig geschoben, und auch zugleich von dem Walzenrade herumgetrieben. Folg lich gehet die Walze schneckenartig herum. So lange nun dieß Verschieben und Herumdrehen der Walze fortgesetzt wird, so lange spielt die Uhr hintereinander fort, (f. Walze) sobald aber die Schnecke mit der Schloßscheibe herumgegangen ist, daß der Wiederhaken des Arins in den Kerb der Schnecke hinab fällt, so hört die Uhr auf zu spielen, und die Symphonie ist durchgespielt, und die Walze wird auf der entgegengesetzten Seite des Uhrgehäuses wieder zu

van ben Uhrwerk, wie eine Schraube in ihrer Schrau benmutter beweget. Demohnerachtet muß die Uhr ein Stück nach dem andern spielen. Allein blos alsdenn wird die schraubenartige Bewegung der Walze angebracht, wenn die Uhr die drey Stücke einer Symphonie hintereinander fortspielen foll. Cf. Walzen) Die Walzen werden, also nach einem verschiedenen Mechanismus in Bewegung ge Bracht. Diejenige, welche eine schraubenmäßige Bewe gung erhält, wird auf folgende Art beweget. Auf der rechten Seite der Uhr läßt sich eine Auslösung an dem eis nen Ende aufheben, weil sie auf einem Zapfen läuft. Ein langer eiserner Arm reicht nämlich von dem Weiser werk des Gewerks der eigentlichen Uhr bis an die freye Spitze der Auslösung, und ein Stift auf dem Wechsel des Weiserwerks, hebt nach Verlauf einer Stunde, vermit telst des gedachten Arms, die Auslösung auf dem freyen Ende auf. Der Sapfen in der Mitte der Auslösung liegt bey der Ruhe des Uhrwerks in einem Kerb der Schloß fcheibe, die überdem noch drey Kerbe in gleicher Entfer nung auf ihrer Stirne hat. Der oberste Kerb aber, wor inn der Zapfen lieget, ist der gröste, und der Zapfen der Auslösung kann in allen Lagen der Auslösung hineinfallen. Die übrigen drey Kerbe sind hingegen kleiner, und der Zapfen kann nicht eher in diese hineinfallen, als wenn die Auslösung etwas von dem Gehäuse der Uhr vorwärts zu rückgeschoben wird. Denn der Zapfen der Auslösung ist vorne breit und hinten schmal, und das breite Ende kann nur in den breiten Kerb fallen, in die drey übrigen aber nicht, sondern nur die schmale Seite. Die Schloßscheibe mißt die jedesmalige Umwälzung der Walze ab. Denn wenn die Auslösung aus dem großen Kerb aufgelöset wird, und die Schloßscheibe läuft einmal um, daß also der Zap fen der Auslösung wieder in den nämlichen großen Kerb einfällt, so hat sich die Walze achtmal umgewälzet. Wenn aber die Schloßscheibe nur so weit umlauft, daß der Zap. fen in den nächstfolgenden Kerb der Schloßscheibe einfallen kann, denn ist die Walze nur zweymal umgelaufen. Als denn muß aber auch die Auslösung, wie oben gedacht ist, etwas von dem Gehäuse der Uhr abgerückt werden, das mit die schmale Seite des Zapfens in diesen kleinern Kerb einfallen kann. Alle vier Kerbe stehen, wie schon gedacht it, in gleicher Entfernung von einander, und folglich lauft die Walze bey jedem Kerb zweymal herum, da sie wah rend der Zeit, daß die Schloßscheibe einmal herum gehet, fich achtmal herumgewälzet hat. Um dieß zu begreifen, muß man wissen, daß die Schloßscheibe auf einem beson dern Zapfen fist, und hinter sich noch einen Wechsel mit 64 Zähnen hat. In die Zähne dieses Wechsels greift ein Getriebe mit acht Stocken, das auf dem vorspringenden Zapfen des Wechselrades sitzt. Das Getriebe hat, mit dem Wechsel- und Walzenrade, wie anfangs schon gedacht ist, eine gleiche Bewegung. Wenn man nun die Triebstocke 8 in die Zähne des vorhin gedachten Wechsels 64 dividiret, so folgt daraus, daß sich die Walze 8 Mal umwälzt, währück in ihre vorige Lage geschoben. Denn eine gekrümmte tend daß die Schloßscheibe mit ihrem Wechsel sich einmal un ihren Zapfen beweget. Wird die Auslösung an dem Technologisches Wörterbuch 1. Theil.

starke Feder lehnt sich an die Spitze des an dieser Seite be findlichen Zapfens der Walze, und treibt solche zurück.

Doddd

Allein

Allein die Kraft dieser Feder wirkt mit vieler Schnelligkeit, und die Stifte auf der Walze würden sich bey der Bewes gung gegen die Tangenten sehen, wenn die leztern nicht von dem Uhrwerk aufgehoben würden, deswegen das Gewinde, woran die Tangenten bevestiget sind, durch ein be fonderes Hebewerk in die Höhe gehoben wird, (f. Hebung) so daß in dem Augenblick, wenn die Symphonie ausge spielt ist, der Wiederhaken der Hebung gegen einen Stift auf der Seite des Wechselrades greift. Das Rad schlägt mit aller Schnelligkeit, vermittelst seines Stifts, gegen den Wiederhaken, und treibt die Hebung in die Höhe. Diese erhebt die Charniere oder Gewinde mit den Tangenten, und in eben dem Augenblick wird auch die Walze von der Feder wieder zurück in ihre vorige Lage geschoben. Eine andere Feder unter der Hebung erhebet diese wieder, und Hoenn bey einer neuen Bewegung des Råderwerks der Stift auf dem Wechselrade den Wiederhaken verläßt, so sinkt das Charnier mit den Tangenten wieder in seine Lage hinab. Die andere Art, die Walzen einer Flötenuhr, welche sich blos nach einem Kreise um ihre Achse drehen, und acht Stücke spielen, werden auf folgende Art verschoben. Der bben gedachte Arm über der Auslösung ist hier überflüßig, und er muß daher von der Schnecke abgenommen werden. Die ganze Verschiebung dieser Walzen wird durch eine un bewegliche Verschiebung, die einer offenen Büchse gleicht, gegen die Wand gepreßt, wenn die vorige Art der Walzen soll verschoben werden. Die Verschiebung der Walzen, wovon wir jekt reden, hat Staffeln, und man giebt ihr 8 Staffeln, wenn die Walze & Stücke spielen soll. Die Staffeln gehen beständig tiefer nach dem ganzen Umfange der Verschiebung hinab. Wenn die hoch fte Staffel mit einem Stift in einen Kerb in der Spike der Verschiebung greift, so wird die Verschiebung von eis ner Scheibe dicht gegen die Wand gepreßt, und der HaFen oder Arm über der Auslösung liegt auf der Stirn der Schnecke. Hångt man aber die zweyte Art Walzen ein, wovon hier die Rede ist, so ziehet man nur gedachte Schei be auf ihrem Zapfen etwas vorwärts zurück, daß die Spike der Verschiebung, oder der Arm, der die Verschiebung der Walzen verrichtet, den Stift der Scheibe verläßt, und auf ihrer tiefsten Staffel zu liegen komt. Hierdurch erhält die Verschiebung Freiheit, sich vorwärts soweit zurück zu bewegen, daß der Haken über der Auslösung die Schnecke Der Schloßscheibe verläßt, und unthätig auf der Schnecke hångt. Denn eine Feder, die vor jedem Zapfen der Vers Schiebearme in dem Innern der Uhr fizet, treibet die Ver Schiebung, wie gedacht, zurück. Auf der Scheibe, wors Auf die oben gedachten Staffeln sind, stehen in einem Rin ge die Zahlen 1 bis 8, denn über jeder Staffel stehet auf der Scheibe eine Zahl. Diese Staffeln faffen gegen den Zapfen der Walze. Verschiebt man die Scheibe der gestalt, daß die Zahl auf die senkrechte Stange, die von oben herunter über der Auslösung gehet, und mit dem Zapfen der Walze verbunden ist, zu stehen komt, so greift die niedrigste Staffel der Scheibe gegen den Zapfen der Walze. Die Walze ist alsdenn der Platte des Gehäuses

am nächsten, und spielt das erste unter ihren acht Stücken zweymal hintereinander. Denn die Auslösung hängt as dem hintersten bevestigten Ende mit den Verschiebungsar men zusammen, und wird mit diesen vorwärts zurückge. schoben. Der anfänglich gedachte Zapfen der Auslösung ist, wie aus dem obigen schon bekannt, nach dem Uhrgehäuse zu schmåler, als vorne, und fällt also in alle vier oben ge dachte Kerben der Schloßscheibe, wenn die Verschiebung vorwärts geschoben ist. Er hemmet also die Schloßscheibe schon, wenn diese sich um ein Viertel umgedrehet hat. In dieser Zeit läuft die Walze zweymal um. Dies gilt je derzeit, wenn die Walze die übrigen 7 Stücke spielen soll. Soll sie das zweyte Stück spielen, so verschiebet man die Scheibe soweit, daß ihre zweyte Staffel vor dem Zapfen der Walze zu stehen komt. Diese Staffel ist schon etwas höher, und treibt die Walze soweit zurück, daß die Stifte des zweyten Stücks auf der Walze die Tangenten erheben. Jede höhere Staffel also schiebt die Walze etwas weiter zurück, und jedesmal spielt die Walze ein ander Stück. Man sehe Flötenwerk, Walze, Tangenten und Verschiebung, wo die Sache sich noch deutlicher ergeben wird, ingleichen Spr. K. H. Samml. VIII. Fig. II. u. V.

Flötenwerk, (Orgelbauer, Uhrmacher) 1) Ein Regifter in den Orgeln von Pfeifen oder Flöten (f. diese) 2) In einer Flötenuhr gleichfalls das Pfeifen oder Flötenregister, welches vermittelst der Tangenten und der Walze, so diese in Bewegung setzt, blåset, und zugleich auch den Blasebalg öffnet, welcher den Wind in die Pfeifen bringt, und den Ton angiebt. Das Register oder die Pfeifen ste hen über der Walze, und diese über den Blasebalg. Ins gemein hat dieses Flötenwerk nur ein Register, weil 2 Register zugleich gezogen zu stark in einer Stube schallen, und daher unangenehm klingen. In jedem Register spielen nur 2 Flöten, und die sämmtlichen Flöten sind von Holz. Ef. Flötenuhr) Der Orgelbauer verfertiget das Flötenwerk an sich, und der Uhrmacher bringt es erforderlich bey der Spieluhr an.

Flöte traverse, f. Queerflöte.

Flott, heißt bey den Schiffern alles, was schwimmt. Flott machen heißt also, ein vest stehendes Schiff, das auf eine Sandbank und dergleichen gefahren ist, wieder schwimmend machen.

Flott werden sagt man von einem Schiffe, wenn die Ebbe vorben ist, und die herbeykommende Fluth das Schiff wieder hebet. Daher heißt in ́manchen nordlichen Gegenden Flottmilch, der Rohm der Schafmilch, weil dieser auf der Milch schwimmt; oder auch die Schafmilch über: haupt, weil sie dergleichen Rohm hat.

Flotte, (Schifffahrt) eine Anzahl Schiffe unter einem Anführer. Eine Flotte kann entweder eine Kriegsflotte seyn, und denn heißt sie auch Armade oder auch Or lögsflotte, wie bey den Holländern, oder sie ist auch nur eine Kauffahrtenflotte, da die ganze Menge von Schiffen blos aus Kauffahrern bestehet, die der Handlung wegen nach einer Gegend vereiniget hinfahren, und um der Sicherheit willen, zumal, wenn Krieg auf der See ist, von

einigen

einigen Kriegsschiffen begleitet werden. Eine Kriegsflotte theilet man in verschiedene Abtheilungen oder Eskadern ein, je nachdem es der Admiral von der gesammten Flotte es für gut befindet, oder es für nöthig erachtet. Cl. Eskader) Zu einer Kriegsflotte gehören nicht allein die Linienschiffe, fondern auch manche andere Fahrzeuge, die theils armirt find, als die Fregatten, Brander c. als auch Last oder Transportschiffe, die der Flotte Mannschaft, oder auch Vorrath an Mund- und Kriegsbedürfnisse nachführen.

1

3

Flottille, (Schifffahrt) eine kleinere Anzahl von Schif fen, die zusammen fahren. Besonders nemen die Spanier ihre Kausfahrer, die nach Indies fahren oder aus Indien kommen, mit ihrer Bedeckung also. Diese Flottillen wer den aber nur ausgerüstet, wenn aus einer oder der andern Ursache die Silberflotte nicht abgehet.

Flottisten, (Schifffahrt) diejenigen, so zugleich mit der spanischen Silberflotte Handlung treiben.

Slottseide, Fr. flottes de foye, heißen zuweilen bie bey den Seidenzwirnern und Spulern, auch anderen Ar beitern, welche mit der Seide zu thun haben, die Seis denstrånge, welche auf den Haspeln oder Winden entstehen.

Flot, Flets, Lage des Gesteins, Steinlager, Fr. filon couchant horizontalement, (Bergwerk) eine wagrechte, oder doch sehr flach liegende Schicht oder Lage von Eri, Schiefer, Gestein oder dergleichen, welches sich von der Bergart des Gebirges unterscheidet, in die Breite erstres cket, und nicht niederwärts in das Gebirge sebzet. Ein Floß laust mit den übrigen Erd- und Steinlagen des Ge birges mehrentheils parallel. Es ist hiebey folgendes zu be merken: 1) die Minerallage über dem Flöh heißt das Dach, unter dem Flöß aber die Sohle oder das Liegende, bey des aber mit dem Floh vereiniget das Geschide. Oft lies gen mehrere Flöße untereinander, und wenn zwey in der Sohle vereiniget sind, so nennt der Bergmann beyde das Geschutte. Die Klüfte in der Sohle eines Flößes heißen Schloten. 2). Die Flöße an sich enthalten insgemein Vitriolschiefer, Alaunschiefer, Alaunkolen, Holz und Steinkolen, Galmey - Bley- und Zinnerze, Kupferschiefer, Eisenstein, metallhaltigen Thon, und auf dem Liegenden auch zuweilen Sanderze. 3) In Absicht der Mächtigkeit Find die Flöße zuweilen nur bis 12 Zoll dick, und diese nennt man schmale oder niedere Flore; zuweilen aber auch einige Fuß bis 6 Lachter dick, und diese nennt man mach tige oder hohe Flöge. Doch ist/ ihre Mächtigkeit nicht immer durchgängig gleich stark. 3) Die Flöße streichen bald nach dieser, bald nach jener Himmelsgegend, so durch den Kompaß bestimmt wird. Hauptstreichende Flöge find, die in einer langen Strecke hintereinander førtstreis chen; ist dieses nicht, so heißen sie zerrissene Flöße. 4) Die Flöße liegen entweder mit dem Horizont parallel, oder sie machen mit ihm einen Winkel. Jene heißen ebene, gleiche und föblige Flötze, diese aber donlegige flore. 5) Sie schießen insgemein in dem Hohen- und Vorgebir ge ein, verdrucken sich in dem hohen Gebirge, und in dem Mittelgebirge liegen sie eben. Man muß das Flöß von

dem Gange und Stockwerke unterscheiden. Doch nennt man zuweilen aber fälschlich, sehr flach liegende Gänge gleichfalls Flöh.

Slötz, f. Flößte.

Flot, Flex, Fr. filon horizontal, (Bergwerk) ela wirklicher Gang, welcher nicht über 20 Grad fällt, und auf dessen liegenden der Kübel fißen bleibt und nicht hin eingehet. An manchen Orten wird auch nur ein Gang Floß genennt, der nicht über 10 bis 12 Grad fällt. Dos wie schon gedacht, diese Benennung eines sehr flach fallen den Ganges ist nicht genau.

Flötzbau, (Bergwerk) 1) Ist das Flötz schmal, fo treibt man aus einem kurzen Stoß des Schachtes eine For derstrecke, und gervinnt den Flößen vorzüglich durch die Krummbalserarbeit und durch das Lochen. (f. beydes) 2) Ist das Flöh hoch, so gewinnt man es aus dem kurzen Stoß des Schachtes vorzüglich durch den Sitzstock, durch die Klopfarbeit, und durch die Keilhaue. 3) Setye flach fallende Flöße gewinnt man durch das Sohlen, (f. alle diese Artikel)

Flögberg, f. Flötzgebirge.

Slotze abnehmen, (Markscheider) das Fallen eines Flößes nach Graden messen, oder sein Streichen nach den Stunden des Kompasses untersuchen.

Flóre ausrichten, f. Flöge erschürfen. Florze durchbrechen, (Bergwerk) mit dem Erschürs fen bis an das edele Flok gelangen.

Flötze entblößen ́s. Flötze erschürfen.

Flötze erschürfen, entblößen, ausrichten, (Berge bau) ein Flöß ausfündig machen, so entweder burch das Bohren, oder durch Schürfen, oder durch Tagröschen, oder endlich durch Suchstolln bewerkstelliget wird. Cf. alle diese Artikel)

Flöte liegen teilweise, (Bergwerk) wenn sie bald schmal, bald mächtig sind,

Flöge müssen Vierung leiden, (Bergwerk) wenn ein Gang durch ein Flök seßet, ob solcher auch junger is, als dieses, so kann er das Erz- drey und ein halb Lachter im hängenden, und soweit im liegenden wegnehmen, ohne baß das Floß solches hindern kann.

Flötzers, (Bergwerk) Erz in Flögen gewinnen, jum Unterschied von den Gangerzen.

Slotzgebirge, Fr. montagnes qui confiftent des couches, (Bergwerk) an, oder auch auf einander liegende Berge, deren Gang- oder Steinarten mehrentheils mit der Oberfläche der Erde parallel laufen. Mehrentheils find es Schiefergebirge, so wahrscheinlich aus einem Schlamm entstanden, der sich in einer vormaligen See zu Boden goo fest, und im Austrocknen erhärtet hat, und sich soweit erstrecket, als der Schlamm reichet. Sie liegen oft magrecht, geben aber oft bauchige oder wellenförmige Schich ten, die hin und wieder am Tage liegen. Insgemein erstrecken sich die Flöße durch die Thaler, durch das Vorund Mittelgebirge, selten durch das hohe Gebirge. Ein einzelner Berg solches Gebirges heißt ein Slögberg. Doooo 2

[ocr errors]

Storz gebet zu Tage aus, (Bergwerk) wenn er sich burch einen Schweif in der Rinde oder Oberfläche der Er de zeigt, welches aber selten ist.

Flörtlüfte, Fr. petits filons horizontals, (Berg werk) die zwischen dem Gestein wagrecht oder flach liegen den Oeffnungen oder Steinscheidungen, welche flötzweise, d. i. gänzlich das Gestein von einander scheiden. Sie füh ren insgemein Wasser mit sich. Die Klüfte in den Liegen den eines Flößes heißen Schloten.

Florlage f. Slotschicht.

Flötz örter fich zum Gange, Fr. le filon horizontal f'attache au filon droit, (Bergwerk) das Flöh leget fich an den Gang an, und lässet sich mit ihm schleppen.

Flötzriffel, (Bergwerk) ein tauber Gang oder ein Floß, der einen erzführenden Gang abschneidet oder zertrums

[ocr errors]

Flötzschicht, Flötzlage, (Bergwerk) eine horizon tale oder doch größtentheils horizontale Schicht oder Lage einer Erd- oder Steinmasse.

Flötzschwarde, s. Dachwand.

Florzweise, ein Erz bricht flötzweife, wenn es in vols ig oder doch mehrentheils horizontalen Lagen gefunden twird.

Flou, ein französischer Ausdruck der Maler, wodurch He das weiche, sanfte und markichte in einem Gemälde, im Gegentheil der Trockenheit (f. diese) andeuten wol Jen. Es entsteher durch das gute Verreiben der Farben.

Slucht, (Baukunst, Tischler, Zimmermann) der Epielraum zur Bewegung einer Sache. So hat eine Thure, ein Fenster zuviel Flucht, wenn man am Rande durchsehen kann. Folglich bestehet die Flucht darinn, daß Fenstern, Thüren u. dgl. genau in den Rahm oder ihre Sarge einpassen. Auch bedeutet die Flucht bey dem Zim. Barge einpassen. Auch bedeutet die Flucht bey dem Zim mermann und Maurer eine gerade Linie oder Fläche, z. B. einige Fenster, welche gerade in einer Reihe fortgehen. So sagt man auch, die Mauer des Gebäudes ist in einer Flucht, b. i. lauft in gerader Linie fort. Ein Haus stehet mit dem andern in der Flucht, d. i. in gerader Linie.

Flucht und Schweiß, (Jager) Wenn ein großes der kleines Wild angeschossen wird, so suchet man sofort von dem Anschuß an die Flucht, ob nicht Schweiß, b. i. Blut vorhanden ist. Wenn nun Schweiß gefunden wird, alsdenn heißt es, ich habe Flucht und Schweiß. Flucht ist also hier der Zufluchtsort eines Wildes.

[ocr errors]

Flüchtig, Fr. Léger, 1) (Baukunst, Bildhauer) find artliche Verzierungen, welche der Natur am nächsten kommen, von den Bildhauern fleißig ausgearbeitet und tein ausgeschnitten sind, und gleichsam, wie in der Luft fchweben, wie die Blätter über den Kapitälern der Säus ten. Bey Statuen sagt man es von ihren hervorstehen den und schwebenden Theilen, und von ihren fliegenden Gewänden. 2) In der lehtern Bedeutung nimt es auch der Maler. Doch sagt der Maler dieses auch von dem Pinsel, wenn solcher mit Leichtigkeit die Farben aufträgt. Eine flüchtige Zeichnung ist kühn entworfen. Flüchtige

Farben werden bey entfernten, dunstigen und lüftigen Gegenständen gebrauchet.

Flüchtig, Fr. Delabré, (Bergwerk) was mürbe und brüchig ist, und daher nicht vor sich selbst stehet, sondern durch Zimmerung unterstüßet oder unterbauer werden muß. Daher

Flüchtig, (Weber) wird von Zeugen gesagt, die dünn und leicht sind. Cf. flüchtige Beuge)

Flüchtiges Gebirge, flüchtiges Gefrein, Fr. Chancelant, branlant, (Bergwerk) Gestein, das rollig iff, und hinneinbricht oder zusammen fällt, wenn es nicht durch die Zimmerung oder durch Mauerwerk unterstügt wird. Flüchtiges Gestein, f. kurz vorher.

(Bergwerk) ein hölzernes Gerüste zur Unterstüßung des Flüchtiges Gezimmer, Fr. Charpente chancelée, Gesteins, welches keinen vesten oder sichern Grund hat.

Flüchtige vergångliche Schönheit, Fr. beautes fugantes ou paffagcres, (Maler) gewiffe Züge, die den abgehandelten Gegenstand nicht wesentlich ankleben, sondern in einer geschwind vorübergehenden Bewegung bestes hen, die der Künstler in demselben Augenblick, da die Natur sie ihm darbietet, auffängt, und auf seiner Leina wand vest zu machen sucht, wodurch sein Gemälde diejeni ge Wirkung erhält, so die Italianer Vaghezza nennen. Dergleichen leichte und flüchtige Schönheiten sind z. B. auf den Gefichtern die Züge einer lebhaften Leidenschaft, oder am Himmel ein Lichtstrahl, der zwischen einem Ge wolke hervorbricht ze.

Flüchtige Jeuge, (Woll- und Scidenmanufaktur) sind Zeugarten, die dünner und leichter find, als sonst ein Zeug der Art zu seyn pflegt. Es entsteht diese Leichtigkeit der Zeuge dadurch, wenn man ihm an der Anzahl der Kettenfäden etwas entziehet, und einem Zeuge, B. statt 1500 nur 1400 oder gar nur 1200 Kettenfaden giebt. Die Weber sowohl, als insbesondere die Manufakturvor steher verstehen diese Kunst, auf Kosten des Käufers solchergestalt ihren Nußen zu suchen, und sie ersehen den Abgang der Dichtigkeit insgemein durch eine Appretur, die dem Zeuge, wenn es noch neu ist, Stärke und Dichtig keit zu ertheilen scheint, z. B. durch weiße Starfe, oder durch ein Gummi. Der unwissende Käufer läßt sich freilich hiedurch hintergehen. Wer daher sicher gehen will, der kaufe Zeuge, die wenig oder gar nicht appretivet find, die man aber insgemein nur bey unbemittelten Fabrikans ten findet, welche noch nicht die Veranstaltungen zur Ap pretur bestreiten können.

Man

Flüchtigkeit, Fr. Légereté, (Maler) Mit Flüch tigkeit gearbeitete Werke sind diejenigen, welche mit Zårts lichkeit, Leichtigkeit und Freiheit gearbeitet sind. sagt daher die Flüchtigkeit des Pinsels, auch des Grabs stichels bey dem Kupferstecher, wenn beydes mit Leichtig keit geführet wird.

Slachtig feyn, (Jåger) f. fliehen.

Fluchtröhren, (Jäger) kleine Höhlen oder Löcher, welche ganz flach in die Erde gehen, so aber kein ordentli cher Bau ist, oder auch ein alter verlässener Bau, worinn

fich die Füchse im Nothfall gar bald zu verbergen wissen, entweder bey bösem Wetter, oder wenn sie von den Hun den verfolget werden.

Fluder, Fr. le Canal, (Mühlenbau, Puchwerk) ein hölzernes breites Gerinne, wodurch das überflüßige Waffer abgeschlagen oder abgeleitet wird.

Flüdern, (Forstwesen) ist eine Art, das Flößhols bis zu dem Wasser, worauf es geflößet werden soll, aus den Wäldern fortzuschaffen, wenn kein anderes fließendes Was fer zur Anlegung der Floßgraben vorhanden ist. Man fammlet nämlich insgemein im Frühjahr das Regen- und Schneewasser vermittelst, angelegter Dämme, und bildet hiedurch einen Floßgraben in einem Thal. In diesen wird mun das Floßholz, so man Flåderholz nennt, von den Anhöhen hinabgelaffen, und bis zum Floßwasser geschafft. Diese Art der Floßgraben (f. diese) finden also nur im ers Ken Frühling und bey Plazregen statt. Der Ausdruck scheint oberdeutsch zu seyn.

Flüdernholz, kurz vorher:

flug, Schwarm, (Jäger, Vogelsteller) eine Menge Vogel, groß oder Elein, welche auf einem Haufen beysam men fliegen oder figen. Doch sagt der Jäger auch zuweis len Volk, z. B. von den Rephühnern.

Flug des Mörsers, Fr. Volée, (Artillerie) derjes nige Theil der Sele, (f. diese) welcher gleich weit bleibt. Es wird nämlich die innere Aushöhlung eines Mörsers in zwey Haupttheile abgetheilet, nämlich in den Lauf, worium die Bombe geladen wird, und in die Rams mer, worinn unten das Pulver zu liegen komt. Der Lauf bekomt zu seiner Länge 14 Kaliber des Mörsers, und wird unten an der Kammer halb kugelrund nach der Größe des halben Kalibers gebildet, damit sich die Bombe gut an Die Kammer ansehen läßt. Diese runde Höhlung des Laufs heißt das Lager, das übrige des Laufs aber bis vorn an die Mündung, fo völlig einer Walze gleicht, dessen Durchmes fer der Kaliber des Mörsers ist, wird der Flug des Mör fers genennt, und dieser ist demnach 1 Kaliber lang. Dies fer Flug wird deswegen nicht länger gemacht, damit man die Feuerkugel innerhalb des Mörsers anzünden könne. Die Stärke des Metalls am Fluge ist des Kalibers. Flug der Bombe oder einer andern Kugel, so aus einem gro ben Geschütz geschossen wird, ist der Gang, den die abgefchoffene Kugel in der Luft nimt. Bis iht hat man den Flug der Bombe noch nicht genau bestimmen können, weil

er feiner frummen Linie der niedern und höhern Geome trie beykomt. Gleichwol würde diese Bestimmung viel dazu beytragen, den Mörser mit Genauigkeit zu laden, und auf einen gewissen Gegenstand zu richten.

Flugbett, (Müller) ein verborgener Boden in der Mühle unter der Decke, in welchem sich das herum flies gende zarte Mehl sammlet, so zur Futterung des Viehs gebraucht wird. (f. Staubmehl.)

Flugbienen, (Bienenzucht) sind die Arbeitsbienen im Stocke, im Gegensatz des Weisers und der Drohnen, die Rich nicht weit vom Stocke entfernen.

Flugbrand, Staubbrand, (Landwirthschaft) eine Art des Brandes im Weißeri, Rocken, Gerste und Hirse, welcher sich in einer fo lockern Schale befindet, daß sie un ter dem Dreschen zerreißt, da denn der Brand in der Scheu ne herumflieget.

Sluge, Fr. pierre la plus durre, (Bergwerk) vestes, wenig Fluftiges und quarzartiges Gestein, so mit Schläget und Eisen fast nicht zu gewinnen ist. Es komt fast den oben gedachten Flocken bey.

Flügel, Fr. Aile, (Baukunft) ein Theil eines Gebäue des neben dem Hauptgebäude, (corps de logis) fo zwar mit diesem zusammenhängt, aber sich davon doch auf eine oder die andere Art merklich unterscheidet. Zuweilen ist der Flügel niedriger, zuweilen macht er auch mit den Hauptgebäude einen rechten Winkel. Wenn im letztern das Ebenmaaß gehörig beobachtet werden soll, so muß as jeder Seite des Hauptgebäudes ein Flügel angebracht wers den, so daß das Gebäude hinten ein rechteckiges vorn offes nes Viereck bildet. (s. auch Risalit.)

Flügel, (Kriegskunft) die beyden äußern Enden oder Seiten einer aufgestellten Reihe Soldaten, z. B. eines Batallion oder Regiments, oder auch eines ganzen Heers. Die in Reihe und Glied gestellte Mannschaft zur Rechten heißt der rechte Flügel, die zur Linken aber der linke Flügel, wenn man nemlich vor der Reihe, oder wie man zu sagen pflegt, vor der Fronte steht. Nach einem oder dem andern dieser Flügel muß sich das Regiment oder die Reihe, nach dem es die Stellung erfordert, richten. Bey der Schifffahrt heißt auch die untere Abtheilung einer Eskadre Flügel, besonders bey den holländischen Flotten. Im Vestungsbau sind es die langen Seiten eines Horn und Kronenwerks, welche von den: Hauptwalle oder den Außenwerken bestrichen werden.

Flügel, (Wasserbau, Bergmaschine) in einem Puma penwerke diejenigen Stücke oder Theile desselben, welche mit zwey Ringen an dem Steckelkiel bevestiget, von einem stasken Brette gemacht, und eine halbe Elle lang sind, damit der Steckelkiel in das unterste Stück der Kolbenröhre vest eingetrieben werden kann. Auch nennt man die Buhnen in manchen Gegenden Flügel. Cf. Buhne.)

Flügel, (Flügelmacher) ein musikalisches Saiteninstrument, dessen metallene Saiten vermittelst der Berührung befiederter Tangenten beym Spielen klingend gemacht wes schafft eine anständige Länge des Flügels den Nußen, daß den. Die Länge des Flügelkestens ist willkührlich. Zwar man lange und dünne Baßsaiten anbringen kann, allein der Künstler weiß sich zu helfen, da er bey einem kurzen Kaften kürzere aber dickere Saiten anbringt. Es läßt sich also von der Größe des Flügelkastens nur soviel sagen, daß hinten zu ausgeschweift ist, so daß er am andern Ende spis er insgemein 64 Fuß lang, vorne 3 Fuß breit, und nach zuläuft. Die Breite wird eigentlich von der Anzahl der Oktaven bestimmt, die ein Flügel erhält, und gewöhnlich befomt er anist fünf Oktaven. Die Höhe des Kastens t zwar willkührlich, da es einfache und doppelte Flügel giebt, indem der lehte ein doppeltes oder zwey Klaviere überein. Doddo z

ander,

[ocr errors]
« ZurückWeiter »