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zen und andere Eisen erhöhet getrieben sind. Cf. auch getriebene Arbeit, auch Treiben, besgleichen erhobene Arbeit.)

Erhärtung im Feuer, findet bey solchen Körpern statt, beren Theile ihrer Natur nicht im Feuer getrennet oder aufgelöset werden können.

Er hat mir eins versetzet, (Bergwerk) soviet, als wenn man sagt, er hat mich stattlich betrogen.

Erheben, Erniedrigen, (Jager) 1) Wenn der Bår auf den Hinterfüßen sihend, bald in die Höhe, bald an die Erde sieht, um etwas auszuspåhen. 2) Ein Wildpret erhebt sich, d. i. Reht von der Erde auf. 3) Das Jagde zeug erheben, d. i. aufheben und aufstellen.

Erheben, geltend machen, Fr. faire valoir, (Mas ler) eine Figur erhebt die andere, wenn eine neben der andern weniger Stärke hat, weniger ausgemalt, und nicht so schön ist. Alle Gegenstände eines Gemäldes müssen etwas beytragen, die Hauptfiguren zu erheben und geltend zu machen. Hieben müssen zwar nicht weniger beträchtliche Gegenstände oder Nebendinge verabsäumet werden, aber der Maler muß doch stets bey seiner Arbeit die Abficht haben, die Handlung, das Edle und Schöne seiner Hauptfigur so zu erheben, daß sie beym ersten Anblick mehr Eindruck, als die übrigen auf das Auge und den Geist des Anschauenden machet. Es ist allemal ein großer Fehler, solche unter der Menge der andern zu verstecken, und sie durch den Glanz anderer Gegenstände auszulöschen, oder zu verfinstern. (s. Unterstüßen und helldunkel.)

Erheben, hervortreiben, Fr. Relever, (Maler) Man muß suchen, einen starken Schatten um die Figur Herum anzulegen, wodurch die Partien desto mehr erhöhet und hervorgetrieben werden, und man muß sich hüten, solchen auf den mittlern Theil der Glieder zu bringen, weil fonst die zu schwarze Farbe des Schattens einzudringen, und sie durchzuschneiden scheinet. Ein Maler erhebet seine Gemälde, wenn er einige Pinselstöße mit glänzenden Far ben darauf thut, welche demselben. Erhobenheit geben. In diesem Verstande heißt erheben soviel, als blicken.

Erheben, (Schifffahrt) wenn ein Schiff unter Segel geht, sich von der Küste entfernt, das hohe Meer zu ges rinnen und den Wind zu fassen suchet. Auch sagt man, der Wind erhebt sich, wenn er anfängt zu wehen und steif zu werden.

Erheben, f. Handwerk erheben, verachten. Erhebnik, (Bergwerk) die von den Vorfahren weg. gestürzte Schlacken und Heerdfluth, welche aufgehoben und beym Zinnschmelzen zugeschlagen werden.

Erbellen, (Zuckersiederey) den Zucker bey dem leßten Sude im Erbellungskessel (s. diesen) in eine klare und helle Brühe verwandeln. Die hiesigen Zuckersieder sagen Elåren, und den gedachten siedenden Zucker nennen sie Alärfel

rhellungsblech, (Gürtler) eine runde blecherne Shale, die einem Durchschlag gleichet, nur daß anstatt der Löcher dieses Küchengeräthts in dem Boden dieses Er: bellungsblechs ein eisernes Gitter angebracht ist. Beym

Gebrauch wird ein durchlöcherter runder, sich barauf pasa sender Deckel aufgesetzt, und damit man es bequem anfas fen kann, so sind an dem eigentlichen Erhellungsblech zwey Enden Draht, wie an den Wagschalen die Schnüre, be vestiget. Der Professionist gebraucht dieses Geräth, die Farbe der vergoldeten Knöpfe darinn zu erhöhen. (f. Goldfarbe erhöhen.)

Erbellungskessel, (Zuckersiederey) die Pfanne oder der Kessel in den französischen Zuckerfièdereyen, worinn der Zucker zur hellen und klaren Brühe gefotten wird. (s. lâu tern, Elåren.) Er ist von Kupfer, und dem Range nach der dritte Kessel. In den hiesigen Zuckersiedereyen kocht man den Zucker nur zweymal in ein und eben demselben Kessel. Das zweyte Mal fehlt nur die sogenannte Brasse des Kessels. Ueber dem sogenannten Klårkessel wird aber der Sud bloß geklärt oder durchgeseiget, nicht gekocht.

Erhoben, Fr. En relief, en boffe, (Bildhauer) Es giebt verschiedene Arten von erhobener Arbeit. Was man eine ganz erhobene Arbeit, Fr. en plein relief, haut relief, en ronde boffe nennt, ist eine Figur oder Gruppe, die gar nicht oder nur wenig mit einem Hintergrunde zusammenhängt, und daher fast ihre völlige Rundung hat, wie die Statuen, welche an einer Wand auf einem Fuße gestelle frey da stehen. Eine halb erhabne Arbeit, Fr. en bas-relief, 'en demi boffe, en boffe-taille, hat zwar einige wenige vom Hintergrunde entfernte Partien, alles übrige aber hångt mit dem Hintergrunde zusammen. Es giebt von dem Erhobenen wieder verschiedene Arten. Die erste Art ist diejenige, bey welcher die vordern Figuren gänzlich vom Grunde getrennt zu seyn scheinen; bey der andern Art sind die Figuren weit weniger erhoben; ben der dritten haben sie aber den kleinsten Vorsprung. Die Bäume gelingen fast niemals im Halberhobenen, und die groben Zeuge eben so wenig, auch sogar im Ganzerhobe nen nicht.

Erhobene Arbeit, (Sticker) solche Stickerarbeit, wel che auf dem Zeuge erhaben liegt. Bey dieser Arbeit wird zuerst ein Grund von Zwirn gemacht, (f. verheften) und dieser Grund wird alsdenn mit reichen Fåden nach der Breite beleget, daß der Grund hiemit völlig bedeckt wird. Der Sticker erleichtert sich das Auflegen der Fåden, indem er sie mit der Spalte eines kleinen gedrechselten Stöckchens Faden vor Faden vesthält. Jeder aufgelegte Faden wird fein mit Seide überstochen, und hierdurch bevestiget. Die Fåden, welche auf den Zwirngrund gelegt find, können verschieden gewählt werden, und alsdenn entstehen auch neue Benennungen der Stickerarbeit, nämlich gespreng te Arbeit und massive Arbeit. (s. beyde.) Alle diese Arten haben dieses mit einander gemein, daß die reichen Fäden nicht durch den Zeug gezogen, sondern mit seinen seidenen Fåden bestochen, oder mit dem Zeuge, worauf ge= stickt wird, bevestiget werden, und daß um den ganzen Ume fang einer Figur eine Profel (s. diese) genehet wird. Der Sticker verbirgt durch das Profel, d. i. durch eine reiche Schnur, die Enden der reichen Fåden. 3. B. Wenn der Stern zum schwarzen Adlerorden gestickt werden soll, so Hhhh 2

zeichnet

zeichnet sich der Sticker zuerst den Stern mit seinen Flammen oder Strahlen auf dem Zeuge, worauf er gestickt werden soll, ab, und macht in der Mitte einen Kreis, worinn der Adler angebracht werden soll. Alsdenn werden die Zwirnfäden nach der Länge der Flammen des Sterns bis an den Kreis gezogen. Jede Flamme oder Spike des Sterns wird nach der Breite mit Silberlahn bedeckt, die Enden werden bestochen, und alsdenn wird der ganze Um fang des Sterns mit der Profelschnur eingefaßt und bene het. Der schwarze Adler wird in den Kreis mit langen Stichen (f. diefe) nach einer entworfenen Zeichnung genebet.

Erhobene Figuren auf Steinen, Cameen, (Tafeløder Galanteriefteinschneider) Figuren auf Steinen, die insgemein halberhoben geschnitten werden. Der Stein wird zu dem Ende an die am Drehrade (f. dieses) beve: ftigte und mit Schmirgel beneßte Spillen (f. diese) gehalten. Vorläufig entwirft der Künstler an seiner Maschine mit einer kleinen Schneidespille die Zeichnung der Fi gur auf dem Stein, indem er den Stein an diese umlaufente und mit Schmirgel beneßte Spille anhält, und hie mit nach den gezeichneten Umrissen der Figur stärker oder schwächer einschneidet, nachdem die Figur wenig oder mehr erhoben seyn soll. Die breiten Spillen nehmen hierauf die Theile des Steins neben den Figuren weg, so daß nun die Figur nach ihren Umrissen kantig auf der Steinfläche da steht. Spillen, deren Scheiben oft nicht größer, als ein Nadelkopf find, bilden nun die verschiedenen Erhöhungen und Vertiefungen auf der Figur aus, wobey der Künstler nach jedesmaliger Erforderniß und nach Beschaffenheit derje nigen Stelle der Figur, welche erhöhet oder vertieft werden soll, eine Spille wählet, und solche an der Maschine bevestiget, und an selbiger den Stein so leitet, wie es die Figur er fordert. Kenntniß, Erfahrung und Geschmack muß ihm den Weg zeigen, welche hieben die besten Wegweiser sind. Doch haben nicht alle Künstler dieses Geschick und Uebung in Verfertigung der Cameen.

Erhobene Saulen, (Baukunft) find Säulen, an de ven Gesimsgliedern sich Verzierungen von Bildhauer- oder Stuckaturarbeit befinden, die erhoben ausgearbeitet sind.

Erhobener Vogelbeerd, (Vogelfånger) wenn die Vogelsteller einen guten Vogelheerd haben, worauf ein guter Fang ist, das junge Holz aber an dem Orte so hoch wird, daß sich die Locke sowohl, als der Vogelsteller, nicht mehr recht umsehen können, so bauen sie einen Heerd auf Säulenwerk, und anstatt der hölzernen Larven und dergleis then hölzernen Stücke werden eiserne gemacht. Der Heerd wird mit Bohlen oder starken Brettern beleget, mit Rasen bedeckt, und es wird Strauchwerk darauf angebracht. Wo Die Schwertstangen und Straffheftel angesetzt werden, da werden Löcher in die Balken und Schwellen gebohret, damit alles recht vest werde. Auch ein Heerd auf einem Hü gel führet gedachten Namen.

Erhobenheit, Fr. Relief, (Maler) durch diesen Ausdruck drückt der Maler diejenige Wirkung eines Gemäldes aus, wenn die Lichter und Schatten so wohl angebracht

Find, daß die Gegenstände sich vom Grunde loszumachen, und eine wahre Erhobenheit zu haben scheinen, obgleich alles auf einer platten Fläche gemalt ist. Man sagt als denn, dieses Gemälde ist kräftig, es hat eine große Erhobenheit oder Rundung, feine Wirkung ist betrügerisch.

Erkältung des Meilers, (Köler) Wenn es Zeit ist, daß alle Oeffnungen eines Kolenmeilers zugemacht werden müssen, d. i. wenn die Feuerung desselben aufhören soll, so vermindert sich natürlicher Weise die Wirksamkeit des Feners gar beträchtlich. Allein in dem Innersten des Meilers be findet sich doch noch eine große Hike, die eine Zeitlang noch viel dazu beyträgt, die Kolen völlig durchzubrennen. Un terdessen verlöscht doch das Feuer nach und nach, und wenn die Köler meinen, daß es ganz und gar verlöscht ist, so off nen sie den Meiler, um defen Erkältung zu befördern, auf folgende Art: Ein Arbeiter zieht mit dem Bogen (f. diesen) den größten Theil der Erde herunter, womit der Meiler bedeckt ist, ein zweyter Arbeiter nimt aber mit einer hölzernen Krücke, indem er dem ersten Arbeiter folgt, die trockene, und so zu sagen, pulverisirte Erde so weit hinweg, bis die Kolen hervorscheinen, ohne sie jedoch ganz zu entblößen. Wenn aber nunmehr nur noch ein wenig Feuer in dem Meiler wäre, so würde sich derselbe durch den Zug der Luft sogleich wieder entzünden. Daher komt ein dritter Arbeiter auf den zweyten, und fasset mit einer Schaufel die herunter genommene Erde, und wirst sie wieder auf den Meiler. Durch diese Arbeit wird die Erkältung der Kolen beschleuniget, und man läuft nicht Gefahr, daß sich der Meiler wieder entzünde. Ist endlich der Meiler gänz lich erkaltet, so nimt man alle Erde ab, und die Kolen heraus. Unterdessen ist es allemal klug gehandelt, bey Eröffnung des Ofens die Kolen nur auf eine Seite hers auszuziehen, damit, wenn man noch etwa Feuer entdecken sollte, man mit der Arbeit einhalten, und søfort wieder Erde darauf werfen könne, um einer allgemeinen Entzündung vorzubeugen, wie sich zuweilen ereignet.

Erker, f. Aerter.

Erkobern, (Bienenzucht) sagt der Obersachse, wenn ein Bienenstock wieder an Volk und Werk zunimt. Erkranken, (Jäger) wird von einem Wildpret gesagt, wenn es nach dem Schuß ermatter.

Erlangen, 1) das, eine berggerichtliche Handlung, vermöge deren ein Muther, wenn er binnen 14 Tagen, von der Muthung an, den Gang nicht augenscheinlich machen kann, oder sonst Hinderungen vorgefallen sind, welche der Bestätigung im Wege stehen, um Nachsicht bittet. 2) Zur Bestätigung Frist suchen und erlangen. 3) Eine Strecke weiter forttreiben, damit längere Straßen angeleget_werden können.

Erlanger Leder, französisches Leder, (Weißgerber) ein feines, sehr geschmeidiges und glänzendes weißgares Les der, woraus die französischen Handschuhmacher die soge nannten weißen glasurten Handschuh machen. Man nimt zu diesem Ende bloß Lämmerfelle und Felle von jungen Ziegen. Bis sie aus dem Kalkäscher genommen werden, wer den sie wie die Hammelfelle bey dem weißgaren Leder (f.

dieses)

dieses) behandelt. Wenn sie alsdenn aus dem Kattischer kommend, und gut gereiniget sind, so wird auf Hundekoth Wasser gegossen, daß daraus eine Lauge entstehet, und die Lauge wird nachher abgezapft oder abgeklåret. Die Felle aber liegen hierinn 24 Stunden. Alsdenn bringt man sie in eben die Kleybeiße, die bey den gewöhnlichen weißgaren Fellen (f. diese) gebraucht wird, und hierinn bleiben die Felle gleichfalls 24 Stunden liegen. Nach dieser Zeit wer den sie auf einen Gerbebaum geleget, und die Gausche wird behutsam herausgestrichen. Nun werden die Felle in eis ner auf folgende Art verfertigten Brühe oder in einem Brey gar gemacht. Zu jedem Decher Felle nimt man 1 Pfund Alaun, ein Viertelpfund Küchensalz, und ein hal bes Pfund Weinstein, und löset alles dieses im warmen Wasser auf. Alsdenn schlägt man 1 Quart Milch, das Weiße von einigen Eyern, ein Viertelpfund Baumöl und eine Viertelmeße von dem feinsten Weißzenmehl untereine ander, und vermischt diesen Brey mit dem vorgedachten Alaunwasser. In dieser Brühe werden die Felle einige Zeit mit der Hand gewalkt, und hierauf 48 Stunden lang, oder so lange, bis die Brühe die Felle völlig durchdrungen hat, hineingeleget. Hiernächst trocknet man die Felle, feuchtet sie wieder an, ftellet, schlichtet und streicht sie, (f. dieses) geras de wie das Weißgarleder. (f. dieses) Zuleht legt man die Felle auf einen Tisch, und reibet sie auf der Narben seite mit einem harten Gliederstein oder einer Glaskugel. In Frankreich foll dieses Leder auf der Narbenseite noch einen Anstrich von weißer Stärke und Gummi Tragant er halten.

Erlangungsgebühren, eine kleine Erkenntlichkeit, die dem Bergmeister oder Bergrichter für die auf dem Muth: zettel anzumerkende Erlangung gegeben wird.

Erlångzettel, das schriftliche Ansuchen um die Erlångung. (f. Erlangen N. 1.)

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Erlegen, (Bergwerk) 1) einen Kaukamm, Keil oder Eisen mit Stahl belegen und schärfen. 2) (Jäger) ein Wildpret schießen oder mit dem Fangeifen abfangen, daß es verendet. (f. Fällen und Enden.)

schon gemalten Bildes Farben aufträgt, doch so, daß die Hauptfarben mit ihren Zügen durchschimmern.

Erleuchtungsschüsseln, sind Schüsseln, worinn man, anstatt eines Lichts auf einem Leuchter, einen Docht von Werg anzündet, welcher heile erleuchtet. Man macht zu diesem Ende einen Docht von Werg, trånkt ihn mit Terpentinôl und Talg, und klebt ihn auf den Boden der Schüss sel, die von Thon ist, mit etwas Thon an. Man füllet ferner diese Schüssel mit halbreinem schlechtem Talg an, und steckt den Docht an. Er wird ziemlich hell brennen, aber der Talg verzehret sich auch sehr geschwinde.

Ermel, Aermel, (Schneider) ist derjenige Theil eines Rocks, einer Weste, eines Kamisols, Hemdes, 2c. worinn man die Arme steckt, und zu deren Bedeckung dienet. Er wird bald weiter, bald enger gemacht, nachdem es die Beschaffenheit des Kleidungsstücks und die Mode vers langt.

Ermelholz, Aermelholz, (Schneider) ein halbruns des oder auch wol ganzrundes Holz, welches in die Ermel eines Kleides gesteckt wird, damit die Näthe desselben dars auf ausgebiegelt werden können.

Erndte, und alle abstammende Worte, f. Aerndte. Erneuern, verneuern, verfichern, (Jäger) wenn mit dem Leithunde etwas beståttiget, (f. dieses) oder auf dem Schnee gekreiset ist, und man solches hernach einstels len will, so wird mit dem Leithunde nochmals vor dem Zeug hergezogen und versichert, ob das bestättigte Wildpret nicht etwa aus dem Bogen heraus gegangen ist. Das thun auch die Kreiser (f. diese) auf dem Schnee, und es gehet auf jedem Flügel eine Person vor dem Zeuge her, um zu sehen, ob nichts aus der Gegend heraus gegan gen ist.

Erniedrigen, (Jäger) 1) Wenn der Bår den Kopf hånget, um zu sehen, was auf der Erden vorgehet. 2) So hat sich auch der Hirsch erniedriget, wenn er sein Ges hörn abgeworfen hat.

Ernstfeuer, Artillerie) jede Ladung zum tödtlichen Geschoß, die der Artillerist im Laboratorium vorläufig vers fertiget, und zur Zeit des Krieges in Feldschlachten und Belagerungen gebraucht werden. Dahin gehören vornáms lich Kartuschen zu Kanonen und Kartetschen, Schlag. róbren, Bomben, Feuerkugeln, Leuchtkugeln, frånze u. a. m. (f. jedes an seinem Ort.) Dampfkugeln, Granatenfugeln, Pulverface, Pechs

Erleichtern die Hand, Fr. Alleger la main, (Ru pferstecher) mit der Radiernadel oder dem Grabstichel eis nen Theil des Zuzes, oder einer Schraffirung an einem (f. diese) die zum Ernstfeuer gebraucht werden. Man Ernfifeuers Stopinen, (Feuerwerkkunst) Stopinen, Ort mit mehrerer Leichtigkeit und Flüchtigkeit, als an dem nimt hiezu grobes Garn von Flachs øder Hanf, wirft sols andern verrichten, weniger mit dem Werkzeuge ins Meches in einen neuen irdenen von außen mit Lehm bestriches tall eindringen.

Erlenrinde, Elsenrinde, (Fårber) diese giebt mit Wasser gekocht eine gute braune Farbe, wenn ihre hellbraune Farbe mit Kupferwasser abgedunkelt wird.

Erleuchtung, f. Illumination.

Erleuchtung eines Gemäldes, Fr. Illumination, Transparent, (Maler) eine Art von Malerey, welche darinnen bestehet, daß man auf verschiedene Theile eines

nen Topf, und gießt hierüber folgende Lauge.. Man nime nämlich vier Theile weißen Wein, zwey Theile Urin, eis nen Theil Brantwein, einen Theil Salpeter, und einen Theil Schießpulverstaub, und lässet es gut kochen, wobey man es fleißig umrühret, daß es sich nicht ansehe und Feuer fange. Wenn alles eingekocht ist, so daß nichts mehr von der Lauge übrig bleibt, so legt man das Garn auf glatten Brettern auseinander, streuet auf diese vorher Pulverstanb, Hhhh z

theilet

theilet das Garn nach beliebiger Dicke und Größe has Befinden ein, und wälzet sie in dem Pulverstaub. Her: nach läßt man sie trocknen, und hebt sie zum Gebrauch auf. Ernsthaft, Fr. Grave, (Maler) wenn der Künstler bey der Zusammensetzung der historischen Stücke, den edlen Karakter der großen historischen Stücke gut ausdrückt. Ernstkugeln, Artillerie) alle diejenigen Kugeln, die aus Kanonen, Haubigen und Mörsern geworfen werden, und nicht allein in Kugeln, Bomben, Granaten, Kartet schen und andern kleinen und eisernen Kugeln bestehen, sons dern auch aus mancherley künstlichen Feuerkugeln, die von verschiedenen Materien zusammen gesezt sind, und dem Feind Schaden zufügen sollen. Hiezu gehören, Seuers Eugeln, Seuerbälle, Transchekugeln. Seuerregen, Leuchtkugeln, Kettenkugeln, Pechkränze, Dampf. und Blendkugeln, Giftkugeln, Stinkkugeln, Coten topfe, Diener oder Knecht, Feuerwerksbündel, Heims liche oder Legfeuer, Feuerwerkerhagel, glühende Kugeln, und dergleichen mehr, die sämmtlich zu nennen allzu weitläuftig wäre. (f. an seinem Ort.)

Eröffnen, die Laufgråben, Fr. Tranchées, (Kriegss Baukunst) wenn man den Anfang macht, sich vor einer zu belagernden Vestung in die Erde einzugraben, und Grabens Im Zickzack nach verschiedenen Linien und Richtungen an: zulegen, um darinn der belagerten Stadt sich nähern, und folche gehörig durch die vor diesen Linien oder Graben an: gelegten Batterien beschießen zu können.

Eröffnungen der Mauer, (Baukunst) Man ver stehet hierdurch alle Oeffnung in einer Mauer, vornämlich aber diejenigen, wodurch man Licht in ein Gebäude brin: get, oder wodurch man gehet. Zu beyden Absichten müß fen die Deffnungen nach einer allgemeinen Regel allezeit viereckig feyn, es sey denn, daß die Breite derselben eine andere Gestalt erfordert. Der obere Theil einer Eröffnung giebt ohne Zweifel das taeifte Licht, und also ist es besser, daß das Viereck oben Breite erhält, als daß man durch Bogen die Winkel wegschafft. Daher muß man Fenster, welche schmal sind, nicht durch Bogen oben enger machen. Eben dieses versteht sich auch von den gemeinen Thüren, zumal wenn sie nicht viel über 6 Fuß hoch sind. Denn wenn zwey von ohngefähr einander in der Thür begegnes ten und einander ausweichen wollten, würden beyde ihre Köpfe an die Untertheile der Bogen stoßen. Wenn deros Halben eine gewöhnliche Breite von drey bis auf sechs Fuß gebraucht wird, macht man die Eröffnung in der Gestalt eines Doppelschachts, daß nämlich die Höhe doppelt so viel beträgt, als die Breite. Auch bey Thüren der ge wöhnlichen Häuser und kleiner Kirchen kann man die Eröffnung viereckig machen, obgleich die Breite etwas größer ist. Die Eröffnungen der obern Halbfenster müssen die Breite der Eröffnungen der unteru Hauptfenster behalten, und sie können wol bisweilen schmaler, aber niemals brei Ler gemacht werden. Bey großen Eröffnungen kann man aber Bögen gebrauchen. Eröffnungen, die mit Bogen persehen werden sollen, sind am schicklichsten doppelt so hoch,

als breit, ober haben zwey und eine halbe Breite zur Höhe. Alle Thorwege der großen Herrnhöfe und dergleichen Ge bäude, wie auch die Pforten der Städte, Vestungen und überhaupt alle große öffentliche Gebäude, müssen eine Er öffnung der lehtern Art haben. Die niedrigern Bogen, welche weniger als die doppelte Breite zur Höhe haben, haben kein gutes Ansehen. Die Eröffnungen einer Mauer entlehnen, bisweilen ihr Maas aus andern Eröffnungen, Wenn z. B. unter einer Säulenlaube oder Bogenlaube, eine Eröffnung einer Thüre gemacht werden soll, so ifts am besten, daß man ihre Höhe gleich der Eröffnung des Bo gens oder der Zwischenweite nehme, und ihre Breite zum wenigsten halb so groß ist. In großen Kirchen müssen Bo generöffnungen zu den Fenstern aus Noth gebraucht werden, und weil sie sehr groß sind, achtet man nicht darauf, daß durch die Bogen oben etwas am Licht abgehet, denn die Dauerhaftigkeit thut hier der Bequemlichkeit Eintrag Denn wenn man die Oberschwelle oder den Sturz einer folchen Oeffnung; über dergleichen breiten Fenstern aus eis nem steinern Balken oder gerade machen wollte, würde dieser vor großer Last in der Mitte zerspringen, und eine Oberschwelle aus zwey Stücken taugt gleichfalls nichts, wenn man gleich eiserne Bleche unterleget. Man macht auch Bogenfenster halb, in welchem Fall auch ein Schacht mit einem Halbkreise oben die Eröffnung geben kann, oder einen Doppelschacht, welcher die lange Seite unten mit einem Halbkreise darüber hat, also daß die Höhe der Eröffnung der Breite gleich ist. Auch läßt man wol einen Halbkreis zur Eröffnung gelten, besonders wenn dessen Mittelpunkt mit dem Mittelpunkt eines Bogens oder einer Bogendecke ein: trifft. Indessen ist es doch besser, statt solcher niedrigen halben Bogeneröffnungen zwen rechte Bogeneröffnungen zu Fenstern anzubringen. Diejenigen Bogeneröffnungen, welche oben im Bogen weniger, als einen halben Zirkel bes tragen, sind nicht durchgängig beliebt, weil die gebogene Oberschwelle viel schwächer ist, als ein halber Zirkel.

Errichten, (Böttcher) eine Tonne aussehen b. i. die Stäbe so ordnen und stellen, daß, wenn sie mit Bändern oder Reifen verbunden sind, sie die Tonne oder ein anderes Gefäß bilden.

Erfäufen, (Mühlenbau) wenn das Wasser in einent Gerinne so hoch zu stehen komt, daß dieserhalb ein unters oder oberschlächtiges Rad nicht mehr umlaufen kann, so ers fauft dieses.

Erfcharten, (Bergwerk) eine Grube durch Graben erforschen oder erkundigen, ingleichen beym Graben auf Wasser gelangen f. erschroten.

Erschlagen, durchschlägig werden, Fr. percer, (Bergwerk) 1) mit dem Ort, Stolln, Schacht, Absin ken oder Uebersichbrechen, vermittelt einer gemachten Deffe nung an den bestimmten Ort gelangen, oder in fremde Ge båude kommen. 2) (Jåger) wenn die Jagdbauern einer Wolf, Luchs und Fuchs in dem Zeuge mit der Holzart, oder einem Prügel dermaßen empfangen, daß er nicht mehr aufstehet; so heißt dieses erschlagen, zum Unterscheid, wenn das Thier erschossen oder abgefangen wird, so erlegen heißt.

Erschres

Erschrecken, (Fårber) Wenn der Färber, nach der zweyten Gährung des Indigs und des Waids in der Küpe, durch Zusetzung einer gewissen Menge Kalks eine fernere Gährung verhindern will, aber den Kalk zufrühe hinzuthut, the die Küpe den gehörigen Grad der zweyten Gah rung erreicht hat, so wird die Küpe dermaßen erschreckt, d. i. die Gährung gehemmt, daß sie wieder zurück trit, und nun erst eine neue Gährung wieder abgewartet wer den muß. Das Schärfen der Küpe mit Kalf muß also von dem Färber mit Einsicht, Wachsamkeit und Erfahrung verrichtet werden, daß er den Kalk zu gehöriger Zeit hin zusehe. (s. Küpe)

Erschroten, einen Gang, Fr. atteindre, tirer des eaux, mit seiner Arbeit einen Gang erreichen, einen Gang bey der Arbeit entdecken. Bey Gången sagt man gewöhn licher erschürfen, und erschroten wird insgemein vom Wass Fer gebraucht, wenn man nämlich mit der Arbeit auf Klüfs te gerath, welche das Wasser fallen lassen, oder auf alte Gebäude trifft, die voll Wasser stehen.

Erschürfen, durch geworffene Schürfe antreffen, z. B. einen Gang. (s. schürfen)

Ersinken, (Bergbau) ist mit erschroten gleichbedeutend. Erste Eintauchung der Dochte, (Lichtzieher) diese Arbeit bey gezogenen Lichtern ist von den folgenden Ein tauchungen sehr verschieden. Denn der Talg in der Form muß bey der ersten Eintauchung recht heiß seyn, damit die Dochte davon durchbrungen werden, welches nicht gesches hen würde, wenn der Talg nur so warm wåre, daß er am Rande der Form schon anfängt zu erkalten. Bey diesem ersten Eintauchen muß der Lichtzieher auch dahin sehen, daß seine frischen und noch nicht fettigen Dochte auf den Docht oder Lichtspießen in gleicher Weite von einander ge: ordnet find, und daß er jedes Spieß mit Dochte erforder lich eintaucht.

Erste Farben, Fr. Premiers Couleurs, so eine Art Smaragd, die nach der Mark verkauft wird. Am gewoehnlichsten aber heißen sie schwarze Karten, Fr. negres Cartes. (f. Smaragd)

Erster Anhaltungspunkt, (Markscheider) der erste Punkt, wovon man anfängt, den ersten Zug (f. diefen) su messen, im Gegensatz der Anfangspunkte der übrigen Süge.

Ersticken, (Scheidekunst) f. erfrieren.

Exfimann, (Salzwerk) ein Arbeiter, der deßwegen diesen Namen führet, weil er der erste unter den Arbeis tern ist.

Erstrecken, (Fischer) heran wachsen, größer wachsen, von der Fischbeut, und insbesondere von den Saskarpen genommen, 3. B. der zweyjährige Karpensamen wird einen Sommer über zum Erstrecken oder größer Wachsen in den Erstreckteich gesetzt, damit er diese Zeit über größer werde, wodurch denn der drenjährige Same oder drenjäh tige Sagkarpen entste n.

Erfiredkreich, & ect ich, (Fischer) sind diejenigen besondern Teiche, wenn man die Fischbrut zum Wach fen aufbehält, Cf. den vorigen Artikel)

Leffunken, (Gerber) sind diejenigen Leder, welche zur lange in der Beiße oder Schwiß gelegen, und dadurch faul und untüchtig geworden sind.

Erterbank, Oerterbank, (Tischler) eine längliche Bank, worauf die Tischler Holz oder Bretter ertern, d. sågen und zerschneiden.

Ertern, örtern, (Tischler, Kammmacher) das Holz nach der Dicke zerschneiden, so daß die Holzfaden zerschnits ten werden. 3. B. ein Brett nach der Breite zerschneiden. Bey dem Kammmacher heißt ertern, eine starke Hornplatte mit der Ertersäge in dünnern Platten zerschneiden. Die hiesigen Professionisten sprechen dieses Kunstwort örtern (f. dieses) aus.

Ertersage, Oertersåge, (Tischler und Kammmacher) Bey den Tischlern ist es eine mittelmäßige Handsäge, wo mit schmale Bretter zerschnitten werden. Bey den Kamma machern ist es eine kleine Schrotfäge, (f. diese) womit man das Horn ertert.

Ertoffeln, Erdäpfel, Erdbirnen, Kartoffeln, Anollen, Nudeln, Grundbirnen, Pataten, (Lands wirthschaft, Haushaltung, Stärkemacher) eine so bekannte, als auch sehr gemeine und nußbare Knollenfrucht, die uns ter der Erden wächst, und nicht allein eine sehr nahrhafte und wohlfeile Speise giebt, indem man solche auf viele und mancherley Art zubereiten, sondern auch unter das Getreis de mischen, und Brod davon backen kann, ja man kann auch hieraus eine gute weiße Stärke bereiten. (f. Stärke machen) Im Jahr 1623 brachte Waller Raleigh diese amerikanische Frucht aus Virginien nach Irland, von da sie weiter bekannt wurde. In Deutschland hat sie sich erst seit 30 bis 40 Jahren allgemein ausgebreitet, und wird hier jekt in großer Menge in Gårten und auf dem Felde gebaut. Den Namen Erdäpfel führt diese Frucht nicht mit Recht, denn Erdäpfel sind eine hievon verschiedene Erd- und Knollenfrucht.

Leder zum Drucken milde, weich und geschmeidig machen, Erweichen, Fr. Ramoiller, (Goldlederfabrike) die daher man sie anfeuchtet.

Erwürgen, Jäger) wird von Hehhunden gesagt wenn sie einen Hafen oder Fuchs todt beißen. wenn sie ein Thier packen, oder auch von Windhunden,

Erz, (Bergwerk) Metalle und andere Mineralien, Schwefel, Salzen, Arsenik und mit Metallen anderer die mit fremdartigen Theilen, insbesondere mit Erden, Art vermischt sind. Sie brechen insgemein auf Gången. Man theilt sie wieder ab in derbe, stahlderbe und gläns ende; unreine; scheidige; unscheidige; Scheid- oder Pochers ze; und Sehgraupen. (f. die Wörter)

Erz ablaufen, das gewonnene Erz im Laufkarn vor den Füllore bringen.

schweig 1570 den erfundenen Gallikenstein, weil er fast Erzalaun, so nanute Herzog Julius von Braun wie Alaun aussiehet, und man zu selbiger Zeit nicht wuste daß es ein Zinkvitriol fey.

Brzanbruch, f. Anbruch.

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