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Einfache Bettenzåge, (Baukunst) ist eine Verzie ung an Gewölbern und geraden Decken, die durch die Stuckaturarbeiter von Stück an den Decken gemacht wer den. Da solche Züge den Gliedern der Kette ähnlich sind, so haben sie auch den Namen davon erhalten, weil sie wie diese gemacht werden. (f. Stuckaturarbeiter.)

Einfacher Haspel, (Bergbau) im Gegensaß des verstärkten Haspels, dasjenige Gestell mit dem Rundbaum øder der Walze, an welcher das Erz vermittelst eines Seils aus den Gruben gefördert wird. Man verbindet zu die fem Ende vier Balken, die bis 10 Zoll breit und 7 bis 8 Boll dick find, nach der Größe der Grundfläche, über dem Jiehschacht (f. diese) dergestalt mit einander, daß man jedes Holz, da, wo es auf ein anderes Holz zu liegen komt, bis auf die Hälfte seiner Dicke, nach der Breite des an ihm liesenden, ausschneidet, und eines über das andere blattet, so daß jedes Ende eines Balkens über den andern um 8 Zoll hervor raget, und die vier Hölzer ein Viereck bilden, welches auf der Oeffnung des Ziehschachts bevestiget wird. In der Mitte der Heidehölzer, d. i. der zwey von einer Seite gegen über liegenden Hölzer dieser gemachten Vie rung, macht man Zapfenlöcher, von 8 bis 12 Zoll breit und bis 4 Zoll dick, welche ganz durch die Hölzer durchgehen. In diese Löcher werden die Haspelstützen, oder die beyden aufrechten Ständer, worinn der Rundbaum mit feinen beyden Zapfen ruhet, eingepaßt. Sie sind 3 Fuß Zoll lang, und mit Zapfen versehen, welche in die Lö cher der Heidehölzer passen; die beyden obern Enden aber werden ausgescheret, das ist, nach der Dicke der Zapfen des Rundbaums ausgeschnitten. In diese Scheren wer den die Pfundeisen (f. diese) geleget, worinn die Haspel Japfen laufen. Jede Haspelstüße erhält eine Bruft (F. diese) damit, wenn der Zapfen bricht, der Rundbaum nicht in den Schacht, sondern auf diese Brust fallen kann. Auf die Haspelstützen komt der Rundbaum zu liegen, der an jedem Ende ein eisernes, vorn wie ein Spieß gestalte tes haspelhorn hat; (f. dieses) woran von beyden Seis ten der Rundbaum von den Haspelknechten umgedreher wird, um welchen ein Seil oder Kette geschlungen ist, mit welchem der Kübel aus dem Schacht gehoben wird. (f. C. B. n. S. K. Thl. 7 Tab. I. Fig. 1. 2. 3. 4.

Einfacher Jrrweg, (Baukunst) eine Verzierung von Bildhauer oder Stuckaturarbeit an den Gliedern der Sau fenordnungen. Es bestehet aus einfachen gezogenen recht rinklichten Linien, woran kein Ende zu sehen ist, deswe. gen es auch den Namen erhalten hat.

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Einfacher Leinweberknoten, (Leinweber) ein Knoten, wodurch der Weber zwey Fäden mit einander verbin det. Er leget beyde Fåden so zusammen ins Kreuz, daß jeder eine runde Defe bildet, alsdenn steckt er die Enden des einen Fadens ins Kreuz durch die Dese des andern Fadens, und so auch umgekehrt die Enden des andern Fas dens in die Dese des ersten, und denn zieht er beyde zu. Einfache Rüstzeuge, (Bau-Berg- und Wasserkunst) womit man Lasten hebet und in die Höhe bringt. Dazu rechnet man den Sebel, den Flaschenzug, den Haspel

nebst Rad und Getriebe, den Beil und die Schraube. (s. diese Wörter.)

Einfacher Japfen, Fr. Tourillon fimple, (Berge maschine) ist der Zapfen an einer Welle, wo kein krummer Zapfen ist. Er wird bey Göpelkünften dem doppelten entgegengesett, da ersterer nach dem rechten Winkel gebogen ift, und ein angeschlossenes Gestänge regierer, der doppelte aber nach dem rechten Winkel, zweymal gebrochen ist, und nicht nur ein Gestänge schiebet, sondern auch die Göpelwelle traget.

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Einfache Scheren, (Kriegesbaukunst) ist ein Vers theidigungswerk im Vorwerk des Hauptwalls oder ein Hauptgraben. Sie dienen statt des Unterwalls, und be stehen aus zwey Stirnseiten, welche einen gegen den Zwis fchenwall eingebogenen Winkel bilden. Sie haben gleich den übrigen Werken ihren Schemel und ihre Brustwehre. Sie sind mit der Erdfläche gleich, ja bisroeilen 2 oder z Fuß tiefer, und stehen von dem Zwischenwall 3 Klafter, und von den Schultern des Hauptwalls s Klafter weit ab. (f. doppelte Schere.)

Einfaches Feldgeftånge, Geschleppe, (Bergwerk) ein Gerüste zu einer Wasserkunst, dessen an niederwärts gehende Schwingen angehängtes Gestänge die Kunst be weget, welches aber nicht viel Wirkung thun kann, sons dern nur bey wenigen Wassern gebraucht wird.

Einfaches Herzlaub, (Baukunst) eine Verzierung von Blättern, die eine Gestalt der Herzen haben, und von Bildhauer- oder Stuckaturarbeit an die Glieder der Kapitåler einer Säulenordnung angebracht werden.

Einfaches Pumpenwerk mit dem Schwungrade, (Wasserkunst) ein offener großer gemauerter Brunnen, der, um das Pumpen zu erleichtern, ein Schwungrad mit einer Kurbel hat. Es wird zu diesem Ende über dem Brunnen, an der einen Seite ein Gerüste aufgefeßt, das aus einen wagrechten Balken und einem Ständer in der Mitte bestehet, der durch eine Strebe gestützt wird. In dem Ständer ist eine, einige Zoll lange Oeffnung oder geraumer Einschnitt, wodurch die Hebelstange durchgehet, und bey nahe in der Mitte auf einem eisernen Bolzen beweglich aufund nieder geschoben werden kann. Mit dem vordersten Ende ist der Hebel an die Kolbenstange der Pumpe (f. diese) mit dem hintersten Ende aber an die Korbstange be vestiget, und diese wieder beweglich an der Kurbel selbst, welche auf dem Zapfen des Schwungrades steckt. Das Schwungrad liegt mit seinen beyden Zapfen in den Pfannen eines Bocks oder hölzernen Gestells und auf dem ana dern Ende, der Kurbel gegen über, steckt ein Haspel mit einer Handhabe, wovon das Schwungrad in Bewegung gesetzt wird. Die Kurbel ziehet alsdenn die Kurbelstange, und diese den Hebel, welcher die Kolbenstange, so wie das Rad herumgedrehet wird, auf und nieder, das Wasser aus den Brunnen gleichfalls in die Höhe ziehet, und aus der Pumpenröhre von sich gießet, von da es durch eine im Brunnen angebrachte Röhre aus demselben wieder fortflies Bet. Man nennt dieses Pumpenwerk deswegen ein eins faches, im Gegensaß des doppelten Pumpenwerks,

Cf. Dies

(f. biefes) weil dieses zwey Kolbenstangen hat, bagegen das einfache nur eine Stange hat. (Eeup. T. M. der B. K. Th. II. Tab. XXXI. Fig. 1.)

Kinfaches Schnurfeuer, (Luftfeuerwerk.) Man nimt dazu eine steigende Rakete, welche man gehörig bohrt, und mit einem Schlag verstehet. Denn läßt man eine höl zerne Walze, die fast die Lange der Rakete hat, drehen, welche aber inwendig der Lange nach weiter ausgedrehet ist, als das Seil, woran sie laufen soll, dick ift. An bey. den Enden wird sie einen Zoll lang mit Horn ausgefüts tert, damit sie besser laufen kann. In dem untern Theil dieses Zylinders lasse man nach Proportion der Rakete eis ne Hohlkehle einstoßen, binde ihn auf der Rakete an zwey oder drey Orten vest, und verpappe die Stellen, wo die Bünde sind, gehörig mit Papier. Will man nun dieses Schuurfeuer laufend machen, so mache man ein verhält. nißimâßiges Seil, entweder an zwey Ständern, welche ein. geg aben sind, oder an einem andern an sich haltbaren Ort best, und ziehe es wohl an. Vorher aber wird das Schnur, Feuer durch den Zylinder auf das Seil gesteckt. Alsdenn muß dieses gut straff angezogen werden, damit es keinen Bauch mache, und den Lauf verhindere, auch muß das Seil mit Seife beschmiert werden. Hernach steckt man die Rakete an.

Einfaches Thürenband, (Schlösfer) ein Thüren band, welches nur aus einem Blatt oder Flügel bestehet, und so an seinem einem Ende einen Ring hat, womit es auf dem in dem Thürpfosten eingegossenen oder eingeschla genen Haken hängt und ruhet, im Gegensah eines Dops pelbandes. (f. diesen.)

Einfaches Jeug, (Bergwerk) wenn an einem Söpel (f. diesen) nur eine Pumpe angebracht ist.

Einfaches Ziegeldach, Fr. Couverture a claire voye, (Baukunst, Maurer) ein solches Dach von platten Zies geln, welche man Jungen oder Bieberschwänze neunet, die zwar nach der Breite in gerader Linie liegen, aber so, daß nach der Höhe ein oberer Ziegel den untern nur etwas weniges überdeckt, und zwey benachbarte Ziegel unter ih rer Fuge oder Riße, da wo sie zusammenstoßen, einen Dachy plitt haben, damit das Regenwasser nicht zwischen durchfallen könne. Diese Ziegeldächer find zwar die leichtes ften, aber auch die schlechtesten, denn sie halten Regen und Schnee nicht gänzlich ab, zumal im Winter, und werden leicht wandelbar. Ein kleiner Bruch eines Ziegels giebt eine Lücke im Dach.

Einfache Versatzung, (Zimmermann) wenn zwey Stucken Holz dergestalt mit einander vereiniget werden, daß das Ende des einen Stücks, welches Lasten tragen soll, über die horizontal, oder auch senkrechte Linie herauf ge het, und in ein anderes, so gleichfalls horizontal oder per pendikular stehet, mit einem einzigen schrägen Zahn einge seht wird. An dem andern Stücke, welches von dem ers sten gestust oder gehalten wird und den schrägen Zahn ers halten hat, wird ein eben so schrages und so tiefes Loch, als der Zahn stark ist, gemacht, damit der schräge Zahn des ersten in das Loch des andern Stückes sich einfügen

lasse. Manchmal wird mehrerer Haltbarkeit roillen, ein Loch durch beyde Zusammenfügungen gebohret, und dies, mit einem hölzernen Nagel bevestiget.

Einfache Wechsel, f. Soloswechsel.

Ein Sad Tonnen daraufschlagen, (Bergwerk) in ben Liegenden eines ausgezimmerten flachen Treibe- oder För derschachts, Bretter von 6 Ellen anschlagen, worauf der Kübel gehet. (l. Tonnfach.)

Einfach umlaufender Stab, (Luftfeuerwerk) eine Nabe, die auf einer Welle umlauft, und auf ihrer Stirn einen Zapfen hat. Auf diesem Zapfen wird die Rakete bes veftiget, weiche angezündet den Zapfen mit der Nabe her, umtreibt.

Einfädeln, f. Einfädemen.

Einfädemen, Einfädeln, (Netherin, Schneider, Sticker) einen Faden von Zwirn, Seide, Bolle, Gold oder Silber mit einem Ende durch das Dehr einer Nehnas del einzichen, um damit nehen zu können. Einfahren, (. inführen.

Einfahren, (Bergwerk) wenn ein Arbeiter zu seiner Arbeit fährt, es geschehe solches durch Schächte oder Stolln.

Einfahren, (Bergwerk) mit der Arbeit das versäume te nachhohlen oder einbringen, die, wenn der Bergmann an einem Tage etwa durch Ehehasten an seiner Arbeit verhindert ist, so muß er in der Folge die Schicht oder diese versäumte Arbeit außer seiner ordentlichen und fortgehenden gewöhnlichen täglichen Arbeit mit einbringen und ver fahren.

Einfahrer, (Bergwerk) ein Bergbedlenter, welcher gewisse Berggebäude befahren, und nach der Beschaffenheit sich erkundigen, oder der auch die Aufsicht über den Grubenbau gewiffer Bergwerke hat, und daher solche be fahren muß.

Einfahrt, (Seefahrt) wenn ein Schiff in den Hafen einfähret.

Einfahrt, (Tischler, Zimmermann) ein jedes Thor weg und eine Thure, wodurch man in einen Hof am Hauk mit Pferde und Wagen fahren kann.

Einfahr Wechsel, s. Sola Wechsel..

Einfall, (Jäger) die Röhre durch welche der Dadhe, Fuchs, in seinen Bau gehet. (f. Eingang.) Der Anflug eines Geflügels zur Abendzeit auf einen Baum zur Ruhe. (f. Einfallen.)

Einfall des Windes, (Orgelbauer) find die Oeffnun gen der Windlade, durch welche der Wind in die Kandle und in die Orgeipfeifen steigt. In einer vierfüßigen Lade muß billig eine doppelte Oeffnung oder Einfall seyn, wenn es aber nicht gut angebracht werden kann, muß solcher recht in der Witten angebracht werden. Denn dieß ist die vornehmste Utsache des Schwankens, wenn der Wind an vielen Orten nicht in die Kandle eindringen kann. Dess wegen müssen auch bey großen Windladen verschiedene Deffnungen angebracht werden.

Einfallen, (Jagerey) 1) Wenn der Auerhahn, oder sonst gleichmäßiges Federwildprett des Abcæos auf einen 0882 Baum

Baum, und die wilden Enten auf das Wasser oder an den Ort, wo es des Nachts bleiben will, hinflieget, wie auch die Feldhüner in der Dämmerung thun. 2) Wenn ein Hirsch, Sau, Reh in den Zeug springet, oder 3) ein Dachs, Fuchs, Iltis, in seinen Bau zurück gehet, oder 4) eine Falle zufällt.

Einfallendes Licht, Fr. Abajour, (Baukunst.) Ein Fenster in dem Keller: oder Erdgeschoß, Fr. Souterrains. Auch wird zuweilen darunter verstanden, wenn mitten in eis nem Hause von den Seiten her kein Tageslicht zu haben ist, und man solches von dem Dache her hereinfallen läßt, wo felbft alsdenn große Kapp- oder Dachfenster befindlich seyn, welche das Licht durch die geöffneten Decken, welche um die Oeffnungen Geländer haben, hereinbringen.

Einfaller, (Schieferdecker) ein schmaler Schieferstein, der bey den Rehlen (f. diese) eines Daches gebraucht wird, um dieselbe nebst den Kehlsteinen zu decken. Sie häben ihren Namen erhalten, weil sie in der Mitten zwi schen den Kehlsteinen und Wassersteinen in einer Einkeh lung des Daches zu liegen kommen.

Einfallhaken, (Spieluhren) derjenige Haken, welcher in den Kerb der Schlagscheibe fällt, und das Spielen einer Spieluhr hemmt: oder auch zu spielen erlaubt. Denn die Welle des Einfallhakens raget durch die Wand in das Laufwerk hinein, und tråget in dem Innern des Werks einen horizontalen Arm, der gegen das Zifferblatt mit seiner Spike raget. Ein Stift auf einem Wechsel des Weiserwerks der eigentlichen Uhr, welcher alle Stunden einmal umläuft, drehet vermittelst eines zweyten Arms je desmal nach Verlauf einer Stunde die Welle des Einfall hakens an dem oben gedachten Arm um; hierdurch wird zugleich der Einfallhaken aus dem Kerb der Schlagscheibe sehoben, und dieser komt auf der Stirne der Schloßscheibe zu liegen. Das Gewicht hat also wieder Freyheit zu sin ken, und das Råderwerk mit der Walze zu bewegen. Wenn die Uhr aufhören soll zu schlagen, so fällt der Einfallhaken in den Kerb der Schlagscheibe, und diese hemmet das Spielen. Durch eine elastische Feder, die über dem Haken an der Wand der Uhr angebracht ist, wird der Haken in dem Kerb erhalten, und sie giebet nach, wenn er aus dem Kerbe aufgehoben wird. (f. Sp. H. u. K. Sam. VIII Tab. II. Fig. III. M. N.

Einfallschnalle, (Groß- und klein Uhrmacher) in einer Stubenrepetiruhr ein stählernes Eisen, welches beyna he die Gestalt eines schregen Säbels hat, an dem einen Ende aber rund ist, mit welchem es beweglich auf einen Stift an der Uhrplatte bevestiget ist. Mit der Spiße ruhet es auf dem Arm der Auslösung, (f. diese) daß, wenn das Schlagwerk sich nicht bewegt, die Auslösung von der Spihe der Einfallschnalle unbeweglich erhalten wird, sobald aber die Auslösung von dem Stift des Wechsels in die Höhe bewegt wird, um zu repetiren, so hebet sich die Ein fallschnalle gleichfalls auf ihrem Stift in die Höhe, und läffet der Auslösung ihre Freyheit. Sobald aber das Re: petiren geschehen ist, fällt die Spitze der Einfallschnalle wieder auf den Arm der Auslösung, und hält solche vest. Die

Der

Einfallschnalle an einer Harfenuhr ist dazu bestimmt, den Lauf des Laufwerks, wenn das Spielen gehemmet ist, sogleich zu hemmen, weil das Laufwerk noch auf das übrige Råderwerk wirken könnte. Zu diesem Ende tråget die Welle des Einfallhakens in dem Innern des Werks einen ähnlichen Haken wie dieser ift. (f. Einfallhaken.) Widerhaken dieses Hakens greift, wenn die Uhr rnhen soll, in den Kerb eines Ringes, der neben dem Zusatzrade (f. dieß) des Laufwerks angebracht ist. Die Zähne und Triebstocke des Laufwerks sind daher so berechnet, daß die Einfallschnalle zu der Zeit, wenn der Einfallhaken das Spie len hemmt, auch in die Kerbe fällt, und das. Laufwerk hemmt. (f. Sp. H. u. K. Sam. VII. Tab. VI Fig. XIII. G, H, I. u. Sam. VIII. Tab. II. Fig. III. N.)

Einfallspitze, Fr. Doigt, (Uhrmacher ) ein zugespih. tes Eisen, welches unter der Einfallschnalle einer Repetirstubenuhr in der Mitte lieget, und mit der Spise in dem äußersten Zahn des Repetirrechens (f. Rechen) ruhet, wenn das Schlagwerk sich nicht beweget. Der Rechen wird da durch unbeweglich erhalten, und so lange die Einfallschnalle durch die Auslösung nicht bewegt wird, so lange halt auch die Einfallspiße, welche mit der Einfallschnalle vers bunden ist, unbeweglich vest in dem Zahn des Rechens, und die Uhr kann nicht repetiren.

Einfalteln, f. Einreiben.

Einfalten, s in Salten legen.

Einfangen, (Jager) 1) Wenn ein Hund oder ein Raubthier in das andere beißt. 2) Wenn ein Wild mit einem Garn umstellet und gefangen wird. 3) Auch wenn ein Bár oder sonst wildes Thier aus einem Thiergarten zu einem Lustjagen soll geschafft, und deßwegen zum wegbringen in einen Kasten eingesperret wird, so nennt man dieß einfangen. 4) Ferner wenn die Hünerfänger die Feldhüner zur Herbstzeit kittweise fangen, und zum Hofstaat lebendig liefern, wo sie in den dazu gemachten Kammern gefüttert und nach und nach verspeißet werden.

Einfangschaufel, (Schmelzhütte) hölzerne Schaufel Elle lang mit einem hölzernen Stiel, womit der gepochte und gereinigte Zinnstein eingefangen d. i. von dem Heerde in den Trog gethan wird.

Einfarbig, fagt man von einem jeden Zeuge auch andern Dingen, die nur mit einer Farbe gefärbt sind, im Gegensatz der vielfärbigen, bunten oder melirten und ge fprengten Zeuge und gefärbten Sachen.

Einfarbiges Gemälde, f. Camjeu,
Einfaß, f. Einfaßtressen.

Einfaßarbeit, f. Einfaßtreffen.

Einfassen, Einfassung, (Baukunst) die Verzierung, welche auswärts um die Thüren, Fenster oder andere Deffnungen angebracht werden, und entweder glatt find oder aus verschiedenen Theilen der Ordnungen von Karnißsen, Gesimsen und andern Verzierungen bestehen. Die Breite folcher Einfassungen muß nicht weniger als der sechy ste, und nicht mehr als der vierte Theil der Weite der Thus re oder des Fensters betragen. Denn wenn die Fenster und Thüren nicht als bloße Löcher erscheinen sollen, deren

Gestalt

Gestalt und Größe man für unbestimmt und zufällig haf ten könnte, so muß etwas angebracht werden, welches ih nen ein bestimmtes Ansehen giebt, welches nicht besser, als durch dergleichen Einfassungen hervorgebracht werden kann, so den Leffnungen ein Ansehen giebt.

infaffen, (Bildhauer und Tischler) ein Bildniß oder ein Kupferstück, auch einen Spiegel durch einen Rahm von Tischler geschnitter Bildhauerarbeit einfassen. Der Tischler verfertigt diese Einfassungen und verziert sie architektonisch, und läßt unbearbeitete Klöße stehen, wo Bildhauer verzierungen angebracht werden sollen. Aus der Klößern schneider der Bildhauer endlich die Verzierung.

Einfassen, f. Basten. infaffen, f. Saffen.

Einfassen, (Kupferstecher) einen wächsernen Nand um die Kupferplatte machen, wenn solche geäßt werden soll, damit das Scheide- oder Aehwasser, welches beißen soll, nicht von der Platte ablaufe.

Einfaßtresse, Einfaßarbeit, Einfaß, (Bortenwür ker) eine Tresse, die an einer Kante ausgeschweifet ist, und welche bey dem Weben dadurch entsteht, daß die Hochkan me des Stuhls also eingerichtet sind, daß sie die Anschweif fåden dieser Tressen (f. Anschweiffäden) an solchen Stel ten, wo sie ausgeschweift werden sollen, heben. Um die Ausschweifung wird erst eine dazu besonders gewebte Schnur, und an dieser zu äußerst eine Frange umschlun gen. Nachdem man nun einige Schüsse des erforderlichen Einschlags eingeschossen hat, wovon mehr oder weniger seyn müssen, nachdem die Bogen groß oder klein seyn sollen, so webet man ebengedachte beyde Verzierungen mit ein, und bevestiget sie dadurch an der Tresse.

Einfassung, (Dachdecker) beym Strohdach. Die vorn am Rande des Daches neben dem Giebel längst herunter angebundene Strohschauben oder Schefeln, welche rund mit Weidenruthen gebunden sind, und an dem Ran de auf den Sparren oder Latten gut angebunden werden. Außerdem schlägt man auch noch in manchen Gegen den hölzerne Nägel durch, die durch die Einfassung der Gie belwand durchgehen, damit diese Einfassung das Dach desto vester halte, und dem Winde, dem sie am mehresten ausgeseht ist, widerstehen kann. In andern Gegenden weiß man von dieser Bevestigung mit Nägeln nichts, son dern es wird nur die sogenannte Windlatte neben der Einfassung so vest wie möglich auf den vorspringenden Latten bevestiget, welche den Anfall des Windes auf der Giebelfeite abhalten muß.

Einfassung, (Juvelirer) Edelgesteine in Ringe, Do sen, Stockknöpfe und andern dergleichen Galanteriewaaren einsehen, und solche in dazu verfertigte silberne Kasten, welche sie selber machen oder auch von den Gold arbeitern verfertiget werden, bevestigen.

Einfassung, (Puhmacherin, Schneider) mancherley Puß und Kleider mit Spiken, Treffen, Bändern, Schmelztreffen und andern Zierrathen mehr am Rande besehen. (s. auch Bordiren.)

Einfassung, f. Kranz.

Einfassung, glatte, Fr. Bandeau, (Tischler) eine glatte, d. i. ohne Leistenwerk oder Zierrathen versehene Einfassung oder ein Kranz um eine Thür oder ein Fenster, die nur aus glatt behobelten Brettern zusammengesetzt ist, im Gegensah der mit Zierrathen, Fr. Chambranle, versehenen Einfassung.

Einfassung, f. Einfassen. (Baukunst.)

Einfassung der Blumenbeete, (Gärtner.) Man versteht hierunter die Besetzung aller Umrisse der figürli chen Abtheilungen der Blumenstellen. Dieses geschicht auf mancherley Weise. 1) Mit grüngemalten Steinen, welche man anstatt des Buchsbaums auf die Umrisse les get. Diese Einfassung ist zwar sehr dauerhaft, braucht nicht beschnitten zu werden, und zieret die Hauptumrisse und Gånge, allein sie ist zu kostbar. 2) Die Einfassung mit Lavendel, Isop, Raute, Salbey, Wintermajoran und dergleichen ist zu zärtlich, und sowohl sehr mühsam anzuschaffen, als auch zu unterhalten. Wer seine Blu menbeete 3) mit Schnitt- oder Graslauch einfasset, der darf die Beschneideschere fast gar nicht aus den Händen legen, auch diese Einfassung jährlich umzulegen nicht vergessen. 4) Mit Marjenblumen oder auch mit Meergras die Beete einfassen, ist recht gut. Diese Kräuter, insonder heit das erstere, wuchern zwar sehr und breiten sich stark auseinander, fie leiden aber auch, daß man, so oft es nothig ist, und die Einfassung zu breit wird, Kraut und Wurgel mit einem großen Messer nach der Schnur und Zirkel beschneidet, daß nicht mehr als eine zwey Finger breite Einfassung übrig bleibt, die den ganzen Frühling, Com mer und Herbst über mit schönen, kleinen Blüthen pran get. Indessen behält vor allen andern die Einfassung 5) mit Buchsbaum den Vorzug. Hat man bereits alten Buchsdaum im Garten vorräthig, den man sich zu Nuhe machen will, so häufe man denselben acht Wochen vorher, che man ihn zum Verpflanzen ausreißet, mit Erde also an, daß er nur eine Hand hoch hervorraget, und also nach oben zu junge Wurzeln schläget. Ist der alte Buchsbaum noch nicht zu stark ins Holz verwachsen, so bedarf ganz kleine Pflanzen, die Zweigreifer haben, von einander, man des Anhäufens nicht. Nachher reißt man ihn in schneidet oder behauet man ihn etwas, aber wenig am doch daß an jedem genugsame Wurzel bleibe. Sodann beLaube, am meisten an der Wurzel, zu einer gleichen Lån ge, soviel sich ohne schädliche Verringerung der Wurzel thun läßt. Man seht ihn alsdenn mit der Wurzel in ein flaches Gefäß eine Sturde lang in Fluß- oder Regenwasser, pflanzet ihn sodann dünne und dichte in die nach dem Riß gemachte Umrisse oder Zeichnungen also tief ein, daß das Laub kaum zwey Finger hoch hervorraget. Man bedient sich zu solchem Einpflanzen lieber einer Schaufel, als eines bey den Gärtnern sonst gebräuchlichen Seḥeisens, zumal wenn das Erdreich schwer ist. Alsdenn muß man sorgen, daß der Buchsbaum, zumal im ersten Winter, vom stehenbleibenden Wasser und Eise frey bleibt, und beschneidet ihn im ersten Jahre gar nicht, im nächsten S68 3

Jahre

Jahre aber zweymal, im Frühlingsmonath und im Au gust, gleich nach dem vollen Mond, aber sonst durchaus zu keiner andern Zeit. Die Einfassung muß nach dem Beschneiden nicht höher und breiter als drey Zoll seyn, Es giebt dieses eine zierliche Einfassung, die man auf solche Art über 10 Jahre in gleicher Schönheit erhalten kaun. Die rechte Zeit, den Buchsbaum zur Einfassung zu pflans zen, ist im Herbst, wenn Tag und Nacht gleich ist, denn dem Buchsbaum komt sodann die Herbstseuchtigkeit zum Wachsthum zu statt n.

Einfassung, (Buchdrucker) Verzierungen auf einem gebruckten Blatt oder Seite um die gedruckten Zeilen rund umber, so aus kleinen Stöcken oder Leisten, die man Ros chen neant, so wie die Lettern, zusammengesetzt werden, und dadurch die gedruckte Schrift eingeschlossen wird. Beson. ders geschieht dies bey Gelegenheitsgedichten.

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Einfaffung von Rasen, (Gärtner) ist eine Verzie rung in den Garten, gemeiniglich um die Wasserbecken, da diese mit ausgestochenem grünen Rasen rund um am Rans de ausgeleget und umschlossen sind.

Einfedler, f. Fadenhalter.

Einfehmen, (Forster) mit Bewilligung des Forstbe dienten, oder auch des Eigenthümers eines Forstes, Schweis ne auf die Mast treiben, in die Buch- oder Eichelmaft treiben.

Einfeilen, f. Seilen. Einfitzen, (Nehnadler) das Oehr in eine Nehnadel einfeilen. J. Fitzfeile.)

Einflechten, eingeflochten, eine Beschäfftigung vies let Handwerker, da diese mit Fäden, Haaren, Weidenrus then und Stroh verschiedene Waaren flechten. Besonders bedient man sich des Ausdrucks einflechten, wenn man in eine Sache, die eingeflochten wird, etwas von einer andern Materie, oder aber auch künstliche Bilder oder Figu ren einflechtet. . Flechten.)

Einfreyen, wenn sich ein Handwerksgeselle eine Witt tve oder Meisterstochter heirathet, und dadurch gleichsar das Meisterrecht erfrepet, besonders bey solchen Handwer fern, die eine gefchlossene Junung haben, wo keiner sonst angenommen wird, als bis einer an der vestgesetten Anzahl fehlet. Bey diesem Einfreyen muß aber der eingefreyete Meister eben so gut ein Meisterstück machen, als ein ande rer, widrigenfalls dadurch das Getverk einen Stumper aufnehmen könnte, welcher mit seiner schlechten Arbeit nur das Gewerk beschimpfte und in übeln Ruf brachte.

infrieden, {. Einschließen. Binfrieren, f. Befrieren.

Einfuhre, ein Umstand bey den Kommerzien eines Lan des, so wohl in Betrachtung zu ziehen ist. Durch die Einfuhre kommen ausländische rohe Produkte sowohl, als eigentliche Waaren in ein Land, und der Staat muß da hin sehen, daß die Ausfuhre mehr Vortheil dem Lande bringt, as die Einfuhre, wenigstens daß beyde gleich sind. Uebersteigt die Einfuhre die Ausfuhre in einem Lande, so muß die Einfuhre entbehrlicher Waaren verboten wer den, oder man zieht statt dieser Waaren nur die rohen Pro

bukte, woraus diese Waaren entstehen, ins Land, und be arbeitet sie im Lande. 3. B. in den nördlichen Ländern rohe Seide aus Italien. Die Einfuhre ganz zu verbies ten, benimt in einem Lande den Kommerzien ganz ihre Lebhaftigkeit, ob es gleich ist fast durchgehends Mode ift.

Einführen, einfahren, (Landwirthschaft) das Ges treide vom Felde in de Scheune bringen, welches eins von den wichtigsten Dingen ist, die ein Landwirth zu bea obachten hat, indem dazu Fle ß und Vernunft gehöret, damit sein Getreide gut in die Scheune gebracht wird, Vornehmlich muß er darauf sehen, daß er mit gutem Geo schirre, als Wagen, Leitern, Stricken, Harken und ans dern nothwendigen Feldgeråthen versehen sey. Vorher müssen die Scheunen, Bansen und Tennen ausgebeffort und rein seyn. Bey dem Einfahren selbst niuß er dars auf sehen, daß das Getreide ben gutem Wetter tro den eingebracht werbe, damit solches nachher nicht aus, wachse und verderbe. Wenn der Wagen mit den Getrei» degarben gut beladen ist, daß solche nicht herumgerissen werden, wodurch unnöthiger Weise Rehren verloren ge hen, und in die Tenne gerückt werden soll, so muß die Tenne vorher mit Wehrstroh oder Schnittstroh dicht bes streuet werden. Man nennt dieses die Tennenpucht, da mit die Pferde und die mit Eisen beschlagenen Wagenråder die Tenne nicht verderben, und die Oberfläche der Tens ne durchlöchern. Alsdenn wird der Wagen eingerückt, die Pferde werden ausgespannt, und die Garben in die Ban fe gepackt. Allein auch hiebey heißt es, ländlich sittlich! denn z. B. Stroh wird in vielen Gegenden nicht auf den Scheunflur oder auf die Tenne gestreuet, zumal we die Ackerpferde nicht beschlagen sind.

Einführen, (Eisenhütte) wenn das Erz in die Plan: Häuser von den Bergwerken in den sogenannten Truchen oder Karren in die daselbst befindlichen Gramers teln (f. biefe) gestürzt werden. Es müssen täglich hun dert Zentner zu einem Schmelzofen gefördert werden.

Einfüllen, (Bergwerk) eine Arbeit des Anschlägers, da er die gewonnenen Erze oder Berge in die herunter ge lassenen Tonnen oder Kubel schuttet.

Eingang, (Baukunft) diejenige Deffnung, es sey ein Thor oder Thüre, oder auch nur unverschlossene Oeffnung. in einem Gebäude, Garten oder andern eingeschlossenen Ort, wodurch man in denselben gelangen kann.

Eingang, (Hüttenwerk) so nennt man die obere Deff nung im Flußofen, wodurch derselbe mit Erz und Kolen angefüllet wird. (f. Flußofen.)

Eingang, Eingange, (Jäger) die Fährte eines Hire, sches oder Thiers, so früh Morgens vom Felde zu Holze, oder von einem jungen Schlage oder Hau in eine dickigt gespüret wird, ferner die Röhre, wodurch Dachs und Fuchs in den Bau gebt. (L. Einfall.)

Eingangsfährte, Eingang, (Jäger) die Fährte, weis che der Hirsch bey dem Eingang in das Holz oder den Bald machet.

Eingeblindete Säulen, Einblinden, Fr. Colonne nichée, (Baukunst) eine Saule, die den Ansehen nach

in

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