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dem Buchbinder die Bogen beym Zusammenlegen in dem Falz gestrichen werden.

Salzbod, (Lohgerber) ein vorn auf zwey Füßen stehen der und hinten nach der Erde zu geneigter Bock, dessen obere Baum oder der eigentliche Bock platt und eben ist. Auf diesem Bock werden die Leder gefalzet. Cf. falzen.) Falzbrett, (Buchbinder) ein gleiches und glatt behobels tes Brett, worauf die Bogen gefalzet werden.

Falze, f. Salz.

Salzeisen, Salz, Falzmesser, (Lohgerber) ein Werkzeug von Eisen, welches aus einer breiten Klinge, die auf beyden Seiten scharfe Schneiden hat, besteht, die an einem Ende einen hölzernen Heft auf einer Angel, an dem andern Ende aber einen Queerhandgriff hat, und der äußers lichen Gestalt nach vollkommen dem Streicheisen gleichet. C. dieses.) Mit diesem Falzeisen werden die Haute von dem Lohgerber auf dem Falzbock gefalzet. (s. falzen.) Falzeisen, (Stellmacher) ein schmales Eisen hinten mit einem Zapfen und vorne mit einer gradlinigten Schneide, so etwa 1 Zoll lang ist. Beym Gebrauch wird dieses Eis fen in einem Loche mitten in einem Werkzeuge, so einem Schneidemesser gleichet, eingeseßet. Der Stellmacher schneidet hiemit die ebenen Stäbe der Gesimse an den Säulen der Kutschenkaften aus.

Falzen, (Buchbinder) die Bogen eines Buchs auf dem Falzbrett gehörig zusammenlegen, und in ihrem Bruch mit dem Salzbein glatt streichen. Der Buchbinder muß hier ben dahin sehen, daß der Bogen nach der Signatur, so daß die Seiten gehörig nach ihren Zahlen auf einander folgen, zusammengeleget wird, und daß sich überdem die sämmtli chen Kolumnen jedes Bogens völlig untereinander decken.

Falzen. Verschiedene Metallarbeiter, als Klempner, Kupferschmide, Zeugschmide und Gürtler, die in Blech arbeiten, legen oder falzen die Ränder zweyer Bleche um, und machen daraus eine Falze, um sie dadurch zu vereini gen. (f. Falz.)

Salzen, (Lohgerber) das gare Fahlleder ist von Natur zu Fahlleder zu dick, weil es von Rindsleder. zubereitet wird. Dieferhalb muß es mit dem Falzeisen auf dem Falzbock auf der Fleischseite dünner geschabet werden. Die Haut wird deswegen auf dem Falzbock ausgebreitet, und mit dem Falzeisen, indem der Gerber solches an beyden Seiten an dem Heft und Handgriff anfaßt, abgeschabet øder dünner beschnitten, vorzüglich an sehr dicken Stellen. Falzen, (Jäger) f. Pfalzen.

Salshaken, Ein- und Zweyschneide, (Drechsler) ein vorn gekrümmtes Dreheisen, womit derselbe von innen Sachen ausdrehet, z. B. eine Walze oder eine Röhre. (f. oben Einschneide und weiter unten Zweyschneide.)

Falzhammer, (Grobschmid) ein großer Hammer, der auf der einen Seite eine lange etwas geschärfte schmale Finne hat, mit welcher der Grobschmid in fein Eisen im nöthigen Fall eine Falze, d. i. einen Kerb oder eine Rinne einhauet. 3. B. auf einem Hufeisen hauet er da, wo die Löcher zu den Någeln durchgeschlagen werden sollen, eine Fal je ein, und zwar nach der ganzen Rundung des Hufeisens,

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doch in der Mitte der Breite. Er macht das Hufeisen glühend, seht die Finne des Hammers drauf, zieht ihn er forderlich, und schlägt mit dem gewöhnlichen Hammer auf den Kopf des Faizhammers. Auch die Kupferschmide sollen Falzhammer haben, die mir aber nicht bekannt sind.

Falzhobel, (Zimmermann, Tischler und andere Holz arbeiter) ein Hobel, womit die Falzen an Thüren und Feu stern ausgestoßen werden. Da diese Falze bald breit, bald shmal ist, so besteht das Gehäuse aus zwey langen Theis len, die man durch drey hölzerne Schrauben enger und weiter machen kann, nachdem die Falze breit oder schmal ist. Sie gleicht übrigens einem Gradhebel. (f. Hebel.) Salzmesser, (Gerber) s. Falzeisen.

Falzzange, (Klempner) eine Zange mit breiten Kneipen, womit die Bleche gefalzt oder umgebogen werden. Einige sind klein, andere aber stark und lang, nachdem se zu dieser oder jener Arbeit gebraucht werden,

Falzzange, (Schuhmacher) eine große schwere Zange, die aber nicht, wie eine gewöhnliche Kneipzange, stumpf scharfe, sondern dicke und flache Kneipen hat. Da, wo sich diese beyde Kneipen berühren, hat sie entweder Zähne oder Kerben (Falzen), wovon sie auch den Namen erhalten hat. Diese sind nöthig, damit die Zange das Leder bey dem Ausspannen völlig vest halte. Denn mit dieser Zans ge wird das Oberleder über den Leisten gespannet und angezogen.

Same, Fr. la toife de Suede, (Bergwerk) ein schwedisches Langenmaaß von 72 Zoll freybergischen Maaßes. Familienbrod, f. ausbackenbrod.

Familienstück, (Maler) ein Gemälde, worauf die vor nehmsten Personen einer Familie, oder auch alle Personen derselben abgebildet find, oder so einen Gegenstand vors stellt, der sich mit den Personen einer Familie ereignen kann. 3. B. die heilige Familie, d. i. Jesus als Kind, und überdem Maria und Joseph. Sie gehören zur Historienmalerey.

Famis, eine Art seidener Zeuge, die mit Goldfäden durchwürkt sind, und welche aus Europa nach Smirna stark gesendet werden.

Sanallaternen, Fanal, (Schifffahrt) eigentlich versteht man hierunter diejenigen Laternen, welche zum Merkmal auf das Höchste des Hintertheils und die Mastkörbe gese het, oder an die Wände bevestiget werden, besonders aber die große Laterne auf dem Hintertheil. Sie dienen den Schiffen, die in der Flotte fahren, unter andern dazu, daß sie nicht an einander treiben. Der Admiral führet drey dergleichen hinten auf der Gallerie, und überdem noch eine auf der großen Marsstenge, der deswegen der Marss fanal genennt wird. Mit dieser leuchtet er den folgenden Schiffen den Weg vor, wenn er nämlich voran segelt, Sonst verrichtet dieses auch ein anderes Schiff. Der Vis zeadmiral führet zwey auf der Gallerie, und gleichfalls ei ne auf der großen Stenge; der Kontreadmiral führer eine auf der Gallerie, und eine auf der Marsstenge. Alle an dere Schiffe führen oft ein Feuer. Alsdenn seht der Kone

treadmiral

treadmiral zwey hinten, eins über das andere. Fanal heißen ferner auch die Feuer, welche auf der Küste zum Wegweiser der Schiffe unterhalten werden. Hierzu wers den gewöhnlich hohe Thürme gebauet oder Hügel ausge. fucht. (f. Leuchtthurm.) In Ansehung der Feuer, so die Admirale führen, herrscht eine große Verschiedenheit. Schon bey den Alten findet man Nachrichten, daß die Flottenführer sich Leuchtfeuer bedienten, um die Schiffe zu führen.

Sanega, Sanetas, Fr. Faneque, ein spanisches Ges treidemaaß, dessen man sich in einigen Städten dieses Lans des, besonders in Cadir, St. Sebastian und Bilbao bedienet. Es gehören 23 bis 24 Fanegas zu einem Faß oder einer Tonne zu Nantes und Rochelle, oder zu 91 pas riser Septiers, (f. diese) welches einerley ist. 50 Fanes (s. gas zu Cadir und 60 zu Lissabon machen eine amsterdamer Last, und jeder Fanegas wiegt 91 pariser Pfund, u. s. w. Doch sind die Fanegas auch nicht alle gleich groß, sondern die bibaosche Fanega ist größer, als die zu St. Sebastian. Hundert Fanegas machen 39 und ein halb pariser Septiers und jede Fanegas wiegt 95 pariser Pfund. Von Rechts wegen sollte die Fanega im ganzen Reiche nach dem Probemaaß der Stadt Avila eingerichtet seyn. 17 Fanegas machen 1 Cafiz Salz, 48 aber eine Last Salz. Sonst rechnet man auch 554 Fanegas auf eine hamburger Last. In Portugal heißt dieses Maaß Fanga.

Sanegos, ein portugisisches Getreidemaaß. is Fanes gos machen einen Muid, 4 Alquires einen Fanegos, und 4 Muiden machen eine amsterdamer Last.

Sanctas, S. Sanega.

Sang, Sange, Jåger) 1) Bey allen vierfüßigen Raubthieren, als Wolf u. dgl. die großen Spitzähne, so fle in dem Gebiß haben, und bey den Raubvögeln die Füße oder Klauen, desgleichen das Gebiß der Hunde. 2) Ein Stich, so man einem Thier mit dem Fangeisen oder Genickfänger giebt. (s. abfangen, Fang geben. 3) Eine in der Erde gemachte Grube mit einer Schnappe oder Fall thure, um wilde Thiere darinn zu fangen. Es giebt verschiedene Einrichtungen derselben. 4) Fang ist auch ein Zuruf, wenn beym Zeugstellen die Archen bevestiget werden sollen.

Fang, (Fischer) der mit Hamen und Nehen umstellte Platz in einem Gewässer, Fische darinn zu fangen. Fanga, f. Sanega.

Fangbubnen, (Wasserbau) sind Buhnen, (f. diese) wodurch man hohen Ufern und Schartdeichen Vorband verschafft. Sie müssen über den höchsten Wasserstand aus dem Wasser hervorragen, damit sie nicht von dem Gewäf fer zertrümmert werden. Ihre Absicht ist, den Fluß zu nöthigen, daß er den bey sich führenden Schlick und Sand abseht, wodurch man durch mehrere anzuwendende Mittel Vorband erobert.

Sangdamme, (Wasserbau) sind Dåmme aus vester Erde oder ausgestochenem Rasen, die man anlegt, um den Zufluß des Wassers zu hemmen. Es soll z. B. eine steinerne Brücke gebauet werden, so legt man gegen den Technologisches Wörterbuch I. Theil.

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Strohm einen Fangdamm an, um das Wasser aufzuhal ten und den Grund zu legen. Auch bey Ableitungen der Flüsse, beym Ausstechen eines Kanals sc. werden Fange dämme angelegt, die man gern nach einem Bogen führet. Sånge, f. Sang.

Sangeball, ein Ball, der mit der Hand geworfen und mit solcher gefangen wird, im Gegensaß des Schlageballs, der geschlagen wird.

Sangeifen, Schweinsfeder, Sauspieß, Fr. épieu, vouge, (Jäger) ein Spieß, womit bey der Wolfs und Saujagd diese Thiere erlegt werden.

Sangen, abfangen, (Bergwerk) eine Sache, die zu fallen drohet, mit Stüßen verwahren. Man sagt auch fangen, wenn eine Wand oder sonst ein abgerissener Kör per auf einen Bergmann fällt, denn sagt man: Die Wand bat ibn gefangen.

Sangen, (Jager) 1) Wird von Raubvögeln genommen, wenn sie etwas erhaschen. 2) Der Hund fångt, wenn er das Thier ergreift, worauf man in heßt. Er fångt in das angefeil, wenn er hinein beißt. 3) Eine Leine fan gen, d. i. eine Leine an einem Baum bevestigen.

Sangen, (Weißgerber) wenn die Felle in die Kleibeise geworfen worden, und nur so lange in der Beiße lies gen, bis sie durchgeweichet sind. (f. Kleibeige.) Es heißt also, durch die Beiße erreicht werden.

Sang geben, (Jäger) wenn bey einer Jagd ein Hirsch oder Sau mit einem Hirschfänger oder Fangeifen gestochen wird. Hirschen und Rehen giebt der Jäger mit dem Genickfånger einen Fang, wenn sie zwar auf dem Boden liegen, aber noch nicht todt sind. Sauen fångt man mit dem Hirschfänger oder Sauspies ab, indem man zwischen der dritten Rippe nach dem Herzen sticht.

Fanggeld, (Jager) ein gewisses Geld, welches die Jas ger erhalten, wenn sie ein Raubthier oder einen StoßVgel fangen und erlegen.

Sangmesser, Jäger) ein kurzer Hirschfänger ohne Biegel, welchen die Förster statt eines gewöhnlichen Hirsch. fångers tragen.

Sangreuse, f. Legereuse.

Sangschürzen, (Bergwerk) sind kurze Ketten an den Schachtstangen, (f. diese) die nur so lang sind, daß das Zeug ohne Hinderniß auf und abgehen kann. Sie ver hindern, daß das Gestänge nicht bey einer Beschädigung in den Schacht fallen kann, weil man es in diesem Fall mit Mühe wieder heraus winden muß.

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Fangstock, Springstock, eine Stange mit einem Ha ken, welche an einigen Orten die Häscher führen, und sie den Flüchtigen nachwerfen, um sie dadurch zum fallen zu bringen.

Sangftrick, (Jager) eine kleine dünne Leine, wie ein Pfeifenstiel dick, welche die Jäger bey sich an der Kuppek führen, um im Nothfall einen Hund daran zu führen.

Sangsåbne, (Jåger) die langen gespißten Zähne bey den Jagdhunden, womit sie das Wild fangen. Auch heis ßen an einigen Orten die langen Zähne in dem Gebiß der Raubthiere also. Sano,

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Sano, ein Elein Gewicht, dessen man sich in Goa und in etlichen andern ostindischen Städten bedienet, den Ru bin zu wiegen. Es hält 2 venetianische Karate. Auch ist es eine ostindische Silber und Goldmünze.

Sansa, eine Art dünner seidener Zeuge, so aus Cerca komt, und vornåmlich zum Unterfutter dienet.

Santasien, (Musiker) bey der Instrumentalmusik, fon derlich auf dem Klavier, Stücke, die nach den Gesehen der Musik aus dem Stegreife gespielet werden.

Saquin, (Reitbahn) ein hölzernes Brustbild auf einer Gallerie, wonach man im Rennen mit der Lanze stößt and abbricht.

farstelle, ein Gewicht, dessen man sich an einigen Orten des vesten Landes in Ostindien bedienet. Es ist soviel, als zwey portugisische Pfunde, wo dasselbe 14 Unzen Markgewicht hat, welches ohngefähr ₫ Pfund pariser Gewicht ist.

Farbe, eine gewiffe Eigenschaft der Körper, wodurch Fie die Lichtstrahlen dergestalt zurückwerfen, daß in unserm Auge eine gewisse Empfindung entsteht. Man zählt fünf Hauptfarben, worgus wieder verschiedene untergeordnete Farben und Schattirungen entstehen. So betrachtet der Natarforscher die Farben. Nach dem gegenwärtigen Zweck versteht man aber unter Farbe vorzüglich diejenigen Kör per, wodurch man einer Sache eine veränderte und gefällis gere Farbe mittheilen kann. Die mehresten und wichtigs ften Farben entstehen aus dem Mineral- und Pflanzen reich, doch aber auch aus dem Thierreich, wie das Beins schwarz und die Cochenille. Einige wenige, z. B. Erdfar ben, bringt die Natur ohne Beyhülfe des Menschen hervor, die also sogleich zum Färben und Malen gebraucht werden können, die mehresten bedürfen aber vorher noch einer Vorbereitung. In Absicht der Werkstätte kann man sie in Farben der Maler, der Färber, der Drucker u. dgl. m. abtheilen, wovon an seinem Ort mehr vorkommen wird. Man theilt sie auch in echte und unechte ab.

Farbe, Fr. Couleur, (Maler.) Die Malerey hat zwey Arten Farben überhaupt, die natürliche Farbe der Gegenstände, welche sich der Maler zur Nachahmung auf der Leinwand vorseßt, und die künstliche Farbe, welche aus der Mischung der Farben untereinander auf der Palette entspringt. Diese Mischung, wenn sie nach den Regeln Der Malerkunst angewendet wird, heißt Lokalfarbe, ges brochene Farbe, Halbschatten ic. Der Ausdruck Far be wird in der Malerey in verschiedener Bedeutung genom men, es sey nun in Beziehung der Farben, welche der Maler gebraucht, oder in Betrachtung der allgemeinen Farbe eines Gemäldes, oder der besondein Farbe eines je Den natürlichen oder nach der Natur nachgeahmten Ge genstandes. Da der Maler verpflichtet ist, zwey Arten Don Gegenständen zu betrachten, den natürlichen, welcher wirklich ist, und den künstlichen, welchen er hervorbrins gen will, so muß er auch zwey Arten Farben in Betrach tung ziehen, die natürliche und die künstliche, welche leßtere ihre Benennung daher hat, weil man bloß durch die Kunst der Mischung der Farben auf der Palette dahin ges

langen kann. Hierzu wird nun eine vollkommene Kennt niß dieser beyden Arten von Farben erfordert. Ferner mus man bey der natürlichen Farbe die reflektirte Farbe und die. Lichtfarbe unterscheiden, und der Maler muß unter den Farben, die er gebraucht, diejenigen kennen, welche sich un tereinander vertragen, oder diejenigen, welche sich einander zuwider sind. Der Maler muß auch seinen Geschmack bilden, um im Stande zu seyn, in der Natur das Schöne und Gute zum Nachahmen zu wählen. Denn alle Far ben, die sich ohne Unterscheid zeigen, sind nicht geschickt, eine vortheilhafte Wirkung hervorzubringen. Er muß also diejenigen wählen, die sich zur Schönheit des Werks, das er hervorbringen will, chicken. Er muß nicht allein dahin bedacht seyn, seine Gegenstände im Einzeln schön, natürlich und verführisch zu bilden, sondern er muß auch eine gervis senhafte Aufmerksamkeit auf die Einheit des Ganzen rich. ten, und die Lebhaftigkeit des Natürlichen bald verinins dern, bald vermehren. Ein geschickter Maler muß kein Sklave der Natur, sondern nur ein scharfsinniger Nachahmer derselben seyn, und wenn nur ein Gemälde die Wirkung thut, die es thun soll, und die Augen auf eine angenehme Art täuschet, so ist es alles, was man davon erwarten kann. Je besser es einem Maler in diesem Gegenstande gelinget, je mehr verdienet er Beyfall und Lobsprüche. Hieraus beurtheilet man sein Kolorit, nämlich das Kolorit der besontern Gegenstände und des Gemäldes überhaupt. Man sagt alsdenn, dieser Maler hat einen guten Ton, oder ein feines Kolorit, seine Farben sind stolz. Da die kunst liche Farbe eigentlich die Farbe der Malerey ist, so erfors dert sie eine weitere Beschreibung. Sie wird durch die Mischung und Brechung verschiedener Farben, welche man annoch in künstliche und naturliche eintheilen kann, hervorgebracht. Die natürlichen sind diejenigen, welche uns die Natur so, wie wir sie brauchen, darreicht, einfach oder gebrochen. Die künstlichen hingegen sind, welche die Kunst vermittelst des Feuers oder eines andern wirkenden Körpers durch die Mischung verschiedener Bestandtheile, oder durch die Veränderung, welche diese wirkenden Sachen bey einer und eben derselben Materie hervorbringen, erzeuget. Beyde, an sich selbst betrachtet, werden ganze Farben genennt, weil sie zu der Zusammenseßung aller übrigen, deren An zahl unendlich ist, gebraucht werden. (f. ganze Farben.) Alle ganze Farben macht man mehr oder weniger irden, nachdem man mehr oder weniger Schwarz oder Braun darunter mischet, und um desto luftiger, je mehr man fie mit Weiß vermischet. Aus dieser Mischung muß man von den Eigenschaften der gebrochenen Farben urtheilen. (f. geå brochene Farben.) Gewisse Farben haben eine Antipas thie, und einige eine Sympathie gegen einander. Lehtere machen eine sanfte Farbe, wenn sie mit einander vermischt werden; die ersten aber eine harte und unfreundliche Farbe. Das Blaue und der Zinnober vertragen sich nicht zusammen; das Gelbe und das Blaue machen eine grüne Tinte, deren Farbe gefällt, auch dem Gesicht angenehm ist. (f. Vereinigung, Sympathie, Brechung.) Die feind schaftlichen Farben können doch auch vereiniget werden,

wenn

wenn man eine Farbe hinzuseßt, welche mit beyden oder auch nur mit einer Sympathie hat, doch muß diejenige Farbe, welche zur Bereinigung gebraucht wird, die herr schende seyn. Von allen Farben werden einige in Oel, andere in Fresko, andere in der Wassermalerey, andere zur Miniatur, andere zur Pastelmalerey, andere endlich zur Wachsmaleren gebraucht. Die Farben, welche die Erde in Steinen oder in Stücken hervorbringt, werden erstlich in einem Mörser klein gestoßen, und hernach auf dem Far benstein in Del oder in Waffer abgerieben. Man kauft auch zur Delmalerey die Farben schon zubereitet, und in Blasen eingeschlagen bey den Materialhandlern. Die Far ben zur Wassermalerey kaufet man aber unzubereitet, und die Maler bereiten sich solche selbst. Was die Miniaturfarben betrifft, welche allemal die schönsten und feinsten sind, so werden sie in großen Stücken oder nach Unzen, nachdem sie kostbar sind, verkauft. (f. Miniaturfarben.) Die verschiedenen Fari en follen unter Delmalerey, Wassermale rey u. s. w. kürzlich genennet werden, umständlicher aber jede unter ihrer Benennung.

Farbe, Farben, (Blaufarbenwerk) das Gröbste von der gemalenen Smalte, in sofern solches zur Zubereitung der Waaren noch dienet, und also Kaufmannsgut ist. Farbe, (Gerber) & Treibfarbe, Rundfarbe, Erda farbe, Braut.

Farbe, (Spielkartenfabrik.) Man sagt z. B. in dem Französischen Kartenspiel sind 4 Farben, das heißt, der Far be nach 4 Arten Karten.

Sarbe, (Backer) der Glanz der Oberrinde des Brods, so durch das Ueberstoßen (s. dieses) der Dünste im Ofen entsteht. Dem Familienbrod fehlt dieser Glanz, wovon man an seinem Ort die Ursache anzeigen wird. Sarbe heißt auch zuweilen bildlich das Blut, weil es roth gefärbet ist. Der Jäger sagt felten zum Blut Farbe, sondern gewöhnlicher Schweiß; häufiger aber der Schläch ter und Koch, vorzüglich der Salzsieder. Dieser läutert mit Farbe, d. t mit Rinderblut den Sød des Salzes. Farbebaus, f. Sårberey. Farbekraut, f. Fårberrothe.

Sårbekunst, die Kunst, Wolle, Seide, Leinen, Baumwolle und den daraus verfertigten Zeugen, vermittelse des Eintauchens in die Farbenbrühe verschiedener Farben eine verlangte Farbe mitzutheilen. (1. Farben.)

Fårbeläppchen. Schminkläppchen, Fr. Tournefol, kleine mit Cochenille gefärbte Läppchen, womit sich die Frauenzimmer, die von Natur kein frisches Ansehen has ben, durch das Reiben hiemit einen rothen Anstrich zu ge ben suchen. Sie sind von einem starken seidenen Zeuge, & B. von Flor.

Farben aus dem Mineralreich, les couleurs la teinture, (Bergwerk) verschiedenen Fossilien und Mines ralien auch Steinen eigene Farben. Sie rühren meisten theils von beygemischten Metallen her, als blau vom Ku pfer, grün vom Kupfer und Eisen, roth vom Eisen, gelb lichgrün vom Kupfer und Bley, weiß, roth und gelb von

Bley, von Gold mit wenigem Zinn die Purpurfarbe, vom Bley und Eisen rothgelb u. f. w.

Farben aus dem Pflanzenreich werden z. B. aus dem Saft der Pflanzen und Beeren zubereitet, da man den Saft erhärten läßt, und heißen alsdenn Saftfarben (f. diese;) theils zieht man die Farbe durch das Kochen mit Wasser aus der Pflanze oder Wurzel aus, wie z. B aus Scharte und Krapp; theils wird die Farbe sogleich eingerühret oder gerieben verbraucht, z. B. Ruß. Farben aus dem Thierreich find sparsam, und bedürfen inszemein einer Vorbereitung.

Farben der Färber. Die echte blaue Farbe giebt der Waid, und insbesondere der Indig, die unechte aber das Kampeschenholz. Echt Roth entsteht aus Cochenille, mittelmäßig aus Krapp ic. unecht aus Brasilienholz und Safflor. (f. fachsisch Blau.) Blau und roth giebt vio lett. Scharte und Strichkraut geben vorzüglich eine echte gelbe Farbe, die man aber auch noch unecht durch andere Mittel hervorbringen kann. Gelb und blau bringt grün hervor. (f. auch sächsisch oder neu Grün.) Braun; färbt man mit der Schale der welschen Nüsse, mit der Wurzel des welschen Nußbaums, mit Erlenrinde, mit Schmack, Sandelholz, und endlich Gelb, und Brasiliens holz vermischt. Schwarz wird mit Galläpfeln oder Knoppern, Schnack, nebst einem Zusatz vom Kupferwaffer und Weinstein gefärbt. Durch die Vermischung dieser Haupts farben oder durch gewisse Beymischungen werden die Schat tirungen gefärbt. Unter der Benennung jeder Farbe kann: man das Nähere nachsehen.

Farben der Hüte, (Hutmacher) sehr selten färbt man den Hut anders, als schwarz, wezu man Gallapfel, Blaus holz, Kupferwasser und Weinstein nimt. (s. Hut und Hutfarbe.)

Farben der Strümpfe. Nachdem der Strumpf von Wolle, Baumwolle oder Seide ist, muß er auch ge färbt werden, und zwar mit den gewöhnlichen Farben der Färberen in jeder Art. Der Strumpfwürker färbt zuweilen selbst, er läßt aber die Strümpfe auch von dem Får ber färben.

Farben des Leders. (Gerber) Die braune Farbe ist die natürliche Farbe des lohgaren Leders, so wie die weiße des Leders, so mit Alaun und Salz gar gemacht ist. Bey de Farben entstehen schon durch das Gerben selbst ohne a Auftrag. Doch kann man auch ein braungelbes Leder hervorbringen, (f. dänisches Leder) so wie feine Gems und Ziegenfelle auch gebleicht werden. Die schwarze Farbe ist die gewöhnlichste künstliche Farbe des Leders, wozu mant Eisenschwärze nimt, die mit einem Pinsel aufgetragen wird. Die gewöhnliche rothe Farbe entsteht aus einer Brühe von Fernambuckholz mit Kalklauge, färbet roth, feine Leder aber färbt man mit einem Ertrakt von Lappen des Scharlach tuchs roth. Die gelbe Farbe des sämischgaren Leders ent steht durch das Walken mit Thran. Es giebt überdem war noch verschiedene künstliche Farben des Leders, die aber noch nicht gehörig bekannt sind. Am künstlichsten wird das Leder von dem französischen Handschuhmacher, KorD000 2 duan.

duan und Saffianmacher gefärbt, wovon man vorzug lich unter Korduan und Saffian das Bekannte sagen

wird.

griffe, auf eben die Art behandelt, nur daß solches schrve rer alle Farben annimt, als die Wolle; besonders die schö nen lichten Farben, als Roth, Gelb, Grün und dergleichen, lassen sich schwer echt färben. (f. Leinen årben.) Das Blau nimt es noch am besten echt an. Der einzige Unterschied in der Behandlung bey dem Färben besteht darinn, daß das Leinen nach dem Farben ausgerungen werden muß. Denn die Farbenbrühe läuft von dem Leinen nur langsam ab, und daher bekomt es keinen Glanz, wenn es nicht ausgerungen (s. kapeschirt) wird. Einige Färber ziehen das leinene Garn vor dem Färben durch heißes Wasser, um solches dadurch zur Annehmung der Farbe vorzubereiten, andere aber unterlassen es. Die Baumwolle ist am schwersten zu fårben,

muß man sie dadurch vorbereiten, daß man sie ein paar Stunden in Wasser kocht, und ihr hiedurch ihre Fettigkeit benimt. Sie wird in einer kalten Küpe, so wie auch das Leinen blau gefärbt. (s. kalte Küpe.) Uebrigens wird sie bey dem Färben so wie das Leinen behandelt. Die rothe Farbe bey der Baumwolle erfordert Umstände und Vorberei tungen, ehe solche hervorgebracht werden kann. (f. türkisches Garn.) Bey dem Färben der Seide wird auf eine besondere Art verfahren. (f. Seidenfärberey.) Wie alle Farben nach ihren verschiedenen Schattirungen zugerichtet werden, solches komt an seinem Ort, wo es hingehöret, vor, woselbst man von einer jeden besonders redet. Ueberhaupt läßt sich Wolle am leichtesten färben, und hiernächst Seide. Das Leinen, und insbesondere die Baumwolle, nehmen die Farbe am schwersten an, zumal die echten Farben.

Farben, (Färber) diejenige Beschäfftigung, da den Tü chern, Zeugen, Strümpfen, Garn, Seide und ungesponne ner Wolle mit derjenigen Farbenbrühe eine Farbe, die sie erhalten sollen, mitgetheilet wird. Die Handgriffe bey dem Farben können bey der Wollfärberey in drey Arten, bey der Leinen- und Seidenfärberey aber in zwey Arten ab getheilet werden, und fast bey einer jeden Farbe wird an ders verfahren. Wenn z. B. ungesponnene Wolle gefårbet wird, und die Farbe zugerichtet ist, so wird der Senker in die Kupe oder den Farbenkessel gehangen, und die Wolle in den Kessel in erforderlicher Proportion geworfen, wound sie nimt noch die blaue Farbe am besten an. Doch felbst sie alsdenn gut ausgebreitet, auch mit einem Stab juweilen umgerühret wird. Man läßt die Wolle länger øder kürzer in der Farbenbrühe, nachdem solche dunkler oder heller gefärbet werden soll. Sobald die Wolle erforderlich gefärbet ist, ziehet man sie heraus, und wirft sie auf eine Tragebare, so auf die Mündung der Küpe oder des Kessels geleget wird, damit die Farbenbrühe aus der Wolle wieder abtropfeln kann. Ist es blau, so wird die Wolle ge grünet. (f. grünen.) Sobald die Farbenbrühe von der Wolle abgelaufen ist, so spület man sie in reinem und kaltem Wasser. Hieben ist noch zu bemerken, daß man alle Wolle, fie sey ungesponnen, gesponnen, oder auch schon verwebet, nicht ausringt, weil sie hiedurch ihren Farbenglanz verliert. Hiezu komt, daß die Farbenbrühe leicht von der Wolle abläuft. Alle Wolle, sie sey ungesponnen, gespon nen, oder schon verwebt, muß vor dem Farben wohl gewaschen werden, damit sie von dem Schmuß und Fett ge reiniget wird, und bey allen andern Farben, außer Schwarz, Blau und Braun, erhält die Wolle einen Sod oder Anfod. (f. Ansod.) Will der: Färber gesponnene Wolle fär ben, so hängt er einige Strehnen auf einen Stock, taucht fie hiemit in die Farbe, und dreher sie auf demselben bestån dig in der Farbe um, so lange bis die Farbe die erforderli the Schattirung hat. Alsdenn hångt er sie auf den Win. denagel, der über dem Kessel oder der Küpe steckt, und läßt die Farbenbrühe ablaufen. Hernach spült man sie im Strom, und juleht läßt man sie auf Stangen trocknen. Die gewebten Zeuge können nicht anders, als über der Winde (s. diese) gefärbt werden, außer bey der blauen Farbe, wo der Zeug wegen des Grünen nicht an die Luft gebracht werden kann, weil die Farbenbrühe warm ist, und der Zeug sowohl des Färbens wegen, als auch, damit es nicht anbrennet, eine beständige Bewegung verlangt. Dieserhalb seht der Färber die Winde oder den Haspel auf die Mauer des Farbenkessels, schlägt den Zeug oder das Tuch darüber, und ziehet oder haspelt den Zeug beständig durch die Farbenbrühe. Wenn nun der Zeug nach Erforderniß der Schattirung, die es erhalten soll, hinlänglich genetzt ist, so schlägt man ihn zusammen, und läßt die Far: benbrühe ablaufen. Hiernächst muß der Zeug in einem Fluß gespült werden. (f. Spülen.) Das leinene Garn und das Leinen überhaupt wird, in Ansehung der Hands

Sårben, den Marmor, Fr. peindre les pierres, eine schon alte Kunst, dem Marmor und Steinen eine Farbe zu geben, deren Erfindung man einem ägyptischen Könige zuschreibt. Man hat aber auch nur vor kurzer Zeit die Kunst erfunden, die harten Steine, als: Chalcedon und Hornsteine mit Zeichnungen und Malereyen, vermittelst scharfer Geister, die in solche eindringen, gleichsam zu ma ten, welche Malerey durch keine Politur ausgelöschet werden kann. Ob, und wie weit diese neue Kunst mit der alten übereinstimmt, läßt sich nicht erklären.

Fårben, verfärben, neue Haare auflegen, (Jáger) wenn das Wildpret im Frühjahre die grauen Winterhaare ableget, und neue bekommt. Von dem Hirsch sagt man auch, er färbt, wenn das Gehörn nach dem Vers basten braun wird.

Sårben, den Schnitt eines Buchs (Buchbinder.) Zum rothen Schnitt wählt der Buchbinder insgemein Zinnober, zum blauen Berlinerblau oder Indig, zum grünen Berlinerblau mit Auripigment vermischt. Jede Farbe wird blos mit Wasser gerieben, und hiernächst mit Kleister vermischt auf den Schnitt aufgetragen, wenn das Buch vorher in eine Handpresse gespannet ist. Die Farbe selbst wird zwey bis dreymal aufgetragen, und endlich getrocknet, mit dem Polir- oder Agatstein geglättet. Bey einem mar morirten Schnitt wird die aufgetragene Farbe mit dem Finger wolkigt auseinander gerieben.

Sårben,

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