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chen nur von einer Seite die Steine wechseisweise, und tragen gemeinschaftlich mit dem zweyten und ersten Schaft das ihrige zum ganzen der Steine bey. Die andere Seite ber vier Steine und ihre immer weiter vorspringende Ab Jaße müssen die Schäfte 8, 7 und 6 auf der linken Seite bilden, und es werden in den 6ten Schaft von hinten 4 boppelte Figurfäden, so wie in den sten Schaft, mit ih ren Grundfaben, welche aber wechselsweise in den 16ten oder vordersten Schaft, und in den 14ten oder dritten Schaft, von vorne eingereitet werden, in den folgenden 7ten und achten Schaft aber, fo wie in den 4ten und 3ten von hinten, 6 Figurfäden mit den dazu gehörigen Grundfäden in nur gedachte Grundschäfte eingereihet. Diese schließen also von der andern Seite, wenn es an sie komt, immer ihren Absatz an eben das Mittelstück an, welches die beyden er ften Schäfte von hinten, auf der rechten Seite bilden. Diese hin und her eingereiheten Fäden geben vier Steine in der Streife, und bilden einen halben Zickzack, der durch vier Fußtritte, als soviel Steine vorhanden sind, entstehet. Sobald aber beym Weben die Fußtritte von der rechten nach der linken Hand durchgetreten sind, und hierauf wie der von der linken nach der rechten getreten werden, so entstehen eben die Steine, allein in einer entgegengesetzten Richtung. Anstatt daß nämlich die drey ersten Steine ihre Abfäße links heraus rückten, so rücken sie nun ihre Abfäße, da zurück getreten wird, rechts heraus, und ma then mit dem in der Mätte stehenden vierten Stein seine Schlangenlinie, die aber zickzackig ist, so durch die Absätze entstehet. Nunmehr wird zu dem Grunde, der zwischen dieser, und der folgenden geraden Steinstreife sich befits det, die Grundfette in die Grundschäfte, welches die vor dersten oder von hinten nach vorne, die 13 bis 16 Schäfte find, wechselsweise eingereihet, so wie zum glatten Zeuge schon gezeiget ist. Alsdenn werden zur geraden Steinban de in die Schäfte und 2 von hinten, in jeden vier dop. pelte Figurfäden, und in die Grundschäfte 8 einfache Grund fåden immer wechselsweise eingereihet. Diese Schäfte at beiten zur Bildung der zickzackigen Schlangenstreife bestån dig mit, und bringen die Mitte dieser Figur durch ihre das zu eingerichtete Kettenfäden hervor. Eben so machen sie Eben so machen sie auch in der Steinbande die kleinen Steine, welche die ge rade Streife bilden, mit, und binden alsdenn gleichfalls ab, wenn ein jeder anderer Schaft, der die Absäte machet, abbindet. Nun folgt wieder Grund, wozu denn so oft, als es nöthig ist, in die Grundschäfte eingereihet wird. Hierauf folgt die zickzackige gerade Streife, wo wieder in 5 Schäfte Kettensäden eingereihet werden, nämlich in den aten, 7ten und 6ten Schaft von hinten, und in der 1sten und aten. Der Weber muß in den 6ten Schaft 4 doppel te Figurfâden, zwischen jeden Figurfaden aber einen einfa then allemal wechselsweise in die beyden Grundschäfte, als den 13ten und 15ten von hinten einreihen, und diese F: den, wie bey der ersten Schlangenstreife in zwey Riedt ftiften einziehen. Dieser Schaft macht den ersten langen Stein, hiernächst müssen in den 7ten Schaft wieder 6 dop. pelte Figurfâden mit ihren dazu gehörigen Grundfäden in

die Grundschäfte eingereihet werden, und dieser Schaft macht den Abfah des folgenden Steins. In dem sten Schaft werden gleichfalls 6 Figurfäden, mit den dazu gehorigen Grundfäden in ihre Grundschäfte eingereihet, und dieser Schaft bildet den Absaß des dritten Eteins. Endlich werden wieder in den 2ten und 1ften Schaft von hins ten, in jeden acht doppelte Figurfäden gleichfalls mit den gehörigen Grundfaden in ihre Schäfte eingereihet. Diese beyden Schäfte machen nach der ganzen Länge der Streife Steine, und arbeiten beständig, anstatt, daß die übrigen drey Schäfte nur denn arbeiten, wenn die Reihe sie trifft, ihren vorspringenden Absatz des Steine zu bilden, und an den Stein, den die beyden Schäfte 1 und 2 hervorbringen, anzuschließen. Diese beyden Schäfte binden zwar gleichfalls immer mit ab, wenn die übrigen Schäfte abbinden, aber jeder der übrigen drey Schäfte geht denn nicht wirder in die Höhe, wenn er seinen Theil gebildet hat, sondern der folgende, um den Absaß des folgenden Steins hervorzubrin gen. Die Schäfte 2 und 1 gehen aber gleich nach dein Abs binden, wodurch sich der gemachte Stein von dem noch zu machenden unterscheidet, gleich wieder in die Höhe, und bilden immer von neuem Steine, weil sie das mehreste zur Figur beytragen müssen. Die Schäfte zu den 4 Steinen, in welche die Kettenfäden, wie gedacht, eingereihet werden, bewegt der Weber mit den 4 Fußtritten, so wie bey der Schlangeniinie, zuerst von der rechten nach der linken Hand, und hiernächst von der linken nach der rechten, wodurch denn eine entgegenstehende Richtung der Abfäße ent stehet. Denn bey den ersten Durchtreten der Tritte bildeten sich die längsten Steine oben und die kürzesten nach unten zu, bey dem zweyten Treten kommen aber die kürze sten Steine oben, und die längsten unten zu stehen, so daß diese Streifen, deutlich zu reden, die Gestalt eines zusam mengesetzten und halb durchgeschnittenen Kegels bilden. Daß hier die eine Seite dieser Zickzackstreifen ur Abfäße hat, die andere Seite aber nicht, sondern mit ihren zusammengesezten Steinen eine gerade Linie bildet, solches rühret daher, weil hier auf der andern Seite der beyden hintersten Schäfte, die stets arbeiten, keine andere Schäf te mit ihren Kettenfäden arbeiten, und deswegen auch keis ne Absaße auf dieser Seite entstehen können. Nun folgt in diesem Bandenmuster noch eine schmale Streife von Steinen, die wieder nach der Einreihung der Kettenfäden des ersten und zweyten Schafts entstehet. Alsdenn folgt eine Hauptbande, die breit ist, und von beyden Seiten abfallende und steigende Absätze erhält, wozu die Kettens fäden stufenweise von 6ten bis zum 1zten Schaft, vont hinten nach vorne zu eingereihet werden. Er reihet nám lich in den 6ten Schaft 4 doppelte Fåden, in den 7ten, 8ten, 9ten und roten 6 doppelte Fåden, denn wieder in dem yten Schaft noch einmal 6 gedoppelte Fåden, und endlich in den 11ten und 12ten Schaft eben soviel Kettenfäden ein. Dieses Einreihen gehet von hinten nach vorne durch die Schäfte durch, und die Schäfte machen nicht allein die Absätze einer gecaden Zickzackkande, sondern auch Würfel und Steine von mancherley Farben, welche vers

mittelst

mittelst des Scherens in der Kette angebracht sind, und durch den 9, 10, 11 und 12ten Schaft hervorgebracht werden. So wie nun die Band durch dieses einmalige Einreiben eben so entstehet, als wie die Abfaße in der orits ten oben beschriebenen geraden Zickzackstreise, so muß auch die andere anschließende halbe Zickzackbande durch eine ents gegengesehte Einreihung der Kettenfäden, und durch die entgegengesetzte Bewegung der Fußtr.rte (f. Verbindung der Fußtritte mit den Schaften) entziehen. Es werden nämlich die Kettenfaden zu dieser Hälfte von vorne nach hinten durch die Schäfte eingereihet, nämlich erst in den 1oten und 6ten Schaft, denn in den 12ten, 11ten, 9ten, wieder zurück in den ioten, wieder in den 9ten, 8ten und 7ten, in jeden 6 doppelte Fäden, und endlich wieder in den 6ten noch 4 doppelte Faden, so daß, wenn man diese Richtschnur der Kettenfäden in den Schäften betrachtet, man nun sehen wird, daß die Richtung der Kettenfäden in den Schäften einen hin und her laufenden Zickzack macht, wodurch denn natürlicherweise auch in dem Zeuge eine solche Lage der Steine entstehet, die dadurch hervor gebracht wird, daß zu jedem Stein eben soviel Einschlag fåsen eingeschossen werden, als zum Stein Kettensäden geHören. Werden daher die Fußtritte zum zweytenmal zurückgetreten, wobey man auf eine, der ersten Richtung beym Treten, entgegengeseßte Art trit, so müssen die Steine natürlicherweise auch eine entgegengesetzte Richtung oder Lage erhalten. So oft nach der Breite des Zeuges eine folche Streife vorkomt, so oft muß auch das Einreihen der Kettenfaden in die Schäfte, wenn die Reihe an sie komt, auf eben die Art und Weise vollbracht, und so wenig als bas erstemal, wenn das Muster gleichstimmig werden soll, verabsäumet werden. Wenn die Steine größer werden sollen, so verstehet sich von selbsten, daß zu jedem Stein in jeden Schaft auch mehr Kettenfäden eingereihet werden müssen. Bey diesem zum Beyspiel angenommenen Zeuge roerden auf jedem Stein 4 bis 6 doppelte Fäden eingereis het, es können aber auch noch einmal soviel zu einem Stein eingereihet werden, nur muß man stets darauf sehen, daß dadurch ein Verhältniß entstehet, welches auf das Auge keine schlechte Wirkung thut, deswegen auch solche Steine allemal mit soviel Einschlagfäden, als Kettenfäden gewebet werden müssen.

Einreihen der Kette zum Brillant - oder Spiegel taffent, (Seidenwürker) dieser Zeug bildet in einem glat ten Taffentgrunde der Länge nach Zickzacke, die man Wetterstrahle nennt, indem sie diesem Strahl gleichen. Der Strahl ist von lauter kleinen Careaur zusammengesetzt, und Arischen diesen Zickzacken bildet sich von zusammengeseßten kleinen Würfeln ein großes Careaur, welches immer mit einem Wetterstrahl abwechselt. Der Seidenwürker ges Der Geidenwürker gebraucht hierzu 8 Schäfte, worinn die Kettensäden derges ftalt eingereihet werden, daß die gebachte Figur nachher ben dem Weben entstehen muß. Die 8 Schäfte werden in groen Theile getheilet, und da 4 Steine oder Würfel die eine Linie des Wetterstrahles bilden, so muß auch auf eine vierfache, Art eingereihet werden, und einer Schaft Tedmologisches Wörterbuch I. Theil.

bringt mit seinen Kettenfäden einen Würfel hervor. Dee Weber reiber den ersten Kettenfaden in das Auge des ere sten hintersten Schafts, und sagt Figur 1. Den folgen gen Faden reibet er in das Auge des sten Schafts von hine ten, welches der fte Schaft im 2ten Theile ist, und so reihet er wechselsweise 16 Fåden in die beyden benannten Schäfte ein, so daß ein Faden um den andern in den 1ften und sten Schaft, von hinten aber in jeden 8 Fåden einges reihet werden. Diese 16 Fåden machen bey dem Weber den ersten Stein, der die Spitze des Zickzacks bildet. Denn wenn in der Folge der erste Fußtritt getreten wird, so gehet einer von diesen beyden Schäften in die Höhe, und der andere herunter, so daß die Hälfte der Kettenfäden diez fes Steins oben, die andere Hälfte unten bleibet, bis ge nug Einschlag zur Bildung des Steins eingeschossen, und von den Kettenfäden an beyden Seiten bedeckt ist. Alsdenn geschiehet der Bindeschuß, die Faden wechseln, und ein anderer Stein wird durch zwey andere Schäfte hervorgebracht. Zum zweyten Stein, der mit seiner obersten linken Spite an die rechte unterste Spitze des ersten ober sten Steins anstößet, werden gleichfalls 16 Kettenfåden wechselsweise, so wie zum 1ften Stein, in den aten und 6ten Schaft von hinten einpasfiret. Nach dem nämlichen Geseze werden auch zu den folgenden beyden Steinen die Kettenfäden eingereihet, nämlich zum dritten Stein, der mit seiner Spiße den zweyten Stein berühret, wie dieser den ersten, 16 Fåden in den 3ten und 7ten Schaft, und wieder 16 Fåden in den 4ten und sten Schaft, woraus der 4te Stein entstehet, der gleichfalls mit seiner obersten Spitze die unterste Spike des dritten Steins berühret, und folglich diese 4 Steine die Hälfte der Zickzacklinie bilden. Da nun diese Steine in ihrer Lage eine schräge Richtung von oben herunter haben, und zu einem Zickzack erfordert wird, daß die Linie in eben der Richtung wieder unten here auf gehen muß, so müssen also drey Steine wieder von uns ten hinauf steigen. Wie also vorher von hinten nach vorne durch die 8 Schäfte eingereihet wurde, so muß nun wie der in 6 Schäfte zurück von vorne nach hinten eingereihet werden, wodurch die drey aufsteigende Steine entstehen. Wenn daher in den 4ten und sten Schaft eingereiher ist, denn wird mit eben so vielen Fåden, vornâmlich mit 16, burch die beyden Schäfte den 7ten und. 3ten von hin ten, alsdenn durch den 6ten, zten, sten und isten, in jeden 8 Faden wechselsweise eingereihet. Nun ist zwei nem Zickzack, oder zu einer aufsteigenden und wieder ab fallenden Reihe Steine einmal durch eingereihet, und so oft dieser Zickzack sich in dem Muster darstellen soll, so viel mal wird er auch nach dem Verhältniß der Kettensäden auf die beschriebene Art eingereihet. Diese Einreihung giebt aber nicht allein den Wetterstrahl oder den Zickzack, sons dern sie macht auch das große Careaur von Steinen zwis fchen einem jeden Wetterstrahl. Dieses entsteher durch das verschiedene abgeänderte Treten der Fußtritte. (f. Verbins bung der Tritte und Schäfte.) Denn wenn der Zickzack gewebet ist, so folget das Careaux, und anstatt daß der Zickzack dadurch entstand, daß die 4 Fußtritte nach der

Reihe

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Reihe getreten wurden, so müssen die Careaur nunmehr dadurch entstehen, daß die Fußtritte hin und wieder getres ten werden. Denn nachdem er mit dem 1sten, 2ten und zten Fußtritt gearbeitet, und hierdurch die 3 Steine des Careaur von allen Seiten, so wie im Wetterstrahl, nach der ganzen Breite des Zeuges gebildet hat, so trit er nicht ten folgenden 4ten Fußtritt, sondern er geher zurück, und frit den 2ten, wodurch ein Stein entstehet, der mit dem borigen durch den 2ten Fußtritt entstandenen Stein paralJel stehet. In jedem Careaux entstehen zwey dergleichen Steine, welches die Einreihung der Kettenfäden so mit fich bringet, und daher bildet sich schon der Schluß des Careaur durch diese beyden Steine, welches völlig durch den Stein, der durch das Treten des ersten Schaftes entstehet, gebildet wird. Durch diesen Schaft, der den zuletzt gedachten Stein bildet, entstand auch ein Stein zu Anfang des Careaur, und da beyde parallel übereinander stehen, so schließen auch beyde Steine von oben und unten das Careaur. Durch eben diese Einreihung der Kettenfäden kann man auch eine veränderte Zusammensetzung der Steine hervorbringen, und es komt nur blos auf das veränderte Treten der Fußtritte an. Zum Beyspiel, wenn der Wes ber ein doppelt zusammengesehtes Kreuz, anstatt des Careaux, durch eben die Steine hervorbringen will, so darf er nur zuerst den 1ften und sten Schaft arbeiten lassen, und dieser bildet den Stein zur Spike des Kreuzes oben. Alsdenn wird der zte und 6te Schaft in Bewegung gefeht, und dieser bringt durch den 2ten Fußtritt die beyden Steine zur Rechten und Linken des vorigen obersten Steins hervor. Denn gehet er zum 1sten und sten Schaft, ver mittelst des 1sten Fußtritts zurück, und macht den Schluß des Kreuzes durch einen Stein, der mit dem ersten obers ften Stein parallel stehet, und von eben diesen Schäften hervorgebracht wird, wodurch der erste gebildet wurde. Da sich die Spihen der Steine berühren, so bilden solche ein einfaches Kreuz, welches dadurch zu einem doppelten gemacht wird, daß man an diesem leßten Stein von bey den Seiten wieder durch den 2ten Fußtritt, und den zten and 6ten Schaft zwey Steine entstehen lässset, und endlich die Spitze dieses gedoppelten Kreuzes durch den Stein bildet, der wieder durch den 1sten und 5ten Schaft mit dem aften Fußtritt hervorgebracht wird. Wird ferner ein Zeug gewebet, da aus Rauten zusammengefeßte Streifen entste hen, die von beyden Seiten mit kleinen Steinbanden ringeschlossen find, und in einem Atlaßgrunde erscheinen, so müssen zu diesem Muster die Kettenfäden in 16 Schäfte eingereihet werden, wovon 8 zum Atlaßgrunde gehören, A die Steinbande und 4 die Rauten bilden. Die Banden fowohl als auch die Rauten sind von verschiedener Farbe, welches beym Scheren der Kette eingerichtet und geordnet werden muß. Cf. scheren.) Die Schäfte hängen am Stuhl Also, daß die 4 Schäfte zu den Nauten die hintersten sind, denn folgen 2 Schäfte, 5 und 6 zu der Bande, und 7 und 8 zu den Grundfäden, und endlich die 8 Schäfte zum Atlaß, welche ganz vorn vor dem Sitz des Webers hansen, Nach dieser Lage der Schäfte werden die Kettensä

den auf folgende Art eingereihet. Der Zeug fängt sich mit einer Steinbande an, und daher werden in die Augen des sten und 6ten Schafts, als die Bandenschafte, in jedem 8 Faden eingereihet, doch immer wechselsweise ein Fa den in den sten, und der nachste Faden in den sten Schaft, und sofort. Diese 8 Facen geben die Steine in der Steinbande, und wenn die Steine mit zwey verschiedenen Farben abwechseln sollen, so ist die Kette dergestalt geschoren, daß ein Faden von einer Farbe mit einem Faden von einer andern Farbe abwechselt, folglich auch eine Farbe um die andere in einen Schaft eingereihet wird, so daß nachher ein Stein um den andern, von einer Seite in einer andern Farbe erscheinet, weil immer die Fåden des einen Schafts unten, und die Fäden des andern Schafts so lang oben sind, bis ein Stein gebildet ist. Wenn aber der Stein fertig ist, und abgebunden wird, denn wechseln die Schäfte mit ihren Kettenfäden, und alsdenn komt die Farbe, die vorher unten war, nunmehr oben, und so um gekehrt. Hierauf werden die Kettenfäden zu den Rauten in die 4 hintersten Schäfte, und zugleich die Grundfäden, die in der Bande zwischen den Rauten Taffentgrund machen, in den 7ten und sten Schaft von hinten zu gleich mit eingereihet. Der Einreiher nimt nämlich einen Faden von der Rautenfigurkette, und ziehet ihn in das Auge des ersten hintersten Schafts, und sagt wie immer Figur 1. Denn nimt er einen Faden Grund, und reihet ihn in ein Auge des 7ten Schafts, und fagt Grand 2. Denn einen Faden Figur in den zten Schaft, und einen Faden Grund in den 8 Schaft. Wenn er auf solche Art wech selsweise die 4 Rautenschäfte nebst den 2 Grundschäften eingereihet hat, denn gehet er zurück, und reihet in den 3ten Schaft von hinten, hiernächst in den 2ten und endlich in den isten Schaft von hinten die Fäden ein, allemal so wie vorher, daß nach jedem Figurfaden ein Grundfaden in seinen Grundschaft wechselsweise eingereihet wird. So vielmal als sich nun die Rauten in den Banden bilden sollen, eben so vielmal muß auch das Einreihen in die 4 Schäfte hin und her auf die beschriebene Art wiederholet werden. Diese zickzackige Einreihung der Kettenfäden in den Schäften bringt nachher durch das Hin- und Wiedertreten der Fußtritte die Rauten hervor. Nun folgt auf die Rauten wieder eine Steinbande, und hierzu werden die Kettenfäden wieder, wie zu der ersten Bande, in die bey den Schaftes und 6, wechselsweise in jeden 8 Fåden eins gezogen. Alsdenn komt der Weber an eine Atlaßgrundstelle, wozu er in die 8 Atlaßschäfte, welche die vorders sten sind, von hinten nach vorne durch, so wie sie auf ein» ander folgen, die Grundkettenfäden einreihet, und das so ost wiederholet, als es zum Grunde einer Bande bis zur andern erforderlich ist. Ist nun auf diese Art das Muster nach der ganzen Breite der Kette eingereihet, so reihet der Seidenwürker von den Bandenfäden 4 doppelte Fåden zwischen zwey Riedtstifte, von den Rautenfäden aber nur 2 doppelte nebst 2 einfachen Grundfäden in zwey Riedtstifte ein, und nun muß die Verbindung der Fußtritte mit den Schäften (f, diese) das

Ihrige zur Hervorbringung des ganzen Musters beytra

gen.

Schaft der andern Hälfte eingereihet wird. Es werden also alle Fäden einer Farbe in die eine Hälfte der Schäfte, und alle Faden von der andern Farbe in die andere Hälfte einpaffiret. Das abwechselnde Einpafsiren ist nothwendig, weil bey dem Weben immer eine Farbe oben seyn muß, wenn die andere unten bleibet. Wie das Einlesen dieser Schäfte zum Ziehen der Kegel eingerichtet wird, davon (f. Einlesen des Musters zum Prüßiene.)

Einreihen der Rette in dem Harnisch zu gezoge nen seidenen Jeugen, (Seidenwurker) der Harnisch oder die verschiedenen Schnüre der Arkaden werden vorher durch die verschiedenen Reiben Löcher des Harnischbretts gezogen, und jede Harnischleße trägt ihren Maillon. (f. Harnisch.) Diese Lehen hangen in dem Harnischbrett hintereinander weg, und wenn die Kette in den Harnisch eingereihet werden soll, so wird von der hintersten Har nischleße angefangen, und in felbige der erste Faden der Figurkette eingereihet, alsdenn ein Faden der Grundkette in den ersten hintersten Schaft der Grundschäfte, und sofort in alle Harnischlehen einer Reihe von hinten nach vorne, so wie sie in ihrer natürlichen Ordnung aufeinan der folgen. Wenn die Kettenfäden solchergestalt in die erste Reihe eingereihet find, denn werden die Fäden rück wärts in den Harnisch gezogen, und zwar in die zweyte folgende Reihe der Harnischlehen von der hintersten Lehe an. So fährt der Weber fort, durch alle Reihen des Harnischbrettes in die Harnischlehen die Kettenfäden einzureihen, doch immer wechselsweise einen oder zwey Figur fäden in einem Maillon des Harnisches, und denn einen Grundfaden in dem ihm zugehörigen Schaft, derer bey dem gezogenen Zeuge bald mehr, bald weniger sind, nachdem der Grund taffentartig oder dagegen eine Atlaß oder ande re Koperverbindung erhält, fo das Muster jederzeit anzei get. Die Kettenfaden der Figur werden zu allen Zeugars ten auf die gedachte Art in den Harnisch eingereiher, weil nicht die Einreihung der Kettenfäden in den Harnisch, son. dern die Einrichtung und Lage des Harnisches mit ihren Harnischlehen, und vornämlich das Einlesen des Harni sches in den Kegel oder Zampelzug das Muster hervorbrin get. (1. Harnisch und Einlesen.)

Einreihen der Kette zu gezogenen Zeugen mit Kes geln und Schaften, wenn das Muster groß ist, oder die Umrisse der Figuren desselben nach krummen Linien gehen, daß es sich daher mit Fußtritten gar nicht, oder doch nicht gut weben lasset, weil die Anzahl der letztern den Raum des Stuhls übersteigen würde, so webt man es auf dem Kegel oder Zampelstable. Die kleinern Muster wer den mit dem Kegelzug, die größern aber mit dem Zampel zug gewebet. Bey der ersten Art bedienet man sich auch manchmal bey einigen Zeugen anstatt des Harnisches der Schäfte, wie z. B. zur Prüßiene. Zu diesem Zeuge wer den die Kettenfäden in die dazu gehörigen 100 Schafte auf Folgende Art eingereihet. Die 100 Schäfte sind in zwey gleiche Theile getheilet, so daß zu jedem Theil 50 Schäfte gehören. Gefeht nun, es bilden sich in dem Muster dies ses Zeuges 16 kleine zeichnerische Blumen, so befinden sich in jedem Schaft 16 Paar Fadenschleifen oder Lizen. Die Menge der Schäfte würde in dem Stuhl viel Raum eins nehmen, wenn sie, wie gewöhnlich, hintereinander weghien gen. Deswegen haben die Würker die Einrichtung getroffen, daß jeder Schaft nur den halben Raum einneh men muß, indem immer ein Schaft um den andern niedriger hängt, so daß der zwente mit seinem obern Stabe fo niedrig hängt, daß dieser zwischen den Zwirnschleifen oder Lißen unter dem Stabe des ersten und folgenden dritten Schafts hangt. Folglich nehmen zwey Schäfte nur soviel Plaß ein, als sonst einer, weil immer ein Schaft mit seis nem obersten Stab zwischen den Schleifen zweyer benach barten Schäfte hänget. (f. Schäfte zum Kegelstuhl.) Wenn der Weber einreihet, so ziehet er den ersten Kettens faden durch das Auge des ersten Schafts von hinten, so zur ersten hintersten Hälfte der Schäfte gehöret, und ges het mit diesem Faden alle andere Schleifen oder Leßenaugen vorben. Den zweyten benachbarten Kettenfaden reis het er in dem ersten hintersten Schaft der vordersten Hälf te ein, und gehet mit demselben sowohl alle Lehenaugen der Schäfte zur ersten Hälfte, als auch die Lehenaugen der übrigen Schäfte zur andern Hälfte vorbey. Auf solche Art reihet er Faden vor Faden durch alle so Schäfte jeder Einreihen der Rette zu fazionirten und gezoges Hälfte seiner Kette ein, immer wechselsweise einen Faden nen Jeugen zugleich. Man macht Zeugarten, wo der in das Auge des folgenden Schafts einer Hälfte, und den Harnisch mit dem Kegelzug, und auch verschiedene Schäf andern Faden in dem folgenden Schaft der zweyten Hälf te gemeinschaftlich Figuren in dem Zeuge hervorbringen. te, und fe bestandig fort. Hat er auf diese Art einmal 3. B. es bilden sich in einem Taffent verschiedene Figut: durch die Schäfte beyder Theile eingereihet, so ist das Muftreifen, die einen Köper haben, und durch Canalebanden fter nach der Breite des Zeuges abermal geendiget, und er muß solches noch 15 Mal wiederholen, bis er in alle Letzenaugen der 100 Schäfte eingereihet hat. Ist die Kets te von einer doppelten Farbe, daß der Zeug schangiren soll, fo muß die Kette schon vorher darnach geschoren werden, daß immer ein Faden der einen Farbe mit dem Faden der andern Farbe abwechselt. Folglich darf bey dem Einrei hen nur dahin gesehen werden, daß stets ein Kettenfaden von einer Farbe in einen Schaft der einen Hälfte Schäf te, und der andere Faden von der andern Farbe in einen

durchschnitten werden, in dem dazwischen befindlichen Grufid aber bildet sich eine Blume. Der Seidenwürfer muß al so eine dreyfache Einrichtung treffen. Es muß ein Harnisch vorhanden seyn, der durch den Regelzug die Blume in dem Grunde hervorbringt, zwey Schäfte gehören zu den Cas nalestreifen, und endlich 4 oder auch wol 8 Schäfte zuin Taffentgrund. In alle diese Stücke muß er seine Ketten fäden nach der gemachten Vorschrift einreihen. Von der Figurkette reihet er soviel Fåden in einem Theil des Harra sches ein, als Harnischleßen zu einer Blume vorhanden Y992

find,

find, doch so, daß er bey dem Einreihen der Figurfäden in dem Harnisch nach jedem einpassirten Faden auch einen Grundfaden in den gehörigen Schaft einreihet, weil in der Folge die Grundfäden zwischen der gezogenen Blume mit thren Schaften den Grund verbinden müssen. Wenn die Blume solchergestalt in den Harnisch eingereihet ist, und es komt eine bloße Grundstelle in dem Muster vor, denn werden soviel Grundfäden von der Grundkette in die Grundschafte eingereihet, als zur Grundstelle erforderlich find, welches nach dem Muster berechnet werden muß, Denn komt nun Canalebande, und diese wird auf die Art, wie es sich gehöret, in ihre Canaleschäfte eingereihet. f. beydes.) Manchmal sind auch noch wol in den Grundstellen Banden mit Rauten oder Careaux, und denn müs fen noch soviel Schäfte, als hiezu erforderlich sind, vorhanden seyn, die Faden auch nach den Grundsäßen, die oben gezeiget sind, eingereihet werden. (f. Einreihen zum Brillanttaffent.) Alle Kettenfäden, die zur Bildung eines oder des andern das Ihrige beytragen, werden mur in ihre gehörige Schäfte oder Harnischleßen einpassiret, gehen aber alle andere Schäfte oder Harnischlehen, wovon sie nicht in Bewegung gesezt werden, vorbey, sie werden nur in den Lehenaugen eines Schaftes einpasfiret, wo sie durch den Schaft bilden soilen, so wie auch in dem Maillon des Harnisches, die Augen aller andern Schäfte und alle übris gen Maillons gehen sie vorben..

Einreiben der Kette zum Tuch, (Tuchmacher.) Der Tuchmacher reihet die Faden zum Tuch auf die Art ein, als der Leinweber seine Leinwandkette, weil er, so wie der Leinweber mit zwen Schäften webet. Wenn er aber geköpertes Tuch webet, wie z. B. Kirsey, denn muß er die Kette in 4 Schäfte einreihen, und zwar von hin ten nach vorne, und so immer wiederholen, weshalb her nach, weil mit 4 Fußtritten geweber, und nur stets ein Fußtritt getreten wird, der 4te Theil der Kette allemal in die Höhe gehoben, 3 Theile aber unten bleiben, folglich eine schräge Koperverbindung entstehet. Manchmal wird die Kirsenkette auch auf eine andere Art eingereihet, nåm lich der erste Faden in den ersten hintersten Schaft, der zweyte Faden in den dritten Schaft, der dritte Faden in den zweyten Schaft von hinten, endlich in den vordersten oder vierten Schaft von hinten der vierte Faden, und fo wird beständig fort, immer ein Schaft von hinten nach vorne zu übersprungen, wodurch hernach ein kurzerer Köper in dem Kirsey, als bey der ersten Art entstehet. Die Kette jum gekoperten Flanel wird auf die nämliche Art einge Beihet.

Einreihen der Rette zu wollenen Zeugen. Der Bengmacher macht glatte, fazionirte und gezogene geblüm te Zeuge, so we der Seidenwürker, und er verfährt auch bey dem Einreihen der Kettenfäden in die Schäfte oder den Harnisch eben so als wie der Seidenwürker. Er ziehet fast beständig seine Kettenfäden, wenn es geköperte Zeuge werden sollen, von hinten nach vorne ein, so wie die Schäfte es ihrer Lage nach erfordern. Denn sowohl der Köper eines Zeuges, als auch die fazionirten Bilder wer

den durch die Anschnürung der Schäfte und Fußtritte nach dem Part (f. dieses) hervorgebracht. (f. Verbindung der Schäfte und Füßtritte, auch Anschtüren.) Die Kettenfåden des gezogenen Zeuges werden gleichfalls, nachdem der Harnisch hiezu eingerichtet ist, in die Harnischlezzen nach der Ordnung der leßtern, wie diese aus dem Harnischbrett heraushängen, von hinten nach vorne reihenweise eingereihet, und immer wieder von hinten bey jeder neuen Reihe der Harnischlehen angefangen.

Einreißen, s. Liederreißen.
Einreißen, f. Reißen.

Einrichten, (Huf- und Waffenschmid) das fertige Hufeisen rothglühend machen, und mit einem Handhammer glatt und eben hämmern. Hierdurch verschließen sich aber die in dem Hufeisen gemachten Löcher wieder auf der Seiz te, wo keine Falze ist, und müssen daher mit dem Hufs eisendorn wieder geöffnet werden.

Einrichten, (Jäger) mit dem Leithunde vor dem Umstellen mit dem hohen Zeuge nochmals die Jagd bestätigen. Einrichten, Fr. diftribuer, (Patukenmacher) zu einer Paruke das erforderliche und bereits gekräufelte Haar in die gehörige Gestalt oder Form bringen.

Einrichtung, (Schlösser) diese befindet sich unter dem Riegel eines Schlosses, und verhindert, daß nicht jeder Schlüssel, der in das Schusselloch gesteckt wird, das Schloß ausschließen kann. Diese Einrichtung ist aus dem Mittelbruch und der Besatzung (f. beyde) zusammengesetzt.

Einrichtung des Winkelhakens, Fr. juftification de compofiteur, (Buchdrucker) wenn er die Zeilen in den Winkelhaken dergestalt richtet, daß sie alle die erforderliche Breite zu einer Seite oder Kolumne bekommen. Auch heißt es bey dem Schließen der Forme, die Vergleichung der Kolumnen nach ihrer Länge und Breite, so daß alle Kolumnen winkelrecht zu stehen kommen.

Einrichtung der Weberstühle, (Weber) die innere Zubereitung der Stühle zu den mancherley Zeugen. Die Kämme oder Schäfte müssen nämlich nach Maaßgabe des Zeuges, welches auf dem Stuhl gemacht werden foll, eingerichtet, der Aufzug oder die Kette muß ferner, nachdem sie aufgebäumt ist (s. aufbaumen) in die Schäf= te nach den Regeln der glatten geköperten oder fazionirten Zeuge (§. diese) eingezogen und in das Riedtblatt gleichfalls passiret werden. Desgleichen müssen die Schemel oder Fußtritte mit den Schäften vereiniget, und überhaupt alles veranstaltet werden, daß der Weber sich nur auf den Stuhl sehen und weben darf. So wie nun die Einrichtung bey den einsachen Stühlen mit den Schäften, Tritten und der Kette getroffen wird, so muß auch solche bey den künstlichen Stuhlen getroffen we den, wo der Harni ch entweder allein, oder auch der Harnisch und die Schäfte zu leich die künstlichen geblumten Zeuge hervor bringen. Auch ben diesen Stühlen auß vor dem Weben alles in geherige Ordnung gebracht werden, so daß, wenn die Kette auf dem Stuhl aufgebracht ist, die Fäden derselben nach der Vorschrift des Musters in dem Harnisch

allein,

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