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in einer Ecke der Mauer steht, die Mauer aber hinter der Säule ausgehöhlet ist, und diese woürklich frey und gleichfam in einer Blinde steht.

Eingebrannt, (Glasmalerey) diejenige Maleren, welche mit mineralischen Farben auf Glas gemalet wird, muß nachher ins Feuer gebracht werden, damit die Farben im Feuer verglasen und sich mit dem Glas vereinigen. Diese Malerey war ehedem sehr gebräuchlich, wie man solches noch an den Fenstern alter Kirchen und Pallåste gewahr wird. Allein heut zu Tage findet man schwerlich einen Maler, welcher damit umzugehen weiß. Bey den Far Ben, welche hiezu gebraucht werden, muß man wie bey dem Emailmalen vorher wissen, was für eine Würkung fie chun werden, wenn sie geschmolzen sind, weil sich einige nach dem Brennen gar sehr verändern. Als diese Male rey noch im Gebrauch war, ließ man in den Glashütten Glas von verschiedenen Farben machen, welches zu dem Gewänder gebraucht wurde. Man schnitte dieß nach den Umrissen, um sie vermittelst des Bleyes zusammenzusehen, tind man machte die Schattirung durchs Schwarze, welches man durchs Schraviren oder durchs Punktiren vertrieb. Man hat auch noch eine andere Art, die Schatten auf dergleichen gefärbte Gläser zu bringen. Man überstreichet alles gleich schwarz mit Gummi arabicum, so wie man alle Farben macht, und wenn der Ueberstrich trocken ist,、 nimt man das Schwarze mit einer starken Feder, die einen stumpfen Schnabel hat, an den Orten, wo der Farben grund durchscheinen soll, ab. Was die halben Tinten an belanget, so nimt man die Farben weg, da man mehr oder weniger schraviret, um sie mehr oder weniger stark zu ma chen. Nach diesem läßt man das Schwarze wieder im Öfen brennen, damit es an dem Glase haften bleibe. Man malete auch Grau in Grau, und überstrich alles mit enter schivarzen Farbe, welche man zu den Lichtern und Halb schatten auf eben die obige Art abnahm. Die meisten, wel che auf diese Art maleten, waren nur gute Kopisten. Denn fie durften nur gehörig ihren Mustern oder Zeichnungen, welche sie vor sich hatten, folgen. Sie legten nämlich ihr Glas flach auf die Zeichnungen, und sahen ihre Umrisse und ihre Tinten durch das Glas durchschimmern, hatten also nicht viel Mühe, solche nachzuahmen. Man hatte aber auch noch eine andere Art dieser Malerey, welche darinn bestand, daß man Stücken Glas schnitt, um auf denselben die Figuren stückweise zu machen, so daß die Stü: en in den Umrissen der Theile des Körpers und in den Falten der Gewander zusammenpaßten, damit das Bley, welches die Stücke vereinigen mußte, den Umriß noch den Barf der Falten nicht unterbrechen konnte. Man bezeich Man bezeich nete jedes gemalte Stück mit einer Zahl oder Buchstabe, damit man es nach dem Brennen wieder an seinen rechten Ort sehen konnte. Man sieht an den alten Fensterscheiben hin und wieder vortreffliche Farben, welche von den heu tigen Malern nicht nachgeahmet werden können. Man färbte das Glas mit verschiedenen kalzinirten Metallen, und mineralischen Erden. Wenn nun die Farben aufgetragen und auf den Glasstücken recht trocken sind, läßt man sie

men.

in einem Ofen, der besonders hierzu von Ziegelsteinen gemacht ist, backen oder bremen. Dieser Ofen hat nur 18 Zoll ins Gevierte zu seiner Größe. 6 Zoll vom Boden macht man unten eine Deffnung, um das Feuer anzuzünden und zu erhalten. Etliche Zoll über dieser Deffnung bevestiget man zwey oder drey viereckige eiserne Stäbe vest, wodurch der Ofen in zroen Theile getheilt wird. Noch eis ne Deffnung ist ohngefähr zwey Zoll über diesen Ståben, durch welche man die Probe heraus nehmen kann. Auf die Stäbe seht man eine irdene Pfanne, die von guter Schmelztiegelerde wohl gebrannt und eckig, wie der Ofen ist, und von einer solchen Größe, daß noch ein Raum von drey guten Zollen zwischen ihr und den Wänden bleibt. Die Pfanne selbst muß zwey Finger dick, und ihr Rand 6 Zoll hoch seyn. Die Seite, welche gegen den Vordertheil des Osens steht, muß ein Loch zum Versuch haben. Man streuet auf den Grund der gestellten Pfanne ungelöschten und wohlgesiebten Kalk, oder in einem Topferofen dreymal gebranntes Gipsmeht einen halben Finger hoch, und auf selbiges schüttet man Stücken zerbrochenes Glas, über as Glas wieder Gips oder Kalk, so daß drey Lagen Kalk mit zwey Lagen Glas über einander zu liegen komUeber die dritte Lage Gips oder Kalk legt man die bemalten Stücken Glas, und beschüttet sie schichtweise mit Gipsmehl, bis die Pfanne voll ist. Die oberste Schicht muß aber allemal Gipsmehl seyn, welches der Pfanne zur Decke dienet. Alsdenn bevestiget man einige eiserne Stan gen nach der Breite an den Wänden des Öfens, und be deckt die Pfanne mit großen Dachsteinen, welche so eingerichtet werden müssen, daß sie statt eines Deckels dienen, und daß am Ofen nur eine Oeffnung zwey Zoll im Durcha schnitt an jeder Ecke desselben, und eine oben bleibt, welche anstatt des Rauchlochs dienet. Der Ofen wird anfänglich vorn am Loche mit einigen glühenden Kolen geheizet, welche man daselbst fast zwey Stunden unterhält, damit das Glas nach und nach warm werde, und nicht springe. Man bringt die Kolen alsdenn weiter nach hinten, läßt sie auch hier eine gute Stunde liegen, und endlich bringt man sie nach und nach unter die Pfanne. Wenn sie hier etwa zweŋ, Stunden gelegen haben, so vermehret man die Glut nach und nach, und füllet denn den Ofen mit Kolen von jun gen und trocknem Holz ganz an, damit das Feuer ganz helle brennt, und die Flamme aus den vier Löchern der Ofen. winkel herausschlägt. Man zieht von Zeit zu Zeit aus der Pfanne durch das Loch, welches gegen das Vordertheil des Ofens steht, Proben heraus, um zu sehen, ob die Farben geschmolzen und einverleibet sind. Bemerkt man nun, daß die Farben beynahe eingebrannt sind, so legt man recht trockne kleine Stücken Holz an, und macht nach diesen die Thüre zu, welche beständig versperret seyn muß, so lange das Feuer unter der Pfanne brennt. Sobald die Stäbe glühend und roth werden, so ist es ein Zeichen, daß der Brand von statten geht. Zur Vollkommenheit dieses Einbrennens gehöret ein zehn bis zwölfstündiges Feuer. Denn wenn man den Brand beschleunigen, und gleich zu Anfange ein starkes Feuer anzünden wollte, so würde man

Gefahr

Gefahr laufen, die Bläser zu sprengen, und die Farbe zu verbrennen. Ueberdem giebt es noch eine andere Art der Glasmalerey. (f. Glas malen.)

Lingebündelt, (Bürstenmacher) s. ingepåndelt. Eingedruckte Kupferstiche, (Kupferstecher) solche Kupferstiche, die nicht auf befondere Blätter gedruckt, sondern zwischen dem Druck der Materie eines Buchs abge druckt werden, z. B. Vignetten auf dem Titelblatt, oder zu Anfang und zu Ende eines Buchs, Kapitels oder Ges dichts u. s. w.

Eingefriedigt, (Färber) die Lage oder Stellung der Küpen in einer Färberey wird durch dieses Wort angedeus tet, da solche fast über die Hälfte in der Erde stehen. Denn die Küpen, die gemeiniglich 6 bis 7 Fuß zur Höhe Haben, sind unten von Holz, oben aber von Kupfer, und ftehen bis an dem Kupfer in der Erde. Dieses verschaffet den Nugen, daß man an den Küpen bequem arbeiten, und um den kupfernen Theil der Küpe glühende Kolen legen kann, um die Farbenbrühe zu erwärmen, ohne daß der Hölzerne untere Theil beschädigt werde.

Eingegrabene Arbeit, eine Arbeit verschiedener Künft Ter, da fie in Metall, Stein oder auch Holz, mit dem Grabstichel und andern Werkzeugen, auf der Oberfläche der Materie, Bilder, Figuren u. dgl. einschneiden, so daß die Bilder entweder vertieft oder erhaben, oder auch mit der Fläche gleichlaufend eingeschnitten werden. Diese Arbeit wird auch geschnittene, gestochene oder gravirte Arbeit ges nannt. . Stecher, Graveur, Wapenschneider 2c.)

Eingegraben, f. Eingraben.

Eingebångter Tråger, Fr. Travon fufpendu, (3im mermann) ein Balfen oder Träger, (f. diesen), der unter einer Brücke an dem Hängewerk bevestiget wird.

Eingeben, f. inkriechen. Eingehen, (Bergbau) soviel als aufhören betries ben zu werden. heißt es z. B. ein Gang sey eingegangen. Eingeben, (Probirkunst) wird von eingefeßten Mes tallen gesagt, wenn sie im Schirbel unter der Muffel auf gelöset und flüßig werden.

Lingeholt, Einholen, (Jäger) wenn das Wild, bes fonders die Sauen, von den Hunden angepackt werden.

Eingelassen, (Schuhmacher) das steife Leder zu Stülpen an den Reuterstiefeln mit Bachs bestrichen, und an der Hitze einziehen lassen.

Eingelassen, f. Einlassen.

Eingelassener Kopf, versenkter Nagel, Fr. tête perdu, (Schlosser, Holzarbeiter) wenn ein Nagel oder eine Schraube dergestalt in einem Brett oder andern Kör. per eingetrieben ist, daß dessen Kopf gar nicht vorsteht, sons dern ganz gleich mit der obern Fläche des Bretts oder des Körpers, worinn er steckt, steht, oder wol gar so tief hins eingetrieben ist, daß über den Kopf noch ein hölzernes Spündchen gedeckt wird. In dem lehten Fall wird das Holz um den Kopf nach dem Faden rund um weggestoßen, und von eben solchem Holz wieder nach dem Faden ein

darinn fich passendes Stückchen eingefest, welches manch. mal sehr sauber und unmerklich gemacht wird, wie z. B. an zierlichen Fußböden und Panelen. Dieses heißt denn eigentlich verfenten.

Eingeleget, S. Einlegen.

Eingelegte Arbeit, Mufirarbeit, Furnirarbeit, Fr., ouvrage de Rapport, Marqueterie, ist überhaupt eis ne Verzierung eines Korpers, einer Wand oder einer Waa re, da man hierinn Körper anderer auch wol besserer Art versenkt. Die gewöhnlichste Art dieser Arbeit ist die soges nannte Furnirung der Kunstt schler oder Ebenisten, Der Tischler seht nämlich mit verschiedenen farbigen Hölzern mancherley Bilder und Figuren in seine verfertigte Waare ein, oder belegt auch wol das Ganze mit selbigen Hötzern, weil die ganze Arbeit an sich selbst aus schlechtem Holze verfertiget ist. So wird z. B. eine Kommode, beren Kor per an sich oder das Blendholz (f. dieses) von Fichten oder Kiehnenholz gemacht ist, mit dünnem Nußbaumholz beleget, wobey der Tischler darauf sein Augenmerk richtet, daß das Holz, womit er die Kommode auslegt, mit seiner Flammen und Strahlen ein gutes und in die Augen fallen des Ansehen erhält. Daher weiß er die Stücken oder Plats ten so zusammenzuseßen, daß zum Theil zeichnerische Ver hältnisse (Symmetrie) entstehen, ohne jedoch wirkliche Figuren zu bilden. Denn diese Art Furnirung unternimt man nur der Sparsamkeit willen, weil eine Kommode von massiven oder bloß von Nußbaumenholz zu kostbar seyn würde. Deswegen wird der ganze Körper von schlechtem Holz verfertiget, die sichtbare Oberfläche aber mit Nußbaumenholz belegt. Manchmal erhalt diese also ausgelegte Tischlerarbeit auch noch Bilder von mancherley farbigen Hölzern, welche nach dem Leben sich als gemalt darstellen, und wozu der Künstler nicht allein verschiedene ausländische farbige Hölzer wählt, sondern auch, um alle seine Farben und hattirungen hervorzubringen oder Kosten zu erspas ren, sowohl die fremden als inländischen Hölzer durch Beis gen und Brennen in mancherley Schattirungen und Halb tinten zu verwandeln genöthiget ist. Hierinnen besitzen eis nige dieser Künstler eine beroundernswürdige Geschicklichs keit, so daß sie im Stande sind, durch Beißen und Brens nen alle mögliche Farben hervorzubringen, besonders durch das Brennen kann er z. B. an dem Gewand einer Figur der Hauptfarbe desselben alle die Schattirungen mittheilen, wodurch das Gewand seine zeichnerische Bildung erhält. Zuweilen weiß er wieder durch das Beißen bey der nämli chen Farbe andre Schattirungen hervorzubringen, die er durch das bloße Brennen nicht erhalten kann. (f. Farben beißen und brennen.) Der Tischler legt aber nicht allein mit Holz aus, sondern auch mit edlen und unedien Me tallen. Alle diese Materien, womit ausgeleget wird, wer. den zu dünnen Platten, die kaum zwey Linien dick sind, geschnitten, und die Figuren selbst nach einer vorgerissenen Zeichnung mit der Laubsage (f. diese) ftückweise, so wie sie dem Künstler am zuträglichsten zum Zusam Benn der Tischler ganze mensehen find, ausgeschnitten. Stücken bloß mit einer Art Hols furniret, so giebt das

weiter

weiser keine Schwierigkeit, sondern ble Theile besselben werden, ehe man sie zusammensetzt, z. B. die Rahmftùs den der Thüren, die Füllungen derselben und die Beys Noße, jedes Stück besonders, nachdem sie gehörig einges richtet sind, mit einem edlen Holze ausgeleget oder beklei det. Dieß Blendholz, worauf ausgeleget wird, ist glatt behobelt, das Furnirholz aber bleibt so rauh, wie es in Platten (f. Platten) zerschnitten ist. Wenn . B. eine Thur furniret wird, so werden die Rahmstücken gemeinig lich zwar mit eben der Farbe des Holzes, womit furniret wird, ausgeleget, doch nimt man eine andere Schattirung diefer Farbe, als zu den Füllungen, damit eins gegen das andre absticht. Das Blendholz wird an der Stelle, wo das Furnirholz zu liegen komt, so wie auch dieses, mit hei sem Leim bestrichen, das Furnirholz eins neben das andre aufgelegt, und wenn das ganze Stück also beleget, die Stücke gut aufgedruckt sind, daß der Leim sich mit dem Blendholz gut verbindet, so wird es mit einem Brett be deckt und zwischen die Schraubzwingen (f. diese) gebracht, daß die Furnirung gut antrockne, Ben dieser Arbeit giebt es keine große Schwierigkeit. Benn aber ein solches Stück mit vielfarbigen Bildern ausgeleget werden soll, benn giebt es schon mehr Mühe, und es versteht sich schon von selbst, daß der Künstler etwas von der Zeichenkunst und Malerey verstehen muß, weil er hierbep mit dem Maler einerley bewerkstelliget. Er hat in so fern noch Er hat in so fern noch mehr Mühe, weil er seine Tinten mit farbigem Holze nicht so leicht als der Maler hervorbringen kann. Der Tischler entwirft sich in diesem Fall zu allererst auf dem Stück, wel ches figürlich und malerisch ausgelegt werden soll, eine Zeichnung mit allen ihren innerlichen Schattenrissen. Sein Plan in Ansehung der Farben wird gemacht, und die verschiedenen farbigen Holzplatten werden zugeschnitten, und er schneidet sich aus den lehtern nach einer darauf gleichfalls entworfenen Zeichnung, die einzelne Stücke mit einem Schnitzer aus, theilet diesen einzelnen Stücken, die zusammen das Ganze ausmachen sollen, da, wo es no thig ist, durch Beißen oder Brennen die erforderlichen hal ben und ganzen Schattirungen mit, bestreicht die linke Seite des Furnirholzes mit Leim, und nun bringt er die Stücke in der auf dem Blendholz gemachten Zeichnung Stück vor Stück an. Wenn ein Theil der Zeichnung bes legt ist, wird das Blindholz hiemit in eine Schraubenarvinge bis zum Trockenwerden gespannt, und so fährt man fort, das Ganze zu vollenden. Das Holz in und neben den Figuren wird gleichfalls mit Furnirholz bekleider, welshes sodann als der Grund zu den Figuren anzusehen ist. Dieses geschieht erst, wenn die Figuren bereits sämmtlich auss gelegt find. Sobald nun das ganze Stück, sowohl der Grund als auch die Figuren fertig, und alles wohl getrocknet ist, fo weird das Ganze mit dem Schlichthebel geglåttet, mit der Ziehklinge geebnet, mit Schachtelhalm poliret, und zulegt mit Wachs gebohnet. C bohnen.) Dan findet von dieser Arbeit vortreffliche Stücke, welche wegen ihrer schö nen zeichnerischen und malerischen Zusammensetzung den Gemälden beykommen. Bekanntermaßen pflegt man auch Tediologisches Wörterbuch I. Theil.

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mit Metall, Stein und mit Glasstücken einzulegen, wovon an ciuem andern Ort geredet werden soll. Eingelegte Arbeit, s. mosaische Arbeit. Hingelegte Arbeit, s. damaszirte Arbeit. Eingemachte Sachen, (Konditer) 1) Benn Früch te, als Pflaumen, Aprikosen, Hepfel, Birnen u. dgf. durc Beymischung des Zuckers Dauer und Wohlgeschmack erhalten. Auch macht man die Schalen von verschiedenen Früchten ein. Der Konditer kocht z. B. die Orangescha len, und benime ihnen hiedurch ihre Säure und Schärfe Gekocht werden sie in geleuterten Zucker gelegt, und man läßt sie so lange darinn liegen, bis dieser alle Feuchtigkeit aus den Schalen ausgezogen hat. Um den Zucker aber wieder von diesen Feuchtigkeiten zu reinigen, so die Orangeschalen zurückgelassen haben, so wird er einige Mal aufge focht, und julegt werden die Orangenschalen in eben dem Zucker gekocht, bis der Zucker dick ist. Auf eine ähnliche Art werden auch die übrigen Früchte eingemacht, einige ge fdhålet, andere auch ungeschalet. Sehr saftige Früchte, z. B. Kirschen, werden nur blos in Zucker gekocht. 2) Eingemachte Sachen sind auch solche, da man abgefochte Fische, als Lachs, Jährten, Teunaugen u. a. m. eins macht, da man den Fich abkocht, lagenweise in ein Gefäß legt, zwischen die Lagen Gewürze fireuet, und den Fisch endlich mit abgefochtem und faltem Effig, mit Salzwasser vermischet, begießt. (f. Einmarioniren oder Jnmarginiren.). Auch Baumfrüchte, &. B. Kirschen, werden mit Essig eins gemacht. Man kochet die Kirschen ab, und begießt sie mit einem mit Gewürzen abgekochten und kalt geworde nen Essig.

Eingemachte Torten, (Konditer, Kuchenbäcker) eine Torte, die mit Zitronat, Mus oder auch Obft angefülle wird. Der Teig hierzu wird von dem besten Weizenmehl und ungeschmolzener Butter gemacht. Andere gießen auch wol noch etwas Wasser hinzu, besonders die Kuchenbacker, und zuweilen kommen auch wol Eper dazu. Dieses wird zusammen zu einem Teig gefnetet, doch so, daß der Teig nicht zuviel Mehl erhält, zu stark geknetet, und hierdurc su vest wird. Man lockert den Teig dadurch auf, daß man ihn mit einem Rollholze aus einander rollet. Aus diesem Teig rollet man mit dem Rollholze einen Boben, macht mit der Hand einen Nand um den Boden, und füllet die Torte mit obgedachten Massen. Das Mus zur Füllung diefer Torten wird mit etwas geläutertem Zucker verdünnet. Zuletzt werden mit einem Kuchenrade (s. dieß) ausges zackte Striefen von dem gerollten Teig geschnitten, und hieraus wird ein Deckel zur Torte zusammengesetzt, und dieß alsdenn in einem Ofen gebacken. Der Blätterteig der Torte geht erst im Ofen auf.

Eingenchte Arbeit, (Mehterin) die in weißer Wäsche, als Handkrausen, Halskrausen, Tücher ic. von Nesseltuch, Batist, Leinwand u. s. w. mit Zwirn, Seide oder auch reis chen Fäden eingencheten Blumen und Bilder. Dieses ge schicht in einem Nahmen oder aus freyer Hand mit der Nehnadel. Die eingenehete Arbeit hat entweder Grund (s. diesen) oder ist auch durchbrochen (s. durchgebrochene Ttt

Arbeit.)

Arbeit.) Sie unterscheidet sich von dem Sticken badurch, daß sie in dem Zeuge selbst eingenehet ist, dagegen die geftickte Arbeit eine Unterlage oder Ausnehung erhält. (1. Sticken.)

Eingepfropft, f. Pfropfen.

Eingepündelt, f. Eingesetzte Bürften.

Eingerichte, Einrichtung, Fr. Bouterolle, (Schlof fer) diejenigen Eisenbleche, welche aus dem Mittelbruch und der Besatzung bestehen, (f. beydes) wodurch alle Schlüß fel, außer dem, der zum Schloffe gehöret, verhindert wer den, das Schloß zu öffnen.

Eingerichtetes Jagen, (Jåger) eine große Jagd, da vorher mit dem Leithunde vorgesucht, und das Jagen her nach mit den Zeugen umstellet ist.

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Bingesalzenes Leder, Eingeselletes Leder, (Weiß gerber) ein frisches Leder, welches man mit Boysalz und Alaun, oder mit Salpeter und weißer Sude eingebeißer bat, comite e mui Hat, damit es nicht verderbe, wenn es in den Kellern und Gewölbern eine Zeitlang aufbehalten wird, oder auch, wenn man es bey großer Hiße in entfernte Gerbereyen schaf fen will

Eingeschenkt, f. Einschenken.

Eingeschlafen, (Schiffahrt) auf eine oder die andere Art seine Fahrt verfehlen, und auf: Abwege gerathen. Wird vom Schiffe gesagt.

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Eingeschlagen, f. Einschlagen.
Eingeschleift, f. Einschleifen.
Eingeschmiert, f. Einschmieren.

Eingeschnitten, (Böttcher) wird von einem Boden zu einem Faß oder Tonne gesagt, wenn dieser eingerichter wird, d. i. wenn der Boden rund um an seiner Kante fchrage abgeschnitten wird, damit er in die Kimme hinein gefchoben werden kann.

Eingeschoben, (Glaser) wird von dem verglaßten Fen fter gefagt, f. dieses) wenn es mit seinem Bley in die Nu then oder Fugen des Fensterrahms eingesetzt wird. Hie bey zeiget sich die Geschicklichkeit eines Glasers, ob er bey Eintheilung der Echeiben richtig gemessen, und durchgan gig Genauigkeit beobachtet hat. Denn wenn das Fenster In die Nuthen des Rahms bequem eingeschoben werden soll, daß es vest size, so muß es weder zu groß noch zu klein kyn. Ist es zu klein, so kann man keineswegs diesem Fehlet abhelfen. Ist es aber nur in etwas zu groß, so kann der Glaser die Nuthen des Fensterrahms in etwas mit dem Muthenreißer (f. diesen) vertiefen. Die Klinge des Nathenreißers wird nåmlich in die Nuthe oder Fuge des Rahms gesetzt, und der Glaser fährt mit dem Eisen nach der ganzen Länge der Nuthe hinab, und vertieft sie dadurch. Alsdenn wird das verglasete Fenster hineinges schoben. In diesem Fall kann das eine kurze Rahmstück abgenommen werden, und wenn das Fenster hineingeschoben ist, so wird dasselbe wieder angesetzt und gehörig beveftiget. Alsdenn werden die Rundeisen an das Fenster an geschlagen. (F. Rundeisen und Verglasen.)

Eingeschoffen, (Jager) f. Einschießen.
Eingeschwärzt, f. Einschwarzen.

kingefelletes Leder, s. eingesalzenes Leder. Eingesetzte Bürften, eingepündelte Bürsten, (Bürstenmacher) diejenige Art Bürsten, wo die Borstenpündel mit Pech in die Löcher des Bürstenholzes eingesetzt und darinn bevestiget werden. Der Bürstenmacher macht aus den großen Borstenpündeln, die auf dem Werktisch aufge: bunden liegen, kleinere Pündel, (C. Pündeln) die nach Ver hältniß des Lochs, worinn sie in dem Bürstenholz eingeseht werden sollen, groß oder klein sind, bewindet jedes einzel ne Pündel an den Wurzelenden mit Garn, und taucht diese bewundene Köpfe in geschmolzenen Pech, so in einem Kessel im Werktisch, woran er sißt, auf Kolenfeuer siedet. (1. Werktisch.) Wenn er etliche Pündel gepündelt hat, so taucht er jedes, tole zuvor, in den Pech, und seht es in ein Loch des Borstenholzes ein. Wenn das ganze Holz mit dergleichen Pündeln besetzt ist, denn werden die ungleichen weichen Enden der Borsten auf dem Haublock verglichen und abgehauen. Man legt námlich die Bürste auf eine Bleyplatte, die in der Vertiefung des Haublocks (f. diesen) liegt, belastet den Schwanz der Bürsten, den man abhauen will, mit einem schweren Stück Eisen, ges gen die äußerste Reihe Borstenpündel legt man ein Maaß, und nach diesem werden die Borsten dieser Reihe mit eis nem zweyschneidigen Haumesser (f. dieses) verglichen und abgekürzt. Die übrigen Reihen stußer der Handwerker nach der ersten Reihe bloß nach dem Augenmaaß ab. Cf. auch Bürsten machen.)

Bingespannt, f. Einspannen.

Eingesprengt, (Bergwerk) wird von Geschicken gee sagt, wenn sie nicht häufig beysammen, sondern als kleine Acuglein im Erz liegen.

Eingesprengte wilde Erde, (Bergwerk) wenn bey den Erzen viel Ünrath ist.

Eingeståbtes Leder, (Gerber) dasjenige Leder, wel ches warm gar gemacht wird.

Eingestochen, f. abdoppeln.

Eingestochen, (Sattler) wenn Riemen und Struppen an den Sattelgurten angenehet werden. Eingetränkt, f. Eintränken. Eingewaffert, f. Einwässern. Eingewalkt, f. Einwalten. Bingewandert, s. Linwandern. Eingewebt, f. Einweben. Eingewählt, Eingraben. Eingewürkt, f. Einweben.

Eingezogene Arbeit, (Bürstenmacher) Bürsten, des ren Borsten nicht eingepicht sind, wie bey den eingesetzten Bürsten, (f. diese) sondern durch die Löcher des Bürstenholzes mit Bindfaden oder feinem Draht gezogen werden. Zu diesem Ende bevestiget der Bürstenmacher den Bindfa den an einem Ende auf dem Bürstenholze, und zieht das andere Ende desselben durch ein Loch des Holzes von der rechten nach der linken Seite durch. Hierauf nimt er fo viel Borsten, daß diese doppelt zusammengelegt, das Loch des Holzes ausfüllen, legt den durchgezogenen Bindfaden auf der linken Seite des Bürstenholzes um die Borsten,

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gerabe aber in der Mitte steckt das zweyte Ende des Bind fadens von der linken nach der rechten Seite des Bürsten holzes, durch das vorgedachte nämliche Loch des Bürsten holzes, und zieht zugleich mit dem Bindfaden die Borsten so weit durch das Loch durch, daß solches durch die zusam. mengebogenen Borsten ausgefüllet wird, und diese auf der rechten Seite mit der Oberfläche des Holzes parallel lays fe, auf der andern Seite aber aufrecht in die Höhe stehen, und die Bürste bilden. Mit dem nämlichen Bindfaden zieht er nun Loch vor Loch die Borsten ein, und macht die Bürste fertig. Mit Draht verfährt man eben so, nur daß der Messingdraht schwach, der Eisendraht aber stark im Feuer geglühet wird, damit er geschmeidig werde. Uebrigens werden diese Bürsten so wie die eingefeßten be handelt. (f. eingefeßte Bürsten, auch Bürstenmacher.)

Eingezogene Stücken des Gebäudes, (Baukunst) in Gebäuden die kleinen innern Abtheilungen zu den Zim mern, Kammern und Kabinettern, sowohl in Prachtgebau den, als auch in gemeinen Wohnhäusern, im Gegensah der weitläuftigern Glieder der Gebäude überhaupt. Die allgemeine Größe desselben ist, nach den verschiedenen Ger bäuden, worinn fie angebracht werden, gleichfalls verschie den, und gemeiniglich nimt man in geringen Häusern eine Breite von 16 oder 20 Fuß an, in fren stehenden Herrens häusern 20 bis 24 Fuß, und in großen Gebäuden von 30 bis 40 Fuß, aus welcher Breite man die Höhe sehr leicht finden kann. Manchmal ist man genöthiget, sie kleiner zu machen, alsdenn aber fällt freylich alle Rogel weg. Zu den kleinen Kabinettern, z. B. zum Studiren, zur Mit tagsruhe, ferner zu Garderoben, Speisekammern 2c. muß man nach Gelegenheit und Umständen, da diese nicht zu den ordentlichen Zimmern gerechnet werden, den Plas neh. men, wie er sich am besten nach dem Verhältnisse des gans zen Gebäudes schickt, damit die Uebereinstimmung des Ganzen nichts verliere. Genug, wenn sie nur so geräumig find, daß ein Tisch, ein Stuhl, ein Pult darinn stehen Fann, wenn es eine Studirstube ist. Neben derselben fann man noch eine geheime Treppe beyfügen, mit einer Eleinen Kammer darüber, darinn auch ein Tisch und Bett Plaß hätte. Dergleichen enge Zimmer find desto eher in kalten Ländern zur Winterszeit zu erhißen, und in wars men Ländern müßte man sie gegen die Nordseite anbrins gen. Die eigentlichen Kabinetter, welches geheime Zim mer, besonders großer Herren sind, muß man so groß, als rechte Kammeru machen. In gemeinen Wohnungen kön, nen sie wol kleiner angelegt werden, aber doch nicht ohne alles Ebenmaaß des Ganzen, wobey es gut ist, wenn sie schachtförmig sind, oder recht wie ein Würfel eingetheilt wurden, daß jede Seite wenigstens 8 Fuß hat. Man muß auch bey der Eintheilung der Zimmer die Breite al so anordnen, daß sie entweder eins oder drey Fenster in der Breite haben, damit eins recht in der Mitte, der Thür gegen über, zu stehen komme, und alsdenn kann auch die Thür recht in der Mitte angebracht werden, welche man sonst nåher nach einem Winkel fortrücken müßte. Man theilet die eingezogenen Stücke oder Glieder eines Gebäus

des gemeiniglich in größere und kleinere ein. Zu diesen gehören die ist genannten Zimmer und Kammern, zu je nen aber die großen Prachts und Eßsäle.,

Eingießen, angießen, heißt oft soviel, als durchs Gießen mit flüßigem Metall bevestigen. Z. B. eiserne Klammern, wodurch Werkstücke bevestiget werden, els gießen..

Eingraben, eingewühlt, (Jäger) 1) Wenn Dachse, wilde Schweine und andere wilde Thiere, mit ihren Rüf feln oder Klauen die Erde ausscharren, und sich Löcher oder Höhlen zu ihrem Lager machen. 2) (Kriegsbaukunft) Wenn bey der Eröffnung der Laufgråben die dazu befehlig. te Mannschaft sich in die Erde gråbt, und das Erdreich gegen die Stadt wirft, damit sie sich dadurch vor dem feindlichen Geschüt verwahret. 3) (Schmelzhütten) Ft. miner, wenn das Werk oder Werkbley Löcher in den Heerd frißt.

Eingreifen, (Jager) 1) Wenn ein Hirsch oder Thier die Fährte tief macht, oder die Schalen tief in die Erde eindruckt. 3. B. auf der Flucht, so daß man die Fährte sehen und erkennen kann. 2) Der Leithund greift ein, wenn er mit der Nase gut zu Boden sucht.

Eingriff, (Großuhrmacher) wenn ein Rad in einer Uhr in das Getriebe einfaßt oder eingreift, wodurch sich Getriebe und Råder neben einander bewegen. Es fome hauptsächlich bey einer Uhr darauf an, daß die Räder ge hörig in die Stöcke der Getriebe eingreifen, wenn die Be wegung des ganzen Werks nicht soll gehindert werden, und daher hat man insgemein vestgesezt und bestimmt, role weit sie eingreifen müssen. Die Zähne des Rades mús sen nämlich um ihre halbe Höhe in den Getriebstock eingrei fen und anbey oben abgerundet feyn, Um dieses zu bestim men, hat man verschiedene Mittel erdacht. Die englischen Uhrfabriken haben eine besondere Maschine, womit die Räder und Getriebe so lange gegen einander gestellt wer den, bis sie den gehörigen Abstand erhalten. Allein die deutschen Künstler haben diese Maschine zum Theil noch nicht, und suchen sich deswegen auf eine gedoppelte Art zu helfen. Einige beschreiben auf der neuen Uhrplatte für jedes Rad und Getriebe einen Zirkel, und sehen hierdurc vest, wie weit die Zähne des Rades in die Triebstocke greis sen müssen. Machen sie die Räder und Getriebe gerade so groß, als wie die beschriebenen Zirkel, so bestimmt der Mittelpunkt der Zirkel den Ort der Zapfenlöcher. Andere Uhrmacher hången die fertigen Råder und Getriebe an ihren Wellen zwischen zwey Uhrplatten verloren auf, und versuchen dadurch den gehörigen Abstand der Räder, und Triebstöcke zu erhalten. Sie erweitern die Löcher der vers lornen Platten nach Beschaffenheit, und diese Löcher be stimmen die Löcher der eigentlichen Platten. Die beyden Zapfenilöcher einer Welle müssen aber genau gegen einan der überstehen. Die Kleinuhrmacher bedienen sich hierzu des Einhängezirkels, (s. diesen.)

Linguß, (Glaser) ein Werkzeug oder eigentlich eine Form von Eisen, worinn das Fensterbley gegossen wird, und hierinn schon im Groben seine Gestalt erhält. Dier Ttt z Tes

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