Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Eisenschrot, Eisenkörner, die aus ben gepuchten Schlacken noch gewonnen werden. Man hat burch Ver. fuche gefunden, daß sie so gut, als das Bleyschrot, zum Schießen der Vögel und des Federwildprets angewandt wer ben können. Diese aus den Schlacken gewonnene Eisen Forner hat man zwar theils bey dem Aufgeben des Hohen efens mit zugesetzt, theils aber bey dem Frischen des Roheisens, um Stabeisen daraus zu machen, in einer verhält nißmäßigen Menge bey jedem Frischen mit hinzugefüget, um fie auf eine oder die andere Art zu nußen, allein es hat sich bey beyden Versuchen eben kein großer Vortheil seigen wollen. Deßwegen wäre es am besten, da sie durch die Probe hiezu schon brauchbar, gefunden sind, wenn sie zu Schießschrot genust würden, welches mit sehr wenigen Kosten und Mühe geschehen könnte, so daß man dieses Schrot um den halben Preiß wohlfeiler, als das Bley. fchrot verkaufen konnte. Es wäre auch sehr leicht, diese Eisenkörner nach ihren verschiedenen Größen zu fortis ren, indem man 12 bis 16 eiserne Drahtsiebe mit zuneh menden größern Augen hiezu gebrauchen könnte, so daß ein jedes immer größere Eisenkoruer durchfallen ließe. Man fienge mit dem feinsten Sieb an, und sonderte hieburch die feinsten Körner von den übrigen ab, und so sties ge man bis zum letzten und größesten Siebe fort, und machte folchergestalt verschiedene Schrotnummern. Diejenigen Stücke, welche etwa nicht recht rund wären, könnte man mit der Hand bey jeder Art Schrot sehr leicht auslesen.

skisen schroten, (Eisenschmide) eine Stange Eisen in schmalere Ståbe zertheilen. Es geschiehet dieses entweder init dem Schrothammer, wie gewöhnlich, oder auch mit dem Schrotmeißel im Kleinen. Ein Arbeiter hålt in der linken Hand mit der Zange, die in der Esse erhißte Stange Eisen, setzt die Finne des Schrothammers mit der Rech ten auf das Eisen, und zicht diesen Hammer in gerader Linie beständig nach sich. Ein anderer Schmid schlägt mit einem starken Hammer beständig auf den Kopf des Schrot: hammers. Das lehtere kann auch ein vom Wasser beweg ter Hammer verrichten, und denn gehts ins Große, und man macht Zahn oder Krauseisen. Eben so kann dieses durch das kurz vorher gedachte Eisenschneidewerk verrichtet werden.

[ocr errors]
[ocr errors]

Eisenschuß, f. Eisenmabl.

isenschüßig, Eisenschweifig, Fr. Infecté de fer, (Bergwerk) sind Anbrüche und Erze, welche etwas Eisenhaftes an sich haben.

Eisenschwärze, eine aus Eisen zubereitete Schwärze, deren sich verschiedene Künstler und Profeffionisten bedie nen, um hiemit das Leder schwarz zu färben. Z. B. 1) Der Buchbinder macht seine Eisenschwärze, womit der Felbe die ledernen Bånde schwarz fårbet, aus Eisenfeil oder Feilspänen, oder auch aus altem Eisen, worauf er Effig gießet, and es eine Zeitlang darauf stehen lässet, wozu er auch noch welsche Nußschalen hinzuthut. Damit aber diese Schwärze hernach erhalten werde und nicht umschlage, so wirft man einige Stücken Korduan oder Juften hinein. 2) Der Kattundrucker macht solche vom alten verrosteten

Eisen, welches in starken Biereffig geleget wird. Es mis hierinn ein Vierteljahr auch länger liegen, worauf die von dem Effig zernagten Eisentheile nebst dem hiemit geschwärts Berten Essig abgegossen, die Eisenstücke von ihrem Schaum abgewaschen, wieder in frischen Effig geworfen, und dieser alle Monath abgegossen wird, so lange bis sich das Eisen gänzlich verzehret hat. Aus dieser Eisenschwärze wird her nach die schwarze und braune Farbe der Battundrucker (f. diese) gemacht. 3) (Weißgerber) Diese bereiten solche aus 1 Maaß Eisen- oder Stahlseilspänen, die fie in Quart Bieresfig kochen, wozu sie noch gepulverte Gall apfel werfen. Wenn dieß Mengsel gekocht ist, gießen sie es über die Feilspåne heiß aus, verbinden den Topf, und lassen es, drey Wochen lang stehen. Diese Eisenschwärze färbt das Leder beständig, und man giebt ihm mit etroas Leinol den Glanz. 4) Der Lohgerber und Schuhmacher gießt blos schwaches Bier oder Kofent auf verrostetes Eis fen, welches er eine oder zwey Wochen darauf stehen lässet. Eisenschwärze, f. Eisenmann.

Eisenschweif, (Bergbau ) ein Harkörniger Eisenglim

ther.

Eisenschweifig, f. Eisensdrüßig.

Eisensinter, (Bergwerk) soviel als Schlacken. (f. Eisenschlacken) Auch nennt man die Eisenblüthe zuteilen alle.

Eisensirup, eine mit weißen Weinstein bereitete Eisens tinktur, die bis zur Sirupdicke eingekocht und füß ift. Eisensorten, f. Eisenarten. Eisenspåne, f. Feilspåne.

Eisenspath, weißes oder spathiges Eisenerz, (Berg werk) ein weißer Eisenstein, der auch weißer Stahlstein pfles get genennt zu werden. get genennt zu werden. Es ist ein Eisenstein von beträcht lichem Gehalt, wovon der Zentner 40 bis 60, ja 70 Pfund. Eisen liefert. Man nennt ihn deßwegen auch Stahlers weil das daraus geschmolzene Eisen leicht in guten Stahi verwandelt werden kann.

• Eisenspiegel, ein Eisenstein, welcher aus lauter über einander liegenden glänzenden Schalen bestehet, und von einigen zu dem Glaskopse gerechnet wird.

Eisenstahl, (Hüttenwerk) dasjenige Eisen, das bey dem Hammern des Eisens nach dem Frischen abspringt, und von den Grobschmiden zum ståhlen gebraucht wird.

Eisenstein, Fr. Mine de fer, ist das reichhaltige und schmelzwürdige Eisenerz, welches der Mühe belohnet, das es eingeschmolzen wird, weil es gute Ausbeute von Essen giebt. Oft ist aber Eisenstein und Eisenerz auch gleichber deutend.

Eisensteingang, Fr. Filon de fer, (Bergwerk) em Gang, welcher hauptsächlich viel Eisenerz, wenigstens mehr als andere Metalle führet.

Eisensteinige Gilbe, ist eine eisensteinige Bergart, welche ganz gilbig ist.

Eisensteinmaas, Fr. meffure des mines de fer, eitt Kasten, worinn der Eisenstein gemessen, und an die Ab, nehmer übergeben wird. Eisene

[ocr errors]

Eisensteinmesser, Fr. le Meffureur des Mines de ter, (Bergbau) ein Bergbeamter, welcher bey der Gewerk schaft verpflichtet ist, beym Vermessen der Eisensteine ges genwärtig zu seyn, und die Zahl der Fuder und Tonnen aufzuzeichnen, damit die herrschaftlichen Einkünfte dabey nicht gefchmalert werden.

Eisensteine oder Eisenerze auf Eisen zu probiren odec anzusieden, (Probirkunst) man wiegt einen Pro birzentner von dem zu probirenden Eisenstein ab, und röstet, ihn gelinde, wenn er schweflich und arsenikalisch ist. Alsdenn vermengt man den gerösteten Eisenstein mit Loth gemeinen Weinstein und einem halben. Loth Salpeter. Damit aber die Eisenerde reduzirt werde, so mische man in dieses Gemenge so Probirpfunde zart geriebene Kolen, thue solches in eine Tutte, und bedecke es einen hal ben Zoll hoch mit Kochsalz. Nun seht man diese Probe vor das Gebläse, und lässet sie gehörig ansieden, doch etwas langer, als eine Kupferprobe. Endlich wieget man das Korn, so weiß man, wieviel Eisen ein Zentner Eisen stein hält. Wenn die Eisensteine sehr arsenikalisch und kupfrich sind, so kann man mit Vortheil zu den Eisensteinproben einen Viertel-auch bis einen halben Zentner reinen Flußsand zusehen, da man denn graues und jartkörniges zahes Eisen bekomt. Zu strengen Erzen nimt man gemeiniglich einen Viertelzentner Kalk, oder einen halben Zent ner Glas, um den Fluß zu befördern. Zuweilen nimt man statt des Glases eben soviel kalzinirten Borax, oder Glasgalle. Man kann auch bey einigen Eisensteinen die Gegenwart des Eisens durch einen armirten Magnet (f. armiren) entdecken. Dieses geschieher auf folgende Art. Man stößt den Eisenstein zu einem Pulver, und seht den Magnet hinein, da sich denn das Eisen wie ein Feilstaub, in der Gestalt eines Barts an die Pole anhängt. Man kann aber hiedurch niemals den wahren Gehalt finden, da die Eisentheile noch zum Theil in Erdtheilen eingehüller find, und diese nicht von dem Magnet angezogen werden fonner.

Eisensteine oder Eisenerze auf Silber zu probis ren, (Scheidekunft) Man nimt einen Probirzentner von dem zu probirenden. Eisenerz, und siedet dasselbe wie eine Goldprobe an. (f. Gold ansieden) Wenn die Verschla kung geschehen, so treibe man das erhaltene Werk auf Sil der ab, und wiege oder ziehe die Körner auf, so weiß man, wieviel Silber ein Zentner Eisenerz enthält.

Eisensteinpacher, derjenige Arbeiter, der das Eisenerz entweder geröstet oder ungeröstet unter dem Puchhammer gerstampfet.

Eisensteintare, ist die Würdigung, vermöge welcher der Werth eines Fuder Eisensteins nach seiner Güte und Beschaffenheit durch das Bergamt bestimmt wird.

Eisensteinzeche, Fr. mine de fer, die Berggebäude, worinn der Eisenstein zum Verschmelzen gebrochen wird. Man muß dahin sehen, daß solche beständig in gutem bau haften Stande unterhalten werden.

Eisensteinzehenden, Fr. la dixieme de la mine de fer, eine dem Landesherrn oder Bergherrn zukommende

Abgabe der Gaverkschaften, welche in dem zehnten Fuder Eisenstein bestehet, und nach dem Werth, wie er taxirt ist, in Gelde bezahlt wird.

Eisenstufe, eine Stufe, ein Stück Eisenerz oder Eisenstein. Eisensumpf, s.

isenschlichEisentinktur, ein flüssiger Körper, der mit Eisen oder Eisenrost gefärbt ist.

Eisen und Stahl auf Silber zu probiren, (Schei dekunst) durch dieses Mittel kann man in Erfahrung bringen, wieviel Silber ein Zentner Eisen hält. Man schmel je deswegen, weil das Bley vor sich das Eisen nicht auflöst, in einem Tiegel im Windofen einen Zentner Eisen mit zwey Zentner rohen und von allem Silber befreiten Spiesglas, welches das Eisen auflöset, und lasse dieses Gemengsel eine halbe Viertelstunde im Fluß stehen. Hierauf trage man zwölf bis sechszehn Schweren geförntes Bley in den Ties gel, und lasse das Gemenge noch eine halbe Viertelstunde im Feuer stehen, nehme aber alsdenn den Tiegel heraus, und lasse ihn kalt werden, damit sich alles genau sehen mö ge. Denn zerschlage man den Tiegel, und nehme den König heraus, und dieser wird, weil er die Kapelle zerfrist, so lange in einem mäßigen Feuer verschluckt, bis er gans mit Schlacken überzogen, und das Bley nicht mehr spröde und schwärzlich, sondern weich, und wie Bley gefärbt, folglich das Spiesglas verzehret ist. Damit man inzwi schen wissen könne, wieviel Silber in dem zugesetzten Bley befindlich gewesen, so mache man daneben von eben soviel Bleyschweren, als man dem Eisen zugesetzt hat, ein Bleys forn. Zuleht treibt man die Werke gehörig ab, (f. Trei ben) und alsdenn kann man wissen, wieviel Silber ein Zentner Eisen enthält.

Eifenverzeichniß, ist bey dem Bergbau ein Zettel, worauf die Nummern der Eisensteine verzeichnet und anges schlagen find, damit der Steiger wisse, wieviel jeder Ars beiter Eisen habe.

Eisenvitriol, ist hell oder dunkelgrün, und undurch fichtiger, als der blaue, und läßt sich leichter, als dieser in Wasser auflösen. Sein Geschmack ist sauer und zusam menziehend, er bestehet aus der Vitriolsäure und Eisenerde, und wird aus Schwefelkiesen und Vitriolerden ausgelauget. Man bereitet ihn auch durch die Kunst, da Eisen in fauren Salzen aufgelöset, und wieder zu Krystallen verdickt wird. Man nennt dieses auch wol Eisensalz. (f. Bir triol)

Eisenvitriolwasser, ein hell- oder dunkelgelbes, auch braunes Wasser, so Eisenvitrioltheile enthält.

Eisenwaaren, alle aus Eisen verfertigte, und nach dem unterschiedenen Gebrauch, wozu sie bestimmt sind, verschiedentlich bearbeitete Werkzeuge und Geräthe, deren es von diesem Metall eine unbeschreibliche Menge giebt, weil fast alle menschliche Geschäfte und Fertigkeit durch Werkzeuge und Geräthe aus diesem Metall betrieben und erleichtert werden. Diese alle anzuführen und zu beschreis ben, wäre so unmöglich als unnöthig, weil man damit nimmer fertig werden würde. Es wird genug seyn, wenn

dle vorzüglichsten und unentbehrlichsten, jedes an seinem Ort, beschrieben werden.

Eisenwasser, (Färber) dieses gebrauchen sie zu den kalten Indigkupen, um diesen eine dauerhafte Probe zu geben. f. kalte Küpe.) Sie bereiten dieses Eisenwasser aus Effig oder Wasser, worinn man altes Eisen rosten läßt. Eisenwerk, Fr. la ferraille, unter dieser Benennung kann man füglich im weitläuftigern Verstande alle Eisen waaren zusammen begreifen. Im besondern und engern Verstande versteht man darunter gemeiniglich das alte und schon abgenutzte Eisen.

Eisenwerke, s. Eisenhütten.

Lisenzeug, mancherley Werkzeuge von Eisen.

Eisern, de fer, unter diesem Ausdruck versteht man alle diejenigen Sachen, welche von Eisen gemacht sind. Auch nennt man im Nahrungsstande Vich und Geräthe eisern, die als ein Inventarium beständig nach Zahl und Gute bey einer Nahrung oder Gute erhalten werden müssen.

Eisern Band, (Schmelzhütte) ein um die Saigerpfan ne gelegter eiserner Stab.

Eiserne Haube, eiserner Hut, Fr. la couverture, (Schmelzhütte) die Decke über dem Treibheerde.

Eisernknecht, f. Eisenknecht,
Eiserne Kratzen, f. Kragen.

Eiserne Löffel, die verzinnt find, (Eisenarbeiter) Diese Löffel werden aus Stabeifen gemacht, welches Zoll dick und 2 Zoll breit ist. Wenn diese Stangen geglüher find, werden sie der Länge nach in drey Theile eingekerbt, so daß sie nach dem Erkalten in drey Stangen getrennt werden können. Eine dieser kleinen Stangen wird an eis nem Ende glühend gemacht und plattspißig gehämmert. Hinter diesem geplåtteten Ende wird sie nach der zweyten Hiße gerecket, so lang als der Stiel des künftigen Löffels werden soll. Dieses Ende muß dergestalt abgeschrotet wer den, daß von dem geplåtteten Theil der Stange noch ein wenig daran sizen bleibt. Das zum vertieften Theile des Löffels oder zum eigentlichen sogenannten Löffel bestimmte Ende wird alsdenn dreyeckig geformt, wenn der Löffel ey rund, und rund, wenn er rund werden soll. Von diesen Enden werden 9 bis 10 Stück mit einer Zange gefasset, und damit sie sich unter dem Hämmern nicht aneinander schweißen, werden sie in Thonwasser eingetaucht, und als denn mit einem Ringe in der Zange aneinander gepresset. Wenn sie in der Esse vor dem Blasebalg glühend geworden find, sucht man ihre Form mehr durch Hämmern auszus bilden, auch stößt man sie auf den Rand, damit dieser, der zu sehr aufgetrieben ist, seine gehörige Stärke erhalte. Sollte sich am Rande eines Löffels eine Rize hervorthun, fo wird dieser gleich herausgeworfen, und dereinst zu einem Kinderlöffel gemacht. Wenn nun der Theil, der künftig vertieft werden soll, gebildet, der Stiel bearbeitet, und am obern Ende desselben ein Blättchen breit und rundlich geschlagen ist, so haben die ersten Arweiter das Ihrige ge

[ocr errors]

than. Zwey geübte Personen können in einem Tage 2000 bis 2500 Stück so weit, wie nur gedacht, verfertigen. Nun kommen die Löffel vor dem Schmide zum Teafer. Dieser hat einen hölzernen Block vor sich, an welchem eine große Stockschere mit ihrem einen Arm bevestigt ist, und worauf drey Teufeisen (f. diese) eingeschlagen sind. Ein Arbeiter formet die Löffel mit der Schere, und richtet sie mit den Händen, ein anderer aber nimt 4 bis s. Stück beym Stiele, und teufet sie auf den drey Eisen aus, deren eins immer tiefer, als das andere ist. Nun wird jeder Löffel noch besonders gerichtet, nachgeteuft, auch, wenn es nöthig ist, noch etwas beschnitten. Hiernächst werden fie von den Verzinnern verzinnt, und diese lassen sie 2 bis 3 Tage in einer Beihe von Sauerteig, aus Rockenmehl, auch von gekochten Tartüffeln liegen, damit sich aller Rost ablöse. Nach dieser Beiße werden diejenigen, welche gut befunden sind, mit Sande gescheuert und in klares Wasser geworfen, worin sie nur eine kurze Zeit liegen bleiben. Der Zinnkessel ist wie ein Farbenkessel eingemauert. Bey dem Verzinnen wird allemal zum geschmolzenen Zinn ein Zusatz von Talg gegeben, der oben schwimmt. Weil die Löffel, sobald sie aus dem Wasser kommen, gelb werden, und alsdenn kein Zinn annehmen, müssen sie sogleich naß in das geschmolzene Zinn gesteckt werden, wobey 25 Duhend auf einmal mit der Zange gefaßt werden. Diese Ar beit wird das Einbrennen genennt. Das Zinn sprühet aber sehr, und daher muß der Arbeiter, der das Einwer fen verrichtet, sich schnell umwenden. Nach 5 Minuten nimt man die Löffel aus dem Zinn heraus, scheuret sie sogleich mit Sägespånen ab, steckt sie noch einmal in den Zinnkessel, nimt sie wieder nach 5 Minuten heraus, und steckt sie in die Löcher des über dem Kessel gestellten Bocks, (f. Löffelbock) damit das überflüßige Zinn ablaufe. Doch sehr sich ein Knollen øder Tropfen an den Stiel an, der nicht abfällt. Deswegen faßt man nach der Abkühlung eine Handvoll Löffel bey der Vertiefung an, hält die Stiele in das geschmolzene Zinn, und stößt sie auf den Nand des Kessels, da denn vor dem Tropfen wenig übrig bleibt. Hierauf werden die Löffel mit Weißenkleyen und einem wollenen Lappen gescheuert, und sie sind denn fertig, wenn sie keine Politur erhalten sollen, einige aber werden noch poliret. (f. den folgenden Artikel.)

Eiferne Löffel zu poliren. Dieses geschicht auf einem hölzernen. Block, worinn drey Polireisen, wie der Klempner ihre (f. Polirstock) bevestiget sind. Das eine Eisen ist rund, das zweyte platt und flach), und das dritte zum Stiel hat einige Linien oder Striche, die sich auf dem Stiele abdrucken. Die Löffel selbst werden auf eins oder das andere Eisen des Blocks, nachdem es sich schickt, gele get, und durch fleißiges Hämmern erhalten die Löffel eine Politur. Hämmer und Eisen müssen öfters mit Tripel ab gezogen und mit einem wollenen Lappen abgewischet were den. Der gewundene Stiel einiger Löffel wird von den Schmiden bey der zweyten Bearbeitung gemacht, indem sie die noch glühenden Stiele drehen. Das Laubwerk und andere Figuren, die man auf einigen dieser Löffel findet, Cccc 3

werden

werden nach gänzlicher Verfertigung mit Bunjen aus oder eingeschlagen.

Biserne Ofen, (Hoherofen, Schlösser) ist ein aus Eifen verfertigter Ofen, der entroeder massiv, è. i. auf dem Hohenesen in einer Form gegossen, oder aus starken Eisene blechen zusammengeniedtce wird. Den lettern giebt man eine willkürliche Gestalt nach einer entworfenen Zeichnung. Diese sind insgemein Wind: oder Sugofen.

iferne Pfanne, ( Pfanne. Eiserne Reifen, f. Reifen.

iserne Röhre, s. Röhre.

Kiserne Thüren, (Schlösser) Thüren von ftatkem Et fenblech vor Oeffnungen, z. B. dem Schierloch eines Stu benofens. Der Haltbarkeit wegen werden auf dem Bleche hin und wieder eiserne Stäbe aufgeniedtet, und die Thür selbst hängt in Haspen und Hafen. Auf den Hüttenwer ten werden bey dem Schmelzofen zuweilen statt des Vorderbeerds eiserne Thüren angebracht.

Eiserne Töpfe oder Grapen, (Heherofen) find in Formen gegossene Töpfe von mancherley Gestalt, welche von geschmolzenem Eisen in den dazu verfertigten Formen von Lehm oder Sand, durch dazu gemachte Rinnen auf dem Hohenofen gegossen werden. (f. Gußwaaren.)

Eiferne Welle, (Mühlenbau) dienige Welle von Eifen, welche das erste Stück in dem innern Werk einer Schneidemühle ist, an welche die Wasserwelle, das Stirn und Wasserrad angesetzt, und vermittelst welcher der Rahm oder das Gatter durch den Schwengel oder Lenker in Bewegung gescht wird. Sie wird von weichem Eisen ges macht, und ist 4 bies Zoll dick. Ihre Länge richtet sich nach der Breite des Rahms oder Gatters. Wenn dieser einfach) ist, so ist der inwendige Raum zwischen den Kur beln nicht länger als 9 Fuß, dagegen wenn der Rahm doppelt ist, und von allen Seiten Bretter darauf geschnits ten werden, so muß der Raum zwischen den Kurbeln 10% bis 12 Fuß betragen, damit der Plah zwischen den Rah men nicht zu enge roerde. Ueberhaupt wird die ganze Länae der eisernen Wellen bey doppelten Rahmen 14 bis 15 Fuß lang gemacht. Der Theil zwischen den Kurbeln ist beynahe durchgängig viereckig, aber bis auf 1 Fuß von jeder Kurbel wird die Welle für die Unterlagen, welche hier unter dieser Kehle dichte an der Kurbel zu liegen kom men, rund gemacht. Alsdenn folgt die Dicke der Kurbel, Bie ohngefähr einen halben Zoll dünner ist, als die Dicke der Welle. Ob die Kurbeln gebogen oder krumm gemacht werden, ist gleichviel and von gleicher Wirkung, wenn deren Größe nur erforderlich ist. Ihre Länge beträgt 9 bis 11 Zell, denn wäre sie länger, so würde sie das Gat ter oder den Rahmen stoßen. An die eine Kurbel wird der Arm des Schwengels oder Lenkers, auf welchem die fer ruhet, angeschweißt, und dieser ist 1 Fuß dicker, als bie Kehle der Welle, so daß der Arm nebst der Dicke der Kurbel zusammengerechnet, 22 bis 23 Zoll lang wird. Um die eiserne Welle, da wo das Schwungrad und Ge. triebe zu stehen komt, und noch etliche Fuß weiter, wird von eichenem Holze eine Verkleidung oder ein Futteral ge=

macht, und von der Seite, da die Welle eingesetzt ist, wies der geschlossen, auch an beyden Enden mit eisernen Ringen versehen, die nicht viereckig, sondern rund sind, weil diese besser binder. So weit diese Ringe zu liegen kom men, wird die Welle abgerundet. Diese Ringe werden heiß aufgetrieben, auch sowohl mit hölzernen als eisernen Keilen verkeilet, Das Viereck dieser Verkleidung muß Eleiner seyn, als der inwendige Ranm, oder das Viereck des Getriebes, damit zum Berkeilen Raum bleibt, weil dieses stark verkeilet werden muß. Diese eiserne Welle muß genau senkrecht unter die Mitte des Gatterrahms gescht werden. Bey Mühlen ohne Pansterwerk werden die Kebs len dieser Belle auf Pfählen vestgesetzt, dagegen werden fie bey Panstermühlen (f. diese) ins Pansterwerk eins gesetzt.

Eiserner ut, f. eiserne Haube.
Eiserner Knecht, f. Eisenknecht.

Eiserner Ofen Fabrik, eine große Anstalt, worinn vorzüglich eiserne gegossene Öfen verfertiget werden, und die gemeiniglich mit einem Eisenhammer oder Eisenwerk verbunden ist. Dergleichen Fabrik unterhalten z. B. zu Neustadt Eberswalde, in der Mark Brandenburg, die Splitgerberschen Erben.

Eiserner Schlägel, (Eisenschmid) starke geschmidete Stangen von verschiedener Gattung und Größe, welche ben einem Bau auf verschiedene Art zum Brechen, Heben und Schlagen gebraucht werden.

Eisernes Seil, Fr. la Chaine, (Bergwerk) eine stare fe und lange, aus daumenstarken Gliedern bestehende Kets te, welche bey dem Göpefn statt eines Seils gebraucht wird, die Tonnen und Kübel daran in die Grube zu hans gen und herauszutreiben.

Kisfisch, (Fischer) im gemeinen Leben heißt derjenige Wallfisch also, der sich an und unter dem Eise des Nordpols aufhalt, und in drey Arten getheilet wird, nämlich in Südeisfische, Westeisfische und Tordkaper. Auch nennt man alle Fische also, die des Winters unter dem Eise gefangen werden.

Eisfischerey, Winterfischerey, (Fischer) diejenige Fie scherey, da man auf einem gefrornen Teich, See oder Fluß zur Winterszeit vermittelst gehauener Wuhnen oder Löcher im Eise, die Fische mit großen Nehen oder Garnen zu fană gen trachtet. Das Neh wird nämlich in eine große Wuh ne versenkt, und vermittelst Stangen und Haken unter dem Eise gezogen. Die Stangen sind nämlich am Neße bevestiget, und man bemühet sich), diese von einer Wuhne zur andern zu bringen, wodurch zugleich das Net gezogen wird. (f. Fischeren unter dem Eise.)

"Eisgradirung, Wintergradirung, (Salzwerk) eine Gradirungsart der Sole, die nur im Winter statt findet, und die auch ihren Nußen hat, wenn geringe Sole im le berfluß vorhanden ist. Es wird hiebey auf folgende Art verfahren. Man bringt bey starter. Kälte eine Menge Salzwasser in die Wasserhälter, welche unter den Dorne wanden stehen. Das Phlegma gefriert alsdenn, und kana als Eis abgeworfen werden; hingegen die Scle, welche

dadurch

badurch falfreicher geworden, sehet fich zu Boden und ge frieret nicht. Diese Gradirungsart kann zwar mit Vortheil gebraucht werden, es hängt aber blos von der Bekhaffenheit einer jeden Sole ab. Denn zuweilen ist offens bar Schaden dabey, zumal wenn nicht im Ueberfluß Sole vorhanden ist. Der alsdenn läuft man Gefahr, daß das weggeworfene Eis noch manchmal zwoeglöthigen Gehalt hat, wie man schon aus Versuchen weiß. Das übrig geblicbene ungefrorne Salzwasser ist freilich weit stärker, renn das gefrorne weggeworfen ist, allein es ist doch immer Schade dabey. Wenn daher Salzwasser genug vorhanden ist, denn kann diese, Gradirung wol ftatt finden, weil man sich auf solche Art der Winter hindurch, da chuedem nicht viel vorgenommen wird, einen guten Vorrath an reichhaltiger Sele sainmlen kann. Sind aber die Quellen nicht ergiebig an Sole, so muß man sparsam mit dieser zu Wer Ee gehen, und wohl zusehen, ob in der gefrornen Masse noch viel Salz steckt. Ist dieses, so ist es am rathsamsten, keinen Gebrauch von dieser Gradirung zu machen. Bey der Eisgradirung entsteht auch noch der Schade, wenn man folchem nicht vorbeuget, daß die Bassins verdorben werden. Denn es ist aus der Naturlehre bekannt, daß die Kalte alle Körper zusammenzieht, und in einen engern Raum bringt. Bloß mit dem Eise hat es eine andere und besondere Bewandniß. Denn dieses dehuet sich vielmehr aus, und nimt einen größern Raum ein, als da es flußig war. Daher komt es z. B. daß, wenn man in einer gläsernen Flasche Wasser gefrieren läßt, solche gemeiniglich zerspringt. Diese Erfahrung kann auf die Eisgradirung angewendet werden. Denn das Salzwasser wird in sehr veste hölzerne Bassins eingelassen, welche nicht leicht nachgeben, und daher wird das Wasser, welches oben gefrieret, sich bemü hen, die Bassins auseinander zu treiben, wodurch dem Wasser Luft geschaffer wird, und die edle Sole verloren geht. Hingegen müssen nun Hülfsmittel vorgekehret wers den; und diese bestehen darinn, daß die Arbeitsleute fleißig Acht geben, daß, sobald sich eine Eishaut von mäßiger Dis ske zeiget, diefelbe hin und wieder eingestoßen wird, damit das Eis sich nach diesen Lücken zu ausdehnet, wo es am wenigsten Widerstand findet.

Eisgriffe, Fr. Crampons, (Großschmid) Stollen eines Hufeifens, die unten einwärts gekehret sind, damit fe in das Eis eingreifen können.

Kisgrube, Fiskeller, ein Behältniß, worinn das im Winter eingesammlete Éis den ganzen Sommer zur Er frischung des Getränkes erhalten wird. Man gråbt diese Gruben gemeiniglich an solchen Oertern, die von der Son ne entfernt find, und wo möglich gegen Mitternacht liegen, zwey bis drey Klaftern tief, ten etwas enger, als oben, auf einem ganz trocknen Plas, an mauert sie entwe der aus, oder man futtert fie auch nur mit Stroh oder Brettern aus, Ein Klafter über dem Boden werden Balken, etwa eine Spanne weit von einander eingemauert, oder auch nur ein Rad geleget, darüber Stroh gedeckt, und auf dieses im Dezember oder Januar das Eis aus den Flüssen und Teichen stückweise ordentlich darauf gele

get, und wieder mit Stroh bedecket wird. Doch darf das Eis nicht an die Wände stehen, daher man, um dieses zu verhüten, oft Stroh oder Eichenlaub, und Stauden dazwischen leget. Man machet dergleichen Behältnisse auch wol unter freyem Himmel, mit einent guten und starken abhän gigen Dach versehen, gigen Dach versehen, and mit einer kleinen Mauer um schlossen, und sie müssen auch von allen Seiten, außer nicht gegen Norden, durch Gebäude oder Bäume gedeckt seyn. Eishauer, (Fischer, Schiffer) eine Art von Haue, die. als eine lange Art gestalter ist, ein drey Fuß langes und einige Zoll breites Blatt, und vorne eine beynahe zirkel runde Bahn oder Schneide hat. Der Stiel desselben ist noch länger, als das Eisen, und macht mit diesem einen geraden Winkel. Mit diesen Eishauer werden die Wuhnen oder Löcher in die geftornen Flüsse oder Teiche und Geen gehauen.

Bisholz, so nemmen die Landleute dasjenige Holz, wefches keine Jahrringe macht, oder deutlicher zu reden, bey, welchem die Jahre (s. dieses) nicht sichtbar sind. Eiskeller, f. Eisgrube.

Eisteffel, ein kupferner zierlich gearbeiteter Kessel, wor: inn das Eis zu Abkühlung der Getränke bey vornehmen Tafeln aufgehoben wird.

iskluft, Wetterkluft, (Forstwesen) eine Kluft, ein Riß, so von einem starken Frost zuweilen in den Bäumen entsteht. Daher ein

Eiskluftiger Baum.
Eiskluftiges Holz.
Eisknochen, f. Eisbein,

Eislebische Lachter, f. Lachter.

ismauern, (Kriegskunst) eine Erfindung der Rufsen, da sie zur Winterszeit aus gehörig aufgeschichteten Eisschollen Brustwehren errichten, und diese so lange mit Wasser begießen, bis das Ganze mit Eis überzogen ist.

Eisnågel, (Hufschmid Nägel, die in die Spike der Hufeisen eingeschlagen werden, damit die Pferde auf dem Eise sicher gehen. (f. auch Eisfporn.)

Eisner, großes Garn, (Fischerey) ein großes so Klafter langes und gegen eine Klafter hohes Nek, von gu tem Hanfgarn gestrickt. Es ist mit einem guten Geil von Frvey Faden eingefaßt, womit es gelentet wird. Mau beschweret es mit Steinen, die an dem Fuße des Nehes mit starken weißen Baftfeilen angebunden werden. Die Floss fen werdeir, anstatt des Korkes, von Holz anderthalb Fuß kang gemacht, welche nur einen Zoll breit und gegen das Ende ein wenig schwächer sind. (f. Fischfangen unter dem Cise.)

Eispfähle, (Wasserbau) starke eichene und mit einer Schärfe wider den Strohm versehene Pfähle, die vor eis nem Mahlgerinne, wie ein Rechen, dicht neben einander geschlagen sind, damit nicht Eisstücke oder dergleichen auf die Wasserråder kommen.

Eispfing, Eissage, (Kriegsbaukunft) eine eiserne Ma schine, mit der man das Eis einer Veftung oder eines Stadtgrabens schnell durchschneiden und öffnen kann. Sie hat stählerne Zähne, welche drey oder vier Zoll weit in eis

ner

« ZurückWeiter »