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Englische Pritsche oder Britsche, (Sattler) ein ens glischer Sattel, der entweder gar keinen, oder doch einen immerklichen Efter, desgleichen keine Vorderpauschen hat. Der Sih ist entweder mit wilden sämischgaren Schweins læder oder mit einem andern sämischgaren Leder überzogen, und die Taschen sind von gepreßten oder gelben lohgaren Le der. (f. englischer Sattel. )

diese) vorzüglich nur darinn, daß der Rand derfelben sehr fein und unmerklich ist, da im Gegentheil der Rand der gewöhnlichen Randschuhe breit und groß ist. Der Schuhmacher nehet nämlich einen Rand von sehr vestem Leder an, zwickt eine dauerhafte Sohle ́ auf, und' nehet fie so an, daß die Stiche auf der Kante des Randes zu lie gen kommen, anstatt daß die Stiche bey gewöhnlichen Rand springt also auch stark vor, dagegen der Rand der Randschuhen nicht auf, sondern hinter der Kante des Ran des, nach dem Oberleder zu, zu liegen kommen. Dieser englischen Randschuhe sehr unmerklich ist.

Englische Schnürbruft. (Schneider) Diese Schnüre brust unterscheidet sich von einer gewöhnlichen Schnürbrust (f. diese) darinn, daß das Bruststück aus zwey abgeson derten Theilen besteht, daß also jeder Theil Schnürlicher erhält, und daher die Schnürbrust zugleich vorne und hin ten zugeschnüret wird. Beyde Vordertheile schließen aber auf der Brust nicht aneinander, sondern stehen nach dem Zuschnüren von einander. Deswegen wird unter das seis dene Band, womit vorne zugeschnüret wird, ein seidener Lat untergeleget.

Englische Spitzen, f. Points d' Angleterre.

Englische Steigbiegel, (Sporer) unterscheiden sich von den deutschen Steigbiegeln darinn, daß sie eine vier fantige Sohle erhalten. Diese kann massiv oder auch aus Biegeln zusammengefeßt seyn. Im ersten Fall wird das Stück, so unter jedem Schenkel bey dem Schmiden der Steigbiegel (f. dieses) stehen bleibt, nur flach ausgestreckt, gekröpft, und an dem Orte zusammengeschweißt, wo beyde Stücke zusammenstoßen. Besteht aber die Sohle aus Biegeln, so werden die stehenbleibenden Stücke dünn ausges schmidet, überdem dergestalt vierkantig gebogen und zu sammengeschweißt, daß sie einen vierkantigen Ring bilden. Zuweilen erhält der Biegel einen Steg oder auch Breutz. (. beydes, auch einschleifen.)

ne oder Pumpe, die das Wasser aufauget und in die Höhe Englische Pumpe, (Wasserkünfte) eine Wassermaschi. hebt. Der Körper dieser Pumpe besteht nicht, wie bey gewöhnlichen Pumpen, aus einem einzigen Baum, wor inn ein Loch im Kern ausgebohret ist, sondern er ist von eichenen oder andern guten Brettern, als eine umgekehrte und abgestußte Pyramide zusammengefeßt. Der ganze Der ganze Körper ist 8 Fuß 6 Zoll lang, oben 1 Fuß 8 Zoll, unten. aber 8 Zoll breit, von vier starken Brettern zusammenges seht, und längst den Fugen zusammengenagelt. Das un terste Ende dieser Pumpe hat ein Ventil, welches auf eis nem Queerkasten steht, der mit vielen kleinen Löchern ver. sehen, in den Kanal gestellet wird, woraus das Wasser, ausgepumpt werden soll. Ein Eimer oder Kolben, der so, wie der Körper nicht rund, sondern vierseitig seyn muß, daß er in der Pumpe auf- und fieber gehen kann, hebt das Wasser in die Höhe. In der Mitte des Kolben ist ein Ventil, oder eine Klappe, welche das Wasser aus dem unter: stent Ventil auf dem Queerkasten ansauget. Der Kolben hat einen doppelten Biegel, woran die Kolbenstange beves ftiget wird, welche oberwärts an einem Schwengel beve: ftiget ist, womit der Kolben in Bewegung gefeßt und in die Höhe gezogen wird. Der Schwengel bewegt sich auf einem Bolzen in einer Art von Gabel von Holz oder Eisen, roclche oberwärts an der Pumpe bevestiget ist. Etwa ein Drittel von oben ist an der Pumpe die Ausgußröhre anges bracht, welche gleichfalls von vier Brettern zusammenge segt wird, und eine ziemlich weite Deffnung hat, damit das Wasser stark ausschießen kann. Mit einer solchen Englische Tücher, find sehr fein und breit, und ihre Maschine kann man in einer Minute 21 Züge thun, ind Kette ist von seiner englischer, der Einschlag aber von spajeder Zug gießt & Eimer Wasser aus, so daß in einer Minischer Wolle. Der Faden ist ein seines, zartes und glei nute 168 Eimer Wasser geschöpft werden können. Man kann also leicht berechnen, wieviel Waffer in einer Stun de oder in einem Tage mit solcher Maschine herausgeschaft werden kann. Diese Schnelligkeit verursachet der oben weite und unten enge Bau des Pumpenkörpers. Denn wenn die geschwinde Bewegung durch den engen Theil nicht gehindert werden, sondern solche das Wasser schnell und geschwinde aus dem Wege schaffen soll, so muß die obere Weite nach Verhältniß der Pumpe oben allemal be trächtlicher als unten seyn. Ueberdem verschafft diese Pumpe den Vortheil, daß sie leicht zu bewegert, auch also einzurichten ist, daß ein Pferd oder Wasserrad sie in Be wegung sehen kann. (f. Leup. Sp. der W. K. Th. II. Tab. XI.) Man hat auch Luftpumpen, die man englische Pumpen nennt. (f. Luftpumpe.)

Englische Randschuh, (Schuhmacher) Diese Schuh unterscheiden sich von den gewöhnlichen Randschuhen (s,

geschlagen, und die Zubereitung und Melitung ist schön. ches Gespinst, die Tücher selbst werden beym Weben dichtBesonders übertrifft ein englisches Tuch alle übrigen an Farben jene übertreffen, indem die schwarze Farbe bey den Walke, Scheren und Preffe, obgleich die Holländer an englischen Tüchern selten so schön, als bey den holländischen ist. Desgleichen werden die englischen Tücher von den hol ländischen an der übrigen Zubereitung oder Appretur übertroffen, ja in Ansehung dieser letzten haben seibst die deutschen Tücher vor den englischen was zum voraus. Um die Aufnahme dieser Manufaktur zu befördern, find in England viele besondere Veranstaltungen getroffen, die solche ein genaues Verzeichniß aller Städte, Flecken und Gemei immer in gleicher Würde erhalten. Denn 1) hält man nen, wo Tuch- und Zeugmanufakturen sind, und in eben diesem Verzeichnisse sind die verschiedenen Manufakturen, nämlich theils die Arten der Waaren, theils die Manufak

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cucherren und Meister selbst verzeichnet. Denn die Wolk manufakturen werden durch Verleger und Fabrikanten in siner Art von Gesellschaft getrieben, welches auch ein gros ser Vortheil gegen diejenigen Derter ist, wo die armen Fa brikanten und Tuchmacher sich selbst helfen müssen, 2). Sind in der Schauordnung die Stücke nach Ellen oder Yarden in ihrer Breite und Lange, so wie auch das Ges wicht, wenn sie gewalkt, getrocknet und zubereitet sind, bestimmt. 3) Darf niemand, selbst nicht ausländische, un bereitete Baaren, geschweige seine eigene, oder die zu feinem Verlag verfertigte Arbeit selbst, in seinem Hause zubereiten lassen, sondern ist bey Strafe verbunden, solche besondern Personen, die sich darauf vorzüglich legen, als Tuchscherern und Tuchbereitern zu überliefern, welche fol He nach Pflicht und der ihnen gegebenen Vorschrift zubes ceiten müssen, woben niemand ein Tuch über eine Yard (d. 1. 3 Schuh 9 Zoll gemeines Maaß) in die Länge, und ein halbes Viertel in die Breite strecken darf. Deswegen Find auch bey den Rahmen alle folche Werkzeuge verboten, bie zum Strecken gebraucht werden, dem Angeber aber wird eine Belohnung und Verschwiegenheit versprochen. 4) Die heiße Presse ist nebst aller betrüglichen Presse ben Verlust des Tuches verboten. s) Darf keine Wolle zu breiten Tüchern mit Galläpfeln, Rinden oder Feilstaub ge fotten werden, dahingegen muß alle Wolle zu breiten Tür chern, welche blau, violet, braun oder grün gefärbet wers ben soll, che sie gesponnen wird, geblauer oder blau gefär bet werden. 6) Das Auffaften und Auftafeln muß so ge schehen, daß der Käufer sogleich die Breite genau erken gen kann. 7) Die Schau oder Bestellung derselben ist in allen Städten, Flecken und Gemeinden den Stadtobrig Feiten sehr ernstlich und bey Strafe anbefohlen, und müß fen dazu zwen auch mehr sachverständige Leute bestellet werden, welchen vorgeschrieben ist, wie und auf was Art bie Schau vorzunehmen sey. 8) Jede Manufakturstadt oder Gemeinde hat ihr eigenes Siegel, welches in Bley von den Schauern geschlagen und angehänget werden muß. Wenn ein Tuch schadhaft befunden wird, so muß der Schauer fein Siegel barneben in Blen schlagen, worinn ber Buchstabe F befindlich seyn muß. Sa er muß auch ein Zeichen an der Schrote oder Leiste, dem Fehler gegen über machen. 9) Wenn an einem Ort eine Tuchart eines andern Orts nachgemacht wird, so muß dieses in dieser Stadt gezeichnet und gestämpelt werden. 10) Der Schauer und Messer, so an einem Ort bestellt ist, darf an andern Orten dieses nicht verrichten. 11) Es darf eher kein Tuch zum Verkauf ausgestellet werden, bis nicht der Tuchmacher sein Zeichen daran in Bley gehangen hat, worauf des Tuchs Länge bemerkt ist. Alsdenn wird auch noch des Königs Siegel angehänget, welches aber nicht ehe gesche: hen muß, bis des Tuchmachers Siegel angehangen ist. 12) Müssen endlich alle Ellen im Königreiche von einerley Lange seyn. Diese Schau ist der Grund zu vielen in andern Landern eingeführten Schauordnungen. (f. Schau ordnung.) Die englischen Tücher müssen wenigstens zwi schen 28 bis 31 Yards oder englische EEen an Länge has

ben; am Gewichte aber muß ein Stück Tuch, nachdem es gewalket, rein gewaschen, gerollet und recht trocken ist, wenigstens 75 Pfund wiegen. Doch verändert fast jeder Ort, wo Tücher fabriziret werden, Lange, Breite und Gewicht, so daß fast kein Tuch von einem Ort dem Tuch aus einem andern Ort herinn gleichet. Die englischen behalten vor den spanischen und französischen Tüchern, obe schon diese gleichfalls gute Tücher find, dennoch den Vorzug, besonders was den Glanz betrifft, welcher von andern Völkern deswegen nicht nachgemacht werden kann, weil es ihnen an der eben so guten Walker oder Füllerde. fehlet, woran England einen großen Ueberfluß bat, sie aber nicht auswärts verführen läßt. Denn diese Erde ist es, welche den Tüchern den schönen Glanz in der Preffe giebt, da die Walkererde bey der Walke alle Fettigkeit aus dem Tuche zicht, wodurch denn eigentlich der Glanz in der Presse entsteht.

land verfertigten Taschenuhren, wegen ihres richtigen Gans Englische Uhren. Es ist bekannt, daß die in Engs ges, für die besten in Europa gehalten, und allen andern, auch sogar den französischen, in Frankreich selbst vorgezogen werden. Dieses komt nun vorzüglich daher, daß sehr viele Personen an einer Uhr arbeiten, und ein jeder ein Stück dem andern in die Hand arbeitet, wodurch denn ein jedes Stück zu einer großen Vollkommenheit gelanget. Eine einzige Person fest nachher das ganze Werk zusammen, und diese beschäfftiget sich sonst weiter mit nichts. Eine gute Uhr kostet in England selbst & Pfund Sterlinge. Die neuesten berühmtesten Meister find, Du Hamel, Des Charmes, Quare, Buschmann, Windmühl ic. des ren Arbeit vor andern geachtet wird. Ehebem waren Tompions Uhren sehr berühmt, und man kann auch noch ist für eine alte Uhr dieses Meisters eine neue Übe die deutschen geschickten Uhrmacher schätzen die sogenannten von den berühmtesten ißigen Meistern eintauschen. Denn tiget find, weit höher, als die neuern englischen Taschenmittelenglischen Uhren, die vor 20 bis 40 Jahren verfer uhren. Den lestern geben sie Schuld, daß fie fabrikenar tig und daher zu schnell verfertiget sind. Ueberhaupt ist bes kannt, daß die Mode oft den Werth einer Sache erhöhet, und was englisch und französisch heißt, ist oft bloß des Namens wegen schön. Man erhält auch schlechte Uhren aus England, die oft viel Geld kosten.

Englische weiße Kreide, f. Kreide.

Englische Wichse, (Schuhmacher) eine Wichse, die auf verschiedene Arten verfertiget werden kann, woraus man zum Theil ein Geheimniß macht, ohnerachtet manches schon sehr bekannt ist. Sie wird aus Wachs, gebrannten Elfenbein (Beinschwarz) und Spiköl verfertiget. Andere nehmen auch noch wol Gummi, Zucker und andere der gleichen Dinge mehr darunter, die aber zum Theil unndthig sind. Das Spicol und Wachs sind hinlänglich, dieser Wichse Glanz zu geben, und das gebrannte Elfens bein ertheilt demselben ein sehr schönes Schwarz. Man hat weiche in Krücken, auch harte Wichse, und man ge

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braucht sle, die Stiefeln damit blank oder glänzend zu mas chen. Ein namhafter Vorzug dieser Wichse ist, daß sie auf den Stiefeln nicht so leicht abgeht und anschwärzet, wenn fie beym Pußen gut eingerieben ist. Fettiges Leder nimt aber diese Wichse nicht an. Cf. englisch gewichste Stie: feln.)

Englische Zeuge, hierunter versteht man alle diejeni gen seidenen, halbfeidenen und wollenen Zeuge, welche in England verfertiget sind, und von daher in andere Länder verführet werden. Gegenwärtig werden, außer in Frank reich und Holland, wo schon lange dergleichen Zeuge gleich falls fabriziret sind, auch zum Theil in vielen deutschen Staaten eben diese Zeuge, und zuweilen eben so gut, nach gemacht und fabriziret. Daher finden die engländischen Zeuge, nebst den holländischen, nicht mehr überall den Ab fat, als ehedem, da noch nicht, besonders in Deutschland, biese Waaren selbst verfertiget wurden. Einige englische Zeuge, wie z. B. die Moires, Sammte, Manfchester, Bänder, Strümpfe, Kammelotte und gedruckte Flanelle oder Golgas, haben noch immer vor allen andern dieser Art, so anderwärts verfertiget sind, großen Vorzug, und finden Beyfall, indem sowohl ihr innerer Werth, als auch die Farbe vorzüglich gut ist.

Englische Sugstiefeln, (Schuhmacher) sind Stiefel schäfte von englischem Kalbleder, welche schon zugeschnitten aus England nach Deutschland geschickt werden. Sie wer ben daselbst bereits zugeschnitten, von unten bis an die Made gewalkt, damit sie unter der Wade gut an dem Fuß onschließen.

Englischer Froschsattel, (Sattler) hat Vorderpau fehen und einen ganz niedrigen Efter. Er wird auf einer Doppelten Art überzogen. Der Sih ist entweder ganz schmal, und wird mit der Tasche durch eine verkehrt genes hete Naht vereiniget. Wenn nåmlich Sitz und Tasche ver einiget sind, so streift man ihn über den Baum über, so daß die Naht inwendig fällt. Oder er wird deutsch ges macht, da der Sig breit ist, und durch eine auswendig sichtbare Naht mit der Tasche zusammengenehet wird. (f. englischer Sattel.) Man überzieht den Sih dieses Sattels nicht immer mit gewöhnlichem Leder, sondern auch zuweilen mit Saffian, Plüsch und Sammt.

Englischer Jagdsattel, hat Vorderpauschen, aber kei ne Efter. Die Taschen sind von gelben lohgaren, der Sih aber von sämischgaren Leder.

Englischer Richtpfennig, (Probirer) ist ein Probirgewicht, wonach die übrigen Probirgewichte untersucht werden können. Dieser Nichtpfennig, oder die sogenannte Engelsmark ist in 128 Engels abgetheilt, jeder Engel aber wieder in 32 Achsen, so daß eine Engelsmark 4096 Ach fen enthält. Prüft man hiernach z. B. die kölnische Mark, so enthält diese 152 Engels.

Englischer Sattel, (Sattler) ein leichter und ist fast überall eingeführter Sattel, dessen Sattelbaum gemeinig lich keine Vorderpauschen noch Efter (f. diese, auch Sat telbaum) hat, und daher weit einfacher, als ein deutscher Sattel, aber länger ist. Denn er hat 18 bis 20 Zoll des Technologisches Wörterbuch I. Theil.

Zollstocks der Sattler zur Länge. Es giebt wieder verschledene Arten des englischen Sattels, als Jagdsattel, Wurfte fattel, Froschsattel, englische Pritsche, (f. alle diese) Der Sig dieser Satte ist entweder von wildem Schweins leder, ober dagegen von einem andern fåmischgaren Leder, oder auch von Saffian, Sammt und Plüsch, und die Taschen sind von gelben oder gepreßten Jobgaren Leder. (f. Sattel.) Der Ueberzug eines englischen Sattels, wenn nämlich Tasche und Sis vereiniget über den Sattelbaum übergestreift werden, wie oft geschieht, wird folgendergestalt verfertiget. Zuerst polstert oder matrahet man den Grund fitz. Der Sattler schlägt nämlich auf dem Siß des Sat: telbaums zwey Grundgurte mit Någeln, und über dies se leimt er Leinwand auf den Sattelbaum an. Auf diese legt er gefragte Wolle, über welcher er abermals Leinwand ausspannet, und auf dem Sattelbaum anleimt. Alsdenu nagelt er auf jeden Steg ein Stück Leder an, streift nunmehr den Sih nebst der Tasche, die vorher schon mit einer verkehrten Naht zusammengenehet sind, über den gepolster ten Sattelbaum, so daß die Naht inwendig fällt, und außerhalb nicht sichtbar ist, und nehet beyde vereiniget an dem nur gedachten angenagelten Leder unter der Tasche unsichtbar an. Zuweilen wird auch die große Tasche außerhalb, gleich dem Sig, ausgepolstert. (f. Beinfutter und deutscher Sattel.)

Englischer Stahl, (Stahlhütte) eine vorzüglich gute Art Stahl, welche die Engländer von schwedischem Eisen durch das Cementiren (). Cementiren) hervorbringen, und der sowohl vor allen andern Stahlarten den Vorzug hat, wegen feiner Reinigkeit, als auch wegen seiner Hårte. (f. Stahl und Stahlhütte.) Deswegen haben auch alle Werks zeuge, die aus diesem Stahl verfertiget werden, eine vorzüg fiche Güte und eine schöne Politur. Doch sagt man, daß die Engländer auch häufig den steyermärkschen Stahl ver arbeiten.

Englischer starker Leim, Tischlerleim, Fr. Colle d'Angleterre ou Colle fort, ein Leim, der aus den Sch nen, Knorpeln und Füßen der vierfüßigen Thiere, auch aus Häuten von großen Fischen zubereitet wird. Er wire durch die Auflösung dieser Materien bey måßigem Fener gekocht, und komt in vierkantigen durchsichtigen Stücken Er hat eine dunkle oder auch röthliche Farbe, und hat den Vorzug vor allen andern Leimarten, so daß er bey dem Leimen, weil er sehr klebricht ist, vorzüglich start bindet.

Englischer Stuhlmacher, ein Professionist, der sich von den Tischlern bloß darinn unterscheidet, daß er weiter nichts macht, als nur Gestelle zu Stühlen, Kanapes, So fas und andere Arten Stühle; daß er ferner die Site, auch die Lehnen dieser Stühle entweder mit spanischem Rohr beslechtet, oder auch polstert. Das Wort englisch, so dieser Handwerker feiner eigentlichen Benennung vorfeßt, ist vermuthlich daher entstanden, weil seine Kunst ursprünglich von England nach den deutschen Seestädten verpflanzet ist, oder aber auch mir deshalb, weil einige Arten Stüble, die der deutsche Stuhlmacher verfertiget, zuerst Fiff

in

In England üblich gewesen sind. Daß dieses Handwerk in Deutschland noch nicht sehr alt sey, solches erhellet daher, weil es vor so Jahren nur noch insbesondere in den nor dischen Seeftädten anzutreffen war, man auch noch ist felten einen englischen Stuhlmacher in Mittel- und kleinen Städten antrifft. So ist es z. B. etwa 40 Jahr, daß nach Berlin dieses Handwerk durch einen Zufall verpflanzet mard. Denn ein gebohrner Berliner lernte in Danzig Dieses Handwerk zufällig, ließ sich unter den letzten Regie: rungsjahren des verstorbenen Königs Friedrich Wilhelm in Berlin nieder, und 1745 erwarb sich dieses Handwerk erst unter Friedrich dem Zweyten das Privilegium eis ner gewöhnlichen Zunft. In Frankreich wird diese Kunst von einem Zweig der Tischler getrieben, die den Namen der Stuhltischler führen, so wie auch noch in manchen deutschen Städten die Tischler Stuhlgestelle verfertigen, und die Korbmacher mit Rohr beslechten. Daher führen in Deutschland, besonders in großen Städten, die Stuhl tischler oder Stuhlmacher mit den Korbmachern einen Streit, und besonders in Berlin verlangen die englischen Stuhlmacher, daß die Korbmacher, welche sich stark mit dem Handel der Stühle abgeben, ihre Gestelle bey den englischen Stuhlmachern machen lassen sollen. Dagegen verlangen aber die Korbmacher, daß die Stuhlmacher ihre Stühle auch von ihnen mit Rohr beflechten lassen sollen, weil sie hiezu ein älteres Recht hätten. Diese gegenseitige Forderung ist beyden Professionen gleich nachtheilig und beschwerlich, und gleichwol bestehen beyde zwar auf ihr Recht, müssen es aber dennoch geschehen lassen, daß sich der Korbmacher seine Gestelle bey einem gewöhnlichen Tisch ler machen läßt, der Stuhlmacher aber dagegen auch seine Gestelle selbst beslechtet. Der englische Stuhlmacher muß aber nicht allein ein geschickter Tischler seyn, sondern er muß auch einige Lebung in der Bildhauerkunst haben. Des wegen ist ihm einige Kenntniß von der Zeichenkunst noch wendig, weil er an seinen Stuhlgeftellen öfters Bildhauer verzierungen, als Schnörkel, Blumen, Banglieder und dergleichen mehr anbringen muß. Man finder deswegen In seiner Werkstätte nicht allein die mehresten Handwerkss ·Jeuge eines Tischlers und Stellmachers, die aber manchmal andere Namen führen, Cf. davon an seinem Ort) sondern er muß auch eine beträchtliche Anzahl von Bildhauereisen, außerdem noch diejenigen Werkzeuge befißen, die das Rohr schneiden, Zerspalten und Behobeln (f. Rohrhobel, Rohr messer ic.) nebst dem Polstern erfordern. Gewöhnlich werden die Stuhlgestelle aller Art von Rothbüchen Linden oder auch Elsenholz verfertiget. Man macht aber auch diese Gestelle von andern theuren und kostbaren Höl zern, nachdem es von dem Käufer verlangt wird. Ver fertigt man sie aber von den benannten Holzarten, so wer den sie entweder mit einer beliebigen dunkeln oder hellen Beiße roth, braun, schwarz oder auch gelb gebeißet, oder es wird, wie es anikt stark Mode ist, das Gestell mit Delfarben angestrichen, und ihm mancherley Farben mit getheilet, auch wol die Stäbe oder Leisten vergoldet. Manchmal wird sogar beydes, das Gestell und das gefloch.

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tene Rohr angestrichen. Vom Stuhlmacher wird das Holz in Brettern und Bohlen 1 bis 5 Zoll dick verbraucht, und es muß recht gut ausgetrocknet seyn, wenn es verarbeitet werden soll, weil ein Stuhl von grünem Holze wandelbar wird, wenn die Zapfen zusammentrocknen. Handgriffe des Stuhlmachers stimmen mit den Handgrif fen des Tischlers in den meisten Fällen überein, und durch ein paar Beyspiele, als: ein Tafelstuhl, Fauteuil oder Kröpelstuhl, und Ranape (f. diese) läßt sich dessen Art zu verfahren genau beschreiben. Sie lernen an solchen Or ten, wo sie eine Innung, wie z. B. in Berlin, haben, ihre Lehrlinge in 4 Jahren aus, wenn sie ein Lehrgeld ge ben, sonst aber in s Jahren. Auf der Wanderschaft müs sen ihre Gesellen oft weit wandern, che sie Arbeit erhalten, weil sie nicht überall, auch nicht einmal in allen gro ßen deutschen Städten, sondern besonders nur in den See städten, Professionsverwandten antreffen. Zum Meisterstück verfertigen sie ein Ranape, eine Fauteuil und einen Tafelstuhl, insgesammt von Rothbuchenholz.

Englischer Wurftfattel, (Sattler) ist der englischen Pritsche vollkommen ähnlich, außer daß derselbe vorn und hinten, wo bey dem deutschen Sattel fich die Vorderpauschen und der Efter befindet, eine mit Haaren ausge stopfte Wurst von Leder oder von Zeug hat.

Englischer Jaum. (Riemer) Der englische Zaum un terscheidet sich von dem deutschen in folgenden Stücken. Das Kopf und Backenstück wird auf jeder Seite aus eis nem einzigen Stück zugeschnitten, anstatt daß an dem deut schen Zaum das Kopfstück mit den Backenstücken zusam mengeschnallet wird. (f. Zaum, auch deutscher Zaum.) Bende Theile werden bey dem englischen Zaum auf dem Kopfe zusammengeschnallet. Zugleich mit dem Backenstück wird auch die Trense zugeschnitten, doch giebt es auch ab gesonderte Trensen. Das Lasenband wird an den Zaum angeschnallet, das Stirnband angenehet, und der Zügel an die Stangen angeschnallet. Eine von dem Zaum abgeson derte Trense hat ein Kopfstück, woran an jeder Seite ein Backenstück angeschnallet wird, überdem hat sie ein Stirns band, das angenehet wird, und einen in das Gebiß eins geschnalleten Zügel. Gewöhnlich wird dieser Zaum, se wie alle andere, aus schwarzem holländischem Leder verfertiget. Dieß ist aber nur von den üblichsten Zäumen zu verstehen. Denn zuweilen werden auch gute Zaume von braunem Rindleder und die zierlichsten von Saffian verfer tiget, und noch wol überdem mit Gold- øder Silberfäden von den Stickern zierlich gesticket.

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Strumpfs in einer entgegengesetzten Richtung fortlaufen, fo daß die Maschen des Strumpfs selbst nach der Weite, die Maschen des Zwickels aber nach der Länge des Strumpfs gehen; daß ferner ein Zwickel oben spiß und unten breit ist. C. Zwickel.) So muß bey dem Weben durch das Abnehmen bey jeder, Reihe Maschen diese spitze Ge ftalt hervorgebracht werden. Bey dieser Art von Zwickel Himmt man von den sechs ersten Nadeln die Maschen bis auf die achte Nadel folgendergestalt ab. Man nimt nåm lich die vierte Masche vom Ende, und legt sie mit der Schaftnadel (f. diese) auf die Masche der fünften Na del, die dritte auf die vierte Nadel und die zweyte Masche gleichfalls auf die vierte Nadel, und die erste auf die britte Nadel. Alsdenn legt man die Masche der fünften Nadel auf die Masche der achten Nadel, die Masche der vierten Nadel auf die Masche der siebenten Nadel; end lich die Maschen der dritten auf die Maschen der sechsten Nadel. Hierauf nimt man die beyden Maschen der sech ften Nadel, und vertheilt sie auf die achte und siebente Nadel, und solchergestalt hat man die Maschen von den sechs ersten äußersten Nadeln weg, und auf die siebente und achte Nadel gebracht. Hieben ist zu bemerken, daß, so wie eine Masche auf die andere übergetragen wird, sols dhe allemal abgepresset werden muß, (f. abpreffen) damit fie bey der Vereinigung mit einander sich recht vest zusam menschlingen. Denn wenn eine Masche über die andere geleget wird, so wird auch zugleich eine durch die andere mit dem Kettelholz gezogen. Daher ist es auch nothwen dig, daß sie abgepreßt und gut mit einander verbunden werden, damit sie nun ein Ganzes ausmachen. Da dieses Reihe vor Reihe stuffenweise geschieht, so fällt dieses Abs nehmen nicht so merklich in die Augen. Wenn der Wür ker aber die vorderste Masche gleich auf die siebende oder achte Mabel bringen wollte, so würde solches sehr merklich werden, da im Gegentheil auf gedachte Art solches so un merklich wie möglich ist. Ueberdem wird bey jeder Ueber: tragung einer Masche auf die andere die Masche bevestiget, und beyde werden solchergestalt in einander verschlungen, so daß daher von diesem Abnehmen, welches das freye Ab nehmen genennt wird, nicht viel zu sehen ist. Durch die fes Uebereinanderwerfen und Verschlingen der abgenomme nen Maschen entsteht nun freylich ein erhabener Rand oder Borte långst der einen Seite des Zwickels, indem alle zwey Ranges oder Reihen Maschen auf gedachte Art abgenommen werden, wodurch denn natürlicher Weise auch die zugespißte Gestalt des Zwickels entstehen muß. Die eine Seite dieses Zwickels wird angekettet, (f. dieses) so daß die Borte des Zwickels vorsteht, die andere Seite aber, wo nicht abgenommen werden kann, wird mit einer englischen Naht an das Hackstück des Strumpfs an genehet.

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Englisches Blau, eine sehr feine Smalte, indem die Engländer die beste sächsische Smalte zu verbessern wissen, und daraus eine sehr feine blaue Farbe bereiten. Eben so wird auch das holländische Blau (f. dieses) von der Emalte zubereitet.

Englisches Kalbleder, (Lohgerbet) ein sehr geschmet blges, weiches und gewalktes Leder, dergleichen in Eng land verfertiget, zum Theil aber auch schon an vielen Ors ten in Deutschland nachgemacht wird, welches letztere aber Kenner nicht für so gut, als das wahre englische halten. Vermögende deutsche Gerber lassen sich rohe Kalbfelle aus England kommen, um solche hernach nach englischer Art zu gerben, und wenn sie hiezu deutsche Kalbfelle nehmen, so suchen sie sich die besten, die sie nur bekommen können, aus. Sie behandeln diese Leder bey dem Gerben bis dahin, da fie aus der Farbe kommen, wie deutsche gegerbte Kalbfelle, nur mit mehrerer Sorgfalt. Alsdenn werden sie auf der Walkmühle, die so wie der Weißgerber Walke beschaffen ist, (f. unter Walkmühle) mit Thran oder Del gewalket, wor aus aber diejenigen deutschen Lohgerber, welche diese englis sche Gerberey nachahmen, ein Geheimniß machen, als die englischen Gerber selbst. Soviel ist gewiß, daß der englis sche Gerber seine Felle mit einem Del walkt, welches bis ist, wenigstens noch nicht durchgängig, bekannt ist. Dieses Leder ist deswegen vorzüglich gut, weil das Wasser nicht so leicht durchschlägt, und weil es sehr milde und sanft ist. Der leßtern guten Eigenschaft wegen ziehet es sich auch, faft wie ein Strumpf, nach dem Fuße. Dieferhalb sagt der deutsche Schuster auch, das englische Kalbleder hat den bes sten Jug. Von dem wahren und eigentlichen englischen Kalbleder erhält der hiesige Schuster zwey Arten, sudwars ker und bristoller. Das erste hat den besten Zug, und verdient daher den Vorzug.

Englisches Metall, ( Metallarbeiter )_eine sogenannte Komposition, die man aus Messing und Zink in gleichen Theilen zusammenseßt. Hiedurch entsteht ein fprodes une, zerbrechliches weißes Metall, so ist nicht mehr sonderlich geachtet wird.

Englisches Pferdegeschirr, (Sattler, Riemer) ble fes Geschirr unterscheidet sich von allen andern Arten der Pferdegeschirre erstlich in seiner vorzüglichen Leichtigkeit, daher es auch vorzüglich in der Mode ist, außerdem hat es auf dem Kopfstück des Zaums keine Quafte, dagegen ge höret aber zu jedem Zaum eines englischen Geschirres eine Fahrtrense oder Untertrense. (f. diefe.) Uebrigens find alle übrigen Stücke dieses Geschirres eben so beschaffen, ats bey jedem andern Prachtgeschirr.

Englisches Segel, f. Emmer.

Englisches Sohlleder, (Lohgerber) ein vorzügliches gut gegerbtes und gares Leder, welches von den stärksten Ochsenhäuten verfertiget wird. Aus England erhält man zwey Arten, gewöhnliches Butz. Das letztere ist das be ste. Diejenigen deutschen Gerber, so folches gleichfalls nachzumachen suchen, lassen solche långer und stärker trei ben, als das gewöhnliche deutsche Sohlleder, worinn auch wol das ganze Geheimniß der englischen Gerber in diesem Fall besteht, zumal da sie an ihre Gerbereyen mehr Geld anwenden, als die deutschen, und daher das Leder länger und vorzüglich sorgfältiger gerben. Denn soviel ist gewiß, daß, je länger das Leder in der Grube steht, desto besser wird es. Denn je länger das Leder in der Lohgrube, vor

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