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Farbe wird durch ein leinenes Tüch geseiget, and hiemie das Elfenbein gebähet, wenn solches vorher mit Scheides wasser gut abgerieben ist.

Elfenbein roth färben. Abgeschorne Scharlachvolle wird in gemeinem Wasser gekocht, und wenn das Wasser anfänge zu kochen, so wirft man Pfund Beinsteinasche hinein, welche die Farbe niederschlägt. Alsdenn wird ein wenig Bergalaun hinzu geworfen, um die Farbe zu erhels Jen, und diese gießt man durch ein leinenes Tuch.. Hier nächst weichet man das Elfenbein in Scheidewaffer ein, und wirft es hierauf in die Farbe. Sollen weiße Fle: e auf dem Elfenbein entstehen, so muß man die Stellen mit Wachstropfen betropfeln, da denn die Farbe an diesen Stellen nicht durchbeißen kann, sondern die Stellen werden weiß bleiben.

Elfenbeinschwarz, Beinschwarz, Sammtschwarz, Fr. noir d' yvoire, noir de velours, (Maler) diefes entsteht folgendergestalt. Das Elfenbein wird mit Leinol fett gemachet, oder, welches fast noch besser ist, es werden Heine Stücken Elfenbein in einem irdenen wohl verklebten Topf, oder auch zwischen zwey Tiegel in eine ziemliche Glut gesetzet, und bleiben darinn so lange stehen, bis man keinen Rauch mehr merket. Sofort seht man es alsdenn in den Sand, und stürzt einen andern Topf oder Schmelztiegel darüber, in welchem Zustande es erkalten muß. Bey Er offnung des Topfs oder Tiegels findet man eine sehr schwar, ze blätterige Materie, die sehr fein gestoßen und gerieben, mit Wasser angefeuchtet, und zu kleinen Kügelchen oder Broden gebildet wird, welche hernach sehr fein gerieben von den Malern, wie auch von den Goldschmiden, so Edelsteis ne fassen, zur Schwärzung des Kaftens, worinn man die Diamanten sehet, gebrauchet wird.

Elfenbein

581 Scheidewasser soviel Kupferblumen, als es zerfressen kann, Elfenbein smaragdgrün fårben. Man schüttet in funfzehn Stunden ein, so wird es die verlangte grüne Far und weichet in dieser Beihe das Elfenbein, zwölf oder be haben. Auch kann man diese Farbe noch auf eine andes Wehrebenasche gemacht, wird eine Unze guter Grünspan, re Art hervorbringen. In 14 Kannen starke Lauge, von eine Hand voll gemeines Salz, und ein wenig gemeiner Alaun hineingeschüttet. Man lässer dieses alles um die Hälfte einkochen, leget alsdenn das Elfenbein hinein, wenn die Beiße noch kochet, und wenn die Farbe vom Feuer genommen ist, so last man das Elfenbein so lange darinn liegen, bis es die Farbe gut angenommen hat.

Elfenbein weiß machen, wenn er fleckigt ift. weiße Farbe ertheilen will, auch eine gewisse Menge Bergalaun, und schütte diesen ins Wasser, daß er recht weiß Man nehme nach der Menge des Elfenbeins, dem man eine Feuer überwallen, und weichet den Elfenbein ohngefähr davon werde. Alsden lässet man das Alaumwasser bey dem eine Stunde darinn ein, reibet folchen alsbenn von Zeit zu Zeit mit kleinen härnen Bürsten, und hernach läffet man es gemächlich in einer feuchten Leinwand eingewickelt trocknen. Dagegen kann man auch sehwarze Seife nehmen, fie auf das Elfenbein auftreichen, und dieses an ein Feuer bringen. Wenn es nun ein wenig geschwiht hat, so trockElfenbein macht man auf folgende Art wieder weiß. Man net man es ab. Grün gewordenes oder gelb gewordenes um es hernach zu poliren, so bringt man es auf eine Drehweichet das Elfenbein in Wasser ein, worinn Kalk gelöschet ist, und läsfet es kochen, bis es genug weiß scheinet, bank, drehet es um, und reibet es während des Umbrehens mit Schachtelhalm und zart geriebenem Bimsstein nebst Wasser so lange, bis alles gut glatt ist. Die Poli es nun hiedurch recht erhitzt ist, so reibet man es mit spatur wird endlich vollkommen, wenn man es auf der Drehnischer Kreide und Baumot, endlich noch einmal trockens bank mit weißer Leinwand und Schafleder abreibet. Wenn mit Kreide, und zuleht mit weißer Leinwand.

Elfenbein schwarz fårben. Man loset Silber in Scheidewasser auf, thut ein wenig Skabissen oder Rofenwaffer hinzu, und hiemit reibet man das Elfenbein, und läßt es in der Sonne trocknen. Oder man läßt das Elfen bein fünf bis sechs Stunden in Galläpfelwaffer, Weinsteins asche und Arsenik weichen, macht hierauf eine schwarze Beinischer he von vier Unzen römischen Galläpfeln, grob zerstoßen, welche in einen reinen irdenen Topf geschüttet werden. Ferner fügt man noch eine Unze Kampeschenholz, welches in kleine Stücke zerbrochen wird, 4 Unze Vitriol und Unje Grünspan hinzu. Dieses alles muß gut kochen, und hiernächst ganz heiß durch ein leinenes Tuch gegossen wer den. Das Elfenbein wird mit dieser Beiße zwey oder dreymal gerieben, es muß hernach trocknen, und mit einem leinenen Lappen gut abgerieben werden. Allein eine zweyte Beiße muß nun das Elfenbein villig schwärzen. Zu dieser wird auf eine halbe Unze Feilspåne ein halb Maaß starker Weinessig gegossen, so vermischt ein wenig warm werden muß. Wenn diese Beiße wieder kalt geworden ist, fo trägt man sie drey bis viermal auf das schon geschwärzte Elfenbein auf, und läßt es nach jedem Auftrag trocknen, reibt es auch nach jedem Auftrag mit einem wollenen Zeus ge ab, wenn es noch frisch ist. Zuleht wird es mit ges wichster Leinwand abgerieben:

Miniatur das Bildniß einer Mannsperson gemalt werden, Elfenbein zam Miniaturmalen, (Maler) Soll in so wählt der Maler eine fein geschnittene und sehr glatt polirte Elfenbeinplatte, welche von Natur gelblich ist, weil diese Farbe beym Malen schon einen Halbschatten (f. Mezzetinte) giebt. Zu dem Bildniß eines Frauenzimmers würde aber die gelbe Farbe hinderlich seyn, wenn der Künstler Daher muß das Elfenbein zu diesem Gebrauch so weiß wie die weiße Fleischfarbe dieses Geschlechts ausdrücken will. möglich gewähler werden. Da es aber gemeiniglich von Natur gelb und fett ist; so müssen beyde Fehler abgeholffen werden. Denn der erste Fehler ist aus der nur gedach ben nicht haften. Beyde Fehler benimt der Künstler ten Ursache hinderlich, und der zweyte macht, daß die Far dem Elfenbein, wenn er es in einige Blätter Löschpapier einwickelt, und es mit einem Plåtteisen, das nur gelinde warm seyn muß, plättet, wodurch nicht allein die Fettigkeit Didd 3

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ausgezogen wird, sondern sich auch die gelbe Farbe vers

lieret.

Elle, Fr. Aune, ein Långenmaas oder ein Stab, deffen Lange 2 Fuß oder 24 3ell, den Fuß zu 12 Zoll oder Daumenbreiten gerechnet, halten sell, und wernach man sowohl beym Bau, bey Manufaktur und in den Werkstät ten, als auch sonst im gemeinen Handel und Wandel auf vielfältige Weise rechnet, ja eben daburch noch verschiedene andere Längenmaaßen bestimmet. Man macht sie gemeiniglich von Eisen oder Holz, die lehtern müssen aber von rechtswegen an beyden’Enden mit Blech beschlagen und geeicht fevn. An einigen Orten wird darauf stark gesehen, daß die Hölzernen Ellen von keinem solchen Holz gemacht werden, welches, wenn es trocken wird, schwindet, wie z. B. G lern oder Weidenholz, wodurch die Elle kürzer wird. Ge meiniglich müssen alle Ellen in einer Stadt gestempelt oder geeicht seyn, damit kein Betrug hiermit vorgehe, und worauf die Polizey ein wachsames Ange haben muß. Man theilet die Elle in vier gleiche Viertel, sc daß ein Viertel 6 Zoll: ausmachet. Das erste oder oberste Viertel der Elle wird wieder in zwey Theile, welches Achtel der Elle giebt, und das erste oder vorderste Achtel wieder in zwey Theile, welches tel bringt, eingetheilet, so daß die ganze Elle burch die lehte Abtheilung in 16 Theile eingetheilet ist. Mit diesen Ellen oder Stäben wird nun besonders die Långe der Schnittwaaren, als Zeuge, Bänder, Tücher u. dgl. m. gemessen. Dieses Ellenmaas ist aber nach den Lån dern und Städten sehr unterschieden, denn man hat Pas riser, Brabander, Lioner, Amsterdamer, Wärns berger, Berliner, Leipziger, Dresdner, Hambur ger und andere Ellen, welche sämmtlich von einander abweichen, so daß eine länger oder kürzer als die andere ift. Folglich muß man sich im Handel, nach den mancherley Städten in Ansehung dieser Maase wohl vorsehen, daß mau bey seiner Rechnung nicht zu kurz komme. Deßive gen ist es gut, wenn man sich zum voraus mit den ver fchiedenen Ellenmaaßen und ihrer Reduktion auf einander bekannt macht. Z. B. oben gedachtermaaßen ist in Deutsch fand eine Elle in 24 Zoll abgemessen, die Pariser Elle zu Leinwand hält dagegen 3 Fuß 7 Zoll 8 Linien, oder fünf Hundert und vier und zwanzig Linien. Sie wird auf zweyer: ley Art abgetheilt, nämlich die eine in eine halbe Elle, in ein Drittel, in ein Sechstheil und Zroölftheil; die andere aber in eine Halbe, Viertel, Achtel und Sechzehntheil, so wie die deutsche Elle. Einige Ellen in den Provinzen kom men mit der Pariser Elle überein, andere aber weichen ba von ab, so wie auch in Deutschland, roo fast eine jede Stadt von Bedeutung eine andere Elle hat. Es sollen hier die Vergleichungen einiger Ellen nach dem leipziger Maaße zu 24 Zoll, die Zolle zu 8 Theilen gerechnet, mitgetheilet werden, wie solche nach dem wahren Maaße nachstehender Städte befunden worden:

Amsterdam
Breslau

Budisin

Elle Zoll 8 THI.
1

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A

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47 Außer diesen unterschiedenen Lången Maaßen, welchen man den Namen einer Elle giebt, hat man noch eine Menge anderer Maaße, die unter andern Namen zu eben diesem Gebrauch dienen. (f. davon ein jedes an einem Ort.. Eller, L. Elfe.

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lfe, Erle, Eller, (Drechsler, Stuhlmacher, Zim mermann) ein Baum, der am liebsten in Sumpfen und zwar sehr geschwinde wächst. Denn im guten Boden ges langt er in 30 Jahren zu seiner Vollkommenheit. Der Stamm schießt vorzüglich gerade in die Höhe, wird an die 60 Fuß hoch, und im Stammerde 18 bis 24 Zoll dick, wenn er am dicksten ist. Raß hat die Else ein rothweißes, trocken aber ein bräunliches Holz, das an Härte dem Lins benholze beykomt. Sie läßt sich bequem spalten, und nach allen Ausdehnungen des Holzes glatt behauen und behos beln. Ihre Holzfasern find sehr unmerklich, wenn das Holz bearbeitet ift. In der Baukunst hat sie den wesentlichen Nußen, daß sie zu Grundpfählen, und zu Röhren der Wasserleitungen sehr brauchbar ist; denn sie stockt nicht, wenn sie beständig im Wasser stehet, wol aber, wenn sie bald nas, bald trocken lieget. Der Drechsler braucht sie zu den gewöhnlichen Drechslerwaaren, weil sich dieses Holz leicht und glatt abdrehen lässet. Der Stell macher braucht es gleichfalls zu den dünnen Vertafelungen einer Kutsche und anderer Waaren. Der Stuhlmacher verfertiget seine Stühle daraus, und der Muldenhauer die Mulden und Backtröge. Defters wird dieses Holz auch von dem Tischler zu Schränken verarbeitet, weil es fich mit am besten beißen taffet. Zu diesem einzigen Zweck schneidet man aus der Else auch Bretter. Zu Faschinen beyin Wasserbau ist aber elfener Strauch nicht brauchbar,

weil

รูป

weil das Elfenholz mit am wenigsten dauert, wenn es bald
in, bald außerhalb dem Wasser stehet. Ja sogar verwit
tert es in wenigen Jahren und wird auch wurmstichig,
wenn es beständig der freien Luft ausgesetzt ist. Es gehört
daher nicht zum fogenannten Nuhholz.

Elsenrinde, (Färber) f. Erlenrinde.
Emaile, Schmelz, Schmelzglas, diefes font be
karmtermaßen aus Venedig, und ist ein gefärbtes Glas,
oder sogenannter Fluß, womit Gold und Kupfer mit einer
Glasrinde überzogen oder emailliret wird. Es komt in
Tafeln oder Kuchen zu uns, und es giebt dergleichen
Schmelzglas nach allen Abänderungen und Schattirungen
der Farben, matt- und milchweiße, gelbe, rothe, grüne,
braune, blaue und schwarze Schmelzgläser. Die gewöhn
lichsten sind undurchsichtig, wenn sie auf das Metall auf
getragen sind, doch giebt es auch durchsichtige. Diese leh
teren find aber nur auf dem Golde brauchbar, und haften
darauf, keinesweges aber auf dem Kupfer. Die undurch
fichtigen Schmelzgläser find ohne Ausnahme brauchbar, die
gelben und rothen durchsichtigen hingegen verbleichen
im Feuer. Daher sind nur die grauen und blauen, und
allenfalls die braunen und schwarzen durchsichtigen Flüsse
zu gebrauchen. Weiße durchsichtige Flüsse find gar nicht
vorhanden. Unter den undurchsichtigen Schmelzgläsern
find die Lüsterflüsse die feinsten und schäkbarsten. Man
muß sie ohne Zweifel bey der Verfertigung sorgfältiger, als
die übrigen gewöhnlichen schmelzen. Bey der weißen Far
be bedienet sich der Emailleur statt der Lüsterflüsse der wei-
Ben Korallen, die gleichfalls aus Venedig kommen. Mit
allen diesen Schmelzen wird emaillirt, oder aber blos auf dem
weißen Schmelz gemalet. Wiewohl, es wird der Mü
he belohnen, von der Verfertigung des Schmelzglases noch
ein paar Worte zu sagen. Der Email wird aus dem bes
ften Krystallglas, oder an dessen statt auch aus den
Bestandtheilen dieses Glases, aus dem feinsten Sand
oder Kieselsteinen, mit Zinn oder Bleyasche verfertiget.
Er ist eigentlich weiß, man kann ihm aber auch durch Far
ben aus dem Mineralienreich eine grüne, gelbe, schiefers
graue, himmelblaue, und eine gewisse dunkelblaue Farbe
geben, und durch Vermischung dieser Farben entstehen die
übrigen Farben. Außer daß hiemit die beyden gedachten
Metalle überzogen und darauf gemalen wird, gebraucht
man es auch zum Porzellan und zu der bekannten Schmelz
arbeit, woraus Schmelzkanten entstehen, so eine Beschäf-
tigung der Frauenzimmer ist, in darzu errichteten Manu-
fakturen. (f. Schmelzkantenmanufaktur) Zu dem lehtern
Gebrauch erhält man den Schmelz schon als kleine hohle
Zylinder oder Korallen.

Daher wird diejenige Stelle, worauf gemalt werden soll, jederzeit weiß emailli:t, wenn gleich der Ueberreft der Flas che mit gefärbtem Schmelzglase überzogen ist. Einige wenige Emailmaler befißen das Geheimniß einer besondern weißen Feuerfarbe, womit sie z. B. das Weiße im Auge und die Diamanten malen. Die schönste rothe Farbe wird mit einem Goldpräzipitat, oder feinem Gold, das in coniaf. wasser aufgelöset ift, gemalet. Das mit Gold geschwän Königfgerte Königswasser erhält aber erst diese rothe Farbe, went der Künstler noch einen gewissen Spiritus hinzugießet, der aber ein Geheimniß ist, und der vermuthlich nur das Geld, niederschlägt. Ein Niederschlag des Goldes vermittelst et eingebrannt ist diese Farbe dunkelroth, sie wird aber im was Zinn vertritt vielleicht die Stelle des Spiritus. Un Feuer purpurroth. Gießt man in das mit Gold geschwän gerte Königswasser einen leichten Spiritus, und schütter lösete Gold zu Beden. Mit diesem Goldftaus vergoldet die ganze Masse in kaltes Wasser, so seht sich das aufges der Maler auf Email. der Maler auf Email. Erverbraucht das aufgelösete Gold, wie eine jede andere Farbe, doch ohne Beymischung des Kieselsteins, der zu den mehresten übrigen Farben zugesetzt wird. Außer der eben gedachten Purpurfarbe erhält mait auch noch eine zinnoberrothe Feuerfarbe, wenn man Stahl im Feuer glühet, den Staub, der sich beym Glühen auf den Stahl sehet, oder den sogenannten Eisenkalk abnimt, und als Farbe verbraucht. Die Hefen des Vitriols geben endlich noch eine hellrothe Farbe, die aber schwachh aufge tragen im Feuer völlig verbleicht, deßwegen hiemit auch die Umrisse ausgezeichnet werden. (f. Emailmalerey.) Sehr fett aufgetragen ist diese Farbe doch einigermaßen im Feuer beständig. Statt der gelben Farbe bedient man sich des gelben venetianischen. Schmelzglases, welches gerieben, wie eine Farbe aufgetragen wird, aber ohne Beymischung des Kiesels. Kiesels. Auch sehr leichte eisenhaltige Erde, und das neas politaner Gelb sollen, wenigstens bey der Porzelanmalerey eine gelbe geben. Braun malt der Maler mit Crocus Martis. Er entstehet, wenn man Eisen im Feuer glühet, und den braunen Ansah abnimt. oder Kupfer in Scheidewasser auflöset, und mit einem Wenn man Messing Alkali niederschlägt, so erhält man eine grüne Farbe, die dem Saftgrün ähnlich ist. Kobolt dient statt der blauen, und gebrannter Vitriol statt der schwarzen Farbe. Aus diesen Farben entspringen folgende gewöhnliche Vermischun gen. Gelb mit schwarz vermischt giebt eine Olivenfarbe, aus roth und blau entstehet Violet, und aus roth und gelb Orange. Wird Crocus Martis mit dem gelben Gla se vermischt, so giebt dieß eine hellbraune, und wenn die grüne Farbe mit Crocus vermischt wird, eine grünbrau Emailfarben, (Emailmaler) Man fann auf dem ne Farbe. Alle diese Farben, die gelbe und Goldfarbe Schmelz mit keinen andern, als metallischen Farben mas len, und es ist bekannt, daß, so wie in der Porzelanma verifirten Kieselsteinen. Er zerschlägt den Kieselstein zu ausgenommen, verseht der Maler beym Reiben mit pulferey, so auch in der Emailmalerey aus diesen Farben ein Pulver, und schmelzt dieses mit Borar oder Wennige Geheimniß gemacht wird, da beyde nach einerley Grund vermische, in einem Schmelztiegel. Borar, und bey dem fätzen verfertiget werden. Dem allen ohngeachtet können Kiesel vorzüglich Mennige, befördert das Schmelzen desje folgende Nachrichten hievon einiges Licht geben. Der nigen Körpers, wozu es gefeßt wird. Die geschmolzene Grund des weißen Emails dient statt der weißen Farbe. Masse hat, wenn sie erkaltet ist, eine Aehnlichkeit mit dem

yenes

venetianischen Schmelzglase. Daher muß sie auch vor der Gebrauch in einem leinenen Tuch zerschlagen, und in Pa pier, wie der Email, (s diesen) pulverifirt werden. Unter jede Farbe, die gelbe und Goldfarbe ausgenommen, mischt der Maler etwas von diesem Kiefelpulver, und rei bet beybes vermischt mit Wasser in einer gläsernen Reibe schale. Die Farben müssen aber nicht so fein, als die übri gen Malerfarben gerieben werden, weil sie sich soust im Feuer aufblehen. (f. auch Email)

Emailleur, Emaillirer, Fr. Emailleur, ein Künft ler, der die Kunst verstehet, goldene oder kupferne Geräthe mit Schmelzglas zu überziehen. Er gehört zu den Künft lern, die Emailmaler geben fich insgemein hiemit am mehresten ab. Doch trifft man auch Perfonen, die sich hie mit blos und allein beschäftigen, zumal in vorigen Zeiten, denn bekanntermaßen ist der Email jeßt nicht mehr so sehr in der Mode, als ehedem. Zum Theil hat ihn der Pors zelan verdrengt. Auch einige Galanteriearbeiter unter den Goldarbeitern verstehen diese Kunst.

Email überzogen werden soll, so muß das Schmelzglas erst fermalmt werden, aber nie in einem metallenen Mörser, der das Schmelzglas anfärbet. Dieserhalb verschlägt man es in einem leinenen Tuch, und zuleht im Papier gröblich soviel wie möglich zu Pulver. Dieses reibet man nachher in einer glasernen Reibeschale mit Wasser, aber nicht völlig fo fein, als die Oelfarben. Dem allzufein geriebenes Schmelzglas blehet fich im Feuer auf. Den Schmuß, der sich beym Zermalmen auf den Email feßt, bringt man dadurch weg, daß man Scheidewasser aufgießet, und das Glas dadurch reiniget. Denn dieses verzehret nebst der übrigen Unreinigkeit selbst das Papier, das sich beym Schlae gen etwa in kleinen Stücken mit dem Glas vermischt. Das geriebene Glas muß aber vor dem Gebrauch völlig wieder von dem Scheidewasser gereiniget werden. Dieferhals schlämmt man es so oft mit Waffer, bis das abgegossene Wasser keinen fremden Geschmack hat. Wenn nun das geriebene Glas auf das Metall aufgetragen werden soll, so wird etwas Gummiwasser, am gewöhnlichsten aber der Emailliren, ein Schmelzwerk arbeiten, mit Email Schleim von Quittenkernen unter das Glas gemischet, ins belegen, Fr. émailler, wenn man das Gold oder Kupfer dem man die Quittenkemen zu diesem Behuf in Wasser in mancherley Geråthen, sie mögen nun glatt oder auch einweicht. Die gedachte Beymischung hat weiter keinen mit Figuren getrieben seyn, mit dem flüßig gemachten Nußen, als daß der aufgetragene Email auf dem Metall Schmelzglase überziehen. Das Gold ist zu dieser Arseit haftet. Sowohl auf das Gold, als auch auf das Kupfer am vorzüglichsten zu gebrauchen, denn es nimt nicht allein wird das Schmelzglas ohne Unterscheid mit einem Messer, den undurchsichtigen, sondern auch den durchsichtigen Email oder auch mit einer gebogenen Klinge aufgetragen. Dies an, da im Gegentheil der lezte sich nicht mit dem Kupfer se läßt man sich auch wol nach der Wölbung des Metalls vereiniget. Ueberdem erscheint nicht nur der aufgetragene von einem Eisenarbeiter schmiden, um den Email mit Bes Email, sondern auch die Farben weit besser, fauberer und quemlichkeit durchgängig auf eine bestimmte Fläche aufzu® lebhafter auf dem Golde, als auf dem Kupfer. Man tragen. Jede Fläche des Metalls, die emailliret werden kann ferner auch eine dicke Goldplatte emailliren, da im folf, wird dreymal mit dem Schmelzglase überstrichen, und Gegentheil das Kupfer sehr dünn seyn mus. Der Gold jeder Auftrag besonders eingebrannt. Die beyden ersten arbeiter muß dem Emailleur das metallene Gerathe, so Male überziehet man jede Fläche mit einem gewöhnlichen emaillirt werden soll, in die Hände arbeiten, und diesem Schmelzglase, das dritte Mal aber mit seinem Lüfterflusse; die verlangte Gestalt geben, es sey nun eine Dose, ein der aber mit dem vorigen Glase einerley Farbe hat. Der Stockknopf oder sonst dergleichen. Es muß aber das Gold, leßte Auftrag ebnet die Fläche völlig, und ertheilt ihr zus welches emailliret werden soll, nie nit Silber legirt, gleich glänzendes und gefälliges Ansehen. Eine Muffel denn das Silber verursachet auf dem Email grüne oder auch ein großer Topf vertritt bey dem Einbrennen des Flecke, sondern es muß mit Kupfer versetzt verden. Das Emails die Stelle des Ofens. Das emaillirte Metall liegt feinste Gold ist aber zum emailfiren das beste. Das Kups auf einem Rost über glühende Kolen, und die Muffel ums fer führet von Natur eine Unreinigkeit bey sich, welches giebt beybes. Diese wird durchgängig mit glühenden Kos die Vereinigung desselben mit dem Email hindert. Daher len bedeckt, und selbst vor ihre Oeffnung seht man eine muß es vor dem Emailliren in Weinstein gesetten werden, glühende Kole. Die letzte nimt man alsbenn weg, wenn gerade wie das Silber bey dem Weißsieden. Ueberdem man das emaillirte Metall beobachten will, welches öfters hat das Kupfer den Fehler, daß der Email im Feuer ab geschehen muß, und deßwegen muß der Emailleur beym springt, wenn das Kupfer dick ist. Daher muß es so dünn, Einbrennen die Muffel niemals verlassen. Denn er muß als Papier, und wo möglich noch dünner geschlagen wer zum öftern aus dem Schmelzen der Emails aus dem Me den. Vormals konnte nur blos auf einer gewölbten Metall beurtheilen, ob die Hiße vermehrt oder vermindert tallplatte emailliret werden, sie mochte von Gold oder Kups Her seyn. Denn ein ebenes Blech wirft sich im Feuer. In neuern Zeiten hat man aber Mittel gefunden, auch flache und ebene Flächen zu emailliren. Der Metallarbeis ter muß nämlich z. B. den Kasten einer viereckigen Tobacksdose aus dem ganzen verfertigen, und den platten Theilen untereinander solche Spannung geben, daß sie sich im Sever nicht werfen können. Wenn nun das Metall mit

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werden muß, und ob das Schmelzglas an einigen Stellen bereits starker flüßig geworden, als an andern. Ja selbst der Zug der Luft muß hiebey in Erwegung gezogen werden, weil hievon die Gluth der Kolen an dieser oder jener Seite der Muffel abhänget. Die Zeichen des erforderlichen Gra des der Hiße lassen sich nicht anders, als durch die Erfah rung erlernen. Wenn das Schmelzglas durch die Hiße des Feuers auf dem Metall Hinlänglich flüßig ist, so wird

dieses,

diefes, wenn es hernach wieder erkaltet ist, zu einer Glas: rinde, die das Metall überziehet. Diese Glasrinde führt den Namen Email. Bemerkt man beym Einbrennen des Schmelzglases, daß dasselbe an einer Stelle flüffiger ift, ais an einer andern, fo giebt man bem Metall unter der Puffel eine solche Lage, daß jene Stelle, deren Schmelz glas am mehresten fließet, der Oeffnung der Muffet zuges kehret ist. Denn hier ist im Innern der Mussel natürlich die mindeste Hiße. Mit diesen Handgriffen wird mit beyden Arten des Schmelzglases Gold oder Kupfer überzogen. Das Gold schimmert bey dem durchsichtigen Schmelzglase burch, und daher läßt man an solchen Stellen des Goldes, Die mit dergleichen durchsichtigen Schmelzglas bedeckt wer den sollen, Sterne, Laubwerk oder andere Figuren gravis ren. Diese Figuren schimmern alsdenn durch, und neh men sich auf eine angenehme Art aus. Doch muß das Gold an solchen Stellen, wo gravirt werden soll, aus die fer Ursache etwas stärker seyn, als an solchen Stellen, wo it undurchsichtigem Schmelzglas emaillirt wird. Denn Jurveilen ist . B. auf dem Deckel einer Tobacksbose in der Mitte auf einem undurchsichtigen Grunde ein Gemälde angebracht, und dieses umgiebt durchsichtiger Email auf gravirten Stellen.

Emailmaler, Fr. Peintre fur oder en émail, derje nige Künstler, der die Kunst verstehet, auf Schmelz zu malen.

Emailmalerey, Malerey auf Emaille, Fr. Peinture en email, die Kunst, mit Farben auf Schmelzglas zu malen und solche einzubrennen. Diese Kunst verstehen nicht alle Mas fer, und man kann hiezu auch nicht jede Farbe gebrauchen. Sie gehöret zu der Feuermalerey, die man auch bey dem Porzellan in Ausübung bringt. In beyden Fällen malt man mit ein und ebendenselben Farben, und was die Hauptfa: che betrifft, auch mit eben denselben Handgriffen. Doch find beyde Arten in folgenden Stücken wesentlich unters fchieden. Der Emailmaler kann erftlich sein Gemälde zum öftern übermalen, und die Farben nach jedem Uebermalen einbrennen, da im Gegentheil die Gemälde auf dem Por gellan bereits völlig vollendet seyn müssen, wenn die Far ben eingebrannt werden sollen. Die Farben find auf der harten Glasur des Porzellans im Feuer weit beständiger, als auf dem weichern Email, und daher erreicht man bey beyden Arten der Malerey demohnerachtet einerley Zweck, um soviel mehr, da man in den Porzellanfabriken insge mein jedes wichtige Stück einige Mal verfertiget, daß, wenn ein Stück auch nicht gerathen sollte, doch das ander re vollkommen ausfällt. Zweytens werden die Farben auf Email bles unter einer Muffel eingebrennt, bey dem Por jellan aber in einem Ofen, doch bey einem Emailfeuer. Endlich müssen die Farben auf Porzellan weit dünner aufs getragen werden, als auf Email. Bey dem Email verürfacht der erforderliche Grad der Hiße die größte Schwierig feit, nicht nur bey dem Email selbst, sondern auch, wenn die Farben darauf eingebrannt werden. Denn der Email bekomt Luftblasen und Risse, wenn die Hiße zu stark oder an schwachh ist, und die Farben verschönern sich in diesem Technologisches Wörterbud) I, Theil.

Fall wider den Willen des Malers, over fie verbleichen auch völlig, und aller Sorgfalt ohngeachtet trifft es sich doch häufig, daß in dem Feuer eine ganz andere Farbe ent stehet, als der Maler erwartet hat. Verstehet ein Email maler bie Kunst, diese Schwierigkeit zu überwinden, fo liefert er dagegen auch ein Gemälde, daß der Zeit vollig, und mehr, als alle übrigen Gemälde widerstehet, es sey denn, daß der Email, worauf das Gemälde angebrache ist, Schaden leidet und zerbricht. Wenn derjenige, der auf Email malet, die Kunst verstehet, auch selbst zu emailliren, so ist es sehr vortheilhaft, denn der Maler weiß alsdenu am besten, was für eine Wirkung jede Farbe Hervorbrin Absichten mindern oder stärken, wenn er selbst die Farben gen foll. Er kann daher die Hiße nach seinen jedesmaligen einbrennt. Die Farben der Malerey auf Email müffen die Eigenschaft haben, daß sie von dem Feuer nicht verzeh ret werden, und daß fie in der Hiße nicht verbleichen. weil sie im Feuer bestehen. Man kann zwar diese Farben Hiezu schicken sich denn die metallischen Farben am besten, in den Apotheken bekommen, allein gewöhnlich verfertigen fich die Maler solche selbst. (f. Emailenfarben.) Wenn der Maler auf Emaile malen will, so erfrischt er die Far ner Glasscheibe oder einer Fliese bestehet. Das Oel muß Be erst mit Spickol auf der Palette, die gewöhnlich aus ele aber nicht zu frisch, auch nicht zu alt seyn. Insbesondere ben teigig werden und bröckeln. Unter das Spickol gießt ziehet das frische Spicol den Fehler nach sich, daß die Far macht. Die Farben werden jederzeit mit einem Miniatur. er einige Tropfen Lavendelöl, welches die Farben flüffiger pinsel aufgetragen. Der Kiesel, so den Farben beygemischt ist, verglaset im Feuer auf dem Email, und fixirt die Far ben, mit welchen er vermischt ist, vollkommen. Das Spickol dampfet im Feuer wieder ab, und hat daher weiter keinen Nuhen, als daß die Farben bis zum Einbrennen auf dem Email haften. Zu der Kenntniß der Farben ges höret noch insbesondere, daß der Maler im voraus weiß, wieviel jede Farbe im Feuer heller wird. Denn alle Far ben werden zwar während daß fie einbrennen dunkler, aber merklich heller, wenn sie völlig eingebrannt sind. Der Maler belehrt sich deßwegen hievon aus einer weißen email. lirten Probeplatte, wieviel jede Farbe verbleicht. Auf ei ne solche Platte wird nicht allein jede einfache Tinte und Mischung nach der Figur eines Quadrats aufgetragen, fon dern neben jeder Tinte stehet auch ein Quadrat, worinn die Farbe mit sich selbst, und einige andere Quadrate, wor Diese Farben werden auf der emailirten Platte auf das inn sie mit dunklern gleichnamigen Farben schattirer ift. sorgfältigste eingebrannt, und die Platte belehrt den Ma ler, wieviel jede Farbe im Feuer heller wird. Dieserhalb muß er jede neue Farbenmischung vor dem Gebrauch auf Farbenseßung der Emailmalerey beruhet auf folgenden einer weiß emaillirten Platte zur Probe einbrennen. Die Email, weil dieser alle andere Farben annimt, und zuHauptgründen. Der Emailmaler malt stets auf weißen seiner Gemälde entwirft er mit Bleystift, und zeichnet die gleich die Stelle des helleften Lichts vertritt. Den Umriß Eeee

Züge

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