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ner halbmondförmiger Oeffnungen Gemeinschaft mit dem Innern. In diesen Archen wird die Glasmaterie noch einmal geschmolzen, ehe fie in die Töpfe abgegossen wird. (f. Glasofen.)

Architektur, f. Baukunft.
Architrab, s. Unterbalken.

Archiv, ist ein Zimmer, welches mit hölzernen Schrån ken versehen ist, worinn landesherrliche oder auch nur Fa milienurkunden aufbehalten werden. Man pfleget fie gemeiniglich feuervest, gewölbet und mit eisernen Thüren vers kehen zu erbauen.

Archivolte, (Baukunft) die Auszierung eines Bo gens an der Kante mit einem Gefims, welches die Glieder eines Architrabs haben. Man findet sie vornehmlich an Reinernen Brücken und Arkaden.

J

Ardasses, die gröbste unter allen Arten persischer Seide, und gleichsam der Ausschuß von einer jeden Gattung. Ardaffiner Seide, Ardassïnes, so heißt die allerschlech teste Seide, welche in Persien gewonnen wird. Man nennet sie auch Ligir. Argudan, eine chinesische Art Baumwolle, die an unterschiedenen Orten daselbst gesammlet wird.

Aridas, heißt eine Art Taffent, die in Ostindien aus Seide oder glänzenden Fåden gemachet wird, welche man aus einigen Gråsern oder Pflanzen zieht.

Arkaden, (Baukunst) eine Bogenstellung, da zwischen zwey Saulen ein Bogen geschlossen wird, welcher auf sei nen beyden besondern Nebenpfeilern ruhet. Eine blinde Bogenstellung (Fr. arcade feinte,) heißt, ein blindes Fenster oder eine blinde Thüre, die nach einen Bogen ges schlossen, und, der Symmetrie wegen, einer wirklich ge wölbten Fenster oder Thüröffnung gegenüber angebracht ift, oder auch nur zur Verzierung in der Mauer angebracht wird.

Arkaden, Arcaden, Fr. arcade, (Seidenwürker) die Jenigen Schnüre an einem Zugstuhl, welche an den Rahm Schnüren unter den Kollebret (f. Kollebret) angebunden find, von welchen das Entstehen der Bilder oder Figuren eines geblumten Zeuges abhängt. Diese Schnüre bilden bey dem Weben und bey einem jeden Zug, es sey nun mit dem Kegel oder Zampel, die Theile der Figur. Komt eine Figur öfter nach der Breite des Zeuges in einer Reihe vor, so muß zu allen diesen Figuren, und zwar an eben der Stelle, eine Arkade zu den Kettenfåden gehen, und diese Arkaden werden zugleich gezogen. Der Zug oder das Hin aufziehen jeder einzeln Arkadenschnur verursachet aber, daß fich zwey Kettensäden in die Höhe ziehen, und zur Bildung eines jeden Theils das ihrige beytragen.

Arke, s. Arche.

Merker, Aerkner, (Baukunft) ein herausgebaueter Theil eines Hauses, welcher am Giebel oder im Dach vor springt, und worinn gemeiniglich ein Zimmer angeleget wird.

Arko, (Messingbrennerey ) die französische Benennung des Steinfupfers. (f. dieses.)

Arm, (Bergwerk) 1) ein beschlagenes Holz in der Welle oder Walze am Geschleppe, an welchem das Stans geneifen mit einem Hang oder Stocknagel bevestiget ist. 2) Hölzer in der Welle am Puchrade, welche die Stempel heben, wenn sie unter die Däumlinge treten, und wieder fallen lassen. Man nennet sie daher auch Hebarme. 3) Auch die Hölzer an den Wellen einer Walkmühle, so die Hämmer in die Höhe heben. 4). Die Hölzer im Rade, welche in der Welle stecken, und dem Rade Hältniß geben,

Arm, (Stellmacher) die beyden an der Vorderachse eines Wagens bevestigten Stücken Holz, welche gegen den Hinterwagen zu weit von einander stehen, und daselbst un ter dem Lenkschemel auf der Are liegen, vor der Are aber hinauswärts zusammenlaufen, und das dicke Ende der Deichsel bevestigen. Deichsel und Aerme werden durch eis serne Ringe und Bolzen vereiniget.

Arm, heißt oft in der Werkstatt ein Holz oder Eiser, mit demselben insgemein einen rechten Winkel machet, so welches an einem Körper horizontal angebracht ist, und daß man in erforderlichem Fall etwas anhangen kann.

Armade, (Kriegskunst) eine Flotte von Kriegsschiffen. Armadille, (Kriegskunst) bedeutet eine kleine Flotte oder Geschwader von Kriegsschiffen.

Armateur, (Handlung, Schiffahrt) so nennt man eis nen Kaufmann, der ein Schiff ausrüstet, um es mit Wagren abgehen zu lassen, besonders wenn es weite und lange Reisen thun soll.

Armbrust, ein altes jeht aus der Mode gekommenes, Schießgewehr, womit man Pfeile, auch kleine Kugeln abe schoß. Es bestand aus einem Bogen mit einer Sehne, welche an einem Schafft und Anschlage bevestiget waren, mit einem Spanner oder Winde gespannet, und durch dem am Schafft befindlichen Drücker abgedrucket wurden.

Armbrustwinde, ist eine Winde, womit die Alten die Sehnen ihrer Bogen spannten. Sie bestand aus einer Stange mit Zähnen oder Zacken, so wie bey einer gewöhnlichen Wagenwinde, welche an dem einen Ende els nen Hafen hat, woran die Sehne bevestiget wurde. Wenn man die in dem Gehäuse der Winde sich befindlichen Räder durch eine Kurbel in Bewegung fette, so zog die Stange mit ihren Haken die Sehne an, und gab ihr die verlangte Spannung.

Arme, Fr. bras, (Kupferstecher) die zwey horizonta len Hölzer oder Latten, so an den Seitenhölzern der Ku pferdruckerpresse bevestiget sind, und mit ihren vier Enden auf vier Shulchen ruhen. In der Falze dieser beyden Lats ten oder Arme läuft die Tafel. (f. Kupferdruckerpresse. > Arme, (Jåger) die Vorderläufe des Båren.

Armee, f. Kriegsbeer.

Arme eines Gebezeuges, Fr. bras de chèvre, die beyden Nebenstüßen desselben, welche den Hauptständer in seiner gehörigen Stellung halten, wenn eine Last in die Höhe gewunden werden soll.

Arme eines Sågengestells, Fr. bras de fcie, die beyden parallelen aber äußersten Hölzer, zwischen welchen das Sagenblatt bevestiget und gespannet wird. Arme

Arme Gesellen, (Bergwerk) Arbeiter, welche Lohn aufgenommen, und welchen in Ansehung ihrer schweren Arbeit erlaubt ist, solche durch ledige Schichten und Weilarbeit (d. i. Nebenstunden außer der Arbeit) abzuar, beiten.

Aermel, Fr. Gantelet, (Buchbinder) ein Stück Schafleder, womit sich derselbe beym Schnüren der Búcher die Hånde verwahret.

Arme Männchen, (Müller) wird das Loch in den Mühlen genannt, in welches die Müller das entwendete Getreide schütten.

Armemannsfuppe, Bettelmannssuppe, (Koch) eine Wassersuppe von schwarzem Brod, Waffer, Butter und Salz. Wenn man viel Butter dazu nimt, so ist es eine wohlschmeckende und gesunde Suppe. Man nimt nur die Rinde des Brods hierzu, die man stark kochet.

Armenierstein, f. Bergblau.

Armenischer Bolus. . Rothstein.

Arme Jechen, (Bergwerk) diejenigen Zechen, fo nicht viel Anbrüche haben, welchen durch mancherley Be gnadigungen fortgeholfen wird.

Armfeile, (Eisenarbeiter) ist eine große bis 14 Fuß lange Feile, welche so breit als dick ist, nur vorne läuft fie etwas schmåler zu, und hat an dem einen Ende ein hölzers nes Heft. Sie ist in den Werkstätten der Eisenarbeiter die erste Feile, womit alles ungleiche und überflüßige weg. gestoßen wird, dieserhalb hat sie die gröbsten Feilenhiebe, und wird deswegen die Armfeile genannt, weil sie der Ar beiter mit beyden Hånden regiert, indem er mit der rech: ten Hand das Heft führet, und mit der andern vorne auf die Spike der Feile drucket, indem er sie fortzieht. Sie wiegt bis 20 Pfund.

Armfrischen, (Bergwerk) wenn man arme, d. i. ge ringhaltige Erze hat, und diese nicht gleich beym ersten Saigern ihr Silber geben, sondern erst reichhaltigere Er. ze oder dem Reichfrischen (f. Reichfrischen) zugeseßet werden müssen, wenn sie filbern sollen. Cf. auch Anrei chern.)

Armgeige, f. Bratsche. Armbolz, f. Krispelholz.

Armiren, einer Kompaß oder Bousolnadel, oder überhaupt Eisen und Stahl die Kraft des Magnets mittheilen. Die Nadel wird nämlich von gutem Stahl ausgearbeitet, gehårtet, geschliffen, und muß blau anlaufen. Alsdenn wird sie mit einem Magnet bestrichen. Dan wählet am liebsten hierzu einen künstlichen Magnet, und mit seinem Nordpol wird der Südpol der Nadel, und mit dem Südpol der Nordpol derselben vier bis sechsmal bestrichen. Man armiret auch den natürlichen Magnet Selbst. Man fehet nämlich den Stein in einem leichten Hölzernen Kahn auf das Wasser, und entdeckt hierdurch den Nordpol des Magnets. An jedem Pol leat man ein Blech von weichem Eisen geschmider an den Stein, und der Pol wird durch einen vorspringenden Zapfen angedeus tet. Hat der Stein merkliche ungleiche Stellen, so schleift man diese auf einem Sandsteine ab, und vereiniget.als.

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Armkorb, f. Handkorb.

Armkupfer, (Bergwerk) dasjenige Kupfer, welches aus dem Armstein erhalten wird. (f. Armstein.)

Armlehne, der Ort eines Armstuhls, worauf man die Hände ruhen läßt.

Armleuchter, Wandleuchter, find solche Leuchter, die einen Arm haben, womit sie an die Wand eines Ge machs angeschrauber werden können.

Armlöcher, (Mühlenbau) die Löcher in den Wellen, worinn die Arme gestecket werden.

Armoisin, ist ein mittelmäßiger Taffent, der in Ita lien und Frankreich, besonders zu Lyon, häufig gemachet wird. Auch komt solcher Taffent aus Oftindien, der aber dem europäischen sehr nachstehen muß. Man hat würflichten, gestreiften, auch geblumten.

Armonika, ein seit 1760. nach Art ber Klockenspiele von einem Irrländer zuerst erfundenes Instrument, wefe ches in England großen Beyfall gefunden hat. Die erste Erfindung bestand darinn, daß einige Dußend Gläser an einem Tisch bevestiget wurden, welche mit Wasser zu eben so viel verschiedenen Tönen gestimmet wurden, und die durch das Reiben der Finger auf dem nassen Rande der Gläser hervorgebracht und nach dem musikalischen Wohlflange gespielet wurden. Der berühmte Doctor Franklin, aus Philadelphia in Pensylvanien verbesserte diese Erfin dung dahin, daß er allen Glåsern eine gleich schnelle Bea wegung gab, und sie alle an einer gerade aufstehenden Spindel bevestigte, ihnen auch, statt sie mit Wasser zu stim men, den gehörigen Ton, nach Maaßgabe der Klockenspiele, durch ihre verschiedene Größe und durch das Schleifen zu wege brachte. In Deutschland hat man mit Porzellane flocken einen ähnlichen Versuch gemacht.

Armroft, (Hüttenwerk) der Rost, worauf ber Armstein geröstet wird. (f. Armstein.)

Armschiene, Fr. appuy, (Drechsler) das Brett oder Leifte der Drechslerbank, worauf der Drechsler seinen Arm legt, und worauf er bey dem Drehen zugleich das obere Ende seines Dreheisens unterstüßt. Sie liegt vor det Doce.

Armschlag, (Wasserbau) eine Linie, welche in Marschländern von einem neuen Teich (Wall) zu einem alten gezogen wird.

Armsessel, (Stuhlmacher) l. Lehnstuhl, Kröpelstuhl, Fauteuil.

Armstein, (Schmelzhütte) ein Gestein, so nad sechsmaligen Rösten bey dem ersten Schmelzen des Ku pferrostes erfolget. Er hat den Namen von dem armen Silbergehalte des davon fallenden Kupfers. Armstubl, f. Fauteuil. J 2

Berndte,

Aerndte, (Landwirthschaft) diejenige Zeit des Soms mers, da Heu und Getreide auf den Feldern abgeschnits ten, gefammlet, und in die Scheuren gefahren wird. Der Anfang der Heudrndte fällt in dem Junius, der Korn. ärndte aber in dem Julius. Doch ändert sich dieses ab, je nachdem es in einer Gegend warmer oder kälter ist. Aerndtekranz, (Landwirthschaft) ein ́Kranz, der zu Ende der Aerndte dem Wirth einer großen Landwirth schaft insgemein mit Musik von dem Gesinde gebracht wird, worauf der Wirth dem Gesinde einen Schmaus siebt.

Aerndtewagen, ein langer und hoher Ackerwagen, womit das Getreide vom Felde in die Scheuren gefahren wird. (f. Bauerwagen. )

Aromatisch, Fr. aromatique, (Apotheker) so nennet man die Wohlriechendmachung der Arzeneyen, wie denn auch überhaupt der Wohlgeruch der Natur und der Gewür. je alse benennet wird.

Arpeggiare, (Musikus) auf Harfenart d. i. gebrochen spielen, oder den vorkommenden Griff nicht zugleich, son: dern die in demselben enthaltenen Noten einzeln und nach einander anschlagen. Auf den Violinen werden letztere solchergestalt bloß mit den Fingern ohne Bogen gekniffen. Arquebusiren, eine Lebensstrafe der Soldaten, die fich an ihren Vorgesetzten vergreifen; da sie von ihren Kas meraden todt geschoffen werden.

Arrack, f. Arack.

Arschleder, (Bergwerk) ist ein rund geschnittenes Leder von Kalbleder oder Korduan, welches die Berglaute sowol bey ihrer Arbeit, als auch zur Zierde vor dem Hintern tragen. Den Bergleuten auf dem Arschleder sitzen heißt, wenn die Beamten den Arbeitern fleißig nachfahren, und Acht haben, daß sie ihre Arbeit fleißig verrichten.

Arschsiel, (Bergwerk) ein Riem, den die Gruben, jungen über dem Hinterleib tragen, den Karren daran zu ziehen. Er hat an jedem Ende einen Ring, in welchen Die Angriffe des Karrens hangén.

Arschstück, (Schlächter) ein Hintervierthel eines Ochsen.

Arsenal, f. Zeughauß.

Arsenik, (Bergbau) ein Halbmetall oder salz und kalkartiges metallisches Wesen, welches im Feuer flüchtig, und ein unumschränktes Gift des ganzen Thierreichs ist. Er ist sehr vielen Erzarten, zum Verdruß der Bergleute, beygemischet, und muß deswegen, ehe die gewonnenen Er ze ausgeschmolzen werden können, erst durch das Rösten (f. dieses) davon gejaget werden. Bey welcher Gelegens heit man ihn denn aufzufangen, und weiter zu bearbeiten pfleget. Die Bereitung des Arseniks ist also eine Arbeit der Bergleute, welche von denselben als ein Nebenwerk in den Schmelzhütten getrieben wird. Besonders geschieht solches bey den Blaufarbenwerken. Diejenigen Erze, welche Arsenik enthalten, werden gepochet, (s. Pochen) durch das Sieb gewaschen, und hierauf in eigenen Re verberierófen, (f. diese) unter beständigen Umrühren

geröstet, damit sich aller Arsenik in Gestalt eines Rauchs auflöse. Um diesen Rauch aufzufangen, sind diese Neverberieröfen mit einem Giftfange, (f diesen) versehen. Nach dem Rösten, welches 7 bis 8 Stunden zu dauren pfleget, wird der Hüttenrauch oder Arsenik in Gestalt eines grauen Mehles vermittelst der Thüren aus dem Rauch fange gesammlet, welches Giftmehl genennet wird. Dies fes Giftmehl wird mit noch einmal so viel Laugensalz oder Pottasche vermischet, und, nachdem es zur Weiße kalzinis ret worden, von neuen fublimiret; da es denn eine veste krystallinische Gestalt bekommt, und reiner Arsenik wird, der nunmehro weißer krystallinischer Arsenik heißt. Das Sublimiren geschieht in eisernen Kesseln, welche man in einen dazu besonders eingerichteten länglichen Ofen stellet. Man bedecket die Kessel mit wohl passenden eisernen kegelförmigen Aludellen, die oben etwa sechs Zoll weite Lo cher haben. cher haben. Die Fugen werden gehörig mit Thon vers schmieret, die obersten Löcher aber nur gelinde verstopfet, und man giebt gradeweise Feuer, bis alles ausfubli miret ist. Reine Anfeniterze, die weiter nichts als ein Arsenik enthalten, sind ganz zu verflüchtigen, und heißen Fliegenstein, oder schwarzer Arsenik, dessen ganzes We sen im Rauch aufgeht und Scherbenkobolt heißt. (f. diesen.) Der Arsenik wird bey vielen Sachen der Künstler und Handwerker gebrauchet, besonders brauchen ihn die Gold, Silber und andere Metallenarbeiter, und mit Ar fenik kann z. B. Eisen und Kupfer weiß gemachet werden, Silber aber macht er roth. Durch Mischung von Silber und Arsenik, Schwefel und Arsenik entsteht eine gelbliche oder rothe Farbe; wie zum Beweis das Auripigment oder auch das Rauschgelb. (f. beydes) Auch wird der Ars fenit in der Haushaltung zum Fliegengift und auch zum Mäuse und Rattenpulver gebrauchet, womit man aber sehr behutsam umgehen muß, daß es nicht Menschen und Vieh, besonders Kindern nachtheilig werde.

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Art, ist soviel als auf Bergmånnische Art zu reden. Artacker, f. Acker.

Artbar, f. Urbar.

Artikulirt, (Maler) ist ein Gemälde, wenn die Theile desselben gut ausgedrucket sind.

Artillerie, heißt alles grobe Geschüß und was dazu ge höret, als: Kanonen, Morfer, Haubigen, Bomben u dgl. m. Sie wird sowohl im Felde, als bey Belagerung gebrauchet.

Artilleriegeråth, (Kriegskunst) alles dasjenige Gerathe, welches zum Geschütz gehöret, und wozu nicht al lein die Stücke, Munition, Pferde und Wagen von mans cherley Art, sondern auch alle zu der Bearbeitung und Auss besserung des Geschüßes gehörige Dinge gehören. Uebers haupt alles, was man nur nothwendiges bey dem Geschüß haben und brauchen kann.

Artilleriepark, (Kriegskunft) derjenige Play in einem Lager bey einem Kriegsheer, auf welchen sämmtliches schweres und leichtes Geschüß nebst Zubehör, als Kano nen, Mörser, Haubigen, Pontons und Munitionswagen

zusam

zusammen gefahren werden, und auf welchem se bis zur Veränderung des ganzen Lagers stehen bleiben.

Artischocke, (Gärtner) der eßbare Kelch einer Pflanze, fo insgemein mit einer Weinbrühe zugerichtet wird. Artland, f. Urbares Land. Artoffel, f. Ertoffel.

As, heißt ein Goldgewicht, welches den vier und sech zigsten Theil eines Dukaten beträgt. Sonst heißt auch Aß oder Affis, ein Apothekergewicht, ein Pfund von 24 Loth oder ein Apothekerpfund.

Asbest, f. Amiantstein.

Asbestisches Papier, f. Amiantstein.

Asch, heißt in manchen deutschen Gegenden ein Napf. In Baiern bedeutet es auch ein Salzschiff.

Aschballen, (Schmelzhätte) eine große Kugel ausge. schlammter Asche, woraus, nachdem sie trocken geworden, Die Teste verfertiget werden. Aschbaum, s. Aesche. Afcbbley, f. Wißmuth. Aesche, f. Esche.

Asche ist eifer, (Bergleute) bie Asche ist kalkig oder au salzig.

Asche, Aesche, Fr. Barbote, (Fischer, Koch,) ein wohlschmeckender und den Forellen ziemlich ähnlicher Fisch, welcher den deutschen Namen davon erhalten zu haben scheint, weil er an beyden Seiten aschfarbig ist. Man fagt, sein Fleisch rieche nach Thymian, und man vill daher feinen lateinischen Namen Tymallus ableiten. Er wird von vielen an Geschmack noch den Forellen vorgezogen, und ist wegen seiner leichten Verdauung auch kranken Per fonen zum Essen zu verstatten. Das Fett von diesem Fisch soll ein sehr bewehrtes Mittel wider die Narben, Felle, Flecke und Wundmåler seyn. Man fångt ihn vor nehmlich in frischen und klaren Wassern, die aus Felsen entspringen. Er wird so wie die Forellen zugerichtet. Aesche, f. Afdre.

Auch

Asche, (Hüttenwerk) die ausgeschlämmte Asche wird hier zum Treibheerd und zu Testen genommen. werden einige verschlackte Metalle Asche genennet, doch mit dem Zusah ihres Ursprungs, als Zinnasche, Bleyasche H. f. r.

Asche, ist der erdartige Theil des Holzes oder anderer Dinge, so überbleibt, wenn sie vom Feuer verzehret sind. Die Asche wird vielfältig gebrauchet, als zur Lauge zum Seifenfieden, in den Schmelzofen, sonderlich aber Glas daraus zu machen, und Pottasche zu sieden. Die ausge laugte Asche ist gut zum Dünger der Uecker, und insbesonde re der Wiesen.

Aschel, Aeschel, Eschel, (Blaufarbenwerk) derjenige Schlanım, welcher sich in den zusammen gegossenen und zur Ruhe ausgesetzten Waschfässern angefeßet, und bey dem Schmelzen wiederum zugesetzet wird.

Aeschel, s. Aschel.

Aschenbad, f Aschkapell.
Aschenbaum, f. Espe.

Aschenbrenner, s. Acscherer.

Aschenfall, Aschloch, Aschengrube, ist unter einem Schmelz oder auch andern Ofen derjenige Ort, wo sich die Asche sammlet und hereinfällt.

Aschenfarbe, aschfarbig, aschgrau, eine graue Fax. be, so mit der Farbe der Asche übereinstimmt. Aschenfarbige Bienen, (Bienenzucht) junge Bienen, die erst die Zellen verlassen haben. Aschengrube, f. Aschenfall.

Asthenheerd, Treibheerd, (Silberraffinirung) derje nige Heerd von Asche, worauf das Silber abgetrieben wird. Unter allen Aschen ist die buchene Seifenfederasche, so von dem Seifenfieder schon ausgelauget worden, die bes ste. Im Nothfall ist auch eine jede andere Asche gut. Die ausgelaugte Asche muß vor aller Beymischung des Sandes oder der Erde wohl bewahret werden, weil nichts leichter das Treiben zu Grunde richten kann, als eine mit Erde oder Sand vermischte Asche. (f. Sau.) Auf die Schlagung des Heerdes kommt es hauptsächlich sehr an, welcher allenthalben gleich stark und west geschlagen werden muß. Auch muß man sich hüten, daß die Asche nicht in verschiedenen Schichten auf einander gesetzet werde, son. dern man muß die ganze Menge der Asche, die erfordert wird, herbeyschaffen, ehe man anfängt zu schlagen. Wenn der Heerd geschlagen ist, (f. Heerdschlagen) so wird erst die Spur oder innere Vertiefung des Heerdes ausgeschnit. ten. Einige Treiber machen solche sehr flach, und höchstens 3 oder 4 Zoll tief, allein es kann alsdenn auch nur wenig Werk aufgesetzet werden. Es ist also besser, wenn die Vers tiefung in dem Mittelpunkte des Heerdes den achten bis den neunten Theil so viel beträgt, als der Zirkel des Aschenheerdes im Durchschnitt hat. So wie auch die in nere Höhe der Haube in dem Mittelpunkt ihrer Halbfugel nicht höher seyn soll, als der innere Zirkel des Heerdes im Durchschnitte hat.

Aschenloch, f. Aschenfall.

Aschenofen, (Glashütte) f. Kalzinirofen.
Aschensalz, s. Laugensalz, Sode.
Aschenschweler, s. Aescherer.

Aschenzieher, Aschentrecker, Turmalin, ein erst neulich bekannt gewordener Stein, der auf Kolen ges leget, oder warm gerieben die Asche auf einer Seite an sich zieht, auf der andern von sich stößt.

Aescher, (Seifensieder, Bleicher, Gerber) ein großer hölzerner Bottich oder Wanne, die oben weiter als unten ist. Unter diesem Bottich steht ein zweytes Faß in der Erde versenkt, und an dem Bottich selbst ist ein messinger ner Hahn angebracht. In diesem Bottich macht der Sei fensieder seine Aschlauge, die aus Asche von harten Holz und Kalk besteht. Auf zwey Wispel gesiebte Afche nime er 30 bis 36 Mehen Kalk. Die Asche wird zuvor etwas bencht, alsdenn der Kalk hinzugethan, und wenn dieser fidh in etwas gelöscht hat, wird beydes in den Aescher ge than, worinn es 24 Stunden steht, ehe Wasser darauf gegossen wird. Auf dem Boden des Bottichs sind einige Latten geleget, auf diesen durchlöcherte Bretter, und überdiese wird Stroh ausgebreitet. Wenn nun auf das I 3 Mengsel

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Mengsel von Asche und Kalk Wasser aufgegossen wird, und dieses 3 oder 4 Stunden darauf gestanden hat, so wird der Hahn geöffnet, und die klare Aschlauge läuft langsam in das unter dem Bottich in der Erde eingegrabene Faß. Diese Lauge, mit Salz und Talg vermengt, dient zum Seifes kochen. Man braucht auch bey dem Bleichen, Beuchen und Waschen des leinenen Zeuges dergleichen Aescher und Uschlauge. (f. Beuchen.) Endlich so findet man auch noch bey den Lederarbeitern und Gerbern einen Aescher (s. Kalkdscher und Brunnenäscher.)

Aescherer, Aschenbrenner, Aschenschweler, sind Leute, die sich davon nähren, daß sie in den Wäldern Asche brennen. Besonders giebt es einige, welche sich darauf legen, für die Glashütten Asche zu brennen, und ihre Kenntniß muß sich hierbey darauf erstrecken, daß sie wohl wissen, was für Holz sie dazu nehmen müssen, indem das Holz, welches ausgewachsen ist, besser ist, als ein noch nicht reifer Baum. Denn dieses Holz bricht in vielen Rauch aus, und giebt wenig Asche, dahingegen das ausgewachses ne stärker glimmet und mehr Asche giebt. Das Taunen und Büchenholz_ist das beste unter allen zur Asche für die Glasmacher. Denn es giebt das weißeste und klareste Glas. Die Asche von Fichten und Kiefern giebt das schlechteste Glas, wegen der harzigten Theile. Auch roird viel Asche zum Pottaschsieden geschwelet. Aeschern des Garns, (Landwirthschaft, Leinweber) das leinene Garn muß sowohl zum Verweben, als auch zum Zwirnen durch das Aeschern gelinder und brauchbarer gemacht werden. Jede Strene Garn wird zu diesem En de auseinander gedrehet, schichtweise in einen Kessel gele get, reine Asche darauf gestreuet, und so schichtweise, bis der Kessel voll ist, fortgefahren. Denn gießet man faltes Wasser darauf, machet Feuer unter dem Kessel, und lasset es zwen bis drey Stunden kochen. Auf solche Art wird das grobe flächsne und wergne Garn geäschert. Doch muß man sich nicht allemal an die gedachte Zeit binden, sondern nach Beschaffenheit der Stärke des Feuers hiemit verfahren. Das feine Garn äschert man auf folgende Art. Es wird ausgefiebte Asche mit gekochtem Wasser in einer hölzernen Wanne vermischt, das Garn darinn, eine Stre ne nach der andern, umgekehrt, dieses wieder ausgerungen und weggeleget. Wenn alles Garn so behandelt ist, dre het man es auseinander, leget es in einen Kessel gehörig auf- und nebeneinander, gießt kaltes Wasser darauf, und läßt es ungefähr eine Stunde kochen. Einige kochen die fes Garn gar nicht, sondern es wird nur in sehr heißem Wasser mit weißer reiner Asche durchgeschlenkert. Denn wird das Garn in einem Zober mit Wasser oder in einem Fluß gut gespület, und auf Stangen getrocknet, welches an der Sonne oder in der Lust geschiehet. Es muß wäh rend dem Trocknen öfters hin und her geschwungen, ausges zupset, oder aufgeschlagen werden, damit die Fåden fein gleich werden, und nicht zusammen kleben. Wann man dieses unterlåsset, so filzet sich das trocknende Garn wie ein Strang zusammen. Nach dem Abnehmen wird das ge trocknete Garn, und zwar zwey Stücke in eins gewöhnlich

zusammen gedrehet, und auf einem Block mit einem Hölzernen Blauel oder Bôtel nochmals wohl geklopfet, um es recht milde zu machen, da es von dem Trocknen eine gewisse Sprödigkeit angenommen hat. Manche Landwir thinnen äschern ihr Garn in der Frostzeit, und trocknen es auch im Froste, wovon das Garn weißer, als zu einer andern Zeit ausfällt. Das gefrorne Garn verkürzt zwar die Bleichzeit, die Erfahrung aber lehret, daß das Leinen von solchem Garn verfertigt, an der Dauerhaftigkeit verlieret, weil der Faden durch den Frost mürbe wird,

Aescherofen, (Töpfer) derjenige Ofen, worinn das Zinn und Bley zur weißen Schmelze zu Asche gebrennet wird. Er hat das äußere Ansehen und die Höhe eines gewöhnlichen Küchenfeuerheerdes, und steht insgemein auch in der Küche unter einem Rauchfang. In dem von feuer vesten Steinen aufgeführten Mauerwerk ist aber ein kleiner gewölster Ofen angebracht, der etwa 3 Fuß tief, und durch eine Scheiderand in zwey gleiche Theile abges theilet ist. Diese Scheidemand ist zwar so lang als der Ofen tief ist, aber nur halb so hoch. Jede Abtheilung ist etwa Fuß breit, und hat jede ihr Schürloch. In der rechten Abtheilung liegt das Feuer von trocknem Kienholt angezündet, welches durch ein Zugloch in der Decke über der zweyten Abtheilung in einer hellen Flamme unterhal ten wird. Die Flamme des Feuers und die Hiße dringt über der Unterscheidungsmauer in die zweyte Abtheilung zur Linken, auf deren Heerd das Zinn und Bley zu Asche gebrannt wird, indem man es mit einer eisernen Krücke beständig umrühret.

Aeschersatz, frische ausgelaugte Asche, so zur Anlegung des Treibheerdes genommen wird.

Aescherstange, (Lohgerber) eine 6 bis 7 Fuß lange Stange, auf deren einem Ende ein vierkantiges Brett oder Stückchen Holz bevestiget ist, mit welcher man den Kalk, der sich auf den Boden der Grube gesezt hat, in die Höhe hebt.

Aschfarbig, f. Aschenfarbe.
Aschgrau, s. Aschenfarbe.

Aschgrube, (Glashütte ) eine unter dem Aschloche des Temperosens ins Gevierte, etwa eine halbe Elle tief gegrabene, und mit Steinen ausgesehte Grube, worinn die Asche gezogen wird.

Aschkapelle, Aschenbad, ist eine eiserne Schale, mit ausgelaugter und gefiebter Assche angefüllt, welche zum Dis ftilliren gebraucht wird.

Aschkasten, (Bergwerk) ein Kasten, in welchem man die Treibheerdasche aufhebet oder siebet.

Aschkern, (Hüttenwerk) dasjenige, was von der zum Treibheerd bereits gebrauchten Asche beym Sieben im Siebe zurück bleibt. Es enthält noch Silber, so zu Gut gemacht wird.

Aschknecht, ein Hüttenarbeiter, der die Asche zuku Treibheerd zurichtet.

Asdkrücke, (Schmelzhütte) ist eine, eine halbe Elle lange, und anderthalbviertel Elle hohe, und hohl gestielte eiserne Krücke, womit der angelegte Treibheerb

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