Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

s eiserne Werkzeug besteht aus zwey langen schmalen Hilfs ten, die zusammengenommen ein langes und schmales Viereck bilden. Auf dem einen Ende find beyde Hälften burch ein Gewinde vereiniget, und vermittelst desselben fann man also eine Hälfte auf die andere legen. Jede Hälfte hat zwey Rinnen neben einander, die durch eine massive Scheiderand von einander abgesondert werden. Doch ist diese Scheidewand nicht völlig so hoch, als die beyden Rinnen tief sind, so daß, wenn beyde Hälften zu fammen gelegt werden, zwischen den beyden Scheidewän den beyder Hälften ein leerer Raum bleibt, wodurch bey dem Guß des Fensterbleys der Länge nach das Mittelstück entsteht, woran die beyden Falzen, worinn bey dem Verbleyen der Fenster die Glasscheiben eingeseht werden, ans ftoßen, und mit einander zusammengehalten werden. Durch die Rinnen des Eingusses entstehen diese Falzen. Die eine Hälfte des Eingusses hat an ihrem äußersten Ende einen Handgriff, der an dem Ende mit einem Niedt derge falt bevestiget ist, daß man ihn berwegen kann. Eigent lich aber siht der Handgriff an einem vierkantigen Ringe, der genan so groß ist, daß, wenn beyde Hälften des Einguffes zusammengelegt sind, und der Handgriff umgebogen wird, der vierkantige Ring beyde Hälften zum Gießen genau zusammenpresse und verschließe. An dem andern Ende des Einzusjes bildet die Grundfläche beyder Hälften ein ge meinschaftlich Gießloch, wodurch das Bley eingegossen wer den kann, und der Guß erhält schon, wie gesagt, die Gestalt des Fensterbleyes im Groben. (s. Fensterbley. )

Linguß, (Gold- und Silberarbeiter, Manze und Pro birer) eine viereckige Form, insgemein von Eisen, zuweilen auch von Stein und Holz mit einem Handgriff gleichfalls von Eisen. In der Form selbst ist eine Vertiefung oder Minne, Fuß lang und etwa 3 Zoll breit und tief, die eben weiter ist, als unten. Wenn der Einguß heiß gemacht, and inwendig mit Talg ausgeschmieret ist, wird das ge Khmelzene Silber oder Gold hineingegossen und hierinn zu Zainen gebildet. Sind diese kalt, so werden sie ganz be: quein herausgenommen, weil die Aushöhlung des Einguf: es unten schmaler wie oben ist.

Eingülfe, (Hoher Ofen) die Mündung an den Röhren und Bändern der Gußformen, wodurch das geschmolzene Gußeisen mit den Löffeln eingegossen wird. Man macht an dea Röhren der Formen verschiedene folche Eingüsse, damit von verschiedenen Arbeiten zugleich eingegossen wer ben kann.

Einhågen, (Landwirthschaft) einen Acker, eine Wiese mit einem Zaun oder Gehage, lebendigen Hecken 1c. um geben.

Binbacken, f. Croschiren.

Einbaken, etwas mit einem Haken ergreifen. Einhalten, Fr. Faire boire, (Schneider, Nehterin) einen Zeug mit einem Faden oder überhaupt beym Nehen einziehen, d. i. den Zeug nicht anziehen, wenn er zusam: men geneher wird, damit er sich nach Beschaffenheit der Umstände, in kleinere oder größere Falten lege, oder doch fraus werde.

inhängen, inhånken, Einhenken, eine - Thür oder Fenster, in der für sie bestimmten Oeffnung auf die Angeln oder Hafen hängen und bevestigen.

Einhängen, (Bergwerk) mit dem Seil etwas in die Grube lassen.

Einhängezirkel, (Kleinuhrmacher) eine kleine Mai schine von Messing, die aus zwey Wänden besteht, so sich durch ein Gewinde zusammenlegen und öffnen lassen. Sind beyde Wände zusammengelegt, und werden sie senkrecht ge halten, so bilder jede zwey senkrechte Ständer, die auf den beyden Enden eines horizontalen Arms angebracht sind, und zusammen ein Ganzes ausmachen, und um einige Zoll doch von einander stehen. In der vordersten Wand (denn man muß sich zwey solche Wände vorstellen, wenn das Ganze vermöge des Gewindes zusammengesetzt und aufge richtet steht,) ist ein stählerner Quadrat init einer Schrau be bevestiget, der die andre Wand nur dergestalt durchboh. ret, daß sich diese gegen die erste Wand bewegen, und auch wieder entfernen läßt. Durch die Hinterwand geht nach den Quadranten zu eine Schraube, deren Spike man gegen den Quadranten treiben, und hiedurch die bey den Wände in jeder Neigung gegen einander bevestigenkann. Um sich noch mehr zu versichern, daß die Wände sich in der erforderlichen Meigung nicht verrücken, so ist vorn an der äußersten Fläche des Ganzen ein zweyter Quadrant angebracht, der in seiner Mitte einen Einschnitt hat. In diesem Einschnitt steckt eine Schraube und zugleich in der ersten oder vordersten Wand. Zicht man diese Schraus be an, so preßt sich dieser zweyte Quadrant gegen die erste Wand, und bevestiget abermals beyde Wände in der gege benen Neigung gegen einander. Auf jedem Ständer der beyben Wände siht ein kantiger Knopf, der in seiner Mitte nach seiner ganzen Länge horizontal durchbohret ist. In jedem Loch läßt sich ein stählernes an beyden Enden zuges spiktes Stäbchen verschieben, und mit einer Schraube bes vestigen, die den Stab in seiner gegebenen Lage unbeweg lich vest hält. Ein solcher Stab ist an beyden Enden zugespitzt, und soviel Knöpfe als da sind; eben soviel Ståbe, nämlich viere, find auch vorhanden. Man bestimmt mit dieser Maschine den Eingriff der Nåder in die Getriebe eis ner Taschenuhr.. ner Taschenuhr. Gefeht nun, der Uhrmacher will den Eingriff des Schneckenrades in das Getriebe des Minutenrades bestimmen, so hängt er das eine Rad zwischen beyde Stäbe der einen Wand, und das andere Rad zwischen bey. de Stabe der andern Wand, und verschiebet die Wände so lange gegen einander, bis die Zähne des Rades in die Triebs stöcke gehörig eingreifen. Weil man aber den erforderlichen Eingriff nicht sogleich bey dem ersten Versuch findet, so bes vestiget man die beyden Wände vorläufig nur mit der Schraube, die in der hintern Wand den ersten Quadrans ten vest hält. Man kann zwar sogleich bemerken, ob die Zähne gehörig in die Triebstocke eingreifen, wenn sich das Rad, indem es mit dem Finger beweget wird, weder spannet, noch zu leicht umdrehen läßt. Um aber gewiß zu ges hen, muß man den Eingriff mit einem Vergrößerungss glase beobachten, um zu sehen, ob auch der Zahn irgendwo

zwischen

wischen den Triebftöcken auf ber Seiten oder auf dem Boden anstößt. hat man den gehörigen Eingriff gefunden, fo bevestiget man die beyden Wände auch mit der Schran be des zweyten Quadranten, damit sich die Wände auf feiner Seite verrücken. Der Uhrmacher bestimmt als: Benn den Ort für die Zapfenlöcher der Wellen der geprüften Mäder dadurch, daß er die Spike desjenigen Stabes am Einhängezirkel, der des Minutenrades Welle trägt, in den Mittelpunkt des Oberbodens zum Uhrwerk setzt, und mit der Spiße des Stabes, so das Schneckenrad hält, prüft, ob er bey der Beschreibung des Aufrisses auf dem Oberboden den Mittelpunkt des Zapfenlochs für das Schne denrad den gehörigen Ort angewiefen hat. Trifft die Spise des lehten Stabes nicht genau in den Punkt für das Zapfenloch des Schneckenrades, so macht er neben demselben einen neuen Punkt, und wenn er in diesem das Zapfenloch ausbohrer, so kann er versichert seyn, daß das Schneckenrad gehörig in sein Getriebe eingreifen wird. Auf diese Art wird der Eingriff aller Räder gefunden, das Steigerad ausgenommen, dessen Eingriff blos durch Verfuche mit Beyhülfe eines Vergrößerungsglases gefundent werden muß. (f. Sp. H. u. K. Sam. 8. Tab. L. Fig. XX. auch Eingriff.)

[ocr errors]

Einhangig, einhängiges Dach, (Bankunst) ein Dach, welches nur auf einer Seite abhängig ist, ein Pultdach im Gegensatz der zweyhängigen Dächer. (f. auch Pult dach.)

Linbanken, f. Einhängen.

Einbasen, Einhofen, Kinhesen, (Jåger) in einen Hinterlanf, zwischen der Röhre und der Häse (f. Hesse ) eis nes Hases, Fuchses, Rehs ic. ein Loch durchstechen, und den andern Lauf durch dieses Loch stecken, daß man das Wild daran tragen oder aufhängen kann.

Einhauen, (Büchsenschmid) ein Zeichen auf ein Rohr felgen oder einhauen.

inbauen, (Fleischer) ein geschlachtetes Mind oder Schwein zum Einsatzen zerstücken. Hierin bestehet vor züglich die Geschicklichkeit eines Schlächters, das Fleisch gehörig einzuhauen. (f. auch aushauen.) In eben dem Verstande sagt auch der Jäger eine Sau einhauen d. i. zerwirken.

Einhauen, Durchhauen, eine Sache öffnen, oder ein Zeichen, z. B. in einen Baum machen, und bey den verschiedenen Metallarbeitern mit einem Meißel in die metallene Arbeit ein Zeichen einbauen.

Einbauige Wiesen, f. Einmåhdige Wiesen
Einbeften, aften.

Einhemmen, (Fuhrmann) mit der Hemme-oder Sperrketten den Umlauf eines von den Hinterrädern einer Kutsche, oder auch schwer beladenen Frachtwagens verhin dern. Es geschicht solches an abhängigen und gähen Berg abgehenden Wegen in Gebirgen, den allzuschnellen und folglich gefährlichen Lauf des Führwerks dadurch aufzuhalten. Einbenten, f. Einhängen, Einhefen, f. Einbåsen. Einheren, f. Einjagen..

[blocks in formation]

1

Kintamme, (Zinumermann) die am Ende eines Bale kens flache ausgeschnittene Zapfen, die sich genau in die Rammsassen eines Rahmstücks, mit dem der Balken vereiniget werden soll, passen, und wodurch Balken und Rahmstück zusammengefügt werden.

Eintammung, (Zimmermann) die Vereinigung meh rerer Balken mit einem Rahm durch gewisse Einschnitte, indem die Stirnenden der Balken in das Rahmstück einges füget werden. Es werden nåmlich an der Stelle, wo ein Balkenende in den Rahmstück eingefüget werden foll, Eins schnitte gemacht, die einen auch anderthalb Zoll tief sind, aber so daß solche, nicht durch die ganze Breite des Rahmstücks durchgehen, sondern daß an der einen Seite, nach Maaßgebung der Stärke des Holzes, 12 auch 2 Zoll breit das Holz auf dem Rahmstück stehen bleibt, welches der Kamm genennt wird. Alsdenn werden an dem Hirnende des Balkens die inkâmme gemacht, die sich genau in die Einschnitte des Rahmstücks passen. Am Ende vor diesen vorspringenden Einkämmen wird das Holz vorn weggestos Ben, und zwar nach der Stärke der Einkamme. Benn nun der Balfen mit seinen Einkämmen in die Einschnitte des Rahmstücks, die Rammfassen heißen, geleget wer den, so komt der Kamm des Rahmstücks genas in den vorn gemachten Ausschnitt des Balkens zu liegen, und dieser bedecket den Kamm oder das am Rähmstück stehen gez bliebene erhabene Stück. Wird ein Balken am Ende des Rahmstücks verkämmt, so behält der Ausschnitt zwar die nämliche Breite als mitten in Rahmstück, allein nach dem außern Theil desselben wird er etwas breiter gemacht, das mit der Balken sich nicht herausschiebe. Nach dem Einschnitt muß sich auch der Enkamm des Balkens richten, daß solcher vorn schmäler als hinten ist. Einkassiren, f. Rafsiren.

[ocr errors]

inkaffirer des Wechselgeldes, f. Pråsentant. Einkauf, ein richtiges Stück ben Handwerkern und Künstlern, da sie nämlich selbst, wenigstens die mehresten, Die Materialien zu den Waaren, so sie verfertigen wollen, verstehen müssen einzukaufen; da sie oft auf gutes Glück, Stt 3 ohne

ohne gewiß zu wiffen, ob sie über kurz ober lang Käufer zu der Baare finden werden, folche ohne überlegt oder Kennt niß davon zu haben einkaufen. Folgende Stücke sind etwa bey dem Einkauf zu bemerken. Erstlich ist es in vieler Ab: ficht vortheilhaft, wenn ein Professionist Vermögen genug besitzet, zu rechter Zeit vorräthig im Ganzen Materialien einzukaufen. Er gewinnt insgemein hieben, und der Arme bleibt mit deshalb zurück, weil er im Kleinen und zur Un seit mit Schaden einkaufen muß. Der Preiß der Mates rialien, woraus eine Waare verfertiget wird, ist meistens bas erste und mit das vornehmste Stück bey Bestseßung des Preißes einer Waare. Bey Brod - Bier-und Fleisch tare dringt dieses gleichfalls mit in Rechnung. Gute Waare und billige Preise ziehen Käufer herbey, also muß der Pros fessionist den Einkauf nicht zu hoch anschlagen. Doch muß er drittens allerdings darauf sehen, daß er hierinn ein Ka pital stecken muß, und er kann bey dem Verkauf der Waas ren allerdings die Zinsen mit in Anschlag bringen; jus mal da manche Waare lange liegen bleibt, ehe sie Käufer findet, auch wol verdirbt und gar nicht verkauft wird. Die Bortheile beym Einkauf hängen von Zeit, Ort, Umstån, den und Klugheit ab. (s. auch Verkauf.)

Einkaufbuch, Fr. Livre d'achat, (Handlung) ein Buch, worinn der Kaufmann täglich alle Waaren einschrei. bet, die er einkauft. (s. Memorial und Journal)

Einkaufsrechnung, f. Sactura.

Linkeble, Brücke, (Jäger) ein kleines Gestrick von halben Maschen, welches in das Treibzeug, ohngefähr nach dem dritten Biegel eingebunden wird, und zwar so, daß die Feldhüner darüber zwar hinab in den Zeug eilen, aber hernach weil es ihnen zu hoch und genau vor die Bruft fällt, nicht wieder zurick kommen können. Man nennt auch dieß eine Brücke.

[blocks in formation]

#inknebeln, mit einem Knebel etwas bevestigen, und diesen in die für ihn bestimmte Oeffnung einsehen.

Lintochen, (Koch) wenn eine Speiße bey dem Kos chen sich durch das Ausdünsten vermindert, daß solche auch zuweilen wie z. B. eine Brühe dicker wird.

Einkommen mit der Ortung, (Bergwerk) die gegeneinander getriebene Oerter zusammen bringen, oder mit einem Ort dahin gelangen, wohin man ihn bringen will.

Kintorben, (Bienenzucht ) s. Fassen, einschlagen. ・・・ Einkorn, wilder Dinkel, (Landwirthschaft) elne Art Spelt oder Dinkel, welche auf jeder Seite der Achs ren nur eine Reihe Korn hat, da der Dinkel als eine ans dere Art des Speltes, zwey Reihe Körner nebeneinander hat.

Linkramen, (Kaufmann) die in einem Laden ausges legte Waare wieder einlegen. Anständiger sagt man, ein packen.

A

Einkreisen, Eingeben, Einzirken, › Bestätten, (Jäger.) Um ein Gebüsche oder Gesträuche zur Win terzeit herumgehen, um ein Wild oder Raubthier, so etroa in diesen Wald hinein gegangen ist, auf dem Schnee ause zuspüren. Auf dem Schnee läßt sich die Fährte am leich. testen bemerken.

Tüchern und Zeugen, die, wenn sie naß geworden sind, Linkriechen, Eingehen, Einlaufen, fagt man von schmäler und kürzer werden.

Einladen, (Schiffahrt) die Waaren in ein Schiff bringen, und dasselbe damit belasten.

Einladen, (Bienenzucht) f. Saffen.

Einlage, (Wasserbau) das Zurückgehen der Deichlinie, weil das Vorland von dem Wasser immer mehr abgespület so daß ein neuer Deich mehr, Land einwärts, angeleget wird,

wird.

Einländische Waaren, (Kaufmann) hierunter vers stehet man alle diejenige Waaren, die in den einheimischen Manufakturen und Fabriken eines Landes gemacht sind, und entweder von den Landesprodukten selbst, ober aber aus rohen Produkten, so aus fremden Ländern herbey ge bracht, alsdenn im Lande verarbeitet werden. Das erste ist freilich das vortheilhafteste, denn bey dem leßtern gewinnt das Land nur das Arbeitslohn.

Einlappen, (Uhrmacher) wenn die Spindellappen nicht aus den Steigradszähnen gehen, sondern hangen blelben, welches verursachet, daß die Uhr gleichfalls stehen

bleibt.

Einlaß, (Baukunft) ein kleines Nebenthor in den Städten, eine Pforte, Fußgänger einzulassen, damit man nicht genöthiget fey, jederzeit das große Thor aufzumachen. Man verstehet also darunter auch die kleine Thür, welche in dem Flügel des großen Thores eingeschnitten ist; auch die Thorklappe.

Einlaß, (Goldschlåger) der dünne elserne Stab, der vor den beyden Walzen des Ziehwerks (f. dieses) der Goldschläger bevestiget ist, und in der Mitte ein Loch hat, wodurch der ausgeschmidete Gold, oder Silberzahn hinein gesteckt und in gerader Richtung nach den Walzen geleiter

wird. Dieses Eisen erhält den Gold- oder Silberzahn bey dem Durchziehen selbst in einer beständigen Gleichheit. Einlaß, (Kriegesbaukunst) in den Vestungen ein ge heimes Thor, welches insgemein am bequemsten in den Winkeln der Flanken und der Kurtine angebracht wird, damit man durch den Graben geheime Ausfälle thun

kann.

Einlassen, (englischer Stuhlmacher.) Die Triftries gel und Hinterstapfen (f. beyde) des Sizes eines Stuhls mit einander vereinigen und bilden. Der Stuhlmacher schneider zu diesem Ende an dem hintern Stirnende der bey: ben Triftriegel nach der Stärke der Hinterstapfen ein vier kantiges Stück aus, so daß sich die innere Kante beyder Hinterstapfen in diese Ausschnitte passet, so daß, wenn der Sitz auf dem Unterstuhl aufgeleimet wird, er solchen gut auf demselben anbringen und anleimen kann. Der an geleimte Sih greift in die Hinterstapfen, so oberhalb die Lehne des Stuhls bilden, nach der ganzen Dicke der Stapfen ein.

Einlassen, (Salzhiederey) die Sole aus der Siede pfanne in die Wårmpfanne fließen lassen, so aber nicht in allen Siedereyen gebräuchlich ist.

Einlassen, (Weißgerber) die Blösen oder von Haaren entblößte Leder in den Kalkäscher einbreiten, und sie dar inn zu treiben, nach 24 Stunden ausschlagen, und von neuem in einem verstärkten Kalkäscher einbreiten. Alles dieses wird unter dem Kunstwort einlassen zusammen be griffen.

Einlassen, s. eingelassener Kopf.

Einlaßofen, Kupferofen, (Hüttenwerk) ein Schmelz ofen, der unter die Krummofen gehöret, und in Tyrol zum Kuferrost gebraucht wird, worinn solcher geschmols zen wird. Er ist 3 Fuß 8 Zoll lang und 2 Fuß 8 Zoll breit. **.

Einlauf, (Landwirthschaft) wenn ein Beschäler frey unter den Stutten herumgehet, und solche bespringen kann, wenn er will, denn fagt man auch der Hengst läuft

ein.

Einlaufen, f. inkriechen. Einlaufen, (Jäger ) wenn Wildpret, groß oder kleln in die aufgestellte Garne gehet und sich fanget.

Einlaufen, Ft. donner dedans, (Schiffahrt) wenn ein Schiff in einen Hafen einfähret, entweder auf guten Wind zu warten, oder auch seine Waaren zu lösen, d. 1. auszuladen. Auch wenn das Schiff genöthiget ist, wegen Sturm oder Gegenwind wieder in einen Hafen zu fah

ren.

Kinlaugen, Garn, Leinwand und Wäsche in eine Aschlauge legen, um solche darinn zu beizen. (f. auch beuchen.)

Einlegekelle, (Glashütte ) ein eisernes auch wol hol jernes Instrument nach Art einer Schaufel, womit das Gemenge in die Glashäfen eingebracht wird.

Einlegemesser, Taschenmesser, (Messerschmid) ein Messer, welches man mehrerer Bequemlichkeit wegen zufammen legen, d. i. die Schneide in die Schale einlegen

kann, um es bey sich in der Tasche zu tragen, wovon es auch den zweyten Namen erhalten hat. Den ersten Namen führt es davon, daß die Klinge zwischen die Schalen eingelegt wird. Die Klinge zu diesem Messer wird, so wie alle Messerklingen (f. diese) geschmidet, blos daß diese Klinge keine Angel, fondern dagegen einen Druck hat. (f. diefen.) Die Schalen sind von verschiedenen Mates rien, doch allemal mit zwey eisernen Plattinen gefüttert. Wenn der Messerschmid diese Plattinen schmider, (f. Plats tinen) fo giebt er ihnen durch den Hammer und die Feile diejenige Gestalt, so die Schale haben soll. Je feiner das Messer werden soli, je dünner müssen auch die Plattinen ausgestreckt werden. Die Plattinen erhalten an drey Or ten Löcher, nämlich oben, da wo die Schale mit der Kline ge vereiniget werden soll, in der Mitte und unten am uns tern Ende, damit solche mit den Schalen durch Niedte vereiniget werden können. Oben werden die Plattinen mit der Klinge durch ein Niedt vermöge des Lochs, welches durch den Druck der Klinge gebohrt ist, vereiniget. Ins gemein ist an den Plattinen, da wo sie mit dem Druck der Klinge vereiniget werden, ein zierlicher Absaß, der nach der Schönheit des Messers auch wool manchmal mit einem Silberblech beleget wird. Jede Plattine wird aber erst vor der Vereinigung mit der Klinge, mit einer Schale von Knochen, Horn, Elfenbein und andern Materien übers jogen. ( Messerschalen.) Eine elastische Feder, die eben so dick seyn muß, als der Druck der Klinge, entfernt die beyden Plattinen mit ihren Schalen von einander, so daß die Klinge fich darzwischen legen kann, aber zugleich erhält sie die Klinge auch in gehöriger Lage, daß sie nicht wanke, sondern beym Gebrauch gerade stehen bleibe, weil sie sich mit ihrem Druck hinterwärts an die Feder anstüßt. Der Messerschmid schmidet die Feder aus gutem Stahl und giebt der Feder Härte. Er macht sie zu dieser Absicht rothwarm, und kühlt sie im Wasser ab, bestreicht sie mit Talg oder Baumöl, brennt sie alsdenn über Kolen ab, und steckt sie von neuem in kaltes Wasser. Die Feder nime anterwärts stets die Gestalt der Schale an. Sie ist da entweder rund oder eckig, liegt zwischen den Plattinen, hat unten und gegen die Mitte einen hereingehenden Ansatz, und ist an diesen beyden Orten auch durchbohrer, damit sie daselbst mit den Plattinen der Schale bevestiget werden kann. Oberwarts aber ist sie frey, daß sie ihre Federkraft gegen den Druck der Klinge äußern kann. Ist der Druck ein Biereck, so fullt er bey allen ruhenden Lagen der Klinge den Raum zwischen der Feder und der innern Seite der Schale aus. Feine Messer erhalten auf den Stiften der Schalen Rosetten oder runde künstlich gebildete Bleche von Silber, Dombach oder anderm Metall. (f. Nosetten.) Bey schlechten Messern steckt unten zwischen beyden Plats tinen der Schale, da wo die Spike der Klinge gu liegen komt, ein Stückchen Holz, welches nach der Gestalt der Schale ausgeschnitten ist, worauf die Spihe der Klinge, wenn sie eingeleget ist, ruhet. Allein feine Messer erhal ten dagegen unter der Klinge neben dem Drucker einen kleinen Zapfen, der, wenn das Messer eingelegt ist, genau

von dem Drucker berühret wird, und die Klinge von der Heder entfernt. Man hat auch noch eine andre Art Mes fer, die eingelegt werden, und unter dem Namen fravzóAche Meffer (f. diese) bekannt find.

Einlegen, (Bergwerk.) Mit Schürfen und Arbeiten bey einem neu aufgegangenen Bergwerk den Anfang machen.

Einlegen, (Blaufarbenwerk, Glashütten) das Ge menge in die Schmelz oder Gashafen schütten.

Einlegen, Einfenten, (Gartner) eine ganz leichte Art, gute fruchttragende Bäume und andere Gewächle zu vermehren und fortzupflanzen. Es kann solches auf folgende Art verrichtet werden. Man erwählet unten am Stamme eines guten Baums oder Strauches einen Zweig, fo der Erde nahe ist, giebt ihm etwas abwärts vom Stam me einen Ducerschnitt, der bis an den Kern hineingehet, faslibet etwa eines Gliedes lang von daher aufwärts den Zweig auf, und bricket ihn alsdenn vest in die Erde, fo, daß er mit der Spitze gerade als ein junger Baum in die Höhe stehet. Auf diese Weise laffen sich Weinreben und andere feltene Gewächse am leichtesten vermehren. Bey Bäumen wird aber nicht gern ein Zweig gelitten, den man auf die beschriebene Weise einlegen kann, sondern dies jenigen find om besten dazu, so hoch auf dem Baum ste hen. Daher nimt man fonderlich bey Granaten, Pome ranzen, Citronen, u. dgl. im Frühlinge, ehe die Augen aufbrechen, einen Schößling von dem Baum, dessen Art man fortzeugen will, und senkt sie ein. ((. absenken.) Im folgenden Jahr wird solcher Schößling abgeschnitten und verpflanzt, wohin man es verlanget. Bey Obstbäumev Fann man glatte und gerade junge Neste auf gleiche Art einlegen, wodurch man in einem Jahr einen wohlzewach fenen Baum, der seine Früchte schon bringet, leicht bekoms met. hieu gebraucht man einen hölzerneu viereckigen Kasten, welcher nach der Größe und Stärke des Säug lings dergestalt zusammen genagelt wird, daß drey Wande vest aneinander sigen, die vierte aber daran gleich einer Thüre beweglich ist. Der Boden mit dem Loche, wo durch der Schößling oder Säugling gesteckt werden soll, muß aus zwey Theilen bestehen, und durch gedachte Thüre herausgenommen werden können. Auch können einige fol sher Böden mit verschiedenen großen und kleinen Löchern bazu eingerichtet werden, und kann man dergleichen Ka ften sonderlich bey dem Verpflanzen dergestalt nußen, daß mehrere Muttererde um die Wurzel liegen bleibt, als bey Der ersten Art. (l. Absenken.)

Einlegen, (Haushaltung, Koch) allerley Früchte im Sand einscharren, daß solche überrointern können. In gleichen Gurken und andere Sachen in Effig einlegen oder einmachen.

Einlegen, (Jäger) wenn die Leithunde hißig und scharf beym Vorsuch fort suchen, daß sie die Jäger mit Geralt auf und anhalten müssen.

Einlegen, (Lautenmacher) um den ganzen Umfang der Decke und des Bodens einer Violine, eine Leiste an Jeßen. Der Künstler sticht nämlich mit einem Stecheisen

um ben ganzen Umfang sowohl bec Bobens als ber Dece auf der intendigen Seite nach der Zarge zu eine schrude Falze aus, und in diese Falze leimet er eine schmale vor springende Leiste von schwarz gebeiztem Ahorn ein. Diese Leiste bildet er vorher mit kleinen Kehlhobeln stückweise, und leimet fie ein.

Einlegen, (Strumpfwürker) wenn bey dem sogenannten Schiebfelzwickel (f. diesen) der eingewürkt wird, und unten breit oben aber spiß zu laufen muß, an diefer Spite allemal, nach jeder verfertigten doppelten Reihe Maschen 6 Nadeln eingelegt werden, d. i, die jedesmalige dritte Reihe Maschen wird allemal um 6 Nadeln kürzer oder schmäler gemacht, wodurch denn allmählig abfallend -die Spise dieser Zwickel entstehet.

Einlegen, (Weinbau) wenu nach dem Beschneiden im Frühjahr von dem besten reisen Holze der besten Arten Reben abgeschnitten, und an einem Ort im Weinberge besonders eingelegt werden. Hiczu macht man tiefe Gras ben, und leget also die Reben dichte nebeneinander ein, se tief, daß nur drey Augen zu sehen sind. Wenn diese hernach zwey Jahr also angewachsen, so find sie die schönsten Stöcke zum ausbessern, wo alte ausgegangen oder wo neue Stellen beleget werden sollen.

Einlegen, L. eingelegte Arbeit.

Einlegen, f. eingemachte Sachen. In der Lands wirthschaft heißt einlegen aber auch, mehrere Theile oder Körper beysammen in ein Gefäß legen, um sie aufzubehals ten ader schmackhafter zu machen. Z. B. Butter einlegen, Käse einlegen.

Einlegen, das Register, Fr. produire le compte, (Bergwerk) die geführte bergmännische Rechnung über geben.

Einlegeregister, (Bergwerk) eine Abschrift der Bergs rechnung, welche gehörigen Orts zur Durchsicht übergeben wird.

Einlegefchaufel, (Glashütte) eine neun Zoll lange, sechs Zoll breite und drey Zoll tiefe Schaufel an einem ei fernens Fuß langen Stiel, mit einer Tille versehen. Mit dieser Schaufel wird das Gemenge nebst den Scherben, Abklopfnabeln und dem Abschöpfglase cingeleget.

Einlehn, (Bergwerk) ist sieben Lachter, zmney Lehn eine Wehe, zwey Wehe eine Maase, und dreg Behe eine Fundgrube.

Einleimen, (Tischler und andere Holzarbeiter) einer Körper an einem andern mit Leim bevestigen. Z. B. einen Zapfen oder hölzernen Nagel mit Leim einsehen.

Einlenken, (Fuhrmann) die aus dem Gleise geschrit tene Pferde im Wagen wieder in Ordnung und uns Gleise bringen.

Einlesebrettchen, f. Lesebrett.

Einlesemaschine, Fr. Efcalette, (Selbenwürfer) ein Gestelle, worinn die Schnüre des Zampels zum Zug der Muster, welche in die Zeuge eingewebet werden sollen, ein gelesen (f. Einlesen) werden. Es bestehet aus zwey Leis ften, die anden Enden vermittelft Schrauben und Schraubenmuttern zusammen geschraubet werden. Die eine Leiste

bot

« ZurückWeiter »