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beschachten besteht, so wie er auch nebst dem Treibestoß f. diefen) Schachtstoß genennet wird.

Fahrstuhl, (Schieferdecker) dasjenige Gefäß oder der Stuhl, dessen sich der Schieferdecker bedienet, wenn er ei nen hohen Thurm bedecken will. Dieser Fahrstuhl ist von vestem Eichenholz, etwa 4 Fuß lang und halb so breit, und auf 3 Seiten mit einer 4 bis 6 Zoll hohen und starken Leiste umgeben, nur an der Vorderseite nicht, wo die Füße des Deckers herunter hången. Zwey andere Leisten sons dern den Ort ab, wo der Schieferdecker siht. Es werden nämlich in der Mitte des Stuhlbretts zwey Leisten in einer folchen Entfernung von einander aufgenagelt, daß der Schieferdecker gemächlich darzwischen fißen kann. Hinter diesen Leisten, alfe zur Rechten und Linken des Schieferdes fers, liegen auf einer Seite die Schiefersteine, die er zum Decken gebrauchet, und auf der andern Seite die Werk Jeuge. Neben den mittelsten beyden Leisten sind nach eis ner Vierung vier Seile durch das Stuhlbrett gezogen, wels che sich oben in einen Kloben vereinigen, und also den Stuhl tragen. Dieser Stuhl wird gebrauchet, wenn eine Thurmspite gedeckt werden soll, und sich kein Gerüst mehr anbringen läßt, vornämlich wenn dergleichen Thurnspißen ausgebessert werden sollen. Auf diesem Fahrstuhl ziehet fich also der Schieferdecker in diesem Fall an einem Seil selbst in die Höhe. Es ist allerdings eine mit vieler Ge fahr verknüpfte Arbeit, den steilen und unzugänglichen Thurmspitzen beyzukommen. Daher ist in dem Dache ei ner Thurmspite jederzeit eine versteckte mit Schiefersteinen überkleidete Thüre in der Mitte der Spite angebracht. Diese öffnet nun der Decker, und steckt zwey Rüststangen einige Fuß lang hinaus. Inwendig werden diefe Stangen an dem Holzverband der Thurmspitze bestmöglichst bevesti get, und auf den herausragenden Theil der Rüststangen werden einige Bretter aufgenagelt. Einige Fuß über der Thüre bricht der Schieferdecker einige Schiefersteine aus, und bindet alsdenn ein starkes Seil inwendig in dem Thurm an, so er durch die gedachte Oeffnung steckt. Nunmehr muß der Schieferdecker eine gefährliche Arbeit unterneh men. Denn er muß es auf gutes Glück wagen, eine leich te Leiter mit einem Seil außerhalb des Thurms bis zu der Thür in der Thurmspiße in die Höhe zu ziehen. Diese sett er sogar auf die Bretter, welche auf den vorgedachten Rü ftungen liegen, lehnt sie gegen die Thurmspite, und wagt es, die Leiter zu besteigen. Einige Handlanger halten zwar die Leiter, allein es ist doch mit vieler Gefahr verbunden, bis er auf der Leiter so hoch gelangt, daß er die Leiter mit dem Seil, welches er durch die Lucke der ausgebrochenen Schiefersteine steckte, auf das vesteste anbinden kann. Und nun teigt er bis zur Helmstange hinauf. Wenn er diese gleichfalls glücklich erreichet hat, so bindet er auch an dies fem Ort die Leiter mit einem Seil vest, und bemühet sich mit aller Behutsamkeit, das oben gedachte starke Seil an dem Kloben seines Fahrstuhls einigemal um die Helmftan ge zu werfen, und so sicher wie möglich anzuknüpfen. Das nur gedachte Seil hängt vermittelst eines eisernen Ringes mit einem Klobengehäuse zusammen, das zwey Kloben hat. Technologisches Wörterbuch I. Theil.

Um diese beyden Kloben und um den Heinen Kloben, ari den Seilen des Fahrstuhls wird ein starkes Seil geschlun gen, dessen äußersten Theil der Schieferdecker durch einen eisernen Ring feines Fahrstuhls zieht, und es mit einer Schlinge bevestiger. Die Laft feines Körpers, wenn er in dem Fahrstuhl fist, zieht die Schlinge immer vester zu In diesen Fahrstuhl feßt sich nun der Schieferdecker, wenn er in der Höhe arbeiten will, dergestalt, daß der kleine Klo ben, der die vier Seile des Fahrstuhls vereiniget, vor sei ner Bruft schwebet, und hält sich im Nothfall an dem Seil vest. Will er sich in die Höhe ziehen, so hebt er sich hes Körpers. Diese verursacht, daß die Schlinge, womit etwas auf dem Stuhl, und erleichtert hiedurch die Last sei er den Tau an seinem Fahrstufe anknüpfte, fich etwas auf: löset. Er zieht sich also an dem Tau, welches durch das Klobengehäuse über die beyden Kloben geht, und mit dem Kloben des Fahrstuhls vereiniget ist, in die Höhe. Die Kloben verschaffen ihm nicht allein die Bequemlichkeit, das sie den Stuhl beym Aufziehen-nicht leicht sinken lassen, sondern daß er sich auch mit einer mäßigen Anstrengung feiner Kräfte in die Höhe ziehen kann. Vermittelst seiner Füße bewegt er den Fahrstuhl nach dem Umfang der Thurmspi be. Kann er sich nicht um die ganze Thurmspise herum bewegen, so fährt er von der Seite der Thurmspite, wo die Hälfte der Spike, und denn links. (J. Schieferdach das Seil an der Helmstange bevestiget ist, erst rechts um und Spr. H. und K. Sanıml. 9. Tab. III. Fig. XL.

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Fahrstuhl, Fahrsessel, (Stuhlmacher) ein Stuhl herauf und herunter fahren, und eine darauf sißende Pers mit dem man aus einem Stockwerk durch geöffnete Decken son sehr leicht aus einem Stockwerk in das andere bringen kann, ohne daß sie nöthig hat, Treppen zu steigen. Solche Stühle werden mit Gegengewichten gemacht, so sich darinn fißende Person selbst mit Hand anleget, und an nach der Schwere der Person richten müssen, wobey die einem Seil, fo neben dem Stuhl in die Höhe geht, sich. selbst in die Höhe ziehen oder herablassen kann. Oder es kann auch eine andere Person dieses verrichten. In jeder. Stockwerk, wo man Ein oder Abfiten will, wird der. Stuhl von Schließhaken gefaßt, die man nach Belieben bald lösen kann, sonst läßt sich das Ein- und Absißen nicht. sich Podagristen oder andere schwache Personen bedienen, ficher thun. Auch giebt es dergleichen Fahrstühle, deren. sich in den Zimmern auf denselben von einem Ort zum an dern zu fahren. Dieses geschieht durch einen an dem Stuhl angebrachten' Mechanismus, der von dem Fahrenden selbst... kann in Bewegung gebracht werden. Andere dergleichen Stühle ruhen auch nur auf Rollen, womit man sich durch andere in dem Zimmer hin und her fahren las sen kann.

Fahrt, Kurs, Fr. paffage, (Schifffahrt) der Weg seiner Bestimmung. Sie wird auch bey kurzen Reisen die. eines Schiffes von dem Ort seiner Abfahrt bis zu dem Ort Orthodromie genannt, wenn das Schiff nämlich den möglichst kürzesten Weg nimt. Wenn der Weg nach einem von den 32 Windstrichen geschieht, so heißt dieses bey den Mmmm

Schiffern

Schiffern der rechte Kurs. Die Fahrt eines Schiffes recht zu halten, ist die Sorge des Steuermanns, (f. Steuer, mannskunst) und die Nadel des Kompasses muß ihn hie bey leiten. Vor der Erfindung der Magnetnadel richte ten sich die Seefahrer auf ihrer Fahrt bloß nach dem Geftirne, und machten sich auch nicht zu weit von dem Ufer, twie es noch heut zu Tage diejenigen Insulaner machen, de nen die Nadel nicht bekannt ist. Sie bemerken sich bey dem Aufgang der Gestirne einen ihnen besonders ausgezeich neten Stern, der über dem Ort, wo sie hin wollen, steht, und lassen ihn nie aus dem Gesicht.

Fahrt der Galeeren, (Schifffahrt) die Galeeren so wohl, als alle andere Fahrzeuge von niedern Bord, haben zugleich Segel und Ruder, um sich im Nothfall beyder zu bedienen. Hier ist die Rede besonders von dem Rudern. Wenn eine Galeere auf jeder Seite 26 Ruder hat, und an jedem Ruder 5 Mann sißen, so müssen 260 Ruderknechte vorhanden seyn. Die Ruder, so 36 Fuß lang find, (s. Ruder) find an dem innern 12 Fuß langen Ende dicker, als an dem äußern Theil, der 24 Fuß lang ist, um das Gleich gewicht zu erhalten. An dem äußern Ende ist eine 5 Fuß lange und einen halben Fuß breite Schaufel. Sie stößt also eine Wasserfläche von 21⁄2 Quadratfuß von sich weg, alle Ruder zusammengenommen aber auf einer Seite et was über zwey und funfzig Quadratfuß. Bey dem Rudern hat der erste Knecht, der am weitesten vom Bord abFist, die beschwerlichste Arbeit. Denn er muß bey jedem Ruderschlag einen Rauni von 6 Fuß durchlaufen. Dess wegen wird denn diese Stelle öfters abgewechselt, weil der Knecht es sonst nicht aushalten könnte. Zu jedem Ruder schlag gehören drey verschiedene Verrichtungen. Erst fich wird das Ruder in die Höhe gehoben, alsdenn zwey tens die Schaufel vorwärts gewendet, dabey der Ruderer fich zurückbiegen muß, und drittens müssen die Ruders Enechte auf die ausgestopfte Bank mit dem verwendeten und ausgestreckten Arm niederfallen, um die Ruderschau feln dadurch ins Wasser zu bringen. Dieses lehte Tempo allein bringt die Galeere vorwärts. Da sich aber alsdenn zu gleicher Zeit soviel Menschen an allen Rudern nieder werfen, so stoßen sie hiedurch die Galeere tiefer ins Waf ser, welches ihre Geschwindigkeit um vieles schwächet. Die Bewegung der Galeere geht also stoßweise vorwärts, Die Bewegung der Galeere geht also stoßweise vorwärts, und nicht fortschießend, sondern unterbrochen. Die drey Bewegungen der Ruderknechte geschehen auf ein Zeichen Der Komitten. (f. diefe.) Es ist für jeden Ruderer gefähr lich, irgend eine Bewegung zu verfäumen, weil er sich fonst den Kopf zerstößt. Die Geschwindigkeit, mit welcher gerudert wird, bestimmt den Weg, den die Galeere zurück legt, fie rudert nach Quartiere. (f. dieß.) Sie verdops pelt auch im Rudern ihre Ruderbewegungen, welches eine gewaltsame Arbeit für das Rudervolk ist, und man glaubt, daß sie nicht anders, als durch die Tauenden der Komitte zu Stande gebracht wird, welche tapfer darauf zuschlagen müssen. Die Geschwindigkeit einer Galeere in ihrer Fahrt, roenn alles dabey in Ordnung ist, daß fie nämlich gut gebauet, geschichter, kalfatert und spalinirt ist, besteht erstlich dar

inn, wenn mit großem Nachdruck gerudert wird, und vier und zwanzig Ruderschläge in einer Minute geschehen; Zweytens daß das erste Ruder beym folgenden Schlag in das Gewässer des siebenden Ruders trifft, und daß folg: lich die Galeere in jeder Minute 72 Klafter, oder in einer Stunde viertausend dreyhundert und zwanzig Klafter fortkomt. Es beträgt also die größte Geschwindigkeit einer Fahrt, nach der gedachten Erfahrung, in einer Stunde zwey französische Meilen. Dieses ist aber der größte Grad der Geschwindigkeit. Die Galeere segelt auch, allein ihr Segel ist anders beschaffen, als an einem hochbordigen Schiffe. Denn die Segelstange ist noch einmal so lang, als. der Mast hoch ist, (f. Segel der Galeeren) und es ist mic dem Segeln einer Galeere anders beschaffen, als bey den Hochbords, wenn man die verschiedene Bauart einer Gas leere und eines andern hochbordigen Schiffs betrachtet, da sie lang, weniger tief im Wasser geht, und auch einen niedrigen Bord hat. Sie ist daher zu Schlägen des Lavis rens nicht zu gebrauchen, und kann auch nicht dicht am Winde bleiben. (f. davon an seinem Ort.)

Fahrt oder Fahre bedeutet auch in der Landwirthschaft das Pflügen und Ackern, doch nur in der Zusammensehung, z. B. Brachfahrt oder Brachfahre, Saatfahrt oder Saatfahre z. Bey manchen Jägern heißt es auch das Blut, vermuthlich weil dieses den Gang oder die Fahrt des angeschossenen Thieres anzeigt. Man sagt auch Fårt oder Fährt.

Sabrte, f. Sahrten.

Fährte, Gefährte, Fr. Foulée, Mence, Paffée, (Jáger) das Merkmal, die Spur des genommenen Weges eines großen Wildprets auf der Erde. Daher sagt man, der und nimt die Fährte an, wenn er dieselbe gewahe wird, und auf derselben nachsuchet. Ju Sahrten kome men heißt, eine Fährte entdecken. Im engern Verstande wird nur die Spur des mit Klauen versehenen Wildprets die Fährte genannt. Aus den Zeichen der Fährte, die man= nigfaltig find, können geschickte Jäger nicht nur, welche Art des Wildprets die Fährte gemacht hat, sondern auch Ge= schlecht, Größe, Alter u. dgl. ersehen.

Fahrten, Fahrte, Fr. les echelles des puits, Gradins, (Bergwerk) starke Leitern mit breiten Sprossen, welche in und außer der Grube gebrauchet werden, um darauf auf und abzusteigen oder zu fahren. Eine ganze Fahrt ist 12 Ellen lang, und hat 24 Sproffen, eine halbe aber ist 6 Ellen lang mit 12 Sproffen.

Fahrten, (Bergbau) bey der Erzgewinnung auf einem Flöß läßt man, zur Ersparung der Förderungskosten, die Berge in den ausgehaueyen Streben wieder zusammenle gen, zwischen solchen Streben läßt man aber Lachter breite Räume bis zu der Förderstrecke, um dadurch zu för dern. Gedachte Räume heißen Fahrten.

Fahrtenacker, (Landwirthschaft) in einigen Gegenden ein Acker, auf dessen einem Ende man mit dem Pfluge umwenden muß, daher derselbe mit Kohl, Rüben oder ans derm Gemüse bepflanzet werden muß. Sahrten

Sabrtenlaut, Sreylaut, Dorlaut, (Jdger) wenn bee Hund zu hißig, und schon bey der Fährte laut wird, oder anschlägt, ehe er das Wild noch aus seinem Lager gebracht bat.

Fährtgerecht, Hirschgerecht, ein Jäger, welcher die Fährten eines Wildes gehörig zu beurtheilen, und hieraus dasselbe zu beschreiben weiß.

Sabergriffe, f. Sabriklammern,

Fahrthaken, (Bergwerk) eiserne doppelte mit einem Glied aneinander bevestigte Hafen, die wie ein lateinisches S gebogen sind, mit welchen die Fahrten, wenn man sie nicht füglich auf eine andere Art besonders bevestigen kann, eine an die andere gehänget werden.

Sahrthaspen, Fr. Crambons, (Bergwerk) ein Eifen gleich den halben Klammern, womit die Fahrten in den Schachten auf den Bühnen bevestiget werden.

Sahrtklammern, Fahrtgriffe, Handhaben, Fr. Anle, (Bergwerk) Eisen, welche an der Einfahrt der Schächten in das Geviere eingeschlagen werden, damit die Ein- und Ausfahrenden sich daran anhalten können.

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her giebt sich der Steuermann, nach feiner Gewohnheit, zur größten Geroißheit ist man noch nicht gefömmen. Das Mähe, durch die Estime zu bestimmen, wie weit das Schif in einer geriffen Zeit gelaufen ist, und trägt täglich die Länge nach Graden der Karte auf den Strich auf, mit welchen er gefegelt ist. Aus der Geschwindigkeit des Laufs, die Länge des Fahrwassers zu bestimmen, bedienete man sich des Locks. (f. diefen.) Die Schnur dieses Locks, die von s zus Faden mit Knoten abgetheilet ist, läßt sich vor einer Spindel sehr leicht abwickeln, und sobald der Lock ges worfen, läßt man den Faden gehen, und zählt die Anzah der Knoten, die in einer gewissen Zeit abgelaufen find, ist aber nicht bey hoher See zu gebrauchen. Man mus Die Zeit wird durch eine Sanduhr gemessen. Der Lock sehr oft die Schmur von neuem aufwinden, und sie giebt, nicht richtig an. Man hat deswegen noch eine neuere unb da fie schief hinauf gegen das Gebäude geht, das Maaß bessere Erfindung, diese Abficht zu erreichen. Auf einem Fuß liegt ein beweglicher Hebel, der an einem Ende eine Kugel mit einer Schnur, am andern einen halben Zirke Sabetmesser, (Schifffahrt) ein Werkzeug, wodurch mit seiner Eintheilung hat. Man wirft die Kugel durch die Alten das Fahrwasser oder die Fahrt des Schiffes ab eine Stückpforte ins Wasser, und dieses hält sie im Schwim maßen. An dem Bord des Schiffes war auswärts ein Schaufelrad angebracht, welches bis ins Wasser reichte, schwinder es fährt. Der eine Arm des Hebels wird here men auf. Das segelnde Schiff zieht desto stärker, je ge und von demselben herumgerissen wurde, wenn solches fuhr. Je geschwinder die Fahrt war, desto öfter drehete dem Bogen anzeigt. Vor Alters bediente man sich einer unter gezogen, da der andere steigt, und die Grade auf es fich. Das außere Rad hatte ein anderes auf seiner Maschine dazu; welche man füglich einen Fahrtmesser Welle in dem Junern des Schiffes, und dieses enthielt diesen) oder aber einen sogenannten Mindmesser (f. Steinchen, davon bey jeder Umdrehung eins in ein unters (f. diesen) nennen kann. Aber beyde hatten gleichfalls ihre gefeßtes Gefäß fiel. Ihre Zahl gab die Umwälzung des Fehler. Besonders konnte das zweyte höchstens das Maak Außeren Rades an, und folglich wurde nach dem Maaß dieses Windes anzeigen. der Länge des Schiffs die Strecke des Fahrwassers be Spur, so das Schiff auf der Fläche des Meeres nach sich 2) Fahrwaffer ist auch die rechnet. läßt. Ein Schiff leget sich in des andern Fahrwass ser, wenn es hinter dem ersten fährt, und mit demselben eine Fahrt macht. 3) Fahrwasser bedeutet ferner in fols chen Seestrecken, wo es gefährliche oder unschiffbare Stelz len giebt, einen Kanal zwischen Sandbänken und Klippen, auch den Weg in den Scheren, den die Schiffe halten mús sen, weil sie daselbst Tiefe genug finden, und ohne Gefahr fahren können.

Sabrtrense, Untertrense, (Sattler, Riemer) eine Trense an einem Zaum eines englischen Pferdegeschirrs, die von einer andern Trense nur darinn abweicht, daß sie kei nen Zügel erhält.

Fahrtroß, (Bergwerk) ein kurzer frückenförmiger Stab, welchen man denen, die in einen. Stolln einfah ren, in die Hand giebt.

Fabrtschenkel, Fr. les perches d'echelle, (Bergwerk) die beyden Stangen oder Leiterbäume zu den Sei ten der Fahrt, darinn die Sprossen bevestiget sind. Sie pflegen 3 Zoll dick, unds Zoll breit zu seyn.

Fahrtsproffen, Fr. echelons, (Bergwerk) die Queers hölzer, Sprossen oder Schwingen der Fahrt, darauf man trit, und sich anhalt, wenn man auf und nieder Feigt. Sie sind 3 Zoll breit und 2 Zoll dick.

Fahrwasser, (Schifffahrt) 1) Wenn der Steuermann in der Eftime (f. diese) nach der Fahrt berechnet, wo fichy das Schiff auf der See, und zwar nach der Länge und Breite der Erde, befindet. Freilich hat man noch keine ganz gewisse Gesetze, die Länge zu berechnen, ohnerachtet die Engländer in neuern Zeiten durch die Erfindung der harrisonschen Uhr und durch andere Berichtigungen hierinn zu mehrerer Genauigkeit gelanget find. Doch, wie gesagt,

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aller Gebäude, womit man auf dem Wasser fortzukommen Fahrzeug, (Schifffahrt) die allgemeine Benennung und damit zu fahren sucht. Man kann sie füglich in zwep leicht die älteste die Flöße sind, (f. diese) so keinen Bord, Hauptgattungen eintheilen, wovon die erste und auch vieis sondern nur ein Steuerruder haben. Zu diesen können auch noch die Prahme und Fähren gerechnet werden, weil andere Gattung enthält Schiffe mit einem höhern und fie nur an zwey Seiten einen niedrigen Bord haben. Die schiedene Arten eintheilen kann. Wenigstens kann man merklichen Bord, die man wieder ihrem Bau nach in vers fie in lange und runde, in Nieder- und Hochbords eintheilen. Die Namen und Arten dieser Fahrzeuge sind soviel und mancherley, daß sie fast nicht zu zählen sind, und jes des Land giebt seinen Schiffen eine andere Bauart und ans dere Namen, wovon an seinem Ort mehr nachzusehen ist, Mmmm 2

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ka man nach und nach alle nur mögliche bekannte Schiffs: arten anführen wird. Man giebt die Aegyptier für die ersten Floßfahrer aus, die zwischen den Inseln des rothen Meeres mit Floßen gefähren seyn sollen. Andere legen dieses den Mystern und Trojanern bey. Nach den Flößen folgten die Schiffe, und Danaus soll zuerst auf einem Schiffe aus Aegypten nach Griechenland gekommen seyn. Doch hat man auch noch darüber andere Meinungen.

Sajanze, fajanzer Geschirr, unechtes Porzellan, Fr. Fayence, Fayance, eine Art feiner irdener Geschirre, die an fich nur eine feine Töpferarbeit, sich aber von dieser durch eis nen bessern Thon, durch eine bessere Bildung, und endlich durch eine feinere Glasur und Maleren unterscheidet. Man glaubt gewöhnlich, sie habe ihren Namen von der Stadt Faenza in Italien erhalten, nicht, daß sie daselbst sollte erfunden feyn, sondern weil sie ehedem daselbst in großer Vollkom menheit verfertiget wurde, besonders zu den Zeiten, da Raphael, Titian und andere große Maler sich dazu ge brauchen ließen, solche durch ihre Malereyen zu verschonern, oder die Geschirre doch nach den Zeichnungen und Malereyen dieser großen Meister bemalet wurden. Der Thon, woraus dieses Geschirr gemacht wird, muß ein feiner, und soviel wie möglich weißer Thon fevn, weil ein an derer Thon unschicklich durchschimmert, wenn etwa hin und wieder die feine Glasur abspringt. Zur. Noth muß man fich auch mit einem gelblichen Thon behelfen. Insgemein erhält der Thon, der am besten Pfeifenthon ist, eine Bey mischung von seinem Sand. Um den Thon recht klar und rein zu machen, wird er gesiebet, geschlämmt, alsdenn mit Sand vermischt, und hierauf, so wie der gewöhnliche Thon der Topfer, bearbeitet. Bloß runde Gefäße werden hieraus nur auf der gewöhnlichen Töpferscheibe, fazonirte aber in Formen geformt, auch wol gar durch die geschickte Hand eines Künstlers modelliret und bosfiret. Denn man fucht in dieser Art von irdenem Geschirre soviel, wie mög lich, das echte Porzellan nachzuahmen, deswegen solches nicht allein eine viel feinere Bearbeitung, sondern auch fei nere Glasur und Malerey, als das gewöhnliche Töpferzeug erhält. Die Geschirre werden hierauf getrocknet in einem gewöhnlichen Töpferofen gebrannt, hiernächst glasuret und bemaler, die Farbe aber wird eingebrannt. Heut zu Ta ge, da die Fajanze zu einer großen Vollkommenheit gestie gen, so suchet man solche auch nach Art der echten Porzels lanfabrik in besondern Fabriken zu verfertigen. (f. Fajanz fabrik.)

Fajanzer Geschirr, f. Sajanze.

Sajanzfabrik, eine öffentliche Anstalt, worinn das ir Bene Geschirr, welches unter dem Namen Fajanze bekannt ift, fabrikenartig verfertiget wird. Da dieses Geschirr so viel wie möglich, dem Porzellan, besonders was die Gla furmaleren betrifft, ähnlich gemacht werden soll, so wird folches auch nicht von einzelnen Töpfern, wie das gewöhnliche irdene Geschirr, sondern in einer großen Anstalt, die den Namen einer Fabrik führet, verfertiget, worinn unter einem sachverständigen Unternehmer oder dessen Werkmei fter diese Waare von verschiedenen Leuten, die zum Theil

Künstler, zum Theil Handwerker, zum Theil auch nur ge meine Handarbeiter find, angefertiget wird. Es versteht sich schon von selbst, daß der erste Arbeiter in folcher Fa brik, der das ganze Werk regieret, nicht allein ein geschickter Töpfer seyn, sondern sich auch vorzüglich auf die Verntischung der Mineralien, die zu der Fajanze erfordert werden, verstehen muß. Denn ob zwar der feine Then der Hauptbestandtheil der Fajanze ist, den man an sich überall haben kann, so taugt doch nicht jeder Thon hiezu, weil es eine sehr mannigfaltige Verschiedenheit desselben, besonders in Ansehung der beygemischten fremdartigen Theile, giebt. Ein vernünftiger Fajanzmacher muß also den Thon untersuchen, ob er hiezu tauglich ist. Die erste Probe ist, daß man sein Verhältniß im starken Schmelzfener untersuchet, und hie zu kann man sich des Feuers einer Schmideesse bedienent, wie der Hr. von Justi anrathet. Man bringt nämlich ein mäßiges Stück Thon in einem hessischen Schmelztiegel in das Feuer der Esse, läßt das Feuer anfänglich gemächlich angehen, und alsdenn verstärkt und unterhält man es in einem großen Grade eine Stunde lang durch Hülfe des Bla febalgs. Wenn der Thon zur Fajanze tüchtig seyn soll, so muß er seine weiße Farbe behalten, wenn er aus dem Feuer komt. Er muß ferner keine Risse haben, und auch wol zusammengesintert, oder in den ersten Grad des Schmelzens übergegangen seyn. Ist er ganz und gar geftoffen, so ist er desto besser, weil er alsdenn desto mehr fremde Ma terien zur Beymischung verträgt, die zu der Vollkommenheit dieses Geschirres etwas beytragen, ohnerachtet es dem Begriff der Fajanze nach nicht nothwendig ist. Man kann auch diese Probe noch geschwinder vollbringen, indem man ein wenig Scheidewasser auf den Thon gießt. Entsteht ein großes Schaumen und Aufwallen, so taugt der kalkartige Thon nicht zur Fajanze, denn er wird allemal im Feuer mürbe werden, anstatt zusammenzubacken, und öfters gar Risse bekommen. Unterdessen schadet es nicht, wenn das Scheidervasser mit dem Thon ein wenig aufbräuset. Denn der geringe Antheil der darinn befindlichen gipsartigen Theilchen läßt sich leicht durch hinzu gelßten Sand verbessern. Je leichter der Thon fließet, desto ge schickter ist er zu dem unachten Porzellan oder Fajanze zut gebrauchen. Denn jemehr er sich dem achten Porzellan nähert, je vollkommner ist er. Wenn der Thon leicht flüs Big ist, so ist es leicht dahin zu bringen, daß er in einem wohl eingerichteten Töpferofen anfängt in etwas zusammen zu fintern, und sich dem ächten Porzellan zu nähern. Der hauptsächlichste Vortheil eines sehr leichtflüßigen Thons ist auch dieser, daß man fremde Materien darunter mischen kann, . B. Sand, welches zu der Vollkommenheit der Fajanze sehr viel beyträgt. Wollte man die Sache höher treiben, und eine Art von Steingut hervorbringen, so ist Speck- oder Töpfstein, sonst auch spanische Kreide genannt, die beste Beymischung. Die beste Materie zu dieser Arbeit ist also der Speck- oder Topfstein, auch spanische Kreide genannt. Von diesem Speckstein einen Theil mit 3 Thei len sehr leichtflüßigem Thon, der mit Scheidetvasser gar nicht aufbrauset, vermischt, ist die beste Zusammenseßung

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zu dem Fajang, welche zusammen sintert oder in den er ften Grad des Schmelzens übergehet. Der Speckstein muß zart gepulvert werden. Fehlt es an genugsamer Mens ge Speckstein, so kann man an dessen Stelle Alabaster ge brauchen. Ein leichtflüßiger Thon, der nur wenig oder gar nicht im Scheidewasser aufbrauset, kann zu drey Theis len mit einem Theil Alabaster und einem halben Theil Sand, vermischt werden; oder fünf Theile Thon, anderthalb Theile Alabaster mit zwey Theilen Sand vermischt, giebt bie gehörige Mischung. Wenn der Thon schon an sich selbst etwas beträchtliches an Sande in fich hält, welches man leicht bey dem Schlämmen aus der sich auf dem Boden fehenden Materie beurtheilen kann; so muß der Sand im geringerern Verhältniß hinzugesetzt werden, so daß zu fünf Theilen Thon öfters ein Theil Sand oder höchstens anderthalb Theile genug sind. Wenn hingegen der Thon in der Probe mit dem Scheidewasser schon etwas kalk- oder gipsartiges zu erkennen giebt; so muß auch der Alabaster in geringerer Menge hinzugesetzt werden, und ist allemal der sechste Theil Alabaster hinlänglich. Nicht aller Sand ist zur Beymischung dienlich, weil solcher öfters mit fremdarti: gen Theilen vermischt ist, die zu der Absicht der Fajanze nicht geschickt sind. Je weißer er ist, desto bessere Hoff nung giebt er von sich. Der gelb und braunliche ist gemei niglich sehr eisenschüßig, und mit vielen andern fremden Theilen vermischet. Der klare Flußsand, den man durch das Sieben erhält, ist gemeiniglich zu diesem Endzweck der beste. Auch das Waschen des gegrabenen Sandes in groBen Fässern, dergestalt, daß man das Wasser in dem Aus genblick, da sich der Sand zu Boden sehet, nahe über dem Sande ablassen kann, trägt zu seiner Verbesserung - vieles bey. Wenn man sich diese Mühe nicht machen will, fo bringe man einen großen Sandhausen auf einen kleinen Hügel, man mache ein Loch in der Mitten des Sandes, worinn man genugsames Wasser hinein gießen kann, so wird das durch den Sand durchdringende und abfließende Wasser, viele fremde zum Fajanze nicht dienliche Theilchen wegnehmen. Daß zart zermalmte Kieselsteine den End #weck des Zusahes viel besser erfüllen würden, als der Sand, ist ausgemacht, weil solche eine der vornehmsten Materien des achten Porzellans find. Allein da es viel Ar beit und Umstände erfordert, die Kiesel zu germalmen, zu schlämmen, und in ein solches zartes Pulver zu bringen, als zu der Fajanz gehöret, so würde die Absicht des wohl feilern Preises bey der Fajanze nicht Statt finden können. Es giebt einige Spatharten, die sowohl zur Fajanze, als auch ächten Porzellan mit großen Nußen hinzugesetzt wer den können, und bey der Fajanz die nämlichen Dienfte thun, die der Alabaster thut, ja in gewisser Betrachtung noch bessere. Allein bey der großen Verschiedenheit der Epathe, da viele darunter Erze oder metallisch sind, so erfordern sie genaue chimische Untersuchungen und Proben, um die dazu dienlichen Spathe kennen zu lernen. Soviel ist gewiß, daß der alkalische Spath, der mit Scheidewasser aufbrauset, hiezu dienlich ist, der unalkalische aber nichts tauget. Hieben ist wohl zu bemerken, daß das Vor

hergehende nur Räthe ertheilt, die Fajanze dem Porzellan bestmöglichst nahe zu bringen, oder dagegen ein Steingut hervorzubringen. Denn soviel ist gewiß, daß man insge mein zu Fajanze nur geschlämmten weißen oder wol gar gelb und bräunlichen Thon mit etwas geschlammten weißen Sand vermischt nimt, ohne hiebey ans Zusammensintern und Halbverglasen zu gedenken. Eine gute Bildung der Gefäße, feine Glasur und gute Malerey muß das übrige thun. Der wohlfeife Preis, den man von Fajanje erwartet, verstattet auch keine andere Bestandtheile. So bald durch die Mischung der Masse im Feuer ein Zusam mensintern entstehet, und die Geschirre sich durch eine Beymischung von Salz selbst glasuren, so nennt man es Steins gut. Der höchste Grad der Vollkommenheit dieser Ges schirre, so bey der feinsten Masse gleichfalls durchs Zusams mensintern entstehet, wird bey dem echten Porzellan an getroffen. Wenn nun die Bestandtheile der Fajanze, wie gedacht, wie der gewöhnliche Töpferthon bearbeitet, (f. Töpfer) gedrehet oder geformt sind, so werden die Ges schirre getrocknet, und alsdeun, so wie die Töpferwaaren gebrannt, (f. Fajanzofen) Da der vornehmste Unterscheid der Fajanze von dem gewöhnlichen Töpfergeschirr in der feinern Glasur und Malerey bestehet, so muß auch die Glasur anders, als bey Töpferwaaren verfertiget werden. (f. Fajanzglafur) Gemeine Töpferwaaren werden oft vor dem Glasuren gemalet, Fajanze allemal auf der Glafur, und man suchet in einigen Fabriken die Malerey, so viel wie möglich, der achten nahe zu bringen, um sich Absaß zu verschaffen. Man bedienet sich der Farben, die in der achten Porzellanfabrik gebraucht werden, (f. Fajangs farben) außer daß man sich des Goldkalkes selten oder niemalen zur rothen Farbe bedient, weil es zu kostbar fallen würde. Man nimt dagegen Kupferkrocus zur Hervor bringung der rothen Farbe, weil es hier angehet, alle Stücken die roth in ihrer Malerey haben sollen, an eine solche Stelle des Ofens zu sehen, wo die Hige am schwächsten ist, und da hat man denn nicht zu befürchten, daß die rothe Farbe sich in eine grüne verwandeln wird. Will man den Silberkalk zur gelben Farbe auf der Fajanze gleich falls ersparen, so kann man eine fast ähnliche gelbe Farbe durch eine reine Bleyasthe hervorbringen. Die blaue Farbe durch die Zaffera oder Smalte ist die allerwohlfeilste. Unterdessen kann man zur Schattirung und Abwechselung noch eine blaue Farbe von einer ganz andern Art durch einen mit Scheidewasser gemachten Kupferkalk hervorbrin gen. Sobald die Arbeit die Glasur erhalten, so wird die Maleren aufgetragen, dazu man gemeiniglich geschickte gelernte Maler braucht, um die Malerey kunstmäßig zu veranstalten. Alsdenn wird das Geschirr in den Ofen gebracht, und die Farbe eingebrannt. Dieses ge= schiehet in 18 bis 20 Stunden, nachdem der Ofen groß, oder die Waare dick ist. (siehe auch Fajanzöfen)

Sajanzfarben. Hiezu nimt man die gewöhnlichen Far ben der Feuermalerey, wovon bereits oben unter Email farben ist geredet worden. Doch sucht man freilich gar zu Mmmm 3 theure

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