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allein, oder im erforderlichen Fall, in den Harnisch und die Schafte zugleich eingereihet werden. (f. unter den Ar cikeln das Einreihen zu den mancherley Jeugarten.) Nachher wird der Zampel des Harnisches, oder dagegen die Kegel nach der Vorschrift der Patrone eingelesen, (f. auch Einlesen) und die Schäfte, wenn welche vorhanden sind, werden entweder zum Kegelzug gleichfalls eingelesen, oder aber auch nur mit den Fußtritten vereiniget. Ueberhaupt bedeutet dieses Wort alles dasjenige, wodurch ein Weber stuhl in den Stand geseßt wird, daß man die Zeugart, woju er bestimmt ist, darauf weben kann.

Einriegeln, verriegeln, zuriegeln, den Niegel an einer Thüre in seine gehörige Deffnung einschieben, auch verznittelft des Riegels jemanden, einschließen oder ein sperren.

Linringlich, (Gold- und Silberdrahtzieher) so wird die Vergoldung einer Silberstange genannt, wenn zu derfelben nur ein einfaches Goldblatt gebraucht wird. Wenn aber mehrere Blätter über einander zur Vergoldung ge braucht werden, denn erhalten diese auch den Beynamen von mehrern Ringeln, als zwey - dreyringlich u. s. w. (f. vergolden.)

Einrühren, Mehl oder Butter in die Suppe ein schütten, und solches untereinander mengen, auch Eyer einrühren.

Einsaat, (Ackerbau) dasjenige Getreide, welches in den Acker gesäet wird. Gewöhnlicher sagt man Aussaat, Einfall.

Einsacken, sacken, (Landwirthschaft) das Getreide auf der Dreschdiele oder Tenne, nachdem es ausgedroschen und gereiniget ist, in Säcke schütten, um es auf den Korn: boden zu tragen, oder auch zum Versenden auf dem Korn boden in Säcke einschütten. Bey dem Einsacken der erften Art braucht es nicht viel Umstände, da soiches gleich ausgeschüttet wird. Wenn es aber zum Versenden eingefackt werden soll, so muß das Getreide in die Sade gut eingestampft oder gestoßen werden, damit dieselben recht derb und vest werden, und bey dem Auf- und Abladen gut zu regieren find. Bey dem Einsacken selost sind ge wöhnlich zwen auch drey Personen vorhanden, weiche mit einer Hand den aufgemessenen Scheffel mit dem Getreide, mir der andern den Sack anfassen, solchen ausbreiten, und das Getreide in den Sack hineinstürzen, wobey zugesehen werden muß, daß bey dem Ausschütten keine Körner vorbey geschüttet werden. Nach jeder Einschüttung eines Scheffels wird der Sack mit dem Getreide in die hohe ge hoben und niedergestoßen, damit sich die Körner zusam mensacken.

Einsåen, die Verrichtung selbst, da man den Saamen auf den Acker ausstreuet.

Einfägen, mit der Säge einen Einschnitt in ein Brett oder Holz machen.

Einfaiter, Fibel, Sibelbrett, Monochord, (Musiker) eine Maschine oder ein Instrument, so mit einer, oder auch, um mehrerer Bequemlichkeit willen, mit meh rera Saiten bezogen, und zwey auch mehr Fuß lang

ist. Die von 4 Fuß sind die besten, nämlich von einem Stege bis zum andern gerechnet. Es wird mit Läufern oder beweglichen Steigen versehen, welche unten breit und oben scharf sind. Ueberdem wird es mit einer Decke, des bessern Wohlklangs wegen, von dünnem Holze, wie mit einem Resonanzboden belegt, und es ist ohngefähr 2 Zoll hoch. Die Breite richtet sich nach der Anzahl der Saiten. 4 Saiten sind am bequemsten, und sie werden auf den Läufern oder Stegen nach der verschiedenen Höhe und Tiefe der Töne darauf der Länge nach abgemessen und eingerichtet.

Einfalzen, einbökeln, einpökeln, (Fleischer, Haushaltung) Rinder- und Schweinefleisch vor der Fäulniß be wahren und zugleich aufbehalten, so wird es in Gefäße von Eichenholz mit Salz eingerieben, auf einander gepackt. Das Rinder- oder Schweinefleisch muß nach dem Schlachten gut auskühlen, und wird hernach in kleine oder große Stücke zerhauen, mit Salz und Salpeter stark bestreuet, und beydes wird eingerieben; Salpeter nimt man nur we nig, weil wenig von demselben seiner Schärfe wegen schon viel ausrichtet. Doch wird der Salpeter mehrentheils nur deshalb beygemischet, damit das Fleisch eine rothe Farbe erhalte. Man nimt auf 5 Schweine nur höchstens i Loth Salpeter, aber desto mehr Salz, denn viel Salpeter macht das Fleisch hart. Man leget es lagenweise in das Gefäß, welches von eichenem Holze seyn muß, weil das Kienenholz dem Fleische einen Nebengeschmack mittheilet. Nach einiger Zeit sondert sich von dem Fleische eine Lake oder Botellake ab, welche das Fleisch im Bikel erhält, und daher nicht abgegossen werden muß, weil es sonst verdirbt. Deswegen muß man zum öftern nachsehen, daß die Lake über dem Fleische steht. Man packt das Fleisch auch öfters um, damit das Unterste oben zu liegen komt. Die beste Zeit zum Einsalzen ist natürlicherweise im Winter, und zwar alich den Tag nach dem Schlachten, wenn die Säfte noch ganz frisch und in keine Fäulniß übergegangen sind. 14 Tage bis 3 Wochen muß das Fleisch schon im Bökel gelegen haben, wenn es gut zum Kochen seyn soll, und wenn es gut in der Bökellake gehalten wird, so bleibt es höchstens ein halbes Jahr gut. Doch wird es hart, wenn es zu lange liegt. So muß man das Fleisch auch einsalzen, wenn man es rauchern will. (f. geräuchert Fleisch.) e nußbar das Einfalzen des Fleisches auch in mancher Abficht ist, so nachtheilig ist es doch in so ferne, daß es dem Fleische seine beste Kraft und die besten Säfte benimt. Einsalzen, f. Waben einsalzen.

Einsammeln des Honigs, (Bienenzucht) dieses geschieht in hiesigen Gegenden um Bartholomai, zu Ende des Augusts, doch aber nicht überall zu gleicher Zeit, und in manchen Gegenden früher. In Absicht der Zeit die net zur Regel, daß man die Ausleerung der Bienenstöcke so lange anstehen läßt, bis die Schwärme ausgezogen sind, und sie auch nicht später ausleeret, weil die Bienen das durch verhindert werden, vor Eintritt des kühlen Herbstes hinlängliches Honig zu ihrem Unterhalt einzusammeln. Nach dieser Regel muß das Einsammeln des Honigs zu Yny 3

Ende

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Ende des Junius und zu Anfange des Augusts geschehen, fammelt man ihn aber zu Bartholomâi ein, so muß nian jedem Ausständer, der überwintern soll, den erforderlichen Wintervorrath lassen. Nach der vestgesetzten Regel ist es gut, die Stöcke afsdenn auszuleeren, wenn der Klee eingesammelt ist, damit die Bienen in der Zeit, wenn das Heidekorn, der wilde Hanf und Steinklee ic. blühen, den Schaden, den man ihnen verursachet, wieder einbringen können. Man läuft mehr Gefahr, die Bienen hungern zu lassen, wenn man sie in andere Körbe verseßet, als wenn man ihnen nur den Honig ausschneidet. Daher kann man die etwas stärkern Stöcke bey etwas später Jah reszeit beschneiden, und im Frühling nimt man einen Theil der Tafeln hinweg, welche die Bienen im Winter ausge, lecret haben, vorzüglich solche Scheiben, die angeschim melt oder schwarz sind. Es ist bekannt, daß die Bienen fich mit Wachs kleine sechswinklichte Fächer machen, deren Seiten sehr klein und dünn sind, und die man Zellen nenDa diese Zellen unmittelbar an einander gebauet find, so machen fie durch ihre Vereinigung das aus, was man Tafeln nennt. Ein Theil dieser Tafeln ist für die Brut bestimmt, d. i. für dasjenige Gewürme, so nachher erst Bienen werden sollen. Andere Zellen find mit nichts, als mit rohem Wachs angefüllet, welches die eigentliche Nahrung der Bienen ist. Endlich sind andere Zellen mit schönem Honig angefüllet, und diese sind nun mit einem Fleinen Deckel von Wachs genau bedeckt und verwahret. Einige von den neugemachten Tafeln haben eine helle, gelbe Farbe und guten Geruch, andere find sehr weiß, alle aber werden mit der Zeit gelb, und sogar die, so sich oben im Stock befinden, bekommen eine Farbe, die ins Schwarze fällt, welches man das Mohrenwachs nennet. Wenn diejenigen, so Bienen halten, folchen das Honig nehmen wollen, so ersticken sie die mehresten, aus Furcht gestochen zu werden, mit dem Schwefeldampfe, andere bringen fie, um die Bienen zu erhalten, in einen leeren Stock, und schwefein den leergemachten Stock aus, damit keine zurück bleibe. Nach den verschiedenen Arten der Tafeln werden diese auch herausgenommen, und jede besonders geleget. Gemeiniglich an den Seiten der Stöcke befindet sich das beste Honig, denn das in der Mitte ist nicht so vollkom men. Man fähret mit einem Messer über die mit schönen Honig angefüllten Tafeln ganz leise weg, um die Decken der Zelle zu eröffnen, und den dicken Honig wegzunehmen, welcher sich unmittelbar unter diesen Wachsdecken befindet, die sonst das flüßige Honig in seinem Fließen verhindern. Man bricht alsdenn die Tafeln in Stücke, legt sie in irdene Gefäße, so am Boden durchlöchert sind, oder in Körbe, oder aber auf zusammengeflochtene Weidenstöcke, oder auch auf über einem Rahm ausgebreitetes Tuch von Kanefaß. Das allerschönßte Honig, nämlich das, was man Jungs fernhonig nennt, und welches das weißeste ist, auch aus ben vollkommensten Tafeln entsteht, fließet nach und nach von sich selbst, wie Oel, in die irdenen glasurten Gefäße, welche man hinseßet, um es aufzufangen. Wenn man das erste Honig reggenommen hat, zerbricht man die Ta

feln mit den Händen, doch ohne sie zusammenzudrücken, diejenigen, so nicht so vollkommen sind, thut man hinzu. Alles dieses bringt Honig von geringerer Gute, dessen gelbe Farbe von einem kleinen Theil des unbearbeiteten Wachses herrühret. Einige preffen die Tafeln gänzlich aus, um diesen zweyten Honig zu bekommen, allein dieses Honig ist nicht so rein, und bekomt einen Wachsgeschmack, welchen das weiße Honig nicht hat, das abgeflossen ist. Endlich drücket man unter den Händen die alten und neuen Tafeln, sogar diejenigen, so schwarz Wachs haben, zusammen, und giebt nur darauf Achtung, daß man nicht solche mitnime welche junge Brut bey sich haben. Denn diese wurden das Honig verderben, es in Gährung bringen und sauer mas chen. Aus diesen zusammengedrückten Tafeln macht man eine Art Teig, welchen man unter die Presse legt, um das gröbste Honig herauszuziehen, welches mit vielem schwarzen Wachs, so in den mehresten Zellen, sich befindet, vermengt ist. Dieses wird das gemeinste und schlechteste Honig. Um dieses Honig fließend zu machen, so pflegen einige die en Teig ein wenig mit warmen Basser zu begiesen, man muß aber solchen nicht damit überschwemmen. Auch muß das Wasser nicht siedend heiß seyn, denn sonst könnte solches das Wachs dergestalt schmelzen, daß sich ein Theil mit dem gemeinen Honig vermenget, und dadurch einen Verlust verursachen würde, weil dieses Honig kaum den achten oder neunten Theil soviel giebt, als das allerschlechteste Wachs, welches nicht einmal geschickt ist, daß es gebleichet werden kann. (s. Zeideln.)

Einfaßen, (Zimmermann) diejenigen Einschnitte in eis nem Balken, worinn ein anderer Balken mit seinem Ende, vermittelst seiner Einkamme (f. diese) zu liegen komt.

Einsatz, Einsatzteich, (Fischer) ein kleiner Nebenteich, worinn man die Fische aus einem größern Teich so lange, bis man sie verspeisen oder verkaufen kann, einsetzt, damit sie nicht abstehen, und worinn man auch die junge Brut oder Sehlinge so lange ausbehält, bis man dié eis gentlichen Teiche wieder damit besehen kann. Man nennt Sie auch Einsatz oder Satzdeiche.

Einsatz, Einserzeisen, (Goldschmid) ein viereckiges Eisen, welches an einem Ende ein Loch hat, in welches man kleine Sperrhaken und Amboße zum Gebrauch einsehet, um kleine Sachen auf diesen letztern zu hämmern. Der Einsatz steckt in einem Kloh unbeweglich) vest, damit der Sperrhaken nicht wanke.

Einsatz, (Haushaltung) ein von schwachem Kupferoder Messingblech getriebenes Gefäß, das nach der unters sten Gestalt eines Handforbes gebildet, und mit einem Dez del versehen ist. Man legte solches ehedem in die Handkörbe der Mägde, worinn sie, wenn sie zu Markt giengen, diejenigen Lebensmittel, die nicht gedrückt werden sollten, hineinlegten.

Einsätze, f. Schachteln.

Einsatzformen, f. Einpaßformen.

Einsatzgewicht, ein von Messing gegossenes Gewicht, welches im Ganzen die Gestalt eines abgekürzten Kegels

hat.

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hat. Es besteht aus 9 in einander gesetzten und sich pass fenden Stücken von Pfund bis zum Loth, welches Jetztere das Ganze oben ausfet. Das Pfundstück hat einen Deckel mit einem Elinen, Riegel, der in ein Stift fällt, und die eingesetzten Stücke verschließet, daß sie nicht Herausfallen. Man hat aber auch Gewichte der Art, die überhaupt nur Pfund wiegen. Diese Gewichte werden von den dazu privilegirten Leuten verfertiget, und nach einer vestgeseßten Eiche berichtiget.

Einsatzgewicht, (Probirkunst) unter diesem allgemeis nen Namen begreift der Probirer die großen Gewichte zu fammen, insbesondere das Mark und Karatgewicht. Cf. beydes.)

Einsatzteich, f. Einsatz. (Fischer.)

Linsäuren, (Bäcker) vorläufig mit Mehl und Waffer nebst Sauerteig zum Backen einen Teig machen, wodurch in der Folge der Teig zum Backen in eine Gährung komt und aufgeht. Es geschieht dieses von den hiesigen B&ckern, wenn der sogenannte Sauer schon ein paarmal vorher angefrischer (F. anfrischen) ist. (f. Sauerteig.) Wird er beym Familienbrod nicht angefrischet, so nimt das Teig machen mit dem Sauern oder Einsäuern den Aufang. Cf. Jauern.)

Einschaukeln, (Walker) wenn ein Stück Tuch in der Walke an einem Ort mehr einläuft, als an dem andern, welches daher entsteht, weil es an einigen Stellen dichter gewebet ist, als an den andern, so wissen die Walker sich durch das Einschaukeln zu helfen. Man legt nämlich das Tuch nach einer Schlangenlinie in Falten nach der Länge zusammen, und drehet es an einer Seite rechts, an der andern links um. Drehet man es locker, so läuft es bey dem Walken nach der Breite ein; drehet man es im Gegentheil ftark, fo läuft es nach der Länge ein. Soll nan eine Stelle nach der Breite einlaufen, so bemerkt man sich diese mit einer Falte beym Gleichrichten, (f. dieses) und drehet diese Falte beym Einlegen des Tuchs in das Walkloch. Auch schmieren einige Walker auf solche gedrehete Stellen hette Seife auf. Einige Walker schaukeln aber bloß als denn ein, wenn ein Tuch zu stark nach der Breite einmal ket, da sie es denn auf die vorgedachte Art drehen, daß es nach der Länge einlaufen muß.

Einschenken, Eingeschenk, wenn ein fremder ankom mender Handwerksbursche bey dem Einwandern auf seiner Herberge mit einem voll eingeschenkten Glase, Becher oder Willkommen zur Ankunft bewillkommet wird, worauf einige Handwerker sehr halten. (. Geschenk.)

Einscherig, f. einschårige Wolle.

Einschicken, wenn ein wandernder Geselle eines Handwerks in eine Stadt ankomt, muß er in des Handwerks Herberge, oder wo dergleichen nicht ist, in einem Schenk hause abtreten, hernach aber sich bey dem Handwerk metden oder einschicken, und um Arbeit umschauen lassen. Einschiebeleiften, (Tischler) eine Leiste, womit zwey zusammengeleimte Bretter an der andern unsichtbaren Set te zusammengehalten werden, daß sie sich nicht von einans der geben können. Manchmal wird auch solche Einschie

beleiste unter ein Brett geschoben, daß es sich nicht werfen kann. 3. B. unter einem Tischblatt werden zwen Einschiebeleisten in einiger Entfernung von einander angebracht, wodurch zugleich das Blatt mit dem Fuß, vermittelst höljerner Nägel, vereiniget wird. Die Leiste erhält auf der Seite, wo sie in das Tischblatt eingeschoben werden soll, der Länge nach einen flachen Zapfen, oder einen sogenann ten Faden, der etwa halb so hoch, als das Tischblatt dick ist. Dieser Zapfen wird in eine Rinne oder Nuthe einge schoben, die sich an ihrem Orte unter dem Tischblatt be findet. Den Zapfen auf der Leiste bildet der Tischler mit dem Grundhobel, da man mit diesem Hobel an jeder Ecke eine Falze ausstößet, so daß also der Zapfen mitten auf der hohen Kante der Leiste stehen bleibt. Die Rinne un ter dem Tischblatt zeichnet man ab, schneidet mit einem Schnitzer nach dem Umfang der Zeichen vor, ståmmet die Rinne mit dem Stämmeisen aus, und glättet den Grund der Rinne mit dem Grundhobel. In diese Rinne wird der Zapfen der Einschiebeleiste eingeschoben und eingelei met, und auf diese Art, werden alle Einschiebeleisten verfertiget und bevestiget.

Einschieben, einzapfen, (Büchsenmacher) die Häfte der Ringe in einem Gewehrlauf, womit derfelbe in dem Schaft bevestiget wird, nicht allein anlöthen, sondern sie auch noch in dem Lauf an der Stelle, wo jeder Haft hin kommen soll, einzapfen. Zu diesem Ende schneidet der Büchsenmacher an der Stelle des Laufs, wo er den Haft bevestigen will, mit der Feile eine Muthe ein, und giebt gleichfalls dem Haft mit der Feile einen Zapfen, den er noch in eine Falze verwandelt. Die Falze des Hafts wird in die Nuthe eingepresset und verlöthet.

Einschieben, (Glaser) . Eingeschoben.
Einschieber, f. Ofenanrichter.

Einschießen, (Bäcker) den zu Brod gebildeten Teig auf dem Brodschieber in dem Backofen zum Ausbacken einschieben. Insgemein sagt man aber bloß schießen.

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Einschießen, inschuß, (Weber) den Einschuß oder Einschlagfaden, woraus das Gewebe mit der Kette gemeinschaftlich entsteht, in das Fach der Kette mit der Schüße durchschieben oder durchwerfen.

Einschießen, f. Gewehr einschießen.
Einschießhaken, f. Croschirhaken.

Einschiffen, (Schiffahrt) in ein Schiff Waaren ein laden, oder die Mannschaft der Besatzung, auch andere Reisende in das Schiff eintreten lassen, um die Reise darauf zu machen. Besonders aber nimt man das Wort hier in dem Verstande, wenn eine Kriegsmacht eingeschifft wird, woben sehr vieles zu beobachten ist. Man schiffet Soldaten zu Pferde und zu Fuße in ein Schiff ein, nebst dem, was sie zu den Unternehmungen auf dem vesten Lande gebrauchen. Zum Einschiffen werden zuerst Transport schiffe herbengebracht, und im Fall der Noth, wenn es an Transportschiffen mangelt, nimt man die Kauffahrer in Beschlag, die man in den Hafen finder. Diese zusams mengebrachte Schiffe, sie mögen aufgebracht seyn, woher sie wollen, laden ihre Waaren, wenn sie welche führen, in

anges

angewiesenen Magazinen aus, wo sie auf Rechnung bes Rheders verkauft werden können. Man bezahlt solche Schiffe gut, aber man giebt auch Acht, daß die Fahrzeuge stark und brauchbar sind, auch mit allem nöthigen Tackel werk und gehörigen Schiffmaatschaft versehen sind. Man hütet sich, alte, schlecht gebauete und schlecht besegel te Schiffe zu nehmen, und sehet die Anzahl der Matrosen, welche auf demselben seyn sollen, beym Verdingen vest. Der Schiffer ist auch verbunden, auf eine gehörige Zeit Holz, Wasser und Lebensmittel für ihr Volk einzunehmen, damit es an nichts fehle. Zu den Pferden werden die plattesten gewåhlet, welche nicht zu tief gehen, nåher ans Land kommen, und den Pferden beym Ausschiffen ein Stü che Weges, so sie schwimmen müssen, ersparen helfen. Sie müssen aber hoch genug gebrücket seyn, damit die Pferde mit den Köpfen nicht anstoßen, und breit genug, damit zwey Reihen mit den Köpfen gegen einander gekehret, jes des in einem besondern Stande, derinn stehen können, und noch Platz für die Mannschaft bleibt, so fie futtern soll. Man besorget auch Krippen, Futterkasten und Neße zum Hen. Der Fußboden wird bestrichen, die Ringe, daran die Hanggurte bevestiget sind, werden angeschlagen, ingleis chen die Haken, daran man die Wassereimer zum Tränken anhänget. Es werden den Pferden Schaffelle an der Bruft und hinten angebunden. Das Futter für die Pferde wird. auf andern Schiffen mitgeführet. In den Transportschif fen für die Soldaten werden zwischen den Verdecken Brit schen zum Liegen, und Leisten fürs Gewehr angeschlagen. Jedes Kriegsschiff hat seine besonders zugetheilten Trans portschiffe zu begleiten, für die es stehen muß. Die Landoffizier untersuchen, ehe die Soldaten eingeschiffet werden, auf den Schiffen das Brod, Fleisch, Wasser und die übri gen Lebensmittel, so auf die Schiffe gebracht werden; ein Secoffizier aber muß jedes Transportschiff untersuchen, ob es gut und dicht kalfatert sey, denn dafür muß er hernach stehen. Alles was sich hernach auf der Fahrt am Tackel. und Segelwerk untuchtig zeiget, ist seiner Aufsicht entgangen, und hätte nicht angenommen werden sollen; wie wohl man nicht allemal nach aller Strenge darauf halten fann, weil nicht immer genugsame Transportschiffe zu be kommen sind. Für das Pulver und andere zur Artillerie gehörige Vorräthe werden besonders gute Fahrzeuge ausges lesen, und die Behältniffe, worinn es liegt, werden sørg fältig mit Brettern ausgeschlagen, damit sie nicht Feuch tigkeit an sich nehmen. Auf diesen Fahrzeugen wird nie mals Feuer angezündet, sondern das Schiffsvolk behilft sich mit kalter Küche. Da ihre Gesellschaft für andere auf den übrigen Schiffen gefährlich ist, so werden sie mit besondern Fähnchen ausgezeichnet. Die geladenen Bom ben werden jede besonders in eine Kiste gepackt. Die Fass fer mit eisernen Båndern kommen nie zusammen zu liegen, damit durch das Schaukeln des Schiffs mit denselben kein Schaden geschehe. Die Soldaten bekommen Kamerad schaftsweise Haustath, Fässer zum Wasser, Gefäße zum Bein, Del und Essig, Matten, darauf zu liegen, Neße, das Gefalzene ins Wasser zu hängen, Löffeln und Schüffeln,

und einen Sack, ihre Röcke hineinzustecken. Denn diefe werden sogleich ausgezogen, so wie fie in die Schiffe eins steigen, und die Westen werden umgedrehet, um solche nicht zu beschmußen. Sie bekommen Besen, Lichter und mancherley Kräuter zum Räuchern, besonders Wacholders beeten, Roßmarin und Lavendel. Zum Ballast in den Kriegsschiffen bedienet man sich zuweilen der Landkanonen Es muß aber ein jedes Stück Geschütz sein völliges Gera the, als Lavetten, Unterlagen, Keile, Hebebaume, Kugeln und Schanzzeug bey sich haben, damit, wenn die Schiffe gleich zerstreuet werden, man in jedem doch fertige Kande nen finde. Zu den Vorråthen überhaupt werden besondere Fahrzeuge bestimmt, und daraus nur auf gewisse Tage in die übrigen Schiffe ausgegeben. Die Hospitaler erfordern gleichfalls ihre Fahrzeuge. Wenn die Einschiffung der Truppen geschehen soll, so werden dieselben benachrichtiget, zu welcher Zeit sie im Hafen versammelt seyn sollen. Sie schicken das, was sie nicht mit sich führen können, an den Bord der Schiffe, dazu sie gehören, denn die Eintheilung ist ihnen schon im voraus bekannt gemacht. Hier nun nå hern sich alle Schaluppen der Kriegsschiffe den Transport schiffen, und alle andere, die sich im Hafen befinden. Jes des Regiment vertheilet sich in soviel Haufen, als es Schiffe haben soll, und muß durchaus keines des andern Kahne nehmen. Ist der Hafen nicht weit, so überläßt man ihn der Kavallerie, und die Infanterie schifft sich von der Rhede ein. Die Kapitains der Kriegsschiffe geben Korporals vom Seevolk in die Schaluppen, welche die Fahrt betreis ben. Können die Fahrzeuge von der Reuterey nicht nahe genug ans Ufer kommen, so müssen die Pferde auf andern Fahrzeugen unter Wind auf die Transportschiffe gebracht werden; wie man denn überhaupt, soviel möglich, zum Einschiffen Windstille erwählet. Man bauet verschiedene Brücken, darauf die Pferde in die Schaluppen geführet werden, damit es desto geschwinder gehe, auch weniger Hindernisse zu besorgen bleiben. Ueberhaupt müssen die Generals und Offiziers bey der Einschiffung der Truppen alles anzuwenden suchen, daß die genaueste Ordnung beob achtet und die getroffene aufs vollkommenste befolget wer de. Es ist gut, daß man sich im voraus mit Schaluppen versehe, die bey dem Wiederausschiffen der Truppen bereit find, damit man in breiten Fronten und stark landen kön ne. Auch ist es dienlich, wenn diese Schaluppen platter als die gewöhnlichen gemacht sind, aber doch so, daß sie bey der Bewegung der See noch brauchbar bleiben. Fer ner wenn sie vorn eine Blendang mit Schießscharten für die Passen haben, und daß diese zu Niederschlagbrücken dienen, wenn man landet. Es ist besser, wenn die Scha. luppen am Bord der großen Schiffe genommen, als wenn sie zerleget werden, deswegen sie nicht so groß seyn dürfen, damit sie bequem am Bord liegen können, wenn dasselbe sein Boot nach sich schleppet.

Einschirren, (Fuhrmann) die Pferde mit dem Ge schirre belegen, und solche in den Wagen einspannen, (f. aufschirren.)

Einschlachten, (Haushaltung, Schlächter) wenn ein jeber

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füllte Kübel oder Gefäße setzen, oder aber deren Wurzeln nur mit frischer Erde an einem gelegenen Ort im Garten bedecken, bis man solche an den gehörigen Ort versehen kann: Einschlagen, (Jäger) wenn man nach einem Dachs graben will, so muß man erst von oben hinein genau hö

oben hinein auf den Hund zugegraben oder eingeschlagen. Einschlagen, Fr. Emboire, (Maler) wenn in einem Gemälde die Farben in den Grund eingekrochen sind, und. nicht recht hervor scheinen, so daß das Gemälde matt und ohne Glanz ist.

jeder Hauswirth zu seinem eigenen Gebrauch gegen den Winter Rind und Schweinevich einschlachten fäßt, um folches in Fassern einzusalzen und zum Gebrauch aufzube: halten. (. Einfalzen.) Das Rindvich wird in den mehre ften Gegenden Deutschlandes um Gallen oder auch et was später, Schweine aber gegen Weynachten erst eingeren, wo der Hund vorlieget, alsdenn wird auch genau vor fchlachtet. (f. auch Schlachten.) Denn diese noch nicht gar zu kalte Zeit ist am vortheilhafteften zum Einsalzen. Einschlag, 1) (Jäger) dasjenige, was der Hirsch von dem Erdboden mit seinen Schalen auffasset, und mit fortnime. Da nämlich der Hirsch jederzeit beschlossen und gezwungen geht, so zwinget er, wenn er also zu Holze zie her, und über Gras oder grünes Getreide komt, Gras ab, und behält es in der Schale, wenn er aber auf den freyen Boden komt, so läßt er es in der Fährte liegen. Es heißt auch Mitnehmen, Auswurf. 2) (Nehterin, Schnei: der) derjenige Theil eines Kleides oder Stück Zeug, welches bey dem Nehen eingeschlagen wird, daß es nicht zu sehen ist, so auch öfters mehrerer Haltbarkeit wegen geschicht, Baß ein Stück am Zeuge eingeleget werden muß, damit es nicht ausreisse.

Einschlag, Eintrag, Wåbel, Werfel, Faden, Fr. Duite, Traine, (Weber) derjenige Faden, der in Gemeinschaft mit dem Aufzuge oder der Kette, die ausgespannt ist, ein Gewebe hervorbringt. Denn da das Gewebe das durch entsteht, daß durch die gespaltene Kette ein Fach entsteht, (s. Fach)) und durch dieses der Faden mit der Schů te (f. dieses) eingeschossen wird, so verbindet sich dieser Faben mit den Kettenfäden dadurch, daß, wenn die Kette mit den Tritten vermittelst der Schäfte in Bewegung geseht wird, die Kettenfäden wechseln, und den eingeschossenen Faden, entweder dem Ansehen nach geradlinigt, wenn die Kette zur Hülfe wechselt, oder nach einer Diagonallinie, wenn nur die Kette zum Theil oben oder unten sich theilet, und wodurch diese schräge Verbindung entsteht, gleichsam umschlingen. Durch eingeschossene Fäden wird nachher mit dem Blatt in der Lade vest geschlagen. (f. rechts und links einschlagen.) Die Beschaffenheit des Einschlags soll ben jeder Zeugart angezeiget werden.

Einschläge, (Bergwerk) diejenigen Gruben, darinn sich in den Seifenwerken der Zinnstein unter der Damm erde auf der Gånze gesarnmlet hat.

Einschlagen, Fr. Creaser, (Berghau) wenn man Gånge oder Erze anfängt zu suchen, welches mit Auswer: fung eines Schurfs geschieht, oder wenn man anhebt, vom Rasen wieder nach Gången zu sinken oder zu schürfen, um gelegentlich einen Schacht anzulegen.

Einschlagen, (Bienenzucht einen jungen Bienens schwarm, der sich z. B. beym Schwärmen an einen Strauch gesetzt hat, durch Schütteln u. del. in den Bienenkorb hin einbringen. Cf. auch einkörben.) Bey Beuthen schlägt man den Schwarm erst in ein Sieb, und bringt es darinn zu der Beuthe.

Einschlagen, (Gårtner) junge sammt der Wurzel aus gegrabene Bäume, welche man von einem andern Orte hergeholet hat, so lange in ledige und bloß mit Erde anges Technologisches Wörterbuch I. Theil.

Einschlagen. (Schwerdfeger), stählerne Degengefäße an einigen figürlichen Stellen mit Gold- oder Silberblättern, vergolden und diese einschlagen. Eben daher, weil diese Vergoldung eingeschlagen wird, hat sie den Namen erz halten. Sobald das Gefäß gehörig polirt ist, so zeichnet sich der Professionist auf demselben Figuren ab. Innerhalb der Umrisse der Figuren hauet er den Grund, C. Grund hauen) und nach Maaßgebung der Umrisse der Figuren schneidet er Gold- oder Silberblätter figürlich aus, und leget sie auf den gehauenen Grund. Die Vereinigung der Gold- oder Silberblätter mit dem Eisen entsteht da durch, daß man jene in die Hiebe des Grundes hineintreibt, welches mit dem Grundmeißel (s, diesen) geschieht, der auf seiner Grundfläche, womit er das Gold berühret, kleine Vertiefungen hat, womit das Gold in das Eisen vers sert wird. (f. versehen.) Das Gold bleibt zwar matt, da aber der Stahl schon polirt ist, so thut die matte Vergol dung oder Versilberung eine sehr gute Würkung.

Einschlagen, (Töpfer, Ziegelbrenner) durchs Graben nach Thon eder Ziegelerde suchen.

Einschläger, Holzeinschläger, (Bergbau) derjenige Bergmann, der nach Erzen in die Grube einschläget oder schürfet, auch derjenige beeidigte Arbeiter wird also genannt, welcher das zum Bergbau nöthige Holz einschlägt oder in Klaster sett.

ins blag geben, (Weinküper) wenn er etwas von Kräutern, geläutertem Schwefel oder dergleichen, in ein Weinfaß hanget, dessen Kraft, Farbe und Geschmack zu verbessern, oder ihn vor dem Umschlag und Verderben zu bewahren. Insgemein ist es ein Stück Leinwand oder ein Hobelspan, der durch geläuterten Schwefel gezogen und mit Gewürzen bestreuet ist, und angezündet in das Beins faß gehangen wird.

Einschlagschiene, (Blechhütte) eine Schiene, womit der Verzinner die Bleche in die Fäffer packt.

Einschlagsseide, Fr. Trame, (Seidenbau, Seiden: bereiter und Haspeler) diese Seide wird immer gröber ge haspelt, als wie die Organsin, weil solche zum Einschlag in das Gewebe gebraucht wird, und folglich stärker seyn kann. Deswegen werden denn auch 14 bis 20 Kokonfåden zu einem Tramfaden zusammengehaspelt. (s. haspeln.)

Einschleifen, (Schlösser) die Stulpe eines Schlosses, vermittelst einiger Einschnitte, die vern schmal und hin. ten breit sind, und beynahe den Schwalbenschwans zen (f. diese) gleichen, in den Umfang desSchlosses einfügen. Bib

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