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Feuergrube, (Eisenhütte) die in dem Zerrenheerde ausgegrabene Fuß tiefe und eben so weite Höhlung, wel che in dem bis ans Eßeifen zusammengestoßenen Lösch, ges rade unter demselben, gemacht wird. Es wird in dieser Grube eine Schaufel Kolen aufgesetzt, und eine glühende Kole vor das Eßeisen geleget, wodurch das erste Zerrens feuer angezündet wird. (f. Zurichten)

Feuerhaten, Sturmbaten, ein starker eiserner Has fen mit einer vorspringenden Spitze auf einer langen Stange, womit bey Feuersbrünsten die Gebäude eingeris fen und eingestoßen werden.

Feuerbeerd, Fr. foyer, (Mauer) in den Küchen unter dem Rauchfang der Ort, worauf bey Küchenfeuer Die Speisen gekocht werden. Es ist ohngefähr ein dritte halb Fuß hohes, 3 bis 6 Fuß breites, 4 bis 10 Fuß lan ges, bisweilen gewölbtes Gemauer, das oben gerade gepflastert, und mit Lehm aufgemauert ist, weil es feuervest feyn muß. Die bequemsten stehen in den Küchen frey, fern von den Wänden. Von dem frey auflodernden Kuchenfeuer geht gar viel Wärme ohne Nußen in den Schornstein in die Höhe, und daher ist man darauf bedacht gewe fen, verschlossene Heerde anzulegen, damit durch deren Hülfe mit wenigem Holze gekocht, gebraten und gebacken werden kann. (f. Heerd) Auf der Decke dieser Heerde bringt man oft Kastrollöcher, unter der Decke einen Brat ofen, und in dem Innern einen kleinen Backofen an, so wie auch die Bratenwender auf dem Feuerheerd stehen.

Feuerholz, Brennholz, (Forstwesen) alles dasjenis ge Holz, so weiter zu nichts, als zum Brennen nuget, und an die Unterthanen nach gewissem Maas, das nicht in allen Ländern gleich ist, verkaufet wird. Das Klafter oder der Faden ist bey dem Holzverkauf eines der gewöhnlich ften Maase.

Feuerholzbieb, an solchen Oertern, wo die Untertha Hen die Gerechtigkeit haben, Brennholz zu schlagen, soviel als sie verbrauchen. Hier werden nun in gut eingerichteten Forften regelmäßige Gehäue ́ geführet, und die Brenn Hölzer allda geschlagen, und dieses heißet Feuerholzhieb. Feuer im Rolenhaufen wird wach, (Keler) wenn der ausgebrennte Kolenmeiler 24 Stunden ruhig gestanden hat, damit das Feuer erstickt, und alsdenn nach und nach die Kolen durch verschiedene gemachte Oeffnungen her ausgezogen diese aber gleich wieder verstopft werden, damit das Feuer sich nicht wieder anfache. Denn, wenn sölches geschiehet, so sagt man, das Feuer wird wach. Feuerkatze, Schrotftück, Steinstück, (Artillerie) ein ehemaliges Kammerstück, womit steinerne Kugeln ges schoffen wurden.

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Seuerkeffel, (Bergbau) ein Kessel von Eisenblech, der an dem Seil eines Haspels langsam in die Grube hinabge: laffen wird, wenn vorher darin leichtbrennendes Holz oder Schmidekolen angezündet find. Böse Wetter werden hicdurch in den Gruben verdünnet und vertrieben, und dágegen strömt frische Luft zu. Vornämlich bedient man sich dieser Feuermaschine bey dem Abteufen der Schächte und bey dem Graben der Salzbrunnen.

Feuerfeule, (Feuerwerkerkunft) eine hölzerne Keule, die einen hohlen Kopf hat, welcher mit Brandsah angefüllet, von außen aber mit Raketen beseßet wird. Seuerkiete, f. Feuerstube.

Seuertiften, Springkifte, Vuurkiften, Fr. Coffres à feu, (Schifffahrt) sind mit Pulver und Kugeln oder Hagel gefüllt, und mit eisernen Bändern stark bes schlagene Kasten. Sie dienen anstatt kleiner Minen auf den Schiffen, zu welchem Ende sie mit Zündlöchern versehen sind, die bis zum Verdeck des Schiffs gehen, damit die Kisten verborgen angezündet werden können. Sie dies nen nur alsdenn, wenn der Feind über Bord gesprun gen ist.

Feuerkluft, (Beugschmid) eine Art von Feuerzan gen, die kein Gewinde hat, sondern statt dessen hinten einen Ring von federhartem Eisen ist, der vermöge feiner Federkraft sich zusammenbiegen läßt, die Zange aber wies der öffnet, wenn man mit der Hand nachläßt. Seuerknaul, f. Feuerkugel. Seuerkrug, f. Feuertopf.

Seuerkugel, Feuertnaul, Leuchtkugel, (Artillerie) eine von brennbaren Materien verfertigte Kugel, die anstatt einer Bombe aus einem Mörser geschossen wird, und von ihrer doppelten Wirkung auch einen doppelten Namen erhalten hat, weil sie nicht allein Feuer verursachet und anzündet, sondern auch leuchtet. Der Saß dieser Feuers fugeln bestehet aus fein geriebenem Mehlpulver, Salpeter und Schwefel, wozu noch einige brennbare Dinge hinzu gefüget werden, als Kolofonium, Kampfer und auch übers dem noch wol Kochsalz, Salmiack, Spiesglas, zerstoßer nes Glas u. f. w. Alle diese Dinge werden gröblich zerrieben. Diese Mischung stampft man in einen Beutel von Zwillig ein, setzt in die Deffnung des Beutels einen Spies gel von Holz, und legt um beyde Enden des Beutels ei nen eisernen Ring. Man umwickelt hierauf die Kugel auf eine künstliche Art mit Bindfaden, und bringt in den Zwis schenräumen dieser Umwickelung, kleine, mit Kugeln geladene Schläge oder Röhren an, die das Löschen der Kugel hindern. Die umwickelte Kugel wird so lange in geschmol zenen Kolofonium und Terpentin getaucht, bis sie sich in den Mörser passet. Endlich wird ein Loch in die Kugel ges bohrer, und in dieses eine Brand- oder Zündröhre zum Abfeuern, wie bey einer Bombe, (f. diese) gefeßt. Den zweyten Namen erhält sie alsdenn, wenn sie nur klein ist, und die Dampf und Brandkugeln find gleichfalls dar unter zu rechnen.

Feuerkunft, (Schifffahrt) Man hat viel- und mancherley Ernstfeuer auf den Schiffen beym Gefechte erfun den, um die feindlichen Schiffe zu beschädigen. Beson ders sind die Feuerlanzen und Piken, welche mit Kunstfeuerwerk versehen sind, gut zu gebrauchen, und thun in der Nähe gegen den Feind gute Dienste. Die Feuerpfeile mit sehr scharfen und achteckigen Spiken, welche man an eine mit Klebefeuer (f. dieses) gefüllte Stange steckt, wirft man in das Takelwerk und in die Segel des Schiffes, wo sie sich sogleich anhängen, und das Tau- und Se

gelwerk

L

gelwerk anzünden. Die Alten hatten solche unter bem a men Falariken. Man ladet ferner Jündleinwand, die in Brantwein getränket, und mit Schießpulver eingepu dert ist, in die Kanonen, und sucht dadurch Brand in die Segel zu bringen. Man wirft ferner Granaden, und befonders sind die länglichrunden dienlich, weil sie in die Lö cher der Gatter, und dadurch in das untere des Schiffs fallen, und Schaden anrichten. Die Feuerbålle, Pech Franze, Seuerflaschen sc. werden nut der Hand oder zus weilen mit der Schleuder von dem Mars geworfen. Hier muß der Seemann bey dem Feuerwerker lernen, und bes fonders darauf deuken, wie er auch in der Ferne das Feuer werk über den feindlichen Bord bringen kanu. Die Haus bißen thun jetzt nicht geringe Dienste.

Feuerlanzen, 1) (Luftfeuerwerker) willkührlich lange Hülsen von Papier, die so dick, als ein Flintenlauf sind. Auf den Boden dieser Hülse seht man einen Schlag, und füller die Lanze selbst mit einem Pfund Salpeter, Pfund Schwefel, und Pfund Mehlpulver. Insgemein werden mehr solcher Lanzen nebeneinander gestellet, mit Stopinen vereiniget, und zugleich angezündet. Sie erleuchten einen Ort. 2) (Ernstfeuer) ein Sack mit Feuerkugelzeug, Schlägen und Flintenkugelu gefüllt, und an einem Spieß bevestiget, so ehedem beym Sturmlaufen gebraucht wur de. Die großen heißen auch Seuerspieße und Sturm spieße, die kleinen aber Feuerpfeile.

Feuerleiter, eine große lange Leiter, die an den Spriß Häusern einer Stadt angehängen wird, um solche bey ei ner Feuersgefahr zu gebrauchen. Oben haben sie nach der Breite eine Walze, um sie auf ein Dach bequem hinauf zu schieben, oder auch Haken, um sie anzuhängen, unten aber eiserne Stacheln, damit sie sicher stehen.

•Seuermalerey, (Maler) dieser Zweig der Malerkunst ift in drey Arten getheilet, denn es gehört dazu die Glasmalerey, Emailmalerey und Porzellanmalerey, und die lettere mag zugleich alle. Malerey auf irdenen øder thönernen Gefäßen in sich begreifen. Bey allen dies fen Arten malt man mit mineralischen und sonderlich mit aus Metall entstandenen Farben, brennt diese ein, und was die Hauptsache betrifft, verfährt man mit eben densel ben Handgriffen. Die Email- und Porzellanmalerey komt hiebey vorzüglich in Betrachtung, und beyde Arten find auf folgende Art von einander unterschieden. Der Email? maler kann seine Gemälde zum öftern übermalen, und die Farben nach jedem Uebermalen einbrennen, da im Gegen theil die Gemälde auf Porzellan bereits völlig vollendet seyn müssen, wenn die Farben eingebrennt werden sollen. Die Farben sind aber auf der harten Glasur des Porzels Sans im Feuer welt beständiger, als auf dem weichen Email, und daher erreicht man bey diesen beyden Arten der Mas lerey demohngeachtet einerley Zweck, zumal da in der Porzellanfabrik insgemein jedes beträchtliche Stück ei nige Mal verfertiget wird, so daß, wenn auch nicht ein Stück geräth, doch das andere vollkommen ausfällt. Die Farben der Emaile werden ferner blos unter einer Muffel eingebrennet, des Porzellans aber dagegen in einem Ofen,

doch aber bey einem Emailfener. Endlich werden die Farz ben auf Porzellan weit dinner aufgetragen, als auf Email. Denn eine dick aufgetragene Farbe auf dem Porzellan ver fetzt sich oder fließet aus, und würde das Gemälde veruu stalten. Feuermalerey ist also weiter nichts, als eine solche Maleren, da die Mineralfarben durch das Einbrennen, Schönheit und Dauerhaftigkeit erhalten. (f. Glas-Emails, und Porzellanmalerey )

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Festermaschine, (Bergbau) eine künstliche Maschine, wodurch die Kunst beweger und hiedurch das Wasser aus den Gruben geschafft wird. Man seht auf einen Rost mit einem Aschenfall einen kupfernen Kessel, der von 1. Linien dickem Kupferblech gemacht ist. Der Boden dessels ben ist eingedruckt, um das Holz zu sparen, er hålt ohnges fähr 470 Kubikfuß Wasser, und ist im Durchmesser, unz ten 9, im Mittlern aber 11 Fuß weit, von da 41 Fuß hoch gewölbt, und überhaupt 8 Fuß hoch. Dieser Kessel wird bey dem Gebrauch der Maschine nur bis an seine grös ste Beite voll Wasser erhalten, Der Ofen wird fast wie eine halbe Kugel eingerichtet, aber so, daß der Rost 3 Fuß unter dem Kessel, und der Öfen oben weiter als unten ist, damit die Flamme um den ganzen Kessel spiele, die denn durch einen kleinen Schorstein abgeführet werden muß. Alsdenn macht man einen metalleneu Cylinder, der 36 Zell weit, 9 Fuß hoch, und im Metall 1 bis 1 Zoll dick ift. Dieser Cylinder ist mit einem Halse versehen, der mic dem Kessel zusammen hångt. Man macht da, wo er mit dem Kessel zusammenhängt, einen Boden, und in diesem ein 6 Zoll weites rundes Dampfloch, vor diesem aber eine Klappermühle, (f. diese) die durch einen außerhalb dem Reffel stehenden Schlüssel, vermittelst einer Steurung vor das Dampfloch geschoben und wieder zurückgeschoben wer den kann. Dieser Cylinder wird in der Mitte der Höhe, vermittelst eines Kranzes, zwischen zwey Balken gestellet, und daran vest geschraubet. Der Cylinder selbst ist aus zwey Stücken zusammengeschraubet, nämlich aus dem Cys linder selbst, und dem Bodenstück, woran der Hals ift. Der Hals des Cylinders muß etwas im Cylinder in die Höhe stehen, damit das eingesprihte Wasser während der Eröffnung der Klappe nicht in den Kessel fallen kann. Man

an mache in dem Cylinder einen Kolben, der aus einer 2 Zoll dicken und 35 Zoll im Durchmesser breiten metalles nen Scheibe, einem darüber liegenden hölzernen, beynahe an die innere Seite des Cylinders anschließenden Kranz, und einer darauf liegenden 24 Zoll dicken und 4 Zoll breis ten wohl zusammengeneheten, an den Cylinder genau an schließenden leinwandenen Scheibe bestehet, die mit einem bleyernen Kranz beschweret ist. Durch diesen Kolben nun, durch den der Dampf des Kessels in die Höhe gestoßen durch die äußere Luft aber wieder niedergedruckt wird, mas che man ein viereckiges Lo, und schraube solchen an eine eiserne mit einer Kette, die wie eine Uhrkette gestaltet ist, versehene Stange, die die Schachtstange heißt. Man mas che ferner einen Balanzirer (f. diefen) oder Bagbalken, der 24 Fuß lang ist, an das eine Ende desselben hånge man den Kolben des Cylinders, an das andere Ende aber

bie

die Schachtstange. Aus einer Wasserbutte, die einen be ständigen Zulauf hat, führe man in den Boden des Cy. linders eine Injektionsröhre, (s. diese) die mit einem Hahn versehen ist, und deren aufrechtstehende, gegen den Kolben gerichtete Mündung im Cylinder & Linien weit ist, wodurch, wenn der Kolben in die Höhe gegangen ist, kaltes Wasser in den Cylinder gesprißt wird, um dem inden felben getretenen heißen Dampf die Ausdehnungskraft zu benehmen, und einen luftleeren Raum zu machen, wor auf denn der Kolben von der äußern Luft wieder niedergedruckt wird. Man mache aus dem Boden des Cylinders zwey Ausflußröhren, wodurch das eingesprihte kalte Baffer wieder aus diesem Cylinder laufen kann; auch brins ge man eine andere krumme Röhre an, wodurch die mit dem kaltem Wasser in den Cylinder gedrungene grobe Luft wieder ausgetrieben wird. Diese drey Röhren werden an ihren äußern Mündungen mit Ventilen versehen. Man laffe ferner die eine Ausflußröhre in einen Wasserbehälter gehen, der neben dem Kessel stehet, die andern hingegen versehe man mit kupfernen Bechern, die beständig voll Basser seyn müssen, damit, wenn die Ventile geöffnet werden, keine äußere Luft in den Cylinder dringen könne. Man leitet in einen kupfernen Auffah, der zwey Röhren hat, und an dem Cylinder angeschraubet ist, auf der oben erst gedachten Wasserbutte Wasser, damit auf dem Kols ben beständig 10 Zoll hoch Wasser stehe, und keine äußere Luft in den Stiefel treten könne. Ueberdem find bey dies fer Maschine noch verschiedene andere Röhren und Theile angebracht, die zu ihrer Wirkung dienen; die aber ohne Zeichnung sich nicht gut beschreiben lassen. Will man diese Maschine gebrauchen, so füllet man den Kessel mit Wasser bis oben an den Deckel, und macht ein Feuer unter den: selben. Denn läßt man aus der Wasserbutte Wasser auf den Kolben laufen, so steigt die erhiste Luft und der war me Broden, da der Kolben wegen des Gewichts von den Kunststangen stets am höchsten Ort stehet, folglich das Dampfloch aufgeschlossen ist, in den Stiefel, treibt die grobe Luft durch seine Ausdehnungskraft aus diesem Stie fel, und erwärmt das über dem Kolben stehende Wasser, das in die Becher und Röhren fällt, und die Oeffnungen beft, durch welche das eingespritzte Wasser, und die gros be Luft ausgestoßen wird. Bey dieser nun also getroffes nen Veranstaltung wartet man so lange, tis die Maschi ne selbst ein Zeichen zum Anlassen giebt, indem nämlich der Dampf durch das Ventil des Dampfrohre mit einem Knall Herausbricht. Wenn dieß geschehen ist, so läßt man von ben Kunstwårtern durch die Bewegung des Bocks, (f. diefen) das Dampfloch verschließen, und den Injektions hammer (f. diesen) fallen, damit alsdenn das kalte Was fer aufwärts, und gegen den Kolben spriße, wodurch denn die warmen Schwaden so verdichtet werden, daß sie wieder. in das Wasser zu Boden fallen. Sobald nun dieses geschiehet, und ein von Luft verdünnter Raum im Stiefel entstehet, so druckt die äußere Luft, die in den leeren Raum eindringen will, den Kolben wieder nieder, und da geschiehet es nun, daß bey diesem Niedergange der In, Technologisches Wörterbuch I. Theil.

jektionshahn (1. Injektionsröhre) wieder geschloffen, bie Klappe aber bey dem niedrigsten Stand des Kolbens geöf net, und denn der Kolben in dem Stiefel durch den elaffis schen Dampf, und die erhißte Luft in die Höhe getrieben, bey dem höchsten Stand des Kolbens hingegen der Injet tionshahn wieder geöffnet, und die Klappe geschlossen, mithin durch das Einsprißen des kalten Wassers der Schwa den wieder vernichtet, und ein von Luft verdünnter Raum erreget wird. Dieser sehr künstlichen Maschine bedient man sich vorzüglich in Ungarn, aber nur alsdenn, wenn es gånge lich am Aufschlagwasser fehlt. Denn sie ist deshalb nicht gemeinnütig, weil sie zuviel Feuerung kostet. (s. C. B. v. S. 7ter Th. 2te Abth. Tab. LIX.)

Feuermauer, (Maurer) im weitern Verstande eine Röhre, so durch das ganze Gebäude aus dem Dache hin: aus den Rauch von einer Feuerstätte abführet, und vor züglich unter dem Namen Schlor, Rauchfang, Kamin und vorzüglich Schorstein bekannt ist. (f. vorzüglich das lehtere Wort) Im engern Verstande, so wie es auch von dem Maurer gebraucht wird, ist es eine feuervefte Mauer neben oder hinter einer Feuerstätte, z. B. um eis nen Feuerheerd, hinter einem Kamin, neben einer Brane weinsblase. Diese in einem Gebäude höchstnöthige Mauer muß alle Feuersgefahr abhalten, so durch eine Feuerståtte entstehen könnte, und daher muß selbst in einem hölzernen Hause kein Holzwerk neben einer Feuerstätte, sondern das gegen eine Feuermauer angebracht werden. Auf der Feuermauer wird zum Theil die Schorsteinröhre aufgefüh ret. Man nimt zur Feuermauer die feuervestesten Steine, die man nur erhalten kann, damit die Mauer nicht von der Hiße des Feuers springe, und das, benachbarte Holz werk anzünde. Ueberdem wird eine Feuermauer Rets mit Lehm aufgemauert, weil der Kalk nicht feuerbestån dig ist. Sie geht aber z. B. unter dem Schorstein einer Küche etwas höher, als das Feuer reichen kann. Von hier an mauert man die Schorsteinröhre selbst mit leichtern Steinen und mit Kalk.

Feuermauerkehrer, f. Schorsteinfeger.

Seuermesser, Pyrometer, (Mechaniker) ein Werkzeug, worinn nicht allein ein Stück Metall erwärmt-wird, sondern auch, welches zugleich andeutet, wieviel sich das Metall burch das Feuer ausgedehnet hat. Das Werkzeug bestehet aus einem länglich vierfeitigen Kasten, der von starkem Kupferblech vom Kupferschmid verfertiget wird, Seine Größe ist willkührlich, doch ist er nicht viel über ei nen Fuß lang. An der einen schmalen Seite von inwen dig wird eine Hülle mit einer Stellschraube angebracht, und in der gegen über stehenden Seite, der Hülse gerabe gegen über ist ein Loch durch das Blech geschlagen, wetches so groß seyn muß, als die metallene Stange, deren Ausdehnung gemessen werden soll, dick ist. Denn ein Ende der Stange steckt in der Hülse, und das andere in dem Loch der gegen über stehenden Wand. Aus dem Loche ragt die Metallstange etwas hervor. Die Stangen von Silber, Meffing, Kupfer, Eisen, Stahl oder Zinn, de ren Ausdehnung der Naturforscher messen will, sind wes Errr

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wenig:

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migstens einen Fuß lang. In den fupfernen Kasten wird
Spiritus hineingegossen und angesteckt, deffen Flamme die
Metallstange erhist. Einige lassen unter der Stange noch
ein Blech in den Kasten einsetzen, das durchlöchert ist, und
den Spiritus von der Metallstange absendert, nicht alle
aber halten dieß für nöthig. Um nun zu erforschen, wie
viel sich ein erhißter Metallstab ausdehnet, hat man unter
mancherley Erfindungen folgende einfache Art erwählt, da
man die Ausdehnung nach einem gewöhnlichen Längeniaas
abmiffet. Man läßt nämlich auf einen kleinen hölzernen
Fuß ein kleines viereckiges Blech einen Zoll groß bevestigen,
das durch Transversallinien in 100 kleinere Theile abge
theilet wird, womit man hernach die ausgedehnte Metall-
Fange ihrer Ausdehnung ausmisset,
Seuermorser, s. Mörser.

Feuernadelbüchse, f. Feuerwerksnadelbüchse. Seuernapf, (Feuerwerkerkunst) ein Luftfeuer, wo vies le ungewürgte Brånder nebeneinander geleget werden, und eine Art von Fontaine vorstellen.

Feuerpfanne, f. Rolenpfanne.

Feuerpfeil, (Feuerwerk) ein mit Ernstfeuer versehe ner Pfeil, welcher aus Stücken und Handgewehren ge

schoffen wird, Häuser und Schiffe in Brand zu stecken. (f.

auch Feuerlanze)

Feuerpyramide, ein Luftfeuer, da die Bränder über einander auf einem pyramiden ähnlichen Gerüst bevestiget

werden.

nem Regen heraus. Nach Beschaffenheit der Farbe dieses Luftfeuers, heißt es Goldregen, Silberregen :c. 2) (Ernst feuer) Eine Menge kleiner hölzerner mit geschmelzten Zeuge gefüllter Kugeln, die aus Mörsern geworfen werden, um Gebäude anzuzünden, und im Fallen einem Regen gleichen.

Feuer reiset, (Bergwerk) wenn das Gestein gesprengt werden soll, und die Patron mit dem Zündkraut in das Bohrloch geschoben ist, so stößet man mit dem Stampfer erst 2 bis 3 Zoll hoch trockne Letten, der sich noch ballen läßt, auf die Patrone, damit die Patrone nicht bey dem Besehen, (f. besehen) wenn der Stampfer Feuer fångt, los gehe. Wenn also der Stampfer Feuer fängt, so heißt dieß, er reiset Seuer.

Feuerrohr, ein jedes Schießgewehr, aus welchem verfe, Flinte u. f. w.) Im engern Verstande eine Büchse mittelst des Schießpulvers Feuer geschossen wird. (f. Büche mit einem Feuerschloß. (f. dieses )

Feuerrshre, (Feuerwerker) eine Röhre oder hölzerner Cylinder, der mit Feuerzeug und Raketen verseht ist, zum Behuf eines Luftfeuers.

Syphon nennen, durch welche sie von den Schiffen ihr Feuerrchre, Spritze, so kann man der Griechen ihr griechisches Feuer werfen. Dergleichen stand eins auf dem Vordertheil des Schiffe, und die Soldaten führten kleinere in den Hohlungen der Schilde. (f. griechisches Feuer) Seuersäule, s. Feuerpyramide.

schmid, Küche) eine leichte eiserne Schaufel oder Schippe, Feuerschaufel, Rolenschaufel, Feuerschippe, (Beug deren Blatt auf beyden langen Seiten einen aufgerichteten Rand hat, und womit Kolen aus dem Feuer geholet werden.

die bräunliche Farbe, welche das weiße Wachs im SchmelFeuerschein, Fr. Coup de feu, (Wachslichtzieher) zen unvermeidlich annimt, weil es gar nicht möglich ist, das Wachs also zu schmelzen, daß es nicht ein wenig braun werden sollte. Daher muß man jederzeit, wenn man Sa

Feuerrad, 1) (Luftfeuerwerker) Wenn auf einer Seite eines sechs- oder achteckigen senkrechten Rades von leichtem Holze, das auf einem Zapfen herumlaufen kann, einige Raketen bevestiget, und solche durch Stopinen vereiniget werden, so daß eine Rakete die andere nach und nach anzündet. Die brennenden Raketen treiben das Nad im Kreise herum, und verursachen einen Feuerkreis in der Luft, welches ein schönes Schauspiel ist. Bevestiget man auf jeder Seite des Rades zwey Raketen nebeneinander, so kann man durch die erforderliche Lage der Raketen bewirken, daß sich das Rad bald rechts bald links umdre het. Gewöhnlich laufen diese Feuerråder senkrecht, solchen von weißem Wachs machet, selbige an die freye Luft len sie aber horizontal umlaufen, so vertritt eine hölzerne Scheibe die Stelle des Rades, sonst aber hat diese mit dem Senkrecht umlaufenden Rade alles gemein. 2) (Ernstfeuer) Ein ehemaliges stählernes Rad an den Büchsen- und Pi Rolenschlössern, den Hahn zu spannen und Feuer zu geben; o aber jest nicht mehr üblich ist.

Seuerregen, 1) (Luftfeuerwerk) Ein Luftfeuer, so aus einer Rakete losgebrannt wird, und gleich einem Res gen ein gefärbtes Feuer herauswirft. Man schmelzt dazu 4 Theile Schwefel, und mischt darunter 6 Theile Salpes ser und 6 Theile Mehlpulver. Von der auf einen Stein ausgegossenen und erkalteten Masse bricht man kleine Stücke ab, vermischt sie mit etwas Raketensah und Mehipulver, and schüttet es in den Raketenkopf. Oder man füllet eis nen Federkiel oder eine papierne Röhre mit Mehlpulver und Operment, und bringt sie in den Raketenkopf. Wenn nun die Rakete angezündet wird, fährt das Feuer gleich eis

legen, damit der Feuerschein aus dem Wachs ausgezogen und ihm benommen werde.

Feuerschiff, f. Brander.

Feuerschirm, ein Schirm von Eisenblech mit einem Fuß, der auf den Feuerheerden, besonders aber in den Kaminen und vor den Ofen gesetzt wird, die Hiße des Feuers abzuhalten.

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Feuerschirm, (Probirkunst ) ein hölzernes Brett mit einem kurzen Stiel, welches Fuß lang und breit, und mit einer Linien breiten und 4 Zoll langen Riße oder Ausschnitt versehen ist, der an der Seite nach dem Feuer zu, um etwas weiter gemacht ist, als wie auf der gegenüber stehenden. Man hält ihn beym Probiren vor das Ge ficht, damit man die Augen schonen und die Veränderun gen im Feuer desto genauer sehen kann. Feuerschlippe, f. Brandgosse,

Seuerz

Feuerschloß, ein aus der Mode gekommenes altes Deutschschloß mit einem Rade zum Zünden; oder auch je des Schloß an einem Schießgewehr.

Seuerschwamm, f. Schwamm und Zunder. Feuerschwert, (Feuerwerk) ein hölzernes hohles Schwerd, so mit Schwärmern, Feuerbugen, Sternfeuer u. dgl. angefüllet ist.

Seuer sehen, kann man Seuer sehen Fr. marquer de feu à la miniere, (Bergwerk) so frägt manchmal einer, der in die Grube anfährt, ob er nämlich Leute mit Lichtern in derselben antreffen werde.

Seuer setzen, Fr. brifer la dureté de pierre par le feu, (Bergwerk) eine Vorkehrung auf Berggebäuden, wo sehr vestes Gestein ist, daß man es mit Schlegel und Eisen nicht gewinnen kann. Es wird deshalb Schichtholz oder Stoßholz vor das Ort d. i, vor die Stelle gesetzt, und angezündet, da denn das Gestein durch das Feuer mürbe gemacht, und klüftig wird, daß man es desto eher zwingen kann. Doch muß man zuweilen das Feuersehen einige Mal wiederholen, und es ist überhaupt jeßt nicht mehr sehr gebräuchlich, seitdem das Schießen aufgekommen ist, weil es viel Holz kostet.

Seuerfonne, f. Seuerfontaine.
Seuerforge, f. Seuerbecken.
Seuerspieß, f. Seuerlanze.

Feuerspritzen, (Roth- und Gelbgießer) ein höchst nothwendiges und unentbehrliches Werkzeug, dessen man sich bedienet, um bey entstandenen Feuersgefahren, das Wasser in die Höhe zu sprißen. Die kleinsten find die höls zernen Handsprisen, die man unter dieser Benennung be schreiben wird. Die großen oder Kastenspritzen, woven jetzt die Rede ist, haben entweder zum Aussprißen des Wassers ein Standrohr, oder dagegen einen ledernen Schlauch, und diese nennt man Schlauchsprißen. (s. diese) Die Prahmsprisen (f. diese) schwimmen in einem Prahm (s. auf einem Fluffe, und sind daher sehr vortheilhaft. Jeht bleibt man bey einer Spriße mit einem Standrohr stehen. Die Hauptheile einer solchen Sprite sind, ein oder zwey Stiefel, (f. Stiefel) der Keffel (f. diesen) und die Stand oder Wenderöhre. Es giebt also Sprißen mit zwey oder einem Stiefel. Den Stiefel gießt man aus Messing, und giebt ihm nach Gutdunken eine Metalldicke, die der Weite angemessen ist. (f. Stiefel) Das Ventil im Stiefel (f. dieses) wird besonders nach einem hölzernen Modell gegossen, und in den Stiefel eingelöthet. Es muß auf dem Drehrade so genau abgedrehet werden, daß alle Theile des Ventils genau ancinander schließen, und das eindringende Wasser nicht aus seiner gehörigen Lage stoße. Der Kern des Juges ist von Büchenholz, das man der Bestigkeit wegen mit Kupferblech umwickelt. Um den obern und untern Umkreis dieses hölzernen Cylinders wird ein schmaler Streif Leder gewickelt, der etwas vor der Grund fläche des Holzes hervorraget. In den hervorragenden Theil presset der Metallarbeiter einen Scheißekork, und dies presset das Leder dicht an den Stiefel an, und giebt

doch auch bey dem Ziehen nach. In dem Zuge ist die elfer. ne Zugstange bevestiget. Der Stiefel stehet mit dem Rese fel durch das Geschlinge (f. diefes) in einem Zusammenhang. Die eine Hälfte dieses Geschlinges wird durch den Guß mit dem Cylinder vereiniget, und daher muß an das hölzerne Modell des Stiefels sowohl, als an den Kern von Lehm ein Stück angefeßt werden, welches dieser Hälfte des Geschlinges gleichet. Der andere Theil des Geschtia ges wird besonders nach einem hölzernen Modell gegoffers, und in ein Loch des Kessels eingelöthet. In beyden Sti cken steckt eine kleine messingene Röhre, die eingelöthet ist, vor der Oeffnung ein Klappenventil (f. dieses) hat, das die Oeffnung genau verschließt, und durch ein kleines Ge winde mit der Röhre vereiniget ift. An der gedachten Deffnung wird die kleine Röhre schief abgeschnitten, damit die Klappe sicher auf der Oeffnung ruhe. Der Ressel ist der ganzen Gewalt des hineingepreßten Wassers ausgefeßt, und daher kann ihn der Gelbgießer nicht aus sprödem Messing gießen, sondern er wird von dem Kupferschmid aus starkem Kupferblech verfertiget. Er wird 24 Mal so weit ge macht, als der Stiefel, aber beyde haben eine Höhe. In dem Kessel wird die Standròhre (s. diese) anges bracht, wodurch das Wasser aus der Spriße in einem Strahl an den Ort, wo man es hin haben will, gespritzt wird. Der unterste Theil dieser Röhre, der von dem Keffel gebogen in die Höhe gehet, ist gleichfalls von Kupfer, und oben an diesem Theil der Röhre ist eine meffingene Schraube angelöthet, wodurch man den obern Theil des Stand oder Wenderohrs mit der untern kupfernen Röhre vereiniget. Das Wenderohr selbst (s. diefes) wird so eingerichtet, daß es nach allen Seiten kann gedres het werden, wohin man nur den Wasserstrahl richten wi Der messingene Stiefel mit dem Kessel und Geschlinge with in einen wohl ausgepichten Kübel oder Wasserbehalter und die Stange des Zuges durch den Schwenget in Bewegung gefeßt, und aus dem mit Waffer angefüll ten Kübel wird das Wasser vermittelst dieses Zuges oder Druckwerks durch das Ventil in den Stiefel, und aus diesem in den Kessel und in die Röhre des Standrohes, durch dieses aber an denjenigen Ort hingeleitet, wohin man es verlanget. Es giebt verschiedene Einrichtungen ble fer Spriten, und man ist darauf bedacht, sie immer volls kommner zu machen. Der Mechanismus selbst bleibt aber bis jest immer der Mechanismus eines Druckwerks, so wie man ihn vorher beschrieben hat.

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Seuerftahl, ein aus gutem Stahl nach mancherley Gestalten gebildetes Werkzeug von gutem Stahl, mit wel chem man benebst des Feuersteins Feuer anschläget. Be? sonders ist man darauf bedacht gewesen, einen Feuerstahl künstlich und bequem einzurichten, so man bey sich in der Tasche trägt.

Feuerstein, Fr. Cailloux à fufil, (Bergwerk) eine Art Hornsteins, der auch auf den Feldern gefunden wird. Er hat seinen großen Nußen zum Feueranschlagen und zu Flintensteinen, so wie man sich seiner auch zerstoßen zur Masse des Steinguts bedienet.

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Seuer

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