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Hernach ziehet man die Mauer des ersten Stockwerks fo viel ein, daß die Wandpfeiler einen halben Model (náms lich den vierten Theil ihrer Dicke) aus der Wand heraus stehen. In dem andern Stockwerk kann die Mauer in Verdünnung des Stammes in der Ordnung erfordert, nämlich bey den drey ersten Ordnungen um den fünften, bey den beyden letzten um den sechsten Theil des Models. Man kann solche Verdünnungen der Mauer auch gebraus chen, wenn gleich die Stämme der Wandsäulen nicht ver dünnet sind. In allen diesen Einziehungen der Maucra kann man oben mit einem Leistenwerk zum wenigsten mit einer Rinnleiste, die vorstehende Mauer kronen, damit der Absah der Mauer vor dem Regen beschirmet werde. Wenn man drey Reihen Wandpfeiler über einander sehet, kann man die Mauer folgendergestatt einziehen. Manzie he die Mauer in jeder Reihe um einen halben Model ber selben Reihe zurück, jedoch müssen die Mittelpunkte der auf einander stehenden Pfeiler also senkrecht auf einander treffen, daß der auf einander gefeßten Wandpfeilerachsen eine senkrechte Linie machen. Ben Wohnungsgebäuden ist es am besten, daß man das unterste Stockwerk nach baue rischer Art, ohne Säulen, verfertiget, und darüber einen Unterbalken, fast auf Art des Deckels des toskanischen Säulenstuhls leget, jedoch daß man eine Rinnleiste mit ih rem Ueberschlag darauf sebe. In dem andern Stockwerk können alsdenn Säulen oder Wandpfeiler gebraucht, und die Einziehung der Mauer kann also gemacht werden, daß alle Ausladungen der Ordnung auf einer ganzen Mauer zu stehen kommen,

übereinander an Ståtke abnehmen, so daß die Mauer des Grundbaues über der Erde dicker ist, als in dem ersten Stockwerk darüber, und die Mauer des ersten Stockwerks roieber dicker, als die Mauer des zweyten, und sofort. Die allgemeine Regel der Bankunft befiehlt bey der Aufwendig und auswendig soviel eingezogen werden, als die führung dergleichen Wände, daß das Abnehmen der Mauer augefpist fort laufe, d. i. daß sowohl aus als inwendig die Mauer abnehme und folglich keine Abfähe entstehen, sons dern die Mauer abnehmend von beyden Seiten hinauf fort laufe. Dem allen ohngeachtet müssen solche Mauern doch nicht so gemauert werden, daß die äußersten Flächen geneigt stehen, sondern daß deselben senkrecht sind. Denn dergleichen Mauern bleiben von der Witterung naß und fdlagen aus. Man muß deßwegen die Dicke der Mauer stufenweise abnehmen laffen, jedoch daß die Flächen aus, warts allezeit senkrecht aufwärts stehen. Inwendig aber ist die Mauer eines jeden Stockwerks dünner, aber nicht zu bemerken, weil die Decke eines jeden Stockwerks diese Ungleichheit verbirget und decket. Wieviel nun aber bey einer jeden Mauer eingezogen roerden muß, solches muß durch gewisse Regeln vest gefteller werden. Zuförderft muß man einen Unterscheid machen zwischen Ziegelmauern, und folchen, die aus gehauenen Steinen aufgeführet werden. Denn die Ziegelmauern müssen sich nach ihrem Ziegelmaas richten. Ben diefen Mauern will Scamozi unten drey Ziegellängen, hiernächst zwey und eine halbe Ziegellänge, und drittens zwey Ziegellängen zur Dicke haben. Wie Vis reuvius will, soll man unten die Mauern zweyzieglicht - machen, und denn sollen unten die Grundmauern sechs Zie: gellängen dicke seyn. Man verstehet aber hier Ziegel, die einen Fuß lang sind. Diese Regel ist nach Goldmanns Meinung gut, wenn bey öffentlichen Gebäuden Ziegel gebraucht werden, die anderthalb Fuß lang sind, und denn kann jeder Absaß der Mauer seine Dicke oder sein Gewölbe tragen. Die mittelfte Dicke der Mauer, so zu sagen ihr Kern oder Mark, würde das Dach tragen, und die Last ware gehörig vertheilt, indem jeder Theil der Mauer seine eigene Last trüge. Bey Mauern von gehauenen Steinen muß man anders verfahren, worunter denn auch diejenigen gehören, die auswendig mit solchen Steinen bekleidet werden, und inwendig nur Ziegelmauern find. Ben groSen Lastgebäuden, Thürmen, Kirchen und andern großen bentlichen Gebäuden, muß die Mauer inwendig und aus wendig soviel eingezogen werden, daß die ganze Vorftes hung oder Ausladung der obern Ordnung, auf dem Ab faß der Mauer Fuß finder, und es müssen durch unter fegung die untern Glieder, welche versunken zu seyn scheis nen würden, wiederum erhöhet und sichtbar gemacht werz den. Also müssen auch die Wandpfeiler auf diesem Absaße ruhen, und ihre Bögen oder Gewölber tragen. Wenn aber durchzehende Säulen gebraucht werden, muß die Untermauer gleichsam die Bühne, so breit seyn, daß auf deren Ausladung oder Absaße die Wandpfeiler mit ihrem Saulenfuß und Untersaß ruhen können, und noch ein we nig Rand übrig bleibe, zum wenigsten so breit als ter zwölf te oder zehnte Theil der Höhe des Untersages beträget.

Linzirken, (Jäger) s. Kinkreifen.

Einzug, Zimmermann) ein Balken oder eine Schwelle, so in ein fertiges Haus austatt eines alten Balkens ein gezogen (eingeleget) wird. (f. Einziehen.)

Einzwången, Einzwingen, (Holzarbeiter) in eine Preffe spannen, z. B. zwey zusammengefügte und geleim te Bretter, oder ein Buch einzwängen.

Einzwingen. f. Binzwången.

Eisachat, Kryftallachat, (Bergwerk) ein Achat, ber eine Eisfarbe hat, woven er auch den Namen führet. Lisalabaster, eine Art Alabaster im hohensteinischen, der dem Eise ähnlich sichet.

Eisbalken, (Wasserbau) ein schräge gerichteter Bålfen an den Eisböcken, der mit dem Horizont einen spiken Winkel macht. (f. Eisbock). Er ist gewöhnlich mit Eisen beschlagen, um ihn dauerhäfter zu machen.

Eisbaum, f. #isbod.

Eisbecher, die von Eis gemachten, und besonders in Italien und Oberdeutschland zur Kühlung des Getränkes sehr üblichen Becher. Sie sehen dem Krystall nicht ungleich, und find von ziemlicher Härte, sonderlich wenn sie von Gletschereise aus der Schweiz oder von dem Eise der Alpen gemacht werden, welches Eis einige Jahre alt, und so hart wird, als ein Stein, daß es nicht leichtlich zer: schmelzet. Dergleichen Eis ist auch in dem Monte di FeSchio so häufig zu finden, daß man ganz Italien damit

verfor.

1,

versorgen kann. Es werden aber zu solchen Eisbeshern gute Eisgruben erfordert, um allezeit recht gefrornes Eis zu haben. (f. Eisgrube.)

Eisbein, (Jager und Schlächter) der halbe Theil oder ein Knochen mit seinem Fleische von dem Schloß eines wil den und sahmen Thieres, insbesondere bey zahmen Thieren eines Schweines. Wenn beyde Knochen noch beysammen And, denn heißt es also das Schloß. Das Eisbein verbin bet folchergestalt die Schalen mit dem Schlägel.

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Bisbier, (Bergwerk) Bier und andere Ergößlichkei ten, die den Berg- und Hüttenarbeitern gegeben werden, toeil sie die Gruben im Winter aufgeeiset halten. Man giebt es in den sächsischen Bergwerken zuweilen erst nach: her um Pfingsten.

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isbod, Eisbäume, Eisbalken, Eisbrecher, (Wasserbau) hölzerne Böcke, die mit Eisen beschlagen find, und den Gang des Eises befördern helfen, indem fich die aufgethürmten Eisfelder daran zerstoßen und in kleinere Schollen verwandeln, wodurch die Gewalt des Eis ses bey seinem Gange unterbrochen wird. Der Rücken des Eisbrechers muß daher mit dem Horizont einen spißzigen Winkel machen, daß die Gewalt des Strohms das Eis auf den Rücken der Eisbrecher hinaufschieben kann, wos durch die Eisfelder zerschollen. Man hat einfache und doppelte Eisbocke. Der einfache besteht aus ei nem starken Eisbalken, deffen Richtung mit dem Horizont einen spißen Winkel macht, daß sich die Eisscholle darauf nach und nach erheben kann. Der Rücken des Balkens ift mit starkem Eisen beschlagen, sowohl den Eisbalken zu schüßen, als auch daß sich die Eisscholle desto leichter zer fehelle. Dieser Eisbalken ruhet auf schräge eingeschlagenen Pfählen, welche durch eine verdoppelte Schwelle, die von dem hintern Ende des Balkens in gerader Richtung ange bracht ist, hindurch gehen, und nicht allein durch ihre gegen den Stoß gerichtete Schräge, sondern auch durch die Stres bebänder, welche oberwärts über der Schwelle und an den Pfählen angebracht sind, gehalten werden, daß sie nicht brechen. Der Gipfel oder das höchste vorderste Ende des Eisbalkens muß über das höchste Waffer hervorragen, die Schwelle aber das niedrigste erreichen. Je länger nun der Eisbalken zu haben ist, desto schräger kann er zu liegen kommen, und desto machtiger ist auch die Gegenwirkung des Eisbrechers. Dergleichen einfache Eisböcke werden in der weitesten Entfernung von den Strohmwerken oder Brücken angeleget, daß sie nur die Eisfelder vors erste durchreiffen sollen. Sie werden allemal mit dem höchsten Ende gegen die Brücken oder Strohmwerke gestellet. Von der Schwelle bis zum Rücken des Eisbalkens werden die Böcke mit Planken verschålet, daß nicht die Schärfe der Eisschollen die Pfähle abreibe. Die doppelten Eisböcke find von den einfachen nur darinn unterschieden, daß zwey bis drey beschriebene Wände neben einander errichtet wer den, und der Haupteisbalken ein wenig höher gestellt wird, als die Seitenbalken der Nebenwände. Denn auf diesen komt doch vornämlich die Zertrummerung der Eisscholle an. Endlich ist nicht zu vergessen, daß vor den untersten Ver

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bindungen des Eisbalkens mit der Schwelle fenkrechte Pfähle vorzuschlagen find, dem Stoß des Grundeises zu begeg nen, als wodurch der Eisbalken nur gar zu leicht aus seis nem Zapfen gerissen wird. Es giebt auch pyramidalische Eisböcke, welche vom Rücken au sich gegen die Strohnisla che zu abdachen, es find aber insgemein sehr schwache Ge bäude, weil die Sparren auf die Pfähle aufgesetzt werden müssen, und von den vorbeyfahrenden Eisfeldern immer an der Abdachung beschädiget werden. Sie weisen auch die Eisschollen, dergestalt seitwarts ab, und drehen sie her um, daß nur wenige gehörig herauf rennen. f. D. K. E. Th. 10. Fig. 550, 551, 552, 553, 554.

Eisbrecher, f. Eisbock.

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Eisbüchse, (Zuckerbäcker) eine hohe runde zinnerne Büchse mit einem Deckel, so die Gestalt einer Walze hat. Sie wird gebraucht, das Gefrorne darinn zuzubereiten, indem der Zuckerbäcker den mit Zucker versüßten Obstsaft in diese Büchse bringt, felbige mit dem Deckel verwahret, und sie nachher in den mit Eis angefüllten, Kessel seßt. Cf. Gefrornes.)

Eisdach, (Landwirthschaft) besonders in Niedersachsen das Riedt oder Schilfrohr, welches im Winter auf dem Eise geschnitten, und zu den Dächern der Häuser gebraucht wird.

Eisen, f. Aufeifen.

Eisen, ein schwerflüßiges Metall von weißgrauer Farbe und einem weißlichen Bruch, so ohne Zweifel der menschlichen Gesellschaft den größten Nußen unter allen Metal len stiftet, indem hieraus viele unentbehrliche Werkzeuge entstehen. An Härte übertrifft dieses Metall alle übri gen, und dem ohnerachtet ist es zähe, wenn es eine vor« zügliche Güte hat. Beyde Eigenschaften zusammengenommen, enthalten ohnstreitig den Grund, daß kein Metall so elastisch ist, als dieses. Nach dem Zinn hat es die gez ringste besondere Schwere, denn es verhält sich in dieser Absicht zum reinen Wasser wie 8-1. Durch das Scheidewasser läßt es sich leicht, aber ohne Kunst durch das Queck silber auflösen. Seine innerlichen Bestandtheile sind meh. rentheils säuerliches Salz, fire Erde, spröder Schwefel und etwas weniges vom Merkurius. Es läßt sich mit allen übrigen Metallen leicht vereinigen, nur nicht mit dem Bley, und es ist eine bekannte Sache, daß es von dem Magnet angezogen wird, und daß es sogar in kunstliche Magnete verwandelt werden kann. In allen Reichen der Natur findet man Spuren von diesem Metall, und daher ist beynahe kein Land, das nicht Eisenerze haben sollte, nur mit dem Unterschiede, daß diese in verschiedenen Ländern nur so wenig Eisen geben, daß es kaum die aufgewandten Kosten ersehet, oder daß es dagegen ein sprödes Eisen giebt, welchen Fehler aber man vielleicht durch Kunst und Erfahrung verbessern könnte. Man findet es in den Gebirgen und auch auf der Oberfläche der Erde. Es hált schwer, ehe es flüßig wird, und daher bedienen sich diejenigen Professionisten, die es verarbeiten, bey der Bearbeitung einer andern Eigenschaft dieses Metalls mit mehrerin Vortheil, da es leicht glühend wird, und sich unter dem Hammer Aя4 3

strecken

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ftracken und bilden läßt. Seine vorzügliche Härte, die sich durch die Kunst verstärken läßt, macht es zu sehr vielen Werkzeugen geschickt, wodurch man dieses Metall sogar selbst schneiden und bearbeiten kann, so wie auch alle übri gen Metalle durch diese Werkzeuge bearbeitet, und die meh resten übrigen Körper zertheilet werden. Wegen seiner Fe berharte werden hieraus die stärksten Federn gemacht, und ba es im Gegentheil durch das Ausglühen geschmeidiger toird, so läßt es sich auch sogar zu Draht ausziehen. Sein Nußen würde noch größer seyn, wenn es nicht einen dops pelten Fehler hätte, daß es wegen seiner vi len irdischen Theile gar leicht im Feuer zu Schlacken verbrennet, und daß es durch einen braunrothen Rost im Wasser und in der Luft verzehret wird. Alles dieses bestätiget die Unter suchung des Naturforschers, auch die Erfahrung so vieler Handwerker, die in diesem Metalle arbeiten, indem dars aus von diesen verschiedenen Arbeitern unentbehrliche und tausend nöthige Dinge verfertiget werden, Das Eisen fins det man entiveder gediehen, oder vererzet. Das gedies hene Eisen findet man nur selten, und gemeiniglich in Kör nern oder ftückweise. Zuweilen fließt es auch in Bergwer. fen, von der Hiße des unterirdischen Feuers, wie Wasser, fo daß die Figur der von den nahe stehenden Bäumen im Vorbenfließen, etwa darinn gefallenen Blätter, diesem Me tall so stark eingedruckt wird, daß fie auch, wenn das Eis fen verhärtet, ganz deutlich zu sehen ist. Oder es wird auch durch die gewaltsame durchdringende Hige des foges nannten Erdfeuers das lautere Eisen, mitten in den Steis nen, geschmolzen, und stückweise an dem Steine haugend ferausgetrieben. Das vercrzte Eisen hingegen besteht aus einem mit Quarz und Sanderde oder Kiese vermischten Ere de und Stuffen. Diese sind meistens braun oder schwarz von Farbe, rothgelb eingesprengt, und gleichsam vom Roste hier und da überlaufen, dech müssen sie zugleich, wenn sie guf sind, etwas blinken und im Anfühlen ziemlich schwer feyn. Diese Erze und Eisenstuffen werden durch die feger nannte Puchwerke und große eiserne Hammer zerbrochen and zerschlagen, alsdenn geschmolzen in große Gußarbeit auf dem hohen Ofen verwandelt, oder in starke Stücken und Stangen geschmidet, und zum Verkauf aufbehalten. Es hat das Eisen, roenn es auch nur mit einem Magnet bestrichen wird, eine polarische oder nordensuchende Eigen schaft, wodurch es, wenn es nur gehörig angebracht ist, fich mit einem Ende gegen Norden, und mit dem andern gegen Süden zu kehren pfleget, welches aber, nach einiger neuer Maturforscher Meinung, nicht urspringlich von dem Eisen selbst herkomt, sondern von dem magnetischen Ausdunst der Erde, welcher dasselbe wie die Luft durchstreichet, wenn es gearbeitet wird, oder lange an einem Orte liegt. Diese magnetische Eigenschaft ist auch die Ursache, daß es bald rostet. Denn weil es seiner Natur nach warm, und also mehr trocken als feucht ist, so ziehet es durch solche Ei genschaft die ihm mangelnde Feuchtigkeit von außen an fich, bie ihm denn bald den Rost zuzieht. Man kann es aber, fo wie auch alle Stahlarbeit, leicht davor bewahren, wenn man es mit einem auf folgende Art bereiteten Del zuweilen

bestreichet. Man reibt Bleyglote im klaren Baumôle auf einem Steine auf das allerfeinste, thut selbige in eine dün ne durchscheinende Büchse von Lindenholz, hängt sie an die Sonne, oder sonst an die Wärme, so lange, bis ein reines und füßes Del durchdringt, welches allen Rost verhütet Die Eisenarbeiter überziehen es dagegen blos mit Pech oder Leinst, oder mit einer Delfarbe. Der innezu Gute nach sind die Eisenarten sehr von einander verschieden. Das be ste ist das schwedische. Doch findet man auch ist in Deutsch land sehr gutes Eisen, insbesondere auf dem Harz. Das Eisen ist wol unstreitig das allernüßlichste Metall, weil es allen Standen dienet. Man verarbeitet es auf zwepers ley Art, entweder gegossen oder gehämmert. Durch den Guß werden verschiedene große Stücke hervorgebracht, als Kanonen, Feuermörfer von allerley Größe, Bomben und Stückkugeln, verschiedene Hausgeräthe, an Oesen, Kanin platten, Löpfen, Mörsern und dergleichen mehr, die aber den Fehler haben, daß sie spröde sind, und leicht springen, die serhalb werden durch den Hammer weit mehr große, mittel mäßige und kleine, fogar feine Dinge, aus Elsen geschmi det, welche die mancherley Schmide, Schlösser, Uhrmacher und andere Handwerker mit ungemeiner Kunst und Ge schicklichkeit hervorbringen. Dieserhalb ist auch unter allen Metallarbeitern die Zahl der Eisenschmide und der verschie denen Metallarbeiter die stärkste.

Eisen, (Bildhauer) unter dieser Benennung begreift der Bildhauer und Steinmetz alle diejenigen Meißel und Werk zeuge, womit sie Figures und Verzierungen in Stein und Holz ausarbeiten, doch erhalten sie nach ihren verschiede nen Wendungen und Gestalten wieder verschiedene Bey namen, B. Spizzeisen, Jahneisen ic. Cf. an seie nem Ort.)

Eisen, f. Bergeifen.

Eisen, (Drechsler) s. Drebeisen.

Eisen, (Jagerey) es giebt verschiedene Werkzeuge, Ma schinen und Fallen von Eisen, womit der Jäger die Raub thiere abfängt, und dem Wildpret nachstellet, als da sind Sangeifen, die sogenanten Schwanhålse oder Berli nereifen, Tellereifen, Tritteisen, und dergleichen. Diese erhalten wieder nach den verschiedenen Thieren, woben sie angewendet werden, verschiedene Größen und Beyniament, als Wolfs Fuchs- und Mardereisen, u. f. to. Cf. alle diese Wörter.)

A

Eisen, Fr. Cifelets, (Leder- Tapetenimanufaktur) Ei fen, womit die ledernen Tapeten gedruckt werden. Auf ei ner Seite dieser Eisen sind verschiedene Figuren eingegras ben, mit welchen man auf die Leder Zierrathen aufdrucket. Es sind also im Grunde betrachtet Stämpel.

Eisen, (Münze) das Obereisen, welches ehedem beym Pragen auf das Untereifen gesett wurde, und worauf man den Hammer richtete.

Eisen, (Schieferbrecher) gewisse Reile, womit man die, Schieferblöcke von dem Felfen absprenget. Diejenigen, welche insbesondere diesen Namen führen, werden ges braucht, die an den Seiten hängen gebliebene Werkstücken abzuschlagen, und die Seiten gleich zu machen.

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Eifenadern, f. Eisengang.

isenamalgama, f. folgendes:

Bifen amalgamiren, Litenamalgama, (Scheider Funft.) Man lose Merturium fublimatum im Salz geist auf, in diese Auflösung aber, die man in der Wärme erhalten muß, thue man nach und nach ein wenig reine Feilspåne, die von dieser Solution aufgelöset werden. Man fcheide aus dieser Auflösung, worinn fich das Quecksilber mit einer rothen Erde niederschlägt, das Flüßige von dem Besten, und reibe das leştere, so entsteht daraus ein Amak gama:

Wifen anführen, (Bergwerk) neu gemachte oder ge fchärfte Bergeifen, womit noch nicht gearbeitet ist, zum er ften Mal zur Arbeit gebrauchen.

Eisenanlagen, (Bergwerk) s. Anlagen..

Eisenarten, man kann ste in zwey Hauptarten eintheis fen, nämlich in gegoffenes und Hammereisen. (f. beyde Artikel.) Aus diesen zwey Hauptabtheilungen entstehen alle andere Unterabtheilungen und Arten, die hier aber bloß dem Namen nach genennt werden können, wovon man jedoch an seinem Orte in der Folge ein mehreres sagen wird. Hicher gehöret vorzüglich: Aufgezogenes Eisen, Balls eifen, benediktiner Eisen, Beileisen, breites Eifen, damaßzener Eisen, Doppeleisen, geschmidetes Eis sen, Wasch oder Gadeleisen, gezeichnetes Eisen, gezogenes Eisen, Sohleifen, Hufeisenstab, robes und Grobeisen, Schieneisen, Schwelleisen, Sensen: eifen, Stabs oder Stangeneifen, Stecheisen, Jahns eisen, Zweyschmelzeisen, der Eisenblecharten nicht zu gedenkeri. (f. Eisenblech.) Ueberdem ift. das Eisen auch sehr nach dem Lande verschieden, wo es gegraben und geschmolzen wird. So ist z. B. das fteyermärksche Eisen ist in Deutschland das beste, so daselbst gefunden wird. Aus Echweden komt.ist nach Deutschland gleichfalls viel Eis fen, dessen es wieder verschiedene Arten giebt, die durch die Handlung bekannt sind, und hier bloß dem Namen nach angeführet werden sollen, nämlich das Verens grundseisen, Doyageeisen, Schamblaneifen, Kneps eifen, gebogenes Eifen, Eifenplatten. Diese bisher genannten sammtlichen Eisenarten, und überdem verschie dene große Stücken, als Amboße, große Hammer, Mahlstangen, Japfen und Ringe zu Mühl- und Waf ferrådern müssen alle, da sie nicht in den kleinen Schmis deeffen gezwungen werden können, in den Eisenhammern auf den Eisenhütten gemacht werden.

Bifen auf Kupfer zu probiren, (Scheidekunst)
Man schmelze in einer Tutte einen Zenter Eisen mit einem
halben Zentner Spießglas, und einem bis zwey Zentner
Bley. Dann treibe man das erhaltene Korn auf dem
Scherbel auf die Gare ab, so findet man den Gehalt des
Kupfers. Auch muß man hiebey eine Verzehrungs
probe (f. diese) machen, und im nöthigen Fall der Pro
be von dem Eisen. Kupfer zusetzen.

Bifen aufs Gestein ansetzen, (Bergbau) mit der
Grubenarbeit den Anfang machen.

ifenbaum, (Hammerwerk) eine hölzerne runde Stange, etwa drey Ellen lang, und vier bis fünf Zoll dick, auf deren Witte eine starke eiserne Schiene genagelt ist, worauf die Theile und Stücken des Eisens, die geham mert werden sollen, nachdem sie eingezängelt sind, von dem Hammer gehoben werden.

Brechstarige von Elfen, womit Nagel ausgezogen, auch
Eisenbaum, (Schiffszimmermann) eine gewöhnliche
wol die starken Bohlen oder Planken bey einem Schiff
bau, wenn man sie über dem Feuer bieget, nebft einer Winde
gebogen und gezwungen werden.

Eisenbergwerk, s. Eisengrube.
Eisenbeschlag, f. Eisenblumen.

Eisen bestecken oder decken, Helme, Stiele in die
Bergelsen machen.

Eisenblech, Bled.

starkes eisernes Blech, welches z Zoll breit ift. Es dienet Eisenblech, (Glashütte) ein 4. bis 6 Zoll langes und dem Glasmacher dazu, aus dem ausgeblasenen Glase glat te Flächen hervorzubringen, indem er mit dem Blech auf diejenige Seite der Glasblase schläget, wo eine glatte Flas che (wie z. B. der Bodey_eines glatten Bierglases) ents stehen soll.:

Eisenblumen, Eisenblüthe, (Bergwerk) ein weißer, Backiger, in Gestalt der Korallenzinkenbäumchen gewachse Drusen wächst, aber keine Spur von Eisen bey sich hats ner Sinter, der insbesondere: in Neumark bey Stahlerz in Zuweilen erhält fälschlich der bloße Tropfstein diesen Na men. (f. Neumarksche Eisenblüthe.)

schen Nachrichten noch von den Eisenblumen verschieden, Eisenblüthe, (Bergbau) ist nach einigen mineralogiund ein schneeweißes äßiges Eisenerz, so beym Schmelzen leicht reines Eisen ohne Schlacken giebt.

Eisenbrand, f. Magnetstein..

Eisen dickgrelles, (Eisenhütte) roh Eisen, welches wegen noch beygemischter fremder Theile matt fließt, schaus mig und inwendig voll Blasen ist. Im Bruch ist es weiß, und nur zu sehr grober Geräthschaft zu gebrauchen, denn es ist schlecht und mürbe.

liche und bekannte Waare, die zu soviel Sachen gebraucht Lisendraht, eine im gemeinen Leben ganz unentbehrwird, daß man dessen eine ungeheure Menge verfertiget, brauch des Eisendrahts verschieden ist, so ist der Draht auch und durch den Handel verbreitet. Bie aber der Ges von mancherley Dicke, und eine Art ist stärker als die an Dicke bis fast zur Feine des Haars ab. Den allerfeinsten dere, denn die verschiedenen Arten nehmen von 6 Linien Monochordion, unb er wird, wie dieser, zu Saiten Eisendraht nennet man so wie den feinsten Messingdraht, lischen Instrumenten gebraucht. In Frankreich, Schweiz, (f. diefe) auf Klavieren, Zittern, Harfen u. dgl. musikaden Gegenden von Kölln, Lüttich, in Westphalen und zu in Deutschland, insonderheit in Nürnberg, Hamburg, in Brandenburg wird sehr viel Eisendraht verfertiget, doch Hohenfinow bey Freyenwalde, in der Mittelmark der lüttichsche ist der beste, der schweizerische folgt auf dies

fer

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ihn der Scheib nyieher, oder berjenige, der ihn bis zur
feinsten. Nummer mit der Hand ziehet. (f. Scheiben,
zieher.).

fen an Güte, der franzöfifche ist aber der schlechteste, denn
et ist spröde und schiefricht. Der dünnte Eisendraht komt
vornämlich aus Kölln. Es giebt desselben 8 bis 10 Ar
Eifen dreben, (Drechsler, auch Metallarbeiter.) Wer
ten der Dicke nach, welche in Fäßchen zu 2000 Pfund.
schwer verschickt werden. Der hamburger Eisendraht wird Eisen abdrehen will, ber muß eine sehr dauerhafte Drehe
nach seiner Dicke durch Nummern unterschieden: der fein bank haben. Die beyden Reibstöcke müssen nur kurz, die
ste heißt Kartetschendraht, und es werden unter diesem Aemschiene muß aber stark und durch einen Keil so nahe an
das abzudrehende oder polirende Eisen als möglich, anges
Nainen wieder verschiedene Arten von mancherley Dicke bes
trieben seyn. Die obere Fläche diefer Schiene muß ein wes
griffen. An dem dicksten Draht schließt sich Nummer oo
an, und hernach kommen die Nummerno, Nummer 1hal nig unterhalb der Mitte des Eisens fallen, und man muß
bes, Nummer 1, Nummer 2, 3, 4, 5 und 6. Diese let ihren obern Rand, wo das Dreheisen aufgefeßt wird, ets
te Nummer ist beynahe so dick, wie eine der stärksten Gäns was hohl machen, damit solches vefter darauf gehalten wer
fespielen. Die Nummern oo, Num. o, und Num, hals den kann. Hierauf überleget man die Dicke der Walze
beß werden ain stärksten verbraucht. Auf dem Harz hat oder eines andern Körpers von Eisen, so man abdreheit
man 24 Nummern vestgefeßt. Die ersten vier Nummern will, um darnach eine Patron von Holz, eine oder zwey
Nach dieser Patrone wird
werden von rundem Tisen gemacht. Die übrigen aber von Linien dicker zu verfertigen.
dem Kraußeifen. Der Draht wird daselbst nicht Zenter das Eisen bey einem geübten Eisenarbeiter geschmidet, und
fondern Ring oder Rinkweise verkauft, davon einer 9 bis zwar nicht von neuen, sondern von geschmeidigen Eisen,
10 Pfund Föllnischen Gewichts wieget, so daß 11 Ringe welches den Hammer gut verträgt, und welches weder vers
beynabe einen Zentner ausmachen. Der Eisendraht wird, brannt ist, noch Springe oder Rohigkeiten äußert, welche
wie der Gold Silber: Messing- und Lionerdraht gezo nur die Werkzeuge stumpf machen, und als runde Schmelz
gen, d. i. mit ähnlichen Maschinen und Handgriffen, aus tropfen von der Eisenhutte zurück geblieben And. Hat
ßer daß zur Minderung der Reibung der Messing, und Ei man nun dergleichen Eisen, so muß man es von dem Schmis
sendraht mit Baumil oder Fett bestrichen wird, anstatt daß de gut durchschweißen lassen, und, damit es drehbarer wer
die edlen Metalle mit Bachs bestrichen werden. (s. Golds de, es lieber in Holzkolen, als Steinkolen, glühen lassen, in-
und Silberdrahtziehen.) Die Maschine, worauf der Eidem es in den letztern leicht verbrennt, und der zähe Schre
fendraht gezogen wird, heißt Drahtzug oder Drahte
můble. (. Drahtzug.) Gemeiniglich ist solcher auf einer
Eisenhütte bey den Eisenhämmern angebracht, und wird
burch das Wasser wie der Drahtzug zu Messingdraht (f.
diesen) in Bewegung gesetzt. Die Stangen Eisen werden
bey dem Plattinenschmid auf dem Hammerwerk entweder
rund oder kraus zum Draht ausgeschmidet. Von dem
runden wird, wie gedacht, der seinste und von dem Kraußsdig und weich werde.
eifen der dickste Draht gezogen. Das Eisen zum Draht
muß aber nicht spróde seyn, und so dieses ist, muß man
es gerben. (f. gerben.) Will man wiffen, ob das Eisen
zurs Draht tauglich ist oder nicht, so hauet man mittelst
eines sehr scharfen Eisens die Eisenstange nach der Queere
ein, und bricht sie nachher daselbst ab. Wenn sich nun
Wenn sich nun
die Stange, ohne zu brechen, zusammenbiegen läßt, so fann
man das Eisen, ohne es zu gerben, zu Draht gebrauchen;
bricht aber die Stange, so muß fie gut gegerbet werden,
Wenn das Eisen eine hinlängliche Dicht und Schmeidige
keit durch das Ausgerben oder Schmiden erhalten hat, denn
recket man das Eisen mit Amboß und Hammer in die Quee
re, und schrotet daraus das sogenannte Kraußeifen, (f.
dieses) welches ohngefähr 4 oder Zoll dick ist, woraus
nachher der Draht zum Theil gezogen wird. Die Ungleich
heiten dieses Kraußeisens machen, daß der Draht anfängs
lich leicht durch die zweyten Löcher der Zieheisen durchgeht,
so lange sich das Fett, womit die Stangen bestrichen find,
in den schwarzen Pflocken oder Narben aufhält. Machher
muß man einen Fettlappen beständig um den Draht,
fast bis an das Zieheisen halten, Wenn er auf dem gros
ben Drahtzuge aus dem Gribften gezogen ist, denn bekome

fel der Steinkolen das Eisen spröde macht. Bemerkt mas
beym Schmiden Rißen im Eiseu, so muß man es mit Lehmers
de beschmieren, ingleichen, und sobalb es recht glühend ist, mit
dem Hammer erst gelinde, zuleht aber, wenn es sich gut vers
bunden har, stark schmiden. Wenn das Eisen nach dem
Modelle eingerichtet ist, so läßt man es von neuem firsdy
roth glühen und in den Kolen erkalten, damit es geschmeis
Um es desto besser zu erweichen,
schlagen einige ihr Eisen in Thon, glühen es, und lassen es
von selbst kalt werden. Nun suchet man die beyden Mirz
telpunkte der Grundflächen, oder die Achse (f. drehen) mit
einem Zirkel, und bohret mit einer Stahlspiße zwey Linien
tief in diese Punkte ein. Die Pinnen der Drehbank, die
in diese Löcher eingreifen, müssen nur kurz, aber stark und
von gutem Stahl, einen Zoll lang, und an der Wurzel ei
nen Zoll breit seyn, wobey sie zugleich spitz und kegelförmig
gedrehet sind. Ihr Fuß ist vierseitig, und hat am Ende
eine Schraube, mit der man die Pinnen bey ihrer Bildung
im Schraubstock bevestiget. Man schmieret die Pinnen
mit Oel ein, damit sie das Eisen nicht zu stark erhißen,
und es dadurch ekzentrisch machen. Alsdenn wird das ha
tige Dreheisen, welches eine gerade Schneide hat, mit
Waffer befeuchtet, unter der Mitte der Achse des abzudre
henden Eisens angefeßt, und dieses in Bewegung gebracht.
Nach dem hatigen Eisen folgt das mit einer rundlichen
Schneide. Man muß bey dem Drehen die Vorsicht ge-
brauchen, die Dreheifen öfters ruhen zu lassen, und im
Waffer abzukühlen. Zuleht braucht man ein geradeschnei:
diges Eisen, und alsdenn fein pulverisirten Schmergel, den
man zwischen zwen hohlen Hölzeru anhalt, um hiemit das

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