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Gyerekegel mit seiner Feder bevestiget. Auf der andern Seite gehet die Welle mit ihrem Eude in Gestalt eines Zapfens durch die andere Wand des Gehäuses durch, und auf dem Zapfen ist ein kleiner Knopf bevestiget. Wenn nun die Feder zum Federhause zusammen gerollt werden foll, so wird dieses kleine Werkzeug in den Schraubstock gespannt. Die Uhrfedern sind zwar, so wie sie gekauft werden, etwas aufgerollt, aber lange noch nicht in so klei nen Windungen, daß sie sich ins Federhaus passen. Deß wegen muß durch dieses Werkzeug folches verrichtet wer den. Man hält derohalben das Loch in dem inneru Ende der Feder auf den vorspringenden Zapfen der Welle, man drehet diese mit der Kurbel um, und die Feder wickelt sich um den Zapfen, das Sperrrad mit dem Sperrkegel hindert, daß sie sich nicht wieder aufwinden kann. Alsdenn wird das Federhaus auf die zusammen gerollte Feder gesteckt. (f. Federhaus, auch Sp. H. u. K. Samml. VIIL Tab. I. Fig. XVIII.)

Federspath, (Bergwerk) ein ftrahliger Gipsspath, ber auch Federweiß heiß.

Federspiel, (Jager) zusammengebundene Federflügel, toomit der geworfene Falke zurück gelockt wird, oder auch die ganze Falkenjagd. Auch das Federwildpret führt in Oberdeutschland diesen Mamen. Cf. auch Federlappen) Federsporen, (Spornmacher) eine leichte Art Spor ren, die aus sehr weichem Eisen verfertiget und dünn aus geschmider werden, und die man hernach mit dem Pulver härtet, womit die Feilen gehärtet werden. Man über: zieht den Sporn mit diesem Pulverund hernach mit Lehm, und alsdenn läßt man ihn in der Esse weiswarm werden. Er muß eine Nacht im Feuer liegen bleiben, und darinn erkälten. (f. Sporn)

Federspule, f. Sedertiel.

Federspulenhandel, es giebt in großen Städten Krämer, die ihren Laden wol gar eine Federspulenfabrik hennen, weil sie Federspulen zu Schreibfedern ziehen, (H. dieses) und übrigens bis zum Schneiden zurichten. Sie handeln insgemein überdem noch mit andern Schreibmate rialien, als Papier, Siegellack u, dgl.

Federstäuber, 1) ein Busch von Federn an einem Stiel, Glaser, Porzellan u. dgl. von Staub damit zu reinigen. 2) Auch ein Kaufmann, der mit Federn, des fonders mit Bettfedern handelt,

Federstift, (Kleinuhrmacher) derjenige stählerne Stift, von dem das Federhaus einer Taschenuhr getragen wird, und auf welchem es sich willig umdrehen lasset. Dieser Stift hat an beyden Enden einen Zapfen, womit er in den beyden Boden der Uhr ziemlich unbeweglich bevestiget wird. In der Mitte bleibt bey der Ausarbeitung ein stärkerer runder Theil stehen, der so lang, als die innere Ausbih lung des Federhauses hoch ist. Dieser vorspringende Theil trägt das Federhaus. Gerade in der Mitten dieses dickern Theils des Federstifts wird ein Loch durch gebohret, in welchem ein Stift steckt, der an einer Seite etwas vor dem Federstift vorspringet. Dieser vorspringende Theil wird zu einem Hafen umgebogen, der die Uhrfeder an dem

Federfist best hält. Der Federslist wird von einem Ehen's arbeiter aus Stahl aus dem Gro`en ausgeschmidet, und der Uhrmacher giebt demselben nachher mit der Feile seine villige Gestalt. Er hartet und polirt ihn, so wie den Wellbaum jedes Rades. ((. Wellbaum) Unter dem Fe derhause hat der Federfist einen vierkantigen Zapfen, auf welchem das Stirnrad zur Schraube ohne Erde in der Uhr bevestiget wird. Cf. Sp. H. n. K. Samml. Vill. Tab. L. Fig. XXL)

Sederstock, Federkasten, (Strumpfwürker) eine starke hölzerne Leiste, die hinter der Kupferbare und der Roßstange angebracht, und auf eine doppelte Art an dem Wagen des Strumpfroürkerstuhls bevestiget ist. Auf dies fem Stock stehen zwey Reihen senkrechter Federn von elastischem Eisenblech. Ihre Anzahl stimmt genau mit der Ans zahl der Plattinen oder Schwingen überein, denn au jeder Feder lehnet sich die Spiße einer Schwinge. Jede Feder ist etwa einen viertel Zoll breit, und also breiter als eine Schwinge, die sich nach ihrer Dicke gegen die Feder leh. net. Deßwegen stellt man die Federn auf dem Federstock in zwey Reihen, so daß jederzeit eine Feder in der vor dersten, und die folgende in der zweyten Reihe, und so wechselsweise stehet. Dieserhalb maß auch jede Schwin, ge, die zu einer Feder der hintersten Reihe gehöret, et was länger seyn, als eine zur vordersten Reihe gehörige Schwinge. Jede Feder ist etwas unter ihrer obern Spihe nach einem spißigen Winkel umgebogen, so daß die Deff: nung dieses Winkels gegen die Spise der Schwinge ge kehrt ist. Ruhet nun die Schwinge, fo liegt ihre Spike in der Kante des Winkels. Sie steiget aber gegen den obern Schenkel des Winkels an der Feder in die Höhe, wenn sie beweget wird. Auf diese Art ist jede Schwinge nicht nur vorne von dem Undenbut (s. diesen) eingeschränket, daß sie nicht höher steigen und sinken kann, als erforderlich ist, sondern ihre hintere Spike wird auch durch die Federn des Federstocks gehindert, daß sie nicht zu tief finken kann.

Sederstück, Feder, (Bergbau) eiserne Keile, zwischen welchen ein stärkerer Keil getrieben wird, die ver fahrnen Wände damit zu zersehen. (f. oben Feder, zum Bergbau gehörig)

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Federube, (Uhrmacher) eine Stuben oder Taschen uhr, die von ihrer bewegenden Kraft, welche in einer Feder besteht, ihren Namen erhalten hat, im Gegensatz der Pendel oder Gewichtuhren. Da aber der Zug der Feder ungleich ist, so wird derfelbe durch einen kleinen Perpendi fel oder durch eine konische Schnecke gemildert und geho ben. Das erste findet gewöhnlich ben den Tafeluhren statt, die sich überdem noch von den gewöhnlichen Federuhren darinn unterscheiden, daß ihre Räder senkrecht stehen. - Er halten die Federuhren, wie gewöhnlich, keine konische Schne che, so zieht die Feder das größte Rad unmittelbar. Die Råder der Stutz- und Taschenuhren liceen herizontal, und eine Kette verknüpft die Feder mit der konischen Schnecke, die mit dem größten Rade zusammenhängt. Die Stuguh. ren sind also nur ihrer Größe nach von den Taschenuhren

unters

unterschieden, (f. Taschenuhren) und gehören zu den flel, so nach diesem Geseh, wenn man den Durchmesser des FeMen Stubenuhren. Eine Federuhr erhält nur einen kleis derhausrades als die Einheit ansieht, der Durchmesser des nen Perpenditel, weil sich das Bodenrad nur sehr langsam Minutenrades gleich, des Mittelrades 3, und des Steigs umwälzen muß, wenn die Feder, die zerbrechlich ist, nicht rades seyn. Doch nicht alle Uhrmacher verfahren also, zu oft gespannt werden soll. Die Berechnung des Geh sondern folgen aus einer langen Erfahrung ihrem getreuen. werks einer Federuhr dieser Art, die ein liegendes Steigs Augenmaaß. Große Räder läßt sich der Uhrmacher von rad erhält, dessen Zähne eine ungerade Zahl haben, z. B. dem Gelbgießer gießen, und der Guß giebt den Rådern 31 Zähne, und die in einem Aufzuge 8 Tage läuft, ge schon die Kreuzschenkel, oder die durchbrochenen Löcher fchieht folgendergestalt. Das größte Rad, so hier das Fes um den Mittelpunkt des Rades. Kleine Räder werden derhausrad ist, f. dieses) vollendet seinen Lauf in 24 Tas nicht gegossen, sondern aus starkem Messingblech geschnitgen, oder in 60 Stunden eine Umwälzung. Der kurze ten. Beydes, sowohl das gegossene, als zugeschnittene Perpendikel schlägt in einer Stunde 7,440, und alfo in Rab muß geschlagen werden, daß es se dicht wie möglich 60 Stunden 446,400 Mal. Aus dieser Zahl entspringen, wird. (f. Uherad.) Alsdenn werden die Zähne eines Ras durch die gefundene Zahl 7200, die durch den Divisor 62 des durch die Theilscheibe abgemessen und eingeschnitten. gefunden werden, verschiedene Faktoren, als: 10, 12, 10, 6, (f. Theilscheibe.) Die Räder in dieser Uhr, außer den und aus diesen Faktoren entsteht denn folgende Berech Kron und Steigrade, haben ihre Zähne auf der Stirn, nung der Zähne, der Nåder und Getriebe. Das Steigs diese beyden aber haben im Gehwerk ihre Zähne auf der rad hat 31 Zähne, und dessen Getriebe 6 Stücke; das Seite. (f. Kron und Steigrad.) Die Wellen, Getriebs Kronrad erhält 60 Zähne, und das Getriebe hiezu gleich fröcke und Spindellappen werden aus einem Stück falls 6 Stöcke; das Minutenrad bekomt 72 Zähne, und Stahl geschmidet. (f. Welle, Getriebe und Spindellappen.) das Getriebe 8 Stöcke; das Zufahrad 80 Zähne und das. Der Hafen an der Welle der Spindellappen, woran der Getriebe 14 Stöcke; endlich erhält das Federhausrad 84 Perpenditel an einem feidenen Faden hängt, muß gerade Zähne, welches das Getriebe des Zusahrades in Bewegung in der Mitte zwischen beyden Spindellappen stehen, und sezet. Bey der Berechnung des Schlagwerks zu diesen von dem Perpendikel gilt das im Kleinen bey diesen Uh. Uhren komt es, wie immer, darauf an, daß die Zähne der ren, was im Großen von den Pendeluhren (s. diese) gilt. Rader, die Triebstöcke und die Schlagnågel so geordnet Er muß hier 11 Zoll lang seyn. Der englische Haken oder werden, daß das Schlagwerk eben so lange in einem Auf der Spindellappen befördert den genauen Gang der Uhr. zuge geht, als das Gehwerk. (f. Schlagwerk.) Bey der Diejenigen Federuhren, die einen Schneckenkegel nebst ei Verfertigung einer Federuhr verfährt man folgenbergestalt. nem kleinen Perpendikel mit einem Spindellappen erhal Wenn das Federhaus, als das Hauptstück dieser Uhr, ver ten, haben ohnstreitig den Vorzug ver denen, die keineu fertiget und die Feder gehörig eingesetzt ist, (). Feder und Schneckenkegel haben. Die Uhrmacher suchen die Sache Federhaus) so werden die verschiedenen Räder, die zu dem dadurch abzuhelfen, daß fie bey den Uhren ohne SchneGeh und Schlagewerk gehören, verfertiget. Nachdem ckenkegel die Linse des Perpendikels etwas schwerer machen. die Uhr groß oder klein seyn soll, und nachdem die Platten Die Räder des Schlagwerks werden eben so, wie die Ra des Uhrgehäuses und das Bodenrad groß sind, nachdem der des Gehwerks verfertiget. Die Hebenägel aus Eisen: wird auch die Größe und das Verhältniß der Råder gegen draht werden an der Seite des Hebenägelrades (f. beyde) einander bestimmet. Die Berechnung bleibt nach den eingeschraubet. eingeschraubet. Der Windfang wird entweder mit sei einmal vestgesetten Grundsäßen einer getroffenen Berechnen Ringen, die ihn auf seinem Wellbaum bevestigen, maßnung immer dieselbe, nur daß das Rad und die Zähne siv gegossen, oder aus starkem Messingblech geschnitten, (L' größer oder kleiner werden. Der Uhrmacher nimt die ohn Windfang) und die Putzen werden (s. diese) mit Schlaggefähre Größe der Råder, und schlägt mit dem vestgesetz loth angelöthet. Die Schweißfeder (s. diese) niedtet fen Durchmesser der Råder auf einer Platte der neuen Uhr der Uhrmacher auf den Windfang an. Der Hammers foviel Zirkel, als das Geh- und Schlagwerk. Råder erhal und Glockenstuhl (s, beyde) werden oben angebracht, und. ten soll. Z. B. 4 außer dem Federhausrade, wie wir gee die Schlagfeder muß eine solche Lage erhalten, daß fie den genwärtig angenommen haben. Durch diese gemachten Hammer nach jedem Schlag gleich wieder von der Glocke Zirkelschläge wird zugleich die Lage jedes Rades bestimmt. entfernet. Ohnedem giebe die Glocke keinen Klang. Der Das Verhältniß der Größe eines Rades gegen die übrigen Hammer selbst fißt auf einer besondern Welle, die vor dem kann auf folgende Art gefunden werden. Man theilet den Hebenägelrade (s. dieses) liegt, und steckt auf der Spize. Durchmesser des Bodenrades in vier Theile, wenn jedes dieser Welle vor der hintersten Uhrplatte, und über ihm Werk in der Uhr 3 Råder erhalten soll, in fünf Theile, steht die Glocke mit dem Glockenstuhl. Die Schlagfewenn es 4 Råder, bey 5 Rädern in sechs Theile, und der, (f. diese) die auf der Welle des Hammers zwischen folglich in fieben Theile, wenn die Uhr in jedem Werke die Hebenägel des Hebenägelrades greift, hebt vermittelst 6 Råder erhalten soll. Das Bodenrad, oder hier das Fe- dieses Rades den Hammer, und läßt ihn schlagen. (s. derhausrad, erhält das Ganze, die übrigen Räder aber je Hammer.) Die Auslösung, die Staffel und die Schlags. derzeit jedes einen Theil weniger, als das kurz vorhergehen scheibe (f. alle diese Wörter) machen, daß die Schläge des De. Bey der gegenwärtigen Uhr mit 4 Radern würde als Hammers nicht hinter einander läuten, auch zu rechter,

(s.

Zeit aufhören zu schlagen. Die Glocke läßt der Uhema cher von dem Rothgießer gießen. Der Wechsel des Weiserwerks (f. diesen) wird auf der Welle des Minutenrades (f.dieses) bevestiget, und eine kleine Spreißfeder schließet fich inwendig an das Rohr des Wechsels. (f. auch Weiserwerk.) Das Repetirwerk wird an solchen Uhren, wenu. es vorhanden ist, eben so, wie an einer andern Uhr ver fertiget und angebracht., (f. Repetiewerk.) Das ganze Berk einer Uhr wird zwischen den Uhrplatten bevestiget, ( Uhrplatten) auf der vordersten Platte wird das Ziffer State ( bites) angebracht, und dieses durchbohrt der 34: pfen des Wellbaums von dem Federhause, worauf mit bem Uhrschlüssel die ihr aufgezogen wird, um die Feder wieder zu spannen.

Federwage, Sackwage, eine Wage, welche aus eis ner hohlen Röhre besteht, so inwendig eine gewundene Fe der hat, durch welche ein viereckiges Stängchen geht, wor auf die Zahl der Pfunde verzeichnet ist,

Federweiler, f. Federschmüder. Federweiß, faischer Asbest, Sederasbest, Fr. faux asbeste, (Bergwerk) eine Art von Amiantstein oder Asbest, welche aus weißen neben einander liegenden schwer zu schneidenden, spröden und zerbrechlichen Fasern be Stehet.

Federwildpret, Geflügel, Flügelwerk, Federges spiel, Federspiel, (Jager) alle wilde Vogel und Fla gelwerk, so sich in Wäldern, Feldern und Sümpfen aufhalt, es mag eßbar seyn oder nicht. Das eßbare nennt man das edle, das übrige ist Naubgeflügel. Auerhahn, Trappe, Birkhuhn, Gans und Ente ist das große Geflü gel, das übrige das kleine.

Federwind, Fr. plumet de Pilote, (Schifffahrt) der Name eines Werkzeuges des Steuermanns, wodurch dies ser den Strich des Windes erkennet. Es besteht aus ei nem Stück Korkholz, darinn man ein paar Federn stecket. Diesen Federball feßet man auf eine Wasserfläche, und Hieraus kann man richtiger, als an den Windfähnchen und Spliers, den Strich des Windes erkennen.

Federwinder, f. Federspanner.

Federwismuth, (Bergwerk) eine Art Bismuth, die in Gestalt der Federn gefunden wird.

Feberzeichnungen wagen will. Denn die einmal gemache
ten Zuge löschen sich nicht wieder aus. Daher muß man
eine freye, kühne, und gewisse Hand haben. Man nime
zu den Federzeichungen zwar Tinten von verschiedenen Far-
ben, doch ist die schwarze die gewöhnlichste.
Sederzeug, f. Sederbüchse.

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Federsirkel, (Metallarbeiter) ein Zirkel, dessen beyde Schenkel oben nicht durch ein Gewinde, sondern durch eis nen elastischen Bögen zusammen hangen. In der Mitte ist ein Bogen, wie bey dem Zirkel, wovon man sogleich res den wird. Die Juge oder Spisen tönn man res und andere dagegen eingeseht werden. Er thut den Me chanikern bey Abtheilungen gute Dienste. Bey den Wins denmachern und einigen andern Metallarbeitern führet der Bogen oder Gradzirkel diesen Namen, vermuthlich weil man den Bogen Feder nenne. Es ist ein gewöhnlicher Zirkel, an dessen einem Schenkel aber in der Mitte ein eis ferner Bogen bevestiget ist, der den andern Schenkel durch bohret, sich auf diesen verschieben läßt, und mit einer. Schraube, wenn der Zirkel gehörig geöffnet ist, bevestiger wird. Man theilet hiemit z. B. bey dem Windenmacher die Zähne eines Rades ein. Ein anderer Zirkel würde dies se Dienste nicht so gut thun, well er sich leicht verrücket. Bey diesem lassen sich die Schenkel gar nicht verrücken Seeh, s. Grauwerk.

Sege, Kornfege, Pulverfege u. f. w. Segehammer, Salzfiederey) ein Hammer, womit die Pfannen gefeget, d. i. der Salzstein oder Schöpp abgeschlagen wird.

Segemühle, f. Staubmühle.
Segen, (Jager) f. Bast.

Segen, (Landroirthschaft) das Getreide durch die Korn fege oder Staubmühle durchfieben, durchlassen, es hiedurch von allen Unreinigkeiten reinigen, und tüchtig zur Aussaat oder zum Mahlen machen. Durch dieses Fegen sucht man entweder bloß den Staub, oder zugleich auch Rad und Draspe abzuführen. (f. Kornfege.) Hier scheint fegen noch feine erste Bedeutung zu haben, so wie auch im Schwertseger, da es scheuern, reinigen, läutern, polirem bedeutere.

Segen, (Bienenzucht) heißt in Obersachsen und Schlefien soviel, als im Frühjahre beschneiden, das Schwarze, Verschimmelte 2c. der Scheiben wegschneiden. Die Fege

Federzange, (Orgelbauer) eine Zange, womit die Ven tilfedern im Windkasten eingefeßet und ausgebessert wers Den. Es ist eine gewöhnliche, mit zwey eine halbe Ellezeit ist der März. langen Spitzen versehene Drahtzange, womit man sehr weit in den Windkasten hinein reichen kann.

Federzeichung, (Zeichner, Maler) eine Zeichnung, die in sofern einem Kupferstich gleicher, das die Lichter bloß burch die Schraffirung mit Feder und Tinte ausgedrucket werden. Man legt nämlich jede Partie ganz mit Paral lelstrichen, die den Halbschatten andeuten, an, und drückt die Schatten durch eine einfache oder doppelte. Kreuzschraf Arung ans. Jeder einzelne Vorfall muß den Künstler bes Lehren, ob er eine Partie mit einer einfachen, ober deppele ten Kreuzschraffirung ausdrucken muß. ( Zeichnen.) Man muß aber im Zeichnen sehr geübt seyn, wenn man

Segen, Schorsteinfeger,
Segerolle, f. Kornfege.

Segeschober, Schlammpfännchen, (Salzwerk) kleis de Pfannen, welche in das Salz gesetzet werden, ehe es noch förnet, damit sich aller noch übrige Schlamm hinein. ziehe, und das Salz gereiniget werde.

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Segezeit, (Bienenzucht) f. Fegen.

Sebe, Sech, Vehe, s. Grauwerk.

Sebchaube, polnische haube, eine hohe und runde, ganz und gar rauhe Müße, beynahe in der Gestalt einer umgekehrten großen Muffe, fo die Weiber in Regenspurg, wie auch die Kräuterweiber um Breslau herum, auch zu

weiten in Kursachsen zur Winterszeit auf ben Köpfen tra gen. Das Pelzwerk hiezu mag selten von Fehen seyn, ob die Müße gleich hievon den Namen führet.

Sebewammen, (Kürschner) find die Bäuche des Graus werks, so mit zu dem ansehnlichsten Pelzfutter gehöret. Fälschlich giebt man auch oft den grauen Kaninchenfellen diesen Namen.

Fehhändler, ein Pelzhändler oder Kürschner. Die Benennung ist nur im Reiche im Gebrauch, z. B. in Straßburg, wie denn das Wort Fehe û erhaupt häufiger in Oberals in Niederdeutschland gehöret wird. Hier sagt man fast durchgängig Grauwerk.

Fehlen, (Jäger) mit einer Büchse oder Flinte nach elnem Gegenstand zielen, aber ihn nicht treffen.

"Sebljagen, (das) wenn von den Jägern aus allzugroBer Hiße oder Unwissenheit etwas angegeben, oder auch von ungeschickten Leuten etwas bestätiget oder gekreiset und versichert wird, daß wirklich an einem Ort ein gewisses Wildpret sich befinden soll, aber sich hernach bey dem Ein Kellen und Abjagen findet, daß das angegebene weit gerin ger oder wohl gar nicht vorhanden ist.

Fehlribben, (Schlächter) die untersten Ribben eines Hindes. Sie werden unter diesem Namen von den Fleis schern verkauft, vermuthlich weil sie etwas kürzer sind, als

Die obern.

Seblschnitt, Ft. Echappade, 1) (Formschneider) wenn das Stammeifen, womit sie die Umrisse einer einges schnittenen Form ablösen, einen Zug von der Zeichnung mit wegreißet, welches geschieht, wenn entweder das Werkzeug in den Strich des Holzes hineingezogen; oder wenn dieser Zug bey der Absonderung mit der Messerspige nicht genug bis auf den Grund abgesondert ist; oder wenn man mit dem Stammeisen zuviel Weite von dem Holz nimt; oder wenn man versäumet, den Daum seiner Hand, welche das Werkzeug hält, mit dem Daumen der linken Hand zu unterstützen, um seiner mächtig zu seyn, und den Fehlschnitt zu vermeiden. Auch mit dem Hohleifen kann ein Fehle schnitt gemacht werden, wenn man nicht gleiche Vorsicht gebraucht, oder wenn man dieses Werkzeug zu niedrig füh ret. Alsdenn fährt es aus, nimt weg, und verlehet eine Menge Züge, weil es mitten durch das Ausgeschnittene geht. Ein Zufall, der desto unangenehmer ist, weil er nicht anders als durch kleine Stückchen, mit welchen man die Deff nungen ausfüllt, und welche ohnfehlbar, sie mögen noch so genau eingesetzt werden, auf dem Abdrucke einen weißen Rand zurück lassen, kann verbessert werden, weil sie, wenn die Form gewaschen ist, mehr schwellen, als das übrige Holz. 2) (Fleischer) wenn diese bey dem Ausfleischen der Haut aus Unvorsichtigkeit das Messer nicht behutsam ges nug führen, sondern Schnitte in den Fellen machen. Ein solches Fell verlieret dadurch viel an seinem Werth.

›› Fehlschuß, (Jåger) ein Schuß, der nicht trifft. Fehltritt, Fr. Extrapaffe, (Maler, Kupferstecher) was ohne Maas und den angenommenen Regeln zuwider gemacht ist..

Technologisches Wörterbuch I. Theil.

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Sehm, (Forstwesen, Haushaltung) bedeutet in Ober und Niedersachsen die Frucht der Eich und Buchbäume sofern sie zur Mastung der Schweine dienet, ferner die Mast, und das Recht, die Nutzung von dieser Maft zu ziehen. Daher die Schweine in die Febm treiben: einfehmen. Sie aus der Fehm nehmen, ausfeb men. Der Fehm heißt eine Klafter eder ein Faden Hols, ferner ein Haufen Korngarben oder Stroh. Sehmen, f. vorher.

Sehmgeld, das Geld, welches man für solche Mast an den Herrn des Waldes bezahlt.

Fehmmahl, das Zeichen, welches den Schweinen eins gebrennt wird, che sie in solche Mast eingetrieben werden. Sehmschwein, ein Schwein, welches in solche Mast getrieben wird.

Fehrt, Viert, ein Getreidemaas in Pommern. Die zweyte Benennung ist auch in der Mark Brandenburg ge brauchlich, und heißt an andern Orten ein Viertel. Vier Fehrt oder, Viert machen einen Scheffel, und ein Fehrt enthält 4 Mehen.

Fehrte, Tritt, Spur, Fr. pifte, paffe, (Jäger) ein Zeichen, welches ein Wild mit den Füßen so tief in die Erde oder in den Schnee eingetreten hat, daß man daraus sehen und erkennen kann, was es für ein Thier ist. Hie rinn bestehet mit die größte Geschicklichkeit eines Jägers, daß er aus der Fehrte erkennen kann, von welcher Art, Geschlecht, Größe und Stärke ein Wild sey, das seine Fehrte zurück gelassen hat. (f. auch Fährte)

Fehrtenlaut, Vorlaut, wird von einem Jagdhund gesagt, der zu hihig ist, ausgiebt oder laut wird, ehe er das Thier aus seinem Lager bringt, und auch wol gar auf der Rückfehrte jaget.

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Febrücken, (Kürschner) der Rücken des Grauwerks, das gewöhnliche unter diesem Namen bekannte Pelzfutter ist. Dieses ist schlechter, als die Febwamme. f. Sehewamme.

Seichte, f. Sichte.

Seichten, feuchten, wässern, nåssen, (Jäger) wird von Rothwildpret oder Schwarzwildpret gesagt, wenn es sein Wasser lässet. Feuchten ist besser und gewöhnlicher,

Seig, Seige, Fr. pierre callant, (Bergwerk) ein Ge birge, welches nicht stehet, sondern sich ziehet und sich abzulösen drohet. Auch Gezimmer in Schächten und Stolln, so faul und wandelbar ist.

Feigblatt, (Jäger) s. Feuchtglied.

Säge aus dem härtesten Stahl geschmidet, und in einem Seilbogen, (Schlösser) ist nichts anders, als eine eisernen Bogen bevestiget. Das Sägenblatt hat an jedem Ende ein klein viereckiges Loch, wodurch es in kleine Ha fen an den Bogen angehängt wird, und mit einer Schrau be, die in dem vordersten Ende des Bogens eingreift, kann das Sågenblatt mehr oder weniger gespannt werden. Es muß gut gehärtet seyn. Man saget hiemit Eisen, wenn man auf eine andere Art einer. Sache nicht beykommen kann, z. B. die Einschnitte der Einrichtung eines Schlüß 3656

felbarts.

felbarts. Denn das Sägen des Eisens ist eine mühsame Arbeit.

Feile, (Feilenhauer) ein stählernes Werkzeug, welcher tein einziger Metallarbeiter, auch überhaupt wenig Handwerker, fie mögen nun in Metall, Stein oder Holz arbeis ten, entbehren können. Man gedenkt sich unter einer Feile ein Stück Stahl, deffen Oberfläche mit Kreuzhieben bedeckt ist, und womit man von dem Metall viel oder we nig, nachdem die Feile grob oder sein ist, abnehmen kann. Die Feilen lassen sich auf eine dreyfache Art abtheilen, nâmlich nach der Gestalt, nach dem Hieb und dem Gebrauch. Nach ihrem mannigfaltigen Gebrauch nimt die Feile auch verschiedene Gestalten und Größen an, und hiernach giebt es völlig vierkantige, flache, dreyeckige, halbrunde, runde, oder Vogelzungen und die Riffelfeilen. (f. alle diese) Unter dem Hieb gedenkt man sich diejenigen durchkreuzenden Einschnitte, so die Feile auf ihrer Ober fläche von dem Meißel erhält. Man sagt daher, die Feile habe einen groben Sieb, wenn die Einschnitte weit von einander abstehen, dem Metall tief eingeprägt, und also auch mit einem groben Meißel gehauen sind. Das Gegentheil läßt sich hieraus leicht abnehmen, den gröbsten Hieb erhält die Armfeile, und auf diese folgen mit stufen weise abnehmenden Hieben die Handfeile, die Vorfeile, und endlich die Schlichtfeile, die unter allen den fein ften Hieb hat. Dieß heißt soviel gesagt, daß z. B. eine Armfeile einen weit stärkern Hieb hat, als eine Handfeile von eben der Größe, und eben dieß gielt auch in gleichem Verhältniß von den übrigen Feilen. Man muß aber hie ben noch dieß bemerken, daß erstlich bey jeder Art von Feis len der Hieb schon mit der Größe und Schwere abnimt; weytens fügt es sich, daß öfters eine Handfeile zu einer Arbeit einen eben so starken Hieb hat, als eine Armfeile von eben der Größe und Schwere, oder einen eben so seit nen, als eine Vorfeile unter eben der Bedingung; dritteng komt bey allen Arten des Hiebes gar nicht die Gestalt in Betrachtung, die einzige Armfeile ausgenommen, die stets viereckig ist. Die übrigen können eine jede oben angezeig. te Gestalt erhalten. Dem Gebrauch nach giebt es einige Feilen, die zwar nach den gedachten Hieben gehauen find, aber doch nach ihrer Bestimmung einen besondern Namen erhalten. Hierzu gehören vorzüglich die Juftirfeilen und Die schattirten Feilen. (f. beyde) Endlich erhalten auch Die inneren Flächen der Kneipen einer Zange, womit die Silberarbeiter Draht ziehen, gleichfalls starke Fellenhiebe, fo wie auch die Zwickzangen der Schuhmacher.

Feilen, (Metallarbeiter) eine Beschäftigung, wodurch die Flächen eines metallenen Geräths geebnet, und zugleich auch wol zuweilen gebildet werden. Nach Beschaffenheit der Fläche muß der Arbeiter auch der Gestalt und Größe nach die Feilen auswählen. Jederzeit, wenn er nämlich mehrere Feilen gebraucht, macht er mit einer groben Feile den Anfang, wählt nach und nach feinere, und glättet endlich mit der feinen Schlichtfeile völlig. Er richtet die Feile bey einer ebenen Fläche auf die Mitte des Geräths und etwas schråge, damit er nicht den Umfang mehr ab.

feile, als die Mitte; die Striche einer nachfolgenden Feile müssen, stets die Striche der vorhergehenden schief durchkreu zen; und endlich muß er jede Feile so lange gebrauchen, bis die Striche der vorhergehenden ausgelöscht sind. Das Nähere wird durch die Beschaffenheit jedes Geräths oder jeder Fläche bestimmt.

Feilenhalter, (Feilenhauer) ein rundes und ausge höhltes langliches Stück Holz, gleich einer Walze, auf beyden Enden mit einem eisernen Ring umgeben, damit es nicht spalte. Es dienet bey dem Hauen der Feilen an statt eines Hefts, die Angel der Feile darinn zu stecken, und solche auf dem Knie vermittelst eines Riems vest zu halten., (f. Feilen hauen)

Seilen hårten, (Feilenhauer) die Kunst, den Feilen nach dem Hauen eine durchgängig gleiche Härte zu geben, und deswegen sind die Feilenhauer mit dieser Kunst auch sehr geheimnißvoll. Das Härten kann auf eine doppelte Art geschehen. 1) Man läßt Ochsenklauen so lange in ei nem Bäckerbackofen brennen, bis sie völlig braun sind, und zerstößt sie alsdenn in einer Stampfe. (f. diese) Un ter zwey Theile dieses Pulvers wird ein Theil gewöhnliches Küchenfalz, und nach Gutdunken etwas zerstoßenes Glas gemischt. Dieses Pulver stellt man in einem Gefäße auf die Schmideesse, spannet eine oder auch mehrere Feilen in eine Schmidezange, und läßt sie in der Effe braunwarm werden, daß man kaum die Glut bemerkt. Hierauf bes streuet man die Feile auf allen Seiten mit dem gedachten Pulver, so lange als die erhiste Feile noch das Pulver ans zündet, und noch Funken abspringen. Alsdenn hält man die Feile über die glühenden Kolen der Esse, daß das Pulver völlig anfängt zu brennen, streuet noch einige Mal Pulver auf, so lange noch ein Brand erfolget, und brennet es gleichfalls über den Kolen ab. Will die Feile nicht mehr das Pulver anzünden, so steckt man sie in recht kal tes Wasser, und man fährt zuerst mit der Spike der Feile langsam ins Wasser, taucht sie eben so langsam nach und nach ein, und läßt sie endlich völlig ins Wasser fallen. Wenn fle hierinn einige Augenblicke gelegen hat, se nimt der Feilenhauer sie wieder heraus, und wenn das Pulver die Feile an allen Stellen, wie eine Rinde umgiebt, so ist dieses ein Zeichen, daß die Feile gut gehärtet ist. Ift hingegen etwas von dem Pulver in dem Wasser hin und wieder von der Feile abgesprungen, so hat die Feile noch weiche Stellen, und muß von neuem gehärtet werden. So bald sie aus dem Wasser komt, und gut gehärtet ist, fo wird sie mit einer scharfen Bürste abgebürstet, und die Bürste nimt die Rinde weg. Man seht sie hiernächst einige Zeit gegen das Feuer der Esse, damit sie trockne, und re bt sie endlich mit einem leinenen Tuch sorgfältig ab, das mit keine Nässe zurück bleibe und Rost verursache. Um dieses gänzlich zu verhüten, bestreichet man die Feile mit Baumil. Diese Art zu härten, giebt der Feile nicht nut Dichtigkeit, sondern sie nimt auch den Zunder oder die Schwärze ab, und je sorgfältiger alle diese Handgriffe beobs achtet werden, desto härter wird die Feile. 2) Sollen die Feilen noch eine bessere Härte erhalten, wenn man zu

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